Covid 19 ist nicht alles

Tekst
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Covid 19 ist nicht alles
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Gerd Meier

Covid 19 ist nicht alles

Zum Umgang mit Viren und Aerosolen

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Covid-19 ist nicht alles!

1 Umgang mit Viren und Aerosolen

2 Probleme einer Pandemie

3 Arten und Verbreitung der Aerosole

4 Zur Kontrolle einer Pandemie

5 Entstehung von Aerosolen

6 Präsenz und Übertragung der Keime

7 Sinken und Ausbreitung der Aerosole

9 Hygiene-Kanäle

10 Clean Air

11 Masken

12 UV-Licht gegen die Viren

13 Neuere Waffen gegen die Aerosole

14 Testverfahren

15 Registrierung und Termine

16 Zum Umgang mit den Aerosolen

17 Schluss mit den Aerosolen

18 Literatur:

19 Zum Autor

Impressum neobooks

Covid-19 ist nicht alles!

Zum Umgang mit Viren und Aerosolen

Gerd E. A. Meier


Impressum

Texte: ©Copyright by GEA Meier

Umschlag: © Copyright by GEA Meier

Verlag: Gerd E. A. Meier

Am Menzelberg 6

37077 Göttingen

geameier(at)outlook.de

Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Printed in Germany

1 Umgang mit Viren und Aerosolen

Wenn es um Gefahren für Leib und Leben geht, wie bei der Corona-Pandemie mit der Lungenkrankheit Covid-19, verhalten sich die Menschen wie Hasen, die sich bei Gefahr in eine Ackerfurche drücken. Die Ackerfurchen im Fall von Corona sind Masken, Abstand herstellen und zuhause bleiben. Der Fluchtreflex bestimmt das Handeln! Alte Weisheiten und Verhaltensregeln werden hervorgekramt und wieder angewendet, statt sich auch auf die Möglichkeiten moderner Technik zu besinnen.

Es ist natürlich verzeihlich, wenn man in einer Krise schnell zu dem bewährten, alten Handwerkszeug greift, um den Notstand abzuwenden und erfolgreich zu beenden. Oft sind aber Krankheiten und Umwelt-Probleme nicht ganz simpel strukturiert, sondern enthalten latent die Möglichkeiten des Fortbestehens auf Dauer oder zumindest die Gefahr des späteren Wiederauftretens.

Viele neue Krankheiten und Probleme mit Aerosolen werden in der Zukunft aber wieder auftreten. Es müssen also dauerhafte Sicherungen geschaffen werden.

Angezeigt ist es somit, sich gegen eine Bedrohung durch einen Virus wie SARS-CoV-2 oder ganz allgemein gegen die Gesundheit gefährdende Aerosole auch mit neuen Mitteln aktiv und dauerhaft zu wehren.

Alle bekannten wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten sind dazu auf ihren Nutzen und Ihre Anwendbarkeit in dieser Lage zu prüfen.

Leicht unterbleiben leider diese sinnvollen Untersuchungen in einer Notlage, weil alle Kräfte auf die bekannten Hilfsmittel konzentriert werden. Ist die akute Bedrohung erst einmal abgewendet, wird die Vorsorge schnell wieder vergessen.

Die beste Art der Bekämpfung von gefährlichen Aerosolen und Keimen ist ihre Beseitigung und erst danach der individuelle, defensive Schutz dagegen.

Wenn es durch technische Maßnahmen gelingt, die Präsens der Aerosole auf ein Minimum zu reduzieren, würden viele lästige Maßnahmen des individuellen Schutzes entfallen können.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, zumindest auf längere Sicht, über solche Techniken nachzudenken. Einige geeignete Maßnahmen werden in diesem Buch exemplarisch zusammengestellt, ohne dass dabei ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben wird.

Diese Maßnahmen sollen möglichst immer funktionieren und nicht von den ständig wechselnden Randbedingungen abhängen. Es werden verschiedene denkbare Technologien diskutiert, auch wenn sie manchmal etwas utopisch klingen oder auch gefährlich sind. Neues entsteht bekanntlich aus Ideen und Hypothesen.

