Selig sind die Trottel!

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3. Als Opa wieder hören konnte

Das Gehör des Großvaters ließ immer mehr nach, bis er schließlich fast gar nichts mehr hören konnte. Das hat natürlich immer mal wieder zu Komplikationen und komischen Momenten geführt. Nachdem er schon viele Jahre mit diesem Handicap gelebt hatte, ließ er sich ein neumodisches, sehr kleines, aber kraftvolles Hörgerät einsetzen. Nach ein paar Wochen der Probe ging er noch mal zur Kontrolle, und der Arzt war mit dem Resultat sehr zufrieden.

„Wie gefällt es Ihnen denn, endlich wieder richtig hören zu können?“, fragte er seinen Patienten. „Ich würde wetten, dass Ihre Familie sich darüber richtig gefreut hat!“ „Ach!“, sagte der Alte. „Wissen Sie was, denen hab ich noch gar nichts erzählt. Ich hatte viel zu viel Spaß damit, die Familie endlich mal bei ihren Gesprächen belauschen zu können. Es war richtig spannend mitzubekommen, was die so über mich denken, und glauben Sie mir: Seit ich dieses Hörgerät im Ohr habe, habe ich schon mindestens fünfmal mein Testament geändert!“

KOMMENTAR

Uns gefällt die Vorstellung nicht, dass jemand unsere intimsten Gedanken kennt; und das aus gutem Grund. Wir alle haben Angst davor, abgelehnt zu werden. Seit Adam und Eva liegt es deshalb in unserem Naturell, unsere Fehler entweder anderen in die Schuhe zu schieben oder wenigstens zu verstecken. Und natürlich projizieren wir diese Gefühle auch auf Gott. Jesu Zuhörer kannten den Vers gut: „Gott, du weißt, wie unverständig ich war; meine Schuld ist dir nicht verborgen.“ (Psalm 69,6).

Gott weiß alles über mich, und deshalb ist – sozusagen – mein Erbe futsch. Jesus wollte dieses Bild zurechtrücken: Klar weiß Gott alles! Aber die Konsequenz ist nicht, dass er uns ablehnt und wegstößt. Im Gegenteil: Er ist ein liebender Vater, der dich in die Arme schließen, heilen, säubern und beschenken möchte. Weil er weiß, dass deine Schuld dir leidtut! (Siehe das Gleichnis vom verlorenen Sohn in Lukas 15,11ff.)


Zum Nachdenken

Was wäre dir lieber? Ein Gott, der taub ist, oder einer, der um deinen Mist weiß, aber dich trotzdem in die Arme schließen will?

Woher kommt dieser Glaube an einen Gott, der böse auf uns ist und uns bestrafen möchte? Was macht uns so misstrauisch? Wie hättest du damals auf Jesu Geschichten von einem guten Gott, der auf deiner Seite ist (und auf der Seite von denen, die noch viel schuldiger sind als du selber), reagiert?

4. Als Jesus sich die Taufe erklären ließ

Der ungewöhnlich aussehende Prophet stand im Fluss und machte das, was er am liebsten tat: Er taufte Menschen, die sich ihrer Schuld bewusst waren und die sich danach sehnten, den Dreck ihrer Verfehlungen loszuwerden. Am Ufer des Jordans wartete eine lange Schlange potenzieller Täuflinge, denn Johannes war vorher erfolgreich seiner zweiten Lieblingsbeschäftigung nachgegangen. „Den Menschen kann nur geholfen werden, wenn sie sich dem Dreck ihres Tuns bewusst werden!“, war er sicher. Also hatte er gebrüllt, ihnen ins Gewissen geredet, und jetzt standen sie vor ihm, und er taufte sie, sprach ihnen Vergebung zu und wusch sie symbolisch von ihrer Sünde rein.

