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Durchs wilde Kurdistan

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»Ja, aber ich habe über sie noch keine weiteren Befehle.«

»Was sagt die »Myrte« dazu?«

»Ich habe es ihr gesagt. Sie sitzt in der Küche und weint sich die Augen aus.«

»Die Gute! Aber du sprachst von einem Arnauten?«

»Ja. Er war da, noch ehe der Makredsch kam, und hat mit dem Mutesselim lange Zeit gesprochen. Dann wurde ich gerufen und gefragt.«

»Wonach?«

»Danach, ob der schwarzrote Effendi auch in der Wohnung kein Wort rede.«

»Was hast du geantwortet?«

»Ich sagte die Wahrheit. Ich habe den Effendi noch keine Silbe reden hören.«

»So komm. Wir wollen gehen!«

»Herr, ich soll dich bringen, das ist wahr; aber ich habe dich lieb. Willst du nicht lieber entfliehen?«

Dieser brave Arnaute war wirklich mein Freund.

»Nein, ich fliehe nicht, Agha; denn ich habe keine Veranlassung, mich vor dem Mutesselim oder dem Makredsch zu fürchten. Aber ich werde dich bitten, außer mir noch einen mitzunehmen.«

»Wen?«

»Den Boten, welcher zu mir gekommen ist.«

»Ich will ihn rufen; er ist im Hofe.«

Ich trat unterdessen in die Küche. Dort kauerte Mersinah am Boden und machte ein so trübseliges Gesicht, daß ich mich wirklich gerührt fühlte.

»O, da bist du, Effendi!« rief sie aufspringend. »Eile, eile! Ich habe dem Agha befohlen, dich entfliehen zu lassen.«

»Nimm meinen Dank dafür, Mersinah! Aber ich werde doch bleiben.«

»Sie werden dich aber einsperren, Herr.«

»Das wollen wir abwarten!«

»Wenn sie es tun, Effendi, so weine ich mich zu Tode und werde dir die besten Suppen kochen, die es gibt. Du sollst nicht hungern!«

»Du wirst für mich nichts zu kochen haben, denn man wird mich nicht einstecken; das versichere ich dir.«

»Emir, du gibst mir das Leben wieder! Aber sie könnten es doch tun, und dann nehmen sie dir alles ab. Magst du mir nicht dein Geld zurücklassen und auch die andern Sachen, welche dir teuer sind? Ich werde dir alles aufbewahren und kein Wort davon sagen.«

»Das glaube ich dir, du Schutz und Engel dieses Hauses; aber eine solche Vorsicht ist nicht nötig.«

»So tue, was dir gefällt! Gehe nun, und Allah sei bei dir mit seinem Propheten, der dich beschützen möge!«

Wir gingen. Als ich über den Platz schritt, bemerkte ich hinter den Türen einiger Häuser die Arnauten stehen, von denen Selim gesprochen hatte. Es war also jedenfalls sehr ernstlich gemeint. Auch vor dem Palaste, im Flur und auf der Treppe desselben, sogar im Vorzimmer standen Soldaten. Ich wäre doch beinahe besorgt geworden.

Der Kommandant befand sich nicht allein in seinem Raume; die zwei Leutnants saßen am Eingange und auch Selim Agha zog sich nicht wieder zurück, sondern ließ sich nieder.

»Sallam aaleïkum!« grüßte ich so unbefangen wie möglich, trotzdem ich mich in der Falle befand.

»Aaleïkum!« antwortete der Kommandant zurückhaltend und zeigte dabei auf einen Teppich, welcher seitwärts in seiner Nähe lag.

Ich tat, als ob ich diesen Wink nicht gesehen oder nicht verstanden habe, und ließ mich an seiner Seite nieder, wo ich ja früher schon gesessen hatte.

»Ich sandte nach dir,« begann er, »aber du kamst nicht. Wo bist du gewesen, Effendi?«

»Ich ritt spazieren.«

»Wohin?«

»Vor die Stadt.«

»Was wolltest du da?«

»Mein Pferd ausreiten. Du weißt, ein edles Roß muß gepflegt werden.«

»Wer war dabei?«

»Hadschi Lindsay-Bey.«

»Der das Gelübde getan hat, nicht zu sprechen?«

»Derselbe.«

»Ich habe vernommen, daß er dieses Gelübde nicht sehr streng hält.«

»So!«

»Er redet.«

»So!«

»Auch mit dir.«

»So!«

»Ich weiß das gewiß.«

»So!«

Dieses »So!« brachte den guten Mann einigermaßen in Verlegenheit.

»Du mußt dies doch auch wissen!« meinte er.

