Tasuta

Durchs wilde Kurdistan

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Märgi loetuks
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Jetzt mußten die Reservepfeifen her. Während des Anzündens beobachtete ich den Kommandanten scharf. Das rote Licht der Laterne ließ mich sein Gesicht nicht genau erkennen, aber seine Stimme schien mir jenen Klang zu besitzen, welcher dann zu hören ist, wenn die Zunge ihre gewöhnliche Leichtigkeit zu verlieren beginnt.

»Was meinst du, Effendi? Ist der Makredsch ein wichtiger Gefangener?« begann er.

»Ich meine es.«

»Ich auch. Darum macht mir der Gedanke, daß es ihm vielleicht gelingen könnte, zu entkommen, schwere Sorge.«

»Er ist doch sicher eingeschlossen!«

»Ja. Aber das ist nicht genug für mich. Selim Agha, ich werde diese Nacht nicht schlafen und zwei- oder dreimal nach dem Gefängnisse gehen, um mich zu überzeugen, daß er wirklich in seinem Loche ist.«

»Herr, ich werde das an deiner Stelle tun!«

»Dann siehst du ihn wohl, aber ich nicht, und ich kann dennoch nicht schlafen. Ich werde selbst gehen. Gib mir den Schlüssel!«

»Weißt du, Herr, daß du mich kränkst?«

»Ich will dich nicht kränken, sondern ich will mich beruhigen. Der Anatoli Kasi Askeri ist ein sehr strenger Mann. Ich würde die seidene Schnur bekommen, wenn ich den Gefangenen entkommen ließe.«

Da war ja die Ausführung unseres Planes ganz und gar unmöglich gemacht! Gab es keine Hilfe? Ich war schnell entschlossen. Entweder Wein oder Gewalt! Während der Agha seinem Vorgesetzten noch Vorstellungen machte, erhob ich mich und trat hinaus auf den Korridor, wo Halef stand.

»Bringe vom allerbesten Tabak, und hier hast du Geld; gehe in das Haus, wo du mich geholt hast, und verlange von dem Juden solchen Wein von Türbedi Haidari, wie ich vorhin getrunken habe.«

»Wie viel soll ich bringen?«

»Ein Gefäß, in welches zehn Krüge gehen von der Sorte, die der Jude hat. Er wird dir ein solches Gefäß borgen.«

»Bringe ich das Getränk des Teufels in das Zimmer hinein?«

»Nein. Ich hole es aus deiner Stube. Aber der Baschi-Bozuk darf nichts wissen. Gib ihm dieses Bakschisch. Er mag ausgehen und so lange bleiben, als es ihm beliebt. Er kann ja zur Wache gehen, um sich dem Basch Tschausch zu zeigen, mit dem er morgen reisen wird. So werden wir ihn los!«

Als ich wieder eintrat, reichte der Agha dem Kommandanten grad den Schlüssel hin. Dieser steckte ihn in seinen Gürtel und sagte zu mir:

»Weißt du, daß der Makredsch widersetzlich gewesen ist?«

»Ja. Er hat erst den Agha bestechen wollen und ihm dann gar nach dem Leben getrachtet.«

»Er wird es büßen!«

»Und,« fügte Selim bei, »als ich ihn aufforderte, seine Taschen zu leeren, tat er es nicht.«

»Was hatte er darin?«

»Viel Geld!«

»Emir, wem gehört dieses Geld?« fragte mich der Kommandant lauernd.

»Du hast es in Empfang zu nehmen.«

»Das ist richtig. Laß uns gehen!«

»Mutesselim, du willst mich verlassen?« fragte ich. »Willst du mich beleidigen?«

»Ich bin dein Besuch, aber nicht dein Gast!«

»Ich habe nicht gewußt, daß du kommst. Erlaube mir, dir eine Pfeife zu stopfen, wie man sie hier selten raucht.«

Eben trat Halef ein und brachte den Tabak; es war Master Lindsays Sorte; der Kommandant fand sie sicher gut. Uebrigens war ich sehr fest entschlossen, daß er ohne meinen Willen meine Stube nicht verlassen solle. Doch, es kam glücklicherweise nicht zum Aeußersten, denn er nahm die Pfeife an. Aber im Laufe der ferneren Unterhaltung merkte ich, daß seine Augen sehr erwartungsvoll an der Türe hingen. Er wollte Kaffee haben. Deshalb erkundigte ich mich:

»Hast du die Medizin erhalten, Herr?«

»Ja. Ich danke dir, Effendi!«

»War es genug?«

»Ich habe noch nicht gezählt.«

»Und sie auch noch nicht gekostet?«

»Ein wenig.«

»Wie war sie?«

»Sehr gut. Aber ich habe gehört, daß es auch ganz süße gibt!«

Der gute Agha wußte sehr genau, wovon die Rede war. Er schmunzelte lüstern und blickte mich mit verführerisch blinzelnden Augen an.

