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Der Oelprinz

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»Nitsas-Ini, der “Große Donner”.«

» “Großer Donner”? Zu dem wollen wir ja!«

»Wirklich? Sie sagen “wir”; also sind Sie nicht allein?«

»Bewahre! Wir sind eine ganze Gesellschaft tüchtiger Westmänner und Helden beisammen, Winnetou, Old Shatterhand, Sam …«

»Kann ich erfahren, wo ihre Gefährten sich jetzt befinden?«

»Sie sind den Nijoras nach.«

»Die wollen uns doch überfallen.«

»Ja, wenn ich mich nicht täusche, glaube ich, dies gehört zu haben.«

»Sie sagen mir da etwas für uns ganz außerordentlich Wichtiges. Wir sind nämlich den Nijoras entgegengezogen, um ihrem Ueberfalle zuvorzukommen.«

»Wie? Ihnen entgegen? Ich glaube, daß Sie sich da auf dem falschen Wege befinden, verehrteste Frau Häuptling.«

»Wieso?«

»Wieso? Weil die sich drüben am linken Ufer befinden.«

»Nicht hier am rechten?«

»Nein.«

»Wirklich nicht? Wissen Sie das auch gewiß? Es kommt uns nämlich sehr viel darauf an, daß Sie sich nicht etwa in einem Irrtum befinden.«

»Ein Irrtum ist gar nicht möglich. Wenn wir jünger der Kunst einmal etwas wissen, so wissen wir es auch ordentlich und richtig. Wir sind ja eben von den Nijoras überfallen worden.«

»Das weiß ich. Drei von Ihnen haben sich gerettet.«

»Drei? Da denken Sie höchst wahrscheinlich an Buttler, Poller und den Oelprinzen. Die sind uns leider durchgebrannt.«

»Durchgebrannt? Also entflohen? Etwa Ihnen?«

»Ja.«

»Aber sie wollen doch Ihre Gefährten gewesen sein. Wie ist es da möglich, daß sie Ihnen entflohen sein können?«

»Es ist so. Glauben Sie es mir.«

»Das werden Sie mir noch deutlicher erklären müssen. Diese drei Männer erzählten, daß Old Shatterhand mit seiner Gesellschaft noch gefangen gewesen sei, als es ihnen gelang, sich zu retten.«

»Das ist entweder eine Lüge oder ein Irrtum in der Zeitrechnung. Als sie sich davonmachten, waren wir schon längst wieder frei. Haben Sie denn diese drei Personen gesehen?«

»Sogar gesprochen haben wir mit ihnen.«

»Da will ich hoffen, daß Sie sich in acht genommen haben!«

»Warum?«

»Weil das Menschen zu sein scheinen, denen man nicht weiter trauen darf, als man sie sieht. Die haben den Schalk im Nacken, ja ja, den Schalk im Nacken. Es ist ihnen sogar gelungen, mich zu täuschen, mich, der ich ein Sohn der Musen bin. Das will doch gewiß viel heißen, sehr viel! Ich werde Ihnen das schon noch erzählen, Frau Häuptling.«

»Ja, später. Für jetzt möchte ich zunächst wissen, wo Old Shatterhand und Winnetou sich befinden.«

»Das weiß ich nicht.«

»Nicht? Aus Ihren früheren Worten schien aber doch hervorzugehen, daß Sie es wissen müssen!«

»Das mag sein. Aber einesteils bekümmere ich mich nicht eingehend um solche Sachen, weil meine Heldenoper alle meine Gedanken in Anspruch nimmt, und andernteils verhalten sich meine Gefährten nicht so mitteilsam gegen mich, wie Sie anzunehmen scheinen. Es ist dies eine sehr zarte Rücksichtnahme von ihnen, für welche ich ihnen wirklich dankbar sein muß. Sie wollen mich nicht mit diesen profanen Sachen belästigen, da ich weit Höheres zu schaffen habe. Ich weiß also nicht, wo Old Shatterhand und Winnetou sich in diesem Augenblicke befinden; ich kann nur sagen, daß sie hinter den Nijoras her sind. Wenn sie mich mitgenommen hätten, könnte ich Ihnen den Ort, wo man sie jetzt zu suchen hat, genau sagen.«

»Wann sind sie denn von Ihnen fort?«

»Noch vor Mittag heut. Sie haben niemand als nur Schi-So mitgenommen.«

»Schi-So? Was? Meinen Sohn?«

»Ihren Sohn? Wie? Er ist Ihr Sohn?«

»Ja. Wußten Sie das nicht?«

»Nein. Ich wußte nur, daß er der Sohn von Nitsas-Ini sei, ob aber auch der Ihrige, das war mir bis zum gegenwärtigen Augenblicke unbekannt.«

