Drei Wichtel im Baum

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Drei Wichtel im Baum
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Impressum

Helmut Höfling

Drei Wichtel im Baum

Published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2013 Helmut Höfling

ISBN 978-3-8442-6644-3

Die „Wichtel-Reihe“ umfasst 3 Bände

Band 1

Drei Wichtel im Baum

Band 2

Drei Wichtel im Boot

Band 3

Drei Wichtel im Schuh

INHALT

Das Geburtstagsständchen

Drei Langschläfer

Die größten Dichter der Welt

Hurzelpurzelrich und Purzelhurzelinchen

Der Hirschkäfer

Ein Ungeheuer

Retter in der Not

Der Fuchs vor dem Mauseloch

Freunde helfen sich immer

Der alte Nieselpriem

Der Specht

Wie bringt man einen Griesgram zum Lachen?

Er lacht…! Er lacht…! Er lacht…!

Die Bootsfahrt

Fischel, föschel, fuschel – ein lustiges Gekuschel

Marie-Ilsebill

Auf Wotans Rücken

Die Haselnüsse

Die verhinderten Nussknacker

Stips hängt an einem Blatt

Stups schnarcht im Moos und wird Sieger

Das Geburtstagsständchen
Drei Langschläfer

Im tiefen Wald lebten die drei Wichtelmännchen: Stips, Stöps und Stups. So lustig wie ihre Namen klangen, so fröhlich und ausgelassen waren sie auch selbst. Tagsüber faulenzten sie am liebsten in der Sonne, und abends sangen und spielten sie zum Tanz auf, so dass die Tiere des Waldes von nah und fern herbeikamen, um ihnen zuzuhören und zuzuschauen.

Hips, höps, hups!

Wir heißen Stips, Stöps, Stups.

Wir wohnen hier im grünen Wald

und sind schon tausend Jahre alt.

Hips, höps, hups!

Wir heißen Stips, Stöps, Stups.

Stips, Stöps und Stups waren drei fröhliche Knirpse, die im hohlen Stamm einer alten Buche wohnten. Darin hatten sie eine kleine Wohnung mit einem Tisch und Stühlen und Betten – und sogar mit einem Herd und einem Ofenrohr daran.

Tausend Jahre sind eine lange Zeit, auch für Wichtelmännchen. Die Jahrhunderte hatten unzählige Runzeln und Falten in ihre Gesichtszüge gekerbt, so wie die Schale eines Apfels schrumpelt, wenn er alt wird.

Jetzt allerdings sangen sie nicht. Vielmehr schnarchten sie in ihrer alten Buche, obwohl die Frühlingssonne schon durch die Zweige glitzerte.

Wer weiß, wie lange sie noch in den Tag hinein geschlafen hätten, wäre nicht plötzlich Stips durch ein Geräusch geweckt worden. Verstört rieb er sich die Augen und brummte in seinen langen weißen Bart, der seinen Bauch bedeckte wie ein Federkissen:

„Nanu, da hat doch jemand geläutet?“

„Ich habe nichts gehört. Und überhaupt, du hättest mich nicht zu wecken brauchen“, brummte Stöps im Halbschlaf. „Ich bin noch so müde!“

Gähnend wälzte Stöps sich auf die linke Seite, um weiter zu schnarchen, als es draußen erneut läutete – fein und silberhell, aber dennoch nicht zu überhören.

Mit einem Ruck setzte sich Stips in seinem Bett auf. „Da, schon wieder!“

„Wahrhaftig!“ Jetzt hörte es auch Stöps. „Du hast Recht, Stips!“

Dieses Läuten war ungewohnt und deshalb beängstigend. Umso mehr störte sie, dass ihr Bruder Stups die ganze Zeit über weiter geschnarcht hatte, als ginge ihn das alles gar nichts an.

Etwas ungehalten rüttelte Stips ihn an der Schulter. „He, Stups, wach auf!“

„Aufwachen…?“, brummte Stups unwillig. „Warum denn?“

„Jemand hat geläutet“, flüsterte Stöps und schielte dabei ängstlich zur Tür.

