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Die Sklavenkarawane

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Märgi loetuks
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Seine Leute arbeiteten in der Sonnenhitze, daß ihnen der Schweiß in Strömen über die Gesichter lief. Sein Noqer war der hintere; die Dahabiëh segelte voran. Er wollte den andern Noqer ausstechen und bestrebte sich also, ihm den Wind wegzufangen. Wenn ein Reïs den Wind teilen oder schneiden will, so sticht er sein Messer in den Mast und ruft dabei den Namen Gottes an. Darum zog »der Schnarcher« sein langes, gekrümmtes Messer, hob es hoch empor, um es seinen Leuten zu zeigen und rief dabei mit einer Stimme, als ob er Tote erwecken wolle:

»Kawahm, kawahm! Schatir, schedid – schnell, schnell! Seid fleißig, seid stark! Stoßt, schiebt, arbeitet, arbeitet, ihr Kräftigen, ihr Geschickten! Laßt nicht nach, ihr Helden! O arbeitet, ihr Hunde, ihr Feiglinge, ihr Faulenzer! Seht hier mein Messer, seht ihr es? Schneidet den Wind! Nehmt diesem Noqer den Wind, daß seine Segel schlottern. Macht, macht, ihr Kinder, ihr Söhne, ihr Lieblinge! Arbeitet, ihr Trauten, ihr Auserwählten! Jetzt kommt der Augenblick; jetzt ist er da! Sikkini, sikkini, hai sikkini – mein Messer, mein Messer, hier ist mein Messer!«

Er trat zum Maste und holte zum Stoße aus. In dem Augenblicke, als er mit seinem Segel das des voranfahrenden Noqer deckte, stieß er das Messer in den Mast und rief:

»Be issm billahi, amahl, amahl, ja mobarekihn – im Namen Gottes, arbeitet, arbeitet, ihr Gesegneten! Wir haben ihn, wir haben diesen Noqer! Seht, wie ihm der Atem vergeht! Lakuddam, lakuddam – vorwärts, vorwärts! So ist‘s recht; wir kommen vorüber; wir haben ihn ausgestochen! Aaïb aaleïhu, hamdulillah – Schande über ihn, Allah sei Dank!«

Das Segel des andern Noqer war flau gefallen; es klatschte an den Mast. Da der Steuermann, dies nicht beachtend, das Ruder fest hielt und die Matrosen gerade in diesem Augenblicke am Steuerbord ihre Kraft auf die Stoßstangen legten, so fiel der Noqer nach Backbord ab, und der »alte Schnarcher« segelte an ihm vorüber. Hüben jubelten die Matrosen und Soldaten. Drüben ertönten Flüche und Verwünschungen, und man arbeitete mit verdoppelter Anstrengung, diese Schande wett zu machen.

Nun richtete »der Schnarcher« seine Absicht darauf, auch die Dahabiëh auszustechen; aber dies gelang ihm nicht, da ihre Segel höher standen und auch größer waren als die seinigen; er konnte ihr den Wind nicht wegfangen. Aber dieser Wetteifer hatte zur Folge, daß die Schiffe eine ganz ungewöhnliche Fahrt machten, was auch durch den Umstand unterstützt wurde, daß der Nil hierorts frei von hindernden Schilffeldern und schwimmenden Inseln war.

Noch vor dem Nachmittagsgebet erreichte die Dahabiëh die Krümmung, hinter welcher Pfotenhauer den Schiffen Abu el Mots begegnet war. Er machte Schwarz darauf aufmerksam.

»So hat er,« sagte dieser, »einen Vorsprung vor uns, welcher nicht ganz einen Tag beträgt. Wir werden die ganze Nacht segeln. Das Wasser leuchtet und die Sterne scheinen. Auch denke ich, daß der Mond sich zeigen wird. Auf diese Weise bringen wir den größten Teil dieses Vorsprunges ein.«

»Werden die Matrosen es aushalten?« fragte der Graue. »Diese Kerle arbeiten ja wie die Riesen. Sie schwitzen, daß ich glaub‘, es gibt eine Ueberschwemmung unten in Kairo.«

»Sie mögen sich in zwei Wachen teilen; es sind ja genug Soldaten zur Unterstützung vorhanden. Ich werde Hasab Murat das wissen lassen.«

Er schickte das kleine Boot zu dem Genannten ab, welcher sich auf dem von »dem Schnarcher« geführten Noqer befand. Die beiden Deutschen saßen im Schatten des großen Segels auf einem Serir und beobachteten den Lauf des Schiffes und die Scenerie des Flusses. Da trat Abd es Sirr, der »Sohn des Geheimnisses«, zu ihnen und fragte Schwarz:

»Effendi, hast du jetzt Zeit, die Antwort zu hören, welche ich dir heute noch geben wollte?«

»Ja, setze dich zu uns!«

Das war eine ehrende Auszeichnung, welche der Jüngling mit bescheidener Würde entgegennahm. Ein andrer hätte sich aus Höflichkeit geweigert; er aber hatte das ganz bestimmte Gefühl, daß er eher zu den Herren als zu den Dienern gehöre.

