Tasuta

Durchs wilde Kurdistan

Tekst
Autor:
iOSAndroidWindows Phone
Kuhu peaksime rakenduse lingi saatma?
Ärge sulgege akent, kuni olete sisestanud mobiilseadmesse saadetud koodi
Proovi uuestiLink saadetud

Autoriõiguse omaniku taotlusel ei saa seda raamatut failina alla laadida.

Sellegipoolest saate seda raamatut lugeda meie mobiilirakendusest (isegi ilma internetiühenduseta) ja LitResi veebielehel.

Märgi loetuks
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

»Du irrst!«

»Zeige mir den Beutel her!«

»Er gehört mir!«

»So behalte ihn, aber bezahle!«

Der Makredsch wand sich wie ein Wurm unter den unnachsichtlichen Forderungen des geldgierigen Mannes. Es war eine widerwärtige Szene, aber sie warf ein deutliches Licht auf die Zustände der türkischen Verwaltung besonders jener Provinzen, welche dem Padischah am fernsten liegen.

»Ich kann nicht!« erklärte der Makredsch entschieden.

»So folge uns in dein Loch!«

»Ich gehe nicht. Ich habe dich bezahlt!«

»Wir werden dich zu zwingen wissen.«

»So gib mir mein Geld wieder heraus!«

»Es gehört mir. Bedenke, daß ich dich gefangen habe und verpflichtet bin, dir alles abzunehmen, was du bei dir trägst!«

»Ich würde auch diese Summe bezahlen, wenn ich sie hätte!«

»Du hast sie. Und wenn dein Beutel ja zu wenig enthält, so habe ich eine schöne Uhr bei dir gesehen, und an deinen Fingern glänzen Ringe, welche viel mehr wert sind, als das, was ich noch zu verlangen habe.«

»Es bleibt dabei, ich kann nicht! Fünfhundert Piaster will ich diesem Manne geben, der mein größter Feind ist.«

Er blitzte mir mit Augen entgegen, in denen der grimmigste Haß zu lesen war. Ich konnte nicht an seiner Feindschaft zweifeln.

»So hast du dein letztes Gebot getan?« fragte der Kommandant.

»Ja.«

»Dann vorwärts! Folge uns!«

Er stand entschlossen auf; auch der Agha tat dies.

Ich stand an der Türe und trat zur Seite, um dem Mutesselim den Vortritt zu lassen. Aus dem Gürtel desselben blickte der Schlüssel hervor. Die Augen des Gefangenen leuchteten auf. Er tat einen Sprung, riß den Schlüssel heraus, warf den Kommandanten auf den Agha, daß beide taumelnd an mich flogen und ich fast niedergerissen wurde, sprang zur Türe hinaus und eilte den finstern Gang hinauf. Die Lampe war umgestürzt und Finsternis umhüllte auch uns.

»Ihm nach!« rief der Kommandant.

Der Makredsch wäre gerettet gewesen, wenn er die Geistesgegenwart gehabt hätte, die Türe hinter sich zuzuwerfen und den Riegel vorzuschieben. Zeit dazu hätte er gehabt, denn die beiden Männer verwirrten sich ineinander, so daß ich, um schnell hinauszukommen, sie fassen und von der Türe zurückschleudern mußte.

Schon hörte ich den Schlüssel im Schlosse klirren. Der Umstand, daß die Türe bereits von mir geöffnet war, wurde dem Makredsch verderblich. Er wandte die Kraft der Verzweiflung an, mittels des Schlüssels den Riegel zurückzubewegen, ohne das Oeffnen der Türe zu versuchen. Der Riegel aber konnte nicht nachgeben. Jetzt war ich dort und faßte ihn. Er hatte sich gegen mich gewendet und die Vorsicht gebraucht, nach meinem Gürtel zu langen. Ich fühlte dies und griff nieder. Es war ihm gelungen, mein Messer zu ergreifen, denn die Schneide desselben strich, mich verwundend, über die Außenfläche meiner Hand hinweg. Es war so dunkel, daß ich seine Bewegungen nicht sehen konnte. Ich griff ihm also, indem ich ihn mit der Rechten fest hielt, mit der Linken nach seiner rechten Achsel und fuhr von derselben aus längs des Armes herab, um sein Handgelenk zu fassen. Es war grad die rechte Zeit gewesen, denn er hatte bereits den Arm erhoben, um zuzustoßen.

Mittlerweile waren die beiden anderen schreiend bei uns angekommen. Der Kommandant packte mich an.

»Lasse los, Mutesselim, ich bin es ja!«

»Hast du ihn fest?«

»Ja. Schließe die Türe schnell zu, und brenne Licht an. Er kann uns nicht entkommen!«

»Kannst du ihn allein halten, Emir?« fragte der Agha.

