Ausbildung der Ausbildenden (E-Book, Neuauflage)

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Material 6:

Fragestellungen und Ablauf der Podiumsdiskussion (für alle Teilnehmenden)

Fragestellungen:

1.Wie können die Modelle/Theorien in kurzen Worten umschrieben werden? Welche Charakteristiken zeichnen die Ansätze aus? Welche Bedeutung haben sie für die Praxis? Inwiefern sind die Ansätze auch in der heutigen Zeit noch von Relevanz?

2.Wodurch unterscheiden sich die verschiedenen Ansätze voneinander?

3.Welche Bildungsintentionen zeichnen die diversen Ansätze aus?

4.Welche Rolle haben die Lehrenden in den jeweiligen Ansätzen?

5.Wie sieht es mit dem Einbezug der Lernenden in den didaktischen Unterrichtsszenarien aus?

6.Welche Entwicklungen zeichnen sich ab? Gibt es gemeinsame Perspektiven mit den anderen Ansätzen?

Zusätzlicher Auftrag für die Leitung der Podiumsdiskussion

Leitfaden Ablauf/inhaltliche Steuerung:

●prägnante Darstellung des eigenen Ansatzes in je 3–4 Minuten

●Diskussion der Experten

●Herausschälen von Profilen und Unterschiedlichkeiten

●Aufnahme von Fragen aus dem Expertenpublikum

●Eruieren von Gemeinsamkeiten

●Entwicklung von Perspektiven

Material 7:

Aspekte zur Auswertung

●Leitung der Auswertung in den Expertengruppen durch die begleitenden Ausbildner/innen oder durch am Anfang des Seminars bestimmte Beobachter/innen

●Kriterien: Vorbereitungsprozess und Arbeitsorganisation in der Gruppe, inhaltliche (Text-)Arbeit, Entscheidungsprozess der Wahl für die Podiumsteilnahme, Analyse des Podiumsverlaufes im Verhältnis zur Vorbereitung, Reflexion der Methode «Expertentagung»

●anschliessend kurzer Austausch im Plenum und Bildung von neuen «Bedarfsgruppen» durch Sammeln von Themenvorschlägen und Neugruppierung der Studierenden

Material 8:

Erfahrungsschilderung/«Nachklang»

Nach dreimaliger Durchführung dieser Expertentagung bin ich auch mit einiger zeitlicher Distanz zur letzten Durchführung von der Intensität und Ernsthaftigkeit des Lernens der Studierenden begeistert.

Die abstrakten theoretischen Modelle wurden durch Erfahrungs- und Assoziationsanreicherung regelrecht «zum Leben erweckt».

Intensive inhaltliche Diskussionen, Auseinandersetzungen und Gespräche während der Essenszeiten, zwischen Tür und Angel und abends spät während des externen Blockseminars klingen mir noch in den Ohren. Im Nachhinein waren diese mehr als eine Ergänzung zur vielleicht eher plakativen «Arena»-Diskussion des Podiums selber.

Einige Studierende berichten noch Jahre später davon, dass sie unter diesem unbestreitbar hohen methodischen Druck konzeptionelle Aussagen entwickeln konnten, die ihnen heute noch bei der argumentativen Legitimierung ihrer Ausbildungsarbeit helfen. Freilich seien auch die kritischen Stimmen erwähnt, die den sprachlichen Artikulationsdruck und die «kämpferischen» Aspekte dieser Methode als Überforderung bezeichnen.

Die so genannten «Bedarfsgruppen» beschäftigten sich mit Themen wie «Vertiefung Ermöglichungsdidaktik», «Verhältnis Didaktische Theorien – Lerntheorien», «geschlechtergerechte Didaktik», «Transfer der Methode Expertentagung in andere Ausbildungssituationen». Nicht selten erwuchsen aus diesen Bearbeitungen Themen für die spätere Diplomarbeit.

Die individuelle Umsetzungsarbeit am Schluss dieser Ausbildungsphase führte in wohltuender Ruhe zu eindrücklichen Zeichnungen, Bildern und Konzeptdarstellungen, die schliesslich für alle Beteiligten in einer «Galerie» ausgestellt und besichtigt wurden.