Ein Hauptziel wird dabei sein, Innenräume frei von großen Mengen von Aerosolpartikeln und Keimen zu halten, weil dort die größten Erregerdichten für die Übertragung von Krankheiten erreicht werden und dort die meisten Infektionen erfolgen.

Besonders interessant scheint dafür die Möglichkeit zu sein, die technischen Maßnahmen der Aerosolbeseitigung mit den Belüftungs- und Beleuchtungseinrichtungen zu kombinieren, da diese in praktisch allen öffentlichen Innenräumen auch tagsüber verwendet werden.

Aber auch die Versammlungsstätten im Freien sollten bei der Diskussion von Verfahren und Maßnahmen gegen Aerosolbelästigung nicht vergessen werden.

Alle Leserinnen und Leser werden aufgerufen, die vorgeschlagenen Maßnahmen für sich zu prüfen, über eine Realisierung nachzudenken oder sie sogar anzuwenden. Insbesondere die Herstellung entsprechender Geräte könnte Unternehmen Anerkennung und ein zusätzliches Geschäft bringen.

Der Titel des Buches „Covid-19 ist nicht alles“ ist nicht eindeutig, ganz absichtlich. Auf der einen Seite erklärt er das normale tägliche Leben auch mit Covid-19 für möglich und machbar. Auf der anderen Seite soll er aber aussagen, dass neben Covid-19 noch unzählige Gefahren von anderen Viren und Bakterien oder auch von den zahlreichen sonstigen Aerosolen, also den Millionen, stets präsenten kleinen Schwebeteilchen in der Luft, ausgehen. Viele dieser Teilchen sind sehr gefährlich, aber die meisten glücklicherweise eher harmlos in dem Sinne, dass sie nicht spontan Krankheiten und Beschwerden auslösen.

Trotzdem muss man festhalten, dass die meisten von ihnen wegen ihrer geringen Größe im Mikrometerbereich lungengängig sind. Der Mensch sammelt im Laufe seines Lebens auf diese Weise eine Menge Unrat in der Lunge an. Das meiste davon wird, wenn man den Medizinern glaubt, von fleißigen Helferzellen im Lungengewebe abgebaut und in Bestandteilen wegtransportiert.

Aber viele Teilchen, man erinnere sich nur an die Asbestfasern oder die Steinstäube, werden auf Dauer stabil in der Lunge eingelagert, sind schädlich und führen meist zu chronischen Krankheiten.

Weiter sind Aerosole in Städten als sogenannte Luftverschmutzung oder Smog für die Bewohner lästig und gesundheitsschädlich. Die Mikro-Tropfen des Smog enthalten giftige chemische Verbindungen, sie halten auch Keime in der Schwebe und werden bei entsprechendem Smog-Wetter reichlich von den Menschen eingeatmet.

Enthaltene chemischen Verbindungen, wie zum Beispiel NOX, eine Vorstufe von Salpetersäure, greifen die Schleimhäute der Atemwege an. Die enthaltenen Keime erzeugen Krankheiten, wie Grippe, Erkältung, Tuberkulose und andere Krankheiten

Die moderne Zivilisation und die zunehmende Bevölkerungsdichte und insbesondere die ausufernde technische Entwicklung mit steigendem Ressourcen­verbrauch haben die Luftverschmutzung beträchtlich verstärkt und zu einem zentralen Problem der Gegenwart werden lassen.

Kurzgesagt: Aerosole sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zumeist unerwünscht und lästig. Sie werden eigentlich nur ertragen, weil sie meist unsichtbar, oft stark verdünnt sind, lokal begrenzt erscheinen und auch nur zeitweise in gefährlicher Konzentration auftreten. Lästig und oft schädlich sind sie allemal. Es lohnt sich also mit allen Mitteln langfristig gezielt dagegen anzugehen.

Als Untertitel dieses Buches ist daher „Vom Umgang mit Viren und Aerosolen“ gewählt worden, weil es schließlich darum geht, die Welt der kleinen Schwebeteilchen zu verstehen und dann die Belästigung zu minimieren /1/.

