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Das „Somatotrope Verbundsystem“

W as ist darunter zu verstehen?

Was ist das „Somatotrope Hormon-Verbundsystem“?

Darunter sind all jene Hormone zu verstehen, welche den Körper direkt und unmittelbar beeinflussen.

Es handelt sich um das Wachstumshormon HGH (Human Groth Hormone oder auch STH = SomatoTropes Hormon = Somatotropin) und das IGF-1 (dies ist eine Form des Hormons Somatomedin = Insulin-like Growth Factor = IGF).

Das HGH/STH ist ein Proteo-Hormon und es wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet (im Tiefschlaf!) - und zwar im HVL (= Hypophysenvorderlappen) - und es wird ins Blut ausgeschüttet durch (ebenfalls hypothalamisches Releasing-Hormon = Freisetzungshormon) GRF (Growth Hormone Releasing Factor), während das Hormon Somatostasin INN (= somatotropin release inhibiting hormone = SIH) die Bildung und Freisetzung von HGH/STH hemmt.

Wichtige Regelfunktionen des HGH/STH sind u.a. als direkte Wirkungen die Stimulation der IGF-1-Bildung und der Eiweiß-Bildung (Proteinsynthese), der Lipolyse (= der Spaltung von Fetten) und Hyperglycämie (Steigerung der Zuckerausschüttung ins Blut über einen Normwert hinaus).

Die meisten Wirkungen werden allerdings als indirekte Wirkungen durch die IGF’s vermittelt. Diese IGF’s werden unter Einfluß von HGH vorwiegend in der Leber gebildet. Außerdem besteht zwischen dem HGH einerseits und den (gonadotropen) Hormonen Östradiol und Progesteron eine positive Korrelation (Wechselwirkung) und auch zwischen HGH und dem männlichen Testosteron besteht eine solche Korrelation.

IGF-1 wird hauptsächlich in der Leber synthetisiert unter dem Einfluss von Insulin und von HGH. Von dort aus Freisetzung ins Blut und Transport, gebunden an bestimmte Eiweißverbindungen - v.a. an IGF-BP3 (Bindungs Protein 3). Am Erfolgsort wird es freigesetzt und das freie IGF-1 stimuliert/aktiviert den intrazellulären „Fett- und Zuckerstoffwechsel“ und dadurch wird Energie bereitgestellt.

Mit steigendem Lebensalter nimmt die Blutkonzentration von HGH und auch von IGF stetig ab.

Die Gründe hierfür sind komplexer Natur. Im Zwischenhirn (Diencephalon) - dem Hypothalamus (s.u.) - lässt die Freisetzung von Somatotropin nach, sowie die von Adrenalin und Noradrenalin (beides sind Katecholamine und sog. Neurotransmitter) und gleichzeitig steigt die Bildung von Somatostasin (INN, s.o.). Aber auch der altersbedingte (und somit „normale“) Abfall von Östradiol, Progesteron, Testosteron und DHEA (= Dehydroepiandrosteron) trägt zum Abfall von zuerst von HGH und dann von IGF bei.

Allgemein bekannt ist heute, dass ein Mangel an HGH/STH auch im Erwachsenenalter situations-adäquat substituiert werden sollte.

Symptome für einen Mangel an STH beim Erwachsenen sind u.a.: Abnahme der fettfreien Muskel- und der Knochenmasse; Zunahme von Fetteinlagerung im Bauchraum, Rückgang von Kraft + Ausdauer, dünne, trockene Haut, Anstieg des Cholesterins und Zunahme kardio-vasculärer Erkrankungen [Herz-Kreislauf-Gefäßerkrankungen].

Warum aber sind HGH und IGF für den Menschen ganz generell und besonders im Alter so wichtig?

Beide besitzen sie „anabole“ (d.h. für eine positive Stickstoffbilanz im Stoffwechsel sorgende und Wachstumsprozesse beschleunigende) Wirkungen und zudem „funktionserhaltende“ Wirkungen. Es handelt sich somit um anabole und funktionserhaltende Hormone und sie sind von zentraler Bedeutung für praktisch sämtliche Organe und Gewebe.

