Jonas und der Weihnachtsteufel

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Jonas und der Weihnachtsteufel
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Eva Markert

Jonas und der Weihnachtsteufel

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Was Rotes

Scherben und Fetzen

Eiskalte Betten

Dauerlauf, Klettern und Springen

Spuren im Vogelsand

Das Drama mit dem Tannenbaum

Der Engel mit dem blöden Gesicht

Ein sehr großes Stück Schokolade

Und noch mehr Schokolade

Stinkendes, verbranntes Zeug

Ein Haar im Spiel

Ein hässlicher Fleck

Eine Falle

Rauchwolken

Ende schlecht, alles gut

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Impressum neobooks

Was Rotes

In diesem Jahr hatte es der Weihnachtsteufel auf die Bruchseifers abgesehen. Und das kam so: Nicht nur Jonas Bruchseifer, die ganze Familie fand, dass es kein schöneres Fest gab als Weihnachten.

Das ärgerte den Weihnachtsteufel maßlos. Menschen, die gern Weihnachten feierten, konnte er auf den Tod nicht leiden!

Auch die Adventszeit war bei den Bruchseifers immer besonders gemütlich. Das ganze Haus hatten sie festlich geschmückt und jeden Abend saßen sie bei Kerzenlicht zusammen.

So was konnte der Weihnachtsteufel nicht ausstehen!

In Jonas‘ Zimmer sah es ebenfalls sehr weihnachtlich aus. Auf seinem Nachttisch, an die Lampe gelehnt, saß mit baumelnden Beinen ein großer, weicher Stoffweihnachtsmann. An der Wand am Fußende des Bettes hing der Adventskalender. Darauf war ein Rentierschlitten zu sehen, der hoch bepackt war mit Geschenken. Auf das Fenster hatte Jonas‘ Mutter ein wunderschönes Fensterbild geklebt: Es zeigte einen verschneiten Wald mit Hasen und Rehen.

Abscheulich fand der Weihnachtsteufel das! Er beschloss, den Bruchseifers einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen.

Fünf Tage vor Weihnachten, als die Familie gerade beim Abendessen saß, kletterte er ganz leise die Kellertreppe nach oben. Das war gar nicht so einfach, denn er war nur etwa so groß wie Jonas‘ Hand. Durch die halb geöffnete Tür schlüpfte er ins Esszimmer und huschte unter den Geschirrschrank.

„Ich glaube, da ist gerade was Rotes unter den Schrank geflitzt“, rief Jonas.

Hansi, der Kanarienvogel, hatte wohl auch etwas bemerkt, denn er hüpfte aufgeregt tschilpend im Käfig hin und her.

Die Eltern lachten. „Was Rotes, sagst du? Eine Tomate vielleicht? Oder war es ein Feuerwehrauto?“

„Ihr glaubt mir nicht.“

Sein Vater grinste und seine Mutter wuschelte ihm durchs Haar.

Trotzdem stand Jonas auf und schaute unter dem Geschirrschrank nach.

Doch der Weihnachtsteufel hatte sich dünn gemacht und zwischen den Schrank und die Wand gequetscht. Nur seine Schwanzspitze, sein rechter Fuß und sein linker Pferdehuf kamen unter der Rückwand hervor, aber das konnte Jonas in der Dunkelheit nicht erkennen. „Komisch“, sagte er, „hier ist nichts.“

„Du bist sicher müde“, meinte seine Mutter. „Am besten legst du dich gleich schlafen. Die nächsten Tage werden lang.“

„Ooch, Mama …“

„Jeder, der was Rotes unter einem Geschirrschrank verschwinden sieht, sollte möglichst schnell ins Bett gehen“, mischte sich sein Vater ein.

„Nur noch eine halbe Stunde“, bettelte Jonas, aber seine Eltern ließen sich nicht erweichen. Maulend lief er aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Der Weihnachtsteufel wackelte mit seinen Hörnern, zwischen denen schwarze, borstige Haare wuchsen. Er wackelte immer mit den Hörnern, wenn er sich diebisch freute. Das fing ja gut an, fand er. Aber es würde noch viel, viel besser kommen. An guten Ideen, wie er der Familie die Weihnachtsfreude verderben konnte, mangelte es ihm nicht.