Doch noch einmal zurück zu dem ersten Aspekt des Titels „Covid-19 ist nicht alles“. - Für jeden vernünftigen Menschen ist klar, dass man sich von den zahllosen Widerwärtigkeiten des Lebens und den natürlichen, oft schwierigen Verhältnissen auf unserer Erde nicht unterkriegen lassen darf. Gerade die Anpassung an die Umwelt und in gewisser Weise die Toleranz gegenüber den Launen der Natur hat die Menschheit bis heute überleben lassen. Ganz große, unabwendbare, todbringende Katastrophen, wie Einschläge großer Meteoriten, Vulkanausbrüche und Tsunamis sind den meisten Menschen glücklicherweise bislang erspart geblieben.

 

Daher gilt es Mittel und Wege zu finden, auch bei Anwesenheit und Einwirkung der unvermeidlichen Aerosole ein möglichst normales Leben weiterzuführen und nicht ganz und gar dem Fluchtreflex zu folgen und sich in einer sicheren Ecke zu verstecken.

Auch Lamentieren und Ignoranz sind keine gute Wahl. Jeder sollte im Gegenteil die vorhandenen und empfohlenen Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen im täglichen Leben zunächst unbedingt nutzen. Außerdem gibt es heute auch dank der weitentwickelten Kommunikations- und Datentechnik viele Möglichkeiten ohne körperliche Nähe zum Mitmenschen den Kontakt und ein Leben in der Gemeinschaft zu pflegen.

Aus all dem folgt aber, dass es sich einmal mehr lohnt, das Auftreten der Aerosole zu untersuchen und zu verstehen und über technische Möglichkeiten für Hilfsmittel und Schutzmaßnahmen nachzudenken. Das Ziel sollte dabei hauptsächlich sein, die Aerosol-Präsenz auf Dauer wirksam zu verringern.

Zur Minimierung sind vor allem solche Maßnahmen interessant, die nicht selbst eine Belästigung oder Behinderung darstellen. Deswegen sind zum Beispiel Ausgangsbeschränkungen so unbeliebt. Jeder möchte ja gern wieder zu den normalen, alten, (lieben) Gewohnheiten eines unbeschwerten Lebens zurückkehren!

Es ist unter den Fachleuten wohl unstrittig, dass fast sämtliche Gefahren, die von Aerosolen ausgehen, mit dem Grad ihrer Konzentration in der Atemluft zusammenhängen und bei Keimen mit der Stärke des Belages auf häufig berührten Oberflächen zunehmen.

Viele Eigenschaften der Aerosole sind zwar individuell verschieden, aber im Zusammenhang mit ihrer Entfernung zweitrangig. Die Verdünnung der Aerosol-Wolke in der Umgebung der Menschen (und auch der Tiere), die Verringerung der Inhalation von Aerosolen und die Vermeidung des Kontaktes mit Aerosolen sollen daher in diesem Buch das wichtigste Thema sein.

Ganz beseitigen oder vermeiden lassen sich die Aerosole nicht, weil die Teilchen meist aufgrund der geringen Größe stabil in der Luft schweben, mit der natürlichen Luft-Konvektion in jeden kleinen Winkel vordringen und mit dem geringsten Wind überall hingetragen werden.

Da diese Aussagen vielleicht übertrieben erscheinen, muss man sich nur an die Ausbreitung von Zigarettenrauch und Bratenduft erinnern. Deren Aerosolteilchen sind von ähnlicher Größe wie die Virionen, offensichtlich sehr schnell im Raum verbreitet und mit der Nase als empfindlichem Detektor für diese Düfte in jedem Winkel leicht zu orten.

Leider kann man die meisten anderen Aerosole nicht riechen, aber vielleicht kann man ja noch einen Hund dafür gewinnen! Das ist gar nicht so abwegig, denn jetzt hat sich bei einigen Krankheiten bereits gezeigt, dass Hunde für die Abbauprodukte des menschlichen Stoffwechsels bei Infektionen eine sehr empfindliche Nase haben.