Und als er gerade spaßeshalber einen stadtbekannten Sünder extra lange unter Wasser hielt, eine seiner liebsten humoristischen Einlagen, da fuhr er plötzlich erschrocken zusammen, denn er hatte IHN gesehen. Den Mann, wegen dem diese ganze Veranstaltung hier überhaupt stattfand. Der stand da freudestrahlend und sich fröhlich unterhaltend zwischen all den anderen Täuflingen, und nur noch ein paar Momente, dann würde er vor seinem Cousin Johannes stehen.

Und dann kam der Moment, in dem sie sich in die Augen sahen. Jesus lächelte erwartungsvoll, Johannes´ Lächeln war eher verlegen. „Was machst du denn hier?“

„Wonach sieht es aus? Ich würde mich gerne von dir taufen lassen!“

„Aber das macht doch gar keinen Sinn! Du kennst doch die Symbolik der Taufe. Wir taufen als Zeichen, dass Menschen gesäubert werden müssen von ihren Sünden. Die Taufe ist ein Symbol, dass in uns das Verlangen, selber Gott sein zu wollen, ertränkt werden muss und ein neuer, erlöster Mensch aus dem Wasser steigt. Was soll denn das bei dir? Wenn ich mich recht erinnere, bist du der Sohn Gottes, ohne Sünde. Wovon soll ich dich denn rein waschen? Und welchen Sinn macht es, das Verlangen, Gott zu sein, ertränken zu wollen, wenn man selber Gott ist? Und eine neue Kreatur sollst du doch garantiert auch nicht werden!“

„Danke Johannes, du kennst dich wirklich aus mit der Taufsymbolik. Man nennt dich zu Recht den Täufer! Ich hab nur dieses Gefühl, es wäre trotzdem richtig, hier mitzumachen!“

„Aber was hast du denn mit uns schmutzigen Charakteren zu tun? Guck dich doch mal um, wen ich hier unter Wasser halte!“ Und dann überkam Johannes sein schlechtes Gewissen. „Und um ganz ehrlich zu sein, weiß ich auch gar nicht, welche Berechtigung ich haben soll, anderen zu sagen, dass sie Vergebung brauchen. Da ist bei mir so viel Fassade!“ Und dann fiel Johannes vor Jesus auf die Knie. „Kannst du bitte mich taufen? Ich brauche Vergebung!“

Als Jesus diese Worte auf sich wirken ließ, schaute er sich um, und er konnte den Menschen dort am Fluss in die Herzen sehen. Da war tatsächlich eine Menge Dunkelheit, Egoismus, sogar falsche Motive, sich taufen lassen. Und als Jesus die Worte des Propheten Revue passieren ließ („Denk an die Symbolik! Welchen Sinn macht es, einen ohne Sünde rein zu waschen?“), da fasste der Sohn Gottes einen Entschluss.

„Es ist gut, dass ich nicht so bin wie diese Leute! Die brauchen wirklich einen, der besser ist, reiner, weiser, anders! Weit weg von all dem Schmutz!“

Und in dem Moment beugte er sich herunter zu Johannes. „Du hast Recht!“, sagte Jesus, und tauchte ihn für eine scheinbar extra lange Zeit in das Wasser des Jordans!

(Die Originalgeschichte findest du in Matthäus 3,1-17.)

KOMMENTAR

Warum hat Jesus sich taufen lassen, wenn das Symbol nicht passt? Drei Beispiele, die uns einer Antwort näher bringen:

Als ich eines schönen Morgens in meinem Lieblingscafé an der Sunshine Coast in Kanada saß, konnte ich beobachten, wie am Nebentisch ein Pastor einem seiner Gemeindemitglieder die Bibel erklärte. „Discipleshiptraining“ nennt man das dort. Während dieser Lektion fiel mir auf, wie der Pastor körperlich immer größer zu werden schien in seinem Sessel und der Schüler immer mehr in sich zusammensackte. Der eine war die reinste Quelle der Weisheit, während der andere gar nichts zu bieten hatte, außer seiner vollen Aufmerksamkeit und seiner Verehrung für den weisen Lehrer.

