Hans Fallada – Gesammelte Werke

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DRITTER TEIL – Das Spiel steht gegen die Quangels

34. Trudel Hergesell

Die Her­ge­sells fuh­ren mit dem Zuge von Erkner nach Ber­lin. Ja­wohl, es gab kei­ne Tru­del Bau­mann mehr, Karls an­dau­ern­de Lie­be hat­te ge­siegt, sie hat­ten ge­hei­ra­tet, und jetzt, im Jah­re des Un­heils 1942, war Tru­del im fünf­ten Mo­nat schwan­ger.

Mit der Hei­rat hat­ten die bei­den auch ihre Ar­beit in der Uni­form­fa­brik auf­ge­ge­ben – nach dem be­drücken­den Er­leb­nis mit Gri­go­leit und dem Säug­ling hat­ten sie sich dort nie mehr wohl ge­fühlt. Er ar­bei­te­te jetzt bei ei­ner che­mi­schen Fa­brik in Erkner, wäh­rend Tru­del als Haus­schnei­de­rin ein paar Mark da­zu­ver­dien­te. Mit lei­ser Scham dach­ten sie an die Zeit ih­rer il­le­ga­len Be­tä­ti­gung zu­rück. Bei­de wa­ren sie sich völ­lig klar dar­über, dass sie ver­sagt hat­ten; bei­de aber wuss­ten sie jetzt auch, dass sie sich für eine der­ar­ti­ge Tä­tig­keit, die eine völ­li­ge Zu­rück­stel­lung des ei­ge­nen Ichs er­for­der­te, nicht eig­ne­ten. Jetzt leb­ten sie nur noch für ihr häus­li­ches Glück und ge­nos­sen die Vor­freu­de auf das zu er­war­ten­de Kind.

Als sie Ber­lin ver­lie­ßen und nach Erkner hin­aus­zo­gen, hat­ten sie ge­meint, dort in völ­li­ger Ruhe, fern der Par­tei und ih­ren For­de­run­gen, le­ben zu kön­nen. Wie vie­le Groß­städ­ter hat­ten sie sich dem sehr ir­ri­gen Glau­ben hin­ge­ge­ben, die Be­spit­ze­lung sei nur in Ber­lin so schlimm, auf dem Lan­de, in ei­ner klei­nen Stadt herr­sche noch An­stand. Und wie vie­le Groß­städ­ter hat­ten sie er­fah­ren müs­sen, dass gra­de das De­nun­zi­an­ten­tum, das Aus­hor­chen und Be­spit­zeln, in ei­ner klei­nen Stadt noch zehn­mal schlim­mer war als in der Groß­stadt. In der Klein­stadt konn­te man nie un­ter­tau­chen in der Mas­se, je­der war klar über­sicht­lich, sei­ne per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se wur­den rasch be­kannt, Ge­sprä­chen mit Nach­barn war kaum aus dem Wege zu ge­hen, und wie sol­che Ge­sprä­che ent­stellt wer­den konn­ten, das hat­ten sie schon ein paar­mal mit Kum­mer er­fah­ren müs­sen.

Da sie bei­de der Par­tei nicht an­ge­hör­ten, da sie bei­de sich bei al­len Samm­lun­gen nur mit dem ge­ringst­mög­li­chen Be­tra­ge be­tei­lig­ten, da sie bei­de die Nei­gung zeig­ten, ganz al­lein für sich statt für die Ge­mein­schaft zu le­ben, da sie bei­de lie­ber la­sen, als dass sie in eine Ver­samm­lung gin­gen, da Her­ge­sell mit sei­nen dunklen, lan­gen, im­mer ver­wirr­ten Haa­ren und sei­nen glü­hen­den schwar­zen Au­gen wie ein rich­ti­ger So­zia­list und Pa­zi­fist aus­sah (nach An­sicht der Pgs)1 da Tru­del in ei­ner leicht­sin­ni­gen Mi­nu­te ein­mal ge­sagt hat­te, die Ju­den könn­ten ei­nem auch leid­tun – gal­ten sie in kur­z­er Zeit für po­li­tisch ver­däch­tig, und je­der ih­rer Schrit­te wur­de über­wacht, je­des ih­rer Wor­te über­bracht.

Her­ge­sells lit­ten un­ter der At­mo­sphä­re von Hass, in der sie in Erkner le­ben muss­ten, sehr stark. Aber sie re­de­ten sich ein, dass sie sich nichts dar­aus mach­ten und dass ih­nen nichts pas­sie­ren könn­te, da sie ja ge­gen die­sen Staat nichts ta­ten. »Die Ge­dan­ken sind frei«, sag­ten sie, aber ei­gent­lich hät­ten sie wis­sen müs­sen, dass in die­sem Staat nicht ein­mal die Ge­dan­ken frei wa­ren.

