Schuld und Sühne

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»Habe ich phantasiert?«

»Das will ich meinen! Sie waren ganz bewußtlos.«

»Worüber habe ich phantasiert?«

»Mein Gott! Worüber du phantasiert hast? Man weiß doch, worüber ein Mensch phantasiert ... Nun, Bruder, wir wollen jetzt keine Zeit verlieren, zur Sache.«

Er stand, vom Stuhle auf und griff nach seiner Mütze.

»Worüber habe ich phantasiert?«

»Wie er sich das in den Kopf gesetzt hat! Fürchtest du vielleicht, daß du ein Geheimnis ausgeplaudert hast? Beruhige dich: von der Gräfin hast du kein Wort gesagt. Aber von einer Bulldogge, und von Ohrringen, und von irgendwelchen Uhrketten, und von der Krestowskij-Insel, und von einem Hausknecht, und von Nikodim Fomitsch, und von Ilja Petrowitsch, dem Gehilfen des Revieraufsehers, wurde viel gesprochen. Außerdem haben Sie ein außerordentliches Interesse für Ihren eigenen Strumpf gezeigt, ein außerordentliches! Sie jammerten immer: Gebt mir den Strumpf her. Samjotow suchte die Strümpfe in allen Ecken und reichte Ihnen dieses Lumpenzeug mit seinen eigenen, in Parfüm gewaschenen, mit Ringen geschmückten Händchen. Dann erst beruhigten Sie sich und hielten dieses Lumpenzeug einen ganzen Tag und eine ganze Nacht so fest, daß man es Ihnen gar nicht entreißen konnte. Wahrscheinlich liegt es auch jetzt noch irgendwo unter deiner Decke. Außerdem batst du um Fransen für deine Hose, und zwar mit Tränen! Wir fragten dich immer, was das für Fransen seien. Aber man konnte nichts verstehen ... Also, zur Sache. Hier sind fünfunddreißig Rubel; ich nehme zehn davon mit und werde so in zwei Stunden Rechenschaft darüber abgeben. Inzwischen werde ich auch Sossimow benachrichtigen, obwohl er schon längst hätte hier sein sollen, denn es ist bald zwölf. Und Sie Nastenjka, schauen Sie bitte öfters in meiner Abwesenheit nach, für den Fall, daß er zu trinken oder sonst etwas verlangt ... Der Paschenjka werde ich gleich selbst alles Nötige sagen. Auf Wiedersehen!«

»Paschenjka nennt er sie! Ach, du schlaue Fratze!« rief ihm Nastasja nach; dann öffnete sie die Tür und begann zu horchen; doch sie hielt es nicht aus und lief auch selbst hinunter. Es interessierte sie doch zu sehr, was er mit der Wirtin wohl sprechen mochte; überhaupt schien sie von Rasumichin ganz bezaubert zu sein.

Kaum hatte sich die Tür hinter ihr geschlossen, als der Kranke die Decke von sich warf und wie wahnsinnig vom Lager sprang. Er hatte mit brennender, krampfhafter Ungeduld gewartet, daß sie schneller fortgingen, damit er sich sofort ans Werk machen könne. Doch was war das für ein Werk? – das hatte er jetzt wie zum Trotz vergessen.

»Herr! Sag mir nur das eine; wissen sie alles, oder wissen sie es noch nicht? Und wenn sie es schon wissen und sich nur so verstellen und mich necken, solange ich liege, dann aber plötzlich herkommen und sagen, daß alles schon längst bekannt sei und daß sie nur so ... Was soll ich jetzt anfangen? Nun hab ich's wie zum Trotz vergessen; plötzlich habe ich es vergessen, obwohl ich es eben noch wußte! ...«

Er stand mitten im Zimmer und blickte in qualvoller Ratlosigkeit um sich; er ging zur Tür, machte sie auf und horchte hinaus; dies war es aber nicht. Plötzlich stürzte er, als hätte er sich nun an alles erinnert, zur Ecke, wo unter der Tapete das Loch war, sah sich alles genau an, steckte die Hand ins Loch und suchte; das war es aber nicht. Dann ging er zum Ofen, machte die Tür auf und begann in der Asche zu wühlen; die Fetzen der Franse von der Hose und der zerrissenen Tasche lagen noch immer so da, wie er sie damals hineingeworfen hatte: also hat niemand nachgesehen! Jetzt fiel ihm der Strumpf ein, von dem Rasumichin eben erzählt hatte. Wirklich, da liegt er auf dem Sofa unter der Decke, ist aber so abgetragen und beschmutzt, daß Samjotow natürlich nichts hat merken können.

