Friedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke

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5. Das moralische Ideal.
A. Zur Kritik der Ideale.

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330.

Die­se so be­gin­nen, daß man das Wort »Ide­al« ab­schafft: Kri­tik der Wünsch­bar­kei­ten.

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331.

Die We­nigs­ten ma­chen sich klar, was der Stand­punkt der Wünsch­bar­keit, je­des »so soll­te es sein, aber es ist nicht« oder gar »so hät­te es sol­len ge­we­sen sein« in sich schließt: eine Ver­urt­hei­lung des ge­samm­ten Gangs der Din­ge. Denn in ihm giebt es nichts Iso­lir­tes: das Kleins­te trägt das Gan­ze, auf dei­nem klei­nen Un­rech­te steht der gan­ze Bau der Zu­kunft, das Gan­ze wird bei je­der Kri­tik, die das Kleins­te trifft, mit ver­urt­heilt. Ge­setzt nun gar, daß die mo­ra­li­sche Norm, wie es selbst Kant ver­mein­te, nie­mals voll­kom­men er­füllt wor­den ist und als eine Art Jen­seits über der Wirk­lich­keit hän­gen blie­be, ohne je­mals in sie hin­ein­zu­fal­len: so schlös­se die Moral ein Urt­heil über das Gan­ze in sich, wel­ches aber doch er­laub­te zu fra­gen: wo­her nimmt sie das Recht da­zu? Wie kommt der Theil dazu, dem Gan­zen ge­gen­über hier den Rich­ter zu ma­chen? – Und wäre es in der That ein un­aus­rott­ba­rer In­stinkt, die­ses Moral-Urt­hei­len und Un­ge­nü­gen am Wirk­li­chen, wie man be­haup­tet hat, ge­hör­te dann die­ser In­stinkt nicht viel­leicht mit zu den un­aus­rott­ba­ren Dumm­hei­ten, auch Un­be­schei­den­hei­ten uns­rer Spe­cies? – Aber in­dem wir dies sa­gen, thun wir Das, was wir ta­deln; der Stand­punkt der Wünsch­bar­keit, des un­be­fug­ten Rich­ter­spie­lens ge­hört mit in den Cha­rak­ter des Gangs der Din­ge, jede Un­ge­rech­tig­keit und Un­voll­kom­men­heit eben­so, – es ist eben un­ser Be­griff von »Voll­kom­men­heit«, wel­cher sei­ne Rech­nung nicht fin­det. Je­der Trieb, der be­frie­digt wer­den will, drückt sei­ne Un­zu­frie­den­heit mit der jet­zi­gen Lage der Din­ge aus: wie? ist viel­leicht das Gan­ze aus lau­ter un­zu­frie­de­nen Thei­len zu­sam­men­ge­setzt, die al­le­sammt Wünsch­bar­kei­ten im Kopf ha­ben? ist der »Gang der Din­ge« viel­leicht eben das »Weg von hier? Weg von der Wirk­lich­keit!«, die ewi­ge Un­be­frie­di­gung selbst? ist die Wünsch­bar­keit viel­leicht die trei­ben­de Kraft selbst? ist sie – deus? Es scheint mir wich­tig, daß man das All, die Ein­heit los wird, ir­gend eine Kraft, ein Un­be­ding­tes; man wür­de nicht um­hin kön­nen, es als höchs­te In­stanz zu neh­men und »Gott« zu tau­fen. Man muß das All zer­split­tern; den Re­spekt vor dem All ver­ler­nen; Das, was wir dem Un­be­kann­ten und Gan­zen ge­ge­ben ha­ben, zu­rück­neh­men für das Nächs­te, Un­se­re.

Was Kant z. B. sagt »Zwei Din­ge blei­ben ewig ver­eh­rens­werth« (Schluß der prakt. Ver­nunft) – heu­te wür­den wir eher sa­gen »die Ver­dau­ung ist ehr­wür­di­ger«. Das All bräch­te im­mer die al­ten Pro­ble­me mit sich, – »wie Übel mög­lich sei?« u. s. w. Also: es giebt kein All, es fehl­t das große Sen­so­ri­um oder In­ven­ta­ri­um oder Kraft-Ma­ga­zin.

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332.

Ein Mensch, wie er sein soll: das klingt uns so ab­ge­schmackt wie: »ein Baum, wie er sein soll«.

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333.

Ethik: oder »Phi­lo­so­phie der Wünsch­bar­keit«. – »Es soll­te an­ders sein«, »es soll an­ders wer­den«: die Un­zu­frie­den­heit wäre also der Keim der Ethik.

