Jack London – Gesammelte Werke

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10

Die Ver­trau­lich­keit zwi­schen Wolf Lar­sen und mir nimmt zu – wenn man mit Ver­trau­lich­keit Be­zie­hun­gen zwi­schen Herrn und Die­ner oder bes­ser noch zwi­schen Kö­nig und Hof­narr be­zeich­nen kann. Ich bin ihm nichts als ein Spiel­zeug, und er schätzt mich nicht mehr als ein Kind das sei­ne. Mei­ne Auf­ga­be ist, ihn zu un­ter­hal­ten, und so­lan­ge ich das tue, ist al­les gut; lang­wei­le ich ihn aber oder über­kommt ihn eine sei­ner düs­te­ren Lau­nen, so wer­de ich so­fort wie­der vom Ka­jü­ten­tisch in die Kom­bü­se ge­jagt und muss mich noch glück­lich prei­sen, wenn ich mit dem Le­ben und mit hei­len Glie­dern da­von­kom­me.

All­mäh­lich er­ken­ne ich im­mer mehr die Ein­sam­keit des Man­nes. Nicht ei­ner an Bord, der ihn nicht hasst und fürch­tet, nicht ei­ner, den er nicht ver­ach­tet. Die un­ge­heu­re Kraft, die in ihm ruht und nie eine wür­di­ge Ver­wen­dung ge­fun­den hat, scheint ihn zu ver­zeh­ren. So wür­de Lu­zi­fer sein, wäre der stol­ze Geist zur Ge­sell­schaft see­len­lo­ser, lang­wei­li­ger Geis­ter ver­bannt. Die Ein­sam­keit ist schon schlimm an sich, noch schlim­mer aber ist, dass ihn die ur­sprüng­li­che Schwer­mut sei­ner Ras­se be­drückt. Seit ich ihn ken­ne, ver­ste­he ich die al­ten skan­di­na­vi­schen My­then bes­ser. Die weiß­häu­ti­gen, blon­den Wil­den wa­ren aus dem­sel­ben Stoff ge­macht wie er. Die Leicht­fer­tig­keit lach­lus­ti­ger La­tei­ner hat kei­nen Teil an ihm. Lacht er, so ist es nur eine Lau­ne, nichts als rei­ßen­de Wild­heit. Aber er lacht sel­ten; zu oft ist er schwer­mü­tig. Und es ist eine Schwer­mut, die eben­so tief wur­zelt wie sei­ne Ras­se selbst. Sie ist ihr Erb­teil, die­se Schwer­mut, die sein Ge­schlecht nüch­tern, rein und fa­na­tisch sitt­sam ge­macht, und die in ih­rer letz­ten Auss­trah­lung ih­ren Hö­he­punkt in der re­for­mier­ten Kir­che der Eng­län­der ge­fun­den hat.

In der Tat: die Re­li­gi­on in ih­ren düs­ters­ten For­men war die letz­te Fol­ge­rung die­ser Schwer­mut. Aber der Er­satz, den eine sol­che Re­li­gi­on schenkt, ist Wolf Lar­sen ver­sagt. Sein bru­ta­ler Ma­te­ria­lis­mus lässt kei­nen Raum da­für. So bleibt ihm, wenn ihn sei­ne düs­te­re Stim­mung über­kommt, nichts üb­rig, als teuf­lisch zu sein. Wäre er nicht ein so ent­setz­li­cher Mensch, ich könn­te zu­wei­len Mit­leid mit ihm ha­ben, wie zum Bei­spiel vor drei Ta­gen, als ich mor­gens über­ra­schend in sei­ne Ka­jü­te trat, um die Was­ser­fla­sche zu fül­len. Er sah mich nicht. Sein Kopf war in den Hän­den ver­gra­ben, sei­ne Schul­tern zuck­ten krampf­haft, und als ich mich lei­se zu­rück­zog, hör­te ich ihn stöh­nen: »Gott! Ach Gott!« Nicht etwa, dass er Gott an­ge­ru­fen hät­te, es war ein Wort, das an nie­mand ge­rich­tet war, ihm aber aus tiefs­ter See­le kam.

Bei Tisch frag­te er die Jä­ger nach ei­nem Mit­tel ge­gen Kopf­schmer­zen, und abends tau­mel­te er halb­blind in der Ka­jü­te her­um.

»Ich bin nie in mei­nem Le­ben krank ge­we­sen, Hump«, sag­te er, als ich ihm in sei­ne Koje half. »Und ich habe auch noch nie Kopf­schmer­zen ge­habt, au­ßer in der Zeit, als mein Kopf heil­te, nach­dem ich mir aus Un­vor­sich­tig­keit ein sechs Zoll großes Loch mit dem An­ker­spill hin­ein­ge­schla­gen hat­te.«

Drei Tage dau­er­ten die ent­setz­li­chen Kopf­schmer­zen, und er litt, wie ein wil­des Tier lei­det, und wie man auf die­sem Schif­fe zu lei­den scheint: klag­los, mit­leid­los, ganz al­lein.

