Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2017

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Nachlese der Cross-Skater Convention 2016

Artikel 438 von Frank Röder am 5. Januar 2017.

BILD: 438

Für einen guten Start ins neue Jahr können einige Erkenntnisse des Vorjahers sicher sehr hilfreich sein. Sie sind mitunter recht heftig, wie sich gezeigt hat. Die erste Cross-Skater Convention trat an diesem 1. Oktober 2016 die Nachfolge der öffentlichen Cross-Skating Entwicklertreffens an. Der bis dato sperrige Begriff wurde von der neuen Bezeichnung für das allgemeine Treffen der Cross-Skater abgelöst, von dem sich alle Teilnehmer eine jährliche Fortfühung wünschten. Ein schwerer Brocken war die Convention allemal, wurden doch unter anderem gewichtige Probleme der Cross-Skating Szene ungeschönt aufgetischt. Doch später mehr dazu. Der Elan der Teilnehmer war in diesem Jahr so groß wie nie. Das war auch sehr hilfreich denn das Treffen stand unter dem unangenehmen Druck, dass für den Sport nun endlich etwas getan werden muss , damit sich dieser (wieder) gesund entwickelt. Die Auswertung der mitunter heißen Diskussionen war nach der Convention eine unglaublich umfassende Arbeit und ist mit Sicherheit immer noch nicht vollständig.

Im Vorfeld wurde schon Monate vorher eine allgemeine öffentliche Einladung zur Convertion an die gesamte Szene ausgeschrieben, sowie weitere 160 persönliche Einladungen, darunter auch an drei Cross-Skate-Hersteller. Leider sagten alle Cross-Skate Hersteller ihr persönliches Erscheinen ab und auch eine zugesagte Lieferung mit Anschauungsmodellen wurde nicht geliefert. Das mag das Interesse an der Sportart an sich widerspiegeln, aber die Interessiertesten der Szene, waren nach langer Bekanntgabe des Meetings nun vor Ort und waren damit wieder einmal „legitimiert“ im Namen der Szene ihre Gedanken zu äußern und weiterzuspinnen. Obwohl die Besucherzahlen für den betriebenen Aufwand, eigentlich viel zu klein waren, sollen hier trotzdem die wichtigsten Inhalte und die Ergebnisse der Convention wieder gegeben. Leider reicht der Platz nicht für die zahlreichen Zwischentöne und alle genannten Anregungen der Convention. Es wäre für alle Interessierten eine gute Gelegenheit gewesen die aktuellen und langfristigen Probleme des Cross-Skating Sports zu diskutieren oder zumindest kennenzulernen. Die Einladungen wurden jedenfalls im Vorfeld langfristig und breit ausgesprochen.

Von einer detaillierten Beschreibung der Praxisangebote (Stil-Workshop, Tour usw.) sehen wir hier, aus Platzgründen, ab und konzentrieren uns hier auf die Resultate von breiterem Interesse. Der Artikel hat ohnehin ungewöhnliche Überlänge erhalten, sollte aber auch bewusst nicht in mehrere Teile zerrissen werden.

Das Wetter war auch am 1. Oktober nicht ganz optimal für die Außenaktivitäten des Programms, aber das tat der anschließenden technischen Diskussion keinen Abbruch, war es doch viel einleuchtender mit historischen Cross-Skate-Modellen, akut beschädigten Modellen oder mit diversen Cross-Skate Prototypen, die allgemeine technische Entwicklung aund auch Problematik vor Ort zu veranschaulichen. Dies und auch die Auswertung der bisher größten Umfrage unter Cross-Skatern hätten den Cross-Skate Herstellern sicher gute Ansatzpunkte für ihre künftge Produktentwicklung und Marktplanung gegeben. Keinem der Anwesenden war bekannt, ob diese Umfrage bei der Produkterntwicklung der Haupthersteller von Cross-Skates jemals berücksichtigt wurde. Eine weitere Umfrage in der Szene ist bereits angedacht. So wurden in der Gesprächsrunde die Sichtweisen und Probleme der Sportler, Kunden, Trainer und Händler zum Gesprächsthema gemacht. Die Schwachpunkte der aktuellen Cross-Skates und die Wünsche der Sportler an künftige Produkte konnten recht einstimmig von den Versammelten genannt werden. Eine Forderung wurde ganz klar eingefordert, verhallte aber leider ohne anwesende Produkthersteller in Raum: Einmal erlangte Qulitätsstandards sollen um keinen Preis mehr abgegeben werden.