So flüch­te­ten sie im­mer stär­ker in ihr Lie­bes­glück. Sie wa­ren wie zwei Lie­ben­de, die sich in ei­ner Sturm­flut, in den Wo­gen, im Zu­sam­men­bruch der Häu­ser, zwi­schen er­trin­ken­dem Vieh, an­ein­an­der­ge­klam­mert ha­ben und glau­ben, kraft ih­rer Ge­mein­sam­keit, ih­rer Lie­be dem all­ge­mei­nen Un­ter­gang ent­ge­hen zu kön­nen. Sie hat­ten noch nicht be­grif­fen, dass es in die­sem Kriegs-Deutsch­land ein pri­va­tes Le­ben über­haupt nicht mehr gab. Kein Sich­zu­rück­zie­hen ret­te­te da­vor, dass je­der Deut­sche zur All­ge­mein­heit der Deut­schen ge­hör­te und das deut­sche Schick­sal mit­er­lei­den muss­te – so wie ja auch die im­mer zahl­rei­cher wer­den­den Bom­ben wahl­los auf Ge­rech­te wie Un­ge­rech­te fie­len.

Auf dem Alex­an­der­platz trenn­ten sich die Her­ge­sells. Sie hat­te eine Schnei­der­ar­beit in der Klei­nen Alex­an­der­stra­ße ab­zu­lie­fern, wäh­rend er einen zum Tausch in­se­rier­ten Kin­der­wa­gen be­sich­ti­gen woll­te. Sie ver­ab­re­de­ten, sich um die Mit­tags­stun­de wie­der auf dem Bahn­hof zu tref­fen, und je­des ging sei­nen Weg. Tru­del Her­ge­sell, der, nach an­fäng­li­chen Be­schwer­den, jetzt im fünf­ten Mo­nat die Schwan­ger­schaft nur ein nie ge­kann­tes Ge­fühl von Stär­ke, Selbst­ver­trau­en und Glück ver­lie­hen hat­te, kam rasch in die Klei­ne Alex­an­der­stra­ße und trat in das Trep­pen­haus.

Vor ihr stieg ein Mann die Trep­pe hin­auf. Sie sah ihn nur von hin­ten, aber sie er­kann­te ihn so­fort an der cha­rak­te­ris­ti­schen Kopf­hal­tung, dem stei­fen Na­cken, an der lan­gen Ge­stalt, an den hoch­ge­zo­ge­nen Schul­tern: es war Otto Quan­gel, der Va­ter ih­res frü­he­ren Ver­lob­ten, je­ner Mann, dem sie ein­mal das Ge­heim­nis ih­rer il­le­ga­len Or­ga­ni­sa­ti­on ver­ra­ten hat­te.

Un­will­kür­lich hielt sie sich zu­rück. Es war klar, dass Quan­gel von ih­rer An­we­sen­heit noch nichts ge­merkt hat­te. Er stieg ohne Hast, aber gleich­mä­ßig schnell die Trep­pen hoch. Sie folg­te ihm mit ei­ner hal­b­en Trep­pe Ab­stand, im­mer be­reit, so­fort ste­hen­zu­blei­ben, so­bald Quan­gel an ei­ner der vie­len Tü­ren die­ses Bü­ro­hau­ses klin­gel­te.

Aber er klin­gel­te nicht, son­dern sie sah, wie er an ei­nem Trep­pen­fens­ter ste­hen­blieb, eine Kar­te aus der Ta­sche zog und sie auf der Fens­ter­bank nie­der­leg­te. Als er so tat, be­geg­ne­te sein Blick dem der Beo­b­ach­te­rin. Aber ob Quan­gel sie nun er­kannt hat­te oder nicht, war ihm nicht an­zu­mer­ken, er ging an ihr vor­bei, die Trep­pe hin­un­ter, ohne sie an­zu­se­hen.

Kaum war er et­was tiefer, eil­te sie zu dem Fens­ter und nahm die Kar­te in ihre Hand. Sie las nur die ers­ten Wor­te: »Habt ihr noch im­mer nicht be­grif­fen, dass der Füh­rer euch schänd­lich be­lo­gen hat, als er sag­te, Russ­land habe zu ei­nem Über­fall auf Deutsch­land ge­rüs­tet?«

Dann lief sie Quan­gel nach.