Man könn­te sich ret­ten, ers­tens in­dem man aus­wählt, wo man nicht das Ge­fühl hat; zwei­tens in­dem man die An­maa­ßung und Al­bern­heit be­greift: denn ver­lan­gen, daß Et­was an­ders ist, als es ist, heißt: ver­lan­gen, daß Al­les an­ders ist, – es ent­hält eine ver­wer­fen­de Kri­tik des Gan­zen. A­ber Le­ben ist selbst ein sol­ches Ver­lan­gen!

Fest­stel­len, was ist, wie es ist, scheint et­was un­säg­lich Hö­he­res, Erns­te­res als je­des »So soll­te es sein«, weil Letz­te­res, als mensch­li­che Kri­tik und An­maa­ßung von vorn­her­ein zur Lä­cher­lich­keit ver­urt­heilt er­scheint. Es drückt sich dar­in ein Be­dürf­niß aus, wel­ches ver­langt, daß un­se­rem mensch­li­chen Wohl­be­fin­den die Ein­rich­tung der Welt ent­spricht; auch der Wil­le, so viel als mög­lich auf die­se Auf­ga­be hin zu thun.

And­rer­seits hat nur die­ses Ver­lan­gen »so soll­te es sein« je­nes and­re Ver­lan­gen, was ist, her­vor­ge­ru­fen. Das Wis­sen näm­lich dar­um, was ist, ist be­reits eine Con­se­quenz je­nes Fra­gens »wie? ist es mög­lich? warum ge­ra­de so?« Die Ver­wun­de­rung über die Nicht-Über­ein­stim­mung uns­rer Wün­sche und des Welt­laufs hat da­hin ge­führt, den Welt­lauf ken­nen zu ler­nen. Vi­el­leicht steht es noch an­ders: viel­leicht ist je­nes »so soll­te es sein« un­ser Welt­über­wäl­ti­gungs-Wun­sch– –

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334.

Heu­te, wo uns je­des »so und so soll der Mensch sein« eine klei­ne Iro­nie in den Mund legt, wo wir durch­aus dar­an fest­hal­ten, daß man, trotz Al­lem, nur Das wird, was man ist (trotz Al­lem: will sa­gen Er­zie­hung, Un­ter­richt, Mi­lieu, Zu­fäl­le und Un­fäl­le), ha­ben wir in Din­gen der Moral auf eine cu­rio­se Wei­se das Ver­hält­niß von Ur­sa­che und Fol­ge um­dre­hen ge­lernt, – Nichts un­ter­schei­det uns viel­leicht gründ­li­cher von den al­ten Moral­gläu­bi­gen. Wir sa­gen z. B. nicht mehr »das Las­ter ist die Ur­sa­che da­von, daß ein Mensch auch phy­sio­lo­gisch zu Grun­de geht«; wir sa­gen eben­so we­nig »durch die Tu­gend ge­deiht ein Mensch, sie bringt lan­ges Le­ben und Glück«. Uns­re Mei­nung ist viel­mehr, daß Las­ter und Tu­gend kei­ne Ur­sa­chen, son­dern nur Fol­gen sind. Man wird ein an­stän­di­ger Mensch, weil man ein an­stän­di­ger Mensch ist: d. h. weil man als Ka­pi­ta­list gu­ter In­stink­te und ge­deih­li­cher Ver­hält­nis­se ge­bo­ren ist … Kommt man arm zur Welt, von El­tern her, wel­che in Al­lem nur ver­schwen­det und Nichts ge­sam­melt ha­ben, so ist man »un­ver­bes­ser­lich«, will sa­gen reif für Zucht­haus und Ir­ren­haus … Wir wis­sen heu­te die mo­ra­li­sche De­ge­ne­re­scenz nicht mehr ab­ge­trennt von der phy­sio­lo­gi­schen zu den­ken: sie ist ein blo­ßer Sym­pto­men-Com­plex der letz­te­ren; man ist nothwen­dig schlecht, wie man nothwen­dig krank ist … Schlecht: das Wort drückt hier ge­wis­se Un­ver­mö­gen aus, die phy­sio­lo­gisch mit dem Ty­pus der De­ge­ne­re­scenz ver­bun­den sind: z. B. die Schwä­che des Wil­lens, die Un­si­cher­heit und selbst Mehr­heit der »Per­son«, die Ohn­macht auf ir­gend einen Reiz hin die Re­ak­ti­on aus­zu­set­zen und sich zu »be­herr­schen«, die Un­frei­heit vor je­der Art Sug­ge­s­ti­on ei­nes frem­den Wil­lens. Las­ter ist kei­ne Ur­sa­che; Las­ter ist eine Fol­ge… Las­ter ist eine ziem­lich will­kür­li­che Be­griffs­ab­gren­zung, um ge­wis­se Fol­gen der phy­sio­lo­gi­schen Ent­ar­tung zu­sam­men­zu­fas­sen. Ein all­ge­mei­ner Satz, wie ihn das Chris­tent­hum lehr­te, »der Mensch ist schlecht«, wür­de be­rech­tigt sein, wenn es be­rech­tigt wäre, den Ty­pus des De­ge­ner­ir­ten als Nor­mal-Ty­pus des Men­schen zu neh­men. Aber das ist viel­leicht eine Über­trei­bung. Ge­wiß hat der Satz über­all dort ein Recht, wo ge­ra­de das Chris­tent­hum ge­deiht und oben­auf ist: denn da­mit ist ein mor­bi­der Bo­den be­wie­sen, ein Ge­biet für De­ge­ne­re­scenz.

