Kim und Yuki

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Kim und Yuki
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Frank Wendland

Kim und Yuki

Das Catgirl und der Aurelienreif

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Bewerbung

Impressum neobooks

Die Bewerbung

Kims Herz pochte heftig - aber in diesen Zeiten waren die Jobs knapp und sie hatte den Entschluss gefasst, in kurzer Zeit viel Geld zu verdienen. Ihr Traum war zum Greifen nah - und ja - hier in Deutschland konnte sie jetzt alles tun - in ihrer neuen Heimat Australien würde das niemanden kümmern. Die hübsche Blondine stand vor dem Spiegel und entschied, das glatte, schulterlange, gefärbte Haar offen zu tragen. So fiel es nun über ihre recht kleinen, aber festen Brüste und bedeckte knapp die Nippel. Ihre Hände glitten vom Rippenbogen abwärts, hinab über ihren Bauchnabel bis zwischen ihre Schenkel. Sie würde eine leichte Erregung brauchen, wenn sie ihren Plan in die Tat umsetzen wollte - eine Videobewerbung um einen Job als Fotomodel auf der bekannten Homepage von Natalia le Fei abzugeben. Schon seit Jahren wurden keine Online-Fotos mehr für Bewerbungen akzeptiert. Zu viele Fakes und zu viele Enttäuschungen hatten die bekannte Foto-Künstlerin frustriert. Sie wollte sich die Bewerberinnen vor laufender Kamera anschauen. Wie sie sich bewegten, wie ihre Körpersprache war, ob sie selbstsicher und - ja- ein wenig nuttig wirken konnten.

Die Mühe konnte sich für Kim lohnen, denn Natailas Fotos waren gefragt und hochdotiert. Fast alle Kalender, die in diesen Zeiten an den Wänden in Büros, Werkstätten, Umkleideräumen und privaten Wohnungen hingen zeigten Fotos aus ihrer Produktion an. Wer es schaffte, einen Modelvertrag mit ihr zu ergattern, der erhielt Tantiemen - abhängig von den Umsätzen, die mit den Kalandern verdient wurden - und solange diese Umsätze vorkamen.

Kim ließ die schlanken Finger zwischen ihre Schenkel gleiten, schloss die Augen und stellte sich vor, dass sie bereits vor Natalias Kamera stand und nun ihre hemmungslose Erotik teuer verkaufte. Dieser Gedanke erregte sie und als ihr Mittelfinger über ihre Knospe glitt, empfand sie das leichte Kribbeln wie eine Berührung einer fremden Hand. Sie zog die Lippen zurück, entblößte die leicht zusammengepressten Zähne und stieß ein Schnauben aus, als sie heftiger an sich rieb.

In ihrer Fantasie hörte sie den Verschluss der Kamera und schloss die Augen, als ob das Blitzlicht sie sonst blenden würde.

Ja, sie war zu allem bereit. Ihr Schambereich, ihre Beine und Achseln waren frisch rasiert und glatt - der Besuch im Sonnenstudio gestern hatte seine Wirkung nicht verfehlt - die leicht gebräunte Haut bildete einen schönen Kontrast zu ihren stahlblauen Auge und dem blonden Haar. Sie war sexy... und sie würde ihre Scham überwinden und alles geben.

So trat sie vor ihre Webcam. Sie musste nur noch auf der Homepage von Natalia den Button "Sequence" anklicken und dann den Startbutton, der im Untermenü zu finden war.

Als sie sicher war, dass sie nun aufgenommen wurde, trat sie von ihrem PC zurück, stemmte die Hände in die Hüften und begann zu sprechen. Dabei wählte sie einen Jargon, der ihr eigentich fremd war - sexuelle provokative Verführung sollte er demonstrieren - nicht Intelligenz, Niveau oder irgendetwas, das brav und erzogen wirkte.

"Hey Folks ! Mein Name ist Kimmm (sie zog das m in die Länge um Entschlossenheit zu demonstrieren). Ich bin ein Model und ich freue mich darauf, euch allen eine sündige Freude zu machen."

