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Durchs wilde Kurdistan

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Märgi loetuks
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

»Ich an deiner Stelle würde es unterlassen.«

»Warum?«

»Weil es besser ist, es wird gar nicht davon gesprochen, daß du während der Nacht im Gefängnisse gewesen bist. Deine Leute haben jedenfalls bemerkt, daß dein Gang nicht ganz sicher war, und sie könnten dies bei ihrer Vernehmung mit in Erwähnung bringen.«

»Das ist wahr! Als ich vorhin erwachte, sah mein Anzug sehr schlimm aus, und ich habe lange reiben müssen, um den Schmutz wegzubringen. Ein Wunder, daß dies Mersinah nicht gesehen hat! Also du meinst, ich soll die Anzeige unterlassen?«

»Ja. Du kannst ja den Leuten einen Verweis geben, und deine Gnade wird sie blenden wie ein Sonnenstrahl.«

»Ja, Effendi, ich werde ihnen zunächst eine fürchterliche Rede halten!«

Seine Augen rollten wie das Luftrad einer Stubenventilation. Dann standen sie plötzlich still, und sein Gesicht nahm einen sehr sanftmütigen Ausdruck an.

»Und dann werde ich sie begnadigen, wie ein Padischah, der das Leben und Eigentum von Millionen Menschen zu verschenken hat.«

Er wollte gehen, blieb aber unter der Türe halten; denn draußen war ein Reiter abgestiegen, und ich hörte eine bekannte Stimme fragen:

»Sallam, Herr! Bist du vielleicht Selim Agha, der Befehlshaber der Albanesen?«

»Ja, der bin ich. Was willst du?«

»Wohnt bei dir ein Effendi, welcher Hadschi Emir Kara Ben Nemsi heißt, und zwei Effendi, einen Diener und einen Baschi-Bozuk bei sich hat?«

»Ja. Was soll er?«

»Erlaube, daß ich mit ihm spreche!«

»Hier steht er.«

Selim trat zur Seite, so daß der Mann mich sehen konnte. Es war kein anderer, als Selek, der Dschesidi aus Baadri.

»Effendi,« rief er mit großer Freude, »erlaube, daß ich dich begrüße!«

Wir reichten einander die Hände; dabei sah ich, daß er ein Pferd Ali Beys ritt, welches dampfte. Er war jedenfalls sehr rasch geritten. Es war zu vermuten, daß er mir eine Botschaft, und zwar eine sehr wichtige, zu überbringen hatte.

»Führe dein Pferd in den Hof, und komme dann herauf zu mir!« wies ich ihn an.

Als wir uns in meiner Stube allein befanden, griff er in den Gürtel und zog einen Brief hervor.

»Von wem?«

»Von Ali Bey.«

»Wer hat ihn geschrieben?«

»Mir Scheik Khan, der Oberste der Priester.«

»Wie hast du meine Wohnung gefunden?«

»Ich fragte gleich am Tore nach dir.«

»Und woher weißt du, daß zwei Effendi bei mir sind? Als ich bei euch war, hatte ich nur einen bei mir.«

»Ich erfuhr es in Spandareh.«

Ich öffnete den Brief. Er enthielt sehr Interessantes, einige gute Nachrichten, welche die Dschesidi betrafen, und eine schlimme, welche sich auf mich bezog.

»Was? Einen solchen Erfolg hat die Gesandtschaft Ali Beys gehabt?« fragte ich. »Der Anadoli Kasi Askerie[79] ist mit ihr nach Mossul gekommen?«

»Ja, Herr. Er liebt unsern Mir Scheik Khan und hat eine strenge Untersuchung gehalten. Der Mutessarif wird weggenommen; an seine Stelle kommt ein anderer.«

»Und der Makredsch von Mossul ist entflohen?«

»So ist es. Er war an allen Fehlern schuld, die der Mutessarif gemacht hat. Es haben sich sehr schlimme Dinge herausgestellt. Seit elf Monaten hat kein Unter-Gouverneur die nötigen Gelder und kein Befehlshaber und kein Soldat seinen Sold erhalten. Die Demütigung der Araber, welche die hohe Pforte anbefohlen hatte, blieb unterlassen, weil er alle Summen einsteckte, welche dazu erforderlich waren. Und so noch vieles andere. Die Khawassen, welche den Makredsch gefangen nehmen sollten, sind zu spät gekommen; er war fort. Darum haben alle Beys und Kiajas der Umgegend den Befehl erhalten, ihn festzunehmen, sobald er sich sehen läßt. Der Anadoli Kasi Askerie vermutet, daß er nach Bagdad geflohen sei, weil er ein Freund des dortigen Weli[80] gewesen ist.«