»Ach ja, Samjotow! ... Das Polizeibureau! ... Wozu ruft man mich aufs Polizeibureau? Wo ist die Vorladung? Ach ja, ich habe es verwechselt: man hat mich damals geladen! Auch damals hatte ich den Strumpf untersucht, aber jetzt ... jetzt war ich krank. Wozu war aber Samjotow hier? Warum hat ihn Rasumichin hergebracht? ...« stammelte er kraftlos, sich wieder auf das Sofa setzend. »Was ist denn das? Phantasiere ich noch immer, oder ist das die Wirklichkeit? Ich glaube, es ist die Wirklichkeit ... Ah, jetzt weiß ich es: Fliehen! So schnell als möglich fliehen, unbedingt, unbedingt fliehen! Aber ... wohin? Wo sind meine Kleider? Meine Stiefel sind nicht da! Sie haben sie weggeräumt! Versteckt! Ich verstehe! Aber den Mantel da haben sie übersehen! Da liegt auch das Geld auf dem Tisch, Gott sei Dank! Da ist auch der Wechsel ... Ich nehme das Geld und gehe fort, nehme mir eine andere Wohnung, sie werden mich nicht finden! ... Ja, aber das polizeiliche Auskunftsbureau? Sie finden mich! Rasumichin wird mich schon finden. Besser wäre es, ganz zu entfliehen ... weit weg ... nach Amerika, und ich spucke auf sie! Und auch den Wechsel nehme ich mit ... den kann ich dort brauchen. Was soll ich noch mitnehmen? Sie glauben, ich sei krank! Sie wissen gar nicht, daß ich gehen kann, ha, ha, ha! Ich habe es ihren Augen angesehen, daß sie alles wissen! Wenn ich nur die Treppe hinuntergehen könnte! Wenn sie aber dort Posten stehen haben, Polizisten! Was ist das, Tee? Ah, da ist ja auch noch Bier übriggeblieben, eine halbe Flasche, es ist kalt!«

Er ergriff die Flasche, in der noch ein ganzes Glas geblieben war, und trank es mit Genuß auf einen Zug aus, als wollte er das Feuer in seiner Brust löschen. Doch schon nach einer Minute stieg ihm das Bier zu Kopfe, und ein leichtes, sogar angenehmes Frösteln lief ihm über den Rücken. Er legte sich hin und zog die Decke über sich. Seine schon ohnehin kranken und zusammenhanglosen Gedanken gerieten immer mehr durcheinander, und bald bemächtigte sich seiner ein leichter und angenehmer Schlaf. Mit Wohlgefühl suchte er mit dem Kopfe eine recht bequeme Stelle auf dem Kissen, hüllte sich fester in die weiche wattierte Decke, die er jetzt statt des alten zerrissenen Mantels hatte, seufzte leise auf und fiel in einen tiefen, festen, heilsamen Schlaf.

Er erwachte, als er jemand eintreten hörte; er schlug die Augen auf und erblickte Rasumichin, der die Tür weit geöffnet hatte und auf der Schwelle stand, ohne sich entschließen zu können, ob er eintreten solle oder nicht. Raskolnikow setzte sich schnell auf und sah ihn an, als bemühte er sich, auf etwas zu kommen.

»Ach so, du schläfst nicht, da bin ich! Nastasja, schlepp mal den Pack herein!« rief Rasumichin hinunter. »Gleich bekommst du die Abrechnung ...«

»Wie spät ist es?« fragte Raskolnikow, unruhig um sich blickend.

»Du hast fein geschlafen, Bruder; es ist schon dunkel draußen, sechs wird es sein. Über sechs Stunden hast du geschlafen ...«

»Mein Gott! Was war bloß mit mir?! ...«

»Warum denn? Wohl bekomm's! Was hast du solche Eile? Willst du vielleicht zu einem Stelldichein? Die ganze Zeit gehört jetzt uns. Ich warte schon seit drei Stunden; zweimal war ich hier, und du hast immer geschlafen. Ich war auch zweimal bei Sossimow: er ist nicht zu Hause, nichts zu machen! Das tut aber nichts, er wird schon kommen! ... Auch in eigenen Angelegenheiten war ich fort. Heute bin ich doch umgezogen, ganz umgezogen, mit meinem Onkel. Ich habe jetzt einen Onkel bei mir ... Na ja, hol's der Teufel! Zur Sache ... Gib den Pack her, Nastenjka. Gleich werden wir ... Und wie fühlst du dich, Bruder?«

»Ich bin gesund; gar nicht krank ... Rasumichin, bist du schon lange hier?«

»Ich sage dir ja, daß ich seit drei Stunden warte.«

»Nein, früher?«

»Was früher?«

»Seit wann kommst du hierher?«

»Ich habe es dir doch vorhin erzählt; hast du es schon vergessen?«

Raskolnikow wurde nachdenklich. Was er soeben erlebt, sah er jetzt wie im Traume. Er konnte sich ohne fremde Hilfe nicht erinnern und sah Rasumichin fragend an.