»Einiges habe ich dir schon gesagt,« begann er; »die Hauptsache aber wirst du jetzt zu hören bekommen. Wer mein Vater war, weiß ich nicht; aber ein Araber ist er ganz gewiß gewesen, denn die Worte, welche mir aus jener Zeit geblieben sind, gehören alle der arabischen Sprache an.«

»Und welchem Dialekte? Es wäre von großer Bedeutung, wenn du das wüßtest.«

»Das ist schwer zu sagen, denn es sind der Worte, welche ich gemerkt habe, nur sehr wenige.«

»Und wohin hat der Räuber dich geschafft?«

»Auch das weiß ich nicht. Ich erinnere mich nur, daß ich mich bei Schwarzen befunden habe, und daß eine Frau, welche weniger schwarz als die andern war, mich sehr lieb hatte. Sie ging mit mir fort, weit fort. Ich weiß, daß sie mich viele Tage auf ihren Armen getragen hat, in ein fernes, fernes Land. Dann legte sie sich hin und stand nicht wieder auf. Ich war sehr müde und schlief ein. Als ich erwachte, lag sie noch da und regte sich nicht. Sie war tot, vor Hunger und Erschöpfung gestorben. Auch ich hatte Hunger und weinte sehr, ohne Aufhören. Da kam ein Weib, welches meine Stimme gehört hatte und mich fand. Sie nahm mich mit sich in ein nahes Dorf, wo sie mir zu essen und zu trinken gab. Es kamen viele Schwarze, welche meine Arme, meine Beine und meinen Leib betasteten und mir mehrere Tage nur immerfort zu essen gaben. Wenn ich nicht essen wollte, so bekam ich Schläge.«

»Ah, Menschenfresser!«

»Ja, Effendi; es waren welche, wie ich später hörte. Auch an dem Orte, von welchem die gute Frau mit mir floh, hatte ich so viel essen müssen; darum denke ich, daß diese Schwarzen auch Menschenfresser waren.«

»Und wo befandest du dich nun jetzt? Weißt du das?«

»Ja; ich war bei den Jambarri.«

»Am obern Kongo! Das ist weit, weit von hier!«

»Sehr weit! Dann kam ein weißer Mann, der einen grünen Turban auf dem Kopfe und grüne Bantuflat an den Füßen hatte. Er war sehr freundlich mit mir und nahm mich mit sich über den Fluß hinüber nach Mawembe.«

»Dem Hauptorte der Kororu!«

»Du kennst die Namen dieser Völker, Effendi?«

»Ja, aus Büchern. Weißt du, wer oder was dieser weiße Mann gewesen ist?«

»Ja, ein wandernder Imam, welcher von einem Volke zum andern reiste, um den Islam zu verbreiten. Er war auch zu den Jambarri gekommen und hatte erfahren, daß ich gegessen werden solle. Da kaufte er mich ihnen ab, um mich zu seinem Sohne zu machen. Das that er, weil er die Worte verstand, welche mir meine Mutter immer vorgebetet hatte und die mir noch nicht entfallen waren, nämlich die Worte Allah il Allah Mohammed rassuhl Allah.«

»Er hatte aus diesen Worten ersehen, daß dein Vater ein Moslem gewesen war, und so erforderte sein Glaube, sich deiner anzunehmen.«

»Er verstand auch die Worte, welche ich außerdem konnte. Die Frau, welche mit mir floh, hatte sie mir eingeprägt. Sie hatte mir auch noch andre vorgesagt, damit ich sie auswendig lernen solle; aber ich hatte mir nur einen Teil derselben gemerkt, nämlich »ana arab, ana nahabi.« Ich sprach die Worte nicht richtig aus; aber er merkte doch, daß ich ein Araber sei, den man geraubt hatte. Er gab sich viele Mühe, noch weiteres aus mir herauszubringen, doch vergebens, denn ich wußte nichts. Aber den Räuber mußte ich ihm beschreiben. Dessen Gesicht war das einzige, dessen ich mich genau erinnern konnte, und der Imam sagte, daß ich darauf ganz allein die Hoffnung, meine Eltern wiederzufinden, stützen müsse. Darum mußte ich ihm dieses Gesicht fast täglich so genau beschreiben, daß mir das Bild desselben niemals wieder entschlüpfen konnte. Dieser seiner Klugheit habe ich es zu danken, daß ich nun weiß, wer der Räuber war.«