Die gegenwärtige gesellschaftliche Lage in der Corona-Pandemie ist, wie auch in anderen Krisen, durch eine Polarisierung in der Bevölkerung gekennzeichnet. Die eine, größere Seite billigt die Einführung von Einschränkungen für das Leben und für die Wirtschaft durch die zahlreichen, altbewährten Vorsichtsmaßnahmen. Eine andere, kleinere Gruppe ist gegen die Beschränkung der persönlichen Freiheit durch Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen. Sie möchte ein „normales“ Leben weiterführen und lehnt alle bestehenden und weiteren Einschränkungen ab.

Diese Polarisierung kann nur durch solche Schutzmaßnahmen und Methoden entschärft werden, welche die normale Befindlichkeit und das normale Bild der Gesellschaft und das Verhalten der Bevölkerung nicht zu sehr oder gar nicht einschränken. Die Summe solcher unterschwelligen, wirksamen Maßnahmen sollte, wenn möglich, am Ende sogar auf Dauer ausreichen, die Aufhebung aller störenden oder lästigen Gebote zu bewirken. Außerdem würde so Klarheit im Verfahren geschaffen und die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung beendet.

Der gegenwärtige beklagenswerte Zustand, dass eine Maßnahme der nächsten in kurzem zeitlichem Abstand folgt, ohne dass unmittelbar eine Auswirkung zu erkennen ist, muss unbedingt beendet werden.

Man kann am Beispiel Chinas sehen, dass radikale Einschränkungen schnell zu einem Abklingen einer Pandemie führen. Allerdings sind diese Maßnahmen bei uns kaum anwendbar, weil sie zu starke Eingriffe in das normale Leben und die Wirtschaft bedeuten. Man kann bei uns nicht einfach Wohnquartiere schließen, Städte absperren, Schulen, Firmen und Geschäfte zumachen sowie Reisen und Besuche verbieten. Trotzdem wird auch bei uns versucht, mit einer abgeschwächten Variante dieser Politik zum Erfolg zu kommen.

Es müssen besser sichere, wirksame, aber akzeptable Methoden zur Kontrolle einer Pandemie gefunden und etabliert werden, damit die Gesellschaft dieses Problem vergessen kann.

Die gegenwärtigen ad hoc Methoden müssen der Vergangenheit angehören und durch permanent wirksame technische Maßnahmen ersetzt werden. Die größten Erfolge sind dabei wahrscheinlich im Bereich der Belüftung und Desinfektion von Innenräumen zu erreichen.

Mit den gegenwärtigen Mitteln ist offenbar wenig zu erreichen. Der stärkste bislang bei uns beobachtete, direkte Einfluss auf die Pandemie geht nämlich keineswegs von den getroffenen Maßnahmen, sondern vom Wetter aus. Jahreszeitliche Schwankungen und die Angst vor dem Herbst sollten zu denken geben. Die Anwesenheit der Aerosole auf eine wenig störende Weise zu verringern, ist also der Schlüssel zum Erfolg.

Dazu werden in den folgenden Kapiteln viele geeignete, niedrigschwellige Methoden vorgestellt, die mit überschaubarem Aufwand zu realisieren sind und auf Dauer verwendet werden können.

2 Probleme einer Pandemie

Um „akzeptable“ Dauer-Maßnahmen zur Bekämpfung einer Pandemie zu benennen, muss man aber zunächst hinterfragen, welche Probleme und Schwierigkeiten zum Beispiel im Fall Covid-19 behoben werden müssen.

Dazu gehört insbesondere die Übertragung der Krankheit. Dafür sind hauptsächlich drei Mechanismen verantwortlich:

Erstens die Übertragung durch das Einatmen in der Luft schwebender Aerosolteilchen, zweitens die direkte Tröpfcheninfektion durch ansprühen, und drittens die sogenannte Schmierinfektion durch die Aufnahme von Viren durch Berührung von kontaminierten Flächen.