Den Mut, sich in eine theoretische argumentative Auseinandersetzung zu begeben, müssen die Lernenden, wie auch die Lehrenden, bei der Expertentagung aufbringen.

Lerngruppen mit schwelenden Konflikten oder Lehrenden mit übermässigen Konfliktängsten rate ich von solchen Anlagen ab.

Ebenso rate ich davon ab, innerhalb der Lerngruppen umstrittene oder sonstige «heisse» Themen in einem solchen eher aufheizenden methodischen Arrangement zu bearbeiten. Etwas Rollendistanz braucht es trotz durchaus wünschbarer Rollenidentifikation für einen Lern- und Reflexionserfolg.

Dies gilt im Übrigen auch für die im Folgenden geschilderte Methode.

7.3Methode 2: Argumentationsbilder und Konferenzspiel «Modularisierung» – Materialien

Ähnlich wie bei der Expertentagung dienen die Methoden «Argumentationsbilder» und «Konferenzspiel» der argumentativen Aktivierung.

Folgende Materialien entstammen einem von mir durchgeführten aeB-Wahlpflicht-Angebot zum Thema «Modularisierung». Dabei bereitet der erste Ausbildungstag durch die Methode «Argumentationsbilder» auf den zweiten Tag mit dem Konferenzspiel vor. Erfahrungsgemäss reicht ein Tag für Vorbereitung, Durchführung und Evaluation eines Konferenzspieles knapp, bei weniger Zeitressourcen rate ich vom Einsatz dieser Methode ab. Genügend Zeit ist vor allem für die Reflexionsphase zu reservieren, hier gilt die einfache Regel «Reflexionszeit = min. 2 x Spielzeit».

Auch hier lasse ich Sie mit den Materialien und eventuellen Transfer-Überlegungen alleine. Sämtliche Materialien wurden so, wie Sie sie vorfinden, den Studierenden abgegeben.

Die Erfahrungsschilderung würde sich in etwa gleich präsentieren wie bei der «Expertentagung».

Material 1:

Kompetenzorientierte Modularisierung von Ausbildungsgängen in der Erwachsenenbildung – Wahlpflichtangebot

Dauer: 2 Tage

Beteiligt: Zwei Diplomlehrgänge

Übersicht


ZielFachliche Meinungsbildung und differenzierte Positionierung in der Diskussion um die Modularisierung von Ausbildungsgängen (Stichworte Kompetenzorientierung, Anerkennung von Vorleistungen, Leistungsnachweise)
MittelErkenntnisorientierte Methoden: Argumentationsbilder, Konferenzspiel

Programm:


1.Tag1. Schritt : «Position»Selbständiges Aneignen von Grundinformationen, Pro/Contra- Anlage anhand der Methode der (sprachlichen) «Argumentationsbilder»
2.Tag2. Schritt : «Differenzierung und Transfer»Differenzierter Gebrauch von Grundinformationen und Positionen in einer simulierten dringlichen Situation anhand der Methode des Konferenzspiels

Material 2:

Erster Schritt: Pro und contra «kompetenzorientierte Modularisierung von Ausbildungsgängen»

Anleitung

Ziel: Differenzierte fachliche Meinungsbildung

Verfahren: Argumentative Urteilsbildung (vgl. Landwehr 2006, S. 131)

Methode: Argumentationsbilder

Ablauf

1.Einteilung in je zwei Gruppen pro und contra «kompetenzorientierte Modularisierung» (Chancen-Risiken)

2.In jeder Gruppe stummes und – im Sinne des Brainstormings – kritikloses Sammeln von Argumenten durch Beschriften von Papierstreifen (Gruppen-Arbeit)

3.Rückfragen zu den schriftlich formulierten Argumenten (GA)

4.Bewertung der Argumente (Stichhaltigkeit, Überzeugungskraft etc.), evtl. Aussondern von einzelnen Argumenten (GA)

5.Reduktion und Ordnung der Argumente (evtl. gemeinsame Formulierung für inhaltlich Ähnliches; Überschriften zu Argumentengruppen (GA)

Jede Gruppe sollte am Schluss über höchstens 20 Argumente verfügen!

