Mann über Bord.....

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Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Mann über Bord.....
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Mann über Bord……

doch zuvor wird gegessen!

HARRY SHER

Einleitung Apropos

Apropos ...auf die Folter spannen...

Apropos ...überrennen...

Apropos ...Sohn...

Apropos …Wahnsinn…

Apropos …ankommen...

Apropos ...in Luft auflösen...

Apropos …auftauchen…

Apropos …Rezeption…

Apropos …vorgreifen…

Apropos ...bemerkbar...

Apropos …Verwandlung…

Apropos …Aus…

Apropos …Entscheidung…

Apropos ...erlebt...

Apropos …beschließen…

Apropos …antun…

Apropos …Magischer Moment…

Apropos ...Ihr Harry Sher…

Apropos …Ihr…

Die meisten Bücher beginnen mit einem Vorwort oder einer Einleitung...

dieses ... mit einer WARNUNG!:

Sie erhalten keine „Geld - zurück - Garantie.“

Sie werden mehrmals an Ihrem Verstand zweifeln.

Sie werden des Öfteren eine Gänsehaut bekommen und

Sie werden weinen

Nur eines werden Sie nicht:

BELOGEN!

Einleitung Apropos

All das, was Sie hier zu hören, ... ähm, Entschuldigung, - zu lesen bekommen - hat sich genau so, oder mindestens so ähnlich, zugetragen.

Da es mir alles andere als leicht fällt, dieses Buch zu schreiben, zumal es mein Erstes ist, möchte ich Sie bitten, gnädig mit mir zu sein. Jeder von Ihnen hat bestimmt schon an einem Projekt gearbeitet, von dem er anfangs nicht die geringste Ahnung hatte wie er es anstellen soll, aus dem gedachten „Superding“ ... letztendlich ein einigermaßen annehmbares Produkt zu basteln. Aber genau deshalb wissen Sie ja selbst - … aller Anfang ist schwer -

Apropos; ...

Zunächst sollte ich mich Ihnen einmal vorstellen.

Mein Name ist „Sher“ ... „Harry Sher“.

Mein Berufsbezeichnung: Künstler. Genauer gesagt Mentalist. Nunmehr 3 Jahre gastiere (tingele) ich als (Gast-) Künstler auf mehreren Kreuzfahrtschiffen.

Also genauer gesagt, den Schiffen der „IMKS Flotte.“. (Ich mache keine Schleichwerbung ... kurz „IMKS“) Ja, genau Der .

Der Eine oder die Andere wird spätestens jetzt wissen, wer dieses absolut authentische „Spiegelbild der Emotionen“ von Schiffsreisenden zu verantworten hat.

Alle Diejenigen, die bis dato noch nichts von mir gehört bzw. gesehen haben, werden mich spätestens jetzt kennenlernen. Ob Sie mich noch kennen wollen wenn Sie dieses Buch gelesen haben, bleibt ausschließlich Ihnen überlassen!

Doch zuvor noch eine Bitte meinerseits an alle Leser ... sollten wir uns in Zukunft, auf Reisen -,

einer Landveranstaltung, im Zug- Bus - oder auf der Autobahn begegnen, genießen Sie den Augenblick und lassen sich bezaubern, auch wenn Sie sich in Diesem oder dem Nächsten Buch wiedergefunden haben sollten.

Es könnte natürlich auch der Fall eintreten, dass Sie vergeblich auf Ihren Auftritt in diesem Buch gewartet haben ..., dann schreiben Sie mich an oder hoffen einfach auf ein Wunder oder so gute Verkaufszahlen, welche mich bewegen könnten ein weiteres Exemplar dieser Art nieder zu schreiben.

Aber vergessen Sie bitte niemals, Sie sind oder waren einer der wenigen Menschen, der die „Magischen Momente des Glücks“ erleben darf oder durfte, wovon Milliarden von Menschen nur träumen können.

Sollten Sie sich als einer der Akteure meiner Erzählungen wiedererkennen, tragen Sie es mit Humor, - Ihr Gegenüber musste es auch!

Selbstverständlich dürfen Sie sich auch freuen wenn es Sie vorerst in diesem Exemplar noch nicht getroffen hat ... was aber nicht bedeuten muss, dass es in eine der folgenden Ausgaben auch so bleiben wird ...!

Soviel zu den Gefahren und Risiken meines Buches.

Naaa , schon angeregt, eventuell aufgeregt oder sogar erregt, gespannt auf das, was nun folgt? Dann möchte ich Sie nicht länger auf die Folter spannen...