Sie nahm den Kopf zurück, sodass ihr blondes Haar von ihren fast völlig davon bedeckten Brünsten hinunterglitt und ihre harten Nippel zum Vorschein kamen. Sie legte kurz den Kopf in den Nacken, schüttelte ihn dann kurz und ließ ihre blauen Augen strahlen, als sie wieder geradeaus schaute - direkt in die Kamera.Während dieser Geste hatte sie die Beine etwas mehr auseinander genommen und so ihre glattrasierten Schamlippen zum Vorschein gebracht. Sie sprach weiter, während sie sich zur Seite drehte und die linke Hand zu ihrem Knie gleiten ließ. Und während sie sprach, glitt ihre Hand an der Außenseite ihres Schenkels empor bis zu ihrer Hüfte und weiter nach oben.

"Ich habe die laaange Zeit der Erwartung überstanden und will jetzt von euch wissen, ob ich euch gefalle" Also votet für mich und ihr seht mich schon bald wieder - auf einem Poster oder Kalender von Natalia le Fey. Bis dann."

Sie warf eine Kusshand in die Kamera und klickte dann den Aufnahmebutton an um die Aufnahme zu beenden.

Nun schaltete sie das aufgenommene Video zum Voting frei - die Fans der Arbeiten von Natalia le Fey konnten an einem Voting teilnehmen und aus einer Vielzahl von Bewerbern und Bewerberinnen auswählen. Den Vertrag bekamen diejenigen, die unter die Top Ten im Voting kamen - und die Konkurrenz war natürlich nicht gering und nicht unattraktiv.

Aber das hatte Kim gewusst und so hatte sie sich bei der Aufnahme vor etwas besonderem postiert. Sie hatte auf einer Leinwand, die sie viel Geld gekostet hatte, posiert, die sie selbst bemalt hatte. Eine Umgebung wie in einem persischen Palast war ihr gelungen und dagegen würde ihre Konkurrenz (hoffentlich) blass aussehen. Sie jedenfalls brauchte nun einen Sekt, denn trotz ihrer Entschlossenheit und ihrer demonstrierten Lockerheit hatte ihr das Herz bis zum Hals geschlagen. Nun spürte sie große Erleichterung und - ja - Stolz. Sie nippte am gefüllten Sektglas und ließ den Schluck durch ihre Kehle rinnen. Dann überkam sie eine Idee und sie ließ ein wenig Sekt über ihre Brüste rinnen. Das prickelnde Getränk rann zwischen ihnen hindurch, hinab bis zu ihrem Bauchnabel und zwischen ihre Schenkel.

Hmmm. Diese Art der (war es Eitelkeit ? war es Frivolität ?) ... es war erregend. Sie atmete tief durch, schloss wieder die Augen und begann, sich erneut zu streicheln. Ihr Blick glitt hinüber zum Fenster, dass vor der Terrasse lag. Sie lächelte. Wenn mich jetzt jemand beobachten würde, würde er oder sie sehr aufgeregt seiin - kein Zweifel. Auf groteske Weise behagte ihr dieser Gedanke und sie ließ sich in dem Sessel, in dem sie saß hinuntergleiten, spreizte die Schenkel und begann, ihre Knospe heftig zu massieren.

Währenddessen erschien ihr Video auf der Bewerberseite von Natalia le Fei.... Und sie war eine der ersten, die es sah. Der Tag nächste Tag verging für Kim im normalen, drögen Trott. Sie hatte die Sektflasche noch an diesem Abend geleert und sich einen heftigen Orgasmus verschaffe, während sie sich ausgemalt hatte, dass sie gerade einerseits ihren Ruf als Supermarktverkäuferin gnadenlos getötet hatte - andererseits ging ihr dieses gewagte Spiel mit der eigenen Sinnlichkeit und - ja - sexuellem Wagemut nicht mehr aus dem Kopf.

Es mochten die letzten Jahre ihres Lebens gewesen sein, die sie zu dem gemacht hatten, was sie nun war. Tagein tagaus hatte sie im Kittel und in (nur nicht zu eng anliegender) Hose im Lager und im Verkaufsraum des Supermarktes geschuftet, sich herumscheuchen und wie ein dummes Lehrmädchen behandeln lassen - und wofür ? Die Bezahlung war lausig. Und wenn sie abends um 21 Uhr völlig erledigt von der Arbeit heim gekommen war, sah sie in den Spiegel und stellte fest, dass sie mit diesem Aussehen höchstens einen einsamen Soziopaten würde reizen können.