„Na, wenn schon…“, raunzte Stups und zog sich die Decke über den Kopf. „Die ganze Nacht habe ich kein Auge zugemacht. Ich will endlich meine Ruhe haben!“

Doch schon im nächsten Augenblick warf er die Bettdecke zurück. „Was war das?“

„Schon wieder das Läuten!“, rief Stips, dem das Ganze allmählich unheimlich wurde.

„Jetzt schon zum dritten Mal“, flüsterte Stöps.

„Dann müssen wir eben mal nachschauen“, sagte Stups, der gar nicht verstand, warum die beiden anderen so eingeschüchtert und tatenlos in ihren Betten saßen. Schwerfällig stand er auf, strich seinen Bart glatt, der ihm fast bis auf die Füße fiel, und öffnete die Tür.

„Seht doch nur, wer da vor unserer Tür steht!“, rief er seinen Brüdern zu, während er über das ganze Gesicht strahlte.

„Lass sehen!“, forderten Stips und Stöps ihn auf, während sie aus dem Bett sprangen und zur Tür drängten.

Stups blickte in ihre neugierigen Gesichter. „Na, was seht ihr, Brüder?“

„Das Maiglöckchen drüben im Gras, meinst du das, Stups?“

„Richtig, Stips, nur ein Maiglöckchen kann so zart läuten.“

Wie zur Bestätigung schüttelte das Maiglöckchen seine Glöckchen.

„Na endlich, ihr Langschläfer!“, rief das Maiglöckchen. „Das hat aber lange gedauert, bis ihr in eurer alten Buche aufgewacht seid.“

„Nichts für ungut“, antwortete Stups und schlurfte in Nachthemd und Pantoffeln nach draußen. „Wir wünschen dir einen schönen guten Morgen!“

„Guten Morgen, ihr Wichtelmänner! Ach, ist das heute wieder ein herrlicher Tag!“

„Ja“, bestätigte Stips und räkelte sich, „die Sonne scheint so schön warm, dass man sich am liebsten ins Gras legen und dösen möchte.“

„Um einmal richtig auszuschlafen“, sagte Stöps und gähnte, als wollte er sich selbst verschlingen.

„Jetzt wird nicht mehr geschlafen, ihr Wichtel“, tadelte sie das Maiglöckchen. „Dazu habt ihr heute Nacht noch Zeit genug. Nehmt euch mal ein Beispiel an Hurzelpurzel, den ganzen Morgen schon klettert er fleißig von Baum zu Baum und sucht sein Futter zusammen.“

„Hm“, meinte Stups, „wie ich gehört habe, bekommen Hurzelpurzel und seine Frau Purzelhurzel bald kleine Kinderchen.“

„Wie schön! Wenn man nur schon wüsste, wann“, sagte das Maiglöckchen ungeduldig.

„Wir sind gut befreundet mit ihnen“, erklärte Stups, „wir wohnen ja auch zusammen mit den beiden in der alten Buche.“

„Ja, wir unten im Stamm“, erläuterte Stöps, „und die Eichhörnchen hoch oben zwischen den Ästen in ihrem Nest.“

„Wenn man nur schon wüsste, wann die Kinderchen kommen“, wiederholte das Maiglöckchen, das seine Ungeduld kaum noch bezähmen konnte.

„Warte, wir können ja mal fragen“, meinte Stips, der das Eichhörnchen gerade erspäht hatte. „Guten Morgen, Hurzelpurzel!“

„Guten Morgen, Stips!“, rief es und sprang auf die Erde, gerade vor die Füße der Wichtelmännchen. „Guten Morgen, alle zusammen!“

„Wie geht es dir und deiner Frau?“

„Danke, bestens!“

Stöps strahlte das Eichhörnchen an. „Ja, im Frühling möchte man nur tanzen vor Freude.“

„Dazu habe ich allerdings keine Zeit. Ich muss den ganzen Tag Futter suchen. Wenn man erst mal Familienvater ist, hat man so seine Sorgen. Aber schön ist es trotzdem!“

Stups blinzelte dem Eichhörnchen zu. „Familienvater… soso…!“

„Kannst du uns denn verraten, wann es so weit ist, ich meine, wann die Kinderchen kommen?“, fragte das Maiglöckchen neugierig.