»Aber ich habe Ihnen doch gesagt, daß ich die Frau des Häuptlings bin!«

»Das stimmt; aber wissen Sie, es ist für einen jünger der Kunst nicht so leicht, sich in die Verhältnisse einer Familie hineinzudenken, bei der die Mutter weiß, der Vater aber von kupferner Farbe ist. Ich werde es mir aber sehr genau überlegen, und dann ist es sehr wahrscheinlich, daß Sie in meiner Oper einen Platz bekommen, etwa als rote Heldenmutter, denn eine weiße habe ich schon in der Person von Frau Rosalie Ebersbach.«

Der Kantor kam ihr etwas sonderbar vor. Sie schüttelte leise den Kopf und erkundigte sich dann:

»Was thaten Sie denn eigentlich vorhin da drüben, wo Sie sich befanden?«

»Ich komponierte.«

»Das heißt, Sie arbeiteten an Ihrer Oper?«

»Ja. Ich komponierte den Heldeneinzugsmarsch.«

»Aber so laut!«

»Das muß so sein; das geht nicht anders. Ich muß doch hören, wie die einzelnen Instrumente klingen.«

»Aber das kann Ihnen doch sehr leicht das Leben kosten l«

»Fällt ihm nicht ein!«

»O doch! Wie nun, wenn Feinde in der Nähe gewesen wären?«

»Es waren keine da.«

»Wußten Sie das?«

»Ja.«

»Woher?«

»Sam Hawkens hat es gesagt. Darum paßte er auch nicht sehr auf mich auf, und so gelang es mir, mich zu entfernen, ohne daß man acht darauf hatte. Ich ging so weit fort, daß sie mich nicht hören konnten, und probierte da die einzelnen Stimmen des Orchesters durch. Da wurde ich leider plötzlich unterbrochen. Man packte mich von hinten, schnürte mir die Kehle zu, so daß es mit dem Komponieren rein alle war, und transportierte mich hierher. Ich hoffe, daß man mich wieder hinüberschafft!«

»Das wird geschehen. Ist es weit bis zu Ihrem Lager?«

»Nun, eine tüchtige Viertelstunde wird man zu gehen haben, da ich mich so weit entfernen mußte, um nicht gehört zu werden.«

»Und wer befehligt dort?«

»Sam Hawkens hat den Oberbefehl. Old Shatterhand hat nur die Weisung gegeben, daß wir ihnen möglichst schnell auf ihrer Fährte nachfolgen sollten. Bei Anbruch des Abends mußten wir natürlich Lager machen, weil in der Dunkelheit die Fährte nicht zu sehen war.«

»So ist es gut für einstweilen; ich werde jetzt mit meinem Manne sprechen.«

Sie wollte sich nach diesen Worten von ihm abwenden; da hielt er sie am Arme zurück und bat:

»Vergessen Sie nicht, ihm zu sagen, daß ich ein jünger der Kunst und ein Sohn der Musen bin! Man soll mich ja nicht wieder so durch das Wasser schleppen, wie es vorhin geschehen ist!«

Da trat Wolf, der von fern gestanden und zugehört hatte, zu ihm heran und sagte in barschem Tone:

»Da hätten Sie hübsch daheim bleiben sollen. Musensöhne gehören nicht hierher nach dem wilden Westen!«

»Warum?« fragte der Kantor.

»Weil sie, wenn sie Ihnen nur einigermaßen ähneln, ganz konfuse und verrückte Menschen sind.«

»Oho! Da muß ich denn doch bitten, in einem andern Tone mit mir –«

»Schweigen Sie! Was Sie gethan haben, ist eine ganz unverzeihliche Unvorsichtigkeit. Wenn Sam Hawkens geglaubt hat, daß keine Feinde hier sein können, so ist das ein Irrtum gewesen. Daß Sie sich aber aus dem Lager entfernt haben, ohne um Erlaubnis zu fragen, das konnte Ihnen allen leicht das Leben kosten. Wie nun,

wenn an unsrer Stelle sich die Nijoras hier befunden hätten?«

»Die sind drüben am linken Ufer!«

»Sie könnten auch herübergegangen sein. Dann wären Sie verloren gewesen. Uebrigens können wir Ihre Aussagen gar nicht als maßgebend betrachten. Wir sind gezwungen, einige Kundschafter fortzuschicken, um zu erfahren, was von Ihren Darlegungen falsch und was richtig ist.«

»Es ist alles richtig! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf.«

»Ihr Wort gilt gar nichts. Sie kommen mir so verworren vor, daß ich diejenigen nicht beneide, welche sich mit Ihnen zu befassen haben. Wer weiß, was für Unheil schon von Ihnen angerichtet worden ist!«

»Nicht das geringste! Von der Kunst kann überhaupt nur Heil und Segen kommen.«

»Aber von ihren Jüngern nicht, wenn sie Ihnen gleichen.«

»Das ist eine Beleidigung, Herr! Wer sind Sie denn eigentlich? Sie reden deutsch. Sind Sie etwa ein Landsmann von mir?«

