Demenz in der Lebensmitte

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1961 Schülerliebe

Gestern lernte ich auf dem Dschungelball im Haus der Kunst ein schönes Mädchen kennen. Sie springt die Treppe vor dem Haus der Kunst in München herunter. Ich stehe, zusammen mit einer ihrer Klassenkameradinnen, unten auf der Straße. Verspielt wie ein kleines Mädchen, kommt sie daher gehüpft. Sie trägt eine Strumpfhose und darüber ein kurzes, dunkelblaues, leicht durchsichtiges Nachthemd.

Ihre Beine sind von einer mir bis dahin unvorstellbaren Vollkommenheit. Ihre gut ausgebildeten Oberschenkel und Waden ergeben im Gesamtbild Beine von perfekten Proportionen. Meine Mutter hat Säbelbeine, in meiner Nachbarschaft wohnen drei Schwestern mit hübschen Gesichtern, aber alle drei erbten die kurzen, dicken Beine der Mutter. Und bei der hübschen Renate aus der Klasse bevor ich nach München kam, in die ich immer noch ein bisschen verliebt bin, stimmen die Relationen zwischen Oberschenkel und Unterschenkel nicht.

Als die schönen Beine bei uns unten ankommen, blicke ich in das zarte und anmutige Gesicht eines jungen Mädchens an der Schwelle zu einer erwachsenen Frau, das aber immer noch mehr Mädchen als Frau ist.

Ihr Gesicht hat klare Linien. Eine hohe Stirn, eine kleine gerade Nase und einen zarten Mund mit geschwungener Unterlippe. Ihr Gesicht ist ein wenig zu perfekt, wirkt beinahe kühl. Die dichten dunkelblonden Haare sind zu einem Krönchen hochgesteckt. Unter dem durchscheinenden Nachthemd zeichnen sich schmale Hüften und ein wohlgestalteter Busen ab.

Mich ergreift bei ihrem Anblick ein Wohlgefühl, das ich auf Bergtouren beim Betrachten des Horizonts empfand. Einige Male auch beim Betrachten von Kunstwerken in Museen, aber noch nie beim Betrachten eines Menschen.

Als sich unsere Blicke treffen, schlägt mein Herz, anstatt lautlos in der Brust, übermäßig laut in meinem Kopf. Mich ergreift ein leichter Schwindel. Ich sehe mir zu, wie ich beim Anblick dieses Mädchens an den Rand eines Schwächeanfalls gerate. Die heftige Gefühlsregung, die dieses Mädchen bei mir auslöst, verwirrt mich. Sie dagegen ist, trotz ihrer kindlichen Treppensprünge, kein bisschen verlegen. Ihr Blick ist neugierig, ihr Lächeln halb nachsichtig, halb ironisch. Sie nahm meine Gefühlswallung wahr. Ich bin nicht der erste Mann, der von ihrem Anblick hingerissen ist.

Sie wird mir als Fides vorgestellt und ich drücke kurz ihre Hand. Ich bin so in ihren Anblick versunken, dass ich nicht sprechen kann.

An diesem Abend weiche ich nicht von ihrer Seite. Wir küssen uns an der Bar. Es ist ein feuchter, etwas ungelenker Kuss.

Später darf ich sie nach Hause bringen. Der Weg führt uns über den Viktualienmarkt. Dort ziehe ich sie in den Schatten eines verlassenen Marktstandes und küsse sie wieder und wieder, bis sie sich mir entzieht.

Wir verabreden uns für den nächsten Nachmittag im Café Rischart.

Lange vor der verabredeten Zeit sitze ich im Café. Ich bin aufgewühlt und ungeduldig. Sie kommt nicht. Die verabredete Zeit ist längst verstrichen.

Ich denke schon daran zu gehen.

Da erscheint sie.

Sie ist angezogen wie eine Internatsschülerin: dunkelblauer Faltenrock, hellblaue Strickjacke, weiße Bluse. Die dichten Haare fallen ihr in leichten Wellen bis zu den Schultern. Sie ist ungeschminkt.

Ihr Anblick berührt mich. Sie ist noch schöner als in meiner Erinnerung.

Ich stehe auf, um sie zu begrüßen, doch sie reicht mir nicht ihre Hand. Sie setzt sich auf den freien Stuhl an meinem Tisch. Für einen Moment fühle ich einen leichten Schwindel und bin froh, dass ich mich wieder setzen kann.

Sie erklärt mir, sie wollte eigentlich gar nicht kommen. Erst nachdem die verabredete Zeit um eine halbe Stunde überschritten war, habe sie sich doch noch anders entschieden.

Sie spricht mit mir in einem Ton, der anzeigt, dass sie unsicher ist, ob das Treffen mit mir lohnend ist. Sie vermeidet es, mir in die Augen zu schauen.