Sie er­reich­te ihn, als er das Ge­bäu­de ver­ließ, sie dräng­te sich an sei­ne Sei­te und sag­te: »Hast du mich eben nicht er­kannt, Va­ter? Ich bin’s doch, die Tru­del, Ot­to­chens Tru­del!«

Er dreh­te ihr den Kopf zu, der ihr noch nie so vo­gel­haft hart und böse vor­ge­kom­men war wie in die­sem Au­gen­blick. Ei­nen Mo­ment glaub­te sie, er wer­de sie nicht wie­der­er­ken­nen wol­len, aber dann nick­te er kurz und sag­te: »Siehst wohl aus, Mä­del!«

»Ja«, sag­te sie, und ihre Au­gen strahl­ten. »Ich füh­le mich auch so kräf­tig und glück­lich wie noch nie. Ich er­war­te ein Kind­chen. Ich habe mich ver­hei­ra­tet. Bist nicht böse, Va­ter?«

»Wa­rum soll ich dir böse sein? We­gen des Ver­hei­ra­tetseins? Sei nicht al­bern, Tru­del, du bist jung, und Ot­to­chen ist bald zwei Jah­re tot. Nein, nicht ein­mal die Anna wür­de dir das Hei­ra­ten übel­ge­nom­men ha­ben, und die denkt doch noch je­den Tag an ihr Ot­to­chen.«

»Wie geht’s denn der Mut­ter?«

»Wie im­mer, Tru­del, ganz wie im­mer. Bei uns al­ten Leu­ten än­dert sich nichts mehr.«

»Doch!«, sag­te sie und blieb ste­hen. »Doch!« Ihr Ge­sicht war jetzt sehr ernst ge­wor­den. »Doch, es hat sich viel bei euch ge­än­dert. Erin­nerst du dich, wie wir ein­mal im Gang der Uni­form­fa­brik stan­den, un­ter den Pla­ka­ten von den Hin­rich­tun­gen? Da hast du mich ge­warnt …«

»Ich weiß nicht, wo­von du sprichst, Tru­del. Ein al­ter Mann ver­gisst vie­les.«

»Heu­te war­ne ich dich, Va­ter«, fuhr sie lei­se, aber umso ein­dring­li­cher fort. »Ich habe dich ge­se­hen, wie du die Kar­te im Trep­pen­haus hin­ge­legt hast, die­se schreck­li­che Kar­te, die jetzt in mei­ner Hand­ta­sche steckt.«

Er sah sie un­ver­wandt an mit sei­nem kal­ten Auge, das jetzt böse zu leuch­ten schi­en.

Sie flüs­ter­te: »Va­ter, es geht um dei­nen Kopf. Wie ich kön­nen dich an­de­re be­ob­ach­tet ha­ben. Weiß die Mut­ter da­von, dass du so was tust? Tust du es öf­ters?«

Er schwieg so lan­ge, dass sie schon mein­te, er wol­le ihr gar nicht ant­wor­ten. Aber dann sag­te er: »Du weißt doch, Tru­del, ich tu nichts ohne die Mut­ter.«

»Oh!«, stöhn­te sie, und Trä­nen tra­ten in ihre Au­gen. »Das habe ich ge­fürch­tet. Du reißt auch Mut­ter her­ein.«

»Mut­ter hat ih­ren Sohn ver­lo­ren. Das hat sie noch nicht ver­schmerzt – ver­giss das nicht, Tru­del!«

Ihre Wan­gen färb­ten sich rot, als habe er ihr einen Vor­wurf ge­macht. »Ich glaub nicht«, mur­mel­te sie, »dass Ot­to­chen ein­ver­stan­den wäre, wenn er sei­ne Mut­ter bei so was sähe.«

»Je­der geht sei­nen Weg, Tru­del«, ant­wor­te­te Otto Quan­gel kalt. »Du dei­nen, wir un­sern. Ja, wir ge­hen un­sern Weg.« Er warf den Kopf ruck­ar­tig zu­rück und wie­der vor, es war, als hack­te der Vo­gel. »Und jetzt müs­sen wir uns tren­nen. Mach es gut, Tru­del, mit dei­nem Kind­chen. Ich wer­de die Mut­ter grü­ßen von dir – viel­leicht.«

Er war schon ge­gan­gen.

Dann kam er noch ein­mal zu­rück. »Die Kar­te da«, sag­te er, »die be­hältst du nicht in der Ta­sche, ver­stehst du? Die legst du ir­gend­wo­hin, wie ich es ge­macht habe. Und dei­nem Mann sagst du kein Wort da­von, ver­sprichst du mir das, Tru­del?«

Sie nick­te lei­se, sie sah ihn nur angst­voll an.

»Und dann ver­gisst du uns. Du ver­gisst al­les von den Quan­gels; wenn du mich wie­der ein­mal siehst, kennst du mich nicht, ver­stan­den?«

Wie­der konn­te sie nur ni­cken.

»Also, mach’s gut«, sag­te er noch ein­mal und war nun wirk­lich ge­gan­gen, und sie hät­te ihm doch noch so viel zu sa­gen ge­habt.