Diese drei Übertragungsmechanismen werden durch die gegenwärtigen Maßnahmen nur unzureichend bekämpft, weil die jeweils angewendeten Methoden oft wenig wirksam und sehr verbesserungsbedürftig sind. Die größten Mängel sind:

1. Die eingesetzten Atemmasken gegen das Einatmen der Aerosol-Tröpfchen und das Ausstoßen von Aerosolen sind wegen ihrer Undichtigkeit am Rand und der oft schwachen Filterwirkung gegenüber den kleinsten Partikeln nur sehr bedingt zum Schutz geeignet. Außerdem sind die Augen frei und bilden eine zusätzliche, offene Pforte für die Virionen.

2. Das Einhalten von 1,5 Meter Abstand zwischen Personen ist höchstens für die Vermeidung der direkten Übertragung durch Ansprühen mit großen Tropfen geeignet. Die ausgestoßenen kleinen Mikro-Tröpfchen werden durch diese Abstandsregelung und Abschirmwände kaum behindert. Die Aerosole breiten sich nämlich sehr schnell ungehemmt in geschlossenen Räumen in alle Richtungen aus, fallen nicht auf den Boden und stellen daher bei längerem Aufenthalt von Keimspendern im Raum eine sich aufsummierende, zunehmende Gefährdung dar. Diese steigt auch mit der Zahl und der Aktivität der im Raum befindlichen Personen und mit deren Aufenthaltsdauer, sie ist jedoch kleiner, wenn das Volumen der besuchten Räume groß ist.

Im Freien werden ausgestoßene Aerosole schnell vom Wind verweht, zumeist in eine günstige Richtung, weil die Auswahl an Ausbreitungsrichtungen groß ist und dort selten Menschen anzutreffen sind. Nur Menschenansammlungen bilden da eine gefährliche Ausnahme: Eine Aerosol-Wolke gefährdet alle, die in ihrer vom Wind geformten Schneise stehen.

3. Die häusliche Quarantäne ist zwar wirksam, aber für die Betroffenen nicht auf Dauer akzeptabel. Außerdem lähmt sie das normale tägliche Leben und die Wirtschaft.

4. Die vierte Maßnahme, die Impfung mit einem speziellen SARS-CoV-2 Vakzin, ist eine aufwendige und teure Lösung, aber für eine Mutante dieses Virus und alle anderen Viren, Bakterien und Aerosole schon wieder weniger wirksam oder gar unwirksam. Mit dieser Waffe geht bei jeder Pandemie und Infektionswelle das Suchen von vorne los.

Gefragt wären daher in diesem Bereich auch biologische Breitband-Mittel. Vielleicht gibt es in Zukunft auch eine Breitband-Impfung auf RNA-Basis mit hundert oder mehr verschieden RNA-Molekülen, die dann vor allen bekannten, durch Impfung vermeidbaren Erkrankungen schützt. - Eine weitere Schwierigkeit ist hierbei aber auch, dass viele Menschen sich gar nicht impfen lassen wollen.

5. Die fünfte Maßnahme, das Testen auf eine bestehende Infektion, versucht bei der Erkrankung einen kleinen Zeitgewinn für schnelles Einschreiten oder sonst eine trügerische Sicherheit für einen kleinen Zeitraum zu erlangen. Auch diese Maßnahme ist, wie das Impfen, auf Dauer lästig und teuer und kann nicht für alle Zeiten beibehalten werden.

Wegen all dieser Mängel muss jetzt dringend darüber nachgedacht werden, ob es nicht für die genannten Maßnahmen Verbesserungen gibt oder ob es nicht auch andere Maßnahmen gibt, die mindestens gleich oder gar besser wirksam, eher akzeptabel und breitbandig sind.

