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»Zürnt nicht,« antwortete Bernhard, betroffen über die herbe Abweisung, »ich bin ein ehrlicher Knabe und wollte Euch nicht durch Unwahrheit verletzen. Gestattet mir wenigstens, daß ich Euch sage, wie es mir von Herzen lieb ist, Euch in der Wildnis gefunden zu haben, denn Ihr wart gütig gegen mich und meine Begleiter. Wisset, da Ihr mich für einen Soldaten haltet, daß der Kriegsmann sich noch mehr freut als ein anderer, wenn er irgendwo freundlichen Gruß und eine gute Gesinnung erkennt; denn sein schweres Amt ist, anderen zu schaden, und er weiß, daß die friedlichen Leute ihn verwünschen.«

»Wie er es wert ist. Ihr dient den Fremden; seid Ihr schwedisch?« fragte sie.

»Ich bin von den weimarischen Völkern.«

Die Jungfrau wandte sich ab und machte eine Bewegung, welche ihm Entfernung gebot; aber Bernhard, welcher gedachte, daß der Unwille gegen die französische Dienstbarkeit deutscher Soldaten in vielen lebte, fuhr eifrig fort: »Duldet, daß ich noch erzähle, woran Euch, wie ich merke, wenig gelegen ist. Die Regimenter haben, weil sie Deutsche sind, den Franzosen verlassen. Vor wenigen Tagen haben wir uns mit dem Marschall und mit unseren alten Offizieren, welche uns verrieten, gerauft, und diesen Säbelhieb erhielt ich von meinem eigenen Rittmeister.«

Die Jungfrau kehrte ihm das erblichene Angesicht zu und fragte mit rauher Stimme: »Warum ließt Ihr Euch schlagen, anstatt selbst zu treffen?«

»Auch mein Gegner erhielt sein Teil.«

»Ihr habt ihn getötet?« fragte sie fast schreiend.

»Weiß nicht. Ihn trug sein flüchtiges Pferd von dannen. Er war ein Edelmann von diesseits der Berge«, setzte er hinzu.

»Wie war sein Name?« klang es heiser aus ihrem Munde. Bernhard nannte den Namen. Mit einem Schrei schlug das Mädchen die Hände vors Gesicht.

»Es steht ein Wort des Herrn geschrieben: Die Rache ist mein«, begann sie nach langem Stillschweigen. »Meint Ihr auch, daß es unrecht ist, sich an seinen Feinden zu rächen?«

»Ich bin Soldat, und meine Ehre gebietet, loszuschlagen, wo mir eine Kränkung widerfährt.«

»Ich bin ein Weib, und, verzeihe mir der Himmel, ich habe zuweilen dasselbe gedacht.« Sie faßte ihn am Armgelenk und sprach, seine Hand schüttelnd, heftig: »Ihr sollt nicht uneben von mir denken, hört zu: Der Mann, den Ihr nanntet, warb vor Jahren um ein Mädchen, das einzige Kind eines flüchtigen Dorfpfarrers. Die Törin hörte gern auf seine schmeichelnden Worte und träumte davon, seine Hausfrau zu werden. Da verschwor er sich einst in der Trunkenheit vor ruchlosen Buben seinesgleichen, sie trotz ihrem Widerstande zu gewinnen. Er drang in ihr Haus, dessen Tür sich ihm nicht öffnen wollte, und schleuderte den alten Vater, der gegen ihn rang, so hart auf den Stein der Schwelle, daß der Alte nicht wieder aufstand. Die Jungfrau hatte sich in den Wald gerettet; als sie am Morgen in das Haus zurückkehrte, sagten ihr die Leute, daß sie eine Waise war; der Bube aber ritt ungefährdet über die Berge zu den weimarischen Völkern. – Wer hat Euch die Wunde verbunden?«

»Die Schwester hat darin gute Wissenschaft,« antwortete der erstaunte Bernhard, »doch dachte ich, einen Medikus der Stadt zu Rate zu ziehen.«

»Wenn Ihr erlaubt, den Schaden zu sehen, vielleicht vermag ich Euch zu heilen«, sagte sie bittend. Unter dem Zauber ihres kräftigen Wesens nestelte Bernhard bereitwillig an seinem Wamse.

»Nicht hier,« gebot die Jungfrau, »noch ist die Sonne nicht über den Bergen, und was in der Nachtluft schwebt, ist heillos für offenen Schaden. Weicht zum Lager, ich folge Euch.«

Bernhard trat scheu zurück; als er sich umwandte, sah er sie auf dem äußersten Vorsprung des Felsens stehen, die Arme gekreuzt, das Haupt geneigt, die beiden Vögel liefen und flatterten um sie her.