»Ja.«

»So werde ich Licht holen!«

Der Kommandant verschloß die Türe, getraute sich dann aber nicht, uns nahe zu kommen. Ich hatte den Gefangenen an die gegenüberliegende Wand gebracht, konnte ihn aber nicht zu Boden drücken, weil ich die Hand nicht frei bekam, welche mich vor dem Messer zu schützen hatte. Ich hielt ihn aber fest, bis nach einer sehr langen Zeit der Agha mit Licht erschien. Er hatte erst oben bei dem Sergeanten Oel holen müssen. Er stellte die Lampe auf eine der Treppenstufen und kam herbei.

»Nimm ihm das Messer,« bat ich.

Er entriß es ihm, und nun hatte ich freie Hand. Ich faßte den Makredsch bei der Brust. Er griff nach mir, aber augenblicklich bückte ich mich, und während seine beiden Hände in die Luft langten, faßte ich ihn am Unterbeine und riß dasselbe empor, so daß er das Gleichgewicht verlor und niederstürzte.

»Bindet ihn!« sagte ich.

»Womit?«

»Mit seinem Gürtel.«

Sie taten es. Er lag still und ruhig und ließ es geschehen. Nach der großen Anstrengung war das Gefühl einer Ohnmacht über ihn gekommen.

»Halte ihm die Beine!« gebot der Mutesselim dem Agha.

Der Erstere leerte nun vor allen Dingen die Taschen des Gefangenen; dann zog er ihm auch die Ringe ab und steckte alles zu sich. Hierauf packte der Agha den Gefangenen bei einem der Beine und zog ihn bis vor seine Zelle, in welche er ihn hinabgleiten ließ. Dann wurde dieselbe zugeschlossen. Nun mußte Selim hinauf, um die Wächter frei zu lassen und ihnen die größte Wachsamkeit einzuschärfen.

»Nimm ihnen den Schlüssel zum Tore ab!« rief ihm der Kommandant zu. »Dann kann niemand öffnen, und auch sie nicht.«

Selim tat dies, und dann verließen wir das Gefängnis.

Draußen blieb der Mutesselim stehen. Er war jetzt vollständig ernüchtert, indem er sagte:

»Agha, ich werde nun das Verzeichnis von allem anfertigen, was der Makredsch bei sich hatte; denn ich habe alles mit ihm nach Mossul zu senden. Du wirst es unterzeichnen, damit ich beweisen kann, daß ich die Wahrheit geschrieben habe, falls ihm einfallen sollte, zu behaupten, daß er mehr gehabt habe!«

»Wann soll ich kommen?« fragte Selim.

»Zur gewöhnlichen Zeit.«

»Und den Schlüssel behältst du?«

»Ja. Vielleicht gehe ich des Nachts noch einmal hierher. Gute Nacht, Emir! Du warst mir heute von großem Nutzen und wirst mir sagen, wie ich dir dankbar sein kann.«

Er ging und wir wandten uns unserer Wohnung zu.

»Effendi!« meinte der Agha mit sehr bedenklicher Stimme.

»Was?«

»Ich hatte siebentausend Piaster am Boden liegen!«

»Und freutest dich darauf?«

»Sehr!«

»Laß sie dir geben!«

»Ich? Geben? Weißt du, wie es morgen sein wird?«

»Nun?«

»Er wird ein Verzeichnis aufstellen, in welchem steht, daß der Makredsch tausend Piaster bei sich gehabt hat, und ich werde es unterschreiben. Das übrige, die Uhr und die Ringe behält er zurück, und ich werde dafür die große Summe von hundert Piaster erhalten.«

»Und wirst du dich auch darüber freuen?«

»Zu Tode ärgern werde ich mich!«

»Das Verzeichnis erhält der Basch Tschausch?«

»Ja.«

»So wirst du mehr erhalten.«

»Wer sollte es mir geben?«

»Der Mutesselim oder ich.«

»Ich weiß, daß du ein barmherziges Herz besitzest. Oh Effendi, wenn du nur wenigstens noch ein wenig von deiner Arznei übrig hättest!«

»Ich habe noch davon. Willst du sie haben?«

»Ja.«

»Ich werde dir davon in die Küche bringen.«

Wir fanden die Türe nicht verschlossen. In der Küche lag die »Myrte« auf einigen alten Fetzen, die ihr des Tages als Hadern und des Nachts als Lager dienten, und schlief den Schlaf der Gerechten.

»Mersinah!« rief der Agha.

Sie hörte nicht.

»Laß sie schlafen,« bat ich. »Ich werde dir die Arznei bringen, und dann magst du dich zur Ruhe begeben, die du so nötig brauchst.«

»Allah weiß es, daß ich sie verdient habe!«

Ich fand oben die Beteiligten alle in der Stube des Haddedihn versammelt. Sie brachten mir einen Schwall von Worten entgegen, so daß ich Ruhe gebieten mußte. Ich befriedigte zunächst den Agha und überzeugte mich, daß er schlafen ging; dann kehrte ich zu ihnen zurück.