Sie sollten im Idealfall auf Dauer die Vermeidung einer Pandemie und die Bekämpfung anderer durch Aerosole verursachter Probleme ermöglichen. Die genannten Übertragungsmechanismen gilt es durch geeignete Maßnahmen zu blockieren. Aber besser noch ist, die Aerosole zu entfernen. Die folgenden Methoden scheinen dafür geeignet zu sein:

Erstens ist die Anwendung von Raumluft-Filtern in Verbindung mit einer geeigneten, befreienden Luftströmung zu nennen, um die störenden Bioaerosole in der Atemumgebung zu beseitigen oder ganz aus den Innenräumen zu entfernen. Das kann in erster Linie mit vorhandenen Klimaanlagen geschehen, welche mit Aerosol-Filtern und zusätzlichen Hygiene Kanälen zur Luftführung bestückt sind.

Außerdem sind für Räume, welche nicht über Klimaanlagen verfügen, zusätzliche lokale Luftfilter mit geeigneter Strömungsführung vorzusehen. Sachgerecht angebracht, stören sie im Betrieb niemanden und können auch optisch und akustisch unauffällig sein. Um jedoch eine schnelle und sichere Wirkung zu entfalten, müssen alle diese Maßnahmen eine zweckmäßige, die Atemumgebung optimal entlastende Strömung reiner Luft in den Räumen erzeugen.

Zweitens ist für eine gefährliche, aerosolverseuchte Umgebung die Verwendung wirksamer und sicherer Atemmasken zu nennen. Diese sollten je nach Anforderung die meisten Bioaerosole aufhalten und auch deren Ausstoß zuverlässig verhindern können. Sie sollen auch den Schutz der Augen bewirken, einen geringen Atemwiderstand haben, eine geringe Belästigung darstellen und ein passables Aussehen haben. Auch soll damit möglichst keine das Gesicht entstellende Maskerade erfolgen.

Das Dritte wäre die Bekämpfung von Schmierinfektion durch neue Desinfektionsverfahren und durch professionelle Reinigung aller nachweislich oft kontaminierten Oberflächen. Auch die Benutzung von Handschuhen und Desinfektionsmitteln in öffentlichen Räumen gehören dazu. Das häufige gründliche Händewaschen ist ohnehin selbstverständlich.

Als viertes ist die Verwendung von keimtötenden Strahlen und Gasen zu nennen. Damit ist zwar meist nur eine geringe Belästigung der Menschen verbunden, es kann aber bei unsachgemäßem Gebrauch dadurch auch eine Gesundheits-Gefährdung entstehen. Es kommt noch hinzu, dass die meisten Menschen bei künstlicher UV-Strahlung und Ozon-Spendern sehr zurückhaltend sind. Wenn dagegen die Sonne scheint, setzen sich die meisten Menschen gern deren starker Strahlung und dem reichlich gebildeten Ozon aus.

Vor der Anwendung all dieser Maßnahmen zeigt sich, dass eine gezielte Bekämpfung der Pandemie und der Aerosole erschwert wird, weil bislang anhand der bekannten Infektionsfälle zu wenig ermittelt worden ist, bei welcher Gelegenheit, wo und wie sich welche Personengruppen infiziert haben. Bei Kenntnis dieser Umstände könnte man die Übertragung viel effizienter und zuerst an solchen Orten bekämpfen.

Als zweiter Mangel an Erkenntnis bleibt festzustellen, dass es auch weitgehend ungeklärt ist, auf welche Art und Weise und in welcher Menge erkrankte Personen die Virionen absondern. Wichtig zu wissen ist auch, in welcher Umgebung und bei welcher Gelegenheit sie diese bevorzugt abgeben.

 

Welche Menge an Viren man einatmen muss, um zu erkranken, ist auch nicht bekannt. Auch hier wäre eine Kenntnis sehr wünschenswert, weil nur so die Konzentrationsberechnungen für die Aerosole Sinn machen und sich Abwehrmaßnahmen dosieren lassen.

Die in diesem Buch genannten, niedrigschwelligen Maßnahmen lassen sich zumeist auf einfache Weise ohne große Belastung oder gar Mitwirkung der Gesundheitsämter oder sonstiger Behörden vornehmen.