Als ich aber heu­te Mor­gen sei­ne Ka­jü­te be­trat, um sein Bett zu ma­chen und auf­zuräu­men, fand ich ihn wohl­auf und mit­ten in der Ar­beit. Tisch und Koje wa­ren mit Plä­nen und Be­rech­nun­gen über­sät. Mit Zir­kel und Win­kel zeich­ne­te er eine große Ska­la auf einen großen Bo­gen Paus­pa­pier.

»Hal­lo, Hump!« be­grüß­te er mich hei­ter. »Ich ma­che ge­ra­de die letz­ten Stri­che. Wol­len Sie se­hen?«

»Was ist das?« frag­te ich.

»Eine An­lei­tung für See­leu­te, die Zeit er­spart und Na­vi­gie­ren zu ei­nem Kin­der­spiel macht«, ant­wor­te­te er hei­ter. »Von heu­te an ist je­des Kind im­stan­de, ein Schiff zu steu­ern. Kei­ne ver­wi­ckel­ten Be­rech­nun­gen mehr! Al­les, was man braucht, ist ein Stern am Him­mel in dunk­ler Nacht, um so­fort zu wis­sen, wo man ist. Se­hen Sie, ich lege die Paus­pa­piers­ka­la auf die­se Ster­nen­kar­te und las­se sie sich um den Nord­pol dre­hen. Auf der Ska­la habe ich die ab­so­lu­ten Hö­hen­krei­se und die Pei­lungs­li­ni­en ver­zeich­net. Ich habe nichts wei­ter zu tun, als sie auf einen be­stimm­ten Stern ein­zu­stel­len, die Ska­la zu dre­hen, bis sie sich den Zah­len un­ten auf der Kar­te ge­ra­de ge­gen­über be­fin­det, und: Eins, zwei, drei! Da ha­ben wir die ge­naue Lage des Schif­fes!«

In sei­ner Stim­me war ein tri­um­phie­ren­der Klang, und sei­ne Au­gen, die an die­sem Mor­gen klar und blau wie die See wa­ren, fun­kel­ten.

»Sie müs­sen viel von Ma­the­ma­tik ver­ste­hen«, sag­te ich. »Wo sind Sie zur Schu­le ge­gan­gen?«

»Ich hab’ nie eine Schu­le von in­nen ge­se­hen – lei­der. Hab’ al­les selbst aus­gra­ben müs­sen.

Und warum, glau­ben Sie, hab’ ich die Sa­che hier ge­macht?« frag­te er un­ver­mit­telt. »In der Hoff­nung, mei­ne Spur im San­de der Zeit zu hin­ter­las­sen?« Er lach­te sein schreck­li­ches, höh­ni­sches La­chen. »Kei­nes­wegs. Ich will es mir pa­ten­tie­ren las­sen und Geld da­mit ver­die­nen, um die Näch­te zu durch­pras­sen, wäh­rend an­de­re ar­bei­ten. Das ist mei­ne Ab­sicht. Aber die Ge­schich­te hat mir auch Freu­de ge­macht.«

»Schaf­fens­freu­de«, be­merk­te ich.

»So müss­te es wohl hei­ßen. Wie­der eine Aus­drucks­wei­se für die Freu­de des Le­bens, weil es lebt und wirkt, für den Tri­umph der Be­we­gung über die Ma­te­rie, des Le­ben­di­gen über das Tote, für den Stolz der Hefe, weil sie Hefe ist und kriecht.«

Ich hob die Hän­de in hilflo­sem Pro­test ge­gen sei­nen ein­ge­wur­zel­ten Ma­te­ria­lis­mus und mach­te mich dar­an, die Koje in Ord­nung zu brin­gen. Er fuhr fort, Li­ni­en und Zif­fern auf die trans­pa­ren­te Ska­la zu zeich­nen. Es war eine Auf­ga­be, die äu­ßers­te Ge­nau­ig­keit er­for­der­te, und ich muss­te be­wun­dern, wie er sei­ne Kraft zü­gel­te und der nö­ti­gen Fein­heit und Auf­merk­sam­keit an­pass­te.

Als ich das Bett ge­macht hat­te, über­rasch­te ich mich da­bei, wie ich ihn fas­zi­niert an­sah. Er war si­cher schön – schön als Mann. Und im­mer wie­der wun­der­te ich mich, dass sein Ant­litz nicht die Spur von Ver­derb­nis oder Las­ter­haf­tig­keit zeig­te. Es war das Ge­sicht ei­nes Man­nes, der kein Un­recht tat. Ich möch­te nicht miss­ver­stan­den wer­den: Ich mei­ne, es war das Ge­sicht ei­nes Man­nes, der nichts tat, was er nicht vor sei­nem Ge­wis­sen ver­ant­wor­ten konn­te, oder – der über­haupt kein Ge­wis­sen hat­te. Ich nei­ge dazu, letz­te­res zu glau­ben. Er war ein pracht­vol­ler Ata­vis­mus, ein Mensch, so pri­mi­tiv, wie die Welt ihn vor Ent­wick­lung der Moral ge­se­hen. Er war nicht un­mo­ra­lisch, son­dern ganz moral­los.