»Lebt er denn noch?«

»Ja. Du wirst nachher seinen Namen erfahren. Der Imam liebte mich wie seinen eigenen Sohn. Er nahm mich mit von Land zu Land, von Volk zu Volk, deren Sprachen ich nach und nach kennen lernte; er aber sprach nur arabisch mit mir. Auch lehrte er mich alles, was er selbst wußte; er unterrichtete mich im Schwimmen, Rudern und Schießen. Er ließ mir, wohin wir kamen, auch in andern Dingen Unterricht erteilen, so daß ich vieles lernte, was andre nicht können und erfahren. Als ich zwölf Jahre bei ihm war, kamen wir zu den Bongo, wo er plötzlich starb. Er hinterließ mir seine wenige Habe und seinen reichen Segen, welcher sich auch sofort bewährte, denn nur wenige Tage nach seinem Tode kam ein Mann zu den Bongo, um Krieger anzuwerben, und in diesem erkannte ich auf den ersten Blick denjenigen, der mich geraubt hatte. Ich wollte mich auch anwerben lassen, um mitgehen und mich an ihm rächen zu können; aber ich war ihm zu jung, und er wies mich ab. Als ich weiter in ihn drang, schlug er mich mit der Peitsche und verbot mir, mich wieder bei ihm sehen zu lassen.«

»Hörtest du seinen Namen?«

»Nein.«

»Aber du erfuhrst wenigstens, woher er war?«

»Auch nicht. Beides wurde verschwiegen. Ich gehörte nicht zu den Bongo; ich war ihnen fremd; darum sagten sie mir nichts. Aber ich erlauschte, daß die Krieger zum Sklavenraube gemietet seien, und daß sie nilaufwärts nach einer Seribah segeln würden. Da versteckte ich das beste Boot, welches sie besaßen, legte vier Ruder, zwei als Vorrat, ein Segel und meine Waffen hinein, brachte einen Vorrat von Kisrah und Früchten hinzu und wartete nun, bis der Fremde auf seinem Noqer, welcher am Ufer lag, mit den Bongo aufbrechen werde. Als dies geschah, stieg ich in mein kleines Boot und ruderte ihnen heimlich nach.«

»Das war kühn von einem so jungen Menschen!«

»Effendi, die Rache macht stark und verwegen. Ich mußte von ihm erfahren, wer mein Vater ist, und wollte ihn dann töten. Ich ruderte und segelte volle drei Tage hinter seinem Noqer her. Gleich am ersten Tage war ich auf eine Wurzel gestoßen, und mein Boot fiel um, mit allem, was sich darin befand. Nun hatte ich weder Waffen noch Speise mehr. Ich hielt zwei Tage den Hunger aus; dann aber konnte ich ihn nicht länger ertragen. Der Noqer kam an einer Mischrah vorüber, von welcher er sich sehr vorsichtig fern hielt. Darum vermutete ich, daß die dort wohnenden Menschen dem Manne, welchem ich folgte, feindlich gesinnt seien. Das gab mir den Mut, dort anzulegen, mir ein wenig Durrah oder Kisrah zu erbitten und mich zugleich nach dem Noqer zu erkundigen. Der erste Mann, den ich am Ufer traf, war el Schacher.«

 

»‘Der Schnarcher‘, der jetzt mit uns fährt?«

»Ja. Er nahm sich meiner an und beantwortete meine Fragen. Ich erfuhr, wem der Noqer gehörte, denn er hatte ihn vorübersegeln sehen. Ich teilte ihm mein Geheimnis nicht mit, doch wußte ich nun, daß ich die Verfolgung aufgeben konnte. Ich blieb einige Zeit auf der Seribah Hasab Murats und suchte unbemerkt zu erfahren, ob dieser wohl zu einem Kampf mit meinem Feinde zu bringen sei. Das war aber nicht der Fall; er haßte ihn zwar, doch fühlte er sich zu schwach, ihn anzugreifen. Allein konnte ich nichts ausrichten. Ich hätte meinen Entführer wohl heimlich überfallen und töten, aber nicht von ihm erfahren können, wer mein Vater ist. Ich mußte mir andre Verbündete suchen. Die Dschur hatten ihre Dörfer in der Nähe. Ich fuhr zu ihnen und versteckte meinen Kahn am Ufer. Ich wagte mich sogar in das Dorf, welches ganz in der Nähe der Seribah meines Feindes liegt. Aber leider erfuhr ich, daß die Dschur seine Verbündeten seien.«

»Ah, jetzt weiß ich, wer es ist!« sagte der Graue. »Abu el Mot ist es. Du kanntest den dicken Häuptling der Dschur und sein Dorf.«