Aber leider beklagten die Anwesenden eine leichte Tendenz zur einer entgegengesetzten Entwicklung. So wurden speziell Einsparungen an Bereifung, in der Endmontage und Qualität und besonders den Verschraubungen als Punkte genannt, die von den Kunden nicht akzeptiert werden. Angemessene Preiserhöhungen würden gern in Kauf genommen, wenn dadurch der Ärger über nicht lösbare oder zu leicht lösbare Teile nicht mehr wäre. Auch die lückenhafte Ersatzteilversorgung führe dazu, dass manche Produkte nicht mehr gekauft werden. Außerdem sei der Auslieferungszustand bestenfalls gut, in zu vielen Fällen aber leider nur knapp zufriedenstellend bis mangelhaft. Solche Montage-Grundlagen wie die, Anwendung der richtigen Anzugsdrehmomente (oft waren Schrauben bei der Auslieferung viel zu fest angezogen) oder die richtige Roationsrichtung von Reifen und Felgen wurden, nach Berichten der Anwesenden, leider nicht immer berücksichtigt. Die Begriffe mit denen dieser Zustand beschrieben wurde reichten von „desinteressiert“ über „egal“ bis „scheißegal“. Die Notwendigkeit, dass der Händler als letzte Instanz vor dem Kunden, praktisch die Qualitätssicherung der Hersteller ehrenamtlich übernimmt, wurde leider nur selten in der Szene erfüllt, obwohl sich die meisten Händler selbst in den höchsten Tönen für ihr handwerkliches Können loben oder loben lassen. Auch hier klaffen die verkaufte Wunsch-Wirklichkeit (im Prospekt oder Internet) von der gekauften Realität („unboxing“ beim Kunden) erheblich auseinander.

Einige neuen Ideen würden so sehr schnell, nachdem sie gerade vom Kunden aktuell als sinnvoll erachtet wurden, regelrecht „ab Werk sabotiert“ indem sie überhaupt nicht umgesetzt wurden oder sogar gegenteilige Entwicklungen eingeleitet wurden. Die Entwicklung von, früher häufiger, nur einer Wadenbremse zu inzwischen zwei Bremsen und von mittelmäßig dosierbaren Bremsen zu sehr gut dosierbaren Bremsen war eine sehr gesehene Entwicklung bei den Kunden. Ab 2015 kamen leider wieder schlechter dosierbare Bremsen auf den Markt und Bremsen mit wieder schlechterem Nassbremsverhalten. Auch die immer wieder zu beobachtende Tendenz zur im Cross-Skating unlogischen und rückständigen Schwerpunkterhöhung an Cross-Skates wurden gerügt. Unangemessene Ersatzteilpreise und qualitätive Rückwärtsentwicklungen, wider bereits erlangten Praxiserfahrung (Polster, Gurte, bewährte Rahmengeometrien, Schrauben, Bremsen, Reifen) usw., wurden gegenüber den Produktherstellern außerdem kritisiert. Jedoch notierte sich nur ein künftiger Klein-Produzent von Cross-Skates die erwähnten Details. Es wurde der Glaube und die Hoffnung geäußert, dass sich Qualität und Ehrlichkeit durchsetzen, auch gegenüber denen, die diesen Eindruck derzeit lediglich zu erkaufen versuchen.

Der Handel ist am Zug, sofern er Handlungsspielraum hat Für den Handel wurde die Kritik geäußert, dass vor allem oft das verkauft wird, was gerade da ist (die eine Produktmarke, nur bestimmte Stocklängen, Überkapazitäten von Ladenhütern im Lager…) und was dann den Kunden als der „ultimativ korrekte Kauf“ angedreht würde. Besonders markenfixierte Händler oder Produkt-Vermittler und sportunerfahrene Verkäufer leisteten in dieser Hinsicht einen ganz schlechten Job. Bemerkenswerterweise treten sie durchweg alle als Händler oder sogar Fachhändler auf, was einen wertigen Eindruck vermitteln soll. Nachvollziehbare Ausbildungen gäbe es in der Branche nicht, aber viel fachliche „Angeberei „oder sogar wertlose „Zertifikate“, die eine Art von handwerklicher Ausbildung vorgaukelten. Dazu komme die Inflation der Autions-Plattform-Händler, aber da waren sich die Anwesenden einig, dies sei auch erheblich die Schuld der Kunden, die hochwertige Produkte per Auktionskauf wollen und dann auch noch dazu gratis „das volle Programm“ erwarteten. Die Produkthersteller zucken schon seit langem unbeeindruckt die Schultern, wenn es um existienzerhaltende Preisgefüge für wirkliche Händler geht. Preisdumping und die zahlreichen Ebay-„Händler“ ohne Lagerbestand drücken so die Qualität zu Lasten der Kunden und die Löhne auf deutlich unter Mindestlohn im seriösen Handel, der sich dann so auch nicht mehr nennen dürfte.

