Das Mutmacherbuch (2): Angekommen

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Autor:
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

FAMILIEN URLAUBE

Man kann sich vorstellen, dass über 20 Jahre eine ganze Menge zusammengekommen sind. Wir sind Reisefreunde, bedingt auch durch den Entzug in unserer DDR-Vergangenheit. Wir wollten ein Stück Welt erkunden, vielleicht auch besser verstehen und begreifen. Die Kosten hätte man auch anders anlegen können. Unser ganz großes Ziel, unser fast gemeinsames Geheimnis ist, später einmal mit einem Wohnmobil durch unser Europa zu reisen.

Die Reisen zu organisieren war firmenbedingt noch relativ leicht möglich. Zumindest in den ersten Jahren. Später wurde auch das manchmal zum Problem. Unterm Strich gab es dann doch befriedigende Lösungen. Ich habe mir mal vorgestellt, falls ich mir keinen Urlaub mehr leisten kann, dann melde ich mich arbeitslos. Der Fall trat Gott sei Dank nicht ein. Denn selbst im Osten konnte ich mir trotz weniger Finanzen meinen Urlaub leisten. Das Ziel wollte und habe ich mir nicht nehmen lassen. Wie sagt man, Reisen bildet. Viel früher gab es einen Slogan. Besuchen Sie Europa, so lange es noch steht, dass hatte ich mir gemerkt. Ich saß im Flieger, eine ältere, sehr bereiste Frau meinte zu mir, Europa wäre mit Abstand am schönsten auf dieser Welt. Ich habe eine ähnliche Meinung. Europas Kultur, die Landschaften, die Baudenkmäler, selbst das Klima und manchmal die Bewohner, es hat schon etwas für sich. Wie sagt man noch, fremde Länder fremde Sitten.

Wir machten Winterurlaub, Badeurlaub, manchmal ging es in die Berge. Städtereisen und Kulturelles waren ebenso im Reiseprogramm.

Es ist momentan Winter und die Gedanken an die vergangenen Sommerurlaube sind etwas schwer zu fühlen, bzw. zu beschreiben. Meist waren wir in Spanien. Das Preis-Leistungsverhältnis war in Ordnung. Das Wetter, die Einheimischen, das Essen, die Natur und die Gegend waren immer ansprechend schön, interessant, eben anders. Meine Kollegen lächelten schon manchmal über mich, ach ja wieder nach Spanien. Ich meine es ist ein großes sehr fassettenreiches Land. Noch zu erwähnen, wir waren niemals im Urlaub am gleichen Ort. Ich bin und war immer der Meinung, die Welt ist zu groß und zu schön dafür, um immer das Gleiche zu sehen. Es ist natürlich aufwendiger, immer wieder ein „Gesuche“ und ein Eingewöhnen an den jeweiligen Ort. Für meinen Typ wäre es leichter und unkomplizierter an immer den gleichen Ort zu reisen, das machten wir dennoch nicht.

Das waren allgemeine Gedanken zum Reisen, hier mal nichts Spezielles. Ich möchte hier keine bösen, neidvollen Gedanken aufkommen lassen. Ich schreibe keine Reiseberichte sondern nur meine Autobiographie. Falls mir irgendwo etwas Spontanes einfällt, werde ich das jeweils hinzufügen.

KATZENJAMMER

Zurück zum Ernst des Alltags.

Was ich noch nicht beschrieben habe, zu unseren Familienmitgliedern gehörte auch eine Katze. Die erste hatten wir über 10 Jahre. Ein eher unauffälliger, gemütlicher Kater. Seine Besonderheiten, er kroch so schnell wie möglich in jede Kiste die irgendwo stand oder geöffnet wurde. Natürlich der absolute Liebling meiner Frau. Zum Ende seiner Laufbahn zeigte er komische Reaktionen. Er markierte auf seltene Weise, oder er pieselte seltsam, nicht richtig zu beschreiben. Er war kastriert, sonst gesund und hatte immer einen gesunden Appetit. Er hatte zum Schluss hin irgendwas fast Eigenartiges.