»Nein, nicht dieser, sondern ein andrer ist es. Ich fuhr weiter, um Leute zu suchen, welche mir helfen würden. So kam ich zu den Sandeh, welche ihr Niam-niam nennt. Sie nahmen mich sehr freundlich auf, und der Sohn des Häuptlings wurde mein Freund. Ihm, dem ‚Sohne der Treue‘, teilte ich mein Geheimnis mit, und er versprach mir, zu helfen. Offen den Krieg predigen durften wir nicht, denn Abu el Mot hatte die Niam-niam noch nicht beleidigt; aber heimlich streuten wir den Haß gegen ihn aus, und nach und nach reifte der Plan ohne Wissen des Königs, des Vaters meines Freundes, mit einer kleinen Schar junger Krieger, die mich lieben, nach der Seribah Abu el Mots aufzubrechen, meinen Feind herauszuholen und ihn als Gefangenen heimzubringen. Dann konnte ich ihn zwingen, mir den Namen meines Vaters und alles, was ich wissen wollte, mitzuteilen.«

»Du bist ein kühner und doch vorsichtiger, kluger Mann,« sagte Schwarz. »Jetzt liegen die Verhältnisse freilich noch viel vorteilhafter für dich.«

»Ja, Effendi. Eben wollten wir den Plan ausführen, da mußte der ‚Sohn der Treue‘ nach Faschodah zu dir. Er kannte den größten und gefährlichsten Teil des Weges genau, denn wir waren oft im geheimen, wenn der König glaubte, daß wir auf den in seinem Gebiete liegenden Maijehn zur Jagd abwesend seien, herab nach der Seribah gesegelt, um zu erfahren, daß mein Feind sich noch auf derselben befinde. Dann wurde deinem Bruder und dem ‚Vater des Storches‘ hier die Zeit zu lang; sie glaubten dich in Gefahr und wollten dir entgegengehen. Ich sagte ihnen, daß ich den Fluß kenne, und durfte als Steuermann mit ihnen fahren. Was dann geschehen ist, hat dir der ‚Vater des Storches‘ erzählt.«

»Ich danke dir für deine aufrichtige Erzählung. Ich werde dir natürlich behilflich sein, dein Ziel zu erreichen. Nun aber sage auch, welcher Bewohner der Seribah es ist, auf den du es abgesehen hast!«

»Versprich mir vorher zweierlei!«

»Was?«

»Daß du ihn zwingen willst, mir Auskunft zu geben.«

»Das werde ich. Ich gebe dir mein Wort darauf.«

»Und daß du ihn dann mir überlässest.«

»Zur Bestrafung?«

»Ja.«

»Darauf kann ich nicht sofort ja sagen.«

»Warum nicht?«

»Ich bin ein Christ und darf infolgedessen keine Grausamkeiten dulden.«

»So denke daran, was ich erduldet habe; denke auch an den Kummer meiner Eltern. Denke ferner an die Sünden, welche dieser Mann noch sonst begangen hat. Das Blut Hunderter schreit nach Rache himmelauf für ihn, und Tausende sind es, welche er in die Sklaverei verkauft hat!«

Schwarz zögerte zu antworten; darum fuhr der »Sohn des Geheimnisses« fort:

»Willst du nicht auch daran denken, daß ich und der ‚Sohn der Treue‘ euch einige kleine Dienste geleistet haben? Ich fordere weder Dank noch gar Bezahlung; aber willst du mir die erste und einzige Bitte, welche ich auszusprechen habe, abschlagen?«

Der sonst so stolze Jüngling ließ sich auf seine Kniee nieder und faltete flehend die Hände.

»Lassen‘s ihm doch seinen Willen!« sagte der Graue deutsch. »Wir sind ihm wirklich zu Dank verpflichtet. Und er hat ganz recht: Dieser Abd el Mot, denn der wird‘s wohl sein, ist a Teufel in Menscheng‘stalt, um den ich mich g‘wiß nit grämen thu‘, wenn er a bisserl am Ohr g‘zwickt wird.«

»Aber es ist ein Mord, Doktor!«

»A Mord? Gehn‘s Doktor, lassen‘s mich aus, und schauen‘s, daß Sie von hier fortkommen, sonst kriegen‘s eine Maulschellen, daß sie in zwei Purzelbäumen hinüber ans Ufer fliegen und dort im G‘sträuch hängen bleiben! Redet der Mensch von Mord, wo es sich um einen tausendfachen Mörder handelt! Und mich nennt er Doktor, nachdem ich ihm g‘sagt und erklärt hab‘, daß ich nur der Naz, oder noch kürzer g‘sagt, der Vogel-Nazi bin! Da soll doch gleich der Luftballon zerplatzen! Ich bin a guter Mensch, aber wann man so doppelt g‘ärgert wird, so halt‘s die beste Lung‘ nit aus; sie muß heraus mit der Sprach‘!«

Schwarz kannte den Grauen noch nicht so lange wie sein Bruder; darum blickte er ihm erstaunt in das Gesicht, wo die lange Nase sich so energisch hin- und herwand, als ob sie sich vor Wut herausdrehen wolle.