6.Jede Pro-Gruppe setzt sich nun um die Argumentenliste einer Contra-Gruppe und umgekehrt (GA)

7.Einwände suchen, dieselben auf andersfarbige Papierstreifen schreiben und zu den betreffenden Argumenten legen (GA)

8.Argumentationsbilder aller Gruppen betrachten und vergleichen (Marktplatz)

9.Plenargespräch: inhaltlicher Austausch/Diskussion

10.Einzelarbeit: eigenes Urteil zum Sachverhalt schriftlich zusammenfassend formulieren

11.Eventuell Vorstellung einzelner solcher Positionen

12.Methodische Reflexion (Plenargespräch)

Pro-Argumente finden sich in den im Kursraum ausgelegten Texten oder lassen sich durch diese anregen.

Mit Contra-Argumenten müssten Sie mit Ihrer umfangreichen «integralen» Bildungserfahrung (was positive Aspeke betrifft) gut versehen sein.

Material 3:

Zweiter Schritt: Konferenzspiel

1.Ausgangslage

In der heutigen Zeit, die geprägt ist durch rasante Veränderungen am Arbeitsplatz, sind auch die finanziellen Mittel für die Aus- und Weiterbildung beschränkt. Immer mehr werden Weiterbildungsangebote unter den Blickwinkeln von Effizienz und Qualität begutachtet. Individualität und Individualisierung sind weitere Schlagworte, welche im Bildungsbereich immer mehr Bedeutung erlangen. Bildungsangebote müssen sehr schnell eine nachweisbare Wirkung aufweisen, den individuellen Wünschen und Lebenssituationen der «Benutzer» angepasst und möglichst reibungslos in den normalen Arbeitsalltag integrierbar sein. (Stichwort: «Training on the job»). Längere Ausbildungsgänge in zentralen Ausbildungsinstitutionen müssen sich mit dem Vorwurf der «Verschulung» (bürokratische Organisation, keine Individualisierung, schwerfällige Strukturen) und der Ineffizienz auseinandersetzen.

Das Zauberwort in der momentanen Bildungslandschaft heisst «Kompetenzorientierung» in Verbindung mit «Modularisierung». Unter Ausbildungsmodulen werden verschiedene inhaltlich und zeitlich abgegrenzte Ausbildungseinheiten verstanden, welche miteinander lose verbunden schliesslich einen «ganzen» zertifizierbaren Ausbildungsgang ergeben, also somit auch curricularen Rahmenbedingungen unterworfen sind. Die Absolvierung der einzelnen Module kann durch die Benutzer flexibel ihren individuellen Lebensbedingungen und den Bedingungen der jeweiligen Arbeitssituation angepasst werden, das Erreichen eines anerkannten Abschlusses kann dadurch in mehreren Teilschritten geplant und über Jahre hinweg verteilt werden. Zudem schafft es die Möglichkeit der Anerkennung von Vorleistungen oder informell erworbenen Kompetenzen.

 

Eine mehrjährige, bis anhin kompakte Ausbildung könnte im Sinne von kundennaher Flexibilität und vergrösserter Durchlässigkeit folgendermassen modularisiert werden:

●Pflicht- und Wahlmodule werden bestimmt; deren erfolgreiche Absolvierung ermöglicht in einem bestimmten Zeitraum (z. B. innert fünf Jahren) den Zutritt zu einer abschliessenden Diplomprüfung.

●Einzelne anerkannte (akkreditierte) Module können von den Teilnehmenden auch in anderen Ausbildungsinstitutionen absolviert werden.

●Einschlägige Vorbildung und Berufserfahrung werden in einem genauen Abklärungsverfahren (z. B. einem Assessment-Center, siehe auch Kapitel IV, 1.5) bei Eintritt in die modularisierte Ausbildung geprüft und eventuell angerechnet.

Als Nachteile des modularisierten Ausbildungsganges werden vor allem von Seiten der Ausbildungsorganisationen ein beträchtlicher organisatorischer Mehraufwand, aufwendige Absprachen, eine gewisse inhaltliche Oberflächlichkeit, zerstückelte Inhalte ohne klaren roten Faden und fehlende Konstanz des Prozesses in Gruppen aufgeführt.