»Wer hat dir gesagt, daß er spricht?«

»Einer, der ihn gehört hat.«

»Wer ist es?«

»Ein Arnaute, der heute kam, um euch anzuklagen.«

»Was tatest du?«

»Ich sandte nach dir.«

»Warum?«

»Um dich zu vernehmen.«

»Allah illa Allah! Also auf die Anklage eines schurkischen Arnauten hin sendest du zu mir, um mich, den Emir und Effendi, wie einen eben solchen Schurken zu behandeln! Mutesselim, Allah segne deine Weisheit, damit sie dir nicht abhanden komme!«

»Effendi, bitte Gott um deiner eigenen Weisheit willen, denn du wirst sie brauchen können!«

»Das klingt fast wie eine Drohung!«

»Und dein Wort klang wie eine Beleidigung!«

»Nachdem du mich beleidigst hast. Laß dir etwas sagen, Mutesselim. Hier in dieser Drehpistole sind sechs Schüsse und in dieser andern ebenso viele. Rede, was du mit mir zu reden hast; aber bedenke, daß ein Emir aus Germanistan kein Arnaute ist und sich auch nicht mit einem solchen vergleichen läßt! Wenn mein Gefährte sein Gelübde nicht hält, was geht es einen Arnauten an? Wo ist dieser Mann?«

»Er steht in meinem Dienst.«

»Seit wann?«

»Seit lange.«

»Mutesselim, du sprichst die Unwahrheit! Dieser Arnaute stand gestern noch nicht in deinem Dienste. Er ist ein Mann, von dem ich dir noch mehr erzählen werde. Wenn Hadschi Lindsay-Bey spricht, so hat er dies mit seinem Gewissen abzumachen, aber einen andern geht dies gar nichts an!«

»Du hättest recht, wenn ich von ihm allein nur dieses wüßte.«

»Was gibt es noch?«

»Er ist der Freund eines Mannes, der mir sehr verdächtig ist.«

»Wer ist dieser Mann?«

»Du selbst bist es!«

Ich tat sehr erstaunt.

»Ich! Allah kerihm, Gott ist gnädig; er wird auch dir barmherzig sein!«

»Du hast zu mir von dem Mutessarif gesprochen und gesagt, daß er dein Freund sei.«

»Ich sagte die Wahrheit.«

»Es ist nicht wahr!«

»Was! Du zeihst mich der Lüge! So kann meines Bleibens hier nicht länger sein. Ich werde dir Gelegenheit geben, diese Beleidigung zu vertreten.«

Ich erhob mich und tat, als ob ich das Selamlük verlassen wollte.

»Halt,« rief der Kommandant. »Du bleibst!«

Ich drehte mich zu ihm um.

»Du befiehlst es mir?«

»Ja.«

»Hast du mir zu befehlen?«

»Hier stehest du unter mir, und wenn ich dir gebiete, zu bleiben, so wirst du gehorchen!«

»Und wenn ich nicht bleibe?«

»So zwinge ich dich! Du bist mein Gefangener!«

Die beiden Leutnants erhoben sich; auch Selim Agha tat dies, aber sehr langsam und ungern, wie ich bemerken mußte.

»Dein Gefangener? Was fällt dir ein? Sallam!«

Ich wandte mich wieder nach der Türe.

»Haltet ihn!« gebot er.

Die beiden Leutnants ergriffen mich, einer hüben und der andere drüben. Ich blieb stehen und lachte erst dem rechten und dann dem linken in das Angesicht; dann flogen sie, einer hinter dem andern, über den Raum hinweg und stürzten vor dem Mutesselim zur Erde.

»Da hast du sie, Mutesselim. Hebe sie auf! Ich sage dir, daß ich gehen werde, wenn es mir beliebt, und keiner deiner Arnauten soll mich halten! Aber ich werde bleiben, denn ich habe noch mit dir zu sprechen. Dies tue ich aber nur, um dir zu beweisen, daß kein Nemtsche einen Türken fürchtet. Frage also weiter, was du zu fragen hast!«

Dem guten Manne war ein solcher Widerstand gar niemals vorgekommen; er war gewohnt, daß ein jeder sich tief vor ihm beugen müsse, und schien jetzt gar nicht so recht zu wissen, was er tun solle.

»Ich sagte,« begann er endlich wieder, »daß du kein Freund des Mutessarif seist.«

»Du hast doch seinen Brief gelesen.«

»Und du hast gegen ihn gekämpft!«

»Wo?«

»In Scheik Adi!«

»Beweise es!«

»Ich habe einen Zeugen.«

»Laß ihn kommen!«

»Ich werde dir diesen Wunsch erfüllen.«

Auf einen Wink des Mutesselim verließ der Agha das Zimmer.

In einigen Augenblicken kehrte er mit – dem Makredsch von Mossul zurück. Dieser würdigte mich keines Blickes, schritt an mir vorüber zu dem Kommandanten, ließ sich an derselben Stelle nieder, an welcher ich vorher gesessen hatte, und griff zu dem Schlauche der Wasserpfeife, welche dort stand.