Apropos ...auf die Folter spannen...

Alles begann vor nunmehr genau 3 Jahren. Es war ein Tag wie jeder andere zuvor in den letzten 30 Jahren meines Künstlerlebens. Na ja, fast wie jeder andere Tag zuvor. Aber dazu später mehr.

Also (zum dritten Mal), ein Tag wie jeder andere. Er begann mit dem täglich üblichen Prozedere.

Aus dem Bett quälen, die Morgentoilette hinter mich bringen und der wohl Jedermann bekannten, immer und immer wiederkehrenden Gewissensfrage!!?? ... was zieh ich heute bloß an?! ...

Oh Nein ...! weit gefehlt, denn diese Frage stellen sich in der heutigen Zeit nicht mehr nur die Damen … in dieser Beziehung was Mode und Körperkult betrifft, sind wir Männer mittlerweile fast auf Augenhöhe bei den Damen angelangt, auch könnte man sagen wir haben uns fast vollständig emanzipiert.

Weiter ...

Zum x-ten Mal (seit dem ich in der Lage bin mich selbständig anzukleiden), platzierte ich mich vor meinem doch mehr oder weniger umfangreich gefüllten Kleiderschrank, welcher mich wiederum zum x-ten Mal, absolut unentschlossen wie gleichfalls verwirrt, zurückweichen ließ. Fast täglich werde ich von dem Farbspektrum meiner Garderobe, die ich nunmehr über viele Jahre zusammengetragen und gehortet habe, erschlagen. Man sollte vielleicht anmerken, dass ich ein absoluter Fan von Oberteilen bin. Für mich persönlich bedeutet Oberteil ausschließlich T-Shirt.

Das heißt natürlich, nicht die allgemeinen 08/15 Varianten die Jedermann in irgendeiner Form trägt, sondern die etwas spezielleren, ausgefalleneren Modelle, sowohl in Farbe, Form und Muster. Regelrecht ausflippen kann ich, wenn mir das außerordentliche Glück zuteilwird (was leider nicht allzu oft passiert), auf ein neues Designer Teil von diesem „Hemdbemaler“, ähm … wie heißt der denn noch, ist ja auch jetzt egal, stoße. Dann lasse ich mich von Nichts und Niemanden bremsen. Ob in einem Kaufhaus oder dem Flohmarkt. In Deutschland, Amerika oder Indien. Da kenne ich weder Freund noch Feind bis ich im Besitz des Objektes meiner Begierde bin.

Dann koste es auch was es wolle, es wird gefeilscht bis zum Erbrechen oder der genervte Verkäufer zusammen bricht und mir das Teil endlich schenkt! Aber das nur am Rande! Auf jeden Fall können Sie nun in etwa nachvollziehen wie es in meinem Kleiderschrank aussieht und das meine morgendliche Unentschlossenheit leider immer wieder dazu beiträgt, dass ich dann schlussendlich ... wie jeden Tag in „irgendeine“ Jeans und in „irgendein“ frisches, dazu passendes T-Shirt, welches in irgendeiner Form meiner Stimmungslage entspricht steige, um dann so schnell wie möglich, mit bequemen Sneakers (eine besonders bequeme Freizeitschuhmode) beschuht, die Treppe zu meinem „Büro“ hinunter eile.

Geplant war, wie an jedem anderen Arbeitstag zuvor auch, mit einigen meiner Kunden zu telefonieren, eine neue Werbekampagne für meine neue Show zu entwerfen, die allgemeine Post zu erledigen und erneut zu versuchen, etwas Ordnung in mein Papier – Wirrwarr zu bringen. Sie wissen schon, das Übliche Nervige halt.

Ich kaute gerade noch genüsslich auf dem letzten Bissen meines Marmeladenbrötchens herum, welches ich mir während eines kurzen Abstechers in die Küche noch schnell ergattern konnte, als das Telefon klingelte.

Völlig normal werden Sie jetzt denken, in einem Büro klingeln nun mal Telefone, aber für mich war es nicht das alltägliche „Hallo wie geht es? - Danke gut!“ Telefongespräche klingeln. Nein, nein! Es war genau das Läuten, welches mein Leben von nun an grundlegend verändern sollte.

Oh Herrjeh nein …! Bitte denken Sie jetzt nicht dass meine Fähigkeiten so weit reichen, die Wertigkeit eines Telefonanrufes schon am Klingelton erkennen zu können. Soo weit bin ich bis jetzt leider noch nicht ... aber ich arbeite sehr hart daran...!