Amad el Ghandur hatte die neue Kleidung angelegt und war von seinem Vater rasiert und gereinigt worden. Nun bot er einen ganz anderen Anblick dar, als vorher in der Zelle. Die Aehnlichkeit mit seinem Vater war unverkennbar. Er hatte sich erhoben und trat mir entgegen.

»Emir, ich bin ein Beni Arab und kein plaudernder Grieche. Ich habe gehört, was du meinem Stamme und auch mir getan. Mein Leben gehört dir, auch alles, was ich habe!«

Das war einfach gesprochen, aber es kam aus einem vollen Herzen.

»Noch bist du nicht in Sicherheit. Mein Diener wird dich in dein Versteck bringen,« antwortete ich.

»Ich bin bereit. Wir warteten nur auf dich.«

»Kannst du klettern?«

»Ja. Ich werde das Versteck erreichen, trotzdem ich schwach geworden bin.«

»Hier hast du meinen Lasso. Wenn dir die Kräfte fehlen, so mag Hadschi Halef Omar voran klettern und dich ziehen. Hast du Waffen?«

»Dort liegen sie; der Vater hat sie mir gekauft. Hier hast du deinen Dolch. Ich danke dir!«

»Und Nahrung?«

»Es ist alles eingepackt.«

»So geht! Wir werden dich bald abholen.«

Der Sohn des Scheik verließ mit Halef vorsichtig das Haus, und bald schlich auch ich mich fort, seine alten Kleider am Arme. Ich gelangte unbemerkt in die Nähe der Schlucht, riß den Haïk in Fetzen und hing dieselben an die Felskanten und Zweige des Gestrüppes, welches dort stand.

Zu Hause angekommen, wurde ich von dem Engländer in seine Stube geführt. Er hatte ein sehr zorniges Angesicht.

»Hereinkommen und setzen, Sir!« sagte er. »Schlechte Wirtschaft! Miserabel hier!«

»Warum?«

»Sitze bei diesen Arabern und verstehe kein Wort! Mein Wein wird alle, mein Tabak wird alle, und ich werde auch alle! Yes!«

»Ich stehe Euch ja zu Diensten, um alles zu erzählen!«

Ich mußte ihm seinen Willen tun, obgleich ich mich nach Ruhe sehnte. Doch hätte ich immerhin erst Halefs Rückkehr erwarten müssen. Dieser ließ sehr lange auf sich warten, und als er kam, begann bereits der Tag zu grauen.

»Wie ist‘s?« fragte Master Lindsay. »Glücklich angekommen auf Villa?«

 

»Mit einiger Mühe!«

»Well! Halef hat Kleider zerrissen. Hier, Halef, Bakschisch!«

Der Hadschi verstand die englischen Worte nicht, wohl aber das letzte des Satzes. Er streckte die Hand aus und erhielt ein Hundertpiasterstück.

»Neuen Mantel kaufen; sagt es ihm, Sir!« – – —

So war denn dieser schlimme Abend vorüber, und ich konnte mich, wenigstens für einige Stunden, zur Ruhe legen, die ich denn auch in einem sehr tiefen, traumlosen Schlafe genoß. Ich erwachte nicht von selbst aus demselben, sondern es weckte mich eine sehr laute hastige Stimme:

»Effendi! Emir! Wache auf! Schnell!«

Ich blickte von meinem Lager empor. Selim Agha stand vor mir, ohne Oberkleid und Turban. Die Scheitellocke hing ihm schreckensmatt in das Gesicht hinab; der Schnurrbart sträubte sich voll Entsetzen zu ihr empor, und die von dem genossenen Weine noch trüben Augen versuchten ein Rollen, welches sehr unglücklich ausfiel.

»Was gibt es?« fragte ich sehr ruhig.

»Erhebe dich! Es ist etwas Entsetzliches geschehen!«

Erst nach und nach brachte ich aus ihm heraus, daß der Mutesselim die Flucht des jungen Arabers entdeckt habe und nun in fürchterlicher Wut sei. Der geängstigte Agha bat mich inständig, mit ihm in das Gefängnis zu gehen und den Mutesselim zu beschwichtigen.

In kurzer Zeit befanden wir uns auf dem Wege. Unter der Gefängnistüre wartete der Mutesselim auf den Agha. Er dachte gar nicht daran, mich zu begrüßen, sondern faßte Selim beim Arme und zog ihn in den Gang, in welchem die zitternden Wächter standen.

»Unglücklicher, was hast du getan!« brüllte er ihn an.