Es gab Nächte, in denen sie diese Art von Leben nur dadurch ertrug, dass sie vor dem Schlafen gehen einige Gläser mit Cola und billigem synthetischen Cognac trank.

Um am nächsten Morgen um 5:20 Uhr den widerlichen Weckton ihres Radioweckers zu hören und erneut als Ameise im großen Haufen herumzulaufen, den jemand beherrschte, dem ihr Schicksal völlig egal war und der von ihrer Existenz nur in Form einer Personalnummer in der Lohnbuchhaltungs-EDV Notiz nahm.

Und dann die männlichen Kollegen, die sie immer angeschaut hatten, als ob sie überlegen würden, in welchem Winkel des Lagers sie Kim am besten sexuell belästigen konnten, ohne dass die Überwachungskameras und somit der Filialleiter Notiz davon nahmen.

Gott - wie sie diesen Job hasste.

Und nun - ja - nun würde sie anrufen um sich krank zu melden. Wissend, dass jeder Mitarbeiter, der sich länger als drei Tage krank meldete unweigerlich die Kündigung bekam. Gut so !!!

Jetzt - und das hatte nach ihrem Empfinden der letzte Rest an Selbstachtung ihr befohlen, den sie noch hatte, würde sie in einer anderen Liga spielen. Jetzt würde sie diejenige sein, die die Regeln machte und jedem die Rote Karte zeigen, der diese Regeln nicht akzeptierte.

Kim - the devilish. Das war ihr Credo und dagegen würde niemand ankommen. Heute - das hatte sie heimlich entschieden, war ihr letzter Arbeitstag im Supermarkt gewesen. Sie hatte ihren Kolleginne schon den ganzen Tag vorgemacht, dass sie ihre Regel nicht bekommen hätte und sich Sorgen mache, dass sie schwanger sei - diese alten Hühner würden das sofort an den Filialleiter weitergeben und damit würde sie auch so schnell gefeuert werden - aber für die Dauer der Kündigungsfrist würde sie krank sein. Keinen Finger rührte sie mehr für diesen Arbeitgeber. Sie hatte fröhlich gelächelt, als sie um 20:15 Uhr den Supermarkt verlassen hatte.

Gegen 21 Uhr war sie zu Hause. Sie hängte ihren Mantel im Flur an den Haken und spürte die Vibrationen ihres alten Handy in der Jeans.

Sie brauchte einige Sekunden um zu realisieren, mit wem sie das Telefonat führte, doch dann begann ihr Herz wieder so zu hämmern, wie am Tag zuvor, als sie sich vor der Kamera präsentiert hatte.

 

Das Treffen mit Natalia

Es klingelt drei mal, vier mal... "Ah, vielleicht hätte Natalia eine Mail schicken sollen. Sicher ist sie um diese Zeit aus."dachte Natalia und wollte schon auflegen, als sich die Stimme meldet, die ich schon vom dem Video kenne.

Dräger - schönen guten Abend „

"Guten Abend. Hier ist Natalia. Spreche ich mit Kim?"

„Ja“

"Ich habe dein Video gesehen, Kim. Ziemlich oft sogar. Und ich möchte mich mit dir treffen"

Kim biss sich auf die Lippen. Am liebsten würde sie vor Freude losbrüllen.

Jetzt tief durchatmen, keine Nervosität zeigen. Image waren. Ich bin die heiße Verführung. Ich bin die heiße Verführung....

"Es freut mich, dass es Ihnen gefällt, Frau le Fei."

"Sag ruhig Natalia zu mir. Ja, es gefällt mir gut. So gut, dass ich überlege, mit dir Fotos zu machen... Wenn du möchtest, heißt das"

Ob ich möchte ? Verarscht die mich ? dachte Kim.

"Ich bin zu einem Shooting gern bereit, Natalia" sagte sie und wählte einen "seriösen und professionellen" Tonfall.

"Das freut mich. Hast du schon Erfahrung als Model? Und fast vergessen: Wo wohnst du und wie schnell können wir uns treffen?"

Kim atmte wieder tief durch. Ich wohne in.... Blankenese. Das bedeutet, ich wäre einige Zeit unterwegs. Aber das würde mir nichts ausmachen."