Ist das die Art von Beziehung, die Jesus sich mit uns wünscht?

Während ich dies schreibe, sitzt ein Freund von mir im Gefängnis, weil er in eine Messerstecherei verwickelt war. Die Motive sind nach außen hin noch nicht ganz klar, aber mein Freund, ein Ausländer, weiß, dass er große Schuld auf sich geladen hat. Es gibt nicht wenige gute Bürger und Christen in unserer Stadt, die jetzt Sätze bringen, die mit „Ich wusste ja gleich das man denen nicht trauen kann …“, oder „Ich würde ja nie …“ beginnen.

Würde Jesus, der selber nie gesündigt hat, solche Sätze gebrauchen? Warum nicht? Was glaubst du? Würde Jesus eher kluge Reden halten oder einfach neben meinem Freund im Knast sitzen und mit ihm weinen?

Einige der schlechtesten Lehrer, die ich hatte, waren die super intelligenten, die nicht verstehen konnten, dass ich doofer Schüler ihren total einfachen Schulstoff nicht begreifen konnte. Einige der besten Lehrer waren diejenigen, die es selber nicht immer leicht hatten in ihrer Schülerlaufbahn. Die hatten in der Regel Verständnis für einen wie mich!

Kann es sein, dass es Jesus wichtiger war, mich zu verstehen, um mich zu belehren, als mich zu belehren, damit ich alles verstehe?

Warum hat Jesus sich taufen lassen? Weil er sich mit mir identifizieren möchte, mit meinem Freund im Knast, der sich schämt, weil er das Leben nicht hinbekommt. Und genau so beginnt auch die Bergpredigt. Gott will gerade dich in seinem Team. Keiner ist zu klein, doof, schlecht, ungebildet. Gott will mit dir zusammen die Welt verändern.


Zum Nachdenken

Es ist sicher gut, Jesus nachzufolgen und seinem Beispiel zu folgen. Aber was hältst du von der Idee, dass sein größter Wunsch es ist, neben dir durchs Leben zu gehen und diese Welt mit dir zu verändern? (Johannes 15,15).

5. Die Abschlussprüfung

Der Professor stand vor seinen 20 Medizinstudenten. „Bevor ich Ihnen die Abschlussprüfung präsentiere, möchte ich mich herzlich bei allen von Ihnen bedanken! Sie haben das ganze Semester über gut mitgearbeitet. Mir hat die Zeit mit Ihnen viel Spaß gemacht. Da die meisten von Ihnen im nächsten Jahr an einer anderen Universität Medizin studieren werden, trennen sich unsere Wege nun leider. Weil ich denen, die diese Woche vielleicht ein bisschen zu viel gefeiert haben, den Notenschnitt nicht vermiesen möchte, mache ich Ihnen jetzt folgendes Angebot: Wer auf die Abschlussprüfung verzichten möchte, darf jetzt gehen und wird eine Zwei von mir bekommen!“ Nach kurzer Denkpause entschieden sich 15 Studenten, das Angebot anzunehmen, und verließen ziemlich erleichtert den Saal.

„Okay, damit wäre unsere Gruppe nun deutlich kleiner. Dies wäre dann die letzte Chance, bevor ich die Unterlagen verteile. Möchte sich noch jemand die Arbeit ersparen?“ Ein letzter Student stand auf und nahm das Angebot an. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schrieb der Professor die Namen der verbliebenen Prüflinge auf und sagte: „Ich freue mich, hier vier selbstbewusste Studenten im Raum zu sehen. Sie haben hart gearbeitet und sind mit Recht selbstbewusst. Selbstbewusstsein ist für Ihren späteren Beruf sehr wichtig. Gut, dass Sie gelernt haben, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Jeder von Ihnen bekommt eine Eins.“

 