Wie ge­sagt, er war schön als Mann. Sein glat­tra­sier­tes Ge­sicht ließ je­den Zug her­vor­tre­ten, und es war rein und scharf ge­schnit­ten wie eine Ka­mee. Son­ne und Meer hat­ten die ur­sprüng­lich hel­le Haut zu ei­nem dunklen Bron­ze­ton ge­bräunt, der von Kampf und Streit zeug­te und so­wohl Wild­heit wie Schön­heit noch er­höh­te. Sei­ne Lip­pen wa­ren voll, aber doch von der Herb­heit, die sonst dün­nen Lip­pen ei­gen ist. Mund, Kinn und Kinn­ba­cken zeug­ten eben­falls von Fes­tig­keit und Här­te, ge­paart mit männ­li­cher Wild­heit und Un­be­zähm­bar­keit – eben­so die Nase. Es war die Nase ei­nes Men­schen, der ge­bo­ren war, zu er­obern und zu herr­schen. Sie er­in­ner­te an einen Ad­ler­schna­bel. Sie wäre fast grie­chisch oder rö­misch ge­we­sen, war aber einen Schat­ten zu mas­sig für das eine und eine Spur zu zart für das an­de­re. Und wäh­rend das al­les die ver­kör­per­te Wild­heit und Stär­ke war, schie­nen die Li­ni­en von Au­gen und Brau­en gleich­sam ver­edelt durch die Schwer­mut in der Tie­fe sei­ner See­le, und die Züge er­hiel­ten da­durch eine Grö­ße und Voll­kom­men­heit, die ih­nen sonst ge­fehlt hät­ten.

Ich über­rasch­te mich also da­bei, wie ich un­tä­tig da­stand und ihn stu­dier­te. Wie sehr der Mann mich doch in­ter­es­sier­te! Wer war er? Was war er? Wie war er zu dem ge­wor­den, der er war? Alle Fä­hig­kei­ten schi­en er zu be­sit­zen, alle Mög­lich­kei­ten – warum war er denn nichts ge­wor­den als der ein­fa­che Ka­pi­tän ei­nes Rob­ben­fän­gers mit ei­nem Ruf furcht­ein­flö­ßen­der Bru­ta­li­tät un­ter den See­leu­ten und Jä­gern?

Mei­ne Neu­gier muss­te sich Luft ma­chen.

»Wa­rum ha­ben Sie nichts Gro­ßes auf die­ser Welt voll­bracht? Mit Ih­rer im­men­sen Kraft hät­ten Sie jede Höhe er­klim­men kön­nen. Ohne Ge­wis­sen oder mo­ra­li­sche In­stink­te, wie Sie sind, hät­ten Sie die Welt un­ter­jo­chen und be­herr­schen kön­nen. Und statt des­sen sind Sie, auf der Höhe des Le­bens, in ei­nem Al­ter, da der Ab­stieg schon be­ginnt, der Füh­rer ei­nes Scho­ners und ja­gen Rob­ben, um die Ei­tel­keit und Putz­sucht der Wei­ber zu be­frie­di­gen, schwel­gen, um Ihre ei­ge­nen Wor­te zu ge­brau­chen, in ei­ner Ge­mein­heit, die al­les an­de­re eher als herr­lich ist. Mit all Ih­rer wun­der­ba­ren Kraft ha­ben Sie nichts voll­bracht? Gab es nichts, das Sie hielt, das Sie hal­ten konn­te? Wa­rum? Be­sa­ßen Sie kei­nen Ehr­geiz? Sind Sie Ver­su­chun­gen er­le­gen? Wa­rum?«

Bei Be­ginn mei­nes Aus­bruchs hat­te er die Au­gen er­ho­ben und folg­te mir wil­lig, bis ich fer­tig war und nun, atem­los und er­schro­cken, vor ihm stand. Er war­te­te einen Au­gen­blick, als such­te er nach Wor­ten, und sag­te dann:

»Hump, ken­nen Sie das Gleich­nis vom Sä­mann, der aus­ging, um zu säen? Sie wer­den sich er­in­nern, dass ei­ni­ge Sa­men­kör­ner auf stei­ni­gen Bo­den fie­len, wo es nur we­nig Erde gab, und so­gleich keim­ten, weil sie so dicht un­ter der Ober­flä­che la­gen. Als aber die Son­ne kam, ver­dorr­ten sie und welk­ten da­hin, weil sie kei­ne Wur­zeln hat­ten. Und ei­ni­ge Kör­ner fie­len zwi­schen Dor­nen­sträu­cher, und die er­stick­ten sie.«

 

»Nun?« frag­te ich.