»Ich, Herr? Nichts, gar nichts habe ich getan!«

»Das ist ja eben dein Verbrechen, daß du nichts, gar nichts getan hast! Du hast nicht aufgepaßt!«

»Wo sollte ich aufpassen, Effendi?«

»Hier im Gefängnisse natürlich!«

»Ich konnte ja nicht herein!«

Der Mutesselim starrte ihn an. Dieser Gedanke schien ihm noch gar nicht gekommen zu sein.

»Ich hatte ja keinen Schlüssel!« fügte der Agha hinzu.

»Keinen Schlüssel – – —! Ja, Agha, das ist wahr, und das ist auch dein Glück, sonst wäre dir sehr Uebles widerfahren. Komm her, und sieh einmal in das Loch hinab!«

Wir schritten den Gang entlang. Die Zellentüre war geöffnet, und in dem Loche war nichts zu sehen, als das Loch.

»Fort!« meinte der Agha.

»Ja, fort!« zürnte der Mutesselim.

»Wer hat ihm aufgemacht?«

»Ja, wer? Sage es, Agha!«

»Ich nicht, Herr!«

»Ich auch nicht! Nur die Wächter waren da.«

Der Agha drehte sich nach diesen um.

»Kommt einmal her, ihr Hunde!«

Sie traten zögernd näher.

»Ihr habt hier geöffnet!«

Der Sergeant wagte es, zu antworten:

»Agha, es hat keiner von uns einen Riegel berührt. Wir haben die Türen erst am Nachmittage zu öffnen, wenn das Essen gegeben wird, und so ist nicht eine einzige geöffnet worden.«

»So war ich der erste, welcher diese Türe hier öffnete?« fragte der Kommandant.

»Ja, Effendi!«

»Und als ich öffnete, war das Loch leer. Er ist entflohen. Aber wie hätte er herausgekonnt? Gestern abend war er noch da; jetzt ist er fort. Zwischen dieser Zeit seid nur ihr dagewesen. Einer von euch hat ihn herausgelassen!«

»Ich schwöre bei Allah, daß wir diese Türe nicht geöffnet haben!« versicherte zitternd der Sergeant.

»Mutesselim,« nahm ich jetzt das Wort, »diese Leute haben keinen Torschlüssel gehabt. Wenn einer von ihnen den Gefangenen herausgelassen hätte, so müßte er noch im Hause sein.«

»Du hast recht; ich habe ja alle beide Schlüssel,« meinte er. »Wir werden alles durchsuchen.«

»Und schicke auch auf die Wache, um die Mauern der Stadt und die Klippen zu untersuchen. Wenn er die Stadt verlassen hat, so ist es sicher nicht durch eines der Tore, sondern über die Mauer weg geschehen, und dann glaube ich bestimmt, daß eine Spur von ihm gefunden wird. Seine Kleidung ist in diesem Loche so verschimmelt und vermodert, daß sie den Weg über die Felsen gewiß nicht ausgehalten hat.«

»Ja,« gebot er einem der Arnauten, »laufe eilig zur Wache und bringe meinen Befehl, daß die ganze Stadt durchsucht werde.«

Es begann jetzt ein sehr sorgfältiges Durchsuchen des Gefängnisses, welches wohl eine ganze Stunde dauerte. Natürlich aber wurde nicht die geringste Spur von dem Entflohenen entdeckt. Eben wollten wir das Gefängnis verlassen, als zwei Arnauten erschienen, welche mehrere Kleiderfetzen trugen.

»Wir fanden diese Stücke draußen über dem Abgrund hangen,« meldete der eine.

Der Agha nahm das Zeug in die Hand und prüfte es.

»Effendi, das ist von dem Ueberkleide des Gefangenen,« berichtete er dem Mutesselim. »Ich kenne es genau!«

»Bist du dessen sicher?«

»So sicher wie meines Bartes.«

»So ist er dennoch aus diesem Hause entkommen!«

»Aber wohl in den Abgrund gestürzt,« fügte ich hinzu.

»Laßt uns gehen und nachsehen!« gebot er.

Wir verließen das Gefängnis und kamen an den Ort, an welchem ich das Gewand zerrissen und verteilt hatte. Ich wunderte mich jetzt am Tage, daß ich nicht während der nächtlichen Dunkelheit hinab in den Schlund gestürzt war. Der Mutesselim besah sich das Terrain.

»Er ist hinuntergestürzt und sicher tot. Von da unten ist kein Auferstehen! Aber wann ist er entkommen?«

Diese Frage blieb natürlich unbeantwortet, so sehr sich der Kommandant während einiger Stunden auch Mühe gab, dem Geheimnisse auf die Spur zu kommen. Er wütete und tobte gegen einen jeden, der ihm nahe kam, und so war es kein Wunder, wenn ich seine Nähe mied. Die Zeit wurde mir trotzdem nicht lang, denn ich hatte genug zu tun. Zunächst wurde ein Pferd für Amad el Ghandur eingekauft, und dann ging ich zu meiner Patientin, die ich bis jetzt vernachlässigt hatte.