Sie regen die Wachstums-, Aufbau- und Regenerationsprozesse (u.a. die Eiweißbildung, den Transport von Aminosäuren) an, sie unterstützen die Bildung und Unversehrtheit von Muskel- und Sehnengewebe, sie verbessern die Qualität der Grundsubstanz („Matrix“) von Knochen- und Knorpel-Gewebe, sie zeichnen sich aus durch fett-abbauende Wirkung (wirken also einer übermäßigen Fetteinlagerung im Körper entgegen) und dazu regen sie das Immunsystem (IS) (●) an zur Bildung vieler Abwehrmechanismen - so u.a. der Aktivität der natürlichen Killer-Zellen und der Antikörperbildung -. Sie bewirken eine „Glättung“ der Haut sowie eine Knochenstärkung und - last not least - sie bewirken eine Senkung des Blutdrucks.

Aber:

Bereits ab einem Alter von rund 10 Jahren lässt die Eigensynthese der Wachstumshormone nach; mit 25 Jahren beträgt die Bildung nur noch knapp 20% (gegenüber dem Gipfel mit 5 Jahren) und die Kurve verläuft dann fast als Gerade ab dem 35. Lebensjahr mit ca. 10%!

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung!

IGF-1 ist unmittelbarer und direkter Gegenspieler des für den Zuckerstoffwechsel unverzichtbaren Hormons der Pankreas, des Insulin. Ein Zuviel von IGF führt somit zu Hyperinsulinismus und auch zur Insulinresistenz (●); für Diabetiker mit fatalen Folgen! Außerdem hat IGF eine salz- und wasser-zurückhaltende Wirkung; ein Zuviel ist besonders für Hypertoniker (Hochdruck-Kranke) und Menschen mit Nieren-Ausscheidungsstörungen und besonders auch für Menschen mit Drucksteigerung im Auge (Grüner Star = Glaukom) gefährlich. Außerdem kann es bei einem Zuviel an IGF - bei bestehender genetischer Veranlagung und auch bei bereits bestehenden Tumor-Vorstadien - zum Wachstum von bösartigen Tumoren (bes. von Prostata-, Dickdarm- und Brust-Karzinomen) kommen!

Fazit:

Eine Behandlung mit HGH und IGF [z.B. mit „Saizen“] sollte nur unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und nur bei entsprechend diagnostisch-gesicherter Indikation vorgenommen werden!

Niemals aber ist meiner Meinung nach eine solche „Therapie“ geeignet, als „Blind-Therapie“ und generell durchgeführt zu werden!

Und stets sollte eine solche „Hormon-Therapie“ ausschließlich von hierin erfahrenen und qualifizierten Ärzten durchgeführt werden!

Vor einer solchen Therapie ist es unverzichtbar nachzuprüfen und abzuklären, ob nicht andere Hormondefizite bestehen, welche ähnliche Beschwerden hervorrufen (können) - wie IGF und/oder HGH -, so ein Mangel an Östrogenen, Androgenen (Testosteron und DHEA) oder an Schilddrüsenhormonen. Werden diese nämlich ausgeglichen, dann kommt es vielmals zu einem spontanen Anstieg von HGH und IGF-1.

Noch eines sollten Sie verinnerlichen:

Ihre eigene Fitness, Ihre körperliche Verfassung hinsichtlich von Abhärtung und Trainingszustand ist eine gute Voraussetzung für ein Ansteigen von HGH und IGF-1 auch und besonders im Älterwerden!

Auch sollten Sie wissen:

Die ständige und ausreichende Präsenz von Aminosäuren (AS) (●) - hier ganz besonders von Ornithin, Arginin, Lysin - ist für einen adäquaten HGH-Spiegel unverzichtbar; denn diese AS heben primär den HGH-Spiegel an und sekundär (über das HGH) den von IGF-1.

Aber immer muss gelten:

Nur dann HGH und/oder IGF-1 ersetzen, wenn wirklich der Bedarf durch entsprechende Untersuchungen (HGH, IGF-1 und Quotient von IGF-1/HGH; Messungen im Serum; und ggfls. Messung des HGH unter körperlich-reproduzierbarer Belastung, so z.B. im Rahmen eines Belastungs-EKG oder einer Ergometrie) gesichert ist und immer nur solange therapieren, bis Normwerte erreicht sind und dies dann auch stets unter Verlaufs-Kontrollen!

Das „Hypophysen-Hypothalamus-Verbundsystem“[HH]

Obgleich die in diesem Verbundsystem synthetisierten (gebildeten) und bedarfsgerecht dann ausgeschütteten Hormone in den nachgehenden Teilkapiteln eingehend besprochen werden, so muss dennoch dieses HH-Verbundsystem zuvor wegen seiner überaus großen Bedeutung zumindest in Überbegriffen und Stichworten erwähnt werden.