»Das ist wohl eine falsche Vermutung! Der Flüchtling ist sicher in die Berge geflohen, wo er schwerer zu ergreifen ist, und wird lieber nach Persien als nach Bagdad gehen. Das Reisegeld kann er unterwegs sehr leicht erhalten. Er ist der Oberrichter sämtlicher Untergerichtshöfe, deren Gelder ihm zu Gebote stehen.«

»Du hast recht, Effendi! Noch gestern abend haben wir erfahren, daß er am Morgen des vorigen Tages in Alkosch und am Abend bereits in Mungayschi gewesen ist. Es scheint, daß er nach Amadijah gehen wolle, aber auf einem Umwege, weil er die Ortschaften der Dschesidi fürchtet, die er überfallen hat.«

»Ali Bey vermutet mit Recht, daß mir sein Eintreffen hier große Schwierigkeiten bereiten kann. Er wird mir sehr hinderlich sein, und ich kann leider nicht beweisen, daß er selbst ein Flüchtling ist.«

»O Emir, Ali Bey ist klug. Als er von dem Makredsch hörte, befahl er mir, sein bestes Pferd zu satteln und die ganze Nacht zu reiten, um noch vor dem Oberrichter hier einzutreffen, falls dieser wirklich die Absicht haben sollte, nach Amadijah zu kommen. Und als ich Baadri verließ, gab er mir zwei Schreiben mit, die er aus Mossul erhalten hat. Hier sind sie; du sollst sehen, ob du sie gebrauchen kannst.«

Ich öffnete sie und las. Das eine war der Brief des Anadoli Kasi Askerie an Mir Scheik Khan, in welchem diesem die Absetzung des Mutessarif und des Makredsch mitgeteilt wurde. Das andere enthielt die amtliche Weisung an Ali Bey, den Makredsch festzunehmen und nach Mossul zu transportieren, sobald er sich auf dessen Gebiete sehen lasse. Beide waren mit der Unterschrift und dem großen Siegel des Kasi Askerie versehen.

»Diese Papiere sind mir allerdings sehr wichtig. Wie lange kann ich sie behalten?«

»Sie sind ganz dein.«

»Also vorgestern abend ist der Makredsch in Mungayschi gewesen?«

»Ja.«

»So könnte er heute hier ankommen, und ich brauche diese Schreiben bloß für diesen Tag. Kannst du so lange warten?«

»Ich warte so lange, wie du befiehlst, Emir!«

»So gehe jetzt zwei Türen weiter! Dort wirst du Bekannte treffen, nämlich Hadschi Halef und den Buluk Emini.«

Die Nachricht, daß der Makredsch nach Amadijah kommen könne, hatte mich zunächst mit Besorgnis erfüllt; sobald ich mich aber in dem Besitze der beiden Schriftstücke sah, mußte diese Besorgnis schwinden, und ich konnte seinem Kommen mit Ruhe entgegensehen. Ja, ich glaubte bereits, daß die Kunde von der Absetzung des Mutessarif eine Freilassung des gefangenen Haddedihn zur Folge haben könne, kam aber von dem Gedanken zurück, als ich las, daß die Feindseligkeiten gegen die Araber nicht als eine Privatsache des Mutessarif, sondern auf Befehl der Pforte unternommen seien.

Am Nachmittage trat die »Myrte« in meine Stube.

»Effendi, willst du mit in das Gefängnis?«

Das kam mir erwünscht, aber ich mußte doch erst mit Mohammed Emin reden. Darum sagte ich:

»Ich habe jetzt keine Zeit.«

»Du hast es mir aber doch versprochen und auch gesagt, daß du den Gefangenen erlauben willst, einiges von mir zu kaufen!«

Der Rose von Amadijah schien sehr viel an dem Gewinne zu liegen, den dieser kleine Handel ihr jedenfalls einbrachte.

»Ich würde mein Wort halten; aber ich habe leider erst in einer Viertelstunde Zeit.«

»So warte ich, Emir! Aber wir können doch nicht mitsammen gehen!«

»Ist Selim Agha dabei?«

»Nein. Er hat jetzt Dienst bei dem Mutesselim.«

»So befiehl dem Sergeanten, daß er mir öffnen möge. In diesem Falle kannst du bereits jetzt gehen, und ich werde nachkommen.«

Sie verschwand mit heiterem Angesichte. Sie schien es gar nicht der Mühe wert zu halten, daran zu denken, ob der Sergeant mir den Zutritt erlauben werde, da ich doch weder ein Recht dazu hatte, noch die Erlaubnis seines Vorgesetzten nachweisen konnte. Natürlich ging ich sofort zu Mohammed Emin und setzte ihn von meinem bevorstehenden Besuche im Gefängnis in Kenntnis. Ich empfahl ihm, zur Flucht bereit zu sein und zunächst für seinen Sohn durch Halef heimlich einen türkischen Anzug kaufen zu lassen. Dann brannte ich mir einen Tschibuk an und stieg mit gravitätischen Schritten durch die Gassen. Als ich das Gefängnis erblickte, sah ich die Türe desselben offen. Der Sergeant stand unter derselben.