KOMMENTAR

Ein gesundes Selbstbewusstsein! Das ist für Jesus ein wichtiger Schlüssel zum Eintreten in sein Reich, denn nur damit trauen wir uns, in Gottes neuer Welt mitzumachen. Wenn ich mir nichts zutraue, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ich mich für andere Menschen einsetze und bereit bin, Opfer für sie zu bringen. Deshalb beginnt die Bergpredigt mit den Worten, die für seine Zuhörer revolutionär gewesen sind: „Ihr seid selig! Ihr seid von Gott gewollt! Gott selber traut euch zu, in seiner neuen Welt mitzumischen.“


Zum Nachdenken

Wer oder was gibt dir Selbstvertrauen?

Was tust du, um deinen Kindern oder Freunden zu helfen, ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln?

6. Die perfekte Punktzahl

(Diese Geschichte soll tatsächlich passiert sein, und zwar an einer kanadischen Universität.)

Eigentlich ist sie seine beste Studentin. Sie ist intelligent, studiert fleißiger als alle anderen, und was sie anpackt, gelingt ihr. Nur eine Sache nervt! Sie hat sehr wenig Selbstvertrauen, hat große Angst, einen Fehler zu machen, und mit ihrer Unsicherheit treibt sie sich selbst und alle anderen in den Wahnsinn. Dieser ständige Druck, nicht versagen zu dürfen, macht sie kaputt. Kein Lob, keine ermutigenden Worte ihres Professors oder eines Mitstudenten können sie beruhigen. Und so nett sie auch ist, ist ihr Verhalten für jeden Beteiligten – und natürlich besonders für sie selbst – unglaublich anstrengend.

Er ist ein guter, mitfühlender Professor, und will ihr helfen, das Semester zu überstehen, ohne in der Psychiatrie zu landen. Als sie gleich zu Beginn der Vorlesungen wieder einmal vor ihm steht, mit all den Dingen, die sie unbedingt noch einmal ganz genau geklärt haben möchte, macht er ihr einen ungewöhnlichen Vorschlag:

„Ich möchte Ihnen ein Angebot machen, das ich so noch nie gemacht habe und wohl auch nie wieder jemandem machen werde. Ganz ehrlich: Ich weiß, dass Sie der Stoff interessiert. Ich weiß, dass Sie gut lernen werden. Und ich weiß um Ihr Fachwissen und Ihre Intelligenz. Deshalb mein Angebot: Ich werde Ihnen schon jetzt für dieses Semester die perfekte Punktzahl geben. Sie werden am Ende eine glatte Eins bekommen, ganz egal, was passiert. Ich wünsche mir einfach nur, dass Sie wenigstens einmal mit richtig viel Spaß ein Semester genießen können!“

Und so sollte es dann auch kommen. Noch nie war sie so entspannt in die Vorlesungen gegangen. Endlich mal keine schlaflosen Nächte, keine Alpträume, keine ständige Unruhe. Und die perfekte Punktzahl, die hätte sie am Ende natürlich auch ohne das großzügige Angebot ihres Professors bekommen.

KOMMENTAR

Kann so etwas funktionieren? Was ist denn mit denen, die solch ein Angebot eiskalt ausnutzen? Ich hatte in der Oberstufe mal einen Lehrer, bei dem wir wussten, dass wir uns am Ende des Jahres die Note mehr oder weniger aussuchen durften. Die meisten von uns – und ich war einer davon – konnten mit dieser Situation überhaupt nicht umgehen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich mit ein paar Kumpels regelmäßig die Klasse zum Tischtennisspielen verlassen habe. War ja egal, denn die Note würde stimmen.

Richtig gelernt haben wir natürlich nichts, was wir sehr schmerzlich im nächsten Schuljahr gemerkt haben, als unser gutmütiger Lehrer durch einen strengen Kollegen, einen richtig „harten Hund“, ersetzt wurde. Spätesten da haben wir gemerkt, dass wir das Jahr nur sinnlos vertrödelt hatten.