In dem Gehege fand er Gottlieb mit den Pferden zum Aufbruch bereit. Regine kam ihm ängstlich entgegen. »Die Weiber starren mich mißtrauisch an,« klagte sie, »ich wollte, wir wären wieder allein im grünen Wald.«

Bernhard wies tröstend nach dem Morgenhimmel. »Steigt die Sonne über die Berge, so denke ich, brechen wir auf.«

Auch der Pfarrer erhob sich, schüttelte die Waldstreu aus seinem Talar und begann: »Unter Anwünschung eines guten Morgens allerseits empfehle ich den Gegenwärtigen, sich mit mir zu einem Buß- und Klagelied für Abwendung der Feindesgefahr zu vereinigen.« Ihn unterbrach der eindringende Amtsschreiber; mit finsterem Blick und ohne Gruß eilte er an den Fremden vorüber: »Beeilt Euch, ehrwürdiger Herr, die Luft ist rein, die Räuber sind abgezogen.«

Die Weiber regten sich in froher Geschäftigkeit um die Kinder und die geflüchtete Habe. Der Pfarrer aber ließ sich in seiner Pflicht nicht beirren und verkündete: »Demnach lege ich an das Herz, zu einem kindlichen sowohl Dank- als Freudenliede für unsere Rettung aus Todesgefahr zusammenzutreten.« Doch bevor das Danklied intoniert wurde, sah er unzufrieden in die Runde und fragte: »Wo sind die Nachbarn, wo sind eure Männer?« – Niemand antwortete; endlich kam aus einer Frauenkehle: »Sie halten Wache.« – »Sie sind über der Teilung«, verriet unbesonnen eine andere.

»Wenn sie Speise und Trank zu verteilen haben, so mahne ich, daß sie auch ihren alten Pfarrer nicht vergessen.« Und der arme Herr begann mit zitternder Stimme das Lied.

Regine neigte sich über die gefalteten Hände, und ihre Andacht war wohl die wärmste, denn die Dorffrauen kamen zögernd herzu, und der Schreiber drehte unruhig an seinem Hute, Bernhard aber blickte seitwärts auf die Jungfer Judith, welche geräuschlos eingetreten war und die Augen dem goldenen Licht des Morgens zuwandte.

Die Geflüchteten drängten aus dem Gehege, Weiber und Kinder liefen, mit Bündeln beladen, in unruhiger Erwartung den Talweg hinab, und die bewaffneten Männer, welche voranzogen, hatten Mühe, die Aufgeregten zurückzuhalten. Bernhard bot, der erhaltenen Warnung eingedenk, dem alten Pfarrer den Sitz auf seinem Pferde an, und da dieser sich bescheiden gegen die Erhöhung sträubte, so schritt auch er, die Pferde führend, zu Fuß an seiner Seite, ein wenig beruhigt durch die Zuversicht seines Gefährten Gottlieb, der mit den Bauern Bekanntschaft gemacht hatte und wohlwollend aus seinem Tabaksbeutel für ihre Holzpfeifen mitteilte. »Die Hunde haben außer Montur und Geld der kaiserlichen Reiter auch einige Pferde erbeutet und im Walde versteckt,« raunte er Bernhard zu, »ihre jungen Burschen lauerten gestern abend weiter unten auf unserem Wege, und wir könnten jetzt arkebusiert sein, wenn nicht die Jungfrau ein Einsehen gehabt hätte.«

In der Nähe des Dorfes, wo sich von steiler Berglehne ein gewundener Pfad zur Straße zog, hielt die Gemeinde an. Die Landleute schrien und jauchzten, als sie aus dem dichten Tannengehölz Brummen und Gebrüll der Rinder hörten. Eine kleine Herde von Kühen und Jungvieh kam in lustigen Sprüngen herab, getrieben von Knaben des Dorfes; lauter als über die eigene Rettung freuten sich die Dorfleute darüber, daß ihre beste Habe im Waldversteck den Feinden entgangen war. Die Kinder liefen im Haufen den Tieren entgegen. Auch Judith rief: »Bleß«, und lockte eine stattliche Kuh, die stärkste der Herde. Das Tier leckte die Hand seiner Herrin, und Bernhard, welcher jetzt in der Nähe ritt, hörte, daß die Jungfer sich mit ihr unterhielt wie mit einer Vertrauten. »Wie war Euch die Nacht im Heidekraut, junge Frau? Habt Ihr Euch vor den Wölfen geängstigt?« Und die Kuh brummte ihre Antwort und schritt bedächtig im Zuge nach dem Dorfe, als Judith ihr liebkosend die Hand zwischen die Hörner legte.

Im Talgrunde lag das Dorf an beiden Seiten des Bergbaches, der weiß über die Steine schäumte. Zwischen den bewohnten Hütten von Tannenholz, welche die Zeit grau und braun gefärbt hatte, lag das Gebälk zertrümmerter Häuser, eingefallener Ställe und Scheuern.