Vor der Türe des Hauses stand ein gesatteltes Maultier; es war für ein Frauenzimmer bestimmt. Im Vordergemach stand der Vater, welcher mich mit Freuden bewillkommte.

Ich fand die Kranke aufrecht sitzend; ihre Wangen waren bereits wieder leicht gerötet und ihre Augen frei von allen Spuren des Unfalles. An ihrem Lager standen die Mutter und die Urahne. Diese letztere befand sich in Reisekleidern. Sie hatte über ihr weißes Gewand einen schwarzen, mantelähnlichen Umhang geschlagen und auf ihrem Kopfe war ein ebenfalls schwarzer Schleier befestigt, welcher jetzt über den Rücken herabhing. Das Mädchen reichte mir sofort die Hand entgegen.

»Oh, ich danke dir, Effendi, denn nun ist es sicher, daß ich nicht sterben werde!«

»Ja, sie wird leben,« sagte die Alte. »Du bist das Werkzeug Gottes und der heiligen Jungfrau gewesen, mir ein Leben zu erhalten, welches mir teurer ist, als alles auf Erden. Reichtümer darf ich dir nicht bieten, denn du bist ein großer Emir, der alles hat, was er braucht; aber sage mir, wie ich dir danken soll, Effendi!«

»Danke Gott anstatt mir, dann kommt dein Dank an die rechte Stelle; denn er ist es gewesen, der dein Enkelkind gerettet hat!«

»Ich werde es tun und auch für dich beten, Herr, und das Gebet eines Weibes, welches bereits nicht mehr der Erde angehört, wird Gott erhören. Wie lange bleibst du in Amadijah?«

»Nicht lange mehr.«

»Und wohin gehest du?«

»Das soll niemand wissen, denn es wird vielleicht Gründe geben, es zu verschweigen. Euch aber kann ich sagen, daß ich nach Sonnenaufgang reiten werde.«

»So gehest du nach derselben Gegend, nach welcher auch ich abreise, Herr. Mein Tier wartet meiner bereits vor dem Hause. Vielleicht sehen wir uns niemals wieder; dann nimm den Segen einer alten Frau, die dir nichts weiter geben darf, aber auch nichts Besseres geben kann! Aber ein Geheimnis will ich dir verraten, denn es kann dir vielleicht von Nutzen sein. Ueber den Osten von hier brechen böse Tage herein, und es ist möglich, daß du einen dieser Tage erlebst. Kommst du in Not und Gefahr an einer Stelle, welche zwischen Aschiehtah und Gunduktha, dem letzten Orte von Tkhoma, liegt, und es kann dir niemand helfen, so sage dem ersten, der dir begegnet, daß dich der Ruh ‚i kulyan[89] beschützen wird. Hört er dich nicht, so sage es weiter, bis du einen findest, der dir Auskunft gibt.«

»Der Ruh ‚i kulyan? Der Höhlengeist? Wer führt diesen sonderbaren Namen?« fragte ich die Hundertjährige.

»Das wird dir niemand sagen können.«

»Aber du sprichst von ihm und kannst mir wohl Auskunft geben?«

»Der Ruh ‚i kulyan ist ein Wesen, das niemand kennt. Er ist bald hier, bald dort, überall wo ein Bittender ist, der es verdient, daß seine Bitte erfüllt werde. An vielen Dörfern gibt es einen bestimmten Ort, an welchem man zu gewissen Zeiten mit ihm reden kann. Dahin gehen die Hilfesuchenden um Mitternacht und sagen ihm, was sie von ihm begehren. Er gibt dann Rat und Trost, aber er weiß auch zu drohen und zu strafen, und mancher Mächtige tut, was er von ihm begehrt. Nie wird vor einem Fremden von ihm gesprochen; denn nur die Guten und die Freunde dürfen wissen, wo er zu finden ist.«

»So wird mir dein Geheimnis keinen Nutzen bringen.«

»Warum?«

»Man wird mir nicht sagen, wo er zu finden ist, obgleich man sieht, daß ich seinen Namen kenne.«

»So sage nur, daß ich dir von ihm erzählt habe; dann wird man dir den Ort sagen, wo er zu finden ist. Mein Name ist bekannt im ganzen Lande von Tijari, und die Guten wissen, daß sie meinen Freunden vertrauen dürfen «

»Wie lautet dein Name?«

»Marah Durimeh heiße ich.«

Das war eine geheimnisvolle Mitteilung, die aber so abenteuerlich klang, daß ich keinen Wert auf sie legte. Ich verabschiedete mich und ging nach Hause. Dort merkte ich, daß es ungewöhnlich laut in der Küche herging. Es mußte der edlen »Myrte« etwas widerfahren sein, was ihren Unmut erweckt hatte. Unter den gegenwärtigen Umständen konnte das kleinste Ereignis für mich Wert besitzen, und so trat ich ein. Mersinah hielt dem tapfern Agha eine Strafpredigt, das sah ich auf den ersten Blick. Sie stand mit drohend erhobenen Armen vor ihm, und er hielt die Augen niedergeschlagen wie ein Knabe, der von seinem Erzieher einen Verweis erhält. Sie sahen mich eintreten, und sofort bemächtigte sich die >Myrte< meiner.