Zum Nachdenken

Kann das, was Jesus gemacht hat, überhaupt funktionieren? Leute einzuladen und den Himmel zu versprechen, bevor sie auch nur irgendetwas geleistet haben?

Macht uns Gnade wirklich besser, wie in der Geschichte, oder macht sie uns schlechter?

7. Die Perle

Ein nobles Schmuckgeschäft hatte im Schaufenster eine wunderschöne Perle ausgestellt, die Passanten immer wieder zum Staunen brachte. Sie hatte einfach eine Anziehungskraft, die man kaum beschreiben konnte.

Die meisten Kunden trauten sich gar nicht erst zu fragen, was die Perle denn kosten würde. Ihnen war klar, dass sie unbezahlbar sein musste. Wenn sich doch mal jemand zu fragen traute, schaute ihm der Juwelier verschmitzt in die Augen und sagte lächelnd: „Oh, sie kostet alles, was Sie haben!“ Daraufhin lachten die meisten Kunden höflich und ein bisschen peinlich berührt und verließen dann, mit einem letzten Blick auf die magische Perle, schnell das Geschäft.

Eines Tages betrat ein ungewöhnlicher Kunde den Laden. Es war ein äußerst kalter Wintertag gewesen, und der Obdachlose schlich sich hinein, um sich ein paar Minuten lang aufzuwärmen. Und es passierte genau das Gleiche wie bei den anderen Kunden: Er verfiel der magischen Anziehungskraft der Perle und konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden. Dann fragte er den Juwelier nach dem Preis. Und auch er bekam die Antwort: „Die Perle kostet Sie alles, was Sie haben!“ Selbst der Bettler, der ja eigentlich nichts besaß, war von diesem Preis etwas geschockt, aber er konnte seinen Blick einfach nicht von der Perle lösen, die so schön war.

Dann ging er zur Kasse, zog seinen Mantel aus und legte ihn auf den Ladentisch, zusammen mit ein paar Habseligkeiten, die er noch in der Hosentasche hatte. Und das Unglaubliche geschah: Er verließ das Schmuckgeschäft mit der magischen Perle in seiner Hand. Seine Freunde konnten kaum fassen, dass er nicht einmal mehr einen Mantel und Schuhe hatte. Bis sie begriffen, dass er in Wahrheit nun reicher war, als sie alle zusammen es jemals sein würden.

KOMMENTAR

1. Das Gleichnis versucht zu erklären, warum so viele Zuhörer sich nicht auf Jesu Einladung in Gottes neue Welt eingelassen haben: Die Kosten sind einfach zu hoch. Und das, was man zurückbekommt, ist für viele zu schwer zu fassen.

2. Jesus scheint zu denken, dass es ein grundsätzliches Problem ist, wenn wir uns für besser halten als andere. Auch ein Grund, warum viele Reiche die Perle nicht gekauft hätten: Was ist die denn schon wert, wenn selbst ein Armer sie sich leisten kann?

Auch darum waren die ersten Nachfolger Jesu in der Regel ein ziemlich „uncooler“ Haufen. Jesus selbst hat das einmal so ausgedrückt: „Die Jünger erschraken über seine Worte, aber Jesus sagte noch einmal: ,Ja, Kinder, es ist sehr schwer, dort hineinzukommen! Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.’“ (Markus 10,24-25)


Zum Nachdenken

1. Denke zunächst mal an fünf Menschen, die ihr Leben nicht ganz so auf der Reihe haben wie du. Denen es besser ginge, wenn sie sich mal an dir ein Beispiel nehmen würden! Von denen du Sachen denkst wie: „Wie die mit ihrem Geld umgehen! Wie sie sich in der Gemeinde einbringen! Wie sie Autofahren! Ihr Umgang mit Kindern und Familie …“

2. Jetzt denke an fünf Leute, von denen du etwas lernen könntest! Was fällt dir leichter?

Empfinden deine Mitmenschen dich als arm, weil du alles aufgegeben hast, um eine Perle zu kaufen? Was hast du denn aufgegeben? Wie gibt man überhaupt „alles“?