Einmal, Sonntag früh, setzte er aus diesem Grund die Wohnung elektrisch außer Gefecht.

Nach längerem Suchen fand ich die Ursache. Er pieselte in eine Steckdose. Es entstand demnach ein Kurzschluss und alles war abgeschaltet und dunkel. Er verstarb fast dramatisch, so wie Katzen eben sterben, mit viel Schmerzen, nicht wirklich zum Anschauen. Die Tierärztin meinte nur, dass kommt vom ständigen Trockenfutter, er mochte leider nichts anderes. Am Tag X bekam er eine würdige Beerdigung. Mit dem Mittagsgeläut bekam er seine verdiente Ruhe, wir alle trauerten um ihn.

Wie das so ist, es musste eine neue Katze her. Wir suchten ziemlich lange die Richtige. Zu dieser Zeit gab es dummerweise keine Katzen. Wenn welche, dann doch ziemlich teuer.

Zu irgendwelchen Bauern hatten wir gerade keine Beziehungen.

Wir fanden dann eine im Internet. Lange Rede, kurzer Sinn, wir holten sie einfach ab. Die Besitzerin warnte uns indirekt, er wäre nicht sehr sanft, nicht der Ruhigste, eben kein Plüschtier.

Wir haben ihn nun 8 Jahre lang. Es ist eine Familienkatze, der Frau dennoch ihr Liebling. Natürlich hat er auch seine Eigenarten. Man darf keine Wohnungstür, auch nur ansatzweise geöffnet stehen lassen. Drei Mahlzeiten am Tag sind Pflicht. Heutiges Gewicht, 8 Kilogramm. Warum ich gerade heute darauf komme, er ist geflüchtet. Diese Nacht waren minus 10 Grad und unser Stubenkater in der großen Prärie. Welche Aufregung, intensives Suchen, Tränen, es war nicht schön. Durch eine Zettelaktion hatten wir ihn am nächsten Tag zurück. Der Hausfrieden war wieder hergestellt. Er war bald 3 Kilometer weiter gefunden worden, welche Erleichterung für alle Beteiligten. Na ja.

Außerdem hatten wir, als der Sohn noch klein war, einen Wellensittich und auch Wasserschildkröten. Der Vogel war ganz lustig, machte viel Dreck, kann man sagen. Die Schildkröten verstarben an einem tragischen Unfall. Nur kurz, die Heizung schaltete nicht ab, so wie es sein müsste. Wir waren im Urlaub, ein Freund passte auf, er sah das Malheur, wirklich nicht schön, es waren meine Lieblinge, es kann alles passieren und ich möchte das hier nicht weiter dramatisieren.

Was ich noch sehr liebe, die Vögel, die an unserem Vogelhaus halten und fressen. Das habe ich schon als Kind geliebt, nur damals war das nicht realisierbar. Unsere Katze, die jetzt eine Nacht außer Haus geschlafen hat, beobachtet die Vögel und zeigt, dass sie hier der Chef ist. Das ist immer höchst interessant. Sie „meckert“ sogar dabei. Beim Niesen und Husten meckert sie ebenfalls. Ein seltsames, eigenartiges Geräusch. Noch zum Schluss. Sie hat Abitur, redet mit uns, dass ist sehr selten bei Katzen.

VERÄNDERUNGEN

Noch einige Gedanken darüber, wie sich Zustände sich im Laufe eines Lebens verändern.

Das wir uns generell aller 7 Jahre, sagen wir, sehr deutlich verändern, das ist bestimmt jedem bewusst. Es hat schon jeder gehört, selber gefühlt und erlebt. Falls das nicht der Fall seinen sollte, was ich mir nicht vorstellen kann, dann wäre das fast traurig.

Was sich alles so verändert, ist wirklich interessant zu sehen. Ich beginne hier mit der Gesundheit.