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335.

Man kann nicht ge­nug Ach­tung vor dem Men­schen ha­ben, so­bald man ihn dar­auf­hin an­sieht, wie er sich durch­zu­schla­gen, aus­zu­hal­ten, die Um­stän­de sich zu Nut­ze zu ma­chen, Wi­der­sa­cher nie­der­zu­wer­fen ver­steht; sieht man da­ge­gen auf den Men­schen, so­fern er wünscht, ist er die ab­sur­des­te Bes­tie … Es ist gleich­sam, als ob er einen Tum­mel­platz der Feig­heit, Faul­heit, Schwäch­lich­keit, Süß­lich­keit, Un­ter­tä­nig­keit zur Er­ho­lung für sei­ne star­ken und männ­li­chen Tu­gen­den brauch­te: sie­he die mensch­li­chen Wünsch­bar­kei­ten, sei­ne »Idea­le«. Der wün­schen­de Mensch er­holt sich von dem Ewig-Wert­h­vol­len an ihm, von sei­nem Thun: im Nich­ti­gen, Ab­sur­den, Wert­h­lo­sen, Kin­di­schen. Die geis­ti­ge Ar­muth und Er­fin­dungs­lo­sig­keit ist bei die­sem so er­fin­de­ri­schen und aus­kunfts­rei­chen Thier er­schreck­lich. Das »Ide­al« ist gleich­sam die Buße, die der Mensch zahlt, für den un­ge­heu­ren Auf­wand, den er in al­len wirk­li­chen und dring­li­chen Auf­ga­ben zu be­strei­ten hat. Hört die Rea­li­tät auf, so kommt der Traum, die Er­mü­dung, die Schwä­che: »das Ide­al« ist ge­ra­de­zu eine Form von Traum, Er­mü­dung, Schwä­che … Die stärks­ten und die ohn­mäch­tigs­ten Na­tu­ren wer­den sich gleich, wenn die­ser Zu­stand über sie kommt: sie ver­gött­li­chen das Auf­hö­ren der Ar­beit, des Kamp­fes, der Lei­den­schaf­ten, der Span­nung, der Ge­gen­sät­ze, der »Rea­li­tät« in sum­ma … des Rin­gens um Er­kennt­niß, der Mü­he der Er­kennt­niß.

»Un­schuld«: so hei­ßen sie den Ideal­zu­stand der Ver­dum­mung; »Se­lig­keit«: den Ideal­zu­stand der Faul­heit; »Lie­be«: den Ideal­zu­stand des He­er­dent­hiers, das kei­nen Feind mehr ha­ben will. Da­mit hat man Al­les, was den Men­schen er­nied­rigt und her­un­ter­bringt, in’s Ideal er­ho­ben.

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336.

Die Be­gier­de ver­grö­ßer­t Das, was man ha­ben will: sie wächst selbst durch Nicht­er­fül­lung, – die größ­ten Ide­en sind die, wel­che die hef­tigs­te und längs­te Be­gier­de ge­schaf­fen hat. Wir le­gen den Din­gen im­mer mehr Werth bei, je mehr uns­re Be­gier­de nach ih­nen wächst: wenn die »mo­ra­li­schen Wert­he« die höchs­ten Wert­he ge­wor­den sind, so ver­räth dies, daß das mo­ra­li­sche Ide­al das u­n­er­füll­tes­te ge­we­sen ist (– in­so­fern es gal­t als Jen­seits al­les Leids, als Mit­tel der Se­lig­keit). Die Mensch­heit hat mit im­mer wach­sen­der Brunst nur Wol­ken um­armt: sie hat end­lich ihre Verzweif­lung, ihr Un­ver­mö­gen »Gott« ge­nannt …

 

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337.

Die Nai­ve­tät in Hin­sicht auf die letz­ten »Wünsch­bar­kei­ten«, – wäh­rend man das »Wa­rum« des Men­schen nicht kennt.

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338.

Was ist die Falsch­mün­ze­rei an der Moral? – Sie giebt vor, Et­was zu wis­sen, näm­lich was »gut und böse« sei. Das heißt wis­sen wol­len, wozu der Mensch da ist, sein Ziel, sei­ne Be­stim­mung zu ken­nen. Das heißt wis­sen wol­len, daß der Mensch ein Ziel, eine Be­stim­mung ha­be

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339.