»Nun?« frag­te er, ein we­nig ge­kränkt. »Ich war ein sol­ches Sa­men­korn.«

Er senk­te den Kopf auf die Zeich­nung und setz­te sei­ne Ar­beit fort. Ich be­en­de­te die mei­ne und hat­te schon die Tür ge­öff­net, um zu ge­hen, als er mich wie­der an­sprach: »Hump, wenn Sie eine Kar­te von Nor­we­gen neh­men, wer­den Sie an der West­küs­te einen Ein­schnitt fin­den, der Roms­dals Fjord ge­nannt wird. Im Bann­krei­se die­ser Bucht wur­de ich ge­bo­ren. Aber nicht als Nor­we­ger. Ich bin Däne. Mein Va­ter und mei­ne Mut­ter wa­ren Dä­nen, und wie sie in dies raue Fleck­chen Erde ge­kom­men wa­ren, weiß ich nicht. Ich habe nie et­was dar­über ge­hört. Hier­von ab­ge­se­hen, ist nichts Ge­heim­nis­vol­les an der Ge­schich­te. Sie wa­ren arme, un­wis­sen­de Leu­te. Alle ihre Vor­fah­ren wa­ren so ge­we­sen – Küs­ten­bau­ern, die ihre Söh­ne seit un­denk­li­chen Zei­ten auf die Wo­gen zu säen pfleg­ten. Mehr ist nicht zu be­rich­ten.«

»Doch«, wand­te ich ein. »Es ist mir im­mer noch rät­sel­haft.«

»Was soll ich Ih­nen noch er­zäh­len?« frag­te er mit ei­nem neu­en Klang von Wild­heit in der Stim­me. »Von dem küm­mer­li­chen Le­ben ei­nes Kin­des? Von dem kar­gen Da­sein der Fi­scher? Dass ich aufs Meer hin­aus­fuhr, als ich kaum krie­chen konn­te? Von mei­nen Brü­dern, die, ei­ner nach dem an­de­ren, zur See gin­gen und nie wie­der­kehr­ten? Von mir sel­ber, der ich im rei­fen Al­ter von zehn Jah­ren Ka­jüts­jun­ge auf Küs­ten­fah­rern war und we­der le­sen noch schrei­ben konn­te? Von schlech­ter Kost und noch schlech­te­rer Be­hand­lung – Püf­fe und Schlä­ge wa­ren mir Bett und Früh­stück, er­setz­ten Wor­te, und Furcht, Hass und Schmerz wa­ren mei­ne ein­zi­gen See­len­re­gun­gen. Ich er­in­ne­re mich nicht gern dar­an. Selbst jetzt noch wer­de ich toll, wenn ich dar­an den­ke. Aber es gab Schif­fer, die ich hät­te tö­ten kön­nen, als ich mei­ne Man­nes­kraft er­langt hat­te, wenn das Schick­sal mich nicht in an­de­re Mee­re ge­führt hät­te. Als ich wie­der­kehr­te, wa­ren die­se Schif­fer lei­der tot, nur einen traf ich – er war sei­ner­zeit Steu­er­mann ge­we­sen; als ich ihn jetzt wie­der­traf, war er Schif­fer; als ich ihn ver­ließ, ein Krüp­pel, der nie wie­der ge­hen wird.«

»Aber Sie le­sen Spencer und Dar­win und ha­ben da­bei nie eine Schu­le von in­nen ge­se­hen – wo ha­ben Sie le­sen und schrei­ben ge­lernt?« frag­te ich.

»In der eng­li­schen Han­dels­ma­ri­ne. Ka­jüts­jun­ge mit zwölf, Schiffs­jun­ge mit vier­zehn, Leicht­ma­tro­se mit sech­zehn, Voll­ma­tro­se und Koch mit sieb­zehn, un­end­li­cher Ehr­geiz und un­end­li­che Ein­sam­keit, ohne Hil­fe, ohne Ver­ständ­nis. Ich tat al­les aus ei­ge­ner Kraft, lern­te selbst Na­vi­ga­ti­on, Ma­the­ma­tik, Na­tur­wis­sen­schaft, Li­te­ra­tur und ich weiß nicht, was al­les. Und wozu? Herr und Be­sit­zer ei­nes Rob­ben­scho­ners auf der Höhe mei­nes Le­bens, wo, wie Sie sa­gen, der Ab­stieg be­ginnt. Jam­mer­voll, nicht wahr? Als die Son­ne kam, war ich ver­dorrt, und weil ich kei­ne Wur­zeln ge­schla­gen hat­te, welk­te ich hin.«

»Aber die Ge­schich­te be­rich­tet von Skla­ven, die sich zum Pur­pur em­por­schwan­gen«, schal­te­te ich ein.