»Ist dies der Mann, von dem du erzähltest, Effendi?« fragte ihn der Kommandant.

Er warf einen halben, verächtlichen Blick auf mich und antwortete:

»Er ist es.«

»Siehst du?« wandte sich der Kommandant zu mir. »Der Makredsch von Mossul, den du ja kennen wirst, ist Zeuge, daß du gegen den Mutessarif kämpftest.«

»Er ist ein Lügner!«

Da erhob der Richter die Augen voll zu mir.

»Wurm!« zischte er.

»Du wirst diesen Wurm bald kennen lernen!« antwortete ich ruhig. »Ich wiederhole es: Du bist ein Lügner, denn du hast nicht gesehen, daß ich gegen die Truppen des Mutessarif die Waffen gezogen habe!«

»So sahen es andere!«

»Aber du nicht! Und der Kommandant sagte doch, daß du selbst es gesehen haben willst. Nenne deine Zeugen!«

»Die Topdschis[82] haben es erzählt.«

»So haben auch sie gelogen. Ich habe nicht mit ihnen gekämpft; es ist kein Tropfen Blutes geflossen. Sie haben sich und ihre Geschütze ohne alle Gegenwehr ergeben. Und dann, als ihr in Scheik Adi eingeschlossen wurdet, habe ich den Bey zur Güte und Nachsicht gemahnt, so daß ihr es nur mir zu verdanken habt, daß ihr nicht samt und sonders niedergeschossen wurdet. Willst du daraus den Beweis ziehen, daß ich ein Feind des Mutessarif sei?«

»Du hast die Geschütze überfallen und weggenommen!«

»Das gestehe ich sehr gern ein.«

»Aber du wirst dich dafür in Mossul verantworten.«

»Oh!«

»Ja. Der Mutesselim wird dich gefangen nehmen und nach Mossul schicken, dich und alle, welche bei dir sind. Es gibt nur ein einziges Mittel, dich und sie zu retten.«

 

»Welches?«

Er gab einen Wink, und die drei Offiziere traten ab.

»Du bist ein Emir aus Frankistan, denn die Nemsi sind Franken,« begann nun der Makredsch. »Ich weiß, daß du unter dem Schutze ihrer Konsuln stehst, und daß wir dich also nicht töten dürfen. Aber du hast ein Verbrechen begangen, auf welchem die Strafe des Todes steht. Wir müssen dich über Mossul nach Stambul senden, wo du dann allerdings ganz gewiß die Strafe erleiden wirst.«

Er machte eine Pause. Es schien ihm nicht leicht zu werden, jetzt die richtige Wendung zu finden.

»Weiter!« meinte ich.

»Nun bist du aber ein Schützling des Mutessarif gewesen; auch der Mutesselim hat dich freundlich aufgenommen, und so wollen diese beiden nicht, daß dir ein so trauriges Los bereitet werde.«

»Allah denke ihrer dafür in ihrer letzten Stunde!«

»Ja! Darum ist es möglich, daß wir von einer Verfolgung dieser Sache absehen, wenn – – —«

»Nun, wenn?«

»Wenn du uns sagst, wie viel das Leben eines Emirs aus Germanistan wert ist.«

»Es ist gar nichts wert.«

»Nichts? Du scherzest!«

»Ich rede im Ernste. Gar nichts ist es wert.«

»Inwiefern?«

»Weil Allah auch einen Emir zu jeder Minute zu sich fordern kann.«

»Du hast recht; das Leben steht in Allahs Hand; aber es ist ein Gut, welches man beschützen und erhalten soll!«

»Du scheinst kein guter Moslem zu sein, denn sonst würdest du wissen, daß die Wege des Menschen im Buche verzeichnet stehen «

»Und dennoch kann der Mensch sein Leben wegwerfen, wenn er diesem Buche nicht gehorcht. Willst du dieses tun?«

»Nun gut, Makredsch. Wie hoch würdest du dein eignes Leben schätzen?«

»Wenigstens zehntausend Piaster.«

»So ist das Leben eines Nemtsche grad zehntausendmal mehr wert, nämlich hundert Millionen Piaster. Wie kommt es, daß ein Türke so sehr tief im Preise steht?«

Er blickte mich verwundert an.