Daß die Mensch­heit eine Ge­samm­t­auf­ga­be zu lö­sen habe, daß sie als Gan­zes ir­gend ei­nem Ziel ent­ge­gen­lau­fe, die­se sehr un­kla­re und will­kür­li­che Vor­stel­lung ist noch sehr jung. Vi­el­leicht wird man sie wie­der los, be­vor sie eine »fixe Idee« wird … Sie ist kein Gan­zes, die­se Mensch­heit: sie ist eine un­lös­ba­re Viel­heit von auf­stei­gen­den und nie­der­stei­gen­den Le­ben­spro­ces­sen, – sie hat nicht eine Ju­gend und dar­auf eine Rei­fe und end­lich ein Al­ter. Son­dern die Schich­ten lie­gen durch­ein­an­der und über­ein­an­der – und in ei­ni­gen Jahr­tau­sen­den kann es im­mer noch jün­ge­re Ty­pen Mensch ge­ben, als wir sie heu­te nach­wei­sen kön­nen. Die dé­ca­dence an­de­rer­seits ge­hört zu al­len Epo­chen der Mensch­heit: über­all giebt es Aus­wurf- und Ver­falls-Stof­fe, es ist ein Le­ben­spro­ceß selbst, das Aus­schei­den der Nie­der­gangs- und Ab­falls-Ge­bil­de.

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Un­ter der Ge­walt des christ­li­chen Vor­urt­heils gab es die­se Fra­ge gar nicht: der Sinn lag in der Er­ret­tung der ein­zel­nen See­le; das Mehr oder We­ni­ger in der Dau­er der Mensch­heit kam nicht in Be­tracht. Die bes­ten Chris­ten wünsch­ten, daß es mög­lichst bald ein Ende habe; – über Das, was dem Ein­zel­nen noth thue, gab es kei­nen Zwei­fel … Die Auf­ga­be stell­te sich jetzt für je­den Ein­zel­nen, wie in ir­gend wel­cher Zu­kunft für einen Zu­künf­ti­gen: der Werth, Sinn, Um­kreis der Wert­he war fest, un­be­dingt, ewig. Eins mit Gott … Das, was von die­sem ewi­gen Ty­pus ab­wich, war sünd­lich, teuf­lisch, ver­urt­heilt …

Das Schwer­ge­wicht des Wert­hes lag für jede See­le in sich sel­ber: Heil oder Ver­damm­niß! Das Heil der ewi­gen See­le! Ex­trems­te Form der Ver­selbs­tung … Für jede See­le gab es nur Eine Ver­voll­komm­nung; nur Ein Ide­al; nur Ei­nen Weg zur Er­lö­sung … Ex­trems­te Form der Gleich­be­rech­ti­gung, an­ge­knüpft an eine op­ti­sche Ver­grö­ße­rung der ei­ge­nen Wich­tig­keit bis in’s Un­sin­ni­ge… Lau­ter un­sin­nig wich­ti­ge See­len, mit ent­setz­li­cher Angst um sich selbst ge­dreht…

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Nun glaubt kein Mensch mehr an die­se ab­sur­de Wich­tigt­hue­rei: und wir ha­ben un­se­re Weis­heit durch ein Sieb der Ver­ach­tung ge­seiht. Trotz­dem bleibt un­er­schüt­tert die op­ti­sche Ge­wöh­nung, einen Werth des Men­schen in der An­nä­he­rung an einen idea­len Men­schen zu su­chen: man hält im Grun­de so­wohl die Ver­selbs­tungs-Per­spek­ti­ve als die Gleich­be­rech­ti­gung vor dem Ideal auf­recht. In sum­ma: man glaubt zu wis­sen, was, in Hin­sicht auf den idea­len Men­schen, die letz­te Wünsch­bar­keit sei…

Die­ser Glau­be ist aber nur die Fol­ge ei­ner un­ge­heu­ren Ver­wöh­nung durch das christ­li­che Ide­al: als wel­ches man, bei je­der vor­sich­ti­gen Prü­fung des »idea­len Ty­pus«, so­fort wie­der her­aus­zieht. Man glaubt, ers­tens, zu wis­sen, daß die An­nä­he­rung an Ei­nen Ty­pus wünsch­bar ist; zwei­tens, zu wis­sen, wel­cher Art die­ser Ty­pus ist; drit­tens, daß jede Ab­wei­chung von die­sem Ty­pus ein Rück­gang, eine Hem­mung, ein Kraft- und Macht­ver­lust des Men­schen ist… Zu­stän­de träu­men, wo die­ser voll­kom­me­ne Men­sch die un­ge­heu­re Zah­len-Ma­jo­ri­tät für sich hat: hö­her ha­ben es auch uns­re So­cia­lis­ten, selbst die Her­ren Uti­li­ta­ri­er nicht ge­bracht. – Da­mit scheint ein Ziel in die Ent­wick­lung der Mensch­heit zu kom­men: je­den­falls ist der Glau­be an einen Fort­schritt zum Ideal die ein­zi­ge Form, in der eine Art Ziel in der Mensch­heits-Ge­schich­te heu­te ge­dacht wird. In sum­ma: man hat die An­kunft des »Rei­ches Got­tes« in die Zu­kunft ver­legt, auf die Erde, in’s Men­sch­li­che, – aber man hat im Grun­de den Glau­ben an das al­te Ide­al fest­ge­hal­ten…

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340.