(Blankenese ist das Edelviertel von Hamburg. Die Mieten dort sind kaum zu bezahlen. Sie schämte sich dafür, im verrufenen Mümmelmannsberg zu wohnen. Einer Armengegend)

"Ah, du weißt, wo ich wohne und das Atelier habe. Respekt. Und wann passt es dir? Oder wollen wir uns bei dir treffen? Oder in einem Café in der Mitte? Neutraler Boden, so wie im Highlander"

Oh nein. Ich blöde Kuh. Natürlich hat die ihr Atelier dort. Die denkt, ich kann in zehn Minuten vor ihrer Tür stehe, dachte Kim.

"Ich (durchatmen, nicht schlapp machen) würde ein Treffen an einem neutralen Ort bevorzugen, Natalia. Vielleicht im "Red Skin" ?

(Ein Künstlertreff, in dem eine Tasse Kaffee 4 Euro kostet. Kim konnte sich das schlicht gar nicht leisten aber sie musste jetzt auf Profi machen.

"Ja, warum nicht... und wann passt es dir? Ich kann mich da ganz nach dir richten..."

Klar, dass so eine kleine Miss Sexy dort verkehrt. Sicher kann die sich vor Verehrern nicht retten. Hoffentlich ist das keine, die unbedingt einen Namen machen will in der Partyszene und hofft, mit meinen Fotos kommt sie groß raus, dachte die Fotografin.

"Ich habe noch ein wenig zu tun. Heute passt es leider nicht mehr. Wie wäre es morgen gegen 13 Uhr ?"

"Na, ich denke, dass wir da schon einen Platz bekommen. Wie du aussiehst, weiß ich ja nun.. du erkennst mich auch?"

"Natürlich" sagte Kim mit etwas arrogantem Unterton

"Ich werde pünktlich sein."

"Dann freue ich mich auf Morgen. Und wenn du Fotos von dir hast - bringe sie ruhig mit. Also, bis morgen, ich freue mich!"

Oh mein gott oh mein gott oh mein gott. Jetzt nur nichts übersehen. Ich gehe zu meinem alten Kleiderschrank und stöbere darin. Nein !!! Mein kleines Schwarzes müsste in die Reinigung. Und Schuhe ? Verdammt. Ich brauche unbedingt eine neue Strumpfhose. In meinen sind Laufmaschen. Und die Haare ? Grauenhaft. Wie kriege ich das alles hin ?

Natalia war zufrieden. Die Stimme war echt nett.

Aber nervös war das Mädchen. Ich habe vergessen zu fragen, wie alt sie ist. Naja, über 18 wird sie auf jeden Fall sein. Vielleicht... vielleicht ist sie ja eine, mit der ich endlich mal wieder kreativ arbeiten könnte, bei der mir neue Ideen kommen. Meine Arbeiten werden überall gelobt - nur mir erscheinen sie profan und alltäglich und nicht mehr neu. Ein Broterwerb eben, ein Zeitvertreib, der viel Geld bringt, zugegeben.

Kim spurtete zu ihrer Nachbarin. Die war Frisörin und schuldete ihr noch einen Gefallen. Und ... ja. Ich leihe mir ihr Kleid. Sie hat meine Kleidergröße. Und den breiten Gürtel. Ich habe noch ein Pfund Kaffee im Schrank. Das bringe ich ihr mit. Dann wird sie mir sicher helfen, dachte Kim.

Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht stand sie früh auf und machte sich zurecht, so gut es ging.

Natalia le Fei verbrachte den Tag mit dem Schreiben einiger Rechnungen, bezahlte ein paar per online-Überweisung und empfange am späten Nachmittag ein Model mit seiner Agentin.

Ja, ich werde ihr in einem Katalog eine Chance geben: dünn und schlaksig, wie sie ist, wird sie mit ein Spitzohren eine wunderbare Elfe abgeben. Nichts rasendes, aber es ist mehr als ausreichend, dachte die Fotografin. Abends las sie ein Buch, ging dann deutlich vor Mitternacht ins Bett. Am Morgen Arbeit im Studio - gegen 12 Uhr duschte sie rasch, zog frische Sachen an.: Jeans, Bluse, bequeme Slipper. Ein Taxi brachte sie rechtzeitig ins "Red Skin". Ich betrete das viel zu laute Cafe, schaute sich um.