Ihre Eltern sind beide Ärzte. Sie hat drei Schwestern und wohnt ein paar Schritte entfernt vom Viktualienmarkt. Sie macht nächstes Jahr Abitur und danach will sie Französisch studieren. Sie spricht ohne Dialekt.

Ich bin eine Klasse unter ihr, ich bin einmal sitzengeblieben. Ich lebe in einer nahen Kleinstadt und fahre täglich nach München zur Schule. Meine Mutter hat weder Bildung noch einen Beruf. Mein Vater war Anwalt und ist vor vier Jahren, beim Bergsteigen, ums Leben gekommen. Ich war bei dem Unfall dabei und verarbeitete den Schmerz über den Tod meines Vaters nur unvollständig. Ich werde nur mit einem Stipendium studieren können, mein Hochdeutsch ist mangelhaft, meine Schulnoten kläglich.

Ich bekomme Angst, dass es mir nicht gelingen wird, die Liebe dieses Mädchens zu gewinnen.

Bevor wir gehen, zieht sie eine Haarnadel aus ihrer Handtasche und greift mit beiden Händen nach ihrem Haar, windet es zu einem Knoten und befestigt ihn mit der Haarnadel.

Sie strafft dabei ihren Oberkörper, so dass sich ihre Brüste deutlich durch die Bluse abzeichnen. Ich kann nicht umhin, auf ihre Brüste zu schauen und bekomme vor Verlegenheit einen Blutstau im Kopf.

Sie beobachtet mich scharf und scheint zufrieden mit der Reaktion, die sie bei mir auslöst.

Mir wird bewusst, dass ich den Kick, den ihr Anblick bei mir bewirkt, wieder und wieder erleben möchte. Ich bin süchtig nach den Gefühlen, die dieses schöne Mädchen bei mir an den Tag bringt.

Sie erlaubt mir, sie noch ein Stück zu begleiten. Ich wage nicht, ein neues Treffen vorzuschlagen. Beim Verabschieden lädt sie mich zu einer Faschingsparty ein. Die Party kann erst am Aschermittwoch stattfinden, da ihre Eltern erst dann verreisen.

Der Aschermittwoch beginnt gut. Bei unserem jährlichen Skirennen am Wallberg werde ich Schulmeister. Alle 9.- und 8.Klässler von einem 7.Klässler geschlagen. Mein stärkster Rivale ist ein 6.Klässler.

Auf der Party bin ich der einzige Nichtmaskierte. Die männlichen Besucher sind Studenten. Die weiblichen kommen überwiegend aus der Abiturklasse von Eva, der Schwester von Fides.

Star des Abends ist Udo, der Freund von Eva. Udo studierte Medizin und studiert jetzt Physik. Er hat eine Assistenten-Stelle an der Uni und fährt einen MG. Er liebt es, seinen Intellekt glänzen zu lassen und ist gegenüber seinen Gesprächspartnern gnadenlos. Er versucht sie zu vernichten. Mit mir gelingt ihm das sehr gut.

Er hält Hof am Familientisch. Es wird über Literatur diskutiert. Als ich mich der Gruppe nähere, verstehe ich den Namen Musil. Ich las erst vor kurzer Zeit von Musil den Roman “Törless“. Ich setze mich dazu und ergreife auch bald das Wort und bringe meine Begeisterung für den “Törless“ zum Ausdruck.

Udo winkt ab, der “Törless“ sei ganz nett, aber uninteressant. Der “Mann ohne Eigenschaften“ ist das Packende an Musil. Ich hörte noch nie vom “Mann ohne Eigenschaften“ und frage lernbegierig, was das für ein Buch sei. Meine Frage wird überhört und Udo erörtert weiter die Dreiecksbeziehung Agathe, Ulrich und Diotima im “Mann ohne Eigenschaften“.

Fides trägt das leicht durchsichtige, dunkelblaue Nachthemd, das ich schon kenne, aber keine Strumpfhose, sondern eng sitzende Shorts mit abgeschnittenen Beinen.

Ihre Beine sind weiß und ohne Strumpfhose noch schöner und erotischer als in meiner Erinnerung.

Als ich sie frage, was ihr Kostüm darstellt, schaut sie mich nachsichtig an und sagt: „Du hast wohl noch nie ein Straßenmädchen gesehen.“

„Stimmt, woran erkenne ich ein Straßenmädchen?“

„An den abgeschnittenen Shorts.“

Sie dreht sich um und zeigt mir ihren Po.

Die Formen ihres Pos sind unter dem durchsichtigen Nachthemd gut sichtbar. Die eng sitzenden Shorts mit den abgeschnittenen Beinen lassen einen sehr erotischen Po erkennen, der in seinen Proportionen ebenso perfekt ist wie ihre Beine.