»Bist du ein so reicher Emir?«

»Ja, da ich ein so teures Leben besitze.«

»So meine ich, daß du hier in Amadijah dein Leben auf zwanzigtausend Piaster schätzen wirst.«

»Natürlich!«

»Und das deines Hadschi Lindsay-Bey ebenso hoch.«

»Ich stimme bei.«

»Und zehntausend für den Dritten.«

»Ist nicht zu viel.«

»Und dein Diener?«

»Er ist zwar ein Araber, aber ein tapferer und treuer Mann, der ebensoviel wert ist, wie jeder andere.«

»So meinst du, daß auch er zehntausend kostet?«

»Ja.«

»Hast du die Summe berechnet?«

»Sechzigtausend Piaster. Nicht?«

»Ja. Habt ihr so viel Geld bei euch?«

»Wir sind sehr reich, Effendi.«

»Wann wollt ihr bezahlen?«

»Gar nicht!«

Es war wirklich spaßig zu sehen, mit welchen Gesichtern die beiden Männer erst mich und dann sich ansahen. Dann fragte der Makredsch:

»Wie meinst du das, Effendi?«

»Ich meine, daß ich aus einem Lande stamme, in welchem Gerechtigkeit herrscht. Bei den Nemsi ist der Bettler ebensoviel wert vor dem Richter wie der König. Und wenn der Padischah der Nemsi sündigt, so wird er von dem Gesetze bestraft. Keiner kann sein Leben erkaufen, denn es gibt keinen Richter, der ein Schurke ist. Die Osmanly aber haben kein anderes Gesetz als ihren Geldbeutel, und darum schachern sie mit der Gerechtigkeit. Ich kann mein Leben nicht bezahlen, wenn ich verdient habe, daß es mir genommen wird.«

»So wirst du es verlieren!«

»Das glaube ich nicht. Ein Nemtsche treibt keinen Handel mit seinem Leben, aber er weiß es zu verteidigen.«

»Effendi, die Verteidigung ist dir unmöglich!«

»Warum?«

»Deine Schuld ist erwiesen, und du hast sie auch bereits eingestanden.«

»Das ist nicht wahr. Ich habe keine Schuld eingestanden, sondern ich habe nur zugegeben, daß ich euch die Kanonen fortgenommen habe. Und das ist eine Tat, die keine Strafe erhalten wird.«

»Das meinst du nur. Du weigerst dich also, auf unsern Vorschlag der Güte und des Erbarmens einzugehen?«

»Ich brauche kein Erbarmen.«

»So müssen wir dich festnehmen.«

»Versucht es!«

Auch der Kommandant richtete eine wohlgemeinte Vorstellung an mich; da ich aber nicht auf dieselbe hörte, so klatschte er in die Hände, und die drei Offiziere erschienen wieder.

»Führt ihn ab!« gebot er ihnen. »Ich hoffe, Effendi, daß du dich nicht weigern wirst, mit ihnen zu gehen. Draußen stehen genug Leute, um jeden Widerstand zu überwinden. Du sollst es während deiner Haft hier gut haben und – – —«

»Schweige, Mutesselim!« unterbrach ich ihn. »Ich möchte den Mann hier sehen, der das Zeug hätte, mich zu überwältigen. Euch fünf tut ein Nemtsche in drei Sekunden ab, und deine fieberkranken Arnauten reißen vor meinem Blick aus; darauf kannst du dich verlassen! Daß ich es gut haben würde als Gefangener, versteht sich ganz von selbst; das gebietet euch ja euer eignes Interesse. Nach Mossul werde ich nicht geschickt, denn das kann dem Makredsch nichts nützen; er will bloß, daß ich mich loskaufe, denn er braucht Geld, um über die Grenze zu kommen.«

»Ueber die Grenze?« fragte der Mutesselim. »Wie soll ich deine Worte verstehen?«

»Frage ihn selbst!«

Er blickte den Makredsch an, der sich plötzlich verfärbte.

»Was meint er?« fragte er ihn.

»Ich verstehe ihn nicht!« antwortete der Beamte.

»Er versteht mich nur zu gut,« entgegnete ich. »Mutesselim, du hast mich beleidigt; du willst mich gefangen nehmen; du hast mir einen Antrag gemacht, der sehr schwere Folgen für dich hätte, wenn ich davon sprechen wollte. Ihr beide habt mich bedroht; aber jetzt werde ich die Waffe selbst auch in die Hand nehmen, nachdem ich gesehen habe, wie weit ihr zu gehen wagt. Weißt du, wer dieser Mann ist?«

»Der Makredsch von Mossul.«

»Du irrst. Er ist es nicht mehr; er ist abgesetzt.«

»Abgesetzt!« rief er.

»Mensch!« rief dagegen der Makredsch. »Ich erwürge dich.«

»Abgesetzt!« rief der Kommandant noch einmal, halb erschrocken und halb fragend.

»Ja. Selim Agha, ich sagte dir vorhin, daß ich dir heute einen Befehl geben werde, dem du Gehorsam leisten wirst. Jetzt sollst du ihn hören: Nimm den Mann dort gefangen und stecke ihn in das Loch, in welches ich kommen sollte! Er wird dann nach Mossul geschafft.«

Der gute Agha staunte erst mich an und dann die beiden andern; aber er rührte natürlich keinen Fuß, um meinen Worten nachzukommen.

»Er ist wahnsinnig,« meinte der Makredsch, indem er sich erhob.