»Es gibt ganz süße,« antwortete ich.

»Aber sie ist selten?«

»Nein.«

»Und heilsam?«

»Sehr. Sie gleicht der Milch, die aus den Bäumen des Paradieses fließt.«

»Aber in Amadijah gibt es keine?«

»Ich kann welche bereiten, überall, auch in Amadijah.«

»Und wie lange dauert es, bis sie fertig ist?«

»Zehn Minuten. Willst du so lange warten, so sollst du den Trank des Paradieses schmecken, der Mohammed von den Houris gereicht wird.«

»Ich warte!«

Seine Augen leuchteten sehr vergnügt, noch vergnügter aber die Augen des würdigen Selim Agha. Ich verließ das Zimmer und benutzte die angegebene Pause, um zu Mohammed Emin zu gehen.

»Emir, nun ist es aus!« empfing mich dieser.

»Nein, sondern nun geht es an!«

»Aber du erhältst nun den Schlüssel nicht!«

»Vielleicht brauche ich ihn gar nicht. Harre nur geduldig aus.«

Auch Lindsay kam geschlichen.

»Von meinem Tabak geholt! Wer raucht ihn?«

»Der Kommandant.«

»Sehr gut! Trinkt meinen Wein, raucht meinen Tabak! Ausgezeichnet!«

»Warum sollte er nicht?«

»Mag zu Hause bleiben! Flucht nicht stören!«

»Vielleicht befördert er sie. Ich habe nach Wein geschickt.«

»Wieder?«

»Ja. Nach persischem. Reißt einen Elefanten nieder. Süß wie Honig und stark wie ein Löwe!«

»Well! Trinke auch persischen!«

»Habe dafür gesorgt, daß für Euch auch da ist. Ich werde die beiden Leute lustig machen, und dann werden wir sehen, was zu tun ist.«

Nun ging ich in die Küche und ließ Feuer machen. Ehe es ordentlich brannte, kam Halef zurück. Er brachte ein großes Gefäß des gefährlichen Trankes. Ich setzte einen Topf voll davon über das Feuer und empfahl ihn der Fürsorge Mersinahs. Dann kehrte ich zum Engländer zurück.

»Hier ist Perser! Aber gebt Gläser her; sie sind bei Euch.«

Als ich in meine Stube trat, blickten mir die beiden Türken erwartungsvoll entgegen.

»Hier bringe ich die Medizin, Mutesselim. Koste sie zunächst, da sie kalt ist. Dann sollst du auch sehen, wie sie das Herz begeistert, wenn man sie heiß genießt.«

»Sage mir ganz genau, Effendi, ob es Wein ist oder Medizin!«

»Dieser Trank ist die beste Medizin, die ich heute kenne. Trinke sie, und sage mir, ob sie nicht deine Seele erfreut!«

Er kostete und kostete abermals. Ueber seine scharfen, aber matten Züge legte sich ein Schein der Verklärung.

»Hast du selbst diesen Trank erfunden?«

»Nein, sondern Allah gibt ihn denen, die er am liebsten hat.«

»So meinst du, daß er uns lieb hat?«

»Gewiß.«

»Von dir weiß ich es, daß du ein Liebling des Propheten bist. Hast du noch mehr von diesem Tranke?«

»Hier. Trinke aus!«

Ich schenkte wieder ein.

Seine Augen funkelten noch vergnügter als vorher.

»Effendi, was ist Ladakia, Djebeli und Tabak von Schiras gegen diese Arznei! Sie ist besser als der feinste Duft des Kaffees. Willst du mir das Rezept geben, wie sie bereitet wird?«

»Erinnere mich daran, so werde ich es aufschreiben, noch ehe ich Amadijah verlasse. Aber hier steht der Krug. Trinkt! Ich muß hinab zur Küche, um die andere Arznei zu bereiten.«

Ich ging mit Vorbedacht sehr leise zur Treppe hinab und öffnete unhörbar die Küchentüre ein wenig. Richtig! Da stand die »Myrte« vor meinem Topfe und schöpfte mit einer kleinen türkischen Kaffeetasse den jetzt bereits ziemlich heißen Wein unaufhaltsam zwischen ihre weit geöffneten Lippen, welche nach jeder Tasse mit einem herzlich schmatzenden Laute zusammenklappten.

»Mersinah, verbrenne deine Zähne nicht!«

Sie fuhr erschrocken herum und ließ die Tasse fallen.