Diese Unwilligkeit der Produkthersteller hat aber allein der Kunde ganz erheblich durch seine Kaufauswahl unter Kontrolle. Er kann dafür sorgen, dass Cross-Skate Händler nicht unter Dritte-Welt-Bedingungen wirtschaften müssen und somit leichter höhere Qualitätsstandards erfüllen können. Den nötigen Handlungsspielraum erhalten die Händler aber nicht durch extreme Limitierungen im Gewinn (ein echter Laden verursacht Festkosten, ein „Fake-Shop“* nicht) oder Eingrenzung auf nur eine Produkt-Marke, was eigentlich eine Schein-Selbstständigkeit darstellt. Es wurden mehrere Bespiele genannt, in denen Händler, die ausdrücklich und im Sinne des Kunden seriös arbeiten wollen, dafür aber seriöse Konditionen von den Herstellern erwarten, einfach ignoriert wurden. Der „Pseudohandel“, bei dem keine wirkliche Ware im Lager sei, aber Produkte „verkauft“ würden, die dann erste beim Hersteller/Lieferanten geordert würden, scheint demnach das bevorzugte und geförderte Geschäftsmodell der Lieferanten sein.

Auch äußerlich sehr groß erscheinenden Sporthändlern konnte dieses Verhalten nachgewiesen werden. Es ist also die Regel, dass zwar mit einem großen Laden und Lager geworben werde, das aber real gar nicht oder kaum existiere. Solche Wettbewerbsvorteile für diese Händler führten unter anderem zum „Streben“ einer seriöser und kompetenter Fachgeschäfte in der Branche. Da die Kunden wiederum nicht immer erkennen, wie genau das Geschäftsgebaren der Händler hinter den Kulissen ist, muss man die Ursache für diese negative Entwicklung größtenteils den Produktlieferanten anlasten. Dazu kommen noch, dass die Begeisterung und Gutmütigkeit teilweise durch manche Vertriebssysteme so ausgenutzt werde, dass viele „Händler“ (so seien hier auch Vermittler, Trainer mit Warenbezug und Gelegenheitsverkäufer genannt), trotz oft minimaler Marge, sehr viel kostenlose Werbung für eine jeweilige Produktmarke machen. Gegenleistungen, wie kostenloses Werbematerial oder massive Promotionsbetreuung der Händler, als Gegenleistung dafür, sei eher die Ausnahme. Immerhin machen jene Händler ja in fast allen Fällen Werbung für die „Konkurrenz“, weil fast alle Cross-Skate-Hersteller die Produkte auch im Direktvertrieb anbieten und damit in direkter Konkurrenz zu den eigenen Händlern stehen. Ausnahme ist hier Powerslide, dem momentan einzigen Hersteller, der ausschließlich über Händler verkauft. Dafür ist Powerslide wiederum gegenüber dem Auktions-Plattformhandel so tolerant-liberal, dass es stationäre Händler regelrecht ins Grab treibe. Man kann freien Handel auch so weit übertreiben, dass er zur qualitätsbefreiten Handels-Anarchie ausartet.

 

Als sehr unangenehm wurde wiederholt die Praxis des „Anpreisens“ der Waren im Internet genannt. Beschreibungen seien oft lediglich die Wiedergabe von Produkttexten der Hersteller die sich, wiederum oft schon von Anfängern leicht erkennbar, selbst kaum mit der Sportart beschäftigten. Zum Beispiel wurde der, immer wieder zu lesende, direkte Vergleich mit dem Skilanglauf Sport von den Anwesenden als obsolet bezeichnet. Fast die Hälfte der Anwesenden habe zum Wintersport gar keine Verbindung. Leider biete das Internet auch eine Verzerrung, weil ausgerechnet die besten Läden oft nicht automatisch die übersichtlichsten und optisch attraktivsten Webshops hätten, was den Erstkontakt für manche etwas erschwere. Anwesende Shop-Betreiber machten sich dazu rege Notizen und gelobten Besserung. Auch die Verbindung von Foren mit Verkaufsplattformen werden teilweise als unangenehm empfunden, besonders wenn dies nicht offen erwähnt werde. Preisvergleichsportale wurden inzwischen beispielsweise schon gerichtlich gezwungen, ihre geschäftliche Beteiligung an genannten Anbietern offen zu nennen. Die Unterscheidung von professionellen Anbietern (positiv hervorgehoben wurden zwei) von amateur- und hobbymäßig betriebenen Portalen (genannt wurden vier, leider mit deutlich weniger positiven Punkten als negativen) sei im Internet nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Die erwähnte „Zertifiziererei“ wurde in diesem Zusammenhang als unlauter empfunden.