Mich erregt die Betrachtung ihres Pos, um davon abzulenken, frage ich:

„Und woher weißt Du, wie sich Straßenmädchen anziehen?“

„Ich bin in der Sendlinger Straße aufgewachsen. In meiner Kindheit war das der Münchner Straßenstrich. Unter den Patienten meiner Mutter waren auch Straßenmädchen. Sie saßen im Wartezimmer. Unsere Wohnung war sehr eng. Das Wartezimmer war der Gang. Ich erinnere mich, dass mich ein Straßenmädchen auf den Schoß nahm und meine Mutter mich wegzog. Ich mochte die Straßenmädchen. Sie waren freundlich zu uns Kindern.“

Während der ganzen Erklärung, zeigt sie mir ihren Po und spricht über die Schulter mit mir. Dann dreht sie sich um und ergänzt: „Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der tiefe Ausschnitt.“

Als sie das sagt, reckt sie die Brust heraus und schaut mir keck in die Augen.

Sie trug im Haus der Kunst, unter ihrem durchscheinenden Nachthemd, ein züchtiges Bikinioberteil. Heute hat sie ein tief dekolletiertes Bikinioberteil an.

Mit ihrem Herausrecken der Brust fordert sie mich geradezu auf, ihren Busen zu betrachten. Ich tue es. Es fällt mir nicht schwer, mir vorzustellen, wie ihr nackter Busen aussieht. Mir steigt wieder das Blut in den Kopf.

Sie beobachtet mich scharf und lächelt zufrieden über die Verwirrung, die ihr Körper bei mir angerichtet hat.

Sie stellt ihren schönen Körper nur spärlich verhüllt zur Schau. Sie genießt offensichtlich die Verwirrung in den Augen der Männer, die ihr Körper auslöst.

Was dies betrifft, könnte sie tatsächlich ein Straßenmädchen sein. Was nicht zu einem Straßenmädchen passt, ist der neugierige und fröhliche und so gar nicht laszive Ausdruck ihres mädchenhaften Gesichts.

Ihren nackten Körper zu liebkosen, scheint mir eine unvorstellbare Wonne zu sein.

Fides tanzt viel. Am häufigsten mit Fabian, Spross einer persischen Intellektuellen-Familie, die vor dem Schah fliehen musste. Ich beobachte die beiden beim Tanzen. Sie tanzt mit Fabian Wange an Wange. Für eine Sekunde treffen sich unsere Blicke. Sie beobachtet mich mit einem neugierigen Blick. Sie will offensichtlich wissen, wie das auf mich wirkt, wenn sie ihren Körper so eng an Fabian drängt.

 

Ich kann diesen Anblick nicht ertragen und gehe in ein anderes Zimmer.

Als ich einmal als Tänzer an die Reihe komme, drücke ich sie in ein Eck und küsse sie. Mir schien, ihr Kuss schmeckte nach einem anderen Mund. Unter dem Nachthemd kann ich ihren weichen Busen spüren.

Meine Schule endet am Mittwoch um 18 Uhr und beginnt am Donnerstag um 8 Uhr, deshalb übernachte ich am Mittwoch immer in München, im Büro eines Freundes meiner Mutter. Die Oberrealschule an der Frühlingsstraße im Krieg abgebrannt und wir teilen uns die Schulräume mit dem Maria-Theresia-Gymnasium.

Ich bleibe nicht lange. Udo hat meine mangelhaften literarischen Kenntnisse entlarvt. Fides liegt in den Armen von Fabian. Ich schleiche wie ein geprügelter Hund davon.

Auf dem Weg von der Innenstadt zu meinem Zimmer taucht in meinem Kopf ihr Gesicht auf. Ich versuche vergeblich, es zu verscheuchen. Hartnäckig füllt es mein inneres Auge. Auch ihr Duft kommt mir in Erinnerung. Sie war etwas erhitzt durch das Tanzen. Ihre Haut roch wunderbar. Als wir tanzten, hatte ich gierig an ihrer nackten Haut, am Hals und an ihrem Dekolleté gerochen.

Es ist ein erregender Duft, der ihrer Haut entströmt.

Auch der Geschmack eines anderen Mundes, den ich zu verspüren glaubte, drängt sich in meine Erinnerung. Auch Fabian hat sie geküsst. Ich bin jetzt ganz sicher,

verwirrt und aufgewühlt komme ich in meinem Zimmer an. Ich beschließe, sie nie mehr wiederzusehen. Sie ist eine untreue Frau. Ich will keine Freundin, die nichts dabei findet, an einem Abend zwei Männer zu küssen.

Kurze Zeit nachdem ich den Beschluss fasste, taucht wieder das Gesicht von Fides auf. Ich sehe den Ausdruck in ihren Augen, als sie mir ihr Gesicht für den Kuss zuwendet. Es ist das ein wenig ironische, distanzierte Lächeln, das ich schon an ihr kenne. Es ist aber auch ein sanftes, zugewandtes Lächeln. Sie ließ sich meinen Kuss nicht gefallen, sie hat ihn gewollt.