2.Situation

Das Schweizerische Bildungsinstitut für Erwachsenenbildung BEB (Fantasiename) ist eine durch einen gesamtschweizerischen Verein mit Sitz in Zürich getragene Ausbildungsstätte. Kernaufgabe ist seit Jahrzehnten eine dreijährige Diplomausbildung zum Erwachsenenbildner/zur Erwachsenenbildnerin, die kantonal subventioniert wird.

Weitere Angebote der Institution BEB sind verschiedene mehrtägige Weiterbildungsangebote und diverse Lehrgänge in der Dauer von 12 bis 30 Ausbildungstagen.

Leitendes Gremium der Schule ist ein Vereinsvorstand, der vierteljährlich zusammentritt und vor allem die strategische Richtung der Institution festlegt. In den Vorstand integriert ist mit beratender Stimme die Schulleitung und eine Vertretung der Studierenden. Die operative Führung der Schule liegt bei einer Schulleitung, die aus zwei Personen besteht.

Sechs Kursleiter/innen bilden mit der Schulleitung zusammen das erweiterte Ausbildungsteam.

Das Sekretariat wird von zwei Frauen geführt, die sich 120 Stellenprozente teilen.

Etwa 30 Lehrbeauftragte übernehmen kleine Pensen des Fachunterrichtes in den einzelnen Ausbildungskursen.

Am Institut absolvieren im Moment ca. 150 Personen die dreijährige Diplomausbildung. Mehrheitlich sind dies Frauen, das Durchschnittsalter liegt bei knapp 38 Jahren.

Seit einigen Jahren beginnt die bis anhin konkurrenzlose und erfolgreiche Kernaufgabe des Institutes – die dreijährige Diplomausbildung – in Schwierigkeiten zu geraten. Die Anmeldungen für die dreijährige Ausbildung gehen markant zurück, wurden früher noch Wartelisten Interessierter geführt, können heute die Ausbildungen immer häufiger nicht mit gewünschter Vollbesetzung stattfinden. Immer mehr Studierende verlassen den Ausbildungsgang bereits nach dem ersten Jahr, sehr häufig erkundigen sich potenzielle Interessierte nach Möglichkeiten, bereits ins zweite Ausbildungsjahr einzusteigen, sich frühere Weiterbildungen anrechnen zu lassen oder kürzere Ausbildungsgänge mit Zertifikat abzuschliessen.

Die Ausbildungskosten werden häufig als sehr hoch und belastend eingestuft; zunehmend müssen Personen aus finanziellen Gründen die Ausbildung abbrechen, weil ihre Arbeitgeber immer seltener Ausbildungen finanzieren.

Diverse PR-Aktionen zur Attraktivitätssteigerung der Ausbildung (Inserate, Internet-Auftritt, Informationsveranstaltungen, Versand von Werbematerial an Schulen und andere Bildungszentren) zeigten keine messbaren Erfolge.

Interessanterweise nimmt jedoch parallel zu dieser Entwicklung das Interesse für kürzere zertifizierte Weiterbildungsangebote der BEB zu.

Das Institut rutscht langsam in die roten Zahlen; Schulleitung und Kursleitende sind stark verunsichert.

Der Präsident/die Präsidentin des Vereins lädt nun im Namen des Vorstandes alle Beteiligten bzw. deren Delegierte zu einer Krisenkonferenz (erweiterte Vorstandssitzung) ein. Diese soll Entscheidungsgrundlagen liefern für die weitere Strategie der Institution. Insbesondere soll die Frage geklärt werden, ob und wie die traditionelle dreijährige Ausbildung in Zukunft durch modularisierte Angebote ersetzt werden kann und wie im Sinne einer kundenorientierten Kompetenzorientierung Vorleistungen anerkannt werden könnten. Der Vorstand bittet die einzelnen Gruppen deshalb, im Vorfeld der Krisenkonferenz Stellungnahmen vorzubereiten.

Entscheidungen kann nur der Vereinsvorstand alleine fällen, in regulären Vorstandssitzungen sind Schulleitung und eine Vertretung der Studierenden mit Mitspracherecht vertreten.