»Ja, schauen‘s mich nur an!« fuhr Pfotenhauer fort. »Das hilft Ihnen aber gar nix. Was ich g‘sagt hab‘, das hab‘ ich g‘sagt, und davon ziehn mich zehn Elefanten nit ab. Seien‘s also vernünftig und reden‘s a verständig‘s Wort! Ich laß mich auf der Stell‘ gleich braten und verspeisen, wenn‘s nit Abd el Mot ist, den er meint!«

Schwarz mußte trotz des Ernstes, welchen der Gegenstand erforderte, lachen. Er erkundigte sich bei dem noch immer vor ihm knieenden jungen Mann:

»Ist es etwa Abd el Mot, von welchem du sprichst?«

»Ja, Effendi.«

»Gut, ich schenke ihn dir, wenn ich ihn zu verschenken habe, was ich sehr bezweifle. Wenn er in meine Hände fällt, so soll er dein Gefangener sein.«

»Mehr verlange ich nicht,« antwortete der »Sohn des Geheimnisses«, indem er aufstand. »Ich danke dir, Effendi!«

»Und noch eins,« fuhr Schwarz fort. »Nun du mir alles erzählt hast, fällt mir eine Episode ein, welche mir der ‚Vater des Storches‘ erzählt hat. Du hast den Elefantenjäger gesehen, der dann mit meinem Bruder nach Madunga geritten ist?«

»Ja.«

»Ist er dir nicht schon vorher einmal begegnet?«

»Nein.«

»Denke nach! Vielleicht hast du ihn doch schon vorher gesehen?«

»Ich kann mich nicht entsinnen.«

»Auch vor langen, langen Jahren nicht?«

»Auch da nicht.«

»Hm! Du hast bis jetzt noch nicht gesagt, ob du deinen Namen weißt.«

»Meine Mutter nannte mich stets Kilbi, Nefsi oder Hajati. Mein Vater aber sagte kein solches Liebeswort. Er nannte mich nur Mesuf. Dieses Wort gehört mit zu den wenigen, welche ich mir gemerkt habe.«

»Mesuf! Hm! Einen Namen hat der Elefantenjäger leider nicht genannt; aber er ist ein Araber und hat gesagt, daß ihm sein Sohn geraubt worden sei.«

»Meinst du, daß er mein Vater ist?«

»Ich meine es nicht; ich vermute es nicht einmal; aber möglich wäre es doch.«

»Es werden vielen Leuten die Kinder geraubt. Hat er gesagt, woher er ist?«

»Nein.«

»Oder was er ist?«

»Auch nicht.«

»So ist er mein Vater nicht.«

»Aus welchem Grund behauptest du das?«

»Mein Vater ist ein vornehmer Mann, und ein solcher nennt seinen Stand; er braucht ihn nicht zu verschweigen. Und glaubst du, daß ein reicher und vornehmer Mann Elefanten jagt, um leben zu können?«

»Nein.«

»Nun, so ist dieser Elefantenjäger ein mir fremder Mensch.«

»Aber er hat gesagt, daß er jahrelang umhergewandert sei, um seinen Sohn zu suchen! Da kann er nicht von seinem Reichtum, sondern er muß von der Jagd leben.«

»Mein Vater hat viele Leute und Diener, welche an seiner Stelle suchen können. Hat der Elefantenjäger von der Mutter seines Sohnes gesprochen?«

»Auch nicht.«

»So ist er ein harter Mann, welcher nur nach seinem Sohne, aber nicht nach dem Sohne seines Weibes sucht. Mag er ihn finden, ich aber bin es nicht.«

Er wendete sich ab und ging.

»Ein charaktervoller, junger Mensch!« meinte Schwarz, indem er ihm nachblickte. »Glücklich der Vater, welcher so einen verlorenen Sohn wiederfindet!«

»Ja, ich hab‘ ihn herzlich lieb g‘wonnen, und ich glaub‘ gern, daß es unter den Niam-niam Leut‘ g‘nug gibt, die sich mit ihm in die G‘fahr begeben hätten, den Abd el Mot lebendig und mit Haut und Haar zu fangen und heimzuschaffen. Er ist eben – – – schaun‘s, da kommen sie! Ja, bei meiner Seel‘, da kommen sie!«

Er war plötzlich aufgesprungen und deutete in die Luft.

»Wer denn, wer?« fragte Schwarz beinahe erschrocken.

»Sehen‘s denn nit? Da kommen‘s g‘flogen, grad übers Wasser herüber!«

»Ah, diese Vögel?«

»Ja. Wer denn sonst?«

»Ich dachte, Abd el Mot käme irgendwo, weil Sie von ihm sprachen!«

»Gehen‘s mit dem! So a Vogel is an der Flügelspitz‘ mehr wert, als der Abd el Mot am ganzen Korper. Haben‘s g‘sehen? Da haben‘s sich niederg‘macht am andern Ufer. Kennen‘s auch schon diese Tiere?«

»Ja, natürlich.«

»Nun, was waren‘s für welche?«

»Ibisse, und zwar heilige.«

»Lateinisch?«

»Ibis religiosa.«

»Richtig! Die haben weißes G‘fieder. Und wie heißt die andre Art lateinisch?«

»Ibis falcinellus,« antwortete Schwarz, sehr belustigt über dieses Examen.