Die ganze Nacht toben in meinem Kopf widerstreitende Gefühle.

Ich will sie nie wiedersehen und ich will sie wiedersehen. Am besten sofort. Ernsthaft erwäge ich, sie am Morgen, noch vor der Schule, vor ihrer Tür abzupassen und ihr Ewige Liebe zu schwören.

Ich rufe sie am Nachmittag an und wir verabreden uns für das Wochenende.

Wir treffen uns jetzt oft. Meist an den Mittwochabenden, wenn ich in München übernachte. Im Donisl essen wir zusammen eine Polnische mit viel Brot. Im Café Cherie, das nur hundert Meter von ihrer Wohnung entfernt ist, trinken wir manchmal einen Espresso. Auf dem Rückweg schmusen wir meist im Schatten der leeren Stände am Viktualienmarkt. Sie lässt meine leidenschaftlichen Küsse über sich ergehen, bleibt aber passiv.

Es wird Frühling und wir treffen uns jetzt auch an den Wochenenden zu langen Spaziergängen.

Zu vorgerückter Stunde, auf einer Bank im Hofgarten, darf ich ihren Busen berühren. Sie hat einen Walkjanker an. Ich schiebe meine Hand unter ihren Janker und lege sie auf ihren Busen. Er fühlt sich großartig an. Er ist weich, aber fest.

Zusammen mit meiner Schwester und meinem Schwager besuchen wir ein Konzert der Jazzsängerin Ella Fitzgerald. Fides ist sehr scheu, kommt zu spät und steht am Ende des Konzerts auf und geht, ohne meine Schwester und meinen Schwager zu begrüßen. Ich bin vom Konzert hingerissen. Sie bleibt kühl. Von Ella nicht berührt zu sein, ist mir unverständlich. Immer wieder bringe ich das Gespräch auf dieses Konzert. Es bleibt dabei. Sie mag Ella nicht.

Es ist nur ein kurzer Weg von ihrer Wohnung zu einem Wirtshaus in der Au, in dem sonntags am Nachmittag Jazz gespielt wird. Die Musiker und der überwiegende Teil der Besucher sind amerikanische, meist schwarze Soldaten. Fides mag die Atmosphäre, bleibt aber auch hier unberührt von der Musik.

Es macht ihr aber großen Spaß zu beobachten, wie sich die einsamen amerikanischen Soldaten etwas vom Duft und der Nähe der anwesenden Damen holen.

Das geht so: Vor der Damentoilette bilden sie eine enge tief gestaffelte Reihe. Wenn eine Dame die Toilette aufsucht und sich einer Lücke in ihren Reihen nähert, wechseln sie, unter dem Vorwand nur auf die Musik zu achten, blitzschnell ihren Platz, so dass sie mit den Damen in Körperkontakt kommen.

Als Fides die Toilette aufsucht und sich durch die erste Reihe zwängt, beobachte ich, wie die Soldaten hinten noch eine neue Reihe anfügen. Sie kommt jedes Mal lachend aus der Toilette.

Zusammen mit Schelly, das ist ihre die beste Freundin, gehen wir groß aus in das angesagte Nachtlokal Tabu. Wir treffen uns am Marienplatz und gehen zu Fuß. Der Weg zum Tabu, in einer Seitenstraße zur Leopoldstraße, ist sehr geradlinig. Fides besteht aber auf einem Zickzackkurs. An den unmöglichsten Stellen will sie abbiegen. Sie sagt dann: „Crossen wir hier“.“ Das ist nicht als Frage, sondern als Aufforderung gemeint. Schelly und ich folgen etwas missmutig diesen Anweisungen.

Trotz aller Umwege kommen wir schließlich im Tabu an.

Schelly ist ein großes und selbstsicheres Mädchen. Nicht hübsch, aber sympathisch. Der Vater betreibt eine Fabrik für Aufzugsanlagen.

Ich tanze abwechselnd mit beiden Mädchen. Wenn ich mit Schelly tanze, wird Fides sofort von einem anderen Herrn geholt. Wenn ich mit Fides tanze, bleibt Schelly immer sitzen.

Einige Zeit später erscheint Fabian. Sehr herzlich begrüßt von beiden Mädchen. Er tanzt nur mit Fides. Ich tanze etwas verkrampft mit Schelly.

Das Tabu schließt um 3 Uhr. Um 2 Uhr flüstert mir Fides zu, sie würde mit Fabian gehen, um dessen Auto zu holen. Er wäre mit dem Motorrad da. Sie kämen aber zurück. Sie fragt noch: „Bist du jetzt böse?“

Ich tanze weiter etwas verkrampft mit Schelly und tue so, als ob es mir nichts ausmacht, dass sie mit Fabian verschwindet.

Die Unterhaltung mit Schelly kommt nicht wirklich in Fluss.