»O, Sihdi, es war ein Oerümdschek[85] in den Topf gelaufen, und den wollte ich wieder herausfischen!«

»Und diese Spinne hast du dir in den Mund gegossen?«

»Nein, Effendi, sondern nur das Wenige, was an der Spinne hängen geblieben ist.«

»Gib mir den kleinen Topf von da unten herauf!«

»Hier, Emir!«

»Fülle ihn dir mit diesem Tranke!«

»Für wen?«

»Für dich.«

»Was ist es, Emir?«

»Es ist die Arznei, welche ein persischer Hekim erfunden hat, um das Alter wieder jung zu machen. Wer genug davon trinkt, dem ist die Seligkeit gegeben, und wer davon trinkt, ohne jemals aufzuhören, der hat das ewige Leben!«

Sie dankte mir in blühenden Ausdrücken, und ich trug das übrige nach oben. Die beiden Trinker waren trotz ihres Rangunterschiedes sehr nahe zusammengerückt und schienen sich ganz angenehm unterhalten zu haben.

»Weißt du, Effendi, worüber wir streiten?« fragte mich der Kommandant.

»Ich hörte es ja nicht!«

»Wir stritten, wessen System am meisten leiden muß, das seinige oder das meinige. Wer hat recht?«

»Das will ich euch sagen: Wem die Arznei die größte Hilfe bringt, dessen System hat am meisten gelitten.«

»Deine Weisheit ist zu groß, als daß wir sie begreifen könnten. Was hast du in diesem Topfe?«

»Das ist Itschki itschkilerin[86], denn ihm kommt kein anderer gleich.«

»Und du willst, daß wir ihn probieren sollen?«

»Wenn du es wünschest, so schenke ich dir davon ein.«

»Gib mir!«

»Mir auch, Effendi,« bat der Agha.

Sie hatten beide bereits das, was der Spiro-Zoologe einen »Käfer« zu nennen pflegt, ja, es schien bereits ein bedeutender Hirschkäfer zu sein, der alle Anlagen zeigte, sich nach und nach in einen bekannten Vierhänder zu verwandeln. Es war nur heißer Wein, ohne alles Gewürz, den sie jetzt kosteten, aber er brachte sie dem »Seid umschlungen, Millionen!« sehr nahe; sie tranken bereits nur noch aus einem Glase, und der Mutesselim wischte sogar seinem Agha einmal den Bart ab, als einige Tropfen der herrlichen Arznei sich in den Wald desselben verlaufen hatten. Die dabei geführte Unterhaltung war diejenige zweier Personen, die im »edlen Kampfe voller Humpen« noch vollständige Laien sind: närrisch und kauderwelsch. Selbst ich, der ich nur tat, als ob ich trinke, wurde in Mitleidenschaft gezogen; denn der Mutesselim umarmte mich ein über das andere Mal, und der Agha hielt traulich seinen Arm um meinen Nacken geschlungen.

 

Da erhob sich einmal der letztere, um eine neue Lampe für die rote Laterne zu holen. Er kam ganz glücklich in die Höhe, dann aber streckte er die Arme zuckend aus und trillerte unsicher mit den Knien wie einer, der zum ersten mal Schlittschuhe läuft.

»Was ist dir, Agha?« fragte der Kommandant.

»O, Herr, ich bekomme das Baldyr tschekmisch[87]. Ich glaube, ich muß mich wieder setzen!«

»Setze dich! Ich werde dir helfen!«

»Kennst du ein Mittel?«

»Ein sehr gutes. Setze dich!«

Der Agha nahm wieder Platz. Der Kommandant richtete sich ein wenig empor und erkundigte sich mit liebevoller Herablassung:

»In welcher Wade hast du den Krampf?«

»In der rechten.«

»Gib mir einmal das Bein!«

Der Agha streckte es ihm hin, und sein Vorgesetzter begann, an demselben mit allen Kräften zu zerren und zu ziehen.

»O jazik – o wehe, Herr; ich glaube, daß es doch in der linken ist!«

»So gib diese her!«

Selim reichte ihm sein anderes Vehikel hin, und der Helfer in der Not zog aus Leibeskräften. Es war komisch-rührend, zu sehen, daß dieser hochgestellte Beamte, der gewohnt war, sich auch im Allerkleinsten bedienen zu lassen, seinem Untergebenen mit so brüderlicher Bereitwilligkeit die Wade zog und klopfte.

»Gut! Ich glaube, es ist nun weg!« sagte der Agha.

»So stehe einmal auf, und probiere es!«

Selim erhob sich und gab sich dieses Mal Mühe. Er stand kerzengrad. Aber mit dem Gehen! Ich sah es ihm an, daß es ihm war wie einem flüggen Vogel, der sich zum erstenmal der unsicheren Luft anvertrauen will.

»Laufe einmal!« gebot der Mutesselim. »Komm; ich werde dich unterstützen!«

Er wollte sich mit der gewohnten Schnelligkeit aufrichten, verlor aber die Balance und kam sehr schnell in seine vorige Stellung zurück. Aber er wußte sich zu helfen. Er legte seine Hand auf meine Achsel und stand auf. Dann machte er die Beine breit, um eine festere Stellung zu bekommen, und starrte ganz verwundert auf die rote Lampe.