*Fake-Shops sind Läden die nicht die Eigenschaften eines Handelsgeschäftes aufweisen, z.B. kein Lager haben oder Ware verkaufen, bevor sie die Ware selbst beim Gr0ßhändler ordern.

Touren und Routen bekannt machen: Das war eine zentrale Forderung in der Convention. Erste Torensammlungen gab es zwar schon ab 2006 auf Cross-Skating.de, schon bevor diese Adresse zum Magazin gehörte, aber seitdem gab es nur wenige Ansätze für eine gut publizierte Tourenplattform. Der bisher beste „outdoor-ist-in.de„, sollte nach Meinung der Anwesenden zum Standard für Touren-Suchende werden. Wir bitten den Betreiber um Vorschläge, wie wir dies nun forcieren können. Auch Touren-Sammlungen, wie die (für ein Forum) nocht recht übersichtliche Sammlung im Cross-Skating-Forum, sollten künftig auf outdoor-ist-in.de als offizielle Anlaufstelle für Cross-Skating-Touren hinweisen. Gelobt wurden einige Touren-Videos auf YouTube, besonders die der beiden Argentinier Mariana und Rodolfo, die in der Szene schon eine gewisse Prominenz genießen.

Terminkalender/Veranstaltungskalender: Diese wird allgemein sehr gut angenommen, steht aber leider, wie das Tourenangebot, in Konkurrenz zu anderen Angeboten. Allgemeiner Eindruck: es wird versucht auf private Initiative quasi Sabotage an solchen bestehenden und gutwillig forcierten Termin-Angeboten zu betrieben. Einzelne Personen treten phasenweise hyperaktiv auf um scheinbar jetzt endlich das beste Angebot für alle anzubieten. Zu beobachten waren solche Bestrebungen besonders 2009, 2013 und jetzt und jüngster Zeit. Die 2009 in diese Richtung Aktiven sind inzwischen größtenteils nicht mehr aktiv, so wie viele die offenbar auch, nach anfänglich „lautem Gedöns“, recht schnell wieder unauffällig verschwanden, als es sich aus persönlichen Gründe nicht mehr zu lohnen schien oder die „Reichtumsversprechen“ in der Cross-Skating Branche sich nicht erfüllt haben. Alle Anwesen sind sich darüber einig, dass dies auf Foren, wegen der Verdrängung mit neueren Einträgen, gar nicht richtig funktionieren kann.

Tatsache ist, das solche „Eintagsfliegen-Effekte“ die Entwicklung der Szene erheblich stören und behindern. Immer wenn ein Aktiver seine Bemühungen im Cross-Skating frustrierte einstellt, zieht er auch tendenziell auch wieder andere aus dem Sport heraus. Dann gehen wieder einmal wertvolle Anlaufpunkte für andere Sportler unter. Statische Portale sind für Kontinuität viel notwendiger und zwar einige wenige gute, am Besten vielleicht sogar zunächst ein einziges, denn der Sport ist immer noch „winzig“. Spezialisierte Ableger können sich daraus entwickeln, aber der Versuch wenige hundert Aktive von vielen Dutzend „Fachleuten“ zu beraten hat nicht gerade zu einer Steigerung der Kompetenzen geführt. Zumal sich heute jeder sein Portal schnell selbst erstellen kann (kopierte Texte und Bilder haben wir schon zuhauf gefunden). Man kann sogar diese Plattformen mit schnell erworbenen Pseudo-Diplomen schmücken, man glaubt kaum wie schnell manche Leute lernen können andere auszubilden.

Einige der Terminkalender, wie in Foren oder Blog-Portalen, sind ebenfalls ungeeignet zur Bindung von Interessenten. Auch ist die praktizierte Art, Termine in diverse Kalender selbst eintragen zu können, etwas chaotisch. Wenn dann aber so bekannt gegebene Termine oder Veranstaltungen, zum Beispiel von Forenmitgliedern so schlecht geredet werden, dass diesen und künftigen Veranstaltern die Lust an weiterem Engagement vergeht, dann kann man hier eigentlich von Sabotage reden. Man gewinnt den Eindruck, dass hier eine gewisse Art von Paranoia vorherrscht, denn manche Beiträge werden prinzipiell immer dann sofort sabotiert, wenn vermutet wird, dass die Konkurrenz dahinter stecken könnte. Dass auch diese Weise in der Szene bald gar nichts mehr auf die Reihe kommt, scheint jenseits der Vorstellung jener Saboteure zu liegen. Dies war auch 2011 der Grund für die Einrichtung des Terminkalenders als offizielle Anlaufstelle im Cross-Skating Magazin, der aber immer noch nicht sehr rege genutzt wird.