»Siehe dir einmal diesen Selim Agha an!«

Sie deutete mit gebieterischer Miene auf den armen Sünder, und ich machte mit meinem Kopfe eine Viertelwendung nach rechts, um ihn pflichtschuldigst in Augenschein zu nehmen.

»Ist dieser Mann ein Agha der Arnauten?« fragte sie nun.

»Ja.«

Ich gab diese Antwort natürlich in dem Tone meiner festesten Ueberzeugung, aber grad dieser Ton schien einen Rückfall ihres Raptus über sie zu bringen.

»Was! Also auch du hältst ihn für einen Befehlshaber tapferer Krieger? Ich werde dir sagen, was er ist; ein Agha der Feiglinge ist er!«

Der Agha schlug die Augen auf und versuchte, einen verweisenden Blick zustande zu bringen. Es gelang ihm leidlich.

»Erzürne mich nicht, Mersinah, denn du weißt, daß ich dann schrecklich bin!« sagte er dabei.

»Worüber seid ihr so ergrimmt?« wagte ich jetzt zu fragen.

»Ueber diese fünfzig Piaster!« antwortete die »Myrte«, indem sie mit der verächtlichsten ihrer Mienen auf die Erde deutete.

Ich blickte nieder und sah nun zwei silberne Zwanzig- und ein ebensolches Zehn-Piasterstück am Boden liegen.

»Was ist‘s mit diesem Gelde?«

»Es ist vom Mutesselim.«

Jetzt begann ich das übrige zu ahnen und fragte:

»Wofür?«

»Für die Gefangennehmung des Makredsch. Effendi, du weißt ungefähr, wie viel Geld dieser bei sich hatte?«

»Ich schätze es auf ungefähr vierundzwanzigtausend Piaster.«

»So hat Selim mir doch die Wahrheit gesagt. Dieses viele ungeheure Geld hat der Kommandant dem Makredsch abgenommen und von demselben diesem tapfern Agha der Arnauten fünfzig Piaster gegeben!«

Bei diesen Worten bildete ihr ganzes Gesicht ein empörtes Ausrufezeichen. Sie schob die Silberstücke mit dem Fuße fort und fragte mich:

»Und weißt du, was dieser Agha der Arnauten getan hat?«

»Was?«

»Er hat das Geld genommen und ist davon gegangen, ohne ein einziges Wort zu sagen! Frage ihn, ob ich dich belüge!«

»Was sollte ich tun?« entschuldigte sich Selim.

»Ihm das Geld in den Bart werfen! Ich hätte es ganz sicherlich getan. Glaubst du das, Effendi?«

»Ich glaube es!«

Mit dieser Versicherung sagte ich die Wahrheit. Sie beehrte mich mit einem Blicke der Dankbarkeit und fragte mich dann:

»Soll er es ihm wiedergeben?«

 

»Nein.«

»Nicht?«

Ich wandte mich an den Agha:

»Hast du das Verzeichnis, welches der Kommandant nach Mossul schicken muß, unterschrieben?«

»Ja.«

»Wie viel hat er angegeben?«

»Vierhundert Piaster in Gold und einundachtzig Piaster in Silber.«

»Weiter nichts?«

»Nein.«

»Die Uhr und die Ringe?«

»Auch nicht.«

»Er ist dein Vorgesetzter, und du darfst ihn dir nicht zum Feinde machen; darum ist es gut, daß du das Geld ruhig genommen hast. Weißt du noch, was ich dir versprochen habe?«

»Ich weiß es!«

»Ich werde mein Wort halten und mit dem Kommandanten sprechen. Tausend Piaster wenigstens sollst du erhalten.«

»Ist das wahr, Effendi?« frug Mersinah.