»Und die Ge­schich­te be­rich­tet von güns­ti­gen Ge­le­gen­hei­ten, durch wel­che die­se Skla­ven sich em­por­schwan­gen«, ent­geg­ne­te er bit­ter. »Kein Mensch kann eine güns­ti­ge Ge­le­gen­heit schaf­fen. Al­les, was die großen Män­ner ta­ten, war, dass sie die Ge­le­gen­heit er­kann­ten, wenn sie kam. Der Kor­se er­kann­te sie. Ich habe eben­so große Träu­me ge­träumt wie der Kor­se. Ich wür­de die Ge­le­gen­heit er­kannt ha­ben, aber sie kam nie. Die Dor­nen schos­sen hoch und er­stick­ten mich. Und ich kann Ih­nen sa­gen, Hump, dass Sie mehr von mir wis­sen, als sonst ir­gend­ein Le­ben­der au­ßer mei­nem Bru­der.«

»Und was ist der? Wo ist er?«

»Ka­pi­tän des Damp­fers ›Ma­ce­do­nia‹, Rob­ben­fän­ger«, lau­te­te die Ant­wort. »Wir wer­den ihn al­ler Wahr­schein­lich­keit nach an der ja­pa­ni­schen Küs­te tref­fen. Die Leu­te nen­nen ihn Tod Lar­sen.«

»Tod Lar­sen!« rief ich un­will­kür­lich. »Gleicht er Ih­nen?«

»Kaum. Er ist ein Stück Vieh ohne Kopf. Er hat all mei­ne – – mei­ne – –«

»Tier­heit!« schob ich ein.

»Ja – Dank für das Wort – all mei­ne Tier­heit, aber er kann we­der le­sen noch schrei­ben.«

»Und hat nie über das Le­ben phi­lo­so­phiert«, füg­te ich hin­zu.

»Nein«, ant­wor­te­te Wolf Lar­sen mit ei­nem Aus­druck un­be­schreib­li­cher Trau­rig­keit. »Und er ist glück­lich, da er sich nicht um das Le­ben küm­mert. Er hat zu viel da­mit zu tun, es zu le­ben, als dass er dar­über grü­beln könn­te. Mein Feh­ler war, dass ich je ein Buch auf­ge­schla­gen habe.«

11

Die ›Ghost‹ hat den süd­lichs­ten Punkt des Bo­gens er­reicht, den sie durch den Stil­len Ozean be­schreibt, und be­ginnt jetzt, den Kurs nach Nor­den, dem Gerücht nach, auf eine ein­sa­me In­sel zu set­zen, um die Was­ser­fäs­ser zu fül­len. Dann geht es die ja­pa­ni­sche Küs­te ent­lang, und die Jagd be­ginnt. Die Jä­ger ha­ben ihre Büch­sen und Schrot­flin­ten nach­ge­se­hen und schie­ßen sich jetzt ein, bis sie mit ih­ren Leis­tun­gen zu­frie­den sind; Pul­ler und Bootss­teu­rer ha­ben Sprietse­gel ver­fer­tigt, Rie­men und Dol­len mit Le­der und Stroh­ge­flecht um­wun­den, da­mit sie ge­räusch­los an die Rob­ben her­an­kom­men kön­nen; die Boo­te sind ge­brauchs­fer­tig.

Ne­ben­bei: Le­achs Arm ist gut ver­heilt, wenn er auch die Nar­be sein gan­zes Le­ben be­hal­ten wird. Tho­mas Mu­gridge lebt in To­des­angst vor ihm und wagt kaum, nach Ein­tritt der Dun­kel­heit das Deck zu be­tre­ten. In der Back geht es recht un­ge­müt­lich her. Louis er­zählt mir, un­ter den Ma­tro­sen gin­ge das Gerücht, dass zwei von ih­nen, die ge­schwatzt ha­ben sol­len, von ih­ren Ka­me­ra­den tüch­tig ver­prü­gelt wor­den sei­en. Er schüt­telt be­denk­lich den Kopf über John­son, der Pul­ler in sei­nem Boot ist. John­son soll sich des Ver­bre­chens schul­dig ge­macht ha­ben, dass er sei­ne Mei­nung zu frei ge­äu­ßert hat und ein paar­mal mit Wolf Lar­sen we­gen der Auss­pra­che sei­nes Na­mens an­ein­an­der­ge­ra­ten ist. Jo­han­sen hat er neu­lich ei­nes Nachts mitt­schiffs ver­prü­gelt, und seit­dem nennt der Steu­er­mann ihn bei sei­nem rech­ten Na­men. Aber es kann na­tür­lich nicht die Rede da­von sein, dass John­son es auch Wolf Lar­sen auf die­se Wei­se ein­bläut.