»Hm!« sagte jener. »Du hast es vergessen. Mir kam es schon früher vor, daß du noch nicht ganz ... Jetzt nach dem Schlafe hast du dich erholt ... Wirklich, du siehst bedeutend besser aus. Das ist brav! Nun gut, zur Sache! Gleich wirst du dich an alles erinnern. Schau mal her, mein Lieber.«

Er begann den Pack aufzubinden, für den er sich sichtlich sehr interessierte.

»Das lag mir besonders am Herzen, Bruder. Denn man muß doch aus dir einen Menschen machen. Also fangen wir an, und zwar von oben. Siehst du diese Mütze?« sagte er, indem er aus dem Pack eine recht hübsche, zugleich aber auch sehr gewöhnliche und billige Mütze hervorholte. »Darf ich sie dir anprobieren?«

»Nachher, später«, sagte Raskolnikow, sich wie angeekelt wehrend.

»Nein, Bruder Rodja, wehre dich nicht, nachher wird es zu spät sein; ich werde auch die ganze Nacht nicht einschlafen, weil ich sie ohne Maß, aufs Geratewohl gekauft habe. Wie angegossen!« rief er feierlich, nachdem er ihm die Mütze anprobiert hatte. »Wie auf Maß! Die Kopfbedeckung, Bruder, ist der wichtigste Bestandteil der Kleidung, sozusagen eine Empfehlung. Mein Freund Tolstjakow muß jedes Mal seinen Deckel abnehmen, wenn er an einen öffentlichen Ort kommt, wo alle anderen in Hüten und Mützen stehen. Alle glauben, er täte es aus sklavischer Gesinnung, er tut es aber nur, weil er sich seines Vogelnestes schämt; er ist mal so schamhaft! Nun, Nastenjka, hier sehen Sie zwei Kopfbedeckungen; diesen Palmerston (er holte aus einer Ecke den zerbeulten runden Hut Raskolnikows, den er aus unbekanntem Grunde Palmerston nannte) und dieses Juweliererzeugnis; welche gefällt Ihnen besser? Taxiere mal, Rodja, was glaubst du, daß ich bezahlt habe? Nastasjuschka?« wandte er sich an sie, als er sah, daß Raskolnikow schwieg.

»Zwanzig Kopeken wirst du wohl bezahlt haben«, antwortete Nastasja.

 

»Zwanzig Kopeken – dumme Gans!« rief er gekränkt. »Heutzutage kauft man selbst dich nicht für zwanzig Kopeken. Achtzig Kopeken habe ich gegeben! Und das auch nur, weil sie getragen ist. Allerdings mit der Bedingung: wenn du diese abträgst, bekommst du im nächsten Jahre eine andere umsonst, bei Gott! Schreiten wir nun zu den Vereinigten Staaten von Amerika, wie man dieses Kleidungsstück bei uns im Gymnasium nannte. Das sage ich gleich: auf die Hosen bin ich stolz!« Und er breitete vor Raskolnikow eine graue Hose aus leichtem wollenen Sommerstoff aus. – »Kein Löchelchen, kein Fleckchen, dabei ist sie aber noch sehr anständig, wenn auch getragen; dazu eine ebensolche Weste von der gleichen Farbe, wie es die Mode verlangt. Und daß die Sachen getragen sind, ist, offen gestanden, besser: sie sind weicher und zarter ... Siehst du, Rodja, um in dieser Welt Karriere zu machen, genügt es, meiner Meinung nach, stets die Saison zu beobachten: wenn du im Januar keinen Spargel verlangst, so bleiben dir ein paar Rubel im Beutel zurück; so verhält es sich auch mit diesem Kauf. Jetzt ist die Sommersaison, und ich habe euch einen Sommerkauf gemacht, denn die Herbstsaison wird sowieso einen wärmeren Stoff verlangen, und so wird man es wegwerfen müssen ... um so mehr, als dies alles bis dahin ganz von selbst zerfallen wird, und wenn nicht alle erhöhter Prunksucht, so aus innerer Zerrüttung. Nun taxiere es einmal! Wieviel glaubst du? Zwei Rubel fünfundzwanzig Kopeken! Und merk es dir, wieder mit derselben Bedingung: wenn du diese Hose abgetragen hast, bekommst du im nächsten Jahre eine neue umsonst! Im Laden Fedjajews werden die Sachen nur so verkauft: wenn du einmal bezahlt hast, so gilt das fürs ganze Leben, denn ein zweites Mal gehst du selbst nicht hin. Nun, jetzt zu den Stiefeln, – wie gefallen sie dir? Man sieht wohl, daß sie getragen sind, aber an die zwei Monate werden sie noch halten, denn es ist ausländische Arbeit und ausländische Ware: der Sekretär der englischen Botschaft hat sie in der vorigen Woche auf dem Trödelmarkte verkauft; bloß sechs Tage hat er sie getragen, brauchte aber dringend Geld. Der Preis ist ein Rubel fünfzig Kopeken. Ein guter Kauf?«

»Vielleicht passen sie ihm gar nicht!« bemerkte Nastasja.