Pünktlich um 3 Uhr hört die Kapelle auf zu spielen. Ich gehe mit Schelly zum Ausgang. Fides steht zusammen mit Fabian auf der Straße vor dessen eleganter Limousine.

Fabian fährt zuerst Schelly nach Hause, sie wohnt in Freimann, dann Fides, das ist in der Gegenrichtung. Am Odeons-Platz lässt er mich aussteigen. Beim Aussteigen versucht Fides nett zu mir zu sein, und wispert mir zu: „Ich ruf dich an.“ Sie winkt mir fröhlich zu, als Fabian wieder losbraust.

Es ist noch ein langer Weg zu meinem Zimmer. Ich bin gekränkt. Sie hat Fabian den Vorzug gegeben. Ich bin in die zweite Reihe ihrer Verehrer abgerutscht.

Ich gestehe mir aber ein, dass sie auch heute Abend einfach hinreißend aussah. Sie hatte ein sehr mädchenhaftes, dunkelblaues Kleid an, mit einem weißen Kragen, weißen Knöpfen und einem weißen Besatz an den Ärmelenden. Ihre Haare trug sie an diesem Abend offen. Sie fallen ihr lange über die Schulter. Seit ein paar Tagen hat sie ihre Haare hellblond gefärbt. Wenn Sie am Tisch saß, rutschte ihr kurzes Kleid nach oben und ihre Beine waren in voller Länge sichtbar. Es ist ein warmer Sommerabend und sie hatte keine Strümpfe an. Besonders reizvoll ist ihr Busen, der sich deutlich unter dem hochgeschlossenen Kleid abzeichnet. Sie wird von allen Männern, denen wir an diesem Abend begegnen, mit bewundernden Blicken beäugt.

Sie hat an diesem Abend mit mir gespielt. Sie kann mich sehr verletzen.

Fabians komfortable Limousine ist zum Schmusen viel geeigneter als die leeren Marktstände, die ich immer mit ihr aufsuche. Ich bin sicher, dass gerade jetzt Fabian in einer dunklen Straße anhält und Fides küsst. Ich schlafe nicht in dieser Nacht.

Am Morgen beschließe ich, sie nicht mehr um eine Verabredung zu bitten. Sie ist in Fabian verliebt.

Sie ruft aber, wie versprochen, an und wir verabreden uns für den nächsten Mittwoch. Meine Zuneigung zu Fides schwächt sich ab. Der Flirt mit Fabian wirkt nach. Ich interessiere mich sogar für ein anderes Mädchen.

Mein Freund Franz gibt eine Party. Er wohnt in einem Vorort. Auf der Anreise wirft Fides mir vor, in meinem Freundeskreis über sie zu sprechen und zu verbreiten, sie hätte eine pessimistische Lebenseinstellung angenommen. Udo, der Freund ihrer Schwester, hätte maßgeblich dazu beigetragen.

Ich bin beschämt über meine Schwatzhaftigkeit. Ich sprach mit meinem Freund Hans Schuster über sie und brachte diese Bedenken zum Ausdruck. Fides erfuhr schon vor Wochen von diesem Gespräch. Sie muss meine Schwatzhaftigkeit als einen Vertrauensbruch empfunden haben.

Sie verhielt sich großzügig und traf sich trotz dieser Kränkung mit mir.

Sie sagt, sie sei überzeugt, dass ich vor allem ihr Äußeres mögen würde, nicht aber ihr inneres Wesen. Sie wirft mir vor, oberflächlich und kleinlich zu sein. Als Beweis führt sie meine Schwatzhaftigkeit über ihr Weltbild und mein voreiliges Urteil über den Freund ihrer Schwester an.

Ich hatte den Freund ihrer Schwester als jemand geschildert, der nur den naturwissenschaftlich geschulten Intellektuellen gelten lässt und den ganzen Rest der Menschheit und ganz besonders alle Geisteswissenschaftler verachtet.

Sie sagt:

„Ich fühle mich zu einer pessimistischen Einstellung hingezogen. Jedes Nachdenken über das menschliche Leben muss zwangsläufig zu einer pessimistischen Einstellung führen. Es sind die nachdenklichen Menschen, die pessimistisch über das Leben denken. Menschen, mit einer optimistischen Einstellung zum Leben, sind die, die nicht nachdenken.“

Sie führt Schriftsteller wie Sartre oder Camus für eine pessimistische Grundeinstellung an und fährt fort:

„In einer Welt in der Abscheulichkeiten passieren, wie die Ermordung der Juden durch uns Deutsche oder die Ermordung von Frauen und Kindern in Vietnam durch die Amerikaner, ist eine optimistische Einstellung zum Leben purer Provinzialismus.“

Mir unterstellt sie eine Einstellung, nach der sich letztlich doch alles zum Guten wendet. Diese Einstellung hält sie für naiv und durch die Entwicklung der Menschheit widerlegt.