»Sallam!« grüßte ich kurz und würdevoll.

»Sallam aaleïkum!« antwortete er. »Allah segne deinen Eintritt in dieses Haus, Emir! Ich habe dir viel Dank zu sagen.«

Ich trat ein, und er verschloß die Türe wieder.

»Dank?« fragte ich nachlässig. »Wofür?«

»Selim Agha war hier. Er war sehr zornig. Er wollte uns peitschen lassen, aber endlich sagte er, daß wir Gnade finden sollen, weil du für uns gebeten hast. Sei so gütig, mir zu folgen.«

Wir stiegen die Treppe empor, welche zu finden und zu passieren mir der Agha gestern so viel Mühe gemacht hatte. Auf dem Gange stand Mersinah mit einem blechernen Kessel, welcher eine Mehlbrühe enthielt, die ganz das Ansehen hatte, als ob sie aus dem Spülwasser ihrer Küche und Schlafstätte bestehe, und auf dem Boden lag das Brot, welches ihre zarten Hände gebacken hatten. Es war einst auch Mehlwasser gewesen, hatte aber durch Feuer und anhaftende Kohlenreste eine feste Gestalt bekommen. Neben ihr standen die Arnauten, mit leeren Gefäßen in den Händen, die von einem Scherbenhaufen aufgelesen zu sein schienen. Sie verbeugten sich bis zur Erde herab, blieben aber aus Ehrfurcht stumm.

»Emir, befiehlst du, daß wir beginnen sollen?« fragte die »Myrte«.

»Ja.«

Sofort wurde die erste Türe geöffnet. Der Raum, in welchen ich blickte, war auch ein Loch, doch lag der Boden desselben mit dem Gange in gleicher Höhe. Ein Türke lag darin. Er erhob sich nicht und würdigte uns keines Blickes.

 

»Gib ihm zwei Portionen, denn es ist ein Osmanly!« befahl der Sergeant.

Der Mann erhielt zwei Schöpflöffel voll Brühe in einem größeren Napfe und ein Stück Brot dazu. In der nächsten Zelle lag wieder ein Türke, welcher die gleiche Portion erhielt. Der Insasse des dritten Loches war ein Kurde.

»Dieser Hund erhält nur eine Portion, denn er ist ein Mann aus Balahn![81]«

Das war ja eine ganz allerliebste Einrichtung! Ich hätte den Kerl beohrfeigen mögen. Er führte dieses Prinzip während der ganzen Speiseverteilung durch. Als die oberen Gefangenen versorgt waren, stiegen wir hinab in den untern Gang.

»Wer befindet sich hier?« fragte ich.

»Die Schlimmsten. Ein Araber, ein Jude und zwei Kurden von dem Stamme Bulamuh. Sprichst du kurdisch, Emir?«

»Ja.«

»Du magst wohl nicht mit den Gefangenen sprechen?«

»Nein; denn sie sind es nicht wert!«

»Das ist wahr. Aber wir können nicht Kurdisch und auch nicht Arabisch, und diese Hunde haben doch stets etwas zu sagen.«

»So werde ich einmal mit ihnen reden.«

Das war es ja, was ich so gern wollte; nur hatte ich nicht geglaubt, daß ich den Wächtern auch einen Gefallen erweisen werde.

Die Zelle des einen Kurden wurde geöffnet. Er hatte sich ganz vor gestellt. Der arme Teufel hatte jedenfalls Hunger; denn als er seinen Löffel Brühe erhielt, bat er, man möge ihm doch ein größeres Stück Brot geben, als gewöhnlich.

»Was will er?« fragte der Sergeant.

»Etwas mehr Brot. Gib es ihm!«

»Er soll es haben, weil du für ihn bittest.«

Nun kamen wir zum Juden. Ich schwieg, weil dieser türkisch reden konnte. Er hatte eine Menge Klagen vorzubringen, die von meinem Standpunkte aus alle sehr wohl begründet waren; aber er wurde nicht angehört.

Der zweite Kurde war ein alter Mann. Er bat nur, vor den Richter geführt zu werden. Der Sergeant versprach es ihm und lachte dabei.

Jetzt endlich wurde die letzte Zelle geöffnet. Amad el Ghandur hockte tief unten in der Ecke und schien sich nicht rühren zu wollen, aber als er mich erblickte, erhob er sich.

»Ist das der Araber?« fragte ich.