»Sie passen nicht! Und was ist das?« Er zog aus der Tasche den alten, eingeschrumpften, ganz mit trockenem Schmutz bedeckten durchlöcherten Stiefel Raskolnikows. »Ich bin mit einem Muster hingegangen, und man hat mir nach diesem Ungeheuer das richtige Maß rekonstruiert. Diese Angelegenheit habe ich mit Liebe behandelt. Und was die Wäsche betrifft, so habe ich mit der Wirtin gesprochen. Hier sind erstens drei leinene Hemden, doch mit modernem Einsatz ... Also: achtzig Kopeken die Mütze, zwei Rubel fünfundzwanzig die übrige Kleidung, macht drei Rubel fünf Kopeken; ein Rubel fünfzig die Stiefel – weil sie gar so gut sind, – macht vier Rubel fünfundfünfzig Kopeken und fünf Rubel die ganze Wäsche – wir haben sie engros gekauft, – alles in allem neun Rubel fünfundfünfzig Kopeken. Den Rest von fünfundvierzig Kopeken in kupfernen Fünfkopekenstücken überreiche ich Ihnen hiermit. So ist nun, Rodja, deine ganze Kleidung instand gesetzt, denn dein Mantel kann, wie ich glaube, nicht nur weiterdienen, sondern sieht sogar noch besonders vornehm aus: ja, wenn man bei Scharmer arbeiten läßt! Was die Strümpfe und das übrige betrifft, so überlasse ich es dir selbst; an Geld sind uns noch fünfundzwanzig Rubel geblieben, aber wegen Paschenjka und der Miete kannst du unbesorgt sein; ich sagte dir ja: dein Kredit ist unbeschränkt. Jetzt aber erlaube, daß ich dir die Wäsche wechsele, Bruder, denn deine Krankheit sitzt jetzt vielleicht nur noch im Hemde ...«

»Laß ab, ich will nicht!« wehrte sich Raskolnikow, der mit Widerwillen den geschraubt-scherzhaften Bericht Rasumichins über den Einkauf der Kleider gehört hatte ...

»Nein, Bruder, das geht nicht: warum habe ich mir die Sohlen abgelaufen!« drang. Rasumichin in ihn. – »Nastasjuschka, schämen Sie sich nicht, sondern helfen Sie, ja so!«

Trotz des Widerstandes Raskolnikows wechselte er ihm die Wäsche. Jener fiel auf die Kissen und sprach an die zwei Minuten kein Wort.

»Jetzt lassen Sie mich lange nicht in Ruhe!« dachte er.

»Von welchem Gelde ist das alles gekauft?« fragte er endlich, auf die Wand blickend.

»Von welchem Geld? Hat man so was gehört! Doch von deinem eigenen. Vorhin war der Kontordiener hier, von Wachruschin, deine Mama hat es dir geschickt, oder hast du auch das vergessen?«

»Jetzt erinnere ich mich ...«, sagte Raskolnikow nach langem, mürrischem Schweigen. Rasumichin sah ihn besorgt mit gerunzelter Stirn an.

Die Tür ging auf, und herein trat ein großer, kräftiger Mann, der Raskolnikow schon irgendwie bekannt vorkam.

»Sossinow! Endlich!« rief Rasumichin erfreut.

IV

Sossimow war ein großer, dicker Mann mit einem gedunsenen, farblos-blassen, glattrasierten Gesicht und hellblonden schlichten Haaren, mit einer Brille auf der Nase und einem großen goldenen Ring an einem vom Fett geschwollenen Finger. Er war an die siebenundzwanzig. Er trug einen weiten, eleganten, leichten Mantel und eine helle Sommerhose, und alles an ihm war weit, elegant und nagelneu; die Wäsche war tadellos und die Uhrkette massiv. Seine Gebärden waren langsam, beinahe träge, zugleich aber von einer genau berechneten Ungezwungenheit; Prätensionen, die er übrigens mit Mühe zu verbergen suchte, kamen jeden Augenblick zum Vorschein. Alle, die ihn kannten, hielten ihn für einen schwer zu behandelnden Menschen, sagten aber, daß er seine Sache verstehe.

»Ich bin zweimal bei dir gewesen, Bruder ... Siehst du, er ist zu sich gekommen!« rief Rasumichin.

»Ich sehe es, ich sehe es, nun, wie fühlen wir uns jetzt, he?« wandte sich Sossimow an Raskolnikow, indem er ihn aufmerksam betrachtete und sich zu ihm ans Fußende des Sofas setzte, wo er es sich sofort nach Möglichkeit bequem machte.