Am Ende schwächt sie ihre Aussage über den Provinzialismus, den sie mir unterstellt, etwas ab, indem sie sich selbst auch der Oberflächlichkeit bezichtigt.

Sie sagt von sich, sie wäre viel zu phlegmatisch, um gründlich über intellektuelle Dinge nachzudenken.

Der Vorwurf des Provinzlers trifft mich hart. Ich versuche, mit allerlei Argumenten zu parieren, merke aber, dass diese Argumente nicht überzeugen.

Als ich sage, dass Pessimismus ein Zustand ist, der überwunden werden muss und letztlich zur Reife führt, bittet sie mich aufzuhören. Sie könne so einen Unsinn nicht ertragen.

Ich bin sehr berührt von der Ernsthaftigkeit ihrer Ausführungen. Ich sah mich in unserer Beziehung als den Intellektuellen und sie als die Schöne.

Mir wird klar, dass das ein Irrtum ist. Sie ist die Reifere. Ich bin der Unreife. Ich schwanke in meinen Ansichten, je nach der Lektüre, die ich gerade lese.

Auf der Party ist sie arrogant zu meinen Provinzler-Freunden.

Meine Zuneigung wächst wieder. Die Erkenntnis, dass sie ihre Einstellung zum Leben so trefflich und knapp begründen kann, flößt mir Respekt ein.

Fides mag keine weltanschaulichen Gespräche. Künftig meiden wir dieses Thema. Sie hat ihre Einstellung begründet. Jede weitere Diskussion erübrigt sich.

Wenn ich es trotzdem nicht lassen kann, ein Gespräch über ein weltanschauliches Buch, das ich gerade lese, zu beginnen, betrachtet sie mich mit einem ironischen, abschätzigen Lächeln und würgt damit mein Mitteilungsbedürfnis ab.

Als ich einmal Marcuse zitiere, der für die freie Ausübung der Sexualität plädiert und die Kleinfamilie auflösen will, nickt sie nur zustimmend, findet aber keinen Grund das Thema zu diskutieren.

Hinsichtlich der Auffassung, dass es keine göttliche Regie gibt und das Leben aus Zufall entstanden ist, sind wir uns einig. Mir wurde diese Einstellung durch meinen Vater vermittelt. Fides musste sich erst zu dieser Erkenntnis durchringen. Beide Eltern sind strenggläubige und unduldsame Katholiken. Eine strikte Einhaltung der Gebote ist ihnen selbstverständlich. Dazu gehört auch der Gottesdienst am Sonntag. Sie erwarten das auch von ihren Töchtern. Beide sind auch willens, für diese Einhaltung, Druck auf ihre Töchter auszuüben.

Für die Töchter ist klar, dass es aussichtslos ist, eine ablehnende Haltung zu den religiösen Grundsätzen der Eltern einzunehmen. Der Vater reagiert mit Wutausbrüchen, wenn er bei seinen Töchtern eine Abweichung vom katholischen Glauben entdeckt. Er ist in einem Dorf, unter ärmlichen Bedingungen, als Halbwaise aufgewachsen und vom Pfarrer gefördert worden und konnte mit Unterstützung der katholischen Kirche eine höhere Schule zur Vorbereitung auf das Priesteramt besuchen. Er begann nach dem Abitur in München Theologie zu studieren, wechselte aber schon nach einem Semester an die Technische Hochschule und immatrikulierte sich dort als Maschinenbauer.

 

Die Mutter kam auch aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Eltern waren kurz vor dem ersten Weltkrieg aus Polen nach Deutschland eingewandert. Sie hatte mit einem Begabten-Stipendium die höhere Schule besucht, einige Jahre als Krankenschwester gearbeitet und dann Medizin studiert. Die Mutter ist nicht so naiv in ihrem Glauben wie der Vater. Sie hat vier Kinder zur Welt gebracht, ist aber prüde.

Über Sex wird in ihrer Familie nicht gesprochen. Die Töchter wurden von den Eltern nicht aufgeklärt.

Von ihrem neunten bis zum fünfzehnten Lebensjahr lebte sie in einem katholischen Internat. Die Atmosphäre in dem Internat war von Bigotterie und Kälte geprägt. Der überwiegende Teil der Schwesternschaft und der Mitschülerinnen kamen aus verarmten adeligen Familien.

Eine der weltlichen Lehrerinnen ist eine Schwester ihrer Mutter.

Das Internat ist in einem alten Kloster. Die Klassenzimmer und Schlafzimmer sind im Winter eiskalt. Die Schwestern sparen beim Brennmaterial.

Die kinderlose Schwester der Mutter ist ebenfalls fromm und sehr kühl zu den ihr anvertrauten Kindern.