»Emir, deine Lampe fällt herab!«

»Ich glaube, sie hängt fest!«

»Sie fällt, und das Papier brennt an. Ich sehe schon die Flammen zucken!«

»Ich sehe nichts!«

»Maschallah! Ich sehe sie fallen, und dennoch bleibt sie oben! Wackele nicht so, Selim Agha, sonst wirst du umstürzen!«

»Ich wackele nicht, Effendi!«

»Ich sehe es sehr genau!«

»Du selbst wackelst, Herr!«

»Ich? Agha, mir wird es sehr bange um dein System. Deine Nerven schieben dich hin und her, und die Verdauung ist dir in die Beine gesunken. Du schüttelst die Arme und schlingerst mit dem Kopfe, als ob du schwimmen wolltest. O, Selim Agha, diese Medizin war zu herrlich und zu stark für dich. Sie wird dich zu Boden werfen!«

»Herr, du irrst! Was du mir sagst, das ist mit dir der Fall. Ich sehe deine Füße tanzen und deine Arme hüpfen. Dein Kopf dreht sich rund herum. Effendi, du bist sehr krank. Allah möge dir Hilfe senden, daß das System deines Blutes nicht ganz und gar zugrunde gehe!«

Das war dem Mutesselim denn doch zu viel. Er machte eine Faust und drohte:

»Selim Agha, nimm dich in acht! Wer da sagt, daß mein System nicht in Ordnung sei, den lasse ich peitschen oder einstecken! Wallah! Habe ich denn den Schlüssel zu mir gesteckt?«

Er fuhr sich nach dem Gürtel und fand das Gesuchte.

»Agha, mache dich auf, und begleite mich! Ich werde jetzt das Gefängnis untersuchen. Emir, deine Medizin ist wirklich wie die Milch des Paradieses; aber sie hat deinen Magen umgedreht; du willst immer mit dem Kopfe nach unten. Erlaubst du, daß wir gehen?«

»Wenn es dein Wille ist, den Gefangenen zu besuchen, so darf ich dich in der Erfüllung deiner Pflicht nicht hindern.«

»So gehen wir. Wir danken dir für das Gute, das du uns heute schmecken ließest. Wirst du bald wieder Medizin bereiten?«

»Sobald du es wünschest.«

»Die heiße ist noch besser als die kalte, aber sie geht dem Menschen durch Mark und Bein und schiebt ihm die Knochen ineinander. Allah behüte dich und gebe dir eine gute Ruhe!«

Er ging auf den Agha zu und nahm ihn beim Arme. Sie gingen ab, und ich folgte ihnen. An der Treppe blieben sie stehen.

»Selim Agha, steige du zuerst hinunter!«

»Herr, diese Ehre gebührt ja dir!«

»Ich bin nicht stolz; das weißt du ja.«

Der Agha setzte, während er sich mit den Händen anhielt, einen Fuß um den andern sehr vorsichtig auf die Stufen. Der Mutesselim folgte ihm. Es wollte nicht recht sicher bei ihm gehen, zumal ihm die Treppe unbekannt war.

»Effendi, bist du noch da?« fragte er.

»Ja.«

»Weißt du, daß es Sitte ist, seine Gäste bis vor die Türe zu begleiten?«

»Ich weiß es.«

»Aber du begleitest mich ja nicht!«

»So erlaube, daß ich es tue!«

Ich nahm ihn beim Arme und stützte ihn. Nun ging es besser. Unten vor der Türe blieb er stehen, um tief Atem zu holen.

»Emir, dieser Makredsch ist eigentlich auch dein Gefangener,« meinte er.

»Wenn man es recht betrachtet, ja.«

»So mußt du dich auch überzeugen, ob er noch da ist!«

»Ich werde euch begleiten.«

»So komm, gib mir deinen Arm!«

»Du hast zwei Arme, Effendi,« meinte der Agha; »gib mir den andern!«

Die beiden Männer hingen schwer an mir, aber ihr Rausch befand sich doch noch immer innerhalb desjenigen Stadiums, in welchem man noch leidlich Herr seiner selbst ist. Ihr Gang war unsicher, doch kamen wir rasch vorwärts. Die Gassen lagen finster und öde da. Kein Mensch begegnete uns.

»Deine Arnauten werden erschrecken, wenn ich komme,« sagte der Mutesselim zum Agha.

»Und ich mit dir!« brüstete sich dieser.

»Und ich mit euch!« vervollständigte ich.

»Ist der Araber noch da?«

»Herr, glaubst du, ich lasse solche Leute ausreißen?« fragte Selim Agha sehr beleidigt.