Unsere Zähne verändern sich zum Schlechteren, die Augen ebenfalls, bei manchen selbst die Ohren. Genauso der Knochenbau evtl. die Haltung, die Gelenke, besonders die beiden Knie, also der Bewegungsapparat. Die Nerven lassen nach, also eine ganze Menge Veränderungen am Körper. Der Mensch ist nicht ausgelegt 100 Jahre alt zu werden, zumindest nicht die Mehrheit von denen.

Nicht lachen an dieser Stelle, das zunehmende Alter nicht zu akzeptieren, sich nicht darauf einzustellen, es hat und kann fatale Folgen haben. Klingt übertrieben, mir ist es beinahe so ergangen.

Außer der Gesundheit verändern sich die Einstellungen zum Leben, sehr oft die Falschen. Freunde kommen und gehen, dass Rad und die Erde drehen sich weiter.

Außerdem bekommt man andere Prioritäten, ganz andere Gesprächsthemen entstehen, eine andere Erlebniswelt. Falls das alles positiv zu bewerten ist, ein gefühlter, guter Zustand, meine ich. Das Leben spielt meist doch anders, es ist kein Ponyhof. Es passieren viele, auch eben schlechte, Einflüsse von außen. Zum Beispiel in der Arbeit, im Privatleben, auch in der Freizeit. Jetzt könnte man sagen, was schreibt der hier, jeder sollte das doch wissen, alles kommt nicht ins Bewusstsein, an die Basis, in das Innere.

Falls das jeder weiß, dann stellt sich die Frage, warum gibt es soviel traurige Schicksale auf dieser Welt, manchmal auch, warum so wenig Glück? Im Alltag, an den verschiedenen Feiertagen, selbst im Urlaub, man muss es erst einmal erkennen und dann folgerichtig danach handeln. Zwei wirklich große Komponenten meine ich. Die verschiedenen, ständigen, meist auch falschen oder unnötigen Elemente, Sie lenken uns zu sehr ab. Man braucht Zeit, auch seine Muse um nachzudenken, das alles richtig einzugliedern, der Charakter, der Partner, alles entscheidende Dinge im Leben.

Es ist auch ein Übel unserer westlichen Welt. Fast ganz sicher denke ich. Die Ansprüche, die Vorstellungen, dass ständige überziehen, das zu wenig Erden, dass Manipulieren auf unseren Geist und auf unsere Seele, dies kann man als Gift betrachten und bezeichnen.

Nur die eine Hoffnung, es trifft nicht auf alle Menschen zu, nein auf die mit zuviel Herz, die Gutmütigen, die mit zu wenig Ellenbogen, die mit dem daraus resultierenden zu wenigen Glück also.

Ein wirklich guter Slogan dazu ist. Nicht immer der Weg ist entscheidend, die Spuren sind es! Sehr philosophisch, es ist ein Stück Wahrheit dabei.

Genug davon, ich erachte es doch als wichtig darüber zu schreiben.

Ich möchte hier nicht meinen Lebenslauf runterrasseln, es sind Gedanken und etwas Erfahrung dabei. Ich hab einiges gesehen, gehört und mein Leben so bestritten. Oder anders formuliert, ich habe intensiv oft an der Basis gelebt. Ich kenne sehr viele Menschen. Mich interessiert einfach das Verschiedene an den Menschen. Hier gebe ich nur ein Stück Erlebtes weiter. Das habe ich mit meinen ersten Schriften ebenso getan und beabsichtigt, dass ist meine gewonnene Lebens-Philosophie.

 

GEDANKEN ZU VERÄNDERUNGEN, MENSCH, NATUR, TECHNIK

In meinem Inneren bin ich sehr neutral gegenüber der Politik, den sonstigen Ereignissen oder wie auch immer. Ich versuche hier zu erklären, wie sich in meinem fast 60 zig jährigen Leben, meine Gedanken widerspiegeln. Nun in Sachen Natur, der ständig weiter entwickelten Technik, der Menschen im Allgemeinen.