Thema „Spaltung der Szene“: Sofern diese wirklich existiert, wurde die unversöhnlich destruktive Haltung der einen Seite, die selbst eine Güteregelung einer hinzugezogenen Schlichterin kategorisch ablehnt und größerem bilateralen Schaden den Vorzug gibt, mit äußertest skeptischer Missbilligung von den Anwesenden bewertet. Dies nur als Beispiel, wie man eine Szene teilen kann. Bleibt nur zu bedenken, dass der unlautere Teil nicht automatisch der größere sein muss – es gibt noch eine deutlich ruhigere und oft schweigende Mehrheit! Ob man wegen eines sich absondernden Bruchstückes einer Szene von einer Spaltung sprechen kann, ist Auffassungssache. Im Weiteren wurde aber darauf vertraut, dass Cross-Skating als reale und nicht als virtuelle Szene existiert („Geht raus und skatet“, ist schon zum Schlachtruf der reellen Cross-Skater geworden). Die Masse der Aktiven und der Interessenten kümmert sich wahrscheinlich wenig um die übertriebene Selbstdarstellung einiger fraglich kompetenter Individuen des abtrünnigen Teils der Szene. Hier wurde dafür noch intensivere Aufklärung und eine Fortführung der bisherigen seriösen Informationspolitik über den Cross-Skating Sport gefordert, ganz im Stile, wie es das Magazin tut. Mehr dazu weiter unten beim Thema „Szene 2.0“. Angeprangert wurde besonders auch die Scheinheiligkeit mancher, die aus geschäftlichen Gründen die „super Stimmungskanonen“ und eine friedfertige Einstellung heucheln, aber „hintenrum“ mit großen Kalibern andere Aktive schädigen und zwar nicht offen bekennend, sondern feige im Hintergrund agierend und oft andere als Beschwerdeführer vor sich her schiebend. Ob man der Forderung die Namen derer öffentlich zu nennen nachkommen kann, steht noch in Frage, weil nicht sicher ist, ob das den Sport fördere. Presserechtlich sei dies ohne Weiteres möglich, aber man gebe damit einem gewissen Populismus in der Szene nur unnötige Nahrung und die Namen der Aggressoren sprächen sich ohnehin herum.

Die Frage nach der Motivation: 1. Wichtig ist es am Anfang Einsteiger zu motivieren, mit dem seriösen Versprechen, fit zu werden, gesund zu bleiben, Spaß zu haben und abzunehmen. Sofort stellt sich dann aber die Frage nach kompetentem Betreuungspersonal. Hier gibt es einen fulminanten Mangel an ausgebildetem Personal. Die genannten „Schein-Qualifikationen“ werden hier zu Recht, gar nicht berücksichtigt. Was benötigt wird, sind Fachleute auf den Fachgebieten, Trainingswissenschaft, Medizin, Physiotherapie, Ernährung, Biomechanik und Profisport. Ein Verdienst, dass überhaupt so viele Leute in den Sport einsteigen, muss wohl in der Genialität der Sportart an sich liegen und eben nicht am Verdienst eines großen Teils der „Betreuuer“. Autodidakten sind hier sehr im Vorteil, aber sie brauchen trotzdem Unterrichtsideen und (hochwertiges!) Unterrichtsmaterial. Konsequente Autodidakten sind aber die wenigsten, sie würden in der Tat hochwertiges Infomaterial finden, für deren Qualität sie schnell einen Blick bekommen würden.