»Du selbst mußt es sein, da du es wagst, nach Amadijah zu kommen. Warum bist du nicht den geraden Weg, sondern über Mungayschi geritten? Du siehst, daß ich alles weiß. Hier, Mutesselim, hast du den Beweis, daß ich das Recht habe, seine Gefangennehmung zu verlangen!«

Ich übergab ihm dasjenige Schreiben, welches an Ali Bey gerichtet war. Er blickte zunächst nach der Unterschrift.

»Vom Anatoli Kasi Askeri?«

»Ja. Er ist in Mossul und verlangt die Auslieferung dieses Mannes. Lies!«

»Es ist wahr!« staunte er. »Aber was tut der Mutessarif?«

»Er ist auch abgesetzt. Lies auch dieses andere Schreiben!«

Ich übergab es ihm, und er las es.

»Allah kerihm, Gott sei uns gnädig! Es gehen große Dinge vor!«

»Sie gehen allerdings vor. Der Mutessarif ist abgesetzt, der Makredsch ebenso. Willst auch du abgesetzt sein?«

»Herr, du bist ein geheimer Abgesandter des Anatoli Kasi Askeri oder gar des Padischah!«

»Wer ich bin, das kommt hier nicht in Betracht; aber du siehst, daß ich alles weiß, und ich erwarte, daß du deine Pflicht erfüllst.«

»Effendi, ich werde sie tun. Makredsch, ich kann nicht anders; hier steht es geschrieben; ich muß dich gefangen nehmen!«

»Tue es!« antwortete dieser.

Ein Dolch blitzte in seiner Hand, und im Nu war er durch das Zimmer hinweg, auch an mir vorüber und zur Türe hinaus. Wir eilten nach und kamen grad recht, zu sehen, daß er draußen zu Boden gerissen wurde. Selek, der mich begleitet hatte, war es, der auf ihm kniete und ihm den Dolch zu entringen versuchte. Ein Entkommen war nun allerdings unmöglich. Er wurde entwaffnet und wieder in das Selamlük zurückgebracht.

»Wer ist dieser Mann?« fragte der Kommandant, auf Selek deutend.

»Es ist der Bote, den mir Ali Bey von Baadri gesandt hat. Er kehrt wieder dorthin zurück, und du magst ihm erlauben, den Transport zu begleiten. Dann sind wir sicher, daß der Makredsch nicht entkommen wird. Aber ich werde dir noch einen Gefangenen übergeben.«

»Wen, Herr?«

»Laß nur den Arnauten kommen, der mich angeklagt hat!«

»Holt ihn!« gebot er.

Einer der Leutnants ging und brachte den Mann, der eine Wendung der Dinge zu seinen Ungunsten nicht vermutete.

»Frage ihn einmal,« sagte ich, »wo er seine Waffen hat!«

»Wo hast du sie?«

»Sie wurden mir genommen.«

»Wo?«

»Im Schlafe.«

»Er lügt, Mutesselim! Dieser Mann war dem Hadschi Lindsay-Bey von dem Mutessarif mitgegeben worden; er hat auf mich geschossen und entfloh; dann unterwegs lauerte er uns auf und gab aus dem Dickicht des Waldes noch zwei Kugeln auf mich ab, die aber nicht trafen. Mein Hund hielt ihn fest, aber ich ließ Gnade walten, vergab ihm und ließ ihn entkommen. Wir nahmen ihm dabei die Waffen ab, welche mein Khawaß noch besitzt. Soll ich die Zeugen, daß ich die Wahrheit rede, kommen lassen?«

»Herr, ich glaube dir! Nehmt diesen Hund gefangen und schafft ihn in das sicherste Loch, welches sich in dem Gefängnisse befindet!«

»Herr, befiehlst du mir, den Makredsch gleich mitzunehmen?« fragte Selim Agha den Kommandanten.

»Ja.«

»Mutesselim, laß ihn zuvor binden,« erinnerte ich. »Er hat einen Fluchtversuch gemacht und wird ihn wiederholen.«

»Bindet ihn!«

Sie wurden alle beide abgeführt, und ich blieb mit dem Kommandanten allein zurück. Dieser war von dem Ereignisse so angegriffen, daß er sich müde auf den Teppich fallen ließ.

»Wer hätte das gedacht!« seufzte er.