Auf Grund meiner geteilten Lebenszeit, also Ost – West, auch politisch gesehen, aus der Richtung des Fortschrittes, oder die humane, die menschliche Seite. Manchmal wird es mir komisch im Magen dabei.

Bei all diesen Gedanken, zu viele Unnötiges, krass Übertriebenes, zu wenig durchdacht, auch einfach rücksichtslos, fast alles zu schnell und noch mehr, andere Attribute. Das ist wirklich nur neutral, ganz schlicht und nüchtern von mir betrachtet. Ich war und bin ein wirklich fortschrittsnaher, fast kreativer Mensch. Schon auf Grund meiner oft manischen Zustände, dann denkt man im Voraus z. B. doch, was zu viel ist, ist zu viel. Manchmal fehlt die Balance, das Gefühl für Ausgeglichenes. Das überträgt sich auf die Menschen ziemlich oft und deutlich auch. Man kann heutzutage nicht mehr mit vielen Situationen gescheit umgehen. Es gab bestimmt Zeitabschnitte in der Geschichte der Menschheit, wo das alles besser ausgeglichen, geregelt, vorgezeigt und organisiert war. Bitte nichts falsch verstehen!

Bei den vielen neuen, einfach anderen, auch wichtig entwickelten Dingen, gibt es vieles sehr Nützliches, wirklich Brauchbares, Kreatives und Interessantes, nur manchmal stimmen die Relationen, die Zeitabschnitte, die Geschwindigkeit der Dinge nicht mehr überein.

Aber an dieser Stelle nur einige Schlagworte.

FAKTOREN

Der Umweltfaktor (Luft, Wasser, Erde), die rasante technische Entwicklung, auch die sehr oft unsinnigen Erfindungen. Die Menschen an sich selbst haben sich stark verändert. Das ist einfach meine Beobachtung, die ich hier nicht weiter erläutern möchte. Es würde wirklich den Rahmen sprengen.

Ich weiß, dass sind nur Phrasen, Behauptungen. Aber immerhin die Grundlage meiner verschiedenen, politischen, wirtschaftlichen, beiden weit getrennten Wohnsitze. Das ist nicht unbedingt Kritik oder Zweifel an etwas, es macht mich nachdenklich. Bestimmt ergeht es vielen Menschen so. Es gibt nur fast kein Stopp, wenig anderes Fahrwasser dafür.

Das Problem ist nur, die Menschen und die Natur leiden darunter. Das ganze wird noch deutlicher, gravierender, zerstörender für uns alle werden.

Teilweise gibt es positive Veränderungen, nur viel zu wenig. Ich meine das ist auch mein, unser aller Leben, meine, unsere Erde, unsere hoch entwickelte Menschheit.

Ich stehe mittendrin und bin manchmal doch nachdenklich darüber. Sicherlich bin ich viel zu neutral darüber, um großartige Veränderungen gemacht zu haben. Mein Weg ist zur Zeit die Literatur, ein Stück Aufklärung, ein wenig Mut, ein wenig Gedanken darüber wachzurütteln. Vielleicht habe ich damit einen ganz kleinen Teil dazu beigetragen. Wir haben nur die eine Erde, nur ein Leben, nur eine Sonne und nur einen Mond. In meinem ersten Buch habe ich versucht, auf gewisse medizinische Aspekte aufmerksam zu machen. Falls mir das wirklich geglückt ist und ich glaube daran, dann bin ich schon sehr zufrieden mit mir und der Welt.

ERLEBTE GESCHICHTE

Okay, ich bin ein „gelernter Ossi „und lebe nun meine zweite Lebenshälfte im „Westen“. Ich will und muss. Und es ergibt sich immer wieder, die doch verschiedensten Unterschiede im ehemaligen geteilten Deutschland zu beschreiben. Es ist meine erlebte Geschichte und es sind meine gesammelten Gedanken und Gefühle in alle diesen Jahren. Für manchen Leser nicht ganz nachzuvollziehen, vielleicht erschreckend, zu fremd. Ich beschreibe hier mal was Wichtiges, was immer wiederkehrendes. Es ist schwer für einen „gelernten“ Ossi das folgende zu begreifen, dass wirklich zu verstehen.