Ver­steck­tere For­men des Cul­tus des christ­li­chen Moral-Ideals. – Der weich­li­che und fei­ge Be­griff »Na­tur«, der von den Na­tur­schwär­me­rn auf­ge­bracht ist (– ab­seits von al­len In­stink­ten für das Furcht­ba­re, Uner­bitt­li­che und Cy­ni­sche auch der »schöns­ten« Aspek­te), eine Art Ver­such, jene mo­ra­lisch-christ­li­che »Men­sch­lich­keit« aus der Na­tur her­aus­zu­le­sen, – der Rous­seau’­sche Na­tur­be­griff, wie als ob »Na­tur« Frei­heit, Güte, Un­schuld, Bil­lig­keit, Ge­rech­tig­keit, Idyll sei, – im­mer Cul­tus der christ­li­chen Moral im Grun­de. – Stel­len zu sam­meln, was ei­gent­lich die Dich­ter ver­ehrt ha­ben, z.B. am Hoch­ge­bir­ge u.s.w. – Was Goe­the an ihr ha­ben woll­te, – warum er Spi­no­za ver­ehr­te –. Voll­kom­me­ne Un­wis­sen­heit der Voraus­set­zung die­ses Cul­tus

Der weich­li­che und fei­ge Be­griff »Mensch« à la Com­te und Stuart Mill, wo­mög­lich gar Cul­tus-Ge­gen­stan­d… Es ist im­mer wie­der der Cul­tus der christ­li­chen Moral un­ter ei­nem neu­en Na­men… Die Frei­den­ker, z.B. Gu­yau.

Der weich­li­che und fei­ge Be­griff »Kunst« als Mit­ge­fühl für al­les Lei­den­de, Schlecht­weg­ge­kom­me­ne (selbst die His­to­rie, z.B. Thier­ry’s): es ist im­mer wie­der der Cul­tus des christ­li­chen Moral-Ideals.

Und nun gar das gan­ze so­cia­lis­ti­sche Ideal: Nichts als ein töl­pel­haf­tes Miß­ver­ständ­niß je­nes christ­li­chen Moral-Ideals.

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341.

Die Her­kunft des Ideals. Un­ter­su­chung des Bo­dens, auf dem es wächst.

A. Von den »äs­the­ti­schen« Zu­stän­den aus­ge­hen, wo die Welt vol­ler, runder, voll­kom­me­ner ge­se­hen wird –: das heid­nische Ide­al: dar­in die Selbst­be­ja­hung vor­herr­schend ( man giebt ab –). Der höchs­te Ty­pus: das clas­si­sche Ide­al – als Aus­druck ei­nes Wohl­ge­rat­hen­seins al­ler Haup­tin­stink­te. Da­rin wie­der der höchs­te Stil: der große Stil. Aus­druck des »Wil­lens zur Macht« selbst. Der am meis­ten ge­fürch­te­te In­stinkt wagt sich zu be­ken­nen.

B. Von Zu­stän­den aus­ge­hen, wo die Welt lee­rer, bläs­ser, ver­dünn­ter ge­se­hen wird, wo die »Ver­geis­ti­gung« und Un­sinn­lich­keit den Rang des Voll­komm­nen ein­nimmt, wo am meis­ten das Bru­ta­le, Thier­isch-Di­rek­te, Nächs­te ver­mie­den wird (– man rech­net ab, man wähl­t –): der »Wei­se«, »der En­gel«, pries­ter­lich = jung­fräu­lich = un­wis­send, phy­sio­lo­gi­sche Cha­rak­te­ris­tik sol­cher Idea­lis­ten –: das an­ämi­sche Ide­al. Un­ter Um­stän­den kann es das Ide­al sol­cher Na­tu­ren sein, wel­che das ers­te, das heid­nische dar­stel­len (: so sieht Goe­the in Spi­no­za sei­nen »Hei­li­gen«).

