Bremen

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Der Schütting – Domizil der Kaufleute

Um ihre Macht und Selbstständigkeit gegenüber den Ratsherren zu demonstrieren, bauten sich die Kaufleute gleich gegenüber vom Rathaus das Haus der Kaufleute, der Schütting. Es ist zwar weniger aufwendig errichtet, aber dafür größer und breiter. Damit waren die Verhältnisse in der Stadt Bremen klar.

Der Schütting ist gegenüber dem Rathaus etwas höher gebaut. Das hatte seine Bedeutung, denn das Haus der reichen, bremischen Kaufmannschaft, der Sitz der heutigen Handelskammer mit 29.000 Unternehmen, sollte die eigentliche Macht darstellen. Es wurde im 16. Jahrhundert errichtet und am Eingang prangen die Wappen und zeugen noch heute von dem Selbstverständnis der Kaufleute. Ihre Devise lautet wie in früheren Tagen: „Buten un binnen, wagen un winnen“.


Der Schütting – Haus der Kaufleute

Die Stadtmusikanten - weltweit bekannt

Die markanten Figuren Esel, Hund, Katze und Hahn des bekannten Märchens stehen an der Westseite des Rathauses oder links, wenn man zum Rathaus frontal steht. Die Bronzeplastik schuf der Künstler Gerhard Marcks 1951. Heute sind die Stadtmusikanten weltberühmt und das eigentliche Wahrzeichen der Stadt.

Die Tierfabel stammt aus dem Mittelalter und wurde von den Gebrüdern Grimm festgehalten und aufgeschrieben. Botschaft des Märchens ist, dass die Schwachen sich erfolgreich gegen die Starken behaupten können.

Ein anderer Hintergrund der Geschichte könnte seine, dass die Musikanten der „Unser Lieben Frauen Kirche“ fahrende Musiker aufnahmen. Jedenfalls unterstützt der Gast die Wahrscheinlichkeit einer Wiederkehr nach Bremen, in dem die Füße angefasst werden. Gar nicht zu verfehlen, denn die Beinknöchel sind hell und blank gescheuert.


Die weltberühmten Stadtmusikanten

Das Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“

Ein Mann hatte einen Esel, der schon viele Jahre die Säcke zur Mühle trug. Er war alt und die Kräfte gingen dem Ende zu. Für den Herrn wurde der Esel unbrauchbar und er wollte ihn aus dem Weg räumen. Der Esel bemerkte das und lief Richtung Bremen fort. Dort sah er eine bessere Zukunft als Stadtmusikant. Auf seinem Weg traf er einen Jagdhund, der sich müde gelaufen hatte. Auch er zählte etliche Jahre und auf der Jagd zunehmend unnütz. Zusammen setzten sie ihren Weg fort.

Es dauerte nicht lange, da saß eine mies dreinschauende Katze am Wegesrand. Auch sie konnte ihrer Herrin nicht mehr genügend Mäuse fangen und schloss sich den Dreien an.

Gemeinsam erreichten sie ein Gehöft. Hier saß ein Hahn und schrie aus Leibeskräften. Auch der Hahn stand fast am Ende seiner Lebenszeit, denn die Hausfrau wollte ihn im Suppentopf kochen. Die anderen erzählten ihm von ihrem Vorhaben und er ging mit.

Es wurde Nacht, sie waren müde und brauchten einen Ruheplatz. In einem Wald unter einem Baum fanden sie Platz. Der Hahn auf der Spitze des Baumes schaute sich vor dem Einschlafen noch mal nach allen Seiten um. Dabei entdeckte er weit entfernt ein Licht und machte seine Gefährten darauf aufmerksam. Vermutlich kam das Licht von einem Haus. Der Schlafplatz passte ihnen ohnehin nicht so recht, sodass sie sich zum Haus aufmachten. Vielleicht bekamen sie auch etwas zu essen.

Angekommen erkannte der Esel schnell, dass es sich um ein Räuberhaus handelte, als er durch das Fenster blickte. Sie beratschlagten und hatten eine Idee. Der Esel sollte die Hufe auf das Fenstersims stellen, der Hund auf seinen Rücken springen, die Katze auf den Hund klettern und der Hahn an die Spitze fliegen. So aufgestellt fingen sie auf ein Zeichen an, Musik zu machen.

Unter Lärm stürzten sie in die Stube. Die Räuber erschraken dermaßen, dass sie in den Wald flohen. Esel, Hund, Katze und Hahn setzten sich an den gedeckten Tisch und aßen sich satt. Nach Mitternacht legten sie sich zur verdienten Ruhe und löschten das Licht.