»Ich werde auch nach ihm sehen. Hat er auch Geld gehabt?«

»Nein.«

»Wie viel denkst du, daß der Makredsch bei sich hat?«

»Ich weiß es nicht.«

»Er muß es hergeben. Aber, Selim, deine Arnauten sollten dann eigentlich nicht dabei sein.«

»So gebiete ich ihnen, fortzugehen.«

»Und wenn sie lauschen?«

»Ich riegele sie ein.«

»Gut. Aber wenn wir fort sind, werden sie mit dem Gefangenen reden.«

»Sie bleiben eingeriegelt.«

»So ist es richtig. Dieses Geld gehört in die Kasse des Mutesselim, welcher dem Agha der Arnauten ein sehr gutes Bakschisch gibt.«

»Wie viel, Herr?«

»Das kann ich jetzt noch nicht wissen, denn ich muß erst sehen, wie viel er bei sich führt.«

Wir kamen bei dem Gefängnisse an.

»Schließe auf, Selim Agha!«

»Herr, du selbst hast doch den Schlüssel!«

»Ja, richtig!«

Er langte in den Gürtel und zog den Schlüssel hervor, um zu öffnen. Er probierte und probierte, fand aber das Schlüsselloch nicht.

Darauf hatte ich allerdings gerechnet. Darum bat ich:

»Erlaube, Effendi, daß ich dir öffne!«

Ich nahm den Schlüssel aus seiner Hand, machte auf, zog ihn wieder ab, trat in den Flur und steckte den Schlüssel von innen wieder in das Schloß.

»Tretet ein. Ich werde wieder verschließen!«

Sie kamen herein. Ich tat, als ob ich zuschließen wolle, drehte aber den Schlüssel schnell wieder zurück und versuchte scheinbar, ob auch wirklich fest zugeschlossen sei.

»Es ist zu. Hier hast du deinen Schlüssel, Mutesselim!«

Er nahm ihn. Da kamen aus der hintern Zelle und auch von oben die Arnauten herbei, mit den Lampen in der Hand.

»Ist alles in Ordnung?« fragte der Mutesselim mit Würde.

»Ja, Herr.«

»Ist keiner entwischt?«

»Nein.«

»Auch der Araber nicht?«

»Nein.«

»Aber der Makredsch?«

»Auch nicht,« antwortete der Sergeant bei diesem geistreichen Verhöre.

»Das ist euer Glück, ihr Hunde. Ich hätte euch totpeitschen lassen. Packt euch hinauf in eure Stube! Selim Agha, schließe sie ein!«

»Emir, willst du es nicht tun?« fragte mich dieser.

»Gern!«

Das war mir lieb. Der Agha nahm eine der Lampen, und ich führte die Leute nach oben.

»Warum werden wir eingeschlossen, Herr?« fragte der Sergeant.

»Die Gefangenen werden verhört.«

Ich ließ sie in ihre Zelle treten und schob die Riegel vor, dann stieg ich wieder die Treppe hinab. Da der Kommandant und der Agha bereits nach hinten gingen, lag die Außentüre im Dunkeln. Ich huschte hin und öffnete sie, so daß sie nur angelehnt blieb. Dann schritt ich schnell den beiden nach.

»Wo liegt er?« hörte ich den Mutesselim fragen.

»Hier.«

»Und wo liegt der Haddedihn?« fragte ich, um dem Oeffnen der andern Türe zuvorzukommen; denn ich mußte darauf sehen, daß bei dem Araber zuerst aufgemacht wurde.

»Hier hinter der zweiten Türe.«

»So mache einmal auf!«

Der Kommandant schien mit meinem Verlangen einverstanden zu sein. Er nickte mit dem Kopfe, und nun machte Selim auf.

Der Gefangene hatte unser lautes Kommen gehört und stand aufrecht in seinem Loche. Der Mutesselim trat näher.

»Du bist Amad, der Sohn von Mohammed Emin?«

Er erhielt keine Antwort.

»Kannst du nicht reden?«

Es erfolgte dasselbe Schweigen.

»Hund, man wird dir den Mund zu öffnen wissen! Morgen wirst du fortgeschafft!«

Amad sprach keine Silbe, hielt aber das Auge auf mich gerichtet, um sich keine meiner Mienen entgehen zu lassen. Ich gab ihm durch ein schnelles Aufziehen und Sinkenlassen der Brauen zu verstehen, daß er aufmerken solle; dann schob Selim die Riegel wieder vor.

Jetzt wurde die andere Türe geöffnet. Der Makredsch stand an die Mauer gelehnt. Sein Auge war erwartungsvoll auf uns gerichtet.

»Makredsch, wie gefällt es dir?« fragte der Kommandant ein wenig ironisch, wohl infolge des Weines.