Dieses „Klingeln“ stellte mich urplötzlich den drei größten Herausforderungen meines Lebens auf einmal gegenüber. Zum Ersten musste ich mein eigenes Leben retten ... Sie lesen richtig … da ich mich derart erschrocken habe als das Telefon klingelte, was dann wiederum zur Folge hatte, dass ich meinen letzten Bissen von dem Marmeladenbrötchen, auf dem ich gerade eben noch so genüsslich herumgekaut hatte, verschluckt habe! - ja, am Stück verschluckt - und drohte, daran zu ersticken weil es mir im Halse stecken blieb.

 

Zu meinem Glück stand da noch ein Flasche mit einem Rest Cola Mix vom Vortag herum, welcher mir nun wohl das Leben gerettet haben dürfte.

Dem Erstickungstod erfolgreich entronnen, griff ich hastig zum Telefon. Für meinen momentan noch etwas umnebelten Zustand etwas zu hastig, denn prompt ließ ich es aus der Hand fallen. Mit Krachen und Scheppern fiel es erst auf den Schreibtisch, flutschte über die Tischkante und landete auf meinem Faxgerät.

Glücklicherweise war der Anrufer einer meiner besten Freunde, der mir die heftige Attacke auf sein Trommelfell auch gleich großmütig verziehen hatte. Nach dem üblichen Begrüßungs – Blabla kam er recht schnell und direkt (ist sonst nicht so seine Art) zu dem eigentlichen Grund seines Anrufs.

Sag mal Harry, hättest Du nicht einmal Lust auf einem Schiff zu arbeiten?

Ich scherzhaft: „Als was – als Koch??“

Mein Freund erwiderte mit einem schallenden Lachen: ...

„Nee Mann, … … .Die suchen einen Kapitän!“

Ich:„Aber hör mal, die Titanic ist doch schon längst gesunken!“ beiderseitiges Gelächter …

Als wir uns dann endlich wieder beruhigt hatten fragte ich dann ernsthafter nach, um was es sich denn nun wirklich handelte... Als Antwort bekam ich folgendes zu hören:

Ein bekannter Agent der Künstleragentur Sowieso, welcher ebenfalls ein guter Bekannter meines Freundes ist, sucht händeringend und so schnell wie irgend möglich einen Gastkünstler mit ausgefallenem Show – Programm. Für einen Kollegen aus meiner Branche, der aus gesundheitlichen Problemen von seinem Engagement zurückgetreten ist, musste nun gleichwertiger Ersatz herbeigeschafft werden, was auf die Schnelle nicht so leicht zu bewerkstelligen sei. Hinzu kommt, dass es sich nicht um ein gewöhnliches, kurzfristiges Bühnenengagement handelt, sondern um ein längerfristiges auf einem Passagierschiff.

Peng … DAS war s.

Nach kurzem sinnieren, - Künstler? … bin ich, -

Show – Akt? ... hab ich! -

Urlaub?!? - hätte ich auch einmal dringend nötig,

… tönte ich aus voller Brust“. Na klar, hört sich nett an, wenn er mich gebrauchen kann bin ich dabei“.-

Was dann kam hätte aus einem der James Blond Filme stammen können ...

Mein Freund teilte mir kurz und knapp mit, dass sein Bekannter mich baldmöglichst kontaktieren würde. Höflich und absolut nichts ahnend auf was ich mich da eingelassen hatte, bedankte ich mich bei meinem Freund für sein Vertrauen in mich und meine Kunst, erkundigte mich dann noch anstandshalber nach dem Befinden von Frau, Kind und Hund, um dann der Dinge zu harren, die da in rasender Geschwindigkeit auf mich zu kamen, - um mich dann gnadenlos zu überrennen.

Apropos ...überrennen...

wenn ich mich heute an diesen Tag zurück erinnere, erscheinen mir all die Hirngespinste, die ich mir in den 50 Minuten nach besagtem Anruf gemacht habe, realistischer als das, was dann tatsächlich abgelaufen ist. Heute, 3 Jahre nach diesem schicksalsträchtigen Tag, bin ich fest davon überzeugt, dass es einfacher gewesen wäre, einer Kuh das Schlittschuhlaufen beizubringen, als das Projekt

„Schiffsreisender Künstler“

auf die Reihe zu bringen.

