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Durchs wilde Kurdistan

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Märgi loetuks
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

»Ich habe gehört,« meinte der Kommandant, »daß du ein großer und geschickter Kenner aller Spuren bist.«

»Wer hat dir das gesagt?«

»Dein Baschi-Bozuk, dem dein Diener Halef es erzählte.«

Also er hatte den Baschi-Bozuk verhört. Darum also war derselbe von dem Basch Tschausch geholt worden! Der Kommandant fuhr fort:

»Und darum bitte ich dich, dir einmal das Gefängnis anzusehen.«

»Dies habe ich doch bereits getan!«

»Aber nicht so genau, wie es geschehen muß, wenn man Spuren entdecken will. Dann ist oft ein ganz kleines Ding, welches man erst gar nicht beachtet hat, von sehr wichtiger Bedeutung.«

»Das ist richtig. Also das ganze Haus soll ich durchsuchen?«

»Ja. Aber du wirst wohl mit dem Loche beginnen müssen, in dem er gesteckt hat, denn dort hat auch seine Flucht begonnen.«

O, schlauer Türke! Hinter mir hörte ich auf den Treppenstufen etwas knistern. Die Arnauten kamen leise herab.

»Das ist sehr richtig,« bemerkte ich scheinbar ahnungslos.

»Laß die Türe zu der Zelle öffnen!«

»Mache auf, Selim Agha!« gebot er.

Der Agha schob die Riegel zurück und legte die Türe ganz bis an die Wand hinum.

Ich trat näher, aber so vorsichtig, daß mich kein Stoß von hinten hinabwerfen konnte, und blickte aufmerksam hinein.

»Ich sehe nichts, was mir auffallen könnte, Mutesselim!«

»Von hier aus kannst du auch nichts sehen. Du wirst wohl hinabsteigen müssen, Effendi!«

»Wenn du es für nötig hältst, werde ich es tun,« erwiderte ich unbefangen.

Ich trat zur Seite, faßte die Türe, hob sie aus den Angeln und legte sie quer vor der Türöffnung auf den Boden nieder, so daß ich sie von dem Loche aus stets im Auge behalten konnte. Das hatte der gute Kommandant nicht erwartet; es machte ihm einen sehr dicken Strich durch seine Rechnung.

»Was tust du da?« fragte er enttäuscht und ärgerlich.

»Ich habe die Türe ausgehoben, wie du siehst,« antwortete ich.

»Warum?«

»O, wenn man Spuren entdecken will, so muß man sehr vorsichtig sein und alles im Auge behalten!«

»Aber das Abnehmen der Türe ist doch nicht notwendig. Du erhältst dadurch nicht mehr Licht in das Loch, als vorher.«

»Richtig! Aber weißt du, welche Spuren die sichersten sind?«

»Welche?«

»Diejenigen, welche man in dem Angesichte eines Menschen findet. Und diese« – dabei klopfte ich ihm vertraulich auf die Achsel – »weiß ein Effendi aus Germanistan ganz sicher zu finden und zu lesen.«

»Wie meinst du das?« fragte er betroffen.

»Ich meine, daß ich dich wieder einmal für einen großen Diplomaten halte. Du verstehst deine Geheimnisse und Absichten ausgezeichnet geheim zu halten. Und darum werde ich dir auch deinen Willen tun und jetzt hinunterspringen.«

»Was meinst du für Absichten?«

»Deine Weisheit hat dich auf den ganz richtigen Gedanken geführt, daß ein Gefangener es am besten erraten könne, wie es einem andern Gefangenen möglich gewesen sei, zu entkommen. Allah sei Dank, daß er so kluge Männer geschaffen hat!«

Ich sprang hinunter in das Loch und bückte mich, um zu tun, als ob ich am Boden suche. Dabei jedoch sah ich unter dem Arm hinweg und bemerkte einen Wink, den der Mutesselim dem Agha gab. Beide bückten sich, um die schwere Türe aufzunehmen und in die Angeln zu bringen. Ich drehte mich um.

»Mutesselim, laß die Türe liegen!«

»Sie soll dahin, wohin sie gehört.«

»So gehe ich auch wieder dahin, wohin ich gehöre!«

Ich machte Anstalt, mich emporzuschwingen, was nicht sehr leicht zu bewerkstelligen war, weil das Loch eine bedeutende Tiefe hatte.