Scherben und Fetzen

Als es im Haus dunkel und still geworden war, machte sich der Weihnachtsteufel an die Arbeit.

Auf dem Wohnzimmertisch standen drei Porzellanengel, die in jeder Hand eine Kerze hielten. Sie hatten gelbe Haare und gelbe Flügel, und ihre weißen Gewänder waren mit blauen Sternen bemalt.

Diese Engel fand der Weihnachtsteufel scheußlich. Er kletterte am Tischbein hoch, schwang sich auf den Tisch und ließ sie nacheinander auf den Boden fallen. Ein Porzellanengel brach in der Mitte durch, ein anderer verlor beide Flügel und beim dritten splitterte ein Stück seines Gewandes ab.

Der Weihnachtsteufel quietschte vor Vergnügen und klopfte mit dem Schwanz auf den Boden.

Er blickte sich um. Was könnte er als Nächstes tun?

Am Fenster hingen selbstgebastelte Strohsterne und Sterne aus goldenem Stanniolpapier. Grauenvoll! Der Weihnachtsteufel kletterte an der Gardine hoch, packte sie, knickte Zacken um, zerfetzte Stroh, zerriss Stanniolpapier und verstreute die Schnipsel im ganzen Raum. Einen Heidenspaß machte ihm das!

Danach versteckte er sich unter dem Sofa und wartete, dass es Morgen wurde.

Als Frau Bruchseifer am nächsten Tag ins Wohnzimmer trat, schrie sie auf vor Schreck. Sofort kamen Jonas und sein Vater angerannt. Entgeistert schauten die drei auf das Durcheinander.

Der Weihnachtsteufel, der unter dem Sofa hervorlauerte, wackelte mit den Hörnern und rieb sich grinsend die Hände.

„Wie konntest du nur!“, fuhr Herr Bruchseifer Jonas an.

„Ich war das nicht!“

„Wer denn sonst? Und ich weiß auch, warum du das getan hast. Du warst gestern Abend sauer, weil du ins Bett musstest.“

„Ich bin sofort eingeschlafen und kein einziges Mal in der Nacht aufgewacht.“ Jonas fing an zu weinen. „Ich hab das nicht gemacht. Ehrlich!“

Seine Mutter zog ihn an sich. „Schon gut. Wir glauben dir. Ob es Hansi war? Die Käfigtür steht nämlich offen. Da hat gestern Abend wohl wieder jemand vergessen, sie zuzumachen.“

Jonas guckte auf seine Schuhspitzen.

„Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass Hansi das schaffen würde“, fuhr seine Mutter fort. Sie blickte sich im Wohnzimmer um. „Wie nach einem Erdbeben“, fügte sie hinzu.

„Ich habe noch nie gehört, dass bei einem Erdbeben Strohsterne zerfetzt wurden“, erwiderte Herr Bruchseifer.

„Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit. Jonas ist schlafgewandelt.“

„Das hat er doch noch nie getan!“

„Oder einer von uns beiden.“ Frau Bruchseifer seufzte. „Wie dem auch sei – ich fürchte, wir werden dieses Rätsel niemals lösen. Aber wisst ihr was? So ein großes Unglück ist es eigentlich gar nicht. Ich kaufe nachher Stroh und Stanniolpapier, und heute Abend basteln wir uns neue Sterne.“

„Au ja!“, schrie Jonas.

Der Weihnachtsteufel unter dem Sofa unterdrückte ein Knurren.

Herr Bruchseifer bückte sich und hob die Engel auf. „Ich glaube, die kriege ich wieder hin. Bring auf alle Fälle auch Porzellankleber mit.“

„Ich freu mich auf heute Abend!“, rief Jonas.

Beinahe hätte der Weihnachtsteufel mit dem Huf aufgestampft. Er merkte schon: Bei den Bruchseifers hatte er kein leichtes Spiel. Da würde er sich gewaltig anstrengen müssen!

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