»Wollte doch Allah, daß du an meiner Stelle wärest!«

»Das wird der Prophet verhüten! Dein Schicksal ist ein sehr schlimmes!«

»Ich fürchte mich nicht!«

»Du hast den Agha hier ermorden wollen.«

»Er ist es wert!«

»Hast ihn bestechen wollen.«

»Er ist die Dummheit selbst!«

»Hast ihn gleich bezahlen wollen.«

»Der Kerl verdiente, gehängt zu werden!«

»Vielleicht wären deine Wünsche zu erfüllen,« meinte der Kommandant mit schlauer Miene. Infolge des Weingenusses und vor Erwartung der hoffentlichen Beute strahlte sein Angesicht.

»Wie?« zuckte der Makredsch auf. »Sprichst du im Ernste?«

»Ja.«

»Du willst mit mir handeln?«

»Ja.«

»Wie viel wollt ihr haben?«

»Wie viel hast du bei dir?«

»Mutesselim, ich brauche Reisegeld!«

»Wir werden so billig sein, es dir zu lassen.«

»Gut, so wollen wir verhandeln. Aber nicht in diesem Loche!«

»Wo sonst?«

»In einem Raume, der für Menschen, nicht aber für Ratten ist.«

»So komm herauf!«

»Gebt mir die Hand!«

»Selim Agha, tue es!« meinte der Kommandant, der seinem Gleichgewichte nicht zu trauen schien.

Dem Agha aber kam ganz dasselbe Bedenken, denn er gab mir einen Stoß in die Seite und ermahnte mich:

»Effendi, tue du es!«

Ich streckte also, um die Sache nicht zu verzögern, meinen Arm aus, faßte den Makredsch bei der Hand und zog ihn heraus.

»Wohin soll er?« fragte ich.

»In die Wächterzelle,« antwortete der Kommandant.

»Soll ich diese Türe auflassen oder – – —?«

»Lehne sie nur an!«

Ich machte mir mit der Türe zu schaffen, um die drei erst in die Zelle eintreten zu lassen, aber das ging nicht; der Kommandant wartete auf mich. Ich mußte also an etwas anderes denken.

Voran trat der Makredsch ein, hinter ihm der Kommandant mit der Lampe, dann der Agha und endlich ich. In dem Augenblicke, in welchem diese Ordnung aufgelöst wurde, genügte ein schneller, bei dem Agha vorüber geführter Stoß meiner Hand an den Ellenbogen des Kommandanten, um diesem die Lampe aus der Hand zu werfen.

 

»Agha, was tust du!« rief dieser.

»Ich war es nicht, Herr!«

»Du stießest mich! Nun ist es finster. Schaffe eine andere Lampe!«

»Ich werde sie von den Arnauten holen,« meinte ich und verließ die Zelle. Ich verschloß sie, trat an die Türe der Nachbarzelle und schob leise die Riegel zurück.

»Amad el Ghandur!«

»Herr, bist du es?«

»Ja. Komme schnell herauf.«

Er stieg mit meiner Hilfe empor, und ich schob den Riegel wieder vor.

»Sprich nicht, sondern eile sehr!« flüsterte ich.

Ich faßte ihn, führte ihn rasch an die Außentüre des Gefängnisses, trat mit ihm hinaus und zog die Türe wieder heran.

Die frische Luft trieb ihn fast zurück. Er war sehr schwach.

Ich nahm ihn wieder bei der Hand; im Fluge ging es fort, um zwei Ecken hinum, und bei der dritten hielten wir. Seine Lungen atmeten laut.

»Fasse dich! Dort ist meine Wohnung, und dort ist auch dein Vater.«

Ich stieß das verabredete Krächzen aus, und sofort erblickte

ich einen Lichtschein, an dem ich erkannte, daß die Haustüre aufgestoßen worden war.

Wir eilten über den Platz hinüber. Unter der Türe stand Halef.

»Schnell hinein!«

Nun eilte ich zurück. Ich erreichte das Gefängnis in einer Zeit von sicher nicht zwei Minuten, nachdem wir es verlassen hatten, machte die Türe zu und sprang die dunkle, mir aber nun bekannte Treppe hinauf, um mir von den Arnauten eine Lampe geben zu lassen. In einigen Sekunden befand ich mich wieder unten und kehrte in die Wächterzelle zurück.

»Du warst lange fort, Effendi!« bemerkte der Mutesselim.

»Die Wächter wollten wissen, warum sie eingeschlossen sind.«

»Hättest du ihnen eine Ohrfeige statt einer Antwort gegeben! Warum hast du uns eingeschlossen?«

»Herr, es war ja ein Gefangener bei euch!«

»Du bist vorsichtig, Emir; du hast recht getan. Setze die Lampe her, und laß uns beginnen!«

Es verstand sich ganz von selbst, daß der Kommandant nicht beabsichtigte, den Gefangenen gegen das Geld desselben freizugeben. Er wollte das Geld nur durch eine List an sich bringen, weil er den Widerstand des Makredsch fürchtete. Aber diese List war eine Hinterlist, eine Treulosigkeit und zugleich jedenfalls eine große Unvorsichtigkeit. Sie beide befanden sich in einem angetrunkenen Zustande; der Makredsch konnte sie überwältigen, ihnen den Schlüssel abnehmen und entfliehen, ohne daß es den eingeriegelten Arnauten möglich gewesen wäre, ihnen beizustehen.