»Halt, du bleibst!« gebot er mir und gab zugleich einen Wink, auf welchen mehrere bewaffnete Arnauten herbeitraten. »Du bist mein Gefangener!«

Der gute Selim erschrak. Er starrte erst den Mutesselim und dann mich an.

»Dein Gefangener?« fragte ich. »Du scherzest!«

»Es ist mein voller Ernst!«

»So bist du über Nacht verrückt geworden! Wie kannst du glauben, daß du der Mann seist, der mich gefangen nehmen kann!«

»Du bist ja schon gefangen und wirst nicht eher wieder frei kommen, als bis ich den Entflohenen entdeckt habe.«

»Mutesselim, ich glaube nicht, daß du ihn entdecken wirst!«

»Warum?«

»Dazu gehört ein Mann, welcher Mut und Klugheit besitzt, und mit diesen beiden Eigenschaften hat dich Allah in seiner Weisheit verschont.«

»Du willst mich verhöhnen? Siehe zu, wie weit du mit deiner eignen Klugheit kommst! Legt die Türe an, und schiebt die Riegel vor!«

Jetzt zog ich eine der Pistolen.

»Laßt die Türe liegen, das rate ich euch!«

Die braven Arnauten blieben sehr verlegen stehen.

»Greift zu, ihr Hunde!« gebot er drohend.

»Laßt euch nicht erschießen, ihr Leute!« sagte ich, indem ich die Hähne spannte.

»Wage es, zu schießen!« rief der Mutesselim.

»Wagen? O, Mutesselim, das ist ja gar kein Wagnis. Mit diesen Leuten werde ich ganz gut auskommen, und du bist der erste, den meine Kugel trifft!«

Die Wirkung war eigentümlich, denn der kühne Held von Amadijah verschwand sofort von der Türöffnung. Aber seine Stimme ertönte:

»Schließt ihn ein, ihr Schurken!«

»Tut es nicht, ihr Männer, denn ich werde den, der diese Türe zu schließen wagt, ganz sicher in die Dschehennah schicken!«

»So schießt ihr wieder!« ertönte es von der Seite her.

»Mutesselim, vergiß nicht, wer ich bin! Eine Verletzung meiner Person würde dich deinen Kopf kosten.«

»Wollt ihr gehorchen, ihr Buben! Oder soll ich es sein, der euch erschießt? Selim Agha, greif zu!«

Der Neffe des Schwagers von der Schwester des Enkelsohnes der Mutter von der Stiefschwester der »Myrte« war dem Beispiele seines Vorgesetzten gefolgt und hatte sich in der Entfernung an die Mauer gedrückt. Er befand sich jetzt gewiß in sehr großer Verlegenheit, aus der ich ihn erretten mußte.

»Tretet ein wenig zurück, ihr Männer, denn jetzt geht es los!«

Ich richtete die Mündung der Waffe auf sie und bekam die Oeffnung frei. Nach einer schnellen Kraftanstrengung stand ich oben vor dem Kommandanten, dem ich die Pistole unter die Nase hielt.

»Mutesselim, ich habe da unten keine Spur gefunden!«

»Allah illa Allah! Emir, tue diese Waffe weg!«

Daß er selbst ein solches Schießding, mit dem er sich ja wehren konnte, im Gürtel trug, schien ihm gar nicht einzufallen.

»Sie kommt erst dann zurück an ihre Stelle, wenn diese Wächter zurückgekehrt sind nach oben. Selim Agha, schaffe sie fort!«

Diesem Befehle leistete der Agha augenblicklich Folge:

»Packt euch, und laßt euch nicht wieder sehen!«

Sie retirierten schleunigst die Treppe empor.

»So, jetzt stecke ich die Waffe ein. O, Mutesselim, in welche Schande hast du dich gebracht! Deine List ist nicht gelungen; deine Gewalt hat nichts genützt, und nun stehest du da wie ein Fakara günakiar[90], der um Gnade bitten muß. Warum wolltest du mich einschließen lassen?«

»Weil ich bei dir aussuchen muß.«

»Darf ich nicht dabei sein?«

»Du hättest dich gewehrt.«

»Ah, du hast also Respekt vor mir? Das höre ich gern! Und du meinst, daß die Andern sich nicht gewehrt hätten?«

»Du bist der schlimmste, sie aber hätten wir nicht gefürchtet.«

»Du irrst, Mutesselim. Ich bin der gütigste von ihnen allen. Mein Hadschi Halef Omar ist ein Held; der Hadschi Lindsay-Bey ist ein Wüterich, und der dritte, den du noch nicht gesehen hast, der übertrifft noch beide. Du wärest nur tot von ihnen weggekommen! Wie lange aber, glaubst du, daß ich mich hier in diesem Loche befunden hätte?«