»Die Räuber haben geplündert«, rief der Schreiber und wies auf das zerschlagene Hoftor des nächsten Hauses. Da schlug die Freude plötzlich in Jammer um, die Leute fluchten und rannten auseinander nach ihren Hütten; dort fanden sie aufgeschlagene Truhen, zerbrochene Stühle und den Vorrat, der etwa noch in Scheuer und Keller gewesen war, verzehrt oder verwüstet, von dem Geflügel des Hofes nur die ausgerauften Federn. Die Fremden standen allein auf der Straße, nur der alte Pfarrer, welcher ihnen auf dem Wege ehrenhalber ein Obdach angeboten hatte, harrte noch eine Weile bei ihnen aus und sah trübselig nach dem Pfarrhofe, in welchen seine Magd vorausgelaufen war. Judith hielt mit ihrer Kuh und der alten Frau, ihrer Dienerin, schweigend in der Nähe. Die Pfarrköchin kam mit gehobenen Armen zurückgerannt. »Alles zerschlagen, auch die Bibel zerrissen und beschmutzt.« Einige Weiber liefen aus den nächsten Häusern und stimmten mit ihr Wechselklage an. »Nur das Haus der Jungfer Judith ist unversehrt«, schrie die eine.

»Die Jungfer versteht die Kunst, den Leuten die Augen zu verblenden«, rief die neidische Magd des Pfarrers.

Judith lächelte: »Das Haus liegt abseits im Schatten des Berges, und die Nacht war finster.« Sie trat zu Regine. »Ist es Euch genehm, so kommt mit mir.«

Die Reisenden folgten dem Mädchen auf einem schmalen Stege über den Bach und durch den Wiesenrand dahinter. Auch dies Haus, in eine Krümmung der Bergwand eingebaut, war aus Holzbohlen gefügt, aber ein Oberstock sprang mit seinen kleinen Fenstern über den unteren hervor, und ein starker Holzzaun umschloß das kleine Gehöft. Judith holte einen großen Schlüssel aus ihrer Ledertasche und öffnete die Zauntür, dann wies sie auf ein wüstes Haus, das in der Nähe stand. »Dort mögen die Herren sich und die Pferde unterbringen, denn hier fehlt es an Gelaß, doch die Ladung der Pferde rate ich bei uns Frauen zu bergen, auch die Herren selbst müssen zu uns in die Küche kommen, denn dort drüben ist alles ausgeleert.«

Sie zog Regine an der Hand in das Haus, während Gottlieb mit dem Knaben die Pferde entlastete und unter Vortritt der alten Ursula nach dem Nachbarhause führte. Als Bernhard die Stufen hinaufstieg, stand die Jungfrau im Hausflur und wies mit der Hand auf die Schwelle. »Setzt Euren Fuß das erstemal nicht auf den Stein,« sprach sie traurig, »damit Euer Eintritt Euch nicht Unheil bereite.« Aber als sie mit den Geschwistern in der Stube stand, grüßte sie fröhlicher: »Seid willkommen! Es ist alles unverändert. Die Katze hat gut hausgehalten«, sprach sie rühmend, als eine große schwarze Katze vom Ofen vor ihre Füße sprang und schmeichelnd ihr Fell am Gewande rieb. »Es ist auch Mehl vorhanden und Milch im Keller, und wenn die Jungfer mit ihren Begleitern fürlieb nehmen will, so wird sie hier nicht schlechter daran sein, als irgendwo im Dorfe.«

 

Die Geschwister sahen sich neugierig in der Stube um. Es war ein wohnlicher Raum mit dem Hausgerät einer stattlichen Bauernwirtschaft, ein Tisch, Holzstühle, die Ofenbank, das Spinnrad, die buntbemalte Truhe, alles sauber und behaglich, um die Fenster sogar Vorhänge von Leinwand mit gesticktem Saume, an den Wänden aber mehrere Holzfächer, auf denen außer dem Geschirr viele große und kleine Flaschen und andere Gefäße von seltsamer Form standen, dazwischen Kräuterbündel und große Bücher. »Wundert euch nicht über die Apotheke an meinen Wänden,« sagte Judith, »ich bin bei Krankheiten ein Beirat und Medikus in den Walddörfern noch von meinem seligen Vater her, der aus der Heimat große Kräuterkunde mitbrachte und wegen seiner Heilkunst berühmt war.« Und wieder trat sie zu Regine: »Gern möchte ich mit Euch an der Wunde des Herrn Bruders meinen guten Willen erweisen, denn ich kann Euch einen Balsam geben, der oft wundergleich geholfen hat.« Regine sah den Bruder fragend an und wunderte sich, als dieser ohne jede höfliche Rede und Entschuldigung sogleich seinen Arm darbot.