»Ja; die haben schwarze Federn. Und wie wird der Ibis hier g‘nannt?«

»Herehz oder Abu mingal.«

»Das ist arabisch; ich meine aber sudanesisch!«

»Nädsche.«

»Und zwar warum?«

»Weil sein Geschrei so klingt.«

»Sehr richtig! Der Sudanese nennt die Tiere gern nach ihrer Stimm‘ oder sonstigen augenfälligen Eigenschaften. Der heilige Ibis heißt Nädsche abi ad, weil er weiß ausschaut, und der andre Nädsche os wud, weil er schwarz aussieht. Man sieht sie nit oft so hoch fliegen wie die, welche wir jetzt beobachtet haben. Sie scheinen gar kein übler Vogelkenner zu sein. Mit Ihrem Bruder bin ich auch sehr zufrieden g‘west, denn er hat niemals falsch oder vielleicht gar nit g‘antwortet, sondern alles gleich richtig g‘wußt. Das hat mich sehr g‘freut von ihm, und ich hoff‘, daß ich mit Ihnen auch so gut z‘frieden sein kann. Die Vögel sind eben die interessantesten unter den Tieren, was mich vermocht hat, mich vorzugsweise grad mit ihnen zu beschäftigen. A hübscher Vogel is mir lieber als zehn Säugetiere und zwanzig Fische, und darum ist‘s mir sehr egal, ob die da vorn mit ihren Angeln jetzt was fangen oder nit; das ist ja nur zum Essen und nit zum Beobachten.«

Er deutete nach dem Vorderteile des Schiffes, wo mehrere Soldaten ihre Angeln ausgeworfen hatten, und andre mit den Hakenspeeren dabei standen, um die Beute anzuwerfen, falls die so schwer sein sollte, daß die Angelleine sich als zu schwach erweise.

»Nun, mitessen würden Sie wohl dennoch?« fragte Schwarz.

»Ja freilich. Aber was thu‘ ich wissenschaftlich mit dem Fisch? Nehmen‘s dagegen so einen Ibis, wie wir ‚n g‘sehen haben! Der war schon im Altertum a heilig‘s Tier und wurd‘ einbalsamiert und mit Königen begraben. Haben‘s schon mal eine Ibismumie g‘schaut?«

»Viele.«

»Ich auch; die erste schon als Bub‘, als ich noch in die Schul‘ gangen bin. Unsern Professorn von der Naturg‘schicht hat eine g‘habt, die er mit ganz b‘sonderm Stolz vorg‘zeigt hat, wann die Lehr‘ auf die storchartigen Vögel ‚kommen ist. Er war gar kein übler Ichthyolog; das muß ich sagen, obgleich er mich gar nit gern g‘habt hat. Und wissen‘s auch, warum?«

»Nun?«

»Weil ich ihn immer nach Dingen g‘fragt hab‘, die selbst dera größte G‘lehrte nit beantworten kann. Dafür hat er mich aber bei b‘sonderer G‘legenheit richtig ausg‘zahlt. Das war damals, als wir in der Quarta Examen hatten. Ich hab‘ mich sehr auf dasselbige g‘freut und das beste Vorleghemd und den bunten Shlips um den Hals g‘macht. In diesem Staat hab‘ ich so sauber und blank ausg‘schaut, daß es mir im Examen gar nit fehlen konnt‘. Und doch ist‘s nit so glatt abg‘laufen, wie ich‘s mir vorg‘stellt hab‘, denn als ich an die Reih‘ kommen bin, da hat er mich g‘fragt – was glauben‘s wohl, was?«

Schwarz wußte noch nicht, daß dies das Lieblingsthema des Grauen war. Er machte ein diesen nicht ganz befriedigendes Gesicht, da er die Geschichte schon einmal gehört hatte, was Pfotenhauer doch wohl wissen mußte.

 

»Na, was machen‘s denn für a G‘sicht?« fuhr dieser fort. »Fast grad so wie das meinige, damals, als ich die Frag‘ bekommen hab‘! Ich red‘ sonst nit davon, weil‘s fremde Leut nix angeht, doch unter Bekannten braucht man sich nit zu genieren, und darum sollen‘s derfahren, daß er mich g‘fragt hat, warum die Vögel Federn haben.«

»Das weiß ich schon,« bemerkte Schwarz.