»Ja.«

»So sollten Sie höflicher sein. Wenn sich Landsleute so fern von der Heimat treffen, so sollten sie sich freuen, aber nicht einander ärgern!«

»Da haben Sie recht. Aber wer sich über so einen Konfusionsrat, wie Sie sind, nicht ärgert, der muß ein Engel sein. Sie bringen nicht nur die Sicherheit, sondern das Leben Ihrer Gefährten in Gefahr, und das geht mich auch etwas an, denn, wenn ich mich nicht irre, befindet sich bei Ihnen eine Person, welche meinem Herzen sehr nahe steht.«

»Wer könnte das sein? Etwa Frau Rosalie Ebersbach?«

»Unsinn! Ist nicht ein junger Deutscher bei Ihnen, welcher Wolf heißt?«

»Jawohl, Adolf Wolf.«

»Nun, ich heiße auch Wolf.«

»Ah, da sind Sie vielleicht gar der Onkel?«

»Woher vermuten Sie das?«

»Weil ich weiß, daß er zu seinem Onkel will. Sie heißen auch Wolf und sagen, daß er Ihrem Herzen nahe steht; da denke ich natürlich, daß er der Neffe ist.«

»So ist es auch. Da haben Sie gezeigt, daß Sie doch auch einmal logisch denken können, und das soll mich mit Ihnen aussöhnen. Setzen Sie sich nieder! Sie werden hier warten müssen, bis die Kundschafter zurück sind. Ich gehe selbst mit ihnen.«

Nun verdolmetschte er den Indianern, was er von dem Kantor erfahren hatte, und es wurde dann beschlossen, daß er mit noch zwei Roten über den Fluß schwimmen sollte, um das Lager der Weißen aufzusuchen.

Die drei waren gute Schwimmer; sie kamen leicht und schnell hinüber und wendeten sich dann links, um leise am Wasser hinschleichend, sich dem Lager zu nähern. Sie waren noch gar nicht weit gekommen, so hörten sie Schritte, welche sich ihnen näherten. Schnell versteckten sie sich hinter einige Büsche. Die Personen, welche kamen, sprachen miteinander, doch nicht laut. Wolf sah, als sie herangekommen waren, daß es zwei waren; sie blieben halten und lauschten.

»Das is doch wirklich een schrecklicher Mensch,« sagte der eine. »Der hat wahrhaftig gar keen bißchen Sitzefleesch; sobald wir Lager machen, schleicht er sich off und davon. Nu müssen wir uns in alle Richtungen komprimieren, um ihn zu finden, und dürfen doch nich laut nach ihm rufen, weil een Ohr da herum schtecken könnte, was keene angenehmen Gesinnungen für uns im Busen trägt. Wenn wir ihn gefunden haben, so hängen wir ihn an. Meenste nich ooch, alter Droll?«

 

»Ja,« stimmte der andre bei. »Die Oper, die er mache will, is verrückt, und er selber is noch viel verrückter. Der kann uns noch in großen Schaden bringe. Es wird wirklich nich anders; wir müssen ihn anhänge!«

Wolf hörte, daß er es mit Deutschen zu thun hatte, und grüßte hinter seinem Busche hervor:

»Guten Abend, meine Herren, es freut mich sehr, Landsleute hier zu treffen.«

Aber er sah die beiden schon nicht mehr, er hörte nur das Knacken ihrer Gewehrhähne. Sie waren gleich beim ersten Worte, welches er gesprochen hatte, wie in den Erdboden hinein verschwunden. sind Sie hin?« fuhr Wolf fort. »Aus Ihrem Verhalten und Ihrer Schnelligkeit ersehe ich, daß Sie gute Westmänner sind; aber Ihre Vorsicht ist hier unnötig. Sie hören ja, daß ich auch deutsch spreche.«

»Das zieht bei uns nich,« lautete die Antwort hinter einem Gesträuch heraus. »Es gibt mehrschtenteels Schurken, die ooch zuweilen deutsch reden können.«

»Ich bin aber ein wirklicher Deutscher!«

Als er sich dann in kurzen Worten als Adolf Wolfs Onkel legitimiert und über das Zusammentreffen mit dem Kantor berichtet hatte, rief Hobble-Frank:

»Alle Wetter, is das so! Da is es gut, daß wir eenander nich erschossen haben! Also sind Sie der Onkel von Adolf Wolf? Da krauchen Sie doch mal nich länger dort im Busch herum, sondern kommen Sie raus, Sie alter deutscher Napoleum!«

»Gern; vorher aber noch ein Wort. Es sind zwei Navajokrieger bei mir. Wie werden Sie sich zu ihnen verhalten?«