Aber nun zurück zum besagtem ereignisschwangeren Tag. Schon nach sage und schreibe fünfzig Minuten, in denen ich mehr oder minder angestrengt versuchte, meine Gedanken zu ordnen, klingelte erneut das Telefon. Als ich zum Hörer griff dachte ich noch – prima Harry, der Alltag hat dich wieder – und begrüßte meinen Gesprächspartner mit einem freundlichen

„Hallo ...“

„ und einen wunderschönen, guten Tag, hier spricht Harry Sher, was kann ich für Sie tun? ...“

Auch Ihnen einen schönen guten Tag Herr Sher, mein Name ist Hase, ich bin Agent der Künstleragentur „Hoppel“.

DAS WAR `s - zum zweiten Mal an diesem Tag ... Schock.

Mir wurde heiß, mir wurde kalt, mein Hirn setzte in sekundenschnelle aus, um dann in Zeitlupe wieder anzulaufen. Aus der tiefen Stille des Orbits, drang nach unendlich lang erscheinenden Sekunden das„ Hallloooo Herr Sher, sind Sie noch dran“?...in mein Hirn vor, und verhalf mir so ganz schnell wieder den Normalmodus einzuschalten. Die üblichen Nettigkeiten wurden ausgetauscht, um dann in Schallgeschwindigkeit seitens des Agenten zum eigentlichen Thema zu kommen. Zeit ist Geld ... und von beidem hat man (gerade im Showgeschäft) nie genug ... wie Ihnen lieber Leser ebenfalls bekannt sein dürfte.

„Herr Sher, ich habe mit Freude vernommen, dass Sie Ihr Interesse geäußert haben, für uns als Gastkünstler auf einem Schiff der IMKS – Flotte, zu arbeiten!“ ….

Zu meiner Sicherheit antwortete ich sofort mit einem deutlichen

„JAA“

obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte Wer oder Was die IMKS war. Gut ein Schiff, war ja aus dem Vorgespräch schon bekannt, aber ganz ehrlich, just bis zu diesem Moment kannte ich nur das Schiff was damals den Einhundert- M-Schein zierte.

Gut, die Titanic aus dem gleichnamigen Spielfilm war mir auch noch ein Begriff, wenn auch ein sehr leidvoller, denn um Frauchen bei Laune zu halten konnte ich das eine oder andere Mal nicht umhin, den Papiertaschentuch - Anreicher zu mimen.

All das Kleinzeug, was da so auf dem Rhein und Main herum schippert, hat für mich nie die Kategorie „Boot“ überschritten. Gut bis dato spielte die Gattung Wasserfahrzeuge auch nur eine untergeordnete Rolle in meinem Leben, nämlich immer nur dann, wenn ich mit meinem Sohn Quartett spielte.

Apropos ...Sohn...

Ja, ich Harry Sher habe einen Sohn! Das beste „Kunststück“, was ich je zustande gebracht habe! Mein ganzer Stolz. Heute ist er bereits sieben Jahre alt und schenkt mir jeden Tag aufs Neue die wundervollsten „magische Glücksmomente“, die ein „PAPA“ in seinem Leben nur von seinem Kind bekommen kann. Ich bin einfach nur super Stolz auf dieses wunderbar-verrückt-verwirrend kleine Geschöpf!

Aber auch hier muss ich Ihnen gestehen, helfen mir meine Fähigkeiten nur bedingt oder genau wie bei Ihnen, überhaupt nicht weiter!

All die Herausforderungen die ein so unberechenbares, quirliges aber zeitweise auch sehr quängeliges Wesen mit sich bringt, treiben auch mich „Harry Sher“ zuweilen an meine geistigen wie körperlichen Grenzen.

Einmal im Jahr – meist am Geburtstag meines Sohnes, danke ich ausgiebig dem Schöpfer und meinem Umfeld dafür, dass ich es im vergangenen Jahr erneut vermeiden konnte, dem Wahnsinn zu verfallen, welcher so manches Elterntier während der laaaaangen, laaaaangen Zeit der Kindererziehungsphase ereilt...

Aber trotz- oder gerade deswegen sage ich so oft mir mein unsagbares Glück zu Bewusstsein kommt …

„Mein Sohn ich liebe Dich von ganzem Herzen!“

So, jetzt wissen Sie auch DAS von mir. Nun aber schnell zurück zum Thema „Schiffsreisender Künstler“. Meinem so übereifrig ausgesprochenem „JAA“ folgte auf dem Fuße ein „Kreuzverhör“!