»So lange es mir beliebte!«

»Meinst du? Sieh diese Waffen und diesen Beutel mit Kugeln und Patronen! Ich hätte die Riegel oder die Angeln aus der Türe geschossen und in zwei Minuten da gestanden, wo ich jetzt stehe. Und bereits bei dem ersten Schusse hätten meine Leute gewußt, daß ich in Gefahr war. Sie wären herbeigeeilt, um mir zu helfen.«

»Sie hätten nicht hereingekonnt.«

»Eine Büchsenkugel öffnet dein altes Schloß ganz leicht. Komm her, ich will dir etwas zeigen!«

Ich drehte ihn nach der Zelle zu und deutete nach dem Fensterloche, durch welches man ein Stückchen des Himmels erblicken konnte; jetzt aber sah man in dem Rahmen des Loches eine Gestalt, welche ein schwarz und rot kariertes Gewand trug, eine Büchse in der Hand hielt und aufmerksam nach dem Gefängnisse herüberblickte.

»Kennst du diesen Mann?« fragte ich.

»Hadschi Lindsay-Bey!«

»Ja, er ist‘s. Er steht auf dem Dache meiner Wohnung und wartet auf das Zeichen, welches wir verabredet haben. Mutesselim, dein Leben hängt an einem Haare. Was hast du gegen mich?«

»Du hast den Entflohenen befreit!«

»Wer sagte das?«

»Ich habe Zeugen.«

»Mußt du mich da gefangen nehmen, mich, einen Effendi und Bey, einen Emir, der viel höher steht, als du, der das Budjeruldi des Großherrn besitzt und dir schon viele Beweise gegeben hat, daß er keinen Menschen fürchtet?«

»Ja, du fürchtest niemand, und eben darum wollte ich dich hier sicher haben, ehe ich deine Wohnung durchsuchte.«

»Du kannst sie in meiner Gegenwart durchsuchen!«

»Herr, nun tue ich es nicht. Ich werde meine Leute senden.«

Ah, er fürchtete jetzt den »Helden«, den >Wüterich< und den, der diese beiden noch übertraf.

»Auch das werde ich gestatten, wenn es ohne Aufsehen geschieht. Sie können jeden Winkel durchstöbern; ich habe nichts dagegen. Du siehst also, daß du mich nicht einzusperren brauchtest, Mutesselim!«

»Das wußte ich nicht!«

»Dein größter Fehler aber war, daß du glauben konntest, ich sei mit Blindheit geschlagen und werde mich ruhig einsperren lassen. Tue das nicht wieder, denn ich sage dir: dein Leben hing an einem Haar.«

 

»Aber, Emir, wenn wir den Gefangenen bei dir entdecken, so werde ich dich doch gefangen nehmen müssen!«

»Dann werde ich mich nicht weigern.«

»Und ich kann dich jetzt nicht nach Hause gehen lassen.«

»Warum?«

»Ich muß sicher sein, daß du nicht den Befehl gibst, den Gefangenen zu verstecken.«

»Gut. Aber ich sage dir, daß meine Gefährten dann die Wohnung nicht durchsuchen lassen. Sie werden im Gegenteile einen jeden niederschießen, der sie zu betreten wagt.«

»So schreibe ihnen, daß sie meine Leute eintreten lassen sollen!«

»Das will ich tun. Selim Agha kann den Brief gleich hintragen.«

»Nein. Dieser nicht!«

»Warum?«

»Er könnte von allem wissen und sie warnen.«

»O, der Agha ist dir treu und weiß kein Wort über den Gefangenen zu sagen oder zu verschweigen! Nicht wahr, Selim Agha?«

»Herr,« meinte dieser zu seinem Vorgesetzten, »ich schwöre dir, daß ich nicht das Geringste weiß, und daß auch der Effendi ganz unschuldig ist!«

»Das letztere kannst du nicht beschwören, das erstere aber möchte ich glauben um deinetwillen. Emir, du gehst mit zu mir, wo wir dann weiter über diese Sache reden werden. Ich werde dich deinen Anklägern gegenüberstellen.«