»So freundlich, als ob sie meine zwee eenzigen Patenkinder wären. Die Navajos sind doch unsre Freunde!«

»Gut, so kommen wir!«

Er trat mit den beiden Roten aus seinem Verstecke hervor und die beiden andern tauchten auch wieder wie aus der Erde auf. Der eine reichte ihm die Hand entgegen und sagte:

»Jetzt können wir off Ihren Gruß antworten. Guten Abend also und willkommen unter Freunden. Und damit Sie wissen, wer wir sind: Ich bin Herr Hehogabalus Morpheus Edeward Franke, genannt der Bärenjäger Hobble-Frank. Und hier mein Freund und Kamerad is die sogenannte Tante Droll, alias Herr Sebastian Melchior Pampel.«

»Es freut mich, zwei so tüchtige Westmänner persönlich kennen zu lernen. Wollen Sie mich nach Ihrem Lagerführen?«

»Sehr gerne. Erlauben Sie mir, Ihr Cicero zu sein, aber sagen Sie mir dabei, wo eegentlich nun unser Kantor schteckt!«

»Er befindet sich in unserm Lager,« antwortete Wolf, »wir mußten ihn so lange festhalten, bis wir erfahren hatten, zu wem er gehörte.«

»Das kann ich Ihnen sagen: Unter die Narren gehört er. Der Mann hat uns schon sehr viel Unannehmlichkeeten und Emballagen bereitet.«

Als sie den Lagerplatz erreichten, befanden sich nur die Auswanderer mit ihren Frauen und Kindern dort; die andern waren fortgegangen, um nach dem Kantor zu suchen.

»Wie benachrichtigen wir sie nur?« fragte Frank. »Wir können sie doch nich holen, weil wir nich wissen, wo sie schtecken.«

»Schießen Sie ein Gewehr ab,« riet Wolf. »Da werden sie gleich kommen.«

»Aber es könnten doch feindliche Menschen sich in der Nähe befinden; die würden wir durch den Schuß anlocken.«

»Nein. Nun, da ich unser Lager und das Ihrige kenne, weiß ich sehr genau, daß wir nichts zu befürchten haben.«

Auf dieses Wort hin schoß Frank sein Gewehr ab. Dann horchten sie, ob sich das Geräusch der Nahenden bald hören lassen werde.

Die Auswanderer betrachteten die drei Ankömmlinge mit neugierigen Blicken; sie hatten vor den beiden Indianern erschrecken wollen, wurden aber durch den Umstand, daß Frank sie gebracht hatte, schnell beruhigt. Der Schuß brachte die beabsichtigte Wirkung hervor. Die Abwesenden kehrten in kurzer Zeit einer nach dem andern zurück. Es läßt sich denken, wie entzückt Adolf Wolf war, als sein Oheim sich ihm zu erkennen gab. Es gab eine Scene der Freude und der Rührung, an welcher auch die andern alle herzlichen Anteil nahmen. Gern hätten dann Onkel und Neffe sich von ihnen abgesondert, um über die Heimat, die Verwandten und über alles zu sprechen, was ihnen auf dem Herzen lag, doch gab es keine Zeit dazu; die Gefühle der einzelnen Personen mußten zurücktreten vor der Gefahr, in welcher sich alle befanden. Und da Wolf in diesem Augenblicke der Vertreter der Navajos war, so wurde er jetzt als solcher vor allen Dingen in Anspruch genommen.

Es waren ihm die Namen sämtlicher Anwesenden genannt worden, und er wendete sich zunächst an den Bankier:

»Wenn ich mich nicht irre, wurdet Ihr mir als Mr. Rollins aus Arkansas bezeichnet. Ist es so?«

»Ja, Sir,« antwortete der Gefragte.

»Seid Ihr etwa der Bankier dieses Namens?«

»Ja.«

»Habt eine Oelquelle gekauft?«

»Leider ja, die aber keine Oelquelle war.«

»Dachte es mir. Seid beschwindelt worden.«

»Und wie! Leider sind uns die drei Kerle entkommen. Ich hoffe aber, daß wir sie noch einholen werden.«

»Wollt sie also nicht laufen lassen?«

»Nein. Sie haben ja meine Anweisung bei sich und wollen nach Frisco hinunter, um sie dort in Gold umzusetzen.«

»Wenn’s nur das ist, so laßt sie immer laufen!«

»So? Das ratet Ihr mir? Wie kommt Ihr auf diesen Gedanken?«

»Aus diesem Grunde hier. Wollt Ihr einmal sehen, was dies ist?«

Er zog einen Gegenstand aus der Tasche und reichte ihn Rollins hin. Als dieser einen Blick darauf geworfen hatte, rief er in froher Ueberraschung aus:

»Sir, was sehe ich da! Das ist ja meine Unterschrift, die Anweisung, welche ich in Grinleys Händen glaubte!«

»Wie Ihr seht, habt Ihr Euch da geirrt; er besitzt sie nicht mehr.«

»Sie ist’s; sie ist es wirklich. Nun ist alles gut; nun habe ich diesen Verlust nicht mehr zu befürchten; das, was es mich bisher gekostet hat, will ich gar nicht rechnen.«

Dann mußte Wolf erzählen, wie er in den Besitz dieser Schrift gekommen sei.

