Xenia – Die Tempelhure

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Xenia – Die Tempelhure
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Xenia - Die Tempelhure

Eine junge Frau zwischen Sex, Leidenschaft und Intrigen

IMPRESSUM

Isabel de Agony

CanLaon Road km 4,5

Ulay, Vallehermoso

Negros Oriental

The Philippines

isabel.de.agony@protonmail.com

CoverBild von Enrique Meseguer auf Pixabay

Ich schaue meinem letzten Freier hinterher. Er ist groß und breitschultrig. Er kommt oft zu mir. Nur zu mir. Ich lächle bei dem Gedanken. Er besorgt es mir gut. Er weiß, dass auch eine Prostituierte des Tempels Bedürfnisse hat. Ich wische mir seine Liebescreme vom nackten Körper. Ich will nicht, dass meine Freier in mir abspritzen. Meine Mutter hat mir das damals zum Abschied gesagt. Wenn ich nicht jedes Jahr schwanger werden wolle, dann solle ich es den Männern verbieten, ihren Samen in meinen Leib zu spritzen. Und ich habe ihren Rat befolgt. Denn während die anderen Tempelhuren regelmäßig mit dickem Bauch herumlaufen, habe ich mich auf diese Art und Weise bisher vor einer Schwangerschaft schützen können. Und seltsamerweise gefällt es den Männern sogar, mich mit ihren Samen vollzuspritzen. Es ist nicht immer angenehm, weil alles mit der Zeit so klebrig wird. Vor allem am Abend, wenn mein Tagwerk vollbracht ist und ich mich in meine Gemächer zurückziehen darf. Die Nacht gehört mir. Und dann freue ich mich auf mein abendliches Bad, wo mich meine Leibsklavin dann so richtig verwöhnt. Der Tag aber gehört der Göttin. Seit ich vierzehn Jahre alt bin, diene ich der Göttin. Meine Eltern haben es so beschlossen, dass ich mich auf diese Weise der Aphrodite unterwerfen muss. Ich war noch sehr jung, als ich in diese heilige Pflicht eingewiesen wurde. Aber es gibt eben Männer, die so junge Mädchen suchen. Ich war damals so begehrt, wie ich es heute noch bin. Aber heute bin ich voll erwachsen und eine echte Schönheit mit üppigen Brüsten und einer schlanken Taille. Man sucht mich. Die Freier fragen nach mir. Ich bin eine erfahrene Gespielin und weiß, was den Männern gefällt. Und da nehmen sie meine Eigenheiten auch hin, dass ich sie nicht in mir abspritzen lasse.

Ich stehe von meinem Lager auf und wische mir die restliche Creme von den nackten Brüsten. Oh ja. Alexandros ist wirklich einer meiner Favoriten. Wenn es mir erlaubt wäre, einen Mann zu erwählen. Doch ich bin mit der Göttin vermählt. Sollte ich meine diesbezügliche Pflicht im Stich lassen, so droht mir ein grausamer Tod. Und so schön kann kein Mann sein. Nicht einmal Alexandros. Ich blicke zum Fenster hinaus. Die Sonne steht schon sehr tief. Heute wird kein Freier mehr kommen. Dann wird es jetzt Zeit. Ich säubere mich und will gerade nach draußen gehen. Kleidung besitze ich nicht. Es war anfangs sehr seltsam, jederzeit nackt sein zu müssen. Die gierigen Blicke ertragen zum müssen. Gerade am Anfang als junges Mädchen hatte ich sehr große Probleme damit. Doch man gewöhnt sich daran. Nun ist es für mich eine Selbstverständlichkeit. Zumal ich stolz auf meinen makellosen Körper bin. Die anderen blicken eher voller Neid auf mich. Und das gefällt mir. Es ist völlig normal für mich geworden, dieser Regel zu gehorchen. Dass es im heiligen Bezirk den Bräuten der Aphrodite nicht erlaubt ist, bekleidet zu gehen. Ich muss jeden Freier akzeptieren und darf niemanden zurückweisen. Und natürlich soll mein Gast schon vorher sehen, wen er erwählt. Vor allem, weil anschließend eine reichliche Gabe für den Tempel erwartet wird. Ich schüttle meine lange schwarz gelockte Mähne und wende mich zum Gehen. Ich will hinausgehen an die Klippe. Will mir die Stadt ansehen, die tief unterhalb liegt und den Sonnenuntergang im Meer bewundern. Ich bin bevorzugt und ich weiß es. Nur wenige Dienerinnen der Göttin haben eine eigene Behausung so wie ich, wo sie ihre Freier empfangen dürfen. Doch plötzlich vernehme ich ein Räuspern. Ich schaue mich um. In der Tür steht eine junge Frau. Sie sieht mich an und fragt dann:

„Du bist Xenia? Die Hetäre der Göttin?“

Ich schaue sie an und nicke. Was will sie von mir? Es ist ungewöhnlich, dass mich eine Frau aufsucht. Obwohl ich auch ein gleichgeschlechtliches Zusammensein nicht ablehnen darf. Es ist der Göttin egal, woher die Silber- und Goldstücke stammen.