C. Von Zu­stän­den aus­ge­hen, wo wir die Welt ab­sur­der, schlech­ter, är­mer, täu­schen­der emp­fin­den, als daß wir in ihr noch das Ide­al ver­muthen oder wün­schen (– man ne­girt, man ver­nich­tet –): die Pro­jek­ti­on des Ideals in das Wi­der-Na­tür­li­che, Wi­der-That­säch­li­che, Wi­der-Lo­gi­sche; der Zu­stand Des­sen, der so urt­heilt (– die »Ver­ar­mung« der Welt als Fol­ge des Lei­dens: man nimmt, man giebt nicht mehr –): das wi­der­na­tür­li­che Ideal.

(Das christ­li­che Ideal ist ein Zwi­schen­ge­bil­de zwi­schen dem zwei­ten und drit­ten, bald mit die­ser, bald mit je­ner Ge­stalt über­wie­gend.)

Die drei Idea­le: A. Ent­we­der eine Ver­stär­kung des Le­bens (– heid­nisch), oder B. eine Ver­dün­nung des Le­bens (– an­ämisch), oder C. eine Ver­leug­nung des Le­bens (– wi­der­na­tür­lich). Die »Ver­gött­li­chung« ge­fühlt: in der höchs­ten Fül­le, – in der zar­tes­ten Aus­wahl, – in der Ver­ach­tung und Zer­stö­rung des Le­bens.

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342.

A. Der con­se­quen­te Ty­pus. Hier wird be­grif­fen, daß man auch das Böse nicht has­sen dür­fe, daß man ihm nicht wi­der­ste­hen dür­fe, daß man auch nicht ge­gen sich selbst Krieg füh­ren dür­fe; daß man das Lei­den, wel­ches eine sol­che Pra­xis mit sich bringt, nicht nur hin­nimmt; daß man ganz und gar in den po­si­ti­ven Ge­füh­len lebt; daß man die Par­tei der Geg­ner nimmt in Wort und That; daß man durch eine Su­per­föta­ti­on der fried­li­chen, gü­ti­gen, ver­söhn­li­chen, hülf- und lieb­rei­chen Zu­stän­de den Bo­den der an­de­ren Zu­stän­de ver­arm­t…, daß man eine fort­wäh­ren­de Pra­xis nö­thig hat. Was ist hier er­reicht? – Der bud­dhis­ti­sche Ty­pus oder die voll­kom­me­ne Kuh.

Die­ser Stand­punkt ist nur mög­lich, wenn kein mo­ra­li­scher Fa­na­tis­mus herrscht, d.h. wenn das Böse nicht um sei­ner sel­ber wil­len ge­haßt wird, son­dern nur, weil es den Weg ab­giebt zu Zu­stän­den, wel­che uns wehe thun (Un­ru­he, Ar­beit, Sor­ge, Ver­wick­lung, Ab­hän­gig­keit).

Dies der bud­dhis­ti­sche Stand­punkt: hier wird nicht die Sün­de ge­haßt, hier fehl­t der Be­griff »Sün­de«.

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B. Der in­con­se­quen­te Ty­pus. Man führt Krieg ge­gen das Böse, – man glaubt, daß der Krieg um des Gu­ten wil­len nicht die mo­ra­li­sche und Cha­rak­ter-Con­se­quenz habe, die sonst der Krieg mit sich bringt (und de­rent­we­gen man ihn als bö­se ver­ab­scheut). That­säch­lich verdirbt ein sol­cher Krieg ge­gen das Böse viel gründ­li­cher als ir­gend eine Feind­se­lig­keit von Per­son zu Per­son; und ge­wöhn­lich schiebt sich so­gar »die Per­son« als Geg­ner we­nigs­tens ima­gi­när wie­der ein (der Teu­fel, die bö­sen Geis­ter u.s.w.). Das feind­se­li­ge Ver­hal­ten, Beo­b­ach­ten, Spio­ni­ren ge­gen Al­les, was in uns schlimm ist und schlim­men Ur­sprungs sein könn­te, en­det mit der ge­quäl­tes­ten und un­ru­higs­ten Ver­fas­sung: so­daß jetzt »Wun­der«, Lohn, Ek­sta­se, Jen­sei­tig­keits-Lö­sung wünsch­bar wer­den … Der christ­li­che Ty­pus: o­der der voll­kom­me­ne Mucker.

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C. Der stoi­sche Ty­pus. Die Fes­tig­keit, die Selbst­be­herr­schung, das Uner­schüt­ter­li­che, der Frie­de als Un­beug­sam­keit ei­nes lan­gen Wil­lens – die tie­fe Ruhe, der Vert­hei­di­gungs­zu­stand, die Burg, das krie­ge­ri­sche Miß­trau­en – die Fes­tig­keit der Grund­sät­ze: die Ein­heit von Wil­le und Wis­sen; die Hochach­tung vor sich. Ein­sied­ler-Ty­pus. Der voll­kom­me­ne Horn­ochs.

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343.