»Du allerdings nicht, Mutesselim!«

»Herr, verzeihe mir! Ich wußte ja von diesen Dingen nichts.«

»Gewiß hat der Arnaute den Makredsch vorher getroffen und sich mit ihm verständigt, sonst hätte er es nicht gewagt, gegen uns aufzutreten, da wir doch Grund hatten, ihn bestrafen zu lassen.«

»Er soll auf keinen Menschen wieder schießen! Erlaube, daß ich dir eine Pfeife reiche!«

Er ließ noch ein Nargileh kommen und setzte es mit eigener Hand in Brand; dann meinte er in beinahe unterwürfigem Tone:

»Emir, glaubst du, daß es mein Ernst war?«

»Was?«

»Daß ich Geld von dir nehmen wollte?«

»Ja.«

»Herr, du irrst! Ich fügte mich in den Willen des Makredsch und hätte dir meinen Teil zurückgegeben.«

»Aber entfliehen hätte ich dürfen?«

»Ja. Du siehst, daß ich dein Bestes wollte!«

»Das durftest du nicht, wenn die Anklage gegen mich begründet war.«

»Wirst du weiter daran denken?«

»Nein, wenn du machest, daß ich es vergessen kann.«

»Du sollst nicht wieder daran denken, Emir. Du sollst es vergessen, wie du bereits ein anderes vergessen hast.«

»Was?«

»Die Arznei.«

»Ja, Mutesselim, die habe ich allerdings vergessen; aber du sollst sie noch heute erhalten; das verspreche ich dir!«

Da kam einer der Diener herein.

»Herr, es ist ein Basch Tschausch[83] draußen,« meldete er.

»Was will er?«

»Er kommt aus Mossul und sagt, daß seine Botschaft wichtig sei.«

»Schicke ihn herein!«

Der Unteroffizier trat ein und übergab dem Kommandanten ein mit einem großen Siegel versehenes Schreiben; es war das Siegel des Anatoli Kasi Askeri; ich erkannte es sogleich. Er erbrach es und las. Dann gab er dem Manne den Bescheid, morgen früh die Antwort abzuholen.

»Herr, weißt du, was es ist?« fragte er mich dann, als der Soldat fort war.

»Ein Schreiben des Oberrichters von Anatolien?«

»Ja. Er schreibt mir von der Absetzung des Mutessarif und des Makredsch. Diesen letzteren soll ich, sobald er sich hier je erblicken lasse, sofort nach Mossul senden. Ich werde ihn morgen diesem Basch Tschausch mitgeben. Soll ich in meinem Schreiben etwas von dir erwähnen?«

»Nein. Ich werde selbst schreiben. Aber sende nur eine genügende Bedeckung mit!«

»Daran soll es nicht fehlen, besonders da noch ein anderer wichtiger Gefangener mitgehen soll.«

Ich erschrak.

»Welcher?«

»Der Araber. Der Anatoli Kasi Askeri befiehlt es mir und sagt, daß der Sohn des Scheik als Geisel nach Stambul gesandt werden solle.«

 

»Wann geht der Transport ab?«

»Am Vormittage. Ich werde jetzt gleich das Schreiben beginnen.«

»So darf ich dich nicht länger stören.«

»O Effendi, deine Gegenwart ist mir lieber als alles!«

»Und dein Auge ist mir wie das Auge des besten Freundes; aber deine Zeit ist kostbar; ich darf sie dir nicht rauben.«

»Aber morgen früh kommst du?«

»Vielleicht.«

»Du sollst bei dem Abgange des Transportes zugegen sein, um zu sehen, daß meine Sorge an alles denkt!«

»So werde ich kommen. Sallam!«

»Sallam! Allah sei dein Führer!«

Als ich nach Hause kam, tönte mir ein heller Ruf entgegen:

»Hamdullillah, Effendi, du lebst und bist frei!«

Es war die »Myrte«. Sie nahm mich bei den Händen und atmete tief auf.

»Du bist ein großer Held. Deine Diener und der fremde Bote haben es gesagt. Wenn sie dich gefangen genommen hätten, so hättest du den ganzen Palast erschlagen, und vielleicht gar Selim Agha auch.«

»Ihn nicht, aber die andern alle; darauf kannst du dich verlassen!« antwortete ich belustigt.

»Ja. Du bist wie Kelad, der Starke. Dein Bart steht rechts und links wie der Bart eines Panthers, und deine Arme sind wie die Beine eines Elefanten!«

Das war natürlich bildlich gemeint. O Myrte, welch ein Attentat auf den dunkelblonden Schmuck meines Gesichtes und auf die liebliche Symmetrie meiner unentbehrlichsten Gliedmaßen! Ich mußte ebenso höflich sein:

»Dein Mund spricht wie der Vers eines Dichters, Mersinah, und deine Lippen strömen über wie ein Topf voll süßen Honigs; deine Rede tut wohl, wie das Pflaster auf eine Beule, und deiner Stimme Klang kann keiner vergessen, der ihn einmal hörte. Hier, nimm fünf Piaster, um dir Khol und Henneh zu kaufen für die Ränder deines Augenlides und die rosigen Nägel deiner Hand. Mein Herz will sich freuen über dich, damit meine Seele jung werde und mein Auge sich ergötze an der Anmut deines Ganges!«