Die Schwestern des Internats prägt ein engstirniger Katholizismus, gepaart mit Adelsstolz. Den Frust, den sie in ihrem Leben erfuhren, geben sie an die ihnen anvertrauten Kinder weiter. Sie verbreiten Angst, um ihre Schülerinnen unter Kontrolle zu halten. Ständig wird der Teufel beschworen, der die Mädchen in die Hölle hinabziehen will und dem man sich nur durch ständiges Beten entziehen kann.

Schon bei kleinen Vergehen reagieren sie mit eisiger Kälte. Kleinste Verstöße gegen die rigide Hausordnung werden drastisch bestraft. Es sind keine körperlichen Züchtigungen, aber gemeine Bloßstellungen, die nachhaltige Verletzungen in den Kinderseelen bewirken. Es ist bei den Schwestern eine beliebte Strafe, während des Unterrichts mit abgewendetem Gesicht im Eck stehen zu müssen oder in der Kirche, nahe am Altar, außerhalb der Bänke und gut sichtbar für alle Kirchenbesucher, während der ganzen Messe, kniend auf dem eiskalten Boden ausharren zu müssen.

Sie fand enge Freundschaften bei ihren Mitschülerinnen. Der Alltag der Mädchen war voller Zwänge. Endlose Messen in der kalten Kirche. Unverständliche Gebete, mehrmals am Tag.

Im Kreis ihrer Freundinnen, führte der ständige Druck, den die Schwestern ausübten, zu einer Ablehnung von allem Religiösem. In der Mittelstufe wurden aufrührerische Schriften gegen den Katholizismus gelesen. Der Ausspruch von Karl Marx: „Religion ist das Opium für das Volk“ oder von Ludwig Feuerbach: „Gott ist lediglich eine Erfindung des Menschen“, wurde in geheimen Schlafsaalfesten diskutiert.

Das Auffinden von kritischen Schriften gegen den Katholizismus hätte unweigerlich zu einem Hinauswurf aus dem Internat geführt. Unter ihren Freundinnen gab es Mädchen, die stolz darauf waren, dieses Risiko einzugehen. Bei der Rückkehr aus den Ferien wetteiferten die Freundinnen damit, wer das Buch mit der überzeugendsten Kritik am Katholizismus mitgebracht hatte.