»Er fängt immer Grillen«, fuhr Rasumichin fort. »Als wir ihm eben die Wäsche wechselten, weinte er beinahe.«

»Es ist begreiflich; die Wäsche hätte man ihm auch später wechseln können, wenn er es verlangte. Der Puls ist ausgezeichnet. Der Kopf tut wohl immer noch etwas weh, wie?«

»Ich bin gesund, ich bin vollkommen gesund!« sagte Raskolnikow hartnäckig und gereizt, indem er sich plötzlich vom Sofa erhob und mit den Augen blitzte; gleich darauf fiel er wieder auf das Kissen zurück und wandte sich zur Wand. Sossimow beobachtete ihn aufmerksam.

»Sehr gut ... alles in Ordnung«, versetzte er träge. »Hat er was gegessen?«

Man berichtete es ihm und fragte, was man ihm geben dürfe.

»Alles kann man ihm geben ... Suppe, Tee ... Pilze und Gurken natürlich nicht; auch kein Fleisch und ... was ist da noch viel zu reden! ...« Er wechselte mit Rasumichin einen Blick. »Die Arznei fällt weg, und alles fällt weg; morgen schau ich nach ... Eigentlich hätte ich auch heute ... na, ja ...«

»Morgen abend führe ich ihn spazieren!« beschloß Rasumichin, »In den Jussupow-Garten, und dann gehen wir ins ›Palais de Cristal‹.«

»Morgen würde ich ihn noch in Ruhe lassen, doch übrigens ein wenig ... na, wir werden schon sehen.«

»So ärgerlich: gerade heute feiere ich meine Übersiedlung, es sind nur zwei Schritte von hier; wenn er doch auch zu mir kommen könnte! Er könnte wenigstens auf dem Sofa zwischen uns liegen! Und du, wirst du kommen?« wandte sich Rasumichin plötzlich an Sossimow. »Vergiß es nicht, du hast versprochen.«

»Vielleicht, aber wahrscheinlich später. Was hast du hergerichtet?«

»Nichts besonderes: Tee, Schnaps, Hering. Eine Pastete wird es auch geben; es werden nur meine Freunde dabei sein.«

»Wer denn?«

»Lauter Hiesige und lauter Neue, – ausgenommen den alten Onkel, aber auch der ist neu: ist erst gestern nach Petersburg in irgendwelchen Angelegenheiten gekommen; wir sehen uns einmal in fünf Jahren.«

»Was ist er?«

»Er hat sein ganzes Leben als Postmeister in einer Kreisstadt vegetiert ... bekommt eine kleine Pension, ist fünfundsechzig Jahre alt, was soll ich noch viel erzählen ... Übrigens habe ich ihn gern. Auch Porfirij Ssemjonowitsch wird kommen, der Untersuchungsrichter dieses Bezirks ... hat die Hochschule für Rechtswissenschaft absolviert. Du kennst ihn ja ...«

»Ist er auch ein Verwandter von dir?«

»Ein ganz entfernter; warum rümpfst du die Nase? Weil ihr euch einmal gezankt habt, so wirst du vielleicht nicht kommen?«

»Ich pfeife auf ihn ...«

»Das ist auch das beste. Außerdem kommen Studenten, ein Lehrer, ein Beamter, ein Musiker, ein Offizier, Samjotow ...«

»Sag mir bitte, was kann es zwischen dir oder dem da«, Sossimow wies mit einer Kopfbewegung auf Raskolnikow, »und einem Samjotow Gemeinsames geben?«

»Ach, diese Überempfindlichen! Diese Prinzipien! ... du sitzt auf deinen Prinzipien wie auf Sprungfedern und wagst gar nicht, dich nach eigenem Willen zu rühren. Ich frage nur, ob der Mensch gut ist, – das ist mein Prinzip, und ich will nichts anderes hören. Samjotow ist ein Prachtmensch.«

»Und schert sein Schäfchen.«

»Ja, und schert sein Schäfchen, doch ich pfeife drauf: Was macht's, daß er sein Schäfchen schert?!« rief plötzlich Rasumichin unnatürlich gereizt. »Habe ich ihn dir deswegen gelobt, weil er sein Schäfchen schert? Ich habe nur gesagt, daß er in seiner Art gut ist! Wenn man einen jeden in jeder Beziehung genau betrachtet, – bleiben dann noch viele gute Menschen übrig? Ich bin überzeugt, daß man dann für mich mit meinem ganzen Gekröse höchstens eine gebackene Zwiebel geben wird, und das auch nur, wenn man dich als Zugabe kriegt! ...«