2. Danach wäre es wichtig fortgeschrittene Einsteiger zu motivieren erste sportliche (also messbare) Ziele zu erreichen: 30 Minuten durchskaten, 10 km schaffen, ohne Schwierigkeiten am Treff teilnehmen. Als absolut destruktiv wurden hier die schein-entspannten aber zu oft gehörte Einstellung gesehen „wir sehen das locker“, „wir messen nichts“, „nur nach Gefühl ist entspannt, wer misst ist verbissen“ usw.. Jeder der ernsthaft beginnt, schaut nach messbaren Fortschritten und strebt nach weiteren Verbesserungen. Trainer, die keine Messbarkeit ihrer Trainingsreultate anstreben, wollen offenbar ihre Dienstleistung nicht überprüfen lassen. Der allgemeine Tenor, „messbar ist fair und nachvollziehbar“, wurde einstimmig wahrgenommen. Voraussetzung sei, wie immer, die Reproduzierbarkeit von Messergebnissen. In der Praxis kämen aber viele über einen (messbaren) Punkt X nicht hinaus. Hier scheinen die Probleme noch größer zu sein, eben wegen des Trainerdilemmas (schlechte Ausbildung) und wegen der zu wenigen Angebote an Cross-Skate-Treffs. Ein Anfängerkurs allein genügt kaum die Masse der Anfänger auch nur bis 5 km Distanz fit zu bekommen. 5 km und 10 km scheinen für Anfänger erste erstrebenswerte Ziele zu sein. Leider sind Treff-Angebote zu selten in der unmittelbaren Nähe der meisten Cross-Skater. Es müssen mehr Treffs entstehen, natürlich kostenlos und regelmäßig betreut, von erfahrenen Cross-Skatern. Ob Kurse die durch Krankenkassen gefördert werden, nachhaltiger sind, wird bezweifelt, die Praxis zeigt eher, dass die Teilnehmer nur motiviert sind, weil es Zuzahlungen gibt und manche Kursveranstalter, weil so leichter zahlende Kunden zu gewinnen sind. Das Ziel, regelmäßig, freiwillig und kostenlos weiterzumachen, kann offenbar nur von ehrenamtlichen Treffleitern erreicht werden. Der Knackpunkt scheint aber gerade der Sprung vom Grundlagen-Kurs zum Treff zu sein, wo dann oft schon vorausgesetzt wird, dass man eine Stunde ausdauernd skaten kann. Da im Treff keine Ausbildung stattfindet (die Gruppe würde kaum vorankommen), fehlt es noch an einem Ausbildungsmodell „auf halbem Weg zum Treff“. Oft werden so genannte „Aufbaukurse angeboten“, die Frage ist ob dieser für Fortgeschrittene sind oder es ein „Basis-Kurs II“ ist. Sie sollten mehr ein Basis-Kurs II sein, wo gezielt an weiterer technischer Verbesserung der Grundlagen gearbeitet wird, damit dadurch auch technische Ausdauer erlangt werden kann. Die Inhalte müssten dann erheblich individueller sein als in den ersten Grundlagenkursen. Ein anwesender Kursanbieter gelobte Besserung und bietet inzwischen solche Kurse an, die den Forderungen entsprechen.

3. Cross-Skater sind immer noch seltene Exoten. Obwohl viele etwas Außergewöhnliches oder auch einen Trend-Sport oder etwas Neues erlernen möchten, sind viele noch zu abwartend. Hier konnten wir keine Lösung finden, aber vermuten, dass eine generell noch bessere Öffentlichkeitsarbeit dazu führen kann, dass mancher den Schritt wagt, bevor es andere tun.

 

4. Fehlkäufe und Falschberatung wirken sich oft als K.O.-Kriterium aus, so dass viele keine zweiten Anlauf im Cross-Skating mehr unternehmen. Auch hier wird echte Qualifikation gefordert und keine „Werkstattzertifikate“ deren nicht vorhandene Qualität schon beim ersten Telefonat auffällt, wenn banalste Frage nicht beantwortet werden können oder Texte aus dem Webshop vorgelesen werden – das kann der Kunde auch selbst. Auch wichtige Nebeninformationen, wie richtige Schuhwahl oder Kleidung erfordert Sportpraxis von den Beratern.

5. Generell sollte man eher nicht zum Schnellkauf motivieren, sondern zum langen Informieren. Wenn dann die oben genannten Hürden (es dauert aber eine ganze Weile, bis man vieles weiß, dazu haben viele keine Lust) genommen wurden, dann folgt die Praxis. Die wenigsten folgen der Literatur oder den Informationen der (guten) Trainer. Nach dem Motto: langsam beginnen und Geduld mitbringen. Am besten jeden Tag kurz (20 bis 30 Minuten) trainieren und am Anfang alles ohne Stöcke. Dazu haben viele keine Lust und dann geht es gleich mit voller Ausrüstung und Stöcke auf den Asphalt – da was man gekauft hat, will man gleich, wie ein Profi machen und demonstrieren. Das langfristige Lern- und Trainingsprozesse muss besser vermittelt werden, damit klar wird, Cross-Skating bedeutet viel Spaß, aber auch Arbeit. Sonst landen die Cross-Skates zu schnell wieder in der Ecke, wie es zur Zeit leider bei rund 95 % der Käufer der Fall ist. Da muss man sich ernsthaft fragen: Sind Cross-Skates billige Trainingshilfen für eine unausgegorene Sportart oder nur ein hippper Trend? Nein, sind sie nicht! Aber dann müsste der Sport sich doch auch besser durchsetzen. Es gilt auch „eingeschlafene“ Besitzer von Cross-Skates wieder aufzuwecken. Verkäufer und Kursanbieten haben daran aber oft keine Interesse, weil der „Haupt-Deal“ schon gelaufen ist. Trotzdem ist diese Basisarbeit nötig, um den Sport am Leben zu erhalten.