3.Spielanlage

Der Vorstand der BEB trifft sich zu einer Krisenkonferenz (1,5 Stunden) im Sinne einer erweiterten Vorstandssitzung. Folgende Gruppierungen, welche vorgängig Stellungnahmen ausgearbeitet haben, sind vertreten:

1.Vorstandsmitglieder (inkl. Präsident/in)

2.Schulleitung

3.Kursleiter/innen

4.Lehrbeauftragte

5.Delegierte der Studierenden

6.Schulsekretariat/Administration

7.Kantonale Vertreter/innen

Die Mitspielenden verteilen sich auf die Rollen, bei genügend Spieler/innen existiert zusätzlich die Möglichkeit, Beobachtungsaufträge zu übernehmen (siehe Rollen).

Bei sehr wenigen Spieler/innen entfällt der kooperative Arbeitsprozess in den vorbereitenden Gruppen, wenn sich vorwiegend einzelne Funktionsträger auf die Konferenz vorbereiten.

Nach dem Spiel werden inhalts- und prozessorientierte Aspekte gemeinsam analysiert.

Die Spielleitung ist um die Spielorganisation bemüht und interveniert nur in Notfällen während dem Spiel. Sie leitet (evtl. mit Hilfe von Beobachtungspersonen) die Reflexions- und Auswertungsphase.

Konferenzspiel Teil 1: Vorbereitende Diskussion in Funktionsgruppen

Zuerst treffen sich die verschiedenen Mitspieler/innen in ihren Gruppierungen separat und erarbeiten entsprechende Stellungnahmen für die nachfolgende Krisenkonferenz.

Sie treffen sich in folgenden Gruppen (in nebenstehender Klammer die Anzahl der zu wählenden Delegierten für die spätere Konferenz*):


1.Vereinsvorstand inklusive kantonale Delegierte (bei genügend Teilnehmer/innen lassen sich die beiden Gruppierungen auch trennen)
2.Schulleitung(2 Personen*)
3.Kursleiter/innen(1–2 Personen*)
4.Lehrbeauftragte(1 Person*)
5.Studierende(1–2 Personen*)
6.Sekretariat/Administration(1 Person*)

Die genaue Rollenbeschreibung finden Sie weiter unten.

Die verschiedenen Funktionsträger haben nun sechzig Minuten Zeit, um die Stellungnahme zu erarbeiten. Das Ziel der Vorbereitung oder der Diskussion (einzeln oder in den entsprechenden Gruppen) kann folgendermassen umrissen werden:

●Grundsätzliches Herausarbeiten von Meinungen und Positionen

●Sammeln von möglichen Lösungswegen

●Stellungnahme zuhanden der erweiterten Vorstandssitzung

●Bestimmen der Delegierten für die erweiterte Vorstandssitzung (bei grossen Gruppen)

Zusätzlich trifft sich die allfällige Gruppe der Beobachter/innen, um die Verteilung der zu beobachtenden Gruppen sowie die Beobachtungskriterien zu besprechen.

Bei genügend Teilnehmer/innen kann jeder Expertengruppe eine Beobachtungsperson zugeteilt werden, um den Prozess von der Diskussion in der Funktionsgruppe bis zur Konferenz zu beobachten.

Mögliche Beobachtungskriterien sind:

●Welche Argumente tauchen in der Gruppendiskussion immer wieder auf? Welche werden für die spätere Stellungnahme verwendet? Weshalb?

●Wie verläuft die Diskussion in den Gruppen? Wer setzt sich durch? Wie kommt es zu Entscheidungen (z. B. Delegiertenwahl)?

●Kann die Stellungnahme in der folgenden Konferenz kommuniziert werden? Hat sie Einfluss?

●Wie verläuft die Konferenz? Wer setzt sich da wie und warum durch? Wo sprechen Personen, wo Funktionen?

●Für wie sinnvoll oder wirksam erachten sie die verabschiedeten Entscheidungsgrundlagen?

In der anschliessenden Vorstandssitzung verfügen die Gruppen (bei grösserer Anzahl von Teilnehmenden) über Delegierte (siehe vorgeschlagene Anzahl weiter oben*). Allenfalls (bei kleiner Gesamtzahl) sind alle Funktionäre eingeladen.