»Das ist zu wenig; ich gebe für dich auch zwei Zwiebeln ...«

»Aber ich für dich nur eine! Laß deine Witze! Samjotow ist noch ein grüner Junge, ich werde ihm noch oft die Haare raufen, denn man muß ihn zu gewinnen suchen und nicht abstoßen. Wenn man einen Menschen abstößt, so macht man ihn nicht besser, am wenigsten so einen grünen Jungen. Mit einem grünen Jungen muß man doppelt so vorsichtig sein. Ihr fortschrittlichen Schwachköpfe versteht gar nichts! Ihr achtet den Menschen nicht und beleidigt euch selbst ... und wenn du es durchaus wissen willst, so arbeiten wir jetzt an einer gemeinsamen Sache.«

»Das möchte ich gerne wissen.«

»Es ist immer noch die Sache mit dem Maler, das heißt, mit dem Anstreicher ... Wir werden ihn schon freikriegen! Übrigens ist er jetzt außer Gefahr. Die Sache ist nun ganz klar! Wir wollen bloß etwas nachschüren.«

»Was ist das für ein Anstreicher?«

»Wie, habe ich es denn noch nicht erzählt? Wirklich nicht? Ja, ich habe dir bloß den Anfang erzählt ... das von der Ermordung der alten Pfandleiherin, der Beamtenwitwe ... nun ist jetzt auch der Anstreicher verwickelt ...«

»Von diesem Morde habe ich schon früher gehört und interessiere mich sehr für diesen Fall ... teilweise ... aus einem gewissen Grunde ... habe auch in den Zeitungen darüber gelesen! Und nun ...«

»Auch die Lisaweta hat man ermordet!« platzte plötzlich Nastasja heraus, sich an Raskolnikow wendend.

Sie war die ganze Zeit über im Zimmer geblieben, in die Ecke neben der Tür gelehnt, und hatte zugehört.

»Lisaweta?« murmelte Raskolnikow kaum hörbar.

»Lisaweta, die Händlerin, kennst du sie nicht? Sie kam oft in die Wohnung unten. Hat dir auch mal ein Hemd ausgebessert.«

Raskolnikow wandte sich zur Wand, suchte sich auf der schmutzigen gelben Tapete mit den weißen Blümchen eine plumpe weiße Blume mit braunen Streifchen aus und begann sie zu studieren: wieviel Blätter sie habe, wie die Blätter gezackt und wieviel Streifchen da seien? Er fühlte, daß ihm die Arme und Beine erstarrt waren, als wären sie gelähmt, aber er versuchte nicht mal, sich zu rühren, und blickte hartnäckig auf die Blume.

»Also was ist mit dem Anstreicher?« unterbrach Sossimow mit einem eigentümlichen Mißvergnügen Nastasjas Geschwätz.

Jene seufzte und verstummte.

»Auch er ist unter die Mörder gekommen!« fuhr Rasumichin mit großem Feuer fort.

»Hat man irgendwelche Beweise?«

»Den Teufel auch, Beweise! Übrigens stützt man sich auf einen Beweis, doch der Beweis ist gar kein Beweis, und das soll jetzt nachgewiesen werden! Es ist genau so, wie man zuerst diese, wie heißen sie noch ... Koch und Pestrjakow verhaftet und verdächtigt hatte. Ekelhaft! Wie dumm wird das alles gemacht, selbst einen Unbeteiligten widert es an! Pestrjakow wird vielleicht heute auch zu mir kommen ... Rodja, du kennst übrigens die ganze Geschichte, sie passierte noch vor deiner Erkrankung, gerade einen Tag, bevor du im Polizeibureau ohnmächtig wurdest, als man dort darüber redete ...«

 

Sossimow blickte Raskolnikow neugierig an; jener rührte sich nicht.

»Weißt du was, Rasumichin? Wenn ich dich anschaue, muß ich staunen: wie du dich in alles hineinmischst«, bemerkte Sossimow.

»Mag sein, aber wir werden ihn doch freibekommen!« rief Rasumichin aus und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Weißt du, was mich daran am meisten ärgert? Nicht das, daß sie lügen; das Lügen kann man immer entschuldigen; das Lügen ist sogar sympathisch, denn es führt zur Wahrheit. Nein, ärgerlich ist, daß sie lügen und ihr eigenes Lügen vergöttern. Ich achte den Porfirij, aber ... Was hat sie zum Beispiel gleich am Anfang so konfus gemacht? Die Tür war verschlossen, als sie aber mit dem Hausknecht kamen, war sie offen; daraus folgt, daß Koch und Pestrjakow den Mord begangen haben. Das ist ihre ganze Logik.«

»Ereifere dich nicht so; man hat sie einfach festgenommen; es geht doch nicht anders ... Übrigens bin ich mit diesem Koch schon mal zusammengekommen; wie es sich herausstellte, pflegte er von der Alten die verfallenen Pfänder zu kaufen! Wie gefällt dir das?«