Schriften, die sich gegen die sexuelle Unterdrückung der Frau richteten, wurden mit besonderer Leidenschaft diskutiert und in den Nächten mit Taschenlampen, unter der Bettdecke gelesen. Theodor Marcuses „Eros und Kulturwar dabei der große Renner. Das Buch war für die Mädchen völlig unverständlich. Fides war damals 15 Jahre alt. Sie gestand mir, nichts verstanden und nur so getan zu haben, als ob sie das Buch lesen würde. Sie war sich sicher, dass es den anderen Mädchen auch so ergangen ist. Einige Mädchen wussten von ihren älteren Geschwistern, was drinsteht. Das allein genügte für hitzige Diskussionen. Theodor Fontanes Roman “Effi Briest“, war ebenfalls ein Hit und wanderte von Bett zu Bett. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Auch das Buch eines gefeierten Schriftstellers wie Theodor Fontane, war eine verbotene Lektüre, weil darin eine untreue Frau vorkam. Auch wenn sie hart für ihre Untreue bestraft wird. Alle Mädchen waren sich einig ein selbstbestimmtes, freies Liebesleben, ohne Rücksicht auf Eltern, Freund oder Ehemann führen zu wollen. Trotz ihrer Freundschaften empfand sie die Internatszeit als bedrohlich und fürchtete sich vor den bigotten Schwestern. Die Äbtissin war eine Prinzessin. Sie nahm die bürgerlichen Mädchen nicht wahr. Nach dem Internat kommt sie in eine Klosterschule im Herzen Münchens, nur hundert Meter vom Viktualienmarkt entfernt. Sie saugt alles auf, was sie an Kritik an der katholischen Kirche und auch grundsätzlich an Religionen finden kann. Das führt sehr bald zu einer Abkehr von jeder Religion und zur Einsicht, dass es keinen Gott gibt. Sie kann ihre Erkenntnis in einem einzigen Satz zusammenfassen: „Wenn es einen Gott gibt und er bei den Grausamkeiten und dem Elend, das Menschen ertragen müssen zusieht, dann ist der Gott ein Monstrum.“ Gleichzeitig mit ihr durchlief ihre Schwester diesen Prozess. Die ein Jahr ältere Schwester ist in diesem Prozess die Anführerin. Eva ist die Belesenere der beiden Schwestern. Sie kann beißenden Spott über alles Religiöse ausgießen. Nachdem Fides zur Einsicht gekommen ist, dass es keinen Gott gibt, ist das Thema Religion für sie erledigt. Während Eva gerne noch über die Religionen spottet, sieht sie keinen Grund mehr, über das Thema zu sprechen. Die Abkehr von jeder Art von Religion, war eine eigenständige Leistung der beiden Mädchen. Geistiger Mentor für ihre pessimistische Ansicht über den Zustand der Menschheit und ihre Skepsis gegenüber politischen Systemen ist Udo, Evas Freund. Udo füllt bei beiden Mädchen die Leere, die die Religion hinterlassen hat. Udo lässt nur Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften gelten. Für weltanschauliche Diskussionen hat Udo nur Spott übrig. Die Fähigkeit des Menschen zur naturwissenschaftlichen Forschung empfindet er als das einzige Großartige am ansonsten eher kümmerlichen Menschen. Das ist die Welt, der er sich verschrieben hat. Seine Wissbegierde treibt ihn zu einer Arbeitswut an, hinter der alle anderen Bedürfnisse zurückstehen müssen. Seine physikalisch-medizinischen Experimente zwingen ihn oftmals dazu, weitgehend auf Schlaf zu verzichten. Er macht das, ohne auch nur die geringste Rücksichtnahme auf seinen Körper. Es gibt bei Udo lange Perioden, in denen er ganz in seiner Forschung aufgeht. Manchmal kommt aber sein Bedürfnis nach Anteilnahme und Zuwendung wie ein Vulkanausbruch zum Vorschein. Udo ist dann ein mitreißender Gesprächspartner, der keine Banalitäten und keine Ungenauigkeiten durchgehen lässt. Es ist dann schiere Lust, seinen Gedanken zu folgen. Hinsichtlich des Zustandes der Menschheit hat Udo eine unverrückbare Meinung: „Es gibt einzelne Menschen, die großartig in ihrer Empathie und in ihrem Altruismus sind. Aber die Mehrheit der Menschen ist dumpf und zu jeglicher Art von Verbrechen fähig.“ Neben dieser pessimistischen Botschaft verbreitet Udo eine Spur von Hoffnung: Allein die Naturwissenschaften könnten die Menschheit retten. Allerdings, seiner Meinung nach, nicht in den nächsten tausend Jahren. Udo besucht mit Eva eine Vorlesung über Logik. In der Vorlesung wird gelehrt, auf Erkenntnissen aufzubauen und einmal erkannte Einsichten nicht mehr in Frage zu stellen. Fides besuchte nie eine dieser Vorlesungen. Sie ist es aber, die die Überzeugungen, die die Schwester und ihr Freund in der Vorlesung fanden und lautstark vertreten, konsequent umsetzt. Wenn sie sich ein abschließendes Urteil gebildet hat, ist sie nicht mehr bereit, diese Einsicht erneut in Frage zu stellen. Manchmal lässt sich Udo herab, mit mir zu diskutieren. Bei diesen Diskussionen wird der Abstand deutlich, der zwischen uns liegt. Es gibt da einen Punkt, an dem ich Udo gegenüber festhalte, aber nie stichhaltige Argumente finde. Das ist die Vorstellung, dass Bildung die Menschheit retten kann. Für Udo ist nur naturwissenschaftliche Bildung ein ferner Rettungsanker. Geisteswissenschaftliche Bildung kennt, nach Udos Vorstellung, keine Wahrheit. Für jede Expertenmeinung lässt sich die jeweils entgegengesetzte Meinung finden. Die Mächtigen der Welt können damit jede Wahrheit in ihrem Sinne kaufen. Ein Teil der Menschheit, in Udos Augen sind das die Reichen, strebt danach, noch wohlhabender zu werden. Sie halten sich einen Trupp käuflicher Politiker, die sie, mit Hilfe käuflicher Wissenschaftler, so ideologisch aufladen, dass sie genau das tun, was ihnen nutzt, nämlich die Steuergesetze so zu gestalten, dass die Reichen weitgehend von Steuern verschont bleiben und die Schere zwischen Reich und Arm immer größer wird. Ein Mann in meiner Familie, brachte es zu Reichtum. Ich erinnere mich an seinen Ausspruch: „Wenn ich Steuern zahlen muss, wechsle ich den Steuerberater.“ Diese Rede stützt die These von Udo und überzeugt mich, dass er recht hat. Dieses Schema kommt, nach Udos Vorstellung, in den westlichen demokratischen Staaten in einer sehr viel milderen Form vor. Im Prinzip weisen aber autoritäre Staaten und demokratische Staaten mehr Gemeinsamkeiten auf als Unterschiede. Es sind immer Ideologien, die in das Volk gepustet werden und die nur den Mächtigen und Reichen nutzen. Die breite Masse der Bevölkerung erkennt nicht, dass sie manipuliert wird. Am lächerlichsten findet Udo die Ökonomen. Ihre, aus naturwissenschaftlicher Sicht, willkürlichen Theorien, sind auch von einem Laien als nur politisch motiviert durchschaubar. An der Stelle erwähnt Udo die von nahezu allen Politikern und Ökonomen verbreitete Mär, dass die Reichen nur sehr gering besteuert werden sollten, weil ihr Reichtum Arbeitsplätze schafft.