Er that dies in kurzer Weise; als er dann sagte, daß Grinley, Buttler und Poller wieder umgekehrt seien, fragte Sam Hawkens:

»Wollen die Kerle etwa hinter Euch her, Mr. Wolf?«

»Natürlich, sie wollen die Gelegenheit, wenn ich mich einmal allein von den andern entferne, abwarten und mich überfallen, um mir das Papier wieder abzunehmen.«

»So ist es; so denke ich es mir auch. Soll ihnen aber nicht nur nicht gelingen, sondern sie werden sich dadurch in unsre Hände liefern.«

»Das hoffe ich auch.«

»Und dann werden wir kurzen Prozeß mit ihnen machen. Wenigstens entlaufen sollen sie uns gewiß nicht wieder. Wo habt ihr euch heut gelagert?«

»Eine Viertelstunde abwärts von hier am jenseitigen Ufer.«

»Denkt ihr, daß sie euch nahe sind?«

»Nein. Sie haben unsrer Fährte nur so lange, als es Tag war, folgen können; dann mußten sie warten. Wir haben also einen ziemlichen Vorsprung vor ihnen.«

»Schön, so fangen wir sie morgen.«

»Oder auch nicht!«

»Warum nicht?«

»Weil wir da mit den Nijoras zu thun bekommen werden.«

»Hm, das ist wahr. Möchte wissen, was diese Halunken vornehmen werden, wenn sie euer voriges Lager erreichen und da sehen, daß die Vögel, die sie fangen wollten, ausgeflogen sind.«

»Das ist doch leicht zu denken.«

»Meint Ihr? Ich glaube es nicht.«

»Sie werden natürlich über den Fluß gehen und uns folgen.«

»Für so dumm halte ich Mokaschi nicht.«

»Dumm? Wieso würde dies eine Dummheit sein?«

»Weil ihr ihm weit überlegen seid. Er hat dreihundert Krieger bei sich und wird Kundschafter voransenden, welche euer Lager beobachten sollen. Wenn sie sehen, daß es verlassen ist, werden sie hinreiten, um das Terrain genau in Augenschein zu nehmen. Sie müßten blind sein, wenn sie da nicht sähen, daß ihr die doppelte Anzahl von Männern seid. Das melden sie dem Häuptling, und da wird er sich wohl hüten, seine Absicht, euch anzugreifen, auszuführen.«

»Und was meint Ihr, was er dann thun wird? Verzichten?«

»Nein. Er wird sich zurückziehen und eilende Boten heimsenden, welche Nachschub holen müssen. Ist dieser angekommen, dann geht er wieder angriffsweise vor.«

»Und uns soll er da die Dummheit zutrauen, so lange zu warten, bis er seine Krieger verdoppelt hat? Nein, nein, Mr. Hawkens; ich bin da ganz andrer Ansicht als Ihr.«

»So laßt sie hören! Nur wenn jeder seine Meinung sagt, kann man zur richtigen Klarheit kommen.«

»Die Sache liegt ganz anders, als Ihr annehmt. Euer Oelprinz hat uns belogen, indem er sagte, daß die Nijoras am rechten Flußufer abwärts kämen; die Absicht, die ihn dabei geleitet hat, ist leicht zu durchschauen.«

»Well. Er hat den Kampf zwischen den Navajos und Nijoras hinausschieben wollen, um Zeit zur Ausführung seines Vorhabens zu bekommen.«

»So ist es. Die Nijoras reiten am linken Flußufer hinab, um die Navajos zu überrumpeln, und diese reiten am rechten Ufer aufwärts, um jenen zuvorzukommen. Das ergibt ein Such- und Versteckensspiel, bei welchem gewiß so viel Zeit vergeht, als er braucht, um wieder zu seiner Anweisung zu kommen. Davon wissen aber die Nijoras nichts. Sie ahnen nicht, daß der Oelprinz bei uns gewesen ist und uns diese Lüge gesagt hat. Sie finden unser Lager verlassen; sie sehen unsre Fährte und werden derselben ungesäumt folgen, um plötzlich, wenn wir dies gar nicht ahnen, von hinten über uns herzufallen. Ein so ungeahnter Angriff, ein solcher Ueberfall vom Rücken her gleicht den Zahlenunterschied vollständig aus. Das werdet Ihr mir zugeben.«

»Kann nichts dagegen sagen; denke aber doch, daß sie sich hüten werden, das zu thun, was Ihr von ihnen annehmt.