Die Frauen waren beide eifrig bei dem guten Werke, und als dasselbe vollbracht war, dachte auch Regine, daß die Fremde von freundlichem Herzen sei, und sagte, die sichere Gewandtheit bewundernd: »Ihr seid meine Meisterin.« »Der Schaden ist größer, als der Herr meint,« mahnte Judith ernsthaft, »und hätte ich Gewalt über Euch, so würde ich Euch zwingen, einige Wochen still zu rasten.«

»Wenn Ihr es gestattet, spreche ich wieder vor,« antwortete Bernhard, »denn mein Herz ist voll Dankes; ich weiß jetzt, Jungfer, daß Schwester Regine und ich durch Euch in dieser Nacht einer Lebensgefahr enthoben wurden.«

»Es ist gefügt worden, daß ich mit Euch zusammentreffen sollte,« antwortete Judith, »beide haben wir‘s nicht gewußt und nicht gewollt.« Und mit verändertem Tone setzte sie hinzu: »Jetzt aber sorgen wir nicht um Vergangenes, nur um das Nächste, daß wir euch Herren die Tageskost bereiten. Vertraut mir die Jungfer Schwester an und kommt bei guter Zeit mit Eurem Gefährten zu Gaste bei der Armut. Die Jungfer Regine aber bitte ich, sich‘s bequem zu machen, und wenn es ihr recht ist, weise ich ihr auch den Keller, die Küche und ein Stübchen, wo sie sich ausruhen kann.«

Gottlieb saß in der verfallenen Hütte und schraubte zufrieden an seinem Karabiner. »Dies ist das beste Quartier, das wir seit lange gehabt haben,« lobte er gegen den eintretenden Kameraden, »der Regen könnte durchlaufen, und als Hausgenossen spüre ich nur Mäuse und Sperlinge, aber die Nachbarschaft ist günstig. Es sind kluge Frauen, und die junge ist in ihrer Art eine Prachtjungfer. Und was das Hauptsächlichste ist, wir sind hier angenehm und gern gesehen. Seit vielen Jahren ist mir dergleichen nicht vorgekommen. Die Alte hat Heu geschafft, und sie sprach sogar etwas von einem Säcklein Hafer. Ich sage dir, dies ist ein gesegnetes Land, Vivat Ernestus! Vermögen wir noch die Tür zu schließen, so sind wir hier in Abrahams Schoß.«

»Wie magst du dich hier ins Quartier legen? Sind die Pferde gefüttert und die Wege geöffnet, so reiten wir zum Herzoge.«

Aber dieser Vorschlag fand wenig guten Willen. »Laß dir sagen, Bruder,« begann Gottlieb, die Asche seiner Pfeife ausklopfend, »daß ich in der Stadt Gotha mehr Kundschaft habe, als mir lieb ist. Und um dir alles zu vertrauen, ein Weib von mir haust an diesem Orte, und deshalb ist er mir verleidet.«

»Das hast du mir nie bekannt«, versetzte der erstaunte Bernhard.

»Ich war nicht stolz auf mein Gespons. Sie war zu ihrer Zeit eines Schlossermeisters Witwe, nicht mehr jung, aber die Nahrung war leidlich. Sie riet mir, da ich als Altgeselle bei ihr arbeitete, ich würde mich gut stehen, wenn ich sie heiratete. Jedoch sie erwies sich als Hausdrache; ich versuchte es mit Leder und mit Holz, aber nichts wollte helfen, und da ich das Eisen bei ihr nicht anwenden konnte, so nahm ich holländischen Abschied, weil ich dachte, daß ich mit dem Kriegsteufel eher auskommen würde, als mit dem Eheteufel.«

»Wie?« lachte Bernhard, »du Eisenbeißer fürchtest dich vor einem Weibe? War sie älter als du, so kann sie längst dahin sein.«

»Du sprichst leichtsinnig, weil du sie nicht kennst«, antwortete Gottlieb bekümmert. »Ihre Rachsucht ist terribel, und ich habe heute von der Alten erfahren, daß sie noch in diesem Jammertal verweilt und scharf nach mir aussieht, denn sie ist in der Bruderschaft der alten Weiber wohlbekannt. Und kurz, mir wäre lieb, wenn du unsere Sache mit dem Herzog allein ausmachen könntest, sintemal ich außerdem sein Landeskind bin und nicht gern auf seine Fragen antworten möchte. Der Weg zu unseren Abgesandten führt dich doch über dies Dorf zurück.«