Ja Sie lesen richtig, ein Kreuzverhör. Eine Frage jagte die Andere. Damit Sie verstehen was ich meine, hier ein kleiner, wirklich nur kleiner Auszug aus besagtem Fragenkatalog, den Herr Hase peinlichst genau abarbeitete um mich anschließend als geeignet oder eben ungeeignet für die IMKS beurteilen zu können. Da ich von Haus aus tierlieb und menschenfreundlich erzogen wurde, schloss ich mich ohne zu zögern dem lustigen Frage- und Antwort-Spielchen an. Den Grund dafür haben Sie mittlerweile alle schon erahnt. ICH WOLLTE UNBEDINGT DIESEN JOB! - im Zweifelsfall nur um einmal ausprobieren zu können, ob ich auch dann noch in der Lage bin vernünftige Arbeit zu leisten wenn der Boden unter meinen Füssen ins Wanken gerät.

Mal ganz unter uns und im Vertrauen gesagt, hätte ich damals schon gewusst was ich heute weiß, nämlich dass der Boden unter meinen Füßen nicht nur mal kurzzeitig ins Wanken, sondern regelrecht über Stunden hinweg in eine Art Feixtanz mit Neptun gerät, wäre ich ein wenig zurückhaltender und weniger überschwänglich an die ganze Sache herangegangen was das Thema Schiffsreisender anbelangt .

Soweit – so gut und los geht’ s wie versprochen:

Herr Sher: „ ...hatten Sie jemals Probleme mit der Polizei“

„ äähhh, nö!“

Herr Sher: „... nehmen Sie Drogen“

„äähh- WIE BITTE!“ ...

“nehmen Sie Drogen“

natürlich nicht“ ...

Herr Sher... hatten Sie ... haben Sie ... könnten Sie ... würden Sie ... machen Sie ... glauben Sie ... brauchen Sie ... hoffen Sie ... benutzen Sie ... bekommen Sie ... tragen Sie ... wussten Sie … wünschen Sie ... lernen Sie... kennen Sie... schätzen Sie... essen Sie... trinken Sie... lesen Sie ... können Sie schwimmen ... tragen Sie Prothesen ... haben Sie Gütertrennung ... usw., usw., usw...

Nach einer geschlagenen halben Stunde Befragung, kam ich mir vor als wäre ich einer der meistgesuchten Terroristen oder Schwerverbrecher auf Gottes Erdboden.

Mir schien es als sei ich im falschen Film gelandet. Eigentlich dachte ich doch, ich wäre James Blond, aber nee, das war „Das letzte Gericht ...“

Wie sich letztendlich sehr schnell zu meiner Beruhigung herausstellte, mussten die Fragen aus einem simplen, aber sehr gewichtigen Grund gestellt und beantwortet werden: das Schiff auf dem ich reisen sollte, also die IMKS, ist kein kleines Ausflugsschiff, wie ich irrig für mich angenommen hatte, auch schippert es auf keinem Fluss hin und her, ... eine weitere meiner irrigen Annahmen

..., Nein, und spätestens jetzt traf mich der Schlag mitten in die Magengrube ...

“Die IMKS, auf die wir Sie gerne einladen würden Herr Sher, ist ein Passagier – Reise - Schiff welches derzeit die „Karibik“ bereist und auf das Sie, nach Sichtung und Begutachtung Ihrer Demo DVD, durch die Reedereiverantwortlichen – Personalchefs, … zur Bereicherung des angebotenen Show – Programms, als Gastkünstler ...“

Rauschen!!!!...

Ich hatte nur noch Rauschen im Ohr, ein Schweißausbruch jagte den Nächsten, vor meinen Augen tanzten die Sterne Polka und ich hatte

das „Anfangs-Einstiegs-Reisedatum“ nicht mitbekommen ...außerdem … mmmm, wo haben die meine DVD her? - Von mir ...?!?könnte sein ... - da war mal was – egal jetzt ... WANN kann´s losgehen???

Mit einer leichten Schnappatmung stellte ich dann die für mich alles auf den Kopf stellende Frage...