Uebrigens gibt es hier einen Umstand, den wir mehr als alles andre in Berechnung ziehen müssen.«

»Und der ist?«

»Old Shatterhand und Winnetou, welche uns mit Schi-So vorangeritten sind.«

»Daß dies geschehen ist, das habe ich erfahren; aber warum sie es gethan haben, das weiß ich noch nicht. Sie wollten wohl die Nijoras beobachten?«

»Eigentlich nicht. Einer solchen Beobachtung bedurfte es nicht, weil es als sicher anzunehmen war, daß sie direkt zu den Navajos reiten würden. Diese mußten von dem bevorstehenden Ueberfalle benachrichtigt werden.«

»Ah, so wollten die drei zu uns?«

»Ja.«

»Da mußten sie aber doch von den Nijoras gesehen werden, die sich zwischen uns und den dreien befanden!«

»Nein, denn Old Shatterhand beabsichtigte, einen Bogen zu reiten. Er und Winnetou haben die besten Pferde des ganzen Westens, und für Schi-So wurde von den andern Tieren das schnellste ausgewählt. Es stand also zu erwarten, daß sie die Nijoras rechtzeitig überholen würden.«

Da machte Wolf ein bedenkliches Gesicht und sagte:

»Es ist mir nicht lieb, daß sie auf den Gedanken gekommen sind, dies zu thun. Es war gar nicht notwendig, uns zu benachrichtigen.«

»Aber doch gewiß! Eure Kundschafter waren ergriffen worden; sie konnten euch also keine Nachricht bringen.«

»Aber unsre Posten waren aufmerksame Leute; sie hätten den anrückenden Feind gewiß bemerkt. Nun müssen wir grad auf die beiden Männer, auf welche wir uns sonst am meisten hätten verlassen können, verzichten, auf Winnetou und auf Old Shatterhand.«

»Verzichten? Das sehe ich denn doch nicht ein.«

»Aber gewiß. Wenn es ihnen auch gelingt, die Nijoras zu umreiten und ihnen zuvorzukommen, so treffen sie uns nicht an; sie finden das Lager verlassen und wissen nicht, was sie nun thun sollen. Hinter sich haben sie die Feinde, und wir sind fort. Sie werden dastehen und sich ansehen und ganz verwundert mit den Köpfen schütteln.«

Da lachte Sam Hawkens laut auf und rief:

»Dastehen, sich angucken, die Köpfe schütteln? Hihihihi! Was fällt Euch denn ein, Mr. Wolf! Ihr behauptet, diese beiden berühmten Männer zu kennen, und kennt sie doch ganz und gar nicht. Ich sage Euch, sie werden nicht dastehen, sich auch nicht ansehen und noch viel weniger verwundert die Köpfe schütteln. Ich möchte wissen, wann oder von wem sich einer von ihnen jemals hätte verblüffen lassen! Wenn Ihr das von ihnen denkt, so könnt Ihr mir leid thun, herzlich leid!«

»Ihr nehmt das, was ich gesagt habe, viel zu scharf, Mr. Hawkens. Ja, ich kenne diese beiden Männer, das darf ich gar wohl behaupten; und ich weiß, was sie geleistet haben und noch leisten können; es kommt eben kein andrer Westmann über sie. Aber sie sind doch auch nur Menschen, und es gibt Lagen, in denen selbst ein Ausbund von Klugheit Fehler machen würde.«

 

»Die zwei aber nicht; das sage ich Euch. Man hätte wirklich oft denken mögen, daß sie allwissend seien. So eine Divinationsgabe, wie sie besitzen, habe ich noch nie bei einem andern Menschen bemerkt. Sie besitzen ein Ahnungsvermögen, welches fast an das Hellsehen streift. Das ist ihnen natürlich angeboren und durch viele, viele Uebung vergrößert und verfeinert. Ich bin überzeugt, daß sie trotz der vielen Eindrücke, welche eure Pferde beim Verlassen des Lagers gemacht haben, doch noch die Spuren von Grinley, Poller und Buttler entdecken, Sie werden sehen, daß diese hinter euch her sind, und wer weiß, was sie dann thun. Vielleicht etwas, woran kein andrer Mensch denken würde. Doch, da fällt mir ein: wir haben noch nicht von Khasti-tine und dem andern fehlenden Kundschafter gesprochen. Wißt ihr nicht, wo sie eigentlich stecken?«

»Ja.«

»Nun?«

»Es wurden zehn Kundschafter ausgesandt; acht sind bei den Nijoras gefangen; die beiden übrigen aber wurden ermordet.«