Er meinte, daß er die Geschichte kenne; der Graue bezog diese Worte aber auf die Federn und antwortete:

»Jetzund weiß ich‘s natürlich auch; aber damals hab‘ ich‘s noch nit g‘wußt, und darum bin ich erst eine ganze Weil‘ dag‘standen und hab‘ den Mund offen g‘habt, bis ich endlich – – —«

»Samki, samki, samki el kebir, samki el tkil – ein Fisch, ein Fisch, ein großer Fisch, ein schwerer Fisch!« jubelten in diesem Augenblicke zehn, zwanzig und dreißig Stimmen vom Vorderteile her, so daß der Graue in seiner Erzählung inne hielt. »Ischadd, ali, a‘la; hai hu, aho – zieht, hoch, höher; da ist er, da ist er!«

Sie brachten einen Fisch von gewiß drei Ellen Länge auf das Deck, wo er sofort getötet wurde; dann schleiften sie ihn nach dem Hinterdeck, damit die Effendina sich über die Beute freuen möchten. Es war ein Wels, eine Fischgattung, an welcher der obere Nil sehr reich ist. Die alten, großen Welse schmecken nicht gut und sind schwer verdaulich; dieser aber war ein noch junges Exemplar. Darum freuten sich die Leute ihres Fanges. Als Schwarz sie ob desselben gelobt und beglückwünscht hatte, schafften sie ihn nach der Matbach; nur der »Vater der elf Haare« blieb stehen und sagte, indem er einen herausfordernden Seitenblick auf den Grauen warf, zu Schwarz, und zwar in deutscher Sprache:

»Ich hatt fangte mit Herrn Wagner schon sehrrr oft so Fisch, großmächtigen. Es hatt gegebte Menschen, welche wollte sein von Gelehrsamkeit, großartiger, und wißte doch nicht vielleicht, wie heißte Fisch, dieseriger.«

Es war klar, daß er Gelegenheit suchte, dem Grauen zu imponieren. Dieser blickte von ihm weg und that so, als ob er seine Anwesenheit gar nicht bemerke; Schwarz aber antwortete gutmütig:

»Nun, wie heißt dieser Fisch?«

»Sein Name seinte Wels; er geschmeckte Delikatesse, wenn noch klein und jung; wenn ganz und garrr klein, er seinte zart wie Karpfen, heimatlicher.«

»Du scheinst ein großer Ichthyolog zu sein?«

»Ich warrr stets einer geweste, Ichthyolog und Phrenolog, berühmter.«

»So! Dann sag uns doch einmal, was ein Ichthyolog ist!«

»Das seinte Kenner von Gehirn, menschliches.«

»Und Phrenolog?«

»Das warrr geweste Kenner von Fisch, flüssigem.«

»Aber, mein Lieber, das ist gerade verkehrt! Ichthyologie ist die Lehre von den Fischen und Phrenologie die Lehre vom Bau des Gehirnes.«

»Das wird seinte ganz egal! Warum soll habte stets nur ich unrecht, immerwährendes? Konnte sich nicht irren auch Mensch, andrer? Besitzte Fisch nicht auch Gehirn, inwendiges. Wernte also sein Ichthyologie und Phrenologie Das- und Einselbiges!«

Da war es mit der Geduld Pfotenhauers zu Ende. Er sprang auf und rief:

»Schweig, Kerl, sonst fall‘ ich augenblicklich in sämtliche Ohnmachten! Solchen Unsinn zu hören, das treibt einem ja den ganzen Haarwuchs in die Alpen! Was muß ich wohl verbrochen haben, daß ich diese Art von Straf‘ ausstehen soll? Erstens dieses Wendehalsdeutsch, sodann diese wahnsinnige Verwechselung der Worte und Begriffe, und dann endlich gar, was das Allerbeste bei dera G‘schicht ist, die Unverfrorenheit, mit welcher dieser Patenthottentott den Unsinn vorbringt und sich für klug und weise hält! Wenn‘s in dem guten Ungarn noch mehr solche Kerle gibt, so mögen‘s nur gleich in die Donau springen und sich mit Stumpf und Stiel versäufen, sonst ist‘s um Österreich g‘schehen. Latein will der Mensch verstehen? Der kann ja nit mal den Frosch von der Gans unterscheiden! Lauf, Bursch, lauf, daß du fortkommst, mir schnell aus den Augen! Wannst nit gleich gehst, so stopf‘ ich dich in meine Tabakspfeif‘ und blas‘ dich hinaus in alle Welt, du Homunkulus, winziger!«

Er war ganz im Ernste zornig geworden. Er stand in drohender Haltung da, und seine Nase unterstützte ihn auf das Kräftigste, indem sie sich schnaubend auf und ab bewegte.

Aber der Kleine kannte keine Furcht. Er wich nicht, sondern blickte ihm fest in das Gesicht. Über die ganze Rede des Grauen hinweggehend, hielt er nur das eine Wort Homunkulus fest, welches er jedenfalls auch einmal aus dem Munde Wagners, seines früheren Herrn, gehört hatte.