»Herr,« rief sie, »du bist tapferer als Ali, weiser als Abu Bekr, stärker als Simsah[84] und schöner als Hosseïn, der Armadener! Befiehl, was ich dir braten soll; oder willst du gekocht und gebacken haben? Ich tue für dich alles, was du verlangst, denn mit dir ist die Freude über mein Haus gekommen und Segen über die Schwelle meiner Türe.«

»Deine Güte rührt mich, oh Mersinah; ich kann sie nicht vergelten! Aber ich habe weder Hunger noch Durst, wenn ich den Glanz deiner Augen, die Farbe deiner Wangen und das liebliche Bild deiner Hände erblicke. War Selim Agha da?«

»Ja. Er hat mir alles erzählt. Deine Feinde sind vernichtet. Gehe hinauf und tröste die Deinen, die in großer Sorge um dich sind!«

Ich ging hinauf.

»Endlich zurück!« meinte der Engländer. »Große Sorge! Wollten kommen und Euch holen! Glück, daß Ihr da seid!«

»Du warst in Gefahr?« fragte auch Mohammed.

»Nicht sehr. Sie ist vorüber. Weißt du, daß der Mutessarif abgesetzt ist?«

»Von Mossul?«

»Ja, und der Makredsch auch.«

»Also darum ist Selek da?«

»Ja. Hat er dir nichts erzählt, als wir am Nachmittage ausgeritten waren?«

»Nein. Er ist schweigsam. Aber da kann doch Amad frei werden, denn nur der Mutessarif hat ihn gefangen gehalten!«

»Ich hoffte dies auch, aber es steht schlimmer. Der Großherr billigt das Vorgehen der Türken gegen euch, und der Oberrichter von Anatolien hat befohlen, daß dein Sohn als Geisel nach Stambul gebracht werde.«

»Allah kerihm! Wann soll er fort?«

»Morgen vormittags.«

»Wir überfallen unterwegs seine Begleitung!«

»So lange wir noch Hoffnung haben, ihn durch List frei zu bekommen, so lange soll kein Menschenleben beschädigt werden.«

»Aber wir haben nur noch die Zeit von einer Nacht!«

»Diese Zeit ist lang genug.«

Dann wandte ich mich an den Engländer:

»Sir, ich brauche Wein für den Mutesselim.«

»Wäre Wein wert, dieser Kerl! Mag Wasser trinken! Kaffee, Lindenblüten, Baldrian und Buttermilch!«

»Er hat mich um Wein gebeten!«

»Schlingel! Darf doch keinen trinken! Ist Mohammedaner!«

»Die Moslemin trinken ihn ebenso gern wie wir. Ich möchte uns sein Wohlwollen erhalten, so lange wir es brauchen.«

»Schön! Soll Wein haben! Wie viel?«

»Ein Dutzend. Ich gebe die Hälfte und Ihr die andere.«

»Pshaw! Kaufe nicht halben Wein. Hier Geld!«

Er reichte mir die Börse hin, ohne daß es ihm einfiel, zu bemerken, wie viel ich ihr entnahm. Er war ein Gentleman und ich ein armer Teufel.

»Wie ist‘s?« fragte er. »Retten wir Amad?«

»Ja.«

»Heute?«

»Ja.«

»Wie?«

»Ich gehe mit Selim Agha Wein trinken und suche – —«

»Trinkt auch Wein?« unterbrach er mich.

»Leidenschaftlich.«

»Schöner Muselmann! Verdient Prügel!«

»Grad diese Geschmacksrichtung aber gibt uns Vorteile. Er wird einen Rausch bekommen und dann nehme ich ihm unbemerkt den Gefängnisschlüssel fort. Ich lasse den Araber heraus zu seinem Vater, wo er sich umkleidet. Dann führt ihn Halef nach der Villa, die Ihr für ihn gebaut habt.«

»Well! Sehr schön! Was tue ich dabei?«

»Zunächst aufpassen. Wenn ich ihn bringe, so gebe ich da drüben an der Ecke ein Zeichen. Ich werde wie ein Rabe krächzen, der aus dem Schlafe gestört worden ist. Dann eilt Halef hinunter, um die Türe zu öffnen und die Wirtin in der Küche festzuhalten. Ihr geht mit Mohammed an die Treppe und empfangt Amad, um ihn empor zu führen. Er zieht sich an, und ihr wartet, bis ich nach Hause komme.«

»Ihr geht wieder fort?«

»Ja. Ich muß zu Selim Agha, um keinen Verdacht zu erregen und ihm den Schlüssel wieder zuzustecken.«

»Schwere Sache für Euch! Wenn Ihr nun ertappt werdet?«

»Ich habe eine Faust, und wenn das zu wenig sein sollte, auch Waffen. Jetzt aber laßt uns in Gemeinschaft zu Abend essen.«

Während des Mahles wurde auch Mohammed genau instruiert. Halef brachte den Wein und mußte ihn gut verpacken.