Ein Ide­al, das sich durch­set­zen oder noch be­haup­ten will, sucht sich zu stüt­zen a) durch eine un­ter­ge­scho­be­ne Her­kunft, b) durch eine an­geb­li­che Ver­wandt­schaft mit schon be­ste­hen­den mäch­ti­gen Idea­len, c) durch die Schau­der des Ge­heim­nis­ses, wie als ob hier eine un­dis­ku­tir­ba­re Macht rede, d) durch Ver­leum­dung sei­ner geg­ne­ri­schen Idea­le, e) durch eine lüg­ne­ri­sche Leh­re des Vort­heils, den es mit sich bringt, z.B. Glück, See­len­ru­he, Frie­den oder auch die Beihül­fe ei­nes mäch­ti­gen Got­tes u.s.w. – Zur Psy­cho­lo­gie des Idea­lis­ten: Car­ly­le, Schil­ler, Mi­che­let.

Hat man alle De­fen­siv- und Schutz-Maaß­re­geln auf­ge­deckt, mit de­nen ein Ide­al sich er­hält: ist es da­mit wi­der­leg­t? Es hat die Mit­tel an­ge­wen­det, durch die al­les Le­ben­di­ge lebt und wächst, – sie sind al­le­sammt »un­mo­ra­lisch«.

Mei­ne Ein­sicht: alle die Kräf­te und Trie­be, ver­mö­ge de­ren es Le­ben und Wachst­hum giebt, sind mit dem Ban­ne der Moral be­legt: Moral als In­stinkt der Ver­nei­nung des Le­bens. Man muß die Moral ver­nich­ten, um das Le­ben zu be­frei­en.

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344.

Sich selbst nicht zu er­ken­nen: Klug­heit des Idea­lis­ten. Der Idea­list: ein We­sen, wel­ches Grün­de hat, über sich dun­kel zu blei­ben, und das klug ge­nug ist, sich auch über die­se Grün­de noch dun­kel zu blei­ben.

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345.

Ten­denz der Moral-Ent­wick­lung. – Je­der wünscht, daß kei­ne an­de­re Leh­re und Schät­zung der Din­ge zur Gel­tung kom­me au­ßer ei­ner sol­chen, bei der er selbst gut weg­kommt. Grund­ten­denz folg­lich der Schwa­chen und Mit­tel­mä­ßi­gen al­ler Zei­ten, die Stär­ke­ren schwä­cher zu ma­chen, her­un­ter zu, zie­hen: Haupt­mit­tel das mo­ra­li­sche Urt­heil. Das Ver­hal­ten des Stär­ke­ren ge­gen den Schwä­che­ren wird ge­brand­markt; die hö­he­ren Zu­stän­de des Stär­ke­ren be­kom­men schlech­te Bein­amen.

 

Der Kampf der Vie­len ge­gen die We­ni­gen, der Ge­wöhn­li­chen ge­gen die Sel­te­nen, der Schwa­chen ge­gen die Star­ken –: eine sei­ner feins­ten Un­ter­bre­chun­gen ist die, daß die Aus­ge­such­ten, Fei­nen, An­spruchs­vol­le­ren sich als die Schwa­chen prä­sen­ti­ren und die grö­be­ren Mit­tel der Macht von sich wei­sen –

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346.

1) Der an­geb­lich rei­ne Er­kennt­niß­trieb al­ler Phi­lo­so­phen ist com­man­dirt durch ihre Moral-»Wahr­hei­ten«, – ist nur schein­bar un­ab­hän­gig …

2) Die »Moral­wahr­hei­ten« »so soll ge­han­delt wer­den« sind blo­ße Be­wußt­seins-For­men ei­nes mü­de­wer­den­den In­stinkts »so und so wird bei uns ge­han­delt«. Das »Ide­al« soll einen In­stinkt wie­der­her­stel­len, stär­ken; es schmei­chelt dem Men­schen, ge­hor­sam zu sein, wo er nur Au­to­mat ist.

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347.

Moral als Ver­füh­rungs­mit­tel. – »Die Na­tur ist gut, denn ein wei­ser und gu­ter Gott ist ihre Ur­sa­che. Wem fällt also die Verant­wor­tung für die ›Ver­derb­niß der Men­schen‹ zu? Ihren Ty­ran­nen und Ver­füh­rern, den herr­schen­den Stän­den, – man muß sie ver­nich­ten« –: die Lo­gik Rous­seau’s (vergl. die Lo­gik Pas­cal’s, wel­cher den Schluß auf die Erb­sün­de macht).

Man ver­glei­che die ver­wand­te Lo­gik Luther’s. In bei­den Fäl­len wird ein Vor­wand ge­sucht, ein un­er­sätt­li­ches Ra­che­be­dürf­niß als mo­ra­lisch-re­li­gi­öse Pf­licht ein­zu­füh­ren. Der Haß ge­gen den re­gie­ren­den Stand sucht sich zu hei­li­gen… (die »Sünd­haf­tig­keit Is­raels«: Grund­la­ge für die Macht­stel­lung der Pries­ter).