 

Als Tru­del die Kar­te Otto Quan­gels ab­leg­te, emp­fand sie alle Ängs­te ei­nes Ver­bre­chers, der fürch­tet, er­tappt zu wer­den. Sie hat­te sich nicht ent­schlie­ßen kön­nen, die Kar­te wei­ter­zu­le­sen. Tra­gi­sches Schick­sal auch die­ser Kar­te Otto Quan­gels, von ei­nem be­freun­de­ten Men­schen auf­ge­fun­den, auch sie ver­fehl­te ihre Wir­kung. Auch sie war um­sonst ge­schrie­ben, auch bei ihr hat­te die Emp­fän­ge­rin nur den einen Wunsch, sie mög­lichst schnell wie­der los­zu­wer­den.

Als Tru­del die Kar­te auf ge­nau dem glei­chen Fens­ter­brett ab­ge­legt hat­te, wo es Otto Quan­gel ge­tan (es wäre ihr über­haupt nicht der Ge­dan­ke ge­kom­men, dass ein an­de­rer Platz da­für in Fra­ge kam), eil­te sie rasch die letz­ten Stu­fen hin­auf und klin­gel­te bei je­nem An­walts­bü­ro, für des­sen Se­kre­tä­rin sie ein Kleid ge­ar­bei­tet hat­te – aus ei­nem in Frank­reich ge­stoh­le­nen Stoff, der von ei­nem Freun­de beim SD2 der Se­kre­tä­rin ge­schickt wor­den war.

Beim An­pro­bie­ren wur­de der Tru­del heiß und kalt, plötz­lich war ihr schwarz vor den Au­gen. Sie muss­te sich im Zim­mer des An­walts – er war auf ei­nem Ter­min – hin­le­gen und spä­ter einen Kaf­fee trin­ken, rich­ti­gen, gu­ten Boh­nen­kaf­fee (in Hol­land von ei­nem an­de­ren Freun­de bei der SS ge­stoh­len).

Aber wäh­rend das ge­sam­te Bü­ro­per­so­nal sich rüh­rend um sie be­müh­te – ihr Zu­stand war un­schwer zu er­ken­nen, weil sie die gan­ze Last »vor­ne« trug –, wäh­rend­dem dach­te Tru­del Her­ge­sell: Er hat recht, ich darf Karl nie et­was da­von sa­gen. Wenn es nur dem Kind­chen nichts scha­det, es hat mich doch schreck­lich auf­ge­regt. Ach, Va­ter soll­te so et­was nicht ma­chen! Denkt er denn gar nicht dar­an, in wie viel Not und Angst er die Leu­te da­mit stürzt? Das Le­ben ist doch so schon schwer ge­nug!

Als sie end­lich wie­der die Trep­pen hin­ab­stieg, war die Kar­te ver­schwun­den. Sie at­me­te er­leich­tert auf, aber die­se Er­leich­te­rung hielt nicht an. Son­dern sie konn­te es nicht las­sen, sie muss­te dar­über nach­den­ken, wer jetzt wohl die Kar­te ge­fun­den ha­ben moch­te, ob der auch sol­chen Schreck wie sie dar­über be­kom­men hat­te, was er mit der Kar­te an­fing. Im­mer­zu kreis­ten ihre Ge­dan­ken dar­um.

So leicht ging sie nicht wie­der zum Alex­an­der­platz zu­rück, wie sie her­ge­gan­gen war. Sie hat­te ei­gent­lich noch ei­ni­ge Be­sor­gun­gen ma­chen wol­len, aber sie fühl­te sich dazu nicht im­stan­de. Sie setz­te sich ganz still in den War­te­saal und hoff­te nur, dass Karl bald kom­men möge. Wenn erst Karl da war, wür­de der Schreck, der ihr im­mer noch in den Glie­dern saß, ver­ge­hen – auch wenn sie ihm nichts sag­te. Schon sein Da-Sein wür­de das be­wir­ken …

Sie lä­chel­te und schloss die Au­gen.

Gu­ter Karl! dach­te sie. Mein ein­zi­ger …!

Sie schlief ein.

1 Par­t­ei­ge­nos­sen, Mit­glied der NSDAP <<<

2 Der Si­cher­heits­dienst des Reichs­füh­rers SS war ein Teil des na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­ap­pa­ra­tes in der Zeit des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus im Deut­schen Reich und wäh­rend des Krie­ges im be­setz­ten Eu­ro­pa. <<<

35. Karl Hergesell und Grigoleit

Karl Her­ge­sell hat­te das Tausch­ge­schäft mit dem Kin­der­wa­gen nicht ma­chen kön­nen, nein, er hat­te sich leb­haft dar­über ge­är­gert. Der Kin­der­wa­gen war zwan­zig, fünf­und­zwan­zig Jah­re alt, ein vor­sint­flut­li­ches Mo­dell, ver­mut­lich hat­te Noah sei­nen Jüngs­ten da­mit in die Ar­che ge­scho­ben. Und die alte Frau hat­te da­für ein Pfund But­ter und ein Pfund Speck ver­langt. Mit ei­ner un­be­greif­li­chen Hart­nä­ckig­keit war sie da­bei ge­blie­ben, dass »ihr da auf dem Lan­de doch al­les habt! Ihr sitzt doch mit­ten­drin in den Fet­tig­kei­ten!«