»Das verlange ich auch!«

»Einen derselben kannst du gleich jetzt hören.«

»Wer ist es?«

»Der Arnaute, der um deinetwillen dort in dem Loche steckt.«

»Ah! Dieser?«

»Ja. Ich durchsuchte heute noch einmal die Zellen und fragte jeden Gefangenen, ob er heute nacht etwas gemerkt habe. Ich kam auch zu ihm und hörte von ihm etwas, was dir sehr schädlich ist.«

»Er will sich rächen! Aber willst du nicht lieber einen der Wächter nach meiner Wohnung senden? Wenn ich einen Brief schreibe, könnte doch ein Irrtum unterlaufen, oder meine Gefährten könnten glauben, daß ihn ein anderer geschrieben habe.«

»Sie werden dem Wächter noch viel weniger glauben!«

»Das meine ich auch nicht. Dieser Mann soll aber meinen Diener holen, der sich überzeugen kann, daß ich selbst die Erlaubnis gebe, die Wohnung zu durchsuchen.«

»Du wirst nur in meiner Gegenwart mit ihm sprechen?«

»Ja.«

»So werde ich ihn holen lassen.«

Er rief einen der Arnauten und gab ihm den betreffenden Befehl; dann mußte Selim Agha den Kerker öffnen, in welchem der frühere Khawaß des Engländers eingeschlossen war.

»Stehe auf,« gebot ihm der Mutesselim, »und gib mir Rede und Antwort! Behauptest du das, was du mir heute sagtest, auch jetzt noch?«

»Ja.«

»Wiederhole es!«

»Der Mann, den du Hadschi Lindsay-Bey nanntest, ist ein Inglis. Er nahm mich und einen Dolmetscher von Mossul mit, und diesem hat er erzählt, daß er einen Mann suche, der ausgezogen ist, einen Gefangenen zu befreien.«

Also hatte Master Fowling-bull dennoch geplaudert!

»Hat er diesen Mann genannt?« fragte ich den Arnauten.

»Nein.«

»Hat er dem Dolmetscher den Namen des Gefangenen gesagt, welcher befreit werden soll?«

»Nein.«

»Auch nicht den Ort, wo dieser Gefangene ist?«

»Nein.«

»Mutesselim, hat dieser Arnaute noch mehr zu sagen?«

»Das ist alles.«

»Nein; das ist gar nichts! Selim Agha, schließe wieder zu! O, Mutesselim, du bist wirklich ein so großer Diplomat, daß ich in Stambul gewiß deine Verdienste sehr viel rühmen werde! Man wird sich dann beeilen, dir eine noch viel höhere Stellung als die jetzige zu geben. Vielleicht macht dich der Padischah gar zum Vizekönig von Bagdad. Hadschi Lindsay-Bey will einen Mann aufsuchen. Hat er gesagt, daß ich dieser Mann sei? Dieser Mann will einen Gefangenen befreien. Hat er gesagt, daß es dein Gefangener sein soll? Wird ein Inglis sein Vaterland, welches beinahe tausend Kameltagreisen von hier entfernt ist, verlassen, um einen Araber aus der Gefangenschaft zu befreien? Er hatte, als er es verließ, noch niemals einen Araber gesehen.«

»Aber du, du bist ein Freund von Amad el Ghandur?«

»Ich sage dir, daß ich ihn noch nie gesehen hatte, als bis ich ihn hier in dem Loche sah! Hadschi Lindsay-Bey versteht nicht Türkisch und nicht Arabisch, und sein Dolmetscher konnte nicht gut englisch sprechen. Wer weiß, was dieser Mann gehört und verstanden hat. Vielleicht hat der Hadschi ihm nur ein Märchen erzählt.«

»Aber er redet doch nicht!«

»Damals sprach er noch. Er hat sein Gelübde erst später getan.«

»So komm, du sollst auch den andern Zeugen hören! Man klopft. Es wird dein Diener sein.«

Er öffnete den Eingang. Der Arnaute brachte Halef, dem ich sagte, daß ich mit der Haussuchung einverstanden sei, und fügte bei:

»Ich will dem Mutesselim beweisen, daß ich sein Freund bin. Die Leute sollen überall hingelassen werden. Nun gehe!«

»Wo gehst denn du jetzt hin?«

»Zum Mutesselim.«

»Wann kommst du wieder?«

»Ich weiß es noch nicht.«

»In einer Stunde kann sehr viel getan und gesprochen werden. Bist du bis dahin noch nicht zurück, so werden wir kommen und dich holen!«

Er ging. Der Kommandant machte ein sehr zweifelhaftes Gesicht. Das mannhafte Wesen meines kleinen Halef hatte ihm imponiert.