»Nun sage, wie viel Geld du bei dir hast!« begann der Kommandant.

»Sage mir lieber, wie viel ihr von mir verlangt!«

»Ich kann erst dann eine Summe sagen, wenn ich weiß, ob du sie auch bezahlen kannst.«

»Versuche es einmal!«

»Gibst du dreitausend Piaster?«

»Das ist mir zu viel,« meinte der Makredsch zurückhaltend.

»So gibst du viertausend.«

»Herr! Du steigst ja in die Höhe!«

»Makredsch, du steigst ja abwärts! Ein Mutesselim braucht nicht mit sich feilschen zu lassen. Sagst du nicht ja, so gehe ich noch höher.«

»Ich habe es nicht. Zweitausend könnte ich dir geben!«

»Deine Hand ist verschlossen, aber du wirst sie gern noch öffnen. Jetzt verlange ich fünftausend!«

»Herr, ich will dir die drei Tausend geben!«

»Fünf habe ich gesagt!«

Die Augen des Makredsch hafteten wütend auf dem Kommandanten, und die Angst um sein Geld stand ihm deutlich auf der Stirn geschrieben. Aber die Sorge für seine Freiheit war noch größer.

»Versprichst du mir, mich hinaus zu lassen, wenn ich dich bezahle?«

»Ich verspreche es dir.«

»Schwöre es mir bei dem Propheten!«

»Ich schwöre es!«

Diese Worte sprach der Mutesselim unbedenklich aus.

»So zähle!« sagte der Makredsch.

Er langte in die Taschen seiner weiten Beinkleider und zog ein Paket hervor, welches in ein seidenes Tuch geschlagen war. Er öffnete es und begann, die Summe auf dem Fußboden aufzuzählen, wobei der Agha leuchtete.

»Ist es richtig?« fragte er, als er fertig war.

Der Mutesselim zählte nach und sagte dann:

»Es sind Kaime[88] mit dem Zahlwerte von fünftausend Piaster. Aber du wirst wissen, daß dieses Geld den vollen Wert nicht hat. Das Pfund Sterling kostet, mit Kaime bezahlt, jetzt einhundertvierzig statt einhundertzehn Piaster, und du hast also noch zweitausend Piaster daraufzulegen!«

»Herr, bedenke, daß die Kaime sechs Prozent Zinsen tragen!«

»Früher war dies der Fall, aber auch nur bei einem Teile dieses Geldes; doch der Großherr zahlte auch für ihn keine Zinsen. Lege zweitausend dazu.«

»Herr, du bist ungerecht!«

»Gut! Gehe in dein Loch!«

Dem Makredsch stand der Schweiß auf der Stirn.

»Aber zweitausend macht es ja nicht!«

»Wie viel denn?«

»Dreizehnhundertunddreiundsechzig.«

»Das bleibt sich gleich! Was ich sage, das habe ich gesagt. Du gibst noch zweitausend!«

»Herr, du bist grausam wie ein Tiger!«

»Und dich wird der Geiz noch töten!«

Mit Grimm im Angesichte zählte der Makredsch von neuem auf.

»Hier, nimm!« sagte er endlich, tief Atem holend.

Der Mutesselim zählte wieder nach, schob die Scheine zusammen und steckte sie zu sich.

»Es stimmt!« meinte er. »Danke dem Propheten, daß er dein Herz zur Einsicht bekehrt hat, denn sonst hätte ich noch mehr gefordert!«

»Nun laß mich gehen!« forderte der andere, sein Tuch wieder um die übrig gebliebenen Scheine schlagend.

Der Kommandant sah ihn mit sehr gut gespielter Verwunderung an.

»Gehen lassen? Ja, aber erst dann, wenn du bezahlt hast!«

»Ich habe es doch getan!«

»Ja, mich hast du bezahlt, aber noch nicht diesen Agha der Arnauten!«

»Allah illa Allah!« rief der Gefangene zornig. »Du hast doch nur fünftausend Piaster verlangt!«

»Allah hat dir deinen Verstand verdunkelt. Warum fragtest du nicht, für wen diese fünftausend Piaster seien? Sie waren nur für mich. Der Agha hat seinen Teil noch zu erhalten.«

»Wie viel?«

»Ebenso viel wie ich!«

»Herr, der Satan redet aus dir!«

»Bezahle, so wird er schweigen!«

»Ich bezahle nicht!«

»So kehrest du in dein Loch zurück!«

»Oh, Mohammed, oh, ihr Kalifen, ihr habt seinen Schwur gehört! Der Scheïtan ist bereits in ihm; er wird ihn umbringen!«

»Das Oel dieser Lampe geht zur Neige. Wirst du bezahlen oder nicht?«

»Ich gebe ihm tausend!«

»Fünftausend! Handle nicht, sonst steige ich höher!«

»Ich habe sie nicht!«

»Du hast sie. Ich habe es gesehen, daß es langen wird.«

»So gebe ich – – —«

»Soll ich etwa sechstausend fordern?«

»Du bist ein Tyrann, ja, du bist der Teufel selbst!«

»Makredsch, wir sind miteinander fertig!«

Er erhob sich langsam und vorsichtig.