Louis hat mir auch mehr von Tod Lar­sen be­rich­tet, und was er er­zählt, stimmt mit der kur­z­en Be­schrei­bung des Ka­pi­täns über­ein. Wir wer­den Tod Lar­sen ver­mut­lich an der ja­pa­ni­schen Küs­te tref­fen. »Und da kannst du dich auf ein Un­wet­ter ge­fasst ma­chen«, pro­phe­zeit Louis, »denn sie has­sen sich wie die Wolfs­brut, die sie ja auch sind.« Tod Lar­sen be­feh­ligt den ein­zi­gen Rob­ben­damp­fer der gan­zen Flot­te, die ›Ma­ce­do­nia‹, die vier­zehn Boo­te trägt, wäh­rend die üb­ri­gen Fahr­zeu­ge nur je sechs ha­ben. Es heißt, sie habe Ka­no­nen an Bord, und es lau­fen wil­de Gerüch­te um über selt­sa­me Beu­te­zü­ge und Ex­pe­di­tio­nen des Schif­fes, von Opi­um­schmug­gel nach den Staa­ten und Waf­fen­schmug­gel nach Chi­na bis zu Skla­ven­han­del und of­fe­ner See­räu­be­rei. Und ich muss Louis glau­ben, denn ich habe ihn noch nie auf ei­ner Lüge er­tappt, und er ist ein le­ben­di­ges Le­xi­kon in Be­zug auf al­les, was mit Rob­ben­jagd und Rob­ben­jä­gern zu­sam­men­hängt.

Wie auf dem Vor­schiff und in der Kom­bü­se, so geht es auch im ›Zwi­schen­deck‹ und auf dem Ach­ter­deck die­ses wah­ren Höl­len­schif­fes zu. Die Leu­te kämp­fen wie wil­de Tie­re. Die Jä­ger er­war­ten je­den Au­gen­blick eine Schie­ße­rei zwi­schen Smo­ke und Hen­der­son, de­ren al­ter Streit noch nicht bei­ge­legt ist, wäh­rend Wolf Lar­sen sagt, dass er, wenn er dazu käme, den Über­le­ben­den tö­ten wür­de. Er sagt ohne Um­schwei­fe, dass sei­ne Stel­lung­nah­me in die­ser Sa­che nichts mit Moral zu tun habe, und dass die Jä­ger sich sei­net­we­gen gern alle ge­gen­sei­tig tot­schla­gen und auf­fres­sen könn­ten, wenn er sie nicht so nö­tig zur Jagd brauch­te. Wenn sie sich nur ru­hig ver­hal­ten wol­len, bis die Jagd vor­bei ist, ver­spricht er ih­nen einen kö­nig­li­chen Kar­ne­val. Dann kann sich ihr Groll aus­to­ben, die Über­le­ben­den kön­nen die To­ten ins Meer wer­fen und sich eine Ge­schich­te aus­den­ken, wie sie ver­un­glückt sind. Ich glau­be, selbst die Jä­ger ent­set­zen sich über sei­ne Kalt­blü­tig­keit. So ge­fähr­li­che Bur­schen sie auch sind: ihn fürch­ten sie. Tho­mas Mu­gridge be­zeigt mir eine hün­di­sche Un­ter­wür­fig­keit, aber mei­ne ge­hei­me Furcht vor ihm schläft nie. Mit mei­nem Knie geht es viel bes­ser, wenn es auch zu­wei­len noch län­ge­re Zeit schmerzt, und mein Arm, den Wolf Lar­sen ge­packt hat­te, wird nach und nach wie­der ge­brauchs­fä­hig. Im üb­ri­gen be­fin­de ich mich in glän­zen­der kör­per­li­cher Ver­fas­sung und füh­le das. Mei­ne Mus­keln wer­den fes­ter und neh­men an Um­fang zu. Mei­ne Hän­de je­doch bie­ten einen jäm­mer­li­chen An­blick. Sie sind mit Brand­bla­sen über­sät, Nied­nä­gel ha­ben sich ge­bil­det, und die Nä­gel sind ab­ge­bro­chen, schmut­zig und von wil­dem Fleisch über­wu­chert. Dazu lei­de ich an Fu­run­keln, wohl eine Fol­ge der Kost, denn ich habe noch nie et­was mit die­ser Pla­ge zu tun ge­habt. Vor ei­ni­gen Aben­den hat­te ich das Ver­gnü­gen, Wolf Lar­sen in der Bi­bel le­sen zu se­hen, von der ein Exem­plar in der See­manns­kis­te des to­ten Steu­er­manns ge­fun­den wor­den war. Ich war ge­spannt, wel­che Aus­beu­te der Ka­pi­tän von die­ser Lek­tü­re ha­ben konn­te, und er las mir aus dem Pre­di­ger Sa­lo­mo vor. Ich hät­te mir ein­bil­den kön­nen, dass er, als er vor­las, sei­ne ei­ge­nen Ge­dan­ken aus­sprach, und sei­ne Stim­me, die tief und trau­rig durch die klei­ne Ka­jü­te hall­te, nahm mich ge­fan­gen und hielt mich fest. Un­ge­bil­det mag er sein, aber si­cher weiß er der Be­deu­tung des ge­schrie­be­nen Wor­tes Aus­druck zu ver­lei­hen. Ich höre ihn noch, höre die tie­fe Schwer­mut in sei­ner Stim­me vi­brie­ren, als er las:

»Ich sam­mel­te mir auch Sil­ber und Gold und teu­re Schät­ze von Kö­ni­gen und den Län­dern, ich schaff­te mir Sän­ger und Sän­ge­rin­nen und, die Lüs­te der Men­schensöh­ne, vie­le Frau­en.