»Ja, er scheint ein Gauner zu sein! Er kauft auch Wechsel auf. So ein Industrieritter. Hol ihn der Teufel! Weißt du, worüber ich mich ärgere? Über ihre alte, banale, verschimmelte Routine ... Und doch kann man an diesem einen Fall einen ganz neuen Weg entdecken. Man kann auf Grund der psychologischen Daten allein zeigen, wie man die richtige Spur finden kann. ›Wir haben Tatsachen!‹ sagen sie. Die Tatsachen sind aber noch nicht alles; mindestens die Hälfte der Sache besteht darin, wie man mit diesen Tatsachen umzugehen versteht!«

»Nun, und verstehst du mit Tatsachen umzugehen?«

»Ja, man kann doch nicht schweigen, wenn man fühlt, ganz deutlich fühlt, daß man helfen könnte, wenn ... Ach, ja! Kennst du die Sache mit allen Einzelheiten?«

»Ich warte immer, daß du mir vom Anstreicher erzählst.«

»Ja, richtig. Hör also die Geschichte. Genau am dritten Tag nach dem Morde, am Morgen, als sie sich dort mit dem Koch und Pestrjakow abgaben – obwohl diese jeden ihrer Schritte nachgewiesen hatten, die Augenscheinlichkeit schreit zum Himmel! – erfährt man plötzlich eine ganz unerwartete Tatsache. Ein gewisser Bauer Duschkin, Besitzer einer Schenke im Hause gegenüber, kommt ins Polizeibureau, bringt ein Etui mit goldenen Ohrringen und erzählt einen ganzen Roman: ›Da kam zu mir gestern abend, so bald nach acht Uhr‹ – er gibt also Tag und Stunde an! merk sie dir! – ›ein Anstreicher, der auch schon früher untertags bei mir eingekehrt war, namens Mikolai und brachte mir diese Schachtel mit den goldenen Ohrringen und Steinen und bat mich, ihm zwei Rubel darauf zu leihen; und auf meine Frage, wo er es hergenommen hatte, erklärte er, er hätte es auf dem Trottoir gefunden. Mehr habe ich ihn darüber nicht ausgefragt‹ – das sagt dieser Duschkin! – ›ich gab ihm eine Banknote‹ – das heißt einen Rubel – ›denn ich sagte mir, wenn ich's nicht nehme, so versetzt er es bei wem anders, jedenfalls vertrinkt er es; soll die Sache besser bei mir liegen: je weiter man ein Ding versteckt, um so leichter kriegt man's wieder; wenn aber was geschieht oder Gerüchte aufkommen, so bring ich's zur Polizei.‹ Das war natürlich nur so ein Großmuttermärchen, er lügt wie ein Pferd; diesen Duschkin kenne ich ja: er ist selbst Pfandleiher und Hehler und hat diesen Gegenstand, der seine dreißig Rubel wert ist, dem Mikolai nicht dazu abgeschwindelt, um ihn an die Polizei abzuliefern. Er hat einfach Angst bekommen. Hol ihn der Teufel, hör weiter. Dieser Duschkin fährt also fort: ›Jenen Bauer Mikolai Dementjew kenne ich aber von Kind auf, er stammt aus dem gleichen Gouvernement und aus dem gleichen Saraisker Kreise, denn wir sind beide aus dem Rjasanschen. Mikolai ist zwar kein Säufer, trinkt aber ab und zu, und es war mir bekannt, daß er in diesem selben Hause mit dem Mitrej Anstreicherarbeiten machte, und Mitrej ist aus der gleichen Gegend wie er. Und als er die Banknote bekam, ließ er sie sich sofort wechseln, trank auf einmal zwei Gläschen, nahm den Rest und ging; den Mitrej habe ich aber damals mit ihm nicht gesehen. Und am nächsten Tage hörte ich, daß man die Aljona Iwanowna und ihre Schwester Lisaweta Iwanowna mit einer Axt erschlagen hat; ich habe sie gekannt, und da kamen mir Zweifel wegen der Ohrringe, denn es war mir bekannt, daß die Selige Geld gegen Pfänder auslieh. Ich ging zu ihnen ins Haus und fing an, vorsichtig auszuforschen; vor allen Dingen fragte ich, ob Mikolai da sei. Mitrej sagte mir, daß Mikolai zu bummeln angefangen habe; er sei bei Tagesanbruch betrunken heimgekommen, an die zehn Minuten zu Hause geblieben und dann wieder fortgegangen; Mitrej hätte ihn nicht mehr gesehen und die Arbeit allein fertiggemacht. Sie arbeiteten aber im ersten Stock an der gleichen Treppe, an der die Ermordeten wohnten. Nachdem ich dieses alles gehört hatte, sagte ich keinem Menschen etwas davon‹ – sagt Duschkin. ›Ich habe aber alles, was ich nur konnte, über den Mord erfahren und bin dann mit dem gleichen Zweifel heimgegangen. Und heute früh, um acht Uhr,‹ das heißt also auf den dritten Tag, verstehst du das? – ›kommt zu mir Mikolai; er ist nicht ganz nüchtern, doch auch nicht sehr betrunken, und versteht gut, was man zu ihm spricht. Er setzt sich auf eine Bank und schweigt. Außer ihm war aber damals in der Schenke ein einziger fremder Mann, und ein zweiter Mann, den ich kannte, schlief auf der Bank, und zwei von meinen Jungen waren dabei. – »Hast du den Mitrej gesehen?« frage ich ihn. »Nein,« sagt er, »ich habe ihn nicht gesehen.« »Warst du auch nicht hier?« – »Nein,« sagt er, »seit vorgestern war ich nicht mehr hier.« – »Und wo hast du heute übernachtet?« – »Auf den Pjeski,« sagt er, »bei Bekannten aus Kolomna.« – »Und wo hast du«, frage ich, »die Ohrringe hergenommen?« – »Auf dem Trottoir habe ich sie gefunden.« Dies sagt er so, daß ich ihm nicht recht glauben kann, auch sieht er mich nicht an. »Hast du gehört,« sage ich, »daß an jenem selben Abend und zur selben Stunde dies und dies geschehen ist?« – »Nein,« sagt er, »ich habs nicht gehört«, und er hört mit weit aufgerissenen Augen zu und ist plötzlich weiß wie Kreide. Während ich es ihm erzähle, sehe ich, wie er nach der Mütze greift. Da wollte ich ihn aufhalten. »Wart, Mikolai,« sage ich ihm, »trinkst du denn nichts?« Und ich gab dem Jungen einen Wink, daß er die Tür schließt, aber wie ich hinter dem Schanktische herauskomme, springt er auf und rennt auf die Straße und dann in die Quergasse und ist weg. Nun gab ich meinen Zweifel auf, denn es ist sicher sein Werk‹ ...«