Die fast zweistündige Fahrt mit der S-Bahn war die Hölle. Ich habe mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufgebrezelt. Haare mit Haarspray nach oben und in Form gebracht. Ein kurzes, geblümtes Sommerkleid, dazu ein breiter, roter Lackledergürtel und Schuhe, die dazu passen. Ich musste mit Edding nachhelfen, weil die Schuhe schon alt sind und Flecken drauf waren, die nicht mehr zu entfernen sind. Die Kerle in der S-Bahn haben mich mit ihren Blicken ausgezogen und ich habe den alten Mantel so hoch geschlossen wie es ging. Den werde ich gleich, wenn ich in Blankenese bin irgendwo verstecken. Mit dem Ding lasse ich mich im "Red Skin" nicht sehen. Ich habe sieben Euro im Portemonnaie. Ich hoffe dass du schon da bist und wartest. Ich will nicht auch noch aufdringliche Kerle abwehren müssen.

Natalia schaute sich um. Von der jungen Miss Sexy ist noch nichts zu sehen. Dafür sieht man sie. Grässlich - immer und überall gibt es Leute, die einen erkennen, die einen anstarren, die über einen tuscheln, als habe man zwei Köpfe oder vier Beine. Sie drehte sich zum Tresen, bestellte einen O-Saft. Es ist warm, sie hat Durst. Hoffentlich kommt Kim. Aber sie schien mir nicht der Typ, der schnell kalte Füße bekommt. Dafür war ihr Körper viel zu heiß. Und jede Wette - sie weiß das auch ganz genau.

Kim schnaufte.

Wie jeden Tag um diese Zeit ist der Künstlertreff gut besucht. Sie atmete tief durch, schaute an sich herunter, holte den Schminkspiegel aus der Handtasche und schaute sich an. Besser ging´s nicht. Und jetzt war sie ein.... proffessionelles Model. Sie musste schlucken. Aber egal. Ich habe mich krankgemeldet, den Job an den Nagel gehängt, bin jetzt hier und habe eine Chance gab es. Was hatte sie schon zu verlieren ? Sie schob die dunkelgrün lackierte, schwere Holztür zur auf und schaute sich sofort um.

Sie entedckte Natalie, die am Tresen stand und mit der Bedienung sprach.

Nun kam es drauf an, zu überzeugen.

Sie ging langsam und mit aufreizendem Hüftschwung auf den Tresen zu, stellte sich neben Natalia und ließ ein paar Sekunden vergehen.

Sie war abgelenkt und rechnete anscheinend damit, sie jetzt schon antreffen zu können.

"Guten Tag, Natalia. Kim", sagte sie schließlich und alsNatalia sie anschaute, hielt Kim ihr die ausgestreckte Hand entgegen.

Natalia schüttelte mechanisch ihre Hand, registrierte einen festen, vielleicht aufgesetzt festen Händedruck und schaute ihr erst dann ins Gesicht.

"Hallo! Prima, du bist pünktlich. Das freut mich.!."

Nun schaute sie Kim genauer an. Sie war zu lange in der Branche um nicht zu erkennen, dass Kim nicht das „tolle“, also selbstverliebte Model war, das sie zu sein vermutlich vorgab.

Aber na ja, eitel ist jeder irgendwie. Und sie wäre nicht die erste, die versuchte, sie mit einer „Show“ zu beeindrucken.

"Was magst du trinken?" fragte Natalia und musterte Kim ganz professionell.

Eine gute Figur, sportlich, mit Kurven... Ja, mit ihr könnte Natalia arbeiten - wenn sie vor der Kamera zwanglos und natürlich wirken konnte. Das Video hatte dies vermuten lassen, aber wenn es darum ging, dass Fotos gemacht wurden, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden ?

Sie lud

Sie lud Kim zu einem Getränk ein und Kim fiel ein Stein vom Herzen.

Spätestens wenn Natalia ihr altes, verschlissenes Portemonnaie mit dem armseligen Inhalt bemerken würde, wäre ich aufgeflogen.

Sie lächele: "Ein Kaffee wäre mir recht, Natalia. Und ich würde dann gern direkt zum geschäftlichen kommen."