Beim HH-Verbundsystem handelt es sich um …

… das oberste und zentrale Steuerungs- und Regelsystem

unseres gesamten Organismus!

Das HH-System stellt die Verbindungen zwischen dem ZNS (Zentral Nerven-System) und dem gesamten Endokrinum (d.s. alle hormonbildenden Drüsen und Gewebe in unserem Organismus) dar.

Im Hypothalamus (HT) - es handelt sich hierbei um einen unterhalb des Thalamus (= d.i. die größte graue Kernmasse des Zwischenhirns, auch als Sehhügel bezeichnet) gelegene zentral-nervöse Region des Zwischenhirns - finden sich dem VNS (Vegetativen Nervensystem) übergeordnete Zentren, welche die wichtigsten Regulationsvorgänge des Organismus koordinieren und steuern, so: Wärmeregulation, Wach-Schlaf-Rhythmus, Blutdruckregulation, Atmungsregulation, Nahrungsaufnahme (besser: Hunger- + Sättigungszentrum), Fett-Stoffwechsel, Wasserhaushalt, Schweißsekretion und Sexual-Funktionen.

Die im HT gebildeten Hormone stelle ich in der Besprechung der folgenden Verbundsysteme vor.

Die Hypophyse (HP) - Hirnanhangdrüse - liegt geschützt in der Sella turcica („Türkensattel“) der knöchernen Schädelbasis. Sie ist über den Hypophysenstiel direkt mit dem Hypothalamus verbunden. Dadurch stellen Hypothalamus und Hypophyse strukturell eine funktionelle Einheit dar. Die HP besteht aus 3 Lappen: dem Vorder-, Zwischen- und Hinterlappen (HVL, HZL, HHL; vgl. in den beiden nächsten Verbundsystemen).

Die HP ist eine Hormondrüse, der eine zentrale übergeordnete Rolle bei der Regulation des neuro-endokrinen Systems im Körper zukommt.

Hormone des Hypophysenvorderlappens

(HVL - Adenohypophyse)

Unterschieden werden Hormone, die direkt auf ihre Zielorgane einwirken (nicht-glandotrope Hormone), und solche, welche die Hormon-Produktion nachgelagerter endokriner Drüsen stimulieren (glandotrope Hormone).

 

Direkt auf ihre Zielorgane wirken das Wachstumshormon Somatotropin (STH) sowie Prolactin.

Bei den glandotropen Hormonen werden die auf die Keimdrüsen (Gonaden) wirkenden gonadotropen Hormone: follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon (LH) sowie die nichtgonadotropen Hormone, nämlich das die Neben-Nierenrinde stimulierende Adrenocorticotrope Hormon (ACTH) und das die Schilddrüse stimulierende Thyroidea-Stimulierendes Hormon (TSH) unterschieden. Durch Prozessierung eines größeren Vorläufer-Peptides, des Pro-Opiomelanocortins, entstehen neben dem ACTH zudem Melanotropin (MSH), beta-Endorphin und met-Enkephalin. Die Hormonproduktion der Hypophyse wird mittels Liberinen und Statinen durch den Hypothalamus geregelt.

Eine Erklärung:

Endorphine

= Kurzform von „Endogene Morphine“; d.s. vom Körper selbst produzierte Morphine, die schmerzlindernd bzw. schmerzunterdrückend (analgetisch) wirken. Endorphine werden unter anderem in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert.

Das Endorphin-System wird zum einen in Notfallsituationen aktiviert: das ist der Grund, warum manche schwer verletzten Menschen zunächst keine Schmerzen verspüren. Andererseits werden die E. auch bei positiven Erlebnissen ausgeschüttet, was ihnen den leicht irreführenden Namen „Glückshormone“ eingebracht hat. Chemisch gesehen handelt es sich bei den E. um kleine Neuropeptide, die an Opiatrezeptoren binden. Nachgewiesen wurden sie zuerst von schottischen Forschern im Jahre 1975 im Gehirn von Schweinen. Man unterscheidet:

Alpha-Endorphin

Beta-Endorphin

Gamma-Endorphin

Weiter mit dem Text:

Hormone des Hypophysenhinterlappens

(HHL - Neurohypophyse)

Bei den Hormonen, die im Hypophysenhinterlappen gespeichert und ausgeschüttet werden, handelt es sich um das Oxytocin sowie das Antidiuretische Hormon (ADH). ADH wird im Nucleus supra-opticus (Kerngebiet, das sich oberhalb des Sehnervens befindet), Oxytocin im Nucleus paraventricularis (= ein Kerngebiet im Hypothalamus), des Hypothalamus gebildet.

