Tasuta

Die Sklavenkarawane

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Eben sitzt er wieder beim Manuskripte, welches er schon an etliche zwanzig Verlagsbuchhändler gesandt und stets mit der Bemerkung zurückerhalten hat, daß sein Deutsch der Gelehrsamkeit des Inhaltes nicht entspreche, da klappt neben ihm das kleine Hausfensterchen auf und der Briefträger legt einen Brief herein. Der Hausmann und Autor nimmt ihn weg und liest neben mehreren fremden Briefmarken, die wie von Kinderhand geschriebene Adresse Emil Schwarzens. Auf der Rückseite aber ist in arabischer Schrift der Name Barak el Kasi zu sehen.

Da springt der Kleine auf, rennt hinüber in den Laden und schreit den Hadschi an:

»Seinte drei Professoren noch im Garten, hintendraußigem?«

»Ja; ich hab ßie ßoeben noch ßehen,« antwortete der Kenner aller Völker und Dörfer in leidlichem Deutsch, welches er sich im Laufe von zwei Jahren angeeignet hat.

»Kommte mit hinaus, schnellte, schnellte! Sein ankommte Brief, afrikanigter, von Elefantenjäger, schreibendem!«

Er rennt nach dem Garten, der Hadschi hinter ihm her, mit seinem wonnevollsten Gesichte. Die drei genannten Herren sitzen rauchend in der großen Laube. Als sie die ihnen laut entgegengebrüllte Botschaft hören, springen sie auf. Der Brief wird von allen Seiten betrachtet und dann geöffnet. Der Inhalt ist natürlich arabisch und lautet in deutscher Übersetzung:

»Kenadem, am 12. Rewi ul achir.

Meinem Freunde, dem berühmten M‘allim, »Vater der vier Augen«!

Allah ist groß und gibt der Nacht Tau. Ich versprach Dir, darum schreibe ich. Der Menschen sind viele, und mir geht es wohl. O Sohn meiner Wonne, daß ich Dich fand in der Schlucht der Gebete! Trost meiner Augen, Liebling meiner Seele; die Datteln tragen reichlich dieses Jahr, und er ist gut, groß und stark geworden. Mein Lieblingskamel ward auf einem Auge blind, und wie geht es Dir, Deinem Bruder und dem »Vater des Storches«? Der Prophet fastete in der Wüste, so auch ihr für mich und ich für euch. Wohl dem, der einen Sohn hat! Er ward zu Tode gepeitscht. Du weißt, daß er es verdient hat, dieser Abu el Mot. Ich fluche ihm nicht. Mögen auch Deine Kamele gedeihen und die Palmen Deines Feldes! Denn der Wein ist verboten und kein Gläubiger riecht in das Faß. Dennoch hat den Feldwebel und seine Leute das Schicksal ereilt. Nur die Kinder des Gehorsams tragen gute Früchte. Sie wurden nämlich gepeitscht und dann ins Gefängnis geworden, wo sie noch stecken, denn mein Reichtum mehrt sich, Allah sei gepriesen, von Tag zu Tag. Auch Abd el Mot ist tot. Frage nicht, wozu und wohin! Hier sende ich ihn Dir. Nun schreibe auch Du! Von nächstem Freitag an blicke ich nach Süd und Ost, ob Deine Antwort kommen wird. Schreibe deutlich, denn das Auge erblickt vieles, was der Verstand nicht sieht. Auch sind zwei Zelte zerrissen und mehrere Schafe verirrt. Ziehe die Schuhe aus, wenn Du die Moschee betrittst, und gieb fleißig Almosen, denn ich bin Dein Freund

Barak el Kasi,

Emir von Kenadem.«