»Ja.«

»Spricht er nicht türkisch?«

»Er redet gar nicht.«

»Nie?«

»Kein Wort. Deshalb erhält er auch kein warmes Essen.«

»Soll ich einmal mit ihm reden?«

»Versuche es!«

Ich trat näher zu ihm heran und sagte:

»Sprich nicht mit mir!«

Er blieb infolgedessen still.

»Siehst du, daß er nicht antwortet!« meinte der Sergeant zornig. »Sage ihm, daß du ein großer Emir bist, und dann wird er wohl reden!«

Nun wußte ich ja ganz genau, daß die Wächter wirklich nicht Arabisch verstanden; und wenn auch, der Dialekt der Haddedihn war ihnen fremd klingend.

»Halte dich heute abend bereit,« sagte ich zu Amad. »Vielleicht ist es mir heute möglich, wiederzukommen.«

Er stand stolz und aufrecht da, ohne eine Miene zu verziehen.

»Er redet auch jetzt noch nicht!« rief der Unteroffizier.

»Nun soll er heute auch kein Brot bekommen, da er nicht einmal dem Effendi antwortet.«

Die Revision der Löcher war beendet. Nun führte man mich auch weiter in dem Gebäude herum. Ich ließ dies geschehen, obgleich es keinen Zweck hatte. Endlich waren wir fertig, und Mersinah sah mir mit fragender Miene in das Gesicht.

»Kannst du den Gefangenen Kaffee kochen?« erkundigte ich mich bei ihr.

»Ja.«

»Und ihnen Brot dazu geben, eine sehr reichliche Portion?«

»Ja.«

»Wie viel kostet das?«

»Dreißig Piaster, Effendi.«

Also zwei Taler ungefähr. Die Gefangenen erhielten wohl kaum für eine Mark davon. Ich zog das Geld heraus und gab es ihr.

»Hier. Aber ich wünsche, daß alle davon erhalten.«

»Sie sollen alle haben, Effendi.«

Ich gab der Alten und dem Sergeanten je fünfzehn und den Arnauten je zehn Piaster, ein Trinkgeld, wie sie es wohl nicht erwartet hatten. Daher erschöpften sie sich in außerordentlichen Danksagungen, und als ich das Haus verließ, exekutierten sie ihre Verbeugungen selbst dann noch, als ich bereits die Gasse erreicht hatte und sie nur noch meinen Rücken sehen konnten.

Heimgekommen, suchte ich Mohammed Emin auf. Ich traf Halef bei ihm, welcher den Anzug gebracht hatte. Dies war unbemerkt geschehen, weil ja weder der Agha noch Mersinah zu Hause war.

Ich beschrieb dem Haddedihn meinen Besuch.

»Also heute abend!« meinte er erfreut.

»Wenn es möglich ist,« fügte ich hinzu.

»Aber wie willst du es machen?«

»Ich werde, wenn nicht ein Zufall etwas Besseres bringt, von dem Agha den Schlüssel zu erhalten suchen und – – —«

»Er wird dir ihn nicht geben!«

»Ich nehme ihn! Dann warte ich, bis die Wächter schlafen und öffne Amad die Zelle.«

»Das ist zu gefährlich, Emir! Sie werden dich hören.«

»Ich glaube dies nicht. Sie haben während der letzten Nacht nicht geschlafen und werden infolgedessen müde sein. Sodann gab ich ihnen ein Bakschisch, das sie sicher nach und nach in Raki anlegen, und dieser wird ihre Schläfrigkeit befördern. Uebrigens habe ich genau aufgepaßt und da bemerkt, daß das Schloß der Haustüre sich lautlos öffnen läßt. Wenn ich einigermaßen vorsichtig bin, wird es gelingen.«

»Aber, wenn man dich erwischt?«

»So habe ich doch keine Sorge. Den Wächtern gegenüber gibt es eine Ausrede, und träfen sie mich mit dem Gefangenen, nun, dann müßte eben gehandelt werden, und zwar schnell.«

»Wohin wirst du Amad bringen?«

»Er wird sofort die Stadt verlassen.«

»Mit wem?«

»Mit Halef. Ich reite jetzt mit diesem aus, um in der Umgebung der Stadt einen Ort zu suchen, welcher ein Versteck bietet. Halef wird sich den Weg merken und deinen Sohn hinführen.«

»Aber die Wachen am Tore?«

»Sie werden die beiden nicht zu sehen bekommen. Ich kenne eine Stelle, an welcher man über die Mauer kommen kann.«

»Wir sollten gleich selbst mitgehen!«

»Wir bleiben noch wenigstens einen Tag, damit kein Verdacht auf uns fällt.«

»Aber Amad wird sich unterdessen in großer Gefahr befinden, denn man wird ihn in der ganzen Umgegend suchen.«