"Ah, du verlierst nicht gerne Zeit. Ja klar, finde ich ok. Dann lass uns irgendwo sitzen. Da in der Ecke - da ist es nicht so laut!" Natalia deutete auf eine Ecke am Eingang, gab der Kellnerin einen Wink

"O-Saft und Kaffee... bitte dort hinten hin, ja?"

Die Kellnerin war ein wenig jünger, als Kim. Sie nickte freundlich, schaute sie aber von oben bis unten an, als sei sie.... ja... eine Schwindlerin.

„Und was bin ich denn sonst ?“, dachte Kim verbittert.

Sie warf der Kellnerin einen verächtlichen Blick zu und ging hinter Natalia her zum Tisch. Dort standen Stühle aus verchromtem Stahl mit roten Sitzkissen.

Sie setze sich auf den, der in Richtung des Gastraumes ausgerichtet ist. So konnte sie den anderen Gästen den Rücken zuwenden. Die Beine schlug sie übereinander und versuchte sich so zu verhalten, als würde sie sich hier wie zu Hause fühlen.

Natalia wartete, bis Kim an ihrerTasse genippt hatte.

"So, dann mal los. Das Geschäftliche.. wie lange arbeitest du als Model? Und wo sind schon Fotos von dir erschienen?" ,fragte sie ehrlich interessiert

Die Frage fühlt sich an, wie ein Stück Stacheldraht, dass jemand Kim um den Hals legt. Aber sie durfte jetzt nicht aufhören.

"Ich habe bereits für einige Hobbyfotografen gemodelt. Diese Fotos sind natürlich zum rein privaten Gebrauch bestimmt und ich habe mich natürlich auch vertraglich abgesichert. Und jetzt möchte ich halt den Sprung wagen und meine Vorzüge einem größeren Publikum zur Verfügung stellen."

Natalia nickte, als ob sie Kim jedes Wort glaubte.

"Aha, na gut.. also mehr auf der Amateurschiene. Das ist ok. Dein Auftritt vor der Cam jedenfalls war klasse. Machst du das öfter? Dich nackt zeigen, meine ich?"

Kim zuckte zusammen. Ihr Blick schweifte zum Nebentisch, an dem zwei junge Männer sassen. Sie scheinen nicht von ihren Worten Notiz genommen zu haben.

"Nun - no guts, no glory, wie ich immer sage. Kein Mut, keine Ehre - besser gesagt, kein Erfolg." Kim versuchte, ihren Worten Entschlossenheit zu verleihen, doch es klang dennoch wie eine abgedroschene Floskel, die sie irgendwo in einer Illustrierten gelesen hatte.

"Das klingt gut, war aber keine Antwort auf meine Frage..."

"Ich habe bereits Erfahrung".

"Ah.. gut. Und was hast du so gemacht? Fotos, Videos? Welcher Art?"

Kim fuhr mit der rechten Hand durch ihr Haar.

"Erotisches. Bikinifotos, Dessous, ein paar Mal auch Fotos mit Waffen - Coverfotos für Romane, die in Dänemark veröffentlicht wurden. Kriminalromane zum Beispiel."

Natalia nickte und verzog den Mund zu einer Schnute.

"Oh, wow. Das klingt gut. Und ist gut. Du weißt ja - gutes Aussehen alleine reicht nicht. Die Models müssen sich auf bewegen können, gut rüberkommen. Egal ob angezogen, in Bikini, in Dessous oder nackt. Da kann eine noch so gut aussehen - wenn die vor der Kamera steht wie eine Holzpuppe, deren Fäden durchschnitten sind, kann man das Ganze vergessen. Ich hoffe, ich vergraule dich jetzt nicht, ich bin da nur gleich ganz offen."

Einer der jungen Männer am Nebentisch hatte Natalias Worte gehört und schaute Kim an, als ob er ihr gleich Geld für Sex bieten wolle. Kim jedenfalls empfand dies so. Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und als er wegschaute, antwortete sie auf Natalias Frage.

Ihr schlug das Herz bis zum Hals, aber es gab jetzt kein Zurück mehr. Gar keins.

"Ich bin gleich wieder da."

Natalia schaute ihr nach, als sie aufstand und zum Tresen ging um mit der jungen Bedienung zu sprechen, die die Getränke serviert hat.