„Ich denke, morgen. Wir haben sie jedenfalls für morgen bestellt.“

„Na“, sagte Stöps, „dann drücken wir dir beide Daumen, Hurzelpurzel.“

„Ja, dir und deiner Frau“, fügte Stips hinzu.

„Danke, danke! Aber nun entschuldigt mich bitte. Ich habe noch eine Menge Futter zu suchen für mich und meine Frau. Sie muss nämlich den ganzen Tag zu Hause bleiben.“

„Versteht sich“, sagte das Maiglöckchen und nickte dabei mit dem Köpfchen, dass die Glöckchen läuteten, „versteht sich. Viele Grüße auch an Purzelhurzel – und alles Gute!“

Die größten Dichter der Welt

Die Wichtelmännchen und das Maiglöckchen schauten dem Eichhörnchen nach, wie es am Stamm einer Tanne hinaufkletterte und ihren Blicken entschwand.

„Eigentlich sollten wir Hurzelpurzel und Purzelhurzel morgen eine besondere Freude bereiten“, schlug das Maiglöckchen vor.

„Wie wär’s“, meinte Stöps, „wenn wir ihnen ein Ständchen brächten“

„Nicht schlecht, ich habe allerdings noch nicht genügend Glöckchen an mir hängen. Die an der Spitze sind noch nicht weit genug offen.“

„Wenn die Sonne richtig draufscheint, schaffst du es noch bis morgen“, sagte Stips.

„Leider stehe ich hier zu sehr im Schatten.“

„Wir können dich ja ein bisschen weiter nach links biegen“, schlug Stöps vor.

„Ja, macht das mal, ihr Wichtel, und mit einem Stöckchen könnt ihr mich dann stützen.“

„Aber wenn die Sonne sich im Laufe des Tages dreht…?“, wandte Stups ein.

„Dann dreht ihr mich eben auch, immer der Sonne nach.“

„Also gut, an die Arbeit, Brüder!“

„Halt, Stups!“, rief Stips. „Erst müssen wir noch überlegen, was wir morgen zusammen singen wollen.“

„Ich habe schon eine Melodie“, verkündete Stups, „nämlich die Melodie von unserem bekannten Lied `Hips, höps, hups, wir heißen Stips, Stöps, Stups…´“

Stöps rümpfte die Nase. „Wenn wir zum Festtag schon ein besonderes Ständchen bringen, müssen wir wenigstens ein paar passende Zeilen neu dichten.“

„Da ist mir auch schon was eingefallen“, sprudelte Stups hervor und begann gleich zu singen:

 

A – b – c –

verschwunden ist der Schnee…

„Das hättet ihr singen können, als die Schneeglöckchen noch blühten“, meinte das Maiglöckchen, „nämlich vor drei Monaten.“

„Dann singen wir eben:

C – b – a -

der Frühling ist jetzt da…

„Wenn dir nichts Besseres einfällt, Stups, dann lassen wir lieber den Mund beim Singen zu“, erklärte Stöps.

„Ihr könnt ja auch mal mit überlegen, statt nur immer herumzumeckern.“

„Gut, wir denken alle mal darüber nach, was wir eigentlich singen wollen“, schlug Stips vor. „Sobald jemand glaubt, einen besonders guten Text gedichtet zu haben, singt er ihn vor.“

„Und wenn er uns gefällt, dann üben wir ihn ein“, sagte Stups.

„Und ich“, fiel das Maiglöckchen ein, „ich läute dazu, bis mir die Puste ausgeht.“

„Gut, Maiglöckchen“, stimmte Stips zu, „wir legen uns jetzt dort hinten ins Moos und dichten.“

„Ja, wir dichten! Wir sind die größten Dichter der Welt“, riefen Stöps und Stups, froh, sich wieder langlegen und vielleicht beim Dichten ein wenig dösen zu können.

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