»Ja. Das Geld gehört weder dem Mutesselim noch dem Agha, aber es kommt auf alle Fälle in die Hände, welche kein Recht daran haben, und so mag es bleiben, wo es ist. Aber der Agha soll nicht so schmählich betrogen werden!«

»Er sollte doch wohl siebentausend erhalten?«

»Die bekommt er nicht. Das wurde nur als Vorwand gesagt. Selim, ist der Basch Tschausch schon fort?«

»Nein, Effendi.«

»Er sollte doch am Vormittage fortgehen.«

»Der Mutesselim hat ja einen neuen Bericht zu schreiben, weil er in dem alten sagte, daß er den Araber schicken werde. Vielleicht soll der Basch Tschausch warten, bis wir den Entflohenen wieder haben.«

»Dazu ist wohl keine Hoffnung vorhanden.«

»Warum?«

»Weil er sich an den Felsen zu Tode gestürzt hat.«

»Und wenn wir uns getäuscht hätten?«

»Wieso?«

»Der Mutesselim scheint jetzt zu glauben, daß er noch lebt.«

»Hat er dir nähere Mitteilung darüber gemacht?«

»Nein; aber ich hörte es aus verschiedenen Worten, welche er sprach.«

»So wünsche ich ihm, daß er sich irren möge!«

Ich begab mich nach meinem Zimmer. Sollte ein von mir oder von uns unbeachteter Umstand den Verdacht des Kommandanten erregt haben? Möglich war es. Aber dann war es auch geraten, sich auf alles gefaßt zu machen. Doch ehe ich meinen Gefährten eine Mitteilung machte, ging ich im Geiste noch einmal alles Geschehene durch. Ich konnte nichts finden, was mir hätte auffallen können, und noch war ich mit mir nicht im klaren, als der Agha die Treppen emporkam und bei mir eintrat.

»Effendi, es ist ein Bote des Mutesselim da. Er läßt uns sagen, daß wir nochmals in das Gefängnis kommen sollen.«

»Er ist bereits dort?«

»Ja.«

»Erwarte mich unten. Ich komme sogleich!«

War es in Frieden oder war es in Feindseligkeit, daß er mich kommen ließ? Ich beschloß mich auf letzteres vorzubereiten. Die beiden Revolver waren geladen. Ich steckte auch die Pistolen zu mir und ging dann zu Halef. Dieser war allein in seiner Stube.

»Wo ist der Buluk Emini?«

»Der Basch Tschausch hat ihn geholt.«

Das war nichts Besonderes, fiel mir aber doch auf, weil ich einmal Verdacht gefaßt hatte.

»Wie lange ist es her?«

»Gleich als du fortgingst, um das Pferd zu kaufen.«

»Komm mit herüber zum Haddedihn!«

Dieser lag rauchend am Boden.

»Emir,« empfing er mich, »Allah hat mir nicht die Geduld verliehen, lange auf ein Ding zu warten, nach dem ich mich sehne. Was tun wir noch in dieser Stadt?«

»Vielleicht verlassen wir sie in kurzer Zeit. Es hat fast den Anschein, als ob wir verraten seien.«

Jetzt erhob er sich langsam und in der Art und Weise eines Mannes, der zwar überrascht wird, sich aber stark genug fühlt, diese Ueberraschung zu verbergen und ihren Folgen zu begegnen.

»Woraus schließest du das, Effendi?«

»Ich ahne es einstweilen nur. Der Kommandant hat zu mir geschickt, daß ich in das Gefängnis kommen soll, wo er mich erwartet. Ich werde gehen, aber die Vorsicht nicht vergessen. Komme ich in einer Stunde nicht zurück, so ist mir ein Uebel widerfahren.«

»Dann suche ich dich!« rief Halef.

»Du wirst nicht zu mir können, denn ich werde mich vielleicht in dem Gefängnisse befinden, und zwar als Gefangener. Ihr könnt dann wählen: – entweder ihr flieht, oder ihr sucht, mich frei zu machen.«

»Wir werden dich nicht verlassen!« versicherte der Haddedihn mit ruhiger Stimme.

Wie er jetzt stolz und aufrecht vor mir stand; im langen, weißen Bart, der bis auf den Gürtel herabwallte, bot er ganz das Bild eines kühnen, aber doch besonnenen Mannes.

»Ich danke dir! Sollten sie mich gefangen nehmen, so steht doch so viel fest, daß es nur nach einem heißen Kampfe geschieht. Binden aber lasse ich mich auf keinen Fall, und dann wird es wohl möglich sein, euch die Zelle zu bezeichnen, in der ich mich befinde.«

»Wie willst du dies tun, Sihdi?« fragte Halef.

»Ich werde versuchen, an der Mauer in die Höhe zu kommen, und euch das Zeichen mit einem meiner Kleidungsstücke geben, welches ich so weit im Loche vorschiebe, daß ihr es sehen könnt. Dann ist es euch vielleicht möglich, mir durch den Agha oder durch Mersinah eine Botschaft zu senden. Lange bin ich keinenfalls gefangen. Auf alle Fälle aber haltet ihr eure Pferde gesattelt. Ueberlegt euch die Sache selbst weiter; ich habe keine Zeit, denn der Mutesselim wartet, und ich muß noch zum Engländer.«

Auch dieser saß auf einem Teppich und rauchte.

»Schön, daß Ihr kommt, Sir!« begrüßte er mich. »Wollen fort!«

»Warum?«

»Ist nicht geheuer hier!«

»Sprecht deutlicher!«

Er erhob sich, trat in die Nähe der Fensteröffnung und deutete auf das Dach des gegenüberliegenden Hauses.