Die Alte lud zur Mahlzeit, sie forderte auch den bereitwilligen Pieps in die Küche, und als Gottlieb vertraulich einwendete: »Aber Mutter, die Pferde im leeren Hause«, da tröstete die Magd: »Ich bleibe derweilen hier und bin euch gut, daß die Dorfleute mir nichts wegnehmen.« – Gottlieb sah sie schlau an, und auch die Alte lachte. »Furcht ist allemal gut, selbst wenn es nicht Furcht des Herrn ist; auch ein alter Kriegsmann versteht sich mit dem Schwarzen auf gutem Fuß zu erhalten.« Die Männer fanden in Judiths Stube den Tisch gedeckt, Regine kam dem eintretenden Bruder in einer Dorfhaube mit der Schürze entgegen und half geschäftig, wie ein Kind des Hauses die einfache Kost herzutragen. Judith aber sprach das kurze Tischgebet und lud zum Sitzen ein, wie Bernhard meinte, mit dem Anstand einer Königin. Er sah sich während des Essens vergnügt um. »Wo sind die Reisebegleiter unserer Jungfer Wirtin? Ich sehe die Amseln nicht.«

»Sie sind in der Stube nicht säuberlich«, entschuldigte das Mädchen, »und flattern hier nebenbei in der Kammer; dort können sie durch ein Guckloch ins Freie, so oft sie wollen. Sie haben mir manchmal Sorge gemacht, als der selige Vater hier mehrere Jahre die Stelle des Pfarrers versah; denn der frühere war in der Kriegsnot gestorben und der jetzige noch nicht hergeschickt; damals fehlte auch der Küster, und ich mußte als Gehilfin des Vaters alle Kirchenämter versehen, ich zog die Glocke, bekleidete den Altar und sang der Gemeinde vor; es waren nur wenige, welche außer uns im Dorfe beharrten. Da wollten sich meine kleinen Gesellen nicht zu Hause verhalten, und sie flogen mir durch ein zerschlagenes Fenster in die Kirche nach, rannten um den Altar und behandelten den Taufstein ärgerlich und unchristlich. Es kam vor, daß der Vater nur gepredigt hat vor zwei alten Frauen, vor mir und den Amseln, und einmal pfiff das Männchen mitten im Vaterunser über der Kanzel sein Lied. Auch sie halten Gottesdienst auf ihre Weise, so gut sie es verstehen.«

Die stille Freude machte ihr Antlitz so schön, daß Bernhard sie mit unverhohlener Bewunderung betrachtete. »Zürnt nicht der dreisten Frage: Wie konntet Ihr dies einsame Leben unter dem wilden Volk ertragen?«

»Ja, es ist einsam hier«, antwortete Judith mit trübem Blick. »Die liebe Sonne kommt auch im Sommer spät und scheidet früh; im Winter sperrt der Schnee zuweilen die Pforte und ich bin mit meinen Gedanken allein, mit der alten Ursel und mit den Haustieren. Dann schwatzt und erzählt jedes in seiner Weise. Doch fehlt es mir niemals an Zuspruch von Armen und Kranken, welche um Rat fragen, auch werde ich oft nach auswärts geladen, und draußen am Rand des Waldes leben auf den adeligen Gütern einige Frauen, wenn sie nicht gerade in die Stadt geflüchtet sind, welche es gut zu mir meinen; dort helfe ich in den Notzeiten bei der Pflege.«

»Schrecklicher noch als die Einsamkeit ist die Gefahr unter dem Landvolk und dem Raubgesindel, welches umherstreift«, bedauerte Regine.

»Ich bin daran gewöhnt, auch ist mir die alte Ursel ein guter Schutz; sie ist klug und weiß mit den Leuten fertig zu werden.«

»Dennoch wundert mich«, fuhr Regine fort, »daß Ihr Euch nicht in die Stadt gerettet habt.«

»Mir gefiel nicht zu dienen«, antwortete die Jungfrau mit gehobenem Haupt; »hier habe ich ein Heimwesen, das mir der liebe Vater hinterlassen hat. Soll ich mich unter fremdem Dach um Gabe und Gunst bemühen?«

Bernhard stimmte warm zu. »Auch wir, Schwester Regine und ich, sind freundlos in der Welt und uns ist es nicht so gut geworden, daß wir ein eigenes Obdach haben. Darum, werte Jungfer,« fuhr er bittend fort, »gibt mir Eure bewiesene Freundlichkeit den Mut, ein Gesuch an Euch zu richten, daß Ihr meine Schwester länger als heut bei Euch leidet, bis ich für sie gefunden, was wir begehren; auch mein Geselle wünscht als Salva Guardia im Dorfe zu bleiben, bis das Geschäft in Gotha vollendet ist.«

Und Regina hörte wieder mit Verwunderung, daß Judith feierlich antwortete: »Ihr habt ein Recht darauf, daß das Haus meines Vaters Eurer Schwester ein Obdach werde, solange Ihr es begehrt.«