Es war eine glat­te Un­ver­schämt­heit, was die Leu­te ei­nem al­les zu­mu­te­ten. Da­ge­gen ver­si­cher­te Her­ge­sell, dass Erkner al­les an­de­re als Land sei und dass sie dort nicht ein ein­zi­ges Gramm Fett mehr be­kämen als in Ber­lin. Er sei au­ßer­dem ein ein­fa­cher Ar­bei­ter und nicht in der Lage, Hams­ter­prei­se zu zah­len.

»Ja, glau­ben Sie denn«, hat­te die Frau ge­sagt, »ich wür­de mich von so ’nem Stück tren­nen, wo ich mei­ne bei­den Kin­der drin lie­gen ge­habt, wenn ich nicht was Schö­nes da­für krie­ge? Sie wol­len mir wohl ein paar lum­pi­ge Mark auf den Tisch le­gen? Nee, dan­ke, lie­ber Herr, für so was müs­sen Sie sich eine Düm­me­re su­chen!«

Her­ge­sell, der den Wa­gen um fünf­zig Mark nicht ge­nom­men hät­te, die­ses hoch­räd­ri­ge, in sei­nen Fe­dern schwan­ken­de Biest, blieb da­bei, es sei eine Un­ver­schämt­heit. Au­ßer­dem ma­che sie sich straf­bar, es sei ver­bo­ten, Fett im Aus­tausch ge­gen Ware zu for­dern.

»Straf­bar!« Die alte Frau pfiff ver­ächt­lich durch die Nase. »Straf­bar! Ver­su­chen Sie es doch mal mit ei­ner An­zei­ge, jun­ger Mann! Mein Mann ist Haupt­wacht­meis­ter bei der Po­li­zei, für uns gib­t’s nichts Straf­ba­res. Und nu ma­chen Sie nur schnell, dass Sie aus mei­ner Woh­nung kom­men. Ich las­se mich nicht in mei­ner ei­ge­nen Woh­nung an­schrei­en! Ich zäh­le bis drei, und wenn Sie dann nicht raus sind, ist es Haus­frie­dens­bruch, und ich zei­ge Sie an!«

Nun, Karl Her­ge­sell hat­te ihr noch or­dent­lich sei­ne Mei­nung ge­sagt, ehe er ge­gan­gen war. Er hat­te ihr ge­nau aus­ein­an­der­ge­setzt, was er von sol­chen Aus­beu­tern, die sich an der Not­la­ge vie­ler Deut­scher mä­s­ten woll­ten, dach­te. Dann war er ge­gan­gen, aber er hat­te sich im­mer noch wei­ter ge­är­gert.

Und in die­sen fri­schen Är­ger war sein Zu­sam­men­tref­fen mit Gri­go­leit ge­fal­len, mit ei­nem Mann aus je­ner Zeit, da sie noch kämpf­ten für eine bes­se­re Zu­kunft.

»Na, Gri­go­leit«, hat­te Her­ge­sell ge­sagt, als die lan­ge Ge­stalt mit der ho­hen, zu­rück­flie­hen­den Stirn, be­la­den mit zwei Hand­kof­fern und ei­ner Ak­ten­ta­sche, ihm da in den Weg lief. »Na, Gri­go­leit, auch mal wie­der in Ber­lin?« Er pack­te einen Hand­kof­fer. »Don­ner­wet­ter, ist das Dings aber schwer! Du willst doch zum Alex? Da will ich auch hin, ich trag dir den Kof­fer so­lan­ge.«

Gri­go­leit lä­chel­te dünn. »Na schön, Her­ge­sell, ist nett von dir. Ich sehe, du bist noch im­mer der alte, hilf­rei­che Ge­nos­se. Was machst du denn? Und was macht das klei­ne, hüb­sche Mäd­chen von da­mals – wie hieß sie doch?«

»Tru­del – Tru­del Bau­mann. Ich habe das klei­ne, hüb­sche Mäd­chen von da­mals üb­ri­gens ge­hei­ra­tet, und wir er­war­ten jetzt ein Kind.«

»Das war ja wohl nicht an­ders zu er­war­ten. Bes­ten Glück­wunsch.« Die ver­än­der­ten Le­ben­sum­stän­de der Her­ge­sells schie­nen Gri­go­leit nicht son­der­lich zu in­ter­es­sie­ren – und für Karl Her­ge­sell wa­ren sie doch eine stän­dig spru­deln­de Quel­le im­mer neu­en Glücks.

»Und was machst du, Her­ge­sell?«, frag­te Gri­go­leit wei­ter.