Die dreht die Musik, die im Hintergrund lief, nun lauter und Kim ging in den Zwischenraum zwischen dem Tisch, an dem sie sassen und dem Tresen. Der Song, der lief, war uralt: Black Velvet von der kanadischen Sängerin Elena Miles.

 

Sie war seit Jahren Tod und ihr einstiger Hit war der einzige, der jemals internationale Beachtung fand. Aber Kim liebte die Art, wie sie damals ihre Karriere begann und sie hoffte, dass Natalia diese Geschichte auch kannte.

Der Song lief bereits und Kim musste beim Refrain einsetzen, aber sie sang diesen und bewegte sich dabei wie die Sängerin.

"Black velvet and a little Boy smiles. ...." Natalia wiegte den Kopf und lächelte.

"…black velvet, if you beeee." Bei diesen Worten schaute Kim sie provokativ an.

Natalia musste lachen, freute sich wirklich, dass sie Kim kennengelernt hatte.

Nein, sie selbst hätte sich so etwas sicher nicht getraut - aber diese Kim...

Naja, so jung und mit so einem Körper. Spontan musste sie sich unter der Achsel kratzen. Die kurzen Haare dort und anderswo – sie musste sich wieder einmal rasieren.

Natalia genoss den kurzen Auftritt, stand auf und klatsche dann sehr laut, Kim wieder auf dem Stuhl Platz nahm.

"Sagenhaft. Wirklich gut. Nimmst du festen Stundenlohn oder eine Pauschale für den Tag? Das sind bei mir 500 Euro für Mode- und Fantasy-Fotos"

"Ich denke, wir können mit 500 anfangen, Natalia"

"Oh, wie gütig."

Dies konnte Natalie sich nun doch nicht verkneifen.

"Und ab wann wärst du frei? Wie schaut es mit deinen Arbeitszeiten aus? Ich biete es nur an - ich habe in meinem Haus bzw. dem Studio kleine Appartements, wo die Models schlafen können, denen ein Hotel zu teuer ist oder die sich den Weg sparen wollen"

"Das klingt doch gut. Auf geht ´s."

"Halt, halt. So eilig habe ich es nun auch nicht. Also, ich kann dich für Fotos brauchen, die im Fantasy-Bereich spielen: Elfe, Jägerin, Priesterin, Magd eher weniger, schätze ich. Die Veröffentlichungsrechte bekomme ich, alle deine Rechte an den Fotos sind mit deinem Gehalt abgegolten. Kopien bekommst du natürlich, aber verwerten darf die Bilder nur ich. Ok soweit? Ich entnehme deiner Reaktion, dass du recht bald anfangen magst? Ok, soll mir recht sein. Du kannst ja heute schon mal das Studio anschauen. Ach ja, das frage ich auch immer und spreche es möglichst gleich an: Gibt es Fotos, die du nicht machst? Tabus?"

"Lass uns das unter vier Augen klären", sagte Kim und warf dem jungen Mann am Nebentisch den nächsten wütenden Blick zu. Er wirkte wie ein Student und war der Kleidung nach aus gutem Hause. Aber Kim beschäftigte seinen Gedanken schon sehr. Nach einer Nacht mit ihr würde ihre kleine Wohnung in Mümmelmannsberg angewidert auf ewig verlassen wollen.

"Lass uns gehen, Natalia."

Natalia folgte ihrem Blick, nicke.

"Klar. Die bekommen sonst womöglich nicht nur rote Ohren. Fahren wir zu mir? Bist du mit dem Auto da? Ich bin mit dem Taxi gekommen..."

"Mein - äh - Auto ist in der Werkstatt. Bei dem Verkehr fährt man ohnehin mit der .... zum Beispiel mit dem Fahrrad oder geht, wie ich, zu Fuß."

"Ich bin nicht faul, aber habe selten Zeit zu verschenken"

Natalia griff zum Handy und rief ein Taxi. Keine 15 Minuten später standen sie vor dem ehemaligen Speicherbau, in dem nun ihr Loft und auf zwei Ebenen darunter diverse Studioräume untergebracht waren. Am Aufzug gab sie einen siebenstelligen Code ein, drückte ihren rechten Daumen auf einen Scanner.

"Ja, sicher ist sicher, gell?"

Der Aufzug ermöglichte ihnen den Zugang direkt in meine Wohnung.

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