Man ver­glei­che die ver­wand­te Lo­gik des Pau­lus. Im­mer ist es die Sa­che Got­tes, un­ter der die­se Re­ak­tio­nen auf­tre­ten, die Sa­che des Rechts, der Men­sch­lich­keit u.s.w. Bei Chris­tus scheint der Ju­bel des Vol­kes als Ur­sa­che sei­ner Hin­rich­tung; eine an­ti­pries­ter­li­che Be­we­gung von vorn­her­ein. Selbst bei den An­ti­se­mi­ten ist es im­mer das glei­che Kunst­stück: den Geg­ner mit mo­ra­li­schen Ver­wer­fungs­urt­hei­len heim­zu­su­chen und sich die Rol­le der stra­fen­den Ge­rech­tig­keit vor­zu­be­hal­ten.

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348.

C­on­se­quenz des Kamp­fes: der Kämp­fen­de sucht sei­nen Geg­ner zu sei­nem Ge­gen­satz um­zu­bil­den, – in der Vor­stel­lung na­tür­lich. Er sucht an sich bis zu dem Gra­de zu glau­ben, daß er den Muth der »gu­ten Sa­che« ha­ben kann (als ob er die gu­te Sa­che sei); wie als ob die Ver­nunft, der Ge­schmack, die Tu­gend von sei­nem Geg­ner be­kämpft wer­de… Der Glau­be, den er nö­thig hat, als stärks­tes De­fen­siv- und Ag­gres­siv-Mit­tel, ist ein Glau­be an sich, der sich aber als Glau­be an Gott zu miß­ver­ste­hen weiß: – sich nie die Vort­hei­le und Nütz­lich­kei­ten des Sie­ges vor­stel­len, son­dern im­mer nur den Sieg um des Sie­ges wil­len, als »Sieg Got­tes« –. Jede klei­ne im Kampf be­find­li­che Ge­mein­schaft (selbst Ein­zel­ne) sucht sich zu über­re­den: »wir ha­ben den gu­ten Ge­schmack, das gute Urt­heil und die Tu­gend für uns« … Der Kampf zwingt zu ei­ner sol­chen Ü­ber­trei­bung der Selbst­schät­zung

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349.

Wel­cher Art von bi­zar­rem Ideal man auch folgt (z. B. als »Christ« oder als »frei­er Geist« oder als »Im­mo­ra­list« oder als Reichs­deut­scher –), man soll nicht for­dern, daß es das Ide­al sei: denn da­mit näh­me man ihm den Cha­rak­ter des Pri­vi­le­gi­ums, des Vor­rechts. Man soll es ha­ben, um sich aus­zu­zeich­nen, nicht um sich gleich­zu­set­zen.

Wie kommt es trotz­dem, daß die meis­ten Idea­lis­ten so­fort für ihr Ide­al Pro­pa­gan­da ma­chen, wie als ob sie kein Recht ha­ben könn­ten auf das Ide­al, falls nicht Al­le es an­er­kenn­ten? – Das thun z. B. alle jene muthi­gen Weib­lein, die sich die Er­laub­niß neh­men, La­tein und Ma­the­ma­tik zu ler­nen. Was zwingt sie dazu? Ich fürch­te, der In­stinkt der He­er­de, die Furcht­sam­keit vor der He­er­de: sie kämp­fen für die »Eman­ci­pa­ti­on des Wei­bes«, weil sie un­ter der Form ei­ner ge­nerösen Thä­tig­keit, un­ter der Flag­ge des »Für An­de­re« ih­ren klei­nen Pri­vat-Se­pa­ra­tis­mus am klügs­ten durch­set­zen.

Klug­heit der Idea­lis­ten, nur Mis­sio­näre und »Ver­tre­ter« ei­nes Ideals zu sein: sie »ver­klä­ren« sich da­mit in den Au­gen De­rer, wel­che an Unei­gen­nüt­zig­keit und He­ro­is­mus glau­ben. In­deß: der wirk­li­che He­ro­is­mus be­steht dar­in, daß man nicht un­ter der Fah­ne der Auf­op­fe­rung, Hin­ge­bung, Unei­gen­nüt­zig­keit kämpft, son­dern gar nicht kämpft … »So bin ich; so will ich’s: – hol’ euch der Teu­fel!« –

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350.

Je­des Ide­al setzt Lie­be und Haß, Ver­eh­rung und Ver­ach­tung vor­aus. Ent­we­der ist das po­si­ti­ve Ge­fühl das pri­mum mo­bi­le oder das ne­ga­ti­ve Ge­fühl. Haß und Ver­ach­tung sind z. B. bei al­len Res­sen­ti­ments-Idea­len das pri­mum mo­bi­le.