4. Herzog Ernestus

Ein Bauer schlug heftig an die Pforte und rief in den Hof: »Der Herzog ist im Dorfe; er fordert die fremden Männer.«

Bernhard eilte hinaus, zögernd folgte sein Begleiter. Auf dem freien Platze am Gemeindehause hielten Bewaffnete, Jäger und Trabanten, in ihrer Mitte der Herzog, welcher die Berichte des Schreibers und des Pfarrers anhörte. Er nickte ein wenig auf den ehrfurchtsvollen Gruß Bernhards und beobachtete ihn, während er zu den Dorfleuten sprach, prüfend aus der Ferne. Er war ein hagerer Herr, den Jahren nach nicht alt, aber mit gefurchtem Antlitz und einem Zug von Trauer um den Mund, so daß man ihm ansah, er hatte Schweres erlebt. Endlich ritt der Jägermeister auf die Fremden zu und fragte von oben herab: »Ihr seid zur Nacht über den Wald gekommen; habt ihr etwas von den fremden Räubern gesehen?« – »Nur eine Rauchsäule in der Ferne und ein leeres Dorf.« »Ihr habt vorgegeben, einen Auftrag an herzogliche Gnaden zu haben. Wer seid ihr?« Bernhard griff in das Wams: »Hier ist unser Kreditiv, welches ich dem Herrn Herzog in eigene Hand zu übergeben bitte.«

Der Jägermeister reichte das Schreiben dem Herzog; dieser las lange darin und sah wieder erstaunt auf die Abgesandten, endlich barg er das Papier in seiner eigenen Tasche, winkte Bernhard heran und gebot, daß die Umstehenden zurücktraten. »Ich kenne niemand von denen, welche Euch sandten,« sagte er und Mißtrauen klang aus der Rede. »Was sucht der Herr Rittmeister König, wenn Ihr der seid, bei mir?«

»In einer importanten Sache erbitte ich ehrerbietig bei Eurer herzoglichen Gnaden Audienz.«

»Ihr habt einen Begleiter? Ist das jener Mann? – Und wie der Pfarrer berichtet, führt Ihr auch ein Weib mit Euch.«

»Meine Schwester,« antwortete Bernhard, »sie hat in jenem Hause ein Obdach gefunden.«

Wieder musterte der Herzog das Aussehen des Fremden. Die mannhafte Haltung mochte ihm gefallen, denn er schloß freundlicher: »Ihr traft es ungünstig mit Eurer Ankunft. Der Beamte hat Euch als Soldaten erkannt und behauptet, daß die Plünderer zu Eurem Volke gehören. Ich hoffe, er war im Irrtum. Ein Trabant, den ich zurücklasse, soll Euch morgen in der Frühe nach Gotha geleiten.« Er winkte den Abschied und hörte wieder auf die Klagen der Dorfleute.

Am nächsten Morgen ritt Bernhard mit dem Reiter des Herzogs der Stadt zu. Der Führer schaffte ihm Einlaß bei der Wache und hielt nahe am Tor vor einer Herberge: »Da Ihr von der schwedischen Salva Guardia, welche in der Stadt liegt, nicht beachtet werden wollt, so stellt Euer Pferd hier ein und folgt mir zu Fuß nach dem Schlosse.« Er wies die Richtung und ritt davon. Bernhard schritt durch enge Gassen nach dem Markte, er fand die Straßen voll von geschäftigen Menschen, die den Fremdling neugierig und forschend ansahen, viele unter ihnen in mangelhafter Bekleidung, mit bleichen und vergrämten Gesichtern. Auch die Häuser waren mit Einliegern überfüllt, noch in den Dachluken guckten Kinderköpfe und hing die Wäsche armer Leute. Aus den engen Höfen hörte er Gebrüll der Rinder, und neben den Hunden liefen grunzende Schweine vor den Haustüren. Denn viele Landleute waren nach der Stadt geflüchtet und hausten mit ihrem Vieh gedrängt in jämmerlichen Wohnungen. Vor wenig Jahren hatte überdies eine große Feuersbrunst den Ort verwüstet, nur die Hälfte der Häuser war aufgebaut, auf vielen Brandstätten standen zwischen verkohlten Balken ärmliche Holzhütten. Auch der Marktplatz war mit Bretterbuden und Leinwandzelten besetzt, an welchen armselige Frauen wuschen und kochten und halbnackte Kinder auf den Steinen spielten, dazwischen standen Rüsthölzer, geschichtete Ziegel und Kalkbühnen, Wagen mit Bauholz und Lehm. Überall belästigte Straßenschmutz, Geschrei und Zanken der Menschen, und Bernhard dachte mit Sorge, wie die Schwester in der wüsten und gefüllten Stadt ein Unterkommen finden werde. Über der Stadt aber erhob sich auf steiler Höhe ein gewaltiger Ziegelbau, das neue Schloß des Herzogs. Auch dort vernahm man das Geräusch der Bauarbeit, Hiebe der Äxte und laute Zurufe an eine lange Reihe geschirrter Pferde, welche die Dachbalken mit starken Seilen hoch hinaufhoben. Es war überall wenig zu sehen, was das Auge erfreute, aber aus dem Wirrwarr, der Not und Drangsal erkannte man doch schaffende Kraft. In den Werkstätten schnitten und pochten die Handwerker, an vielen Fenstern boten sich ausgestellte Waren, in den Kaufläden standen die Kunden, und die Schenken waren gefüllt.