»Von wem?«

»Von den Nijoras natürlich.«

»Das vermutet ihr?«

»Wir vermuten es nicht bloß, sondern wir wissen es.«

»Von wem?«

»Von eurem Oelprinzen.«

»Ah! Der hat es euch gesagt?«

»Ja,«

»Und ihr habt es geglaubt?«

»Gewiß. Warum sollten wir es nicht glauben? Sie sind als Späher gegen die Feinde ausgezogen und von ihnen ertappt und erschossen worden. Das ist doch sehr einfach.«

»Nicht so einfach, wie ihr denkt. Ich habe doch gehört, daß besonders Khasti-tine ein ausgezeichneter Späher gewesen sein soll?«

»Nicht nur das. Er war trotz seiner Jugend ein Meister im Kundschaften.«

»So! Und da ist es euch nicht aufgefallen, daß er jetzt, wo er sich nicht allein befand, sondern neun Gefährten bei sich hatte, so unvorsichtig gewesen sein soll, sich erwischen zu lassen?«

Wolf sah Sam forschend in das Gesicht und fragte dann:

»Was beabsichtigt Ihr denn eigentlich mit Euren Worten?«

»Euch auf die Wahrheit zu bringen. Die Nijoras haben Eure Späher nicht getötet.«

»Wer denn?«

»Der Oelprinz.«

»Der – Oelprinz?« wiederholte Wolf im Tone des absolutesten Unglaubens.

»Ja, der Oelprinz,« bestätigte Sam.

»Das ist ein Irrtum. Wer hat Euch das weisgemacht?«

»Hört, Mr. Wolf, Sam Hawkens läßt sich nicht so leicht etwas weismachen!«

»Mag sein; so seid Ihr erbittert gegen den Oelprinzen, und diese Erbitterung hat Euch auf eine ungerechtfertigte Vermutung, auf eine falsche Berechnung gebracht.«

»Ich habe weder etwas vermutet noch etwas berechnet, sondern meine Behauptung gründet sich auf Thatsachen.«

»Alle Donner! So redet doch! Was sind das für Thatsachen?«

»Khasti-tine hat seine Sache ganz ausgezeichnet gemacht. Er beschlich den Häuptling der Nijoras so vortrefflich, daß dieser unbedingt in seine Hände fallen mußte; da aber kam ein andrer, ein ganz Unbeteiligter dazu und schoß ihn und seinen Gefährten hinterrücks nieder.«

»Und dieser Mörder soll – soll – euer Oelprinz gewesen sein?«

»Soll es nicht gewesen sein, sondern ist es gewesen.«

»Beweist es mir; beweist es!«

»Nichts ist leichter als das. Es waren Zeugen dabei, zwei Männer, die es verhindern wollten, aber nicht verhindern konnten, weil es zu schnell geschah. Und diese Zeugen sitzen hier bei uns.«

»Hier?« fragte Wolf, indem sein Blick suchend im Kreise herumging.

»Ja. Mr. Rollins und Mr. Baumgarten sind’s. Fragt sie nur; laßt es Euch von ihnen erzählen.«

Er wollte es doch noch nicht glauben; aber als der Bankier ihm den Vorgang genau und bis in das Einzelnste berichtet hatte, konnte er nicht länger zweifeln und rief nun um so grimmiger aus:

»Also dieser Kerl, dieser Schurke ist es wirklich gewesen! Und den haben wir bei uns gehabt! Er hat sich in meiner unmittelbaren Nähe befunden, so daß ich ihm das Messer in das Herz hätte stoßen können. Und wir haben nichts geahnt, nichts, gar nichts!«

»Ja, sogar bewaffnet habt ihr die Leute, hihihihi!« lachte Sam in seiner sonderbaren Weise. »Habt das sehr gut gemacht, wirklich außerordentlich gut!«

»Schweigt, Mr. Hawkens! Konnte man an so etwas denken? Ist so eine Frechheit für möglich zu halten? Kann ein Mensch, der unsre Kundschafter ermordet, sich dann zu uns wagen und Unterstützung von uns verlangen?«

»Daß es möglich ist, habt Ihr soeben erfahren. Gut nur, daß Ihr die Anweisung zurückbehalten habt. Den Kerl selbst freilich habt Ihr laufen lassen, ihn mit samt seinen beiden Helfershelfern.«

»Ja, das habe ich leider; aber ich bin überzeugt, daß dies nur für einstweilen gilt. Sie werden uns, und zwar vielleicht schon morgen, wieder in die Hände laufen.«

»Hm!« brummte Sam.