»Auch dafür ist gesorgt. Unfern des einen Tores bildet der Felsen von Amadijah einen Abgrund, in den wohl wenige Männer hinabzusteigen sich getrauen. Dorthin schaffen wir einige Fetzen seines alten Gewandes, welches wir zerreißen. Man wird das finden und dann annehmen, daß er bei seiner nächtlichen Flucht in die Schlucht gestürzt sei.«

»Wo kleidet er sich um?«

»Hier. Und der Bart muß ihm sofort abrasiert werden.«

»So soll ich ihn sehen! O, Emir, welche Freude!«

»Ich stelle aber die Bedingung, daß ihr euch still verhaltet.«

»Das werden wir ganz sicher. Aber unsere Wirtin wird ihn kommen sehen; denn sie ist stets in der offenen Küche.«

»Das wirst du verhindern. Halef wird dich benachrichtigen, wenn Amad kommt. Dann gehst du hinunter und verhinderst die Wirtin, ihn zu bemerken. Das ist nicht schwer, und unterdessen bringt ihn der Diener in deine Stube, welche du verschließest, bis ich heim komme.«

Ich hörte jetzt, daß Halef die Pferde heraus schaffte, und ging. Draußen fand ich die Türe des Engländers offen. Er winkte mich hinein und fragte:

»Darf ich reden, Sir?«

»Ja.«

»Höre Pferde. Ausreiten? Wohin?«

»Vor die Stadt.«

»Well; werde mitreiten!«

»Ich beabsichtige einen Ritt in den Wald. Ihr würdet gezwungen sein, ein wenig mit durch die Büsche zu kriechen.«

»Werde kriechen!«

Er war schnell fertig. Sein Pferd wurde auch gesattelt, und bald ritten wir zum Tore hinaus, welches nach Asi und Mia führt. Es war so, wie mir der Kurde Dohub erzählt hatte. Der Pfad war so steil, daß wir die Pferde führen mußten. Am Tore hatte man uns übrigens nicht angehalten, da dort Arnauten die Wache hatten, die mich von der gestrigen Parade her kannten.

Unten im Tale angelangt, wären wir rechts an die Jilaks der Einwohner von Amadijah gekommen, welche sich in die Berge zurückgezogen hatten. Darum wandten wir uns nach links grad in den Wald hinein. Er war hier so licht, daß er uns am Reiten nicht verhinderte, und nach einer Viertelstunde erreichten wir eine Blöße, wo wir abstiegen, um uns auf dem Boden auszustrecken.

»Warum hierher führen?« fragte Lindsay.

»Ich suche ein Versteck für Amad el Ghandur.«

»Ah! Bald frei?«

Ich teilte ihm meinen Plan mit.

»Prächtig!« meinte er. »Schöne Gefahr dabei! Erwischen! Boxen! Schießen! Well; werde mit befreien!«

»O, Master, Ihr könnt mir nichts nützen!«

»Nicht? Warum? Schlage jeden nieder, der uns wehren will! Freier Englishman! Yes!«

»Na, wollen erst sehen! Hier links oben liegt die Stelle, an welcher man über die Mauer kommt. In der hiesigen Gegend also müssen wir uns ein Versteck suchen. Wollt Ihr mit suchen?«

»Sehr!«

»So teilen wir uns. Ihr geht grad, und ich gehe mehr zur Seite. Wer einen guten Ort gefunden hat, der schießt sein Pistol los und wartet dort, bis der Andere kommt.«

Halef blieb bei den Pferden zurück, und wir gingen vorwärts. Der Wald wurde dichter, aber ich suchte wohl lange Zeit, ohne eine geeignete Stelle zu finden, welche wirkliche Sicherheit bot. Da hörte ich einen Schuß mir zur Linken. Ich schritt der Richtung entgegen, aus welcher der Knall gekommen war, und hörte bald einen zweiten Schuß ganz in meiner Nähe. Der Engländer stand bei einem Gestrüpp, aus welchem vier riesige Eichen emporragten. Er war barfuß und hatte sein Obergewand abgelegt. Auch der rot karierte Riesenturban lag am Boden.

»Habe zweimal geschossen. Konntet mich fehlen, weil der Schall im Wald täuscht. Versteck gefunden?«

»Nein.«

»Habe eins.«

»Wo?«

»Ratet! Werdet nicht erraten!«

»Wollen sehen!«

Er war barfuß und halb entkleidet; er hatte also eine Kletterpartie gemacht, und das Versteck mußte also auf einer der Eichen zu suchen sein. Aber diese waren so stark, daß man sie unmöglich erklettern konnte. Doch neben der einen ragte der schlanke Stamm einer Pinie in die Höhe und verschlang ihre doldenartige Krone mit den breitgreifenden Zweigen der Eiche. Ziemlich hoch oben lehnte sich der Stamm an einen starken Eichenast, so daß von der Pinie aus dieser leicht zu erreichen war, und oberhalb der Stelle, an welcher er am Stamme saß, sah ich ein Loch in der Eiche.