 

Bernhard stieg den steilen Schloßberg hinauf und wurde von dem Trabanten, der ihn am Tor erwartete, eilfertig zu den Gemächern des Herzogs geführt. Ein Kammerjunker öffnete die Tür des Arbeitszimmers, und Bernhard stand dem Herzog allein gegenüber. Dieser hielt das Kreditiv in der Hand. »Ihr seid also Bernhard König?«

»Rittmeister der Leibkompanie von Alt-Rosen, deren Standarte ich sonst trug.«

»Wir lasen in den Avisen, wahrlich mit Bedauern, von einem Aufstand der weimarischen Völker, und wie ich sehe, sind es fahnenflüchtige Empörer, welche Euch zu mir deputiert haben.«

»Die Regimenter, welche mich gesandt haben, führen die alten Kornette und Fahnen, die sie zum großen Teil durch Eurer Gnaden Bruder empfangen haben, von dem wortbrüchigen Franzosen hinweg. Und weil sie das Andenken an den deutschen Kriegshelden Herzog Bernhard mit getreuen Herzen bewahren, stehe ich jetzt vor dem Angesicht seines erlauchten Bruders.«

»Ihr sprecht hohe Worte,« antwortete der Herzog, »sie rechtfertigen das unerhörte Unterfangen nicht.«

»Eurer herzoglichen Gnaden ist bewußt,« fuhr der Abgeordnete fort, »wie nach Herzog Bernhards Tode die Obersten des führenden Heeres mit der Krone Frankreichs paktierten. Von allem aber, was damals beschworen wurde, hat der Franzos uns nichts gehalten; seit vollends Graf Turenne als unser Feldhauptmann aus Frankreich geschickt wurde, hat man uns über alle Gewohnheit den Sold vorenthalten, so daß der Hunger Troß und Pferde im ausgesogenen Lande fraß; in die Kommandostellen drängten sich Franzosen, vornehme Gecken mit Affengebärden, prahlerisch und hochmütig, welche unsere Sprache nicht verstanden und sich damit rühmten, daß sie die deutsche Art verachteten. Unwillig trug der Soldat durch Jahre die fremde Dienstbarkeit. Als aber der Marschall sich rüstete, uns vom Elsaß aus in fremde Länder zu führen, klagten Offiziere und Gemeine über den Bruch des Vertrages, sie verweigerten den Marsch, und weil der Franzose uns mit seiner Gewalt bedrohte, forderte sich das Heer unsern Generalleutnant Rosen zum Führer und zog es aus dem Elsaß bei Straßburg über den Rhein zurück; Turenne aber setzte den Rosen hinterlistig gefangen, während dieser in guter Meinung zwischen dem Heere und dem Marschall vermittelte. Da kehrten die Regimenter dem treulosen Franzosen den Rücken und wandten sich nach dem Schwabenland. Turenne kam nachgerückt und gewann durch listige Versprechungen unsere Obersten und Offiziere, die auf sein Veranstalten, getrennt von ihren Soldaten, in städtische Quartiere gelegt waren. Die uns führen sollten, dieselben, welche den Widerstand gegen die Franzosen genährt hatten, verrieten unsere Sache. Doch die gemeinen Soldaten traten zusammen, und weil sie herrenlos und verkauft zwischen Feinden standen, wählten sie aus den alten Reitern sich selbst ihre Befehlshaber und schworen einander bei den Feldzeichen zu, als redliche Deutsche Blut und Leben miteinander daranzusetzen, nimmermehr aber dem falschen Franzosen zu gehorchen.«

Der Herzog murmelte: »Die Welt verkehrt sich! Die Herren sind Diener des Erbfeindes, und der verlorene Haufe handelt von der Ehre des deutschen Namens.«

»Vom Neckar zogen wir dem Main zu in fester Ordnung, doch noch immer kam uns der Franzose nach, bat und drohte; wir aber ließen ihm sagen, das Tuch sei zerschnitten zwischen ihm und uns. Nahe dem Main ersah er seinen Vorteil; als ein Hohlweg unsere Völker teilte, griff er die Nachhut an, wir aber schlugen ihn zurück,« fuhr der Bote mit leuchtenden Augen fort, »und der arge Mann entwich nach Frankreich.«