»Was hatt sie gesagte?« fragte er. »Ich soll verflüchtete vor Person, Ihriger? Das fallte mir nicht in Kopf, meinigen! Ich hatt erschießte Löwen, raubtierlichen, und werd‘ also nicht fürchten Mensch, unhöflichen! Wenn Sie gewollte schimpfte Ehre, meinige, so gemüßte Sie wählen Wort, andres! Homunkulus seinte nicht Schimpf, beleidigender. Ich hatt wüßte sehrrr genau, was bedeutet Homunkulus. Ich hatte dazu sogarrr gelernte, was heißt Ranunkulus!«

»So! Dann einmal heraus damit! Was ist denn Homunkulus? Ich bin begierig, was da wiederum für Unsinn aus dera Thür fallen wird.«

»Es wernte nicht sein Unsinn, lächerlicher, denn ich hatt studiumtierte Gelehrsamkeit, pflanzliche. Homunkulus hatt heißte Hahnenfuß in Sprache, deutscher.«

»Ah, das ist gut! Und Ranunkulus?«

»So wernte genannt ein Mensch, kleiner und elendiger.«

»Aber, das ist ja abermals verkehrt!« schrie der Graue ganz empört. »Umgedreht ist es richtig! Du bist a G‘schöpf, bei dem das Fell nach innen und das Fleisch nach außen schaut. Soll ich dich etwa mal umwenden, du Homunkuranunkulus? Lust hätt ich alleweil sogleich dazu!«

»Ich bedankte sehrrr! Bei mir hatt nicht bedürfte Umwendung, herauswärtsige. Ich hatt befindete mich in Zustand, normaligem; aber ich kann nicht wüßte, ob sich erweiste Zustand, Ihriger, als stilltezufriedener oder regeltezuwidriger. Gleich als Sie mich hatt getreffte an Abend, gestrigem, warrr Sie geweste von Manier, beleidigender. Sie scheinte nicht können lieben Person, meinige; darum ich werte halten zurück mich in Entfernung, vornehmer und reservierter!«

Er machte dem Grauen eine tiefe Verbeugung und schritt stolz davon. Das brachte diesen wieder zu sich. Sein Zorn war mit einem mal verschwunden; er erfaßte die Sache in ihrer ganzen Komik und brach in ein herzliches Lachen aus, in welches Schwarz einstimmte, indem er sagte:

»So ist‘s recht, bester Nazi! Ich begreife keinen, der sich über diesen Patenthottentotten, wie Sie ihn nannten, ärgert.«

»Und so ist‘s auch von Ihnen recht,« antwortete Pfotenhauer. »Bester Nazi! Das laß ich mir g‘fall‘n; so will ich‘s hab‘n! Und ärgern werd‘ ich mich ganz g‘wiß nit mehr. Wie dieser Mensch nur auf den Blödsinn kommen ist?«

»Er war jahrelang der Diener des bekannten Matthias Wagner. Er hat diesem sammeln helfen und dabei eine Menge wissenschaftlicher Ausdrücke und Benennungen gehört. Da sein Gedächtnis leider, nämlich nur für diesen Fall leider, ein sehr gutes ist, so hat er diese Worte und Namen alle behalten; aber sie liegen wirr und bunt durcheinander in seinem Kopfe aufgestapelt, und so zieht er, wenn er eins davon erwischt, gleich ein ähnlich klingendes mit hervor, welche beide er dann in der Regel miteinander verwechselt. Ich habe Ihnen das ja schon erklärt und Sie dabei gebeten, ihn reden zu lassen. Sein Mischmasch ist doch nicht nur ungefährlich, sondern sogar belustigend. Erst zwar fühlte auch ich mich belästigt; jetzt aber lasse ich ihn nicht nur gewähren, sondern ich bringe ihn in müßigen Stunden sogar mit Absicht darauf, mir sein angebliches Wissen auszukramen.«

»Werd‘s auch so machen!«

»Das dürfte Ihnen nun nicht leicht werden. Er hat Ehrgefühl und wird sich, wie er ja auch sagte, möglichst fern von Ihnen halten. Dadurch kommen Sie um den Genuß, den er mir bereitet.«

Während dieser Scenen und Gespräche hatte Schwarz sein Fernrohr in der Hand gehabt und mit Hilfe desselben wiederholt die beiden Ufer betrachtet, um zu erfahren, ob Abu el Mot während der Nacht am Ufer angelegt habe. Hatte dieser die Fahrt unterbrochen, so mußte das in der Gegend gewesen sein, welche man jetzt passiert hatte. Dreihundert Nuehrs hätten mehr als nur eines Lagerfeuers bedurft, und die betreffende Stelle mußte unbedingt durch das Rohr in das Auge fallen. Aber es war keine Spur einer Lagerstätte zu sehen.