Das sahen die lauernden Räuber und ein Mutiger sollte die Lage feststellen. Er fand alles ruhig vor, ging hinein und wollte die Kohlen anzünden. Doch dabei handelte es sich um die glühenden Augen der Katze, die wutentbrannt aufsprang und ihn kratzte. Der Hund biss ihm ins Bein und der Esel gab ihm einen gewaltigen Tritt. Der Räuber ergriff die Flucht und der Hahn schrie hinter ihm her.

Der Räuber lief zu seiner Bande zurück und berichtete atemlos, dass eine Hexe, ein Mann mit einem Messer, ein Ungeheuer und auf dem Dach ein schreiender Richter im Haus seien. Die Räuber trauten sich daraufhin nicht mehr zurück.

Die Musikanten blieben bis an das Ende ihrer Tage dort wohnen.


Lesende Stadtmusikanten beim Parlamentsgebäude

Liebfrauen Kirche

Der Bau ist nach dem Dom die älteste Kirche. Sie fungierte ehemals als Kirche des Bremer Rates und diente als sicherer Aufbewahrungsort für Schätze und Urkunden. Im 19. Jahrhundert dagegen fungierte sie als Garnisonskirche. Davon zeugt noch das Reiterstandbild des Generalfeldmarschalls Hellmuth von Moltke (1800 – 1891), das am Nordturm hängt. Von Moltke gilt neben Bismarck als militärischer Begründer der Deutschen Einigung.

Die evangelische Gemeinde heute ist engagiert und aktiv mit vielen Konzerten.

Das Kirchengebäude unterlag einigen Umgestaltungen, bis es die heutige Form erhielt. Der Platz um die Kirche war der ehemalige Friedhof und heißt dementsprechend „Unser Lieben Frauen Kirchhof“. Das Beinhaus, in dem die Knochen gesammelt wurden, lagerte man während der Bebauung des Friedhofes um in das Nordschiff der Kirche. Seit 1992 ist der ehemalige Kohlen- und Heizungskeller als Andachtsraum St. Veith-Kapelle hergerichtet mit einem direkten Zugang zum Kirchenschiff.

Besichtigung: Di 15- 17 Uhr, Do 10 bis 12 Uhr

Auf dem Liebfrauenkirchhof findet das ganze Jahr über vormittags ein bunter Blumenmarkt statt. Mittendrin steht ein Brunnen und es ist Brauch, rückwärtsgewandt ein Geldstück hineinzuwerfen. Früher bekamen die im Brunnen schwimmenden Goldfische vom gespendeten Geld Futter. Doch diese schöne Sitte gehört, seit Taxifahrer nicht mehr dort auf Kundschaft warten, leider der Vergangenheit an.


Brunnen an der Liebfrauen-Kirche

Obernstraße und Sögestraße - shoppen

Vom Liebfrauenkirchhof geht es in die Shoppingmeilen der Stadt. Gesäumt von vielen kleinen und großen Geschäften passieren zahlreiche Menschen die Straßen. Die Obernstraße gehört zu den ältesten Straßen und wurde damals von den Reichen und Mächtigen bewohnt. Doch eine reine Fußgängerzone ist sie heute nicht, denn zwei Linien der Bremer Straßenbahn bahnen sich langsam und wachsam ihren Weg.

Den Fußgängern vorbehalten ist dagegen die abzweigende Sögestraße. Den Namen Söge, plattdeutsch für Sauen, erhielt sie von den vielen Schweineställen. Durch das Herdentor wurden die Viehherden auf die Bürgerweide getrieben. Das beliebte Denkmal und Fotomotiv „Schweinehirt und seine Herde“ am Ende der Straße erinnert an das frühere Leben in der Sögestraße.


Sau mit Ferkel in der Sögestraße

Der St. Petri Dom

Die Hauptkirche bauten die Domherren vor über 1200 Jahren auf der Weserdüne zehn Meter über dem Meeresspiegel und damit vor Hochwasser geschützt. Die ältesten Teile befinden sich in den Krypten. Nach Jahren der Vernachlässigung erfolgte in den 80er Jahren eine umfassende Restaurierung. Aus der Zeit stammt auch die vollständige, heutige Ausgestaltung des Doms mit historischen Malereien. Die Fenster überlebten den Weltkrieg leider nicht und wurden nach dem Krieg erneuert.


Der Bremer Dom

Freiherr von Knigge, bekannt durch Regeln für richtiges Benehmen, wirkte bis zu seinem Lebensende in Bremen als Hannoveraner Oberhauptmann. Er beaufsichtigte die Domkirche und die angeschlossene Domschule und kümmerte sich um die Witwen und Waisen der Gemeinde. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit wirkte er an der Eröffnung des Bremer Theaters mit. 1796 verstarb von Knigge an einem Nierenleiden und wurde im Dom beigesetzt. Seine Frau und seine Tochter verließen erst zwei Jahre später Bremen, weil seine Tochter Philippine unbedingt am Grab ihres Vaters getraut werden wollte. Das Grab befindet sich im Dom, die Grabplatte ist allerdings nur sehr undeutlich zu erkennen.