»Ihr warft den Turenne zurück?« fragte der Herzog ungläubig, »uns wurde geschrieben, daß der Hauptteil der Weimarischen bei ihm geblieben sei und nur schlechtes Volk entwichen.«

Unwillig rief der Bote: »Eine Lüge war‘s. Ich verberge Eurer herzoglichen Gnaden nicht, daß unser tapferes Heer zerrissen ist. Vier berittene Regimenter, die gesondert lagen, hielt er am Rheine von uns ab. Jedoch die Stärke blieb vereint. Es sind die acht Reiterregimenter Alt-Rosen, Mazarin, Fleckenstein, Wittgenstein, Ohme, Rußwurm, Taupadel, Schütze; dazu die Hälfte von Rosen-Dragoner und die letzte übrige Kompanie des alten gelben Regiments, das König Gustav Adolf selbst geführt.«

»Ihr nennt wohlberühmte Feldzeichen«, rief der Herzog erstaunt.

»Diese sind es, die mich zu Eurer herzoglichen Gnaden gesandt haben. Auch unsere Reihen sind gelichtet; mancher wurde weggelockt, dem der Mut versagte vor der unsicheren Zukunft, denn heimliche Boten kamen täglich von den Offizieren mit hohen Versprechungen. Den Schlechten aber mißfiel die strenge Kriegszucht, welche wir halten. Sie hatten auf Räuberleben gehofft, und wenn wir einen Lump arkebusierten oder an die Bäume hängten, so verschwanden seine Genossen in der nächsten Nacht; ich denke, diese vergingen im elenden Krieg mit den Bauern, bevor sie ihrer Freiheit froh wurden.«

»Dennoch seid ihr nicht besser daran,« entgegnete der Herzog, »jeder ehrliche Befehlshaber wird sich gegen euch rüsten, denn ganz unleidlich ist solcher Abfall und ein bedrohliches Exempel für alle Kriegsherrlichkeit.«

»Wir fürchten keine Gewalt,« antwortete Bernhard, »und haben noch wenig von fremdem Haß gemerkt; dagegen kann ich Eurer herzoglichen Gnaden nach Wahrheit versichern, daß wir bis jetzt nur Gunst genossen, denn wie zu einer reichen Braut, so ritten bei uns die Freiwerber ein: Kaiserliche, Hessen und Schweden. Wir haben die Wahl zwischen großen Potentaten, und wir meinen, daß uns jeder mehr verspricht, als er halten wird.«

»Und wollt ihr euch vermessen, im Kriege zu bestehen gegen alle und gleich wilden Wölfen durch die Länder zu trotten, damit euch jedermann erschlage?« fragte der Herzog.

»Wir suchen einen Landesherrn, der unseres Stammes und Glaubens ist, damit wir ihm als redliche Soldaten gehorchen, und darum, Herr Herzog, stehe ich hier, denn wir suchen Euch.«

Der Herzog trat zurück, und der Abgesandte fuhr fort: »Diese Botschaft senden Euch die alten Reiter Herzog Bernhards: Als der Beste erscheint Ihr uns von den Brüdern unseres ruhmreichen seligen Herrn. Mancher unter uns hat seinen ersten Kriegsdienst zugleich mit Euch getan, da Ihr als Oberst in unserem Heere gebotet. Euch rühmt die allgemeine Sage als gottesfürchtig und gerecht, als einen Fürsten, der das Wohl seiner Zugehörigen nie vergißt und der zwischen harten und eigennützigen Gebietern den Vorteil des deutschen Landes höher achtet als den eigenen Nutzen. Auch ist uns wohl bewußt, daß unser teurer Herzog Bernhard, Euer Bruder, in seinem Testamente Euch zum Erben seines ganzen Heeres gesetzt hat. Und seine Regimenter, welche der Krieg noch nicht getilgt, denken jetzt daran, daß sie als Erbteil Euch zugehören. Darum erbieten wir, die Ihr verlorene Kinder des deutschen Landes nanntet, uns gegen Euch zu treuem Dienste, ob Ihr durch unsere Fäuste dazu helfen wollt, daß unser deutsches Land den ersehnten Frieden gewinne. Sind‘s auch acht Regimenter nur, zweitausend Mann in Reih und Glied, die heute durch mich vor Euer Angesicht treten, ich darf es sagen, Herr Herzog, die Spreu ist von uns weggeflogen, ein Kernvolk ist‘s, das dreifache Übermacht nicht fürchtet; und rühren wir in Eurem Namen die Trommel, so strömt in wenig Monden ein Heer zusammen, das Euch den Kaiserlichen und Schweden furchtbar macht.«