Und ich ward groß und schaff­te mehr als jed­we­der, der vor mir in Je­ru­sa­lem ge­we­sen, auch mei­ne Weis­heit ver­blieb bei mir.

Als ich mich aber wand­te auf alle mei­ne Wer­ke, die mei­ne Hän­de ge­schaf­fen, und auf die Mühe, die ich auf­ge­wendet, um zu schaf­fen, sie­he: al­les nich­tig und Ha­schen nach Wind und kein Er­folg un­ter der Son­ne. Al­les wie al­len. Ein Be­geb­nis ist dem Ge­rech­ten und dem Frev­ler, dem Gu­ten und Rei­nen und dem Un­rei­nen, dem, der op­fert, und dem. der nicht op­fert, wie der Gute, so der Sün­der, der leicht schwört wie wer einen Schwur scheut.

Dies ist ein Übel in al­lem, was un­ter der Son­ne ge­schieht, dass Ein Be­geb­nis al­len ist, und des fül­let sich der Men­schensöh­ne Herz mit Bö­sem, und Wahn ist in ih­rem Her­zen wäh­rend ih­res Le­bens, und nach die­sem geht es zu den To­ten!

Denn wer ist aus­ge­nom­men? Al­len Le­ben­den ist Hoff­nung, denn es ist bes­ser um einen le­ben­di­gen Hund als um den to­ten Lö­wen.

Denn die Le­ben­den wis­sen, dass sie ster­ben wer­den, aber die To­ten wis­sen nicht das ge­rings­te, und ih­nen ist kein Lohn mehr, denn ihr An­den­ken wird ver­ges­sen. So­wohl ihre Lie­be als ihr Hass als ihr Ei­fer ist längst ver­lo­ren, und kei­nen An­teil ha­ben sie mehr auf im­mer an al­lem, was un­ter der Son­ne ge­schieht.

Da ha­ben Sie’s, Hump«, sag­te er, schloss das Buch über sei­nen Fin­gern und blick­te mich an. »Der Pre­di­ger, der Kö­nig über Is­rael in Je­ru­sa­lem, dach­te wie ich. Sie nen­nen mich einen Pes­si­mis­ten. Ist dies nicht der schwär­zes­te Pes­si­mis­mus? ›Al­les ist nich­tig und Ha­schen nach Win­d‹, ›k­ein Er­folg un­ter der Son­ne‹, ›Ein Be­geb­nis für al­le‹, für den To­ren wie für den Wei­sen, für den Rei­nen wie den Un­rei­nen, den Sün­der und den Hei­li­gen, und dies Be­geb­nis ist der Tod, et­was Bö­ses, wie er sagt. Denn der Pre­di­ger lieb­te das Le­ben und woll­te nicht ster­ben, und so sag­te er, dass ein le­ben­di­ger Hund bes­ser sei als ein to­ter Löwe. Er zog Ei­tel­keit und Qual dem Schwei­gen und der Un­be­weg­lich­keit des Gra­bes vor. Und das tue ich auch. Krab­beln ist ge­mein, aber nicht zu krab­beln, wie Erde und Stein zu sein, ist ein ab­scheu­er­re­gen­der Ge­dan­ke. Ab­scheu­er­re­gend für das Le­ben in mir, das Le­ben, des­sen Es­senz Be­we­gung, die Fä­hig­keit, sich zu be­we­gen, und das Be­wusst­sein die­ser Fä­hig­keit ist. Das Le­ben selbst be­frie­digt nicht, aber vor­aus­zu­schau­en auf den Tod ist noch un­be­frie­di­gen­der.«

 

Mei­ne Ein­wän­de, mein Wi­der­spruch wa­ren ver­ge­bens. Er über­schüt­te­te mich förm­lich mit Ar­gu­men­ten.