Wo steckt die Dom-Maus?

Manche Besucher hörten bestimmt schon von der geheimnisvollen Dom-Maus. Doch wo ist sie zu finden? Und welche Bewandtnis hat es mit der Maus?

Wenn der Dom geöffnet ist, geht es durch das ganze Kirchenschiff auf den Hochalter zu. Auf der rechten Seite des Hochaltars ist eine zugemauerte Tür. Dort leuchtet ein Scheinwerfer die Dom-Maus an. Aber, um die kleine Steinskulptur überhaupt erkennen zu können, müssen Besucher schon ganz nah an den Torbogen herantreten, um unten im Stein die kleine Maus zu entdecken. Sie ist in aufrechter Form dargestellt, also anders, als man vermuten würde. Nur zehn Zentimeter misst dieser Winzling.

 

Seit dem 11. Jahrhundert befindet sich die Dom-Maus an dieser versteckten Stelle. Lange Zeit galt sie als Scherz mittelalterlicher Handwerker, die am Bremer Dom arbeiteten. Aber auch als Zeichen oder Signatur eines Bauherrn könnte sie dorthin gelangt sein.


Die winzige Dom-Maus

Doch ein pensionierter Zoodirektor nahm sich der Dom-Maus an und forschte nach. Er wies zweifelsfrei den Sinn und Zweck der verewigten Maus nach. Mäuse und Ratten galten im Volksglauben einst als Sinnbilder des Teufels und der Hexen. Das eingemeißelte Exemplar sollte diesen Unholden den Zutritt zum Gotteshaus verwehren.

Es ist kaum zu glauben, dass einer winzigen Maus, die auch nur schwer im Dom aufzuspüren ist, eine solche große Bedeutung zugemessen wurde.

Besichtigung: Mo - Fr 10 - 17 Uhr, Sa 10 - 14 Uhr, So 14 -17 Uhr, geschlossen bei kirchlichen Amtshandlungen und gemeindlichen Veranstaltungen, die eine Schließung erforderlich machen.

Hinweis für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen: Der Dom ist barrierefrei über den Zugang am Dom 1 (Bibelgarten) zu erreichen.

Führungen über Bremen-Tourismus buchen.

Turmbesteigung: Der südliche Turm der beiden Türme des St. Petri Doms kann bestiegen werden. Es geht 265 Stufen in einem schmalen Stiegenhaus auf einer Wendeltreppe hinauf. Die Turmhöhe beträgt etwa 98,5 Meter. Von der Aussichtsplattform bietet sich ein wunderbarer Blick über die Innenstadt.

Von April bis Oktober, Mo - Fr 10 - 16.30 Uhr, Sa 10 - 13.30 Uhr, So 14 - 16.30 Uhr

Eintritt

Der Bleikeller mit Mumien

Der Bremer Bleikeller, seit 1984 in einem Nebengebäude, ist eine besondere Sehenswürdigkeit, aber etwas gruselig. Die Mumien von acht Menschen sind in ihren offenen Särgen unter Glas zu sehen. Ursprünglich war der Bleikeller in der Ostkrypta des Bremer Doms untergebracht. Im Jahre 1822 wollte man jedoch die Krypta anders nutzen, und so wurden die Mumien in einem Nebenraum, dem damaligen Kohlenkeller, untergebracht. Die Mumifikation der Leichen rührt nicht von der bleihaltigen Luft her, sondern durch die Trockenheit. Der Name Bleikeller stammt von der ursprünglichen Lagerung von Bleiplatten zum Decken der Domdächer.

Von einer männlichen Leiche mit dem zum Schrei geöffneten Mund nahm man fälschlicherweise an, es sei ein Dachdecker gewesen, der bei Bauarbeiten heruntergestürzt war. Ein Ärzteteam entdeckte im Jahre 1985 bei einer Röntgenuntersuchung, dass die Leiche indes keinerlei Knochenbrüche aufwies. Aber sie fanden eine Kugel in der Wirbelsäule. War der Mann an der Schussverletzung gestorben? Warum wurde auf ihn geschossen? Die Hintergründe sind leider nicht überliefert.

Die anderen Mumien sind hohe Bremer Persönlichkeiten aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Eintritt: 2,00 Euro, Kinder 1,00 Euro, Kombiticket mit Turmbesteigung möglich

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