Nach dieser Vorinformation, nunmehr zu den Hormon-Verbund-Systemen, zu HHG und HHN:

Das „Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Verbundsystem“ [HHG]

Wahrlich fast schon ein „Zungenbrecher“; es handelt sich dabei um das Hormonnetzwerk zwischen Hypothalamus (= die zentralnervöse Region im Zwischenhirn), Hypophyse (Hirnanhangdrüse; über den Hypophysenstiel direkt mit dem Hypothalamus verbunden) und Gonaden (= Keimdrüsen; also Eierstöcke und Hoden).

Etwas allgemeinverständlicher kurz zu beschreiben - hier mit auf das Älterwerden und Altern gerichtetem Blick - mit:

Frauen und Männer in den Wechseljahren

Die Wechseljahre - der Fachausdruck lautet „Klimakterium“ - stellen einen kritischen Punkt im menschlichen Leben dar (dies ist die wörtliche Übersetzung des aus dem Griechischen stammenden Begriffes). Eine Zeitspanne - mal etwas länger und mal etwas kürzer, mal etwas früher einsetzend, mal etwas später - des Überganges und der hormonellen Umstellungen.

Bekannt - und bis vor etwa 2 Jahrzehnten - und damit explizit gemeint, die Frauen in den Wechseljahren. Und erst seit dieser Zeit auch nicht mehr nur belächelt, die - vielmals wesentlich heftiger verlaufende - Zeit der Wechseljahre der Männer.

Die Frau in den Wechseljahren

Da es sich hierbei zumeist um ein mehrschichtiges hormonelles Problem handelt, wird es auch mit MESDAF - Multiple Endokrine Störungen der Älterwerdenden Frau - bezeichnet.

Kurz und griffiger bezeichnet mit „Klimax“ oder „Menopause“.

Was heißt das?

Das ist die Übergangsphase von der vollen Geschlechtsreife der Frau in das Senium der Frau.

Sichtbares Zeichen ist das definitive Ausbleiben der Monatsblutung. Doch vielmals beginnen die Wechseljahre der Frau bereits schon einige Jahre vor dem Ausbleiben der Regelblutung und dem Einsetzen der typischen „klimakterischen Beschwerden“ - Ängste, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen, Spannungsgefühl, Schwindel, Reizbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Hitze-Wallungen, depressive Verstimmungen und weiteren vielfältigen und nicht (immer) eindeutig zuordenbaren Symptomen wie Vergesslichkeit, Überlastungsgefühl, funktionellen = vegetativen Beschwerden (Herz-Kreislauf, Rücken, Kopfschmerzen, Schwindel usw.) aber auch trockene Haut, rissige Schleimhäute, brüchige Nägel, stumpfes Haar mit vermehrtem Haarausfall, trockene und brennende Augen und auch „müdes Auge“ und dazu ein Nachlassen der Libido -.

Diese Beschwerden und Veränderungen treten oft schon im Alter von 42-45 Jahren auf und nicht selten sogar deutlich früher und auch schon Mitte der Dreißiger-Jahre. Allesamt sind sie die Boten der sich anbahnenden Wechseljahre. Diesen Zeitraum bezeichnen die Mediziner als Prämenopause. Alle sind sie bedingt durch das „Nach-und-Nach-Nachlassen und Verlöschen“ der zyklischen Eierstocks-Funktionen. In den Ovarien (Eierstöcken) kommt es in dieser Zeit zum Verlust von heranreifenden Follikeln und insgesamt zu einem fibrotischen (bindegewebsartigen) und degenerativen Umbau und oftmals zu unregelmäßigen Periodenzyklen und dies einhergehend mit einer zunehmenden Leistungsschwäche (Insuffizienz) des Corpus-luteum („Gelbkörper“; = C.-l.) und dazu (direkt proportional) ein Absinken des Hormons Progesteron (= das im C.-l. gebildete Gelbkörperhormon und wichtigstes natürliches Gestagen) und gleichzeitig kommt es zum Anstieg des Follikel-Stimulierenden Hormons FSH (= Follitropin; gebildet im HVL = Hypophysenvorderlappen). Die Ausschüttung des FSH wird gesteuert durch FSH-RH (= Follikel-Stimulierendes Hormon-Releasing-Hormon).