Es handelt sich um technische Einrichtungen und Geräte, die aufgrund von eigener Typprüfung und Zulassung überall verwendet werden dürfen. Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, weil durch die hoheitlichen Einwirkungen und die Genehmigungsverfahren von Behörden und Regierungen oft erhebliche Verzögerungen, wenn nicht gar Behinderungen, von sinnvollen Maßnahmen eintreten.

Leider sind die vorgeschlagenen, technischen Einrichtungen meist auf private Initiative und Finanzierung angewiesen und damit viel schwerer flächendeckend zu realisieren als behördliche Anordnungen.

Für die Bevölkerung oder die Wirtschaft sind der Aufwand und die damit verbundenen Kosten zwar bei vielen der Maßnahmen gering, aber für öffentliche Einrichtungen, wie Schulen oder Kindergärten, muss eine staatliche Finanzierung erfolgen. Auch für Veranstaltungsräume wäre eine Förderung sinnvoll.

Durch die vorgeschlagenen, niedrigschwelligen Maßnahmen wird niemand in irgendeiner Weise in seiner freien Entscheidung über eigene Aktivitäten behindert, weil bei ihrer Anwendung das individuelle Verhalten kaum Einfluss auf die Wirksamkeit der Maßnahmen hat.

Durch eine gleichzeitige Anwendung der verschiedenen Methoden kann eine gesteigerte, potenzierte Wirkung der Abwehrmaßnahmen gegen alle möglichen Aerosole erreicht werden. Das erfordert aber insbesondere, dass an unterschiedlichen Orten, die jeweils passenden und einfach zu realisierenden Maßnahmen angewandt werden.

Dann entsteht überall zumindest in Innenräumen eine weitgehende Abwesenheit von Aerosolen und die Übertragung von Krankheiten wird vermieden. Die flächendeckende Anwendung solcher Abwehrmaßnahmen erzeugt sichere Räume, in denen sich die Menschen ungefährdet bewegen und aufhalten können.

Aufgabe dieses Buches soll es daher sein, umfassende, nachhaltige und langlebige. technische Maßnahmen zu benennen, die für die meisten Aerosol-Probleme anwendbar sind.

Solche Maßnahmen an Schwerpunkten dauernd eingesetzt, können einen Anstieg der Inzidenz in einer Pandemie wirksam bremsen. Es wird nämlich in den späteren Erörterungen aufgezeigt, dass es in der Gemeinschaft zu entschärfende Schwerpunkte und Multiplikator-Orte gibt, welche eine besondere Bedeutung für die Ausbreitung und das Wachstum einer Pandemie haben.

Alle vorhandenen und zu bauenden Klimaanlagen und Luftfilter sollten Aerosol-tüchtig und funktionsgerecht gemacht werden. Dann wären Verkehrsmittel, Geschäfte, Einkaufszentren, Schulen und öffentlichen Räume weitgehend aerosolfrei und sicher. Auch das Leben in der Stadt könnte wieder zurückkehren.

Publikumsverkehr in permanent gesicherten, weil richtig belüfteten und desinfizieren Räumen würde die Übertragung von Krankheiten vermindern und den R-Wert auf kleine Werte unter 1 senken. Damit wäre der Rückgang der Pandemie eingeleitet und man könnte zum normalen Leben zurückkehren.

Es wären viele eingangs genannter Probleme gelöst und man könnte die vielen lästigen Einschränkungen für die Bevölkerung und die Industrie am Ende zumeist vermeiden. Eine vollständige Rückkehr zu dem Leben vor Corona wird dadurch vielleicht nicht erreicht. Aber es wird eine Art Schutzschirm errichtet, der das Leben nach einfachen Regeln möglich macht. Eine geringe Restmenge an Aerosolen sollte aber vielleicht sogar erhalten bleiben, damit das Immunsystem nicht einrostet.

Wer nun nicht die technischen Details und Vorschläge zur Aerosol-Bekämpfung in den nächsten Kapiteln im Einzelnen studieren möchte, der kann sich im Kapitel 16 am Schluss des Buches einen kurzen Überblick verschaffen.


Olete lõpetanud tasuta lõigu lugemise. Kas soovite edasi lugeda?