»So ist das Le­ben nun ein­mal. Das Le­ben wird sich stets em­pö­ren, wenn es spürt, dass es auf­hö­ren soll. Der Pre­di­ger nann­te das Le­ben und das Le­bens­werk ei­tel und qual­voll, ein Übel; aber den Tod, das Auf­hö­ren von Ei­tel­keit und Qual, nann­te er ein noch grö­ße­res Übel. Ka­pi­tel auf Ka­pi­tel klagt er über dies ›Be­geb­nis‹, das al­len ohne Aus­nah­me wi­der­fährt. Und so geht es mir, und so geht es Ih­nen, ja, selbst Ih­nen, denn Sie em­pör­ten sich ge­gen den Tod, als Köch­lein das Mes­ser für Sie wetz­te. Sie fürch­te­ten den Tod, und das Le­ben in Ih­nen, aus dem Sie be­ste­hen und das stär­ker ist als Sie, woll­te nicht ster­ben. Sie ha­ben von dem In­stinkt der Uns­terb­lich­keit ge­spro­chen. Ich spre­che vom In­stinkt des Le­bens, der umso stär­ker wird, je nä­her der Tod kommt, und der, wenn der Tod vor der Tür steht, den In­stinkt der Uns­terb­lich­keit über­wäl­tigt. So ist es Ih­nen er­gan­gen – das kön­nen Sie nicht leug­nen –, weil ein ver­rück­ter Cock­ney­koch das Mes­ser wetz­te.

Jetzt fürch­ten Sie ihn. Und Sie fürch­ten mich. Das kön­nen Sie nicht leug­nen. Wenn ich Sie bei der Keh­le pack­te, so« – und sei­ne Hand um­krall­te mei­nen Hals, und der Atem stock­te mir –, »und be­gän­ne, das Le­ben aus Ih­nen her­aus­zu­pres­sen, so und so, dann wür­de Ihr Uns­terb­lich­keits­in­stinkt ver­glim­men, Ihr Le­bens­in­stinkt wür­de auf­fla­ckern, und Sie wür­den für Ihre Ret­tung kämp­fen. Ich sehe die To­des­angst in Ihren Au­gen. Sie fuch­teln mit den Ar­men in der Luft her­um. Sie bie­ten Ihre gan­ze win­zi­ge Kraft für den Kampf ums Le­ben auf. Ihre Hand packt mei­nen Arm – sie fühlt sich so leicht an wie ein ru­hen­der Schmet­ter­ling. Ihre Brust keucht, Ihre Zun­ge streckt sich zum Hal­se her­aus, Ihre Haut wird schwarz, Ihre Au­gen ver­schwim­men: ›Le­ben! Le­ben! Le­ben!‹ schrei­en Sie. Und Sie schrei­en, weil Sie le­ben wol­len – hier und jetzt, nicht hin­ter­her. Sie zwei­feln an Ih­rer Uns­terb­lich­keit, nicht wahr? Haha! Sie sind ih­rer nicht si­cher. Sie wol­len es nicht dar­auf an­kom­men las­sen. Nur die­ses Le­ben ist Ih­nen et­was Si­che­res. Ach, es wird im­mer dunk­ler. Die Fins­ter­nis des To­des, das Ende des Seins. des Füh­lens, der Be­we­gung, die sich in Ih­nen sam­melt, sinkt auf Sie her­nie­der, er­hebt sich um Sie. Ihre Au­gen wer­den starr, bre­chen. Mei­ne Stim­me klingt schwach und fern. Sie se­hen mein Ge­sicht nicht. Aber noch kämp­fen Sie un­ter mei­nem Griff. Sie sto­ßen mit den Fü­ßen um sich. Ihr Kör­per krümmt und win­det sich wie eine Schlan­ge. Ihre Brust ar­bei­tet und keucht. Le­ben, le­ben – –«

Ich hör­te nichts mehr. Das Be­wusst­sein war aus­ge­löscht durch die Fins­ter­nis, die er so an­schau­lich be­schrie­ben hat­te. Als ich wie­der zu mir kam, lag ich auf dem Bo­den, wäh­rend er, eine Zi­gar­re rau­chend, mich nach­denk­lich mit dem be­kann­ten for­schen­den Aus­druck in sei­nen Au­gen be­trach­te­te.

»Nun, habe ich Sie über­zeugt?« frag­te er. »Hier trin­ken Sie. Ich möch­te Sie ei­ni­ges fra­gen.«

Ich schüt­tel­te ver­nei­nend den Kopf. »Ihre Ar­gu­men­te sind zu zwin­gend«, brach­te ich mit großer An­stren­gung aus mei­ner schmer­zen­den Keh­le her­aus.

»In ei­ner hal­b­en Stun­de wird Ih­nen wie­der gut sein«, ver­si­cher­te er mir. »Und ich ver­spre­che Ih­nen, dass ich kei­ne hand­greif­li­chen Be­weis­grün­de mehr ge­brau­chen wer­de. Ste­hen Sie auf. Sie kön­nen sich auf einen Stuhl set­zen.«

Und mit dem Spiel­zeug, das ich die­sem Un­ge­heu­er war, wur­de die Un­ter­hal­tung über den Pre­di­ger und an­de­re Din­ge wie­der auf­ge­nom­men. Die hal­be Nacht sa­ßen wir wach.