In der Zeitspanne zwischen dem 45. bis zum 52. Lebensjahr setzen dann als Hinweise auf die Menopause Zyklusunregelmäßigkeiten ein bzw. ein Ausbleiben der Periodenblutungen und dazu die schon zuvor beschriebenen Symptome. In dieser Phase sinkt der Östrogen-Spiegel immer weiter ab und FSH und der des Luteinisierenden Hormons LH steigen permanent an. Und - so ist es fast immer - mit Einsetzen der Menopause kommt es dann zu einem absoluten Tiefststand (= Defizit) an Östrogen und Progesteron.

Was aber heißt das für Frauen in und nach den Wechseljahren?

Alle Frauen sollten heute unbedingt die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten einer individuell anpassbaren Hormonsubstitution nutzen. Alle, ausgenommen Frauen, bei denen schwerwiegende Gründe - so z.B. Neigung zu Thrombosen/Embolien und bes. ein hormon-abhängiges Brust-Karzinom - usw. gegen eine solche Therapie sprechen!

Aber:

Stets in individueller und bedarfs-angepasster Dosierung und immer in zeitlicher Begrenzung und unverzichtbaren regelmäßigen (fach)ärztlichen Untersuchungen und Kontrollen!

Unter einer solchen Therapie - die Anwendungsmöglichkeiten sind groß - von oralen Medikamenten über die „Hormonpflaster, die Einführung von Ovula, Salben und Cremes bis hin zu Injektions-Präparaten (diese auch als Depot-Spritzen) und neben den chemisch-synthetischen Mitteln eignen sich unter bestimmten Bedingungen auch biologische Mittel [insbesondere Phytoöstrogene und Wirkstoffe der Organ-Therapie] - wird nachhaltig das körperliche wie das seelisch-geistige Wohlbefinden gesteigert und die typischen Wechseljahre-Beschwerden deutlich verbessert bis gänzlich behoben. Was aber noch weit wichtiger, den „altersbedingten Gesundheitsrisiken“ - vom Herzinfarkt über den Schlaganfall, die Parkinson’sche Krankheit oder auch die Alzheimer-Demenz und andere zerebrale Abbauprozesse, dann die besonders oft bei Frauen anzutreffende Osteoporose bis hin zum Eierstocks- und/oder Gebärmutter-Karzinom - dann auch noch die „altersbedingten Organfehlfunktionen“ - wie Veränderungen von Haut, Schleimhäuten , Haaren und Nägeln, an Augen, Gelenken, Muskeln, Sehnen und Bindegewebe, an Blase und Harnröhre und bes. auch das dann oft auftretende Übergewicht (Adipositas) - kann hierdurch wirkungsvoll vorgebeugt werden!

Was nun die Therapie mit diesen Hormonen angeht, so muss hier unterschieden werden zwischen Frauen mit und ohne Gebärmutter (Uterus).

Bei Frauen mit vorhandener Gebärmutter sollte die Gabe von Hormonen als Kombination von „Östrogen + Gestagen“ erfolgen. Dabei ist sowohl eine zyklische (in der Prämenopause und der sehr frühen Postmenopause) wie eine kontinuierliche (in der späteren Postmenopause) Anwendung möglich.

Frauen ohne Gebärmutter (also nach operativer Entfernung) können entweder mit Östrogenen als Monotherapie behandelt werden oder es ist auch hier eine kombinierte Östrogen-Gestagen-Therapie möglich.

Hierbei ist hinsichtlich der Gestagene die Gabe von „natürlichem Progesteron“ von Vorteil - denn diese zeichnen sich zudem aus durch eine leichte ausschwemmende Wirkung und sie bewirken einen die Psyche stabilisierenden und antidepressiven Effekt -.

Fazit:

Für eine (wie auch immer sich darstellende) Therapie mit Hormonen - i.S.e. HET (Hormon-Ersatz-Therapie) - muss immer gelten und vom Therapeuten verinnerlicht sein und werden:

Unbedingt den Benefit für die Frauen unter Berücksichtigung „Risiko-Gewinn/Nutzen“ ausloten und immer nur solange therapieren wie erforderlich und stets vor, sowie während und auch nach der Therapie entsprechende Diagnostik und Untersuchungen.