»Ich? Du meinst, was ich ar­bei­te? Wie­der als Elek­tro­tech­ni­ker bei ei­ner che­mi­schen Fa­brik in Erkner.«

»Nein, ich mei­ne, was du wirk­lich tust, Her­ge­sell – für un­se­re Zu­kunft.«

»Nichts, Gri­go­leit«, ant­wor­te­te Her­ge­sell und fühl­te plötz­lich so et­was wie Schuld. Er sag­te er­klä­rend: »Sieh mal, Gri­go­leit, wir sind jung ver­hei­ra­tet und le­ben nur für uns. Was geht uns die Welt drau­ßen an, die mit ih­rem Scheiß­krieg? Jetzt sind wir glück­lich, dass wir ein Klei­nes ha­ben wer­den. Sieh mal, Gri­go­leit, das ist doch auch et­was. Wenn wir uns be­mü­hen, an­stän­dig zu blei­ben und un­ser Kind zu ei­nem an­stän­di­gen Men­schen zu er­zie­hen …«

»Wird euch ver­dammt schwer­fal­len in die­ser Welt, die uns die brau­nen Her­ren zu­rich­ten! Na, lass man, Her­ge­sell, von euch war nie was an­de­res zu er­war­ten. Ihr habt im­mer mehr mit dem Un­ter­leib als mit dem Kopf ge­dacht!«

Her­ge­sell lief vor Zorn rot an. Die Ver­ach­tung, mit der Gri­go­leit sprach, war nicht mehr zu über­bie­ten. Und da­bei schi­en er sich nicht ein­mal et­was Be­lei­di­gen­des ge­dacht zu ha­ben, denn er fuhr, ohne die Er­re­gung des an­de­ren zu be­mer­ken, ganz gleich­mü­tig fort: »Ich mach wei­ter, und der Säug­ling macht auch wei­ter. Nein, nicht hier in Ber­lin. Jetzt sit­zen wir sehr viel wei­ter west­lich, das heißt, ich sit­ze nie, ich bin dau­ernd un­ter­wegs, gebe so eine Art Ku­ri­er ab …«

»Und ver­sprecht ihr euch wirk­lich et­was da­von? Ihr paar Män­ne­kens und die­se Rie­sen­ma­schi­ne …?«

»Ers­tens sind wir nicht nur ein paar Män­ne­kens. Je­der an­stän­di­ge Deut­sche, und zwei, drei Mil­lio­nen gib­t’s von de­nen doch noch, wird mit uns mit­ma­chen. Sie müs­sen nur erst mal mit ih­rer Angst fer­tig wer­den. Jetzt ist ihre Angst vor der Zu­kunft, die uns die brau­nen Bon­zen be­sche­ren wer­den, noch klei­ner als die Angst vor den Dro­hun­gen der Ge­gen­wart. Aber das wird sich bald än­dern. Eine Wei­le mag der Hit­ler noch sie­gen, aber dann kom­men die Rück­schlä­ge, er siegt sich ein­fach tot. Und die Flie­ger­an­grif­fe wer­den auch im­mer mas­si­ver wer­den …«

»Und zwei­tens?«, frag­te Her­ge­sell, den die­se Kriegs­pro­gno­sen, in die sich Gri­go­leit ver­lor, herz­lich lang­weil­ten. »Zwei­tens …«

»Zwei­tens, mein lie­ber Spitz, soll­test du wis­sen, dass es gar nicht dar­auf an­kommt, dass man zu we­ni­gen ge­gen vie­le kämpft. Son­dern, wenn man erst ein­mal eine Sa­che für wahr­haf­tig er­kannt hat, so muss man eben für sie kämp­fen. Ob du den Er­folg er­lebst oder der­je­ni­ge, der an dei­ne Stel­le ge­tre­ten ist, das ist ganz egal. Ich kann nicht die Hän­de in den Schoß le­gen und sa­gen: Die sind zwar Schwei­ne, aber was geht es mich an?«

»Ja«, sag­te Her­ge­sell. »Aber du bist auch nicht ver­hei­ra­tet, hast nicht für Frau und Kind zu sor­gen …«

»Oh, ver­dammt noch mal!«, schrie Gri­go­leit an­ge­wi­dert. »Höre auf mit die­sem ver­damm­ten sen­ti­men­ta­len Ge­schwätz! Du glaubst ja selbst kein Wort von dem, was du brab­belst! Frau und Kind! Ja, du Idi­ot, fällt dir gar nicht ein, dass ich schon zwan­zig­mal hät­te ver­hei­ra­tet sein kön­nen, wenn es mir dar­auf an­ge­kom­men wäre, eine Fa­mi­lie zu grün­den?! Aber ich ma­che so et­was nicht. Ich sage mir, ich habe erst das Recht, pri­va­tim glück­lich zu sein, wenn Raum für ein sol­ches Glück auf die­ser Erde ist!«