„Entschuldigung Herr Hase, ich hatte gerade eine Störung in der Leitung, könnten Sie mir bitte nochmals das Abreise-Datum und das Reiseziel nennen …!“

„Aber, gerne Herr Sher, wenn es Ihnen möglich wäre alle notwendigen Vorbereitungen in kurzer Zeit zu treffen, wäre Freitag Ihr Abreise-Termin. Alle erforderlichen Unterlagen zur Reise werden Ihnen alsbald zugestellt. Ihr Reiseziel und Anlegehafen der IMKS ist die Stadt „La Romana“ dort beginnt die 14 tägige Karibikrundreise ...“

„Ich bitte vielmals um Entschuldigung aber welchen Freitag meinten Sie jetzt genau ..., nur um meine weitere Terminplanung koordinieren zu können. Freitag den wievielten sagten Sie????“ ...

Spätestens jetzt kam ich mir vor wie James Blöd, denn ich kapierte immer noch nicht!

„Herr Sher, Freitag. Kommenden Freitag“ ...

„ … könnten Sie das hinbekommen????“..........

NAAAA KLAAAR, ÜBERHAUPT KEIN PROBLEM; SIND JA NUR 1000 DINGE ZU REGELN. WOLLTE DER MICH JETZT VERARSCHEN ODER NUR AUF DIE PROBE STELLEN.

„Sicherlich Herr Hase, es dürfte kein Problem sein das hin zu bekommen ...“

„Prima Herr Sher, dann auf eine gute Zusammenarbeit und viel Erfolg auf der IMKS!“

„Ich werde meine Sekretärin anweisen umgehend alle notwendigen Formalitäten aufzusetzen, Ihnen innerhalb der nächsten Stunden zu faxen und möchte Sie noch bitten, diese umgehend ausgefüllt und unterschrieben wiederum an uns zurückzusenden, wenn Ihnen möglich ebenfalls per Fax. So können wir auf dem schnellsten Weg mit den jeweils zuständigen Behörden, den für Sie zuständigen Personen auf dem Schiff und in der Reederei wie auch auf den Flughäfen etc. Kontakt aufnehmen und alle Notwendigkeiten regeln“.

„Wir freuen uns sehr Sie dabei zu haben Herr Sher.“

„Sämtliche Vertrags- sowie Reiseunterlagen die Sie benötigen werden Ihnen dann per Express innerhalb der nächsten 48 Stunden zugestellt.“

 

„Sollte Ihnen oder mir jetzt auf die Schnelle noch eine Wichtigkeit entgangen sein können Sie mich jederzeit unter der Nummer.........../

…............kontaktieren. Wie gesagt, wir freuen uns Sie an Bord zu haben, haha ... in diesem Sinne ... auf wieder hören Herr Sher“ …

Nach einer gefühlten Ewigkeit holte mich ein monotoner Brummton ins Leben zurück. Den Telefonhörer in meiner Hand anstarrend, kam ich ganz langsam wieder zur Besinnung. Mein Gehirn begann, wie ein Dampfdruckkessel erst langsam aber mit zunehmendem Dampfdruck, auf Hochtouren zu laufen. Tausend und abertausend Dinge schossen mir gleichzeitig durch den Kopf. Doch als das Wichtigste schien mir erst einmal festzustellen ob ICH TATSÄCHLICH NOCH ALLE TASSEN IM SCHRANK HATTE!!!

Nachdem ich mir selbst, im hoffentlich vollen Besitz meiner geistigen wie körperlicher Kräfte, ernst – und glaubhaft versichert hatte, nicht unter Gehirnschwund zu leiden, erfasste mich eine beängstigende Regsamkeit.

Zum besseren Verständnis sollten Sie wissen, dass der in den letzten Seiten beschriebene Schicksalstag kein Samstag, Sonntag oder Montag war. Nein auch kein Dienstag. Es war ein MITTWOCH!!!

Irgendwie musste ich doch den Verstand verloren haben oder zumindest mich in einer Art von Verwirrung, aufgrund eines bis hierhin noch nicht größer aufgefallenen beziehungsweise bemerkten Gehirnschwundes, befunden haben!

Meine Hirnwindungen signalisierten nur noch SOS ... mindestens fünftausend Dinge die zu regeln und erledigen waren...

Immer wiederkehrende Selbstgespräche, die doch ein wenig meinen Geisteszustand in Frage stellten ... und diese überdimensional große, imaginäre Zeitschaltuhr in meinem tiefen Inneren, die urplötzlich, wie ein Jeannie aus der Flasche auftauchte und sofort begonnen hatte rückwärts zu laufen, um jede abgelaufene Minute mit einem Paukenschlag und einem Nadelstich auf meinem Trommelfell zu verkünden …

Kurzum, mein ganz persönlicher Wahnsinn hat begonnen zügig und ohne Aufenthalt volle Fahrt aufzunehmen.