6. Nur wenige können sich selber motivieren, benötigen einen Verein oder eine (regelmäßige!) Gruppe! Deswegen brauchen wir mehr Treffs. Das Magazin hilft gern bei der kostenlosen Werbung für neue und bestehende Treffs.

Ein weitere Aktiver trug folgende Punkte vor:

1 Für mich ist das Cross Skaten eine super Alternative zum Ski-Skaten, hier muss ich nicht immer in den Vogelsberg fahren und ich habe trotzdem genügend Kilometer für den Einstieg in den Winter. Daher solltet Ihr diese Gruppe nicht vernachlässigen.

2 Sportarten für die Skilanglauf ein Ausgleichssport ist ansprechen. Ich bin von Haus aus Ruderer und für uns waren jedes Jahr 1 bis 2 Trainingslager angesagt. Nächstes Jahr ist wieder die Ruder-Bundesliga in Frankfurt am Start, da könntet Ihr doch auch einen Stand aufmachen. 3 Tage am Mainufer mit ganz vielen Zuschauern.

3 Gute Strecken mit einem Navigationsgerät Aufzeichnen und z.B. bei openstreetmap , Navigation ist ein spannendes Thema und bestimmt interessant das auf Cross Skates anzuwenden. (hier weisen wir auf outdoor-ist-in.de hin)

Hauptproblematiken:

1 Erstkontakt ist verwirrend (zu große, oft tote, Händlerlisten), viel Unsinn im Umlauf.

2 Zweitkontakt (Verkaufsgespräch oder Kurs), oft wird versucht zu “blenden” mit Schien-Qualifikationen

3 Weitermachen nach den Kauf ist oft nicht erfolgreich? Warum? Frust woüber? Motivation? Anschluss an Gruppen oder Angebote? Der Weg vom Kauf zur regelmäßigen Ausübung des Sports wir oft nicht zu Ende gegangen!

4 Motivation beim Wiedereinstieg? Fehlt es an überzeugenden Argumenten den Sport auch für sich (allein und für die Gesundheit) auszuüben?

5 Ist das Weitermachen ein Problem. Auch für Cross-Skater, die schon länger dabei sind?

6 Sind die Sportgeräte das Problem (noch nicht optimal)?

7 Veranstaltungen durchführen? 2016: Aktuelles Veranstalter-Mobbing in einem Forum, das sollte absolut inakzeptabel sein!