»Das will ich meinen! ...« sagte Sossimow.

»Wart'! Hör das Ende! Natürlich machte man sich sofort auf die Suche nach dem Mikolai; den Duschkin nahm man fest und hielt eine Haussuchung bei ihm ab; auch den Mitrej verhaftete man; die Leute aus Kolomna nahm man ins Gebet. Da bringt man vorgestern plötzlich den Mikolai; man hat ihn in einer Herberge an der Stadtgrenze aufgegriffen. Er war hingekommen, hatte sich sein silbernes Kreuz vom Halse genommen und für das Kreuz ein Glas Schnaps verlangt. Man gab es ihm. Etwas später ging die Frau in den Kuhstall und sah durch einen Spalt: im Schuppen neben dem Kuhstall hat er seinen Gürtel an einen Balken gebunden und eine Schlinge gemacht; er steht auf einem Klotz und will sich die Schlinge um den Hals legen; die Frau erhob ein Geschrei, und die Leute liefen zusammen. ›So einer bist du also!‹ – ›Führt mich‹, sagt er, ›auf das und das Polizeirevier, ich werde alles bekennen.‹ Nun schaffte man ihn mit den gebührenden Ehren auf das betreffende Polizeirevier, das heißt hierher. Dies und jenes, wie alt – ›zweiundzwanzig‹, und so weiter. Frage: ›Als du mit Mitrej im Hause gearbeitet hast, hast du da nicht um die und die Stunde jemand auf der Treppe gesehen?‹ Antwort: ›Gewiß, es sind verschiedene Menschen vorbeigegangen, aber wir merken uns so was nicht.‹ – ›Habt ihr nicht einen Lärm oder dergleichen gehört?‹ – ›Nein, wir haben nichts Besonderes gehört.‹ – ›Nun, und war es dir bekannt, Mikolai, daß man am selben Tage die und die Witwe um die und die Stunde samt ihrer Schwester ermordet und ausgeplündert hat?‹ – ›Ich habe nichts davon gewußt, hab es erst von Afanassij Pawlowitsch am dritten Tag in der Schenke gehört.‹ – ›Und wo hast du die Ohrringe her?‹ – ›Auf dem Trottoir gefunden.‹ – ›Warum bist du nicht am anderen Tage mit Mitrej zur Arbeit gekommen?‹ – ›Weil ich gebummelt habe.‹ – ›Wo hast du gebummelt?‹ – ›Da und da.‹ – ›Warum bist du von Duschkin weggelaufen?‹ – ›Weil ich sehr erschrocken war.‹ – ›Warum warst du erschrocken?‹ – ›Daß man mich einsperren wird.‹ – ›Wie konntest du das fürchten, wo du dich vollkommen unschuldig fühltest?‹

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