»Den trägst du jetzt zum Mutesselim,« sagte ich ihm.

»Will er ihn trinken, Sihdi?« fragte er erstaunt.

»Er soll ihn verwenden, wozu er ihn braucht. Du gibst das Paket an keinen andern Menschen als nur an ihn und sagst, daß ich hier die Medizin sende. Und höre! Wenn ich dann mit Selim Agha fortgehe, so gehest du uns heimlich nach und merkst dir das Haus, in welches wir treten, aber genau! Und sollte ich irgendwie gebraucht werden, so kommst du, mich zu holen.«

»Wo werde ich dich in dem Hause finden?«

»Du gehst im Flur von der Türe aus ungefähr acht Schritte gradaus und pochst dann rechts an eine Türe, hinter welcher ich mich befinde. Sollte der Wirt dich sehen, der ein Jude ist, so sagest du, daß du den fremden Emir suchest, der aus dem Kruge trinkt. Verstehest du?«

Er ging mit seinem Pakete fort.

Mohammed Emin befand sich in einer unbeschreiblichen Aufregung. Ich hatte ihn selbst damals, als es im Tale der Stufen galt, seine Feinde gefangen zu nehmen, nicht so gesehen. Er hatte alle seine Waffen angetan und auch die Flinte neu geladen. Ich konnte nicht darüber lächeln. Ein Vaterherz ist eine heilige Sache; ich hatte ja auch einen Vater daheim, der oft für mich der Sorgen und Entbehrungen genug getragen hatte, und konnte das also begreifen.

Endlich kam Selim Agha von dem Mutesselim zurück. Er verzehrte in der Küche sein Abendbrot, und dann gingen wir heimlich zum Juden. Selim Agha hatte die Wirkung des starken Weines zur Genüge kennen gelernt und nahm sich daher sehr in acht. Er trank nur in kleinen Schlückchen und auch sehr langsam.

Wir mochten bereits dreiviertel Stunden beim Weine sitzen, und noch immer zeigte derselbe keine andere Wirkung auf den Agha, als daß dieser stiller und träumerischer wurde und sich sinnend in seine Ecke lehnte. Schon stand ich im Begriff, ihn zum Austrinken zu nötigen und zwei neue Krüge bringen zu lassen, als es draußen an die Türe pochte.

»Wer ist das?« frug der Agha.

»Das muß Halef sein.«

»Weiß er, wo wir sind?«

»Ja.«

»Effendi, was hast du getan!«

»Aber er weiß nicht, was wir tun.«

»Laß ihn nicht herein!«

Wie gut, daß ich Halef aufmerksam gemacht hatte! Daß er kam, um mich zu holen, war mir Beweis, daß etwas Besonderes passiert sei. Ich öffnete von innen und trat hinaus auf den Flur.

»Halef!«

»Sihdi, bist du es?«

»Ja. Was ist‘s?«

»Der Mutesselim ist gekommen.«

»Das ist schlimm; das kann uns das ganze Werk verderben. Gehe. Wir kommen gleich nach. Aber bleibe stets an der Türe meines Zimmers, damit ich dich sofort habe, wenn ich dich brauche!«

Ich trat wieder in den kleinen Raum zurück.

»Selim Agha, es war dein Glück, daß ich dem Hadschi sagte, wo wir sind. Der Mutesselim ist bei dir und wartet auf dich.«

»Allah illa Allah! Komm schnell, Effendi! Was will er?«

»Halef wußte es nicht.«

»Es muß wichtig sein. Eile!«

Wir ließen den Wein stehen und schritten mit schnellen Schritten unserer Wohnung zu.

Als wir heim kamen, saß der Kommandant auf meinem Ehrenplatze in meiner Stube, ließ sich von der roten Papierlaterne magisch beleuchten und sog an meinem Nargileh. Er war, als er mich erblickte, so höflich, sich zu erheben.

»Ah, Mutesselim, du hier in meiner Wohnung! Allah segne deinen Eintritt und lasse es dir wohlgefallen an meiner Seite!«

Im stillen aber hatte ich allerdings einen nicht ganz mit dieser höflichen Phrase übereinstimmenden Wunsch.

»Emir, verzeihe, daß ich zu dir heraufstieg. Die Wirtin dieses Hauses, der Allah ein Gesicht gegeben hat wie keiner zweiten, wies mich herauf. Ich wollte mit Selim Agha reden!«

»So erlaube, daß ich mich wieder entferne!«

Jetzt war er gezwungen, mich zum Hierbleiben aufzufordern, wenn er nicht ganz und gar gegen alle türkische Bildung verstoßen wollte.

»Bleib, Emir, und setze dich. Auch Selim Agha mag sich setzen; denn was ich von ihm verlange, das darfst du wissen.«

82Kanoniere.
83Sergeant-Major.
84Simson.