»Ich habe es, Sir!« meinte ich.

»Wo?«

»Dort oben. Der Stamm ist hohl.«

»Well; gefunden! War bereits oben.«

»Ihr klettert wohl gut?«

»Wie Eichhörnchen! Yes!«

»Aber jedenfalls ist der ganze Baum hohl!«

»Sehr!«

»Und wer da oben hineinkriecht, der fällt herab und kann nicht heraus.«

»Sehr! Kann gar nicht heraus.«

»Dann ist es ja mit dem Versteck nichts!«

»Versteck ist gut, sehr gut. Nur dafür sorgen, daß nicht herunterfällt.«

»Auf welche Weise?«

»Ah, Ihr wißt nicht? Hm, Master Lindsay gescheiter Kerl! Schönes Abenteuer! Prächtig! Möchte bezahlen, gut bezahlen! Knüppel abschneiden und in die Höhlung klemmen, quer herüber. Viel Moos hier. Dieses darauf legen. Dann kann nicht herunterfallen. Versteck fertig! Schönes Landhaus! Prachtvolle Villa!«

»Da hättet Ihr recht! Wie groß ist dort der Durchmesser der Höhlung?«

»Vier Fuß ungefähr. Weiter nach unten noch mehr. Könnt Ihr klettern?«

»Ja. Ich werde mir diese Gelegenheit einmal ansehen.«

»Nicht ledig hinauf. Gleich Knüppel mitnehmen!«

»Das ist allerdings praktischer. Hier stehen genug eichene Stangen.«

»Aber wie hinaufbringen? Klettern und auch tragen? Geht nicht!«

»Ich habe meinen Lasso mit. Der hat mich auf allen meinen Reisen begleitet, denn so ein Riemen ist eine der nützlichsten Sachen.«

»Well; so schneiden wir!«

»Aber immer vorsichtig sein, Master! Zunächst wollen wir uns überzeugen, ob wir allein sind. Unsere englische Unterhaltung kann hier kein Mensch verstehen; sie hätte also unser Vorhaben nicht verraten. Aber ehe wir handeln, müssen wir uns sicherstellen.«

»So sucht! Werde einstweilen Stangen machen.«

Ich ging den Umkreis ab und überzeugte mich, daß wir unbeachtet waren; dann half ich dem Engländer, der ganz erpicht war, da oben eine Villa zu bauen. Wir schnitten ein Dutzend etwas mehr als vier Fuß langer Stämmchen aus den Büschen, aber so, daß wir dabei jede Spur vermieden, und dann wand ich den Gürtelschal von der Hüfte, unter welchem ich den Lasso um den Leib geschlungen trug. Bis zum ersten Ast der Pinie reichte er. Während der Engländer die Stämmchen zusammenlegte und mit dem einen Ende des achtfach zusammengeflochtenen, unzerreißbaren Riemens umwand, nahm ich das andere zwischen die Zähne und kletterte empor. Die hindernden Kleidungsstücke hatte ich natürlich abgelegt. Auf dem ersten Aste angekommen, zog ich das Bündel in die Höhe. Lindsay kam nachgeklettert, und so brachten wir die »Knüppel« bis zur Oeffnung, wo sie angebunden wurden. Ich untersuchte die Höhlung. Sie hatte die angegebene Weite, wurde nach unten immer größer und reichte bis zur Erde hinab.

 

Nun begannen wir die Stämmchen einzuklemmen, um aus ihnen einen Fußboden zu bilden. Das mußte sehr sorgfältig geschehen, damit er ja nicht hinunterbrechen konnte. Mit Hilfe der Messer brachten wir es nach einiger Anstrengung fertig. Der Boden war fest und sicher.

»Nun Moos, Streu und Laub mit dem Lasso herauf!«

Wir kletterten nun wieder hinab und hatten bald so viel gesammelt, wie wir brauchten. Es wurde in meinen Haïk und das Ueberkleid Lindsays geschlungen, und nach zweimaligem Auf- und Niederklettern war die Höhlung in ein Versteck umgewandelt, in welchem es sich ganz weich und sicher liegen ließ.

»Wacker gearbeitet,« meinte der Engländer, indem er sich den Schweiß von der Stirne wischte. »Amad wird gut wohnen. Nun noch Essen und Trinken, Pfeife und Tabak, so ist der Diwan fertig!«

Wir kehrten jetzt zu Halef zurück, der bereits Sorge um uns hegte, weil wir so lange Zeit fortgeblieben waren.

»Master Lindsay, jetzt bleibt Ihr bei den Pferden zurück, denn ich muß nun zuvor auch unserem Hadschi Halef Omar das Versteck zeigen!« sagte ich.