»Was brummt Ihr dazu?«

»O, ich wollte damit nur sagen, daß oft nicht alles so geschieht, wie man es wünscht.«

»Pshaw! Die Kerle sind ja hinter uns her und wir brauchen also nichts, gar nichts zu thun, als auf sie zu warten.«

»Ganz richtig! Aber wenn ihr nun nicht warten könnt? Es kann leicht etwas geschehen, was euch anderweit vollständig in Anspruch nimmt. Oder der Oelprinz kann sich besinnen und umkehren.«

»So jagen wir ihm nach und ruhen nicht eher, als bis wir ihn erwischen! Ich werde ihm morgen einige Kundschafter entgegenschicken, um darüber Gewißheit zu bekommen, ob er uns wirklich folgt oder nicht.«

»Und er sieht diese Kundschafter und macht sich aus dem Staube.«

»Das gewiß nicht, denn ich suche die besten meiner Leute aus. Also der, der ist der Mörder von Khasti-tine! Das muß der Häuptling erfahren, und zwar sofort! Er wartet überhaupt auf Nachricht. Ich muß ihn mit Euch zusammenbringen, damit wir uns wegen morgen beraten können. Wollt Ihr mitgehen?«

»Nein,« antwortete Hawkens. »Er mag kommen.«

»Aber bedenkt, daß er ein bedeutender Häuptling ist! Er darf wohl erwarten, daß Ihr so höflich seid, ihn aufzusuchen!«

»Wie? Was? Seid Ihr so weit verindianert, daß Ihr einen Roten für höher und besser erachtet, als einen Weißen?«

»Das nicht, aber er ist Häuptling.«

»Schön! Er ist der Anführer seiner roten Männer, und ich bin heut Anführer dieser weißen Ladies und Gentlemen. Ich darf überhaupt nicht fort, selbst wenn ich wollte.«

»Warum nicht?«

»Als Old Shatterhand heut mit Winnetou und Schi-So fortritt, sagte er mir, er würde mir den Ort, wo wir des Nachts lagern sollten, durch das Umknicken von drei jungen Baumstämmchen bezeichnen. Wir sind seiner Spur gefolgt und gegen Abend auf dieses Zeichen getroffen. Da haben wir zu bleiben.«

»Aber warum?«

»Er hat gewünscht, daß wir uns in dieser Nacht hier befinden. Nach seinen Gründen habe ich ihn nicht gefragt; jedenfalls aber hat er welche, und wenn so ein Mann Gründe hat, so sind sie gewiß gut und man hat sie zu achten. Es ist vielleicht gar möglich, daß er kommt.«

»Heute nacht?«

»Ja.«

»Das kann er nicht.«

»O, der kann, was er will!«

»Aber wenn er nach unserm letzten Lager geritten ist und dabei gezwungen war, einen Bogen um die Nijoras zu schlagen, so kann er in dieser Nacht nicht hier sein.«

»Geht mich gar nichts an. Er hat seinen Grund gehabt, mir diesen Ort hier anzuweisen, sonst wäre es ja gar nicht nötig gewesen, mir eine Stelle zu bezeichnen. Wir dürfen nicht von hier fort. Schickt also nach dem “Großen Donner”; er mag kommen!«

»Wie Ihr wollt; ich will nicht in Euch dringen.«

Er erteilte den beiden Indianern, welche mit ihm gekommen waren, den Auftrag, ihrem Häuptlinge die betreffende Meldung zu machen, und sie huschten vom Lagerfeuer fort, um diesen Befehl auszuführen.

Die Unterhaltung war bis jetzt in englischer Sprache geführt worden und da die deutschen Auswanderer derselben nicht mächtig waren, wußten sie nicht, wovon die Rede gewesen war. Darum bat Frau Rosalie den Hobble-Frank, ihr das Nötige mitzuteilen. Er that dies in deutscher Sprache. Als Wolf dies hörte, ging er auch vom Englischen auf das Deutsche über und machte hier und da einige Bemerkungen zu Franks Erklärungen.

Der Hobble schien ihm überhaupt zu gefallen. Es flogen Fragen und Antworten zwischen ihnen hin und her; das ernste Gesicht Wolfs erheiterte sich bei den sonderbaren Ausdrücken Franks immer mehr und endlich rief er lachend aus:

»Sie sind also wirklich das Original, wie es mir beschrieben worden ist. Ich wollte es nicht glauben.«

»Beschrieben worden? Von wem denn?« fragte der kleine Mann.

»Von Old Shatterhand.«

»Hat er sich dabei eenes mündlichen oder eenes schriftlichen Tones bedient?«

»Mündlich natürlich, mündlich.«

»Und wie hat er mich da genannt? Een Original?«

»Ja, oder wenigstens so ähnlich.«

»Aehnlich? Danke sehr vor Wurschtfett ohne Majoran! Ich bin nich ähnlich; ich bin überhaupt keenem Menschen ähnlich. Was ich bin, das bin ich ooch richtig, das bin ich ganz. Und wenn mein verehrter Old Shatterhand mich een Original genannt hat, so will ich es ooch sein, denn das is eene Ehre für mich. Es gibt unter zehn Menschen kaum drei oder viere, die man Originalersch nennen könnte, denn nich jedermann hat den Origines schtudiert.«