»Wir sind sehr weit aus­ein­an­der­ge­kom­men!«, mur­mel­te Karl Her­ge­sell halb ge­lang­weilt, halb be­drückt. »Ich nehm kei­nem was da­durch, dass ich glück­lich bin.«

»Doch, du stiehlst! Du stiehlst Müt­tern ihre Söh­ne, Frau­en ihre Män­ner, Mäd­chen ih­ren Freund, so­lan­ge du dul­dest, dass die täg­lich zu Tau­sen­den er­schos­sen wer­den, und machst nicht einen Fin­ger krumm, um dem Mor­den Ein­halt zu tun. Das weißt du al­les ganz gut, und ich fra­ge mich, ob du nicht bei­nah schlim­mer bist als je­der braun in der Wol­le ge­färb­te Nazi. Die sind zu dumm, um zu wis­sen, was für ein Ver­bre­chen sie be­ge­hen. Du aber weißt es und tust doch nichts da­ge­gen! Ob du nicht schlim­mer bist als die Na­zis? Na­tür­lich bist du schlim­mer!«

»Gott­lob sind wir hier am Bahn­hof«, sag­te Her­ge­sell und setz­te den schwe­ren Kof­fer ab. »Ich brauch mich nicht län­ger von dir an­pö­beln zu las­sen. Wä­ren wir noch wei­ter zu­sam­men ge­we­sen, du hät­test ent­deckt, dass nicht der Hit­ler, son­dern ich, der Her­ge­sell, ei­gent­lich den gan­zen Krieg an­ge­fan­gen hat.«

»Hast du auch! Im über­tra­ge­nen Sinn na­tür­lich. Wenn man es ge­nau nimmt, hat dei­ne Lau­heit es erst mög­lich ge­macht …«

Jetzt lach­te Her­ge­sell aber doch los, und auch der fins­te­re Gri­go­leit ver­stieg sich zu ei­nem Grin­sen, als er in die­ses la­chen­de Ge­sicht sah.

»Na, las­sen wir das also!«, sag­te Gri­go­leit. »Wir wer­den uns nie ver­ste­hen.« Er strich mit der Hand über die hohe Stirn. »Aber ei­gent­lich könn­test du mir einen klei­nen Ge­fal­len tun, Her­ge­sell.«

»Ja, ger­ne, Gri­go­leit.«

»Ich habe da die­sen ol­len schwe­ren Kof­fer, den du eben ge­schleppt hast. In ei­ner Stun­de muss ich wei­ter nach Kö­nigs­berg, dort brauch ich den Kof­fer gar nicht. Willst du ihn nicht so­lan­ge bei dir in Ver­wah­rung neh­men?«

»Ja, weißt du, Gri­go­leit«, mein­te Her­ge­sell und sah den schwe­ren Kof­fer mit Ab­nei­gung an. »Ich habe dir ja schon ge­sagt, ich woh­ne jetzt in Erkner drau­ßen. Das gibt eine ziem­li­che Schlep­pe­rei bis da­hin. Wa­rum gibst du den Kof­fer nicht ein­fach hier auf der Ge­päck­auf­be­wah­rung auf?«

 

»Ja, warum? Wa­rum ist die Bana­ne krumm? Weil ich den Brü­dern hier nicht traue. Ich habe alle mei­ne Wä­sche und die Schu­he und die bes­ten An­zü­ge dar­in. Und hier wird so viel ge­klaut. Und au­ßer­dem die Bom­ben, die Tom­mys schmei­ßen doch be­son­ders gern auf die Bahn­hö­fe – dann bin ich all mein Hab und Gut los.«

Er dräng­te: »Also sag schon ja, Her­ge­sell!«

»Na, mei­net­we­gen. Mei­ner Frau wird’s nicht recht sein. Aber weil du es bist. Aber weißt du, Gri­go­leit, ich möch­te mei­ner Frau lie­ber gar nicht sa­gen, dass ich dich ge­trof­fen hab. Das regt sie auf, und das ist ihr und dem Kind nicht gut bei ih­rem jet­zi­gen Zu­stand, weißt du?«

»Schön, schön. Mach das, wie du willst. Die Haupt­sa­che, du be­wahrst ihn mir gut auf. In un­ge­fähr ei­ner Wo­che kom­me ich vor­bei und hole mir den schwe­ren Bro­cken. Sag mir mal dei­ne Adres­se. Schön, schön! Also denn auf bal­di­ges Wie­der­se­hen, Her­ge­sell!«

»Auf Wie­der­se­hen, Gri­go­leit!«

Karl Her­ge­sell trat in den War­te­saal, um sich nach Tru­del um­zu­se­hen. Er fand sie in eine dunkle Ecke ge­drückt, den Kopf an die Rück­leh­ne der Bank ge­legt, fest schla­fend. Ei­nen Au­gen­blick sah er sie an. Ihr Atem ging sach­te. Sach­te hob und senk­te sich die vol­le Brust. Der Mund war leicht ge­öff­net, aber das Ge­sicht war sehr blass. Es sah sor­gen­voll aus, und auf der Stirn stan­den klei­ne hel­le Schweiß­trop­fen, als habe sie sich sehr an­ge­strengt.