»Well! Doch bald wiederkommen! Yes!«

»Kannst du klettern?« fragte ich Halef, als wir bei den Eichen angekommen waren.

»Ja, Sihdi. Ich habe ja von mancher Palme die Datteln herabgeholt. Warum?«

»Das ist ein ganz anderes Klettern. Hier gibt es einen glatten Stamm, der keine Stütze bietet, und auch kein Klettertuch, wie man es beim Ernten der Datteln in Anwendung bringt. Siehst du das Loch an dem Stamme der Eiche, dort grad über dem Aste?«

»Ja, Sihdi.«

»Klettere einmal hinauf, und siehe dir es an! Du mußt hier an der Pinie empor und dann den Eichenast entlang.«

Er versuchte es, und siehe da, es ging recht leidlich.

»Effendi, das ist ja ein Kiosk,« meinte er, als er unten wieder anlangte. »Den habt ihr wohl jetzt gebaut?«

»Ja. Weißt du, wo das Fort von Amadijah liegt?«

»Hier links hinauf.«

»So höre, was ich dir sage! Ich glaube heute abend Amad el Ghandur aus dem Gefängnisse holen zu können. Er muß noch während der Nacht aus der Stadt gebracht werden, und das sollst du tun.«

»Herr, die Wachen werden uns sehen!«

»Nein. Es gibt eine Stelle, an welcher die Mauer so beschädigt ist, daß ihr sehr leicht unbemerkt in das Freie gelangen könnt. Ich werde dir diese Stelle bei unserer Rückkehr zeigen. Nun aber handelt es sich darum, daß ihr trotz der Nacht hier diesen Platz nicht verfehlt, denn das Loch da oben soll dem Haddedihn zum Verstecke dienen, bis wir ihn von hier abholen. Darum gehest du von hier aus links hinauf, um den Weg, den ihr heute abend zu nehmen habt, richtig kennen zu lernen, und kehrst dann zu uns zurück. Präge dir das Terrain gut ein. Wenn er sich in Sicherheit befindet, hast du dafür zu sorgen, ungesehen wieder in unsere Wohnung zu gelangen; denn niemand darf wissen, daß einer von uns die Stadt verlassen hat.«

»Sihdi, ich danke dir!«

»Wofür?«

»Dafür, daß du mir erlaubst, wieder einmal auch selbst etwas zu tun; denn seit langer Zeit habe ich zusehen müssen.«

Er ging, und ich kehrte zu Lindsay zurück, der lang ausgestreckt im Moose lag und gen Himmel blickte.

»Prachtvoll in Kurdistan! Fehlt nur an Ruinen!« sagte er.

»Ruinen gibt es hier genug, wenn auch keine tausendjährigen wie am Tigris. Vielleicht sind wir gezwungen, Gegenden aufzusuchen, in denen Ihr Euch von dem Vorhandensein von Ruinen überzeugen könnt. Aus den Tälern Kurdistans ist der Qualm brennender Dörfer und der Geruch von Strömen vergossenen Blutes zum Himmel gestiegen. Wir befinden uns in einem Lande, in welchem Leben, Freiheit und Eigentum mehr gefährdet sind, als in jedem anderen. Wünschen wir, daß wir uns nicht aus eigener Erfahrung davon überzeugen müssen!«

»Will mich aber davon überzeugen, Sir! Will Abenteuer haben! Möchte kämpfen, boxen, schießen! Werde bezahlen.«

»Dazu gibt es vielleicht auch ohne Bezahlung Gelegenheit, Sir; denn gleich hinter Amadijah hört das Gebiet der Türken auf, und es beginnen diejenigen Länder, welche von Kurden bewohnt werden, die der Pforte nur dem Namen nach unterworfen oder tributpflichtig sind. Dort gewähren uns unsere Pässe nicht die mindeste Sicherheit; ja es kann sehr leicht der Fall sein, daß wir feindselig behandelt werden, grad deshalb, weil wir die Empfehlung der Türken und der Konsuln besitzen.«

»Dann nicht vorzeigen!«

»Allerdings. Diese halbwilden gewalttätigen Horden macht man sich am besten geneigt, wenn man sich ihrer Gastfreundschaft mit Vertrauen überläßt. Ein Araber kann noch Hintergedanken haben, wenn er einen Fremden in sein Zelt aufnimmt; ein Kurde aber nie. Und sollte dies ja einmal der Fall sein, und sollte es keine andere Möglichkeit der Rettung geben, so begibt man sich in den Schutz der Frauen; dann ist man sicher geborgen.«

»Well, werde mich beschützen lassen von den Frauen! Prachtvoll! Sehr guter Gedanke, Master!«

Nach vielleicht einer Stunde kehrte Halef zurück. Er versicherte, das Versteck nun selbst bei Nacht ohne Irrung auffinden zu können, sobald es ihm nur erst gelungen sei, aus der Stadt zu kommen. Der Zweck unseres Spazierrittes war somit erreicht, und wir kehrten nach Amadijah zurück. Dort richtete ich es so ein, daß wir an der beschädigten Mauerstelle vorüberkamen.