Das Thema ist die Pressefreiheit. Ihr damit gemeinter gesamter Umgang, nun halt die Medien überhaupt. Die Bilder von Dresden, von der Pegida also und von den verschiedensten Demos im Osten, immer hört und sieht man die „Lügenpresse“! Das sehr oft, sehr deutlich, ein wenig fremd für „Wessis „, denke ich manchmal so.

Für mich selbst gesehen, ich hasse zum Teil ebenso die Medien, die Presse. Der eine Punkt, die ersten meiner Lebensjahre, also die 30 zig Jahre Ost, es gab keine Pressefreiheit, keine offenen Medien, es gab überhaupt keine Offenheit in dieser Richtung. Es lief alles durch staatliche Korrektur, durch unzählige Prüfungen, das Gesicht musste bewahrt werden.

Der folgende Punkt kam noch hinzu. Dresden war das“ Tal der Ahnungslosen“. Der Grund dafür, es gab zu keiner Zeit West- Fernsehen. Dresden liegt wirklich in einem Tal, im Tal der durchfließenden Elbe. Alle Einwohner waren dennoch nicht ahnungslos, im Gegenteil, eher rebellisch, einige damals schon eher rechts, sehr kritisch, jedenfalls lebte ich in so einem Freundeskreis. Eine sehr bedeutende, entscheidende Sache. Es spiegelt sich fast bis in die heutigen Tage wieder. Wir, die Einheimischen von damals, kommen demzufolge mit einigen Dingen in der heutigen Welt nicht ganz zurecht. Übertrieben geschrieben, nur zum besseren Verständnis, sorry.

MEINUNG ÜBER DIE PRESSEFREIHEIT

Hier meine ganz persönliche Meinung dazu. Es passiert irgendein Ereignis auf dieser Welt, wo auch immer, es wird kommentiert, es laufen Berichte, alles gut soweit. Das Thema wird dann solange ausgeschlachtet bis das nächste „wichtige“ Ereignis folgt. Nun plötzlich ist das vorher so super Wichtige vergessen, nicht mehr lohnend zu dokumentieren. Das persönlich hasse ich. Es ist in diesem Sinne keine Lügenpresse, nur alles zu sehr hoch geschraubt, einfach überdreht meine ich. Mal ganz anders betrachtet, es entsteht kein Gleichgewicht, keine Balance in den Köpfen der Menschen dabei.

Dadurch wirkt es manchmal nicht glaubwürdig, es ist von allem zu viel. Besser ist, man reduziert die vielen, manchmal unecht wirkenden, nicht immer wirklich brauchbaren Informationen einfach. Deutlich gemeint, mit dem muss man erst einmal richtig umgehen können.

Im Alltag, wo und wann auch immer, kommen die nächsten, manchmal lügenhaften Informationen auf einen zu. Das ständig zu filtern, ja, für viele eine Aufgabe. Reaktionen zu dem hier Geschriebenen gibt es wohl genügend. Die Menschen interessieren noch andere, manchmal auch wichtigere Dinge, als die ganzen zu sehr gesteigerten Informationen in den Medien. Ich hoffe, es sehen sich einige Leser ein Stück wieder in meinem Geschriebenen, in meiner Meinung darüber.

Ich habe in den vergangenen Zeilen, in den verschieden Kapiteln von Zusammenhängen, allgemeinen Eindrücken und Perspektiven geschrieben. Heute möchte ich mein Verhältnis, etwas von meinem Eheleben, nichts spezielles davon, nur vielleicht Wichtiges beschreiben.