„Ja... ich bin Xenia.“

Sie nickt. Aber ich habe den Eindruck, als hätte sie das schon vorher gewusst. Sie gibt den Blick auf den Tempelvorhof frei. Ich sehe in der Ferne noch Alexandros, wie er gerade durch das Tor geht.

„Dieser Mann da vorne.... Er besucht dich regelmäßig?“

„Ja, Herrin.“

Die Regeln gebieten mir, dass ich alle meine Gäste mit "Herr" (oder wie in diesem Fall mit "Herrin") anspreche.

„Das ist gut. Das ist sogar sehr gut. Ich muss mit dir reden.“

„Normalerweise kommen meine Besucher aber nicht zum Reden, Herrin.“

„Ich verstehe. Ich komme sicherlich noch auf dein Angebot zurück. Doch zunächst müssen wir tatsächlich reden. Es ist von eminenter Bedeutung. Denn du bist der Schlüssel.“

Ich verstehe kein Wort, von dem was sie sagt und von dem, was sie von mir will. Aber ich trete von der Tür zurück und gehe zurück zu meinem Lager. Dort bleibe ich stehen und wende mich wieder zu meiner geheimnisvollen Besucherin um. Sie kommt mir nach. Ich setze mich und lege mich auf mein Lager. Spreize einladend meine Beine. Wenn sie mich ficken will, dann ist sie herzlichst dazu eingeladen. Denn die Göttin wünscht es so.

„Du bist sehr schön. Eine echte Versuchung. Doch erlaube mir, deiner Schönheit noch ein Weilchen zu widerstehen. Mein Name ist Eurydike. Und ich komme in einer wichtigen Mission zu dir.“

Ich ziehe fragend die Augenbrauen hoch.

„Dieser Mann....“

„Du meinst Alexandros?“

„Ja. Ich meine Alexandros aus dem Hause der Koteas.“

Ich kenne die Familie. Sehr reich. Sehr einflussreich. Sie hat einen hohen Rang im Rat der 500. Aber was hat das mit mir zu tun?

„Alexandros ist sehr wichtig für mich.“

„Dann rede doch mit ihm.“

„Du verstehst nicht. Es geht um Verrat. Um Hochverrat.“

Ich starre sie an.

„Und er ist darin verwickelt?“

„Meine Freunde und ich.... Wir befürchten es. Doch er ist nicht der Anführer. Es gibt einen Mann im Hintergrund, der die Fäden zieht. Doch wir kommen nicht an ihn heran.“

Langsam beginne ich zu begreifen. Über eine Hure.... Über ein sexuelles Abenteuer soll ich ihm seine Geheimnisse entlocken. Daher bin ich der Schlüssel, wie sie es vorhin formuliert hat.

„Und warum ich?“

„Er hat Gefallen an dir gefunden. Du bist die Königin der Hetären. Du bist seine einzige Schwäche. Nur über dich können wir es schaffen, die Verschwörung auffliegen zu lassen.“

„Und wenn ich mich weigere?“

Sie lächelt....

„Wir haben dich in der Hand.“

„Ich verstehe nicht.“

„Du hast einen heimlichen Geliebten. Es ist dir nicht erlaubt, einen Geliebten zu haben. Einen Mann zu erwählen. Findest du nicht, dass dieser Alexandros in letzter Zeit viel zu häufig bei dir gewesen ist? “

„Aber das ist Unsinn. Er ist nur ein Freier. Ich tue nur den Dienst der Göttin. Ich folge ihrem Befehl.“

„Du kannst es ja riskieren.... Du kannst es riskieren, ob dir die Hohepriesterin Glauben schenken wird. Du darfst mir glauben, dass wir sehr überzeugend sein können. Ein falsches Wort hier. Eine Verleumdung dort. Du bewegst dich auf sehr dünnem Eis....“

Ich beginne zu zittern. Es ist gefährlich, wenn solche Gedanken laut ausgesprochen werden. Ich wäre nicht die Erste, die einen grausamen und schmerzhaften Tod erleiden würde, nur weil sie ihren fleischlichen Gelüsten nachgegeben hat. Und ihre Drohung.... Muss ich sie ernst nehmen?