»Das ist der Ort, den ich meine, Halef. Wenn du nachher ausgehest, so magst du diese Bresche einmal genau untersuchen, aber so, daß es nicht auffällt.«

»Das werde ich baldigst tun müssen, Sihdi,« antwortete er; »denn es wird sehr bald Abend werden.«

Der Tag war, als wir unsere Wohnung erreichten, allerdings schon weit vorgeschritten. Ich bekam keine Zeit, mich von dem Ritte auszuruhen, denn Selim Agha empfing mich an der Türe:

»Hamdullillah, Allah sei Dank, daß du endlich kommst!« meinte er. »Ich habe auf dich mit Schmerzen gewartet.«

»Warum?«

»Der Mutesselim sendet mich, um dich zu ihm zu bringen.«

»Was soll ich dort?«

»Ich weiß es nicht.«

»Du vermutest es auch nicht?«

»Du sollst mit einem Effendi reden, der vorhin ankam.«

»Wer ist es?«

»Der Mutesselim hat mir verboten, es dir zu sagen.«

»Pah! Der Mutesselim kann mir nichts verheimlichen! Ich wußte längst, daß dieser Effendi kommen werde!«

»Du wußtest es? Aber es ist ja ein Geheimnis!«

»Ich werde dir beweisen, daß ich dieses große Geheimnis kenne. Es ist der Makredsch von Mossul, der gekommen ist.«

»Wahrhaftig, du weißt es!« rief er erstaunt. »Aber er ist nicht allein bei dem Mutesselim.«

»Wer ist noch da?«

»Ein Arnaute.«

Ah, ich ahnte, welcher es war, und sagte daher:

»Auch das weiß ich. Kennst du den Mann?«

»Nein.«

»Er hat keine Waffen bei sich.«

»Allah akbar; das ist richtig! Effendi, du weißt alles.«

»Wenigstens siehst du, daß der Mutesselim nicht der Mann ist, mir etwas zu verbergen.«

»Aber, Herr, sie müssen bös von dir gesprochen haben!«

»Warum?«

»Ich muß darüber schweigen.«

»Gut, Selim Agha, ich sehe nun, daß du mein Freund bist und mich liebst!«

»Ja, ich liebe dich, Emir; aber der Dienst erfordert, daß ich gehorche.«

»So sage ich dir, daß ich dir noch heute Befehle geben werde, denen du grad so gehorchen wirst, als ob du sie von dem Kommandanten erhieltest! Seit wann ist der Makredsch hier?«

»Seit fast zwei Stunden.«

»Und so lange Zeit wartest du bereits auf mich?«

»Nein. Der Makredsch kam allein, ganz heimlich und ohne alles Gefolge. Ich war grad beim Kommandanten, als er eintrat. Er sagte, daß er heimlich komme, weil er in einer sehr wichtigen Sache reise, von welcher niemand eine Ahnung haben dürfe. Sie unterhielten sich weiter, und da erwähnte der Kommandant auch dich und deine Gefährten. Der Makredsch muß dich kennen, denn er wurde sehr aufmerksam, und der Mutesselim mußte dich ihm beschreiben. »Er ist‘s!« rief er dann und bat den Kommandanten, mich hinauszuschicken. Nachher wurde ich gerufen und erhielt den Befehl, dich zu holen und – – —«

»Nun, und – – —«

»Und – – Emir, es ist gewiß wahr, daß ich dich lieb habe, und darum will ich es dir sagen. Aber, wirst du mich verraten?«

»Nein. Ich verspreche es dir!«

»Ich mußte mehrere Arnauten mitnehmen, um den Platz zu besetzen, daß deine Gefährten sich nicht entfernen können. Und auch für dich stehen im Palaste einige meiner Arnauten bereit. Ich soll dich festnehmen und in das Gefängnis schaffen.«

»Ah, das ist ja sehr interessant, Selim Agha! So ist wohl bereits eines deiner Löcher für mich in Bereitschaft gesetzt worden?«

»Ja. Du kommst neben dem Araber zu liegen, und ich mußte einige Strohdecken hineintun lassen; denn der Mutesselim sagte, du seist ein Emir und solltest feiner behandelt werden, als die andern Spitzbuben!«

»Für diese Rücksicht bin ich ihm wirklich sehr großen Dank schuldig. Sollten meine Gefährten auch eingesteckt werden?«

79Oberrichter der asiatischen Türkei.
80Vizekönig.
81Ein Dorf der Kazikahnkurden.