8. Einstein

Während seiner Zeit in den USA wurde der berühmte Physiker Albert Einstein von einem Schaffner in der Bahn aufgefordert, sein Ticket vorzuzeigen. Der brillante Mann soll zeitweise etwas zerstreut gewesen sein. Jedenfalls suchte er verzweifelt in jeder Tasche nach dem Ticket und konnte es einfach nicht finden. Nach ein paar Minuten hatte der Schaffner ein Einsehen mit seinem Fahrgast. „Machen Sie sich bitte keine Sorgen. Es ist schon okay, ich weiß, wer Sie sind. Ich glaube Ihnen auch so, dass Sie einen Fahrschein gekauft haben.“ Aber Einstein suchte weiter verzweifelt nach seinem Ticket und wurde immer hektischer. Als der Schaffner 20 Minuten später noch einmal vorbeischaute, suchte der Professor noch immer nach seinem Fahrschein. „Es ist wirklich in Ordnung, Herr Einstein“, sagte der Schaffner, „ich weiß, wer Sie sind!“ „Junger Mann“, antwortete Albert Einstein, „ich weiß auch, wer ich bin. Ich möchte wissen, wo ich hin muss!“

KOMMENTAR

Keine schlechte Frage: „Wer bin ich und wo will ich hin?“

Über die „Wer bin ich?“-Frage hat Jesus ja einiges erzählt (siehe letzte Abschnitte). In den nächsten Kapiteln wird es um die zweite Frage gehen: „Wo will ich hin?“


Zum Nachdenken

„Wer bin ich und wo will ich hin?“

Wie würdest du diese Fragen beantworten?


KAPITEL 2
LEBST DU SCHON?

Darum geht´s: Die Jesus-Werte. Oder: Wie das Leben in Gottes neuer Welt funktionieren kann!

Gerechtigkeit

Wie man ganz allein eine komplette Stadt lahmlegen kann!

Der Soziologe Toni Campolo erzählte einmal folgende Geschichte: Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause fährt er aus der City von Philadelphia abends in sein Haus am Stadtrand. Und dann hat er mitten im Feierabendverkehr eine Reifenpanne! Während er seinen platten Reifen wechselt, hört er folgende Mitteilung aus dem Autoradio: „Es ist verrückt“, lautet der Live-Kommentar aus dem Verkehrshubschrauber. „Der Highway ist absolut dicht, Stau ohne Ende. Heute kommt keiner rechtzeitig nach Hause. Der Grund: Ein liegengebliebener, kleiner brauner Ford!“

„Ich fahre einen kleinen braunen Ford!“, denkt Campolo. „Ich bin der Grund, warum diese große Tragödie meine Stadt befallen hat. Kinder weinen, weil Papa nicht nach Hause kommt, Liebende finden heute Abend nicht zueinander! Wichtige Business-Deals werden heute nicht mehr abgeschlossen! Und das alles hat einen einzigen Grund: Mich!“

Und Campolo gibt zu: „Eigentlich hätte mir das ja peinlich sein sollen! Aber ich kleiner Mann mit meinem kleinen Auto habe die Macht, die ganze Stadt lahmzulegen. Irgendwie sexy, der Gedanke!“

Da sitzen also tausende Menschen vor Jesus, denen voll viel Ungerechtigkeit angetan worden ist. Sie würden ihre Situation so gerne verändern. „Es muss etwas getan werden!“ Vielleicht ein mächtiger Messias, der auf einem weißen Pferd in ihre Situation hineinreitet und mit all seiner Macht für Gerechtigkeit sorgt … ?! Oder kann man eine Welt auch anders verändern?

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