„Du bist verrückt...“

„Nein. Ich weiß, was ich will und du wirst es tun. Ich gebe dir bis heute Abend Zeit. Wenn ich dich verlasse, dann will ich deine Antwort.“

„Aber ich muss die Hohepriesterin einweihen. Nicht, dass es zu Missverständnissen kommt.“

Eurydike lächelt. Doch es ist ein falsches Lächeln. Kein Lächeln einer Freundin.

„An deiner Stelle würde ich das nicht tun.“

„Und warum nicht?“

„Weil wir befürchten, dass auch die Hohepriesterin in das Komplott verwickelt ist.“

Ich starre meine ungebetene Besucherin an. Ich weiß genau was das bedeutet. Was ich auch mache... Ich schwebe in allergrößter Gefahr.

„Und? Und wie soll ich an die Informationen kommen, die du von mir verlangst?“

Wieder lächelt sie mich an.

„Gaukle ihm etwas vor. Verführe ihn. Schwöre ihm heilige und tiefe Liebe. Das sollte dir doch wirklich nicht schwerfallen. Wenn nicht du, wer dann weiß, wie eine Frau einen Mann um den Finger wickeln kann.“

„Aber....“

Sie lässt mich nicht zu Wort kommen. Duldet keinen Widerspruch.

„Die Sache eilt. Ich.... Wir erwarten schnelle Resultate. Und denke immer daran. Ein Wort zur Hohepriesterin und dein Leben ist verwirkt. Sei dir dessen immer bewusst. Und versagst du, dann stirbst nicht nur du, sondern auch deine ganze Familie. Wir sind reich und mächtig. Wenn wir untergehen, dann reißen wir viele mit in den Abgrund. Du solltest also nicht wagen, uns zu enttäuschen.“

Ich gebe auf. Ich muss es tun. Sie hat mich in der Hand.

„Wie teile ich dir mit, wenn ich etwas für dich habe?“

„Stell einen Blumenstrauß ins Fenster. Dann werde ich wissen, dass du Erfolg hattest. Und jetzt ist alles gesagt, was zu sagen ist. Tu nun deine Pflicht.“

Ich rühre mich nicht. Seelenruhig zieht sie sich aus. Legt ihre Kleidung auf eine dafür vorgesehen Kommode. Auf alles habe ich jetzt Lust. Nur nicht auf ein sexuelles Abenteuer. Und schon gar nicht mit ihr. Mit meinem Todesengel.

 

„Jetzt erlaube ich dir, mich zu ficken. Na los. Fang an. Du weißt, dass du es nicht ablehnen darfst.“

Wie ein böser Geist ist sie nach dem Geschlechtsakt verschwunden. So schnell wie sie gekommen war. Doch ich mache mir nichts vor. Ich muss ihre Drohung ernst nehmen. Jedes einzelne Wort. Die ganze Nacht liege ich wach und zermarterte mir das Hirn, wie ich aus dieser Sache unbeschadet herauskomme. Liebe. Eine Illusion. Die gibt es für mich nicht. Bisher hat sie mir auch nie gefehlt. Ich bin immer auf meine Kosten gekommen. An körperlicher Liebe herrschte nie ein Mangel, denn ich diene der Göttin auf diese ganz spezielle Weise. Doch nun? Diese Eurydike hat recht. Sie hat mich in der Hand. Mache ich es nicht, werden sie mich verleumden und ich werde sterben. Mache ich es aber, dann besteht dieses Risiko auch weiterhin, aber meine Aussichten, mich irgendwie aus dieser Intrige herauswinden zu können sind etwas besser. Ich muss es tun. Ich habe keine andere Wahl. Und so erwarte ich am nächsten Tag diesen ganz speziellen Freier. Ich hoffe, dass er kommt. Eine Gewissheit habe ich nicht. Ich gehe meinen sexuellen Pflichten an diesem Tag eher lustlos nach. Jeder Fick löst ein Kribbeln in mir aus. Jedoch ist es keine Erregung. Oh nein. Angst. Es ist Angst, vor dem, was mich erwartet. Und dann sehe ich ihn durch das Tor zur Tempelanlage kommen. Ich bin gerade frei und sehe, wie Alexandros auf meine Hütte zukommt. Mein Herz beginnt heftig zu schlagen. Jetzt wird es darauf ankommen. Auf meine Liebeskünste und auch auf meine Verschlagenheit. Ob er mich durchschaut? Und dann steht er in der Tür.

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