Rollen

Folgende Rollen sind im Konferenzspiel vertreten:

Vereinsvorstand

●übernimmt im Auftrag des Vereins strategische und finanzielle Gesamtverantwortung des Institutes

●hat keine operative Leitungsfunktion

●verabschiedete bisher in der Regel die Vorschläge der Schulleitung

●ist um den Ruf des Institutes besorgt

●besteht aus Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten in diversen Berufsfeldern

●leistet die Vereinsarbeit ehrenamtlich

Schulleitung

●besteht aus einer pädagogischen und einer administrativen Leitung

●beide Schulleiter/innen führen gleichzeitig als Kursleiter/innen je einen Ausbildungskurs

●führt das Institut auf der operationellen Ebene, ist häufig durch sogenannte Ausschusssitzungen im Kontakt mit dem Vereinspräsidenten und zwei weiteren Vorstandsmitgliedern

●Die pädagogische Leitungsperson ist bereits seit der Gründung des Institutes dabei.

Kursleiter/innen

●leiten in eigener Verantwortung und mit hoher Autonomie im Rahmen der vorgegebenen Struktur (z. B. Lehrplan) und in Absprache mit der Schulleitung die einzelnen Ausbildungsgänge

●bilden ein heterogenes Team von «Alteingesessenen» und «Neulingen»

●leiten je ein loses Team von Lehrbeauftragten

Lehrbeauftragte

●unterrichten in diversen Kursen einzelne, inhaltlich in sich geschlossene Sequenzen

●ihre Kontaktperson zum Institut ist der jeweilige Kursleiter/die Kursleiterin

●sind mit dem Institut sonst nur lose verbunden. Einige von ihnen haben früher selber Ausbildungsgänge der BEB absolviert.

●kennen einander nicht oder nur flüchtig

Delegierte der Studierenden

●absolvieren die dreijährige Ausbildung am BEB

●vertreten die Interessen der Studierenden

●haben in der Vorstandssitzung nur Mitspracherecht

Sekretariat/Administration

●besteht aus zwei Sekretariatsmitarbeiterinnen

●ist der Schulleitung unterstellt

●hat Dienstleistungsfunktion für die Schulleitung und die Kursleiter/innen

●ist erste Ansprech- und Kontaktstelle für Anfragen von interessierten Kundinnen und Kunden

Kantonale Delegierte

●arbeiten als Beauftragte für Erwachsenenbildung in kantonalen Erziehungsdepartementen

●sind verantwortlich für die Subventionierung der Diplomausbildung BEB

●erscheinen in der BEB als Prüfungsexperten/-expertinnen

Konferenzspiel Teil 2: Erweiterte Vorstandssitzung

Einladung zur Sitzung des erweiterten Vorstands des Vereins BEB

 

Zeit: 14.30 Uhr im Kursraum I des Institutes BEB

Eingeladen sind: der Vereinsvorstand (inkl. Präsident/in), die beiden Schulleiter/innen, Vertreter/innen der Kursleitenden, eine Vertretung der Lehrbeauftragten, Delegierte der Kursteilnehmer/innen, eine Administrationsvertretung sowie eine kantonale Vertretung

Traktandum:

●Krise des BEB – Neuorientierung in der Struktur der Ausbildungsgänge als Lösungsstrategie?

Ablauf:

●Anträge der einzelnen Subkonferenzen mit Begründung

●Diskussion der Vor- und Nachteile

●Beschluss über das weitere Vorgehen

Leitung: Der Vereinspräsident/die Vereinspräsidentin

Dauer: max. 90 Minuten

Reflexion (nach dem Spiel)

●Wir hören und melden Beobachtungen und Rückmeldungen bezüglich der Entscheidungsprozesse in der Vorbereitungsphase und der Sitzung.

●Wir reflektieren Vor- und Nachteile der verschiedenen inhaltlichen Positionen und unterhalten uns über mögliche resultierende Beschlussfassungen.

●Wir analysieren organisationale und rollenspezifische Aspekte.

●Wir tauschen unsere Spielerfahrungen aus.

●Wir reflektieren das Konferenzspiel als erkenntnisorientierte Unterrichtsmethode und überlegen uns mögliche Einsatzfelder.

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