Ein Wort zur unerlässlichen Diagnostik - dies einmal, um Defizite festzustellen (zu diagnostizieren) und dann, um die Therapie zu überwachen -:

Die Östrogene [oder auch heute international üblich „Estrogene“] - Östron, Östradiol und Östriol und die weiteren Hormone Androstendion, Progesteron, Testosteron, Luteinisierendes Hormon LH, Follikel-Stimulierendes Hormon FSH und Pregnenolon und auch DHAES (Dehydroepiandrosteron-Sulfat) sind im Blut (Serum) zu untersuchen. Daneben besteht aber auch die Möglichkeit, die Steroid-Hormone im Speichel und/oder im Urin zu untersuchen.

Dazu muss aber auch gewusst sein, dass die weiblichen Sexual-Hormone - sie steuern den Menstruationszyklus der Frau und für Männer wichtig für Fertilität (Fruchtbarkeit) und Knochen-Aufbau - eine spezifische Kurve hinsichtlich der Eigenbildung im Organismus durchlaufen und zwar: bei der Geburt als „Start-ins-Leben-Wert“ machen sie ca. 40% aus, erreichen mit der Geschlechtsreife (ca. 12.-14. Lebensjahr) das Maximum von fast 100% und halten diesen Spitzenwert konstant über die gesamte Zeit der Periode und noch oftmals darüber hinaus bis zum 50. und 55. Lebensjahr und dann fallen sie steil ab bis zum 60. Lebensjahr auf ca. 20% und dieser Wert wird wiederum recht konstant gehalten bis ins hohe Alter.

 

Was Sie sonst noch über Östrogen(e) wissen sollten:

Sinkt mit den Wechseljahren der Östrogengehalt, dann wird auch weniger Tränenflüssigkeit produziert. Daher leiden viele Frauen - aber auch Männer - mit zunehmendem Alter unter dem sogen. „Trockenen Auge“ [„Sicca-Syndrom“ der Augen]; v.a. mit Brennen und Schmerzen.

Ergo:

Bei Beschwerden i.S.e. „Trockenen Auges“ auch an das Vorliegen eines Östrogen-Mangels denken!

Ebenso sorgen die Östrogene dafür, dass die Zellen der Harnblase gut durchblutet werden und bleiben und weniger anfällig sind für Krankheitskeime.

Weiter:

Ein wichtiges Indiz für einen Mangel an Östrogenen (bzw. für ein Ungleichgewicht zwischen Östrogenen. und Testosteron) ist der „Damenbart“ bzw. auch „männlicher Haarwuchs“ bei Frauen. Östrogen bindet Wasser im Gewebe und sorgt für die Bildung von Kollagen, welches die Haut elastischer und stabiler macht. Bei Östrogen-Mangel kommt es schneller zu Faltenbildungen. Östrogen fördert das Haarwachstum bei Frauen und zwar dort, wo sie für das weibliche Geschlecht normal sind. Östrogene schützen Frauen bis zu den Wechseljahren vor Herzinfarkt. Unter Östrogen-Gabe kann im Alter das Herzinfarkt-Risiko deutlich gesenkt werden. Östrogene sind ein potenter Schutz gegenüber der Osteoporose.

Fazit:

Bei und gegen alle diese Beschwerden und Gesundheitsrisiken

helfen Östrogene wirkungsvoll!

Wie lange sollten Hormone substituiert (ergänzt) werden?

Eine allgemein gültige Regel gibt es nicht.

Eine obere Altersbeschränkung gibt es allerdings auch nicht.

Als Faustregel mag gelten:

Eine Ergänzung über 10-15 Jahre ist sinnvoll!

Aber nur dann, wenn erforderlich!

Neben den hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren bei Frauen durch die fortschreitende Ovar-Insuffizienz („Ovaropause“) kommt es aber noch zu weiteren hormonellen Dysregulationen.

Dies sind solche, die als Folge der einsetzenden „Adrenopause“ (= Nachlassen der Bildung von Adrenalin und der anderen Katecholamine) und der „Somatopause“ (= Nachlassen der Bildung von somatotropen Hormonen, s.o.) auftreten.

Das bedeutet - stets individuell und situationsangepasst und bedarfsgerecht - den Ausgleich eines Mangels an Testosteron (jawohl: Testosteron und auch für und bei Frauen!), von DHEA, Wachstumshormonen HGH und IGF-1 und von Melatonin, von Vitamin D3 und auch von Serotonin (dazu später mehr).