»Halt!« rief der Gefangene. »Ich werde bezahlen!«

Die Freiheit stand ihm schließlich doch noch höher als das Geld. Er begann von neuem aufzuzählen, während der Kommandant sich wieder setzte. Das Paket langte wirklich; aber es blieben ihm nur noch einige Scheine übrig.

»Hier liegt es,« meinte er, »und Allah verdamme den, der es nimmt!«

»Du hast recht gesagt, Makredsch,« antwortete sein früherer Verbündeter und jetziger Gegner sehr ruhig. »Dieser Agha der Arnauten wird das Geld nicht nehmen.«

»Warum?«

»Es sind nur die fünf Tausend. Du hast vergessen, die zwei Tausend daraufzulegen.«

Der Makredsch machte eine Bewegung, als wolle er sich auf den Kommandanten stürzen; aber er besann sich noch.

»Ich habe nichts mehr als diese drei Papiere.«

»So schließe ich dich ein. Vielleicht besinnst du dich dann, daß du noch mehr Geld bei dir trägst. Komm!«

Der Makredsch machte eine Miene, als ob er ersticken wolle, dann langte er abermals in die Tasche und zog einen Beutel hervor, den er so hielt, daß nur er selbst den Inhalt sehen konnte.

»So will ich versuchen, ob ich es noch zusammenbringe! Dein Herz ist von Stein, und deine Seele hat sich in einen Felsen verwandelt. Ich habe hier nur kleine Silberstücke mit einigen goldenen Medschidje darunter. Diese letzteren sollst du erhalten, wenn sie reichen.«

Er legte die drei Scheine hin und dann sehr langsam ein Goldstück nach dem andern hinzu.

»Hier! Nun bin ich arm, denn ich habe höchstens noch vierzig Piaster bei mir, und diese muß ich haben, wenn ich nicht verhungern will!«

Ich muß gestehen, daß ich mit dem Manne Bedauern empfand; aber ich sah vorher, daß er auch den letzten Heller werde geben müssen. Es war als ob der Anblick des Geldes den Mutesselim vollständig ernüchtert hätte. Und auch an dem Agha war nicht die Spur eines Rausches zu bemerken. Dieser langte hastig zu, um die Summe an sich zu nehmen.

»Halt!« wehrte ihm der Kommandant. »Ich werde dieses Geld einstweilen aufbewahren.«

Er schob es zusammen und steckte es ein.

»Jetzt endlich bin ich frei!« sagte der Makredsch.

Der Kommandant schüttelte in höchster Verwunderung den Kopf.

»Frei! Hast du denn bezahlt?«

»Sind dir deine Sinne abhanden gekommen? Du hast ja das Geld eingesteckt!«

»Das meinige und das dieses Selim Agha. Aber dieser Emir hat noch nichts erhalten!«

»Er hat ja gar nichts zu bekommen!«

»Wer sagt dir das? Er ist ja hier, und muß also auch bezahlt werden!«

»Aber er hat ja über mich nicht das mindeste zu gebieten!«

»Hat er dich nicht gefangen nehmen lassen? Du hast das Fieber, Makredsch, sonst würdest du erkennen, daß er eigentlich noch mehr zu bekommen hat, als wir beiden anderen zusammen.«

»Er hat nichts zu erhalten!« rief der Gepeinigte nun förmlich wütend. »Er bekommt nichts, denn ich habe nichts mehr, und ich würde ihm keinen Piaster und keinen Para geben, selbst wenn ich Millionen bei mir trüge!«

»Du hast noch Geld!«

»Vierzig Piaster, wie ich dir schon sagte!«

»Oh Makredsch, wie dauerst du mich! Glaubst du, daß ich den Klang des Goldes von dem des Silbers nicht unterscheiden kann! Dein Beutel ist noch voll goldener Medschidje zu hundert und fünfzig Piaster, und sein Bauch ist so umfangreich, daß du mehr zusammenbringst, als was du brauchst, um den Emir zu bezahlen. Du hast dich sehr gut mit Reisegeld versehen!«

85Spinne, Kreuzspinne.
86Der Trank aller Tränke.
87Wadenkrampf.
88Neben dem »Sehim« eine Art Papiergeld.