Er sah nie­der auf die Ge­lieb­te. Dann, mit ei­nem plötz­li­chen Ent­schluss, fass­te er den Kof­fer Gri­go­leits und ging mit ihm zur Ge­päck­auf­be­wah­rung. Nein, für Karl Her­ge­sell war es jetzt das Wich­tigs­te auf der Welt, dass Tru­del sich nicht trü­be Ge­dan­ken mach­te und sich auf­reg­te. Nahm er den Kof­fer nach Erkner mit, so muss­te er ihr von Gri­go­leit er­zäh­len, und er wuss­te, dass jede Erin­ne­rung an das »To­des­ur­teil« da­mals sie sehr er­reg­te.

Als Her­ge­sell mit dem Ge­päck­auf­be­wah­rungs­schein in der Brief­ta­sche zum War­te­saal zu­rück­kommt, ist Tru­del auf­ge­wacht und malt sich gra­de das Mäul­chen rot. Sie lä­chelt ihm, ein we­nig blass, zu und fragt: »Was hast du dich denn eben mit so ei­nem groß­mäch­ti­gen Kof­fer ab­ge­schleppt? Da war be­stimmt kein Kin­der­wa­gen drin, Kar­li!«

»Groß­mäch­ti­ger Kof­fer!«, tut er ver­wun­dert. »Ich habe doch kei­nen groß­mäch­ti­gen Kof­fer! Ich kom­me eben erst, und mit dem Kin­der­wa­gen war es Es­sig, Tru­del.«

Sie sieht ihn stau­nend an. Ihr Mann be­lügt sie? Aber warum denn? Was hat er für Heim­lich­kei­ten vor ihr? Sie hat ihn doch eben hier ganz deut­lich hier am Tisch ste­hen se­hen mit dem Kof­fer, und dann hat er kehrt­ge­macht und den Kof­fer aus dem War­te­saal ge­schleppt.

»Aber, Kar­li!«, sagt sie ein biss­chen ge­kränkt. »Ich habe dich doch eben erst hier mit dem Kof­fer am Tisch ste­hen se­hen!«

»Wie soll ich denn zu ei­nem Kof­fer kom­men?«, er­wi­dert er ein biss­chen ge­reizt. »Das hast du ge­träumt, Tru­del!«

»Ich ver­steh nicht, warum du mich plötz­lich an­schwin­delst! Das ha­ben wir doch noch nie ge­macht!«

»Ich schwind­le dich nicht an, das ver­bit­te ich mir!« Jetzt ist er ziem­lich er­regt, sein schlech­tes Ge­wis­sen macht ihn so. Er be­sinnt sich und fährt et­was ru­hi­ger fort: »Ich habe dir ge­sagt, ich bin eben erst ge­kom­men. Von ei­nem Kof­fer weiß ich nichts, das hast du ge­träumt, Tru­del!«

»So, so«, sagt sie nur und sieht ihn un­ver­wandt an. »So, so. Na schön, Kar­li. Dann habe ich eben ge­träumt. Re­den wir nicht mehr da­von.«

Sie senkt den Blick. Es schmerzt sie tief, dass er Heim­lich­kei­ten vor ihr hat, und die­ser Schmerz wird noch bren­nen­der da­durch, dass auch sie Heim­lich­kei­ten vor ihm hat. Sie hat dem Otto Quan­gel ver­spro­chen, dass sie ih­rem Mann nichts von dem Wie­der­se­hen, ge­schwei­ge denn von der Kar­te er­zäh­len wird. Aber recht ist es nicht. Ehe­leu­te sol­len kei­ne Ge­heim­nis­se vor­ein­an­der ha­ben. Und nun hat auch er wel­che vor ihr.

Karl Her­ge­sell schämt sich auch. Es ist schänd­lich, wie scham­los er die Ge­lieb­te be­lügt, und er hat sie so­gar an­ge­schnauzt, weil sie die Wahr­heit sagt. Er kämpft mit sich, ob er ihr nicht doch lie­ber von dem Zu­sam­men­tref­fen mit Gri­go­leit be­rich­tet. Aber er ent­schei­det: Nein, das wür­de sie noch mehr auf­re­gen.

»Ver­zeih, Tru­del«, sagt er und drückt rasch ihre Hand. »Ver­zeih, dass ich dich an­ge­ranzt habe. Aber ich habe mich so über die Ge­schich­te mit dem Kin­der­wa­gen ge­är­gert. Hör mal zu …«