»Seht dort!«

Ich blickte schärfer hinüber und erkannte die Gestalt eines Arnauten, welcher auf dem Bauche lag und unsere Wohnung beobachtete.

»Werde auch auf unser Dach steigen,« sagte Lindsay ruhig, »und dem Manne dort eine Kugel geben!«

»Ich gehe jetzt nach dem Gefängnisse, wo mich der Mutesselim erwartet. Wenn ich in einer Stunde nicht zurück bin, so ist mir etwas geschehen, und ich sitze fest. In diesem Falle stecke ich irgend ein Kleidungsstück aus dem Loche heraus, in welchem ich hocke. Ihr könnt es von den hintern Fenstern oder von dem Dache aus sehen.«

»Sehr schön; wird großes Vergnügen sein; sollen Master Lindsay kennen lernen!«

»Verständigt Euch mit Halef. Er spricht ja einige Brocken Englisch.«

»Werden Pantomimen machen. Yes!«

Ich ging. Ueber mich wachten drei Männer, auf die ich mich verlassen konnte. Uebrigens war Amadijah bereits menschenleer; die Hälfte der Garnison laborierte am Fieber, und den Mutesselim hatte ich in meiner Hand.

Selim Agha stand bereits unter der Türe. Die beiden Besprechungen hatten ihm zu lange gedauert, und er suchte das Versäumte durch einen schnellen Schritt wieder einzuholen. Wie bereits heute morgen, stand der Kommandant auch jetzt wieder unter der geöffneten Gefängnistüre. Er trat zurück, als er uns erblickte. Seit meinem Austritte aus der Wohnung bis hierher hatte ich scharf gespäht, aber keinen Menschen gesehen, der den Auftrag hätte haben können, mich zu beaufsichtigen. Die zwei Gassen, durch welche wir kamen, waren leer, und auch in der Nähe des Gefängnisses ließ sich niemand sehen. Der Kommandant begrüßte mich sehr höflich, aber mein Mißtrauen entdeckte sehr leicht, daß hinter dieser Höflichkeit sich eine Arglist barg.

»Effendi,« begann er, als er die Türe hinter sich und uns verschlossen hatte, »wir haben den Körper des Entflohenen nicht gefunden.«

»Hast du in der Schlucht suchen lassen?«

»Ja. Es sind Leute an Stricken hinabgelassen worden. Der Gefangene ist nicht dort hinab.«

»Aber seine Kleider lagen dort!«

»Vielleicht hat er sie dort nur abgelegt!«

»Dann würde er ja ein anderes Gewand haben müssen!«

»Vielleicht hat er das gehabt. Es ist gestern ein vollständiger Anzug gekauft worden.«

Er blickte mich bei diesen Worten forschend an. Er meinte jedenfalls, ich werde mich durch eine Miene verraten; im Gegenteil aber hatte er sich durch diese Bemerkung bloßgestellt, denn nun wußte ich ganz genau, was ich von ihm zu erwarten hatte.

»Für ihn?« fragte ich ungläubig lächelnd.

»Ich glaube es. Ja, man hat sogar ein Reitpferd gekauft!«

»Auch für ihn?«

»Ich denke es. Und dieses befindet sich noch in der Stadt.«

»Er will also offen und frei zum Tore hinausreiten? Oh, Mutesselim, ich glaube, dein System ist noch nicht in Ordnung gekommen. Ich werde dir Medizin senden müssen!«

»Ich werde nie wieder eine solche Medizin trinken,« antwortete er einigermaßen verlegen. »Ich habe die Ueberzeugung, daß er zwar hier aus dem Gefängnisse entkommen ist, sich aber noch in der Stadt befindet.«

»Und weißt du auch, wie er entkommen ist?«

»Nein; aber davon bin ich nun überzeugt, daß weder der Agha noch die Wächter die Schuld tragen, daß es ihm gelang.«

»Und wo soll er sich versteckt halten?«

»Das werde ich schon noch entdecken, und dabei sollst du mir helfen, Effendi.«

»Ich? Gern, wenn ich es vermag.«

Ich hatte bei meinem Eintritte einen raschen Blick zur Treppe emporgeworfen und oben mehr Arnauten stehen sehen, als vorher hier postiert gewesen waren. Man hatte also wohl die Absicht, mich hier festzuhalten. In dieser Ueberzeugung bestärkten mich natürlich die unvorsichtigen Reden des Kommandanten. Ein Blick auf das offene Gesicht des Agha ergab, daß er von dem Vorhaben des Mutesselim ganz sicher keine Kenntnis hatte. Also auch er stand im Verdacht, und daraus schloß ich, daß man den Entsprungenen in seiner und in meiner Wohnung vermute.

89Kurdisch: Geist der Höhle.