Es ist und war immerhin eine große Zeitspanne mit vielen Tief- und Höhepunkten.

Im Gegensatz zu meiner ersten Ehe, in dieser war ich eher zurückhaltend, nicht sehr kritikfähig, zu unerfahren, nicht so offen, eben jünger als in meiner zweiten Ehe. Doch durch meine gewonnene Erfahrung, durch unseren Altersunterschied und durch einen anderen Charakter und Wesen meiner zweiten Frau, wurde und kam vieles anders, vieles besser.

Den Alltag organisieren, mit all seinen Problemen. Kind, Einkauf, Haushalt und vieles mehr, das ist schon eine Aufgabe. In diesen Punkten half uns doch meine harte Kindheitserziehung sehr. Durch unseren großen Haushalt früher, den daraus bedingten Arbeiten, meiner fast gnadenlosen Stiefmutter. Ich habe das Arbeiten schon früh gelernt.

Mancher Vorteil kam auch durch unsere Wechselschichten. Unterm Strich lief der Laden ganz gut. Die wenig Zeit, die Zeit wo wir zusammen waren, nutzen wir je nach Jahreszeit, doch sehr nett miteinander. Ich möchte hier nicht alles weiter aufzählen.

Meine Gemeinsamkeiten mit meiner Frau sind zum Beispiel Udo Lindenberg, auch andere Konzerte, gemeinsame Feiern, wie und wo auch immer, hinzu die Kinobesuche, natürlich die Badeseen, oder unsere Ausflüge. Das verbindet uns miteinander, meist war unser Sohn mit anwesend. Die Jahre, seit wir beieinander sind, waren nie langweilig, immer lehrreich, ziemlich offen. Ich, und ich denke meine Frau ebenfalls, können beruhigt zurückschauen.

Von gemeinsamem Urlauben, anderen Tagesreisen, die interessanten besuchten Freizeitparks, die Besuche vom älteren Sohn, Weihnachten, Ostern.

Ich habe zu keiner Zeit etwas bereut, nachgetrauert, zu sehr vermisst. Für unsere Verhältnisse gesehen, haben wir gemeinsam das Beste daraus gemacht, das sind auch Aussagen von Freunden, vom Bruder, vom Onkel meiner Frau.

Bevor ihr mein Werk aus der Hand legt, sollte ich von meinen weiteren Lebensabschnitten einfach weiterschreiben.

Zurück zu einer anderen Epoche, einfach ein Stück real Erlebtes von mir, von uns.

Ein Sprung, ich bin bald 55 Jahre alt, meine Frau demnach 45, der größere Sohn um die 30 und der kleinere Sohn 15 Jahre.

Eine bedeutende, eine für mich gesehen schwere Zeit, für alle Familienmitglieder schwer.

NEUER ARBEITSPLATZ

Ich bekam einen neuen Arbeitsplatz, dieser hieß Fließband. Es folgten Depressionen, der Alkoholgenuss nahm zu, meine Frau wurde ebenso kränklich. Alles nicht schön. Hinzu kam noch Kurzarbeit in meiner Firma, alles nicht mehr überschaubar, alles schwer zu händeln.

Das Hauptübel war die Versetzung an das Fließband in meiner Firma. Mancher denkt, gut, Pech gehabt, besser als arbeitslos. Die Zusammenhänge und Hintergründe sind ganz andere. Zum Ersten spielen Intrigen, mafiaähnliche Zustände und Seilschaften eine gewisse Rolle dabei. Immerhin habe ich einen Real-Schulabschluss, eine erfolgreiche Ausbildung hinter mir und genügend Berufserfahrung und einer über 20-jährigen Betriebszugehörigkeit, ziemlich hart für mich. Wie bereits erwähnt, Mitte meiner fünfziger Jahre, schon psychisch auffällig und dann das Fiasko.

Meine schon lang behandelte Krankheit brach in einer weiteren Form aus, ich dürfte hier nicht weiterschreiben, viel zu heftig.