Thema „Veranstaltungen“: Biathlon-Varianten wurden von den Teilnehmern als „nette Spielerei“ verstanden, nicht aber als langfristig wirksame Motivation, wie etwa eine Vorbereitung auf eine längere Tour (Bodensee Tour) oder einem reinen Cross-Skating Wettkampf. Warum trotzdem biathlon-ähnliche Veranstaltungen als Wettkampf so nachgefragt würden, deutete die Mehrheit durch den hohen Image-Wert und damit verbundenen Selbstdarstellungskraft als „Biathlet“ („man ist ein Athlet, egal wie scheiße man ist“, sorry, ein Zitat). Diese Feststellungen sollten den sportlichen Wert als kurzfristige Motivationshilfe nicht abwerten, es wurde jedoch festgestellt, dass mit weniger als dem halben Aufwand eines „Biathlons“ ziemlich sicher mindestens zwei reine Cross-Skating Rennen, mit deutliche höherem sportlichen Wert für die Sportler, veranstaltet werden können. Deswegen wurden Veranstaltungsstandards gefordert, worauf der Hinweis auf das, sicher noch entwicklungsfähige, Veranstalterhandbuch gebracht wurde. Bestimmte, überbeworbene Veranstaltungsarten sollten daher nicht überbewertet werden und die investierte Energie besser in „effizientere“ Veranstaltungen gesteckt werden, die mehr Sportler erreichen und ihnen sportlich mehr bringen. Die Einschätzung, was effizient sei, unterlag bei der Convention einer gewissen Streuung, aber folgte dennoch einer klaren Linie: Biathlon: Ja, entweder als „Gag“ zum Saisonabschluss oder als Zusatzangebot für Treffs oder Trainingsgruppen oder wenn schon „richtig“ dann sehr systematisch nach persönlichem Trainingsplan. Allerdings wird die Möglichkeit sich in einem Wettkampf objektiv vergleichen zu können als immer noch gering eingeschätzt, weil es kaum Veranstaltungen nach Standards gibt. Sportlicher Wert für Leistungssportler ist als mittelhoch, eher als Trainingsergänzung zu bewerten, für den Breitensportler ist es zu vernachlässigen und hat mehr Unterhaltungs-Charakter oder dient eben der Imageverbesserung. Treffs: Von allen Anwesenden als wichtigste Art der Veranstaltungen betrachtet. Lieder gibt es zu wenige und einige geeignete Aktive sind sich offenbar „zu fein“ mit anderen zu skaten oder einmal langsamer zu skaten. Als ideale Dauer wurde 45 bis 80 Minuten für einen Treff genannt, was aber auch das Problem aufzeigt, dass viele Einsteiger zu lange benötigen bis sie zuverlässig mindestens 45 bis 60 Minuten durchskaten können. Touren: Die Bekanntgabe geprüfter Cross-Skating Touren wurde als höchst motivierend eingestuft! Als eine längere Variante der Treffs, 90 bis 180 Minuten lang, sind Touren zwar tauglich für den Breitensport, aber noch trainingsintensiver als lediglich „Treff-Reife“ zu erlangen. Die Motivation (besser: der gute Vorsatz) zu solchen Touren dürfte zwar große sein, aber die Umsetzung erfordert konsequenteres Training und trainingsmethodische Betreuung. Schon das Manko keine Trainingspläne erstellen zu können, das bei den meisten „Trainern“ zu erkennen ist, erschwert die langfristige Betreuung erheblich. Eigentlich wäre das Angebot regelmäßigen Trainings eine typische Vereinsaufgabe. Praktische Erfahrungen mit Vereinen zeigen leider, dass die Unterstützung der Trainer durch Vereine, leider oft sehr mangelhaft ist und nicht langfristig gelingt. Langstreckentouren, 40 km (> 3 Stunden) und länger, sind nicht grundsätzlich schwer zu schaffen und sollten als langfristige Motivation auch mehr den Breitensportlern nahe gebracht werden. Auch hier ist wieder die Schwierigkeit, das viele Trainer nur dort auftauchen, wo der Euro lockt oder sogar einen Winterschlaf halten, was einen Saisonaufbau und Cross-Skating als Gesundheitsport fast unmöglich macht. Ideen wie die Grüngürtel-Touren (ca. 65 km in Frankfurt und Köln) oder Ziele wie 40 bis 60 km für Jedermann wurden bei der Convention grundsätzlich begrüßt, zeigen aber die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit noch deutlicher, was das Betreuungspersonal betrifft. Solche Touren sind auf alle Fälle betreuungsintensiv und erfordern hohes Engagement vom Trainer, über lange Zeiträume auch ehrenamtlich. Wo diese Bereitschaft besteht, mag dies gelingen. Cross-Skating Rennen: Als sehr motivierend wurden von den Anwesenden Rennen empfunden unter dem Hinweis, dass es aber vielleicht nicht jeden reizt. Wettkämpfe sind kein Muss, aber als Leistungsüberprüfung sehr wertvoll. Viele trainieren erst dann systematisch, wenn sie auf Wettkämpfe hintrainieren. Dies ist sogar dann sinnvoll ist, wenn der Wettkampf ausfällt oder die Teilnahme krankheitsbedingt abgesagt werden muss – „der Weg ist das Ziel“. Erfolgversprechend scheint das „Andocken“ an Laufveranstaltungen, sofern wir Cross-Skater geduldet werden, sich separate Startgruppen einrichten lassen (dies ist absolut obligatorisch!) und die Laufstrecke auf für Cross-Skater geeignet ist. Was ist nun am effizientesten? Offenbar sind es tatsächlich die Cross-Skating Wettkämpfe und die längeren Touren bzw. Streckenziele. Voraussetzung ist eine gewisse Wettkampfdichte, Saisonplanung und ein systematischer Trainingsplan. Biathlon-Varianten kann man als sportlich eher unbedeutend einstufen.

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