In dem Vorzimmer seines Selamlüks befanden sich mehrere Beamte und Diener. Er winkte einem der ersteren, welcher mit uns eintrat. Wir setzten uns, aber eine Pfeife erhielt ich nicht.

»Das ist der Mann!« meinte der Mutesselim, indem er auf den Beamten zeigte.

»Was für ein Mann?«

»Der dich gesehen hat.«

»Wo?«

»Auf der Gasse, welche zum Gefängnisse führt. Ibrahim, erzähle es!«

Der Beamte sah, daß ich mich auf freiem Fuße befand; er warf einen unsicheren Blick auf mich und berichtete:

»Ich kam vom Palaste, Herr. Es war sehr spät, als ich meine Tür öffnete. Eben wollte ich sie wieder schließen, da hörte ich Schritte, die sehr eilig herbeikamen. Es waren zwei Männer, die sehr schnell gingen; der eine zog den andern mit sich fort, und dieser andere hatte keinen Atem. An der Ecke verschwanden sie und gleich darauf hörte ich einen Raben schreien.«

»Hast du die beiden Männer erkannt?«

»Nur diesen Effendi. Es war zwar finster, aber ich erkannte ihn an seiner Gestalt.«

»Wie war die Gestalt des andern?«

»Kleiner.«

»Haben sie dich gesehen?«

»Nein, denn ich stand hinter der Türe.«

»Du kannst gehen!«

Der Mann trat ab.

»Nun, Emir, was sagst du?«

»Ich war den ganzen Abend bei dir!«

»Aber einige Minuten bist du fort gewesen, nämlich als du die Lampe holtest. Da hast du den Gefangenen fortgeschafft, wie ich vermute, und dabei solche Eile gehabt, weil wir auf dich warteten.«

Ich lachte.

»O, Mutesselim, wann endlich wirst du einmal ein guter Diplomat werden! Ich sehe, daß dein System wirklich einer Stärkung bedarf. Erlaube mir einige Fragen.«

»Rede.«

»Wer hatte den Schlüssel zur Außentüre des Gefängnisses?«

»Ich.«

»Konnte ich also hinaus, selbst wenn ich gewollt hätte?«

»Nein,« antwortete er zögernd.

»Mit wem bin ich nach Hause gegangen?«

»Mit Selim Agha.«

»Ist dieser Agha der Arnauten länger oder kürzer als ich ?«

»Kürzer.«

»Und nun, Agha, frage ich dich: Sind wir langsam gegangen wie die Schnecken oder mit schnellen Schritten?«

»Schnell,« antwortete der Gefragte.

»Haben wir uns geführt oder nicht?«

»Wir führten uns.«

»Mutesselim, kann ein Rabe, der im Traume ein wenig krächzt oder ruft, in Beziehung zu dem Entflohenen stehen?«

»Emir, das trifft ja wunderbar!« antwortete er.

»Nein, das trifft nicht wunderbar, sondern das ist so einfach und natürlich, daß ich über die Kleinheit deiner Gedanken erschrecke! Ich werde ganz besorgt um dich! Du hattest den Schlüssel, und niemand konnte heraus; das mußtest du wissen. Ich bin mit dem Agha nach Hause gegangen, und zwar durch die Gasse, in welcher jener Mann wohnt; das wußtest du auch. Und auf eine Erzählung hin, die nur geeignet wäre, mich zu rechtfertigen, willst du mich verurteilen? Ich war dein Freund. Ich gab dir Geschenke; ich führte den Makredsch, dessen Festnehmung dir Ehre und Beförderung in Aussicht stellt, in deine Hände; ich gab dir Arzenei, um deine Seele zu erfreuen, und das alles dankst du dadurch, daß du mich in das Gefängnis stecken willst. Geh! Ich werde irre an dir! Und was ebenso schlimm ist: du wirfst dein Mißtrauen sogar auf den Agha der Arnauten, dessen Treue du kennst, und der für dich kämpfen würde, selbst wenn er dabei das Leben verlieren müßte!«

Da richtete sich Selim Agha um einige Zoll höher auf.

»Ja, das ist wahr!« beteuerte er, indem er an seinen Säbel schlug und die Augen rollen ließ. »Mein Leben gehört dir, Herr. Ich gebe es für dich hin!«

Das war zu viel der Beweise. Der Kommandant reichte mir die Hand und bat:

»Verzeihe, Emir! Du bist gerechtfertigt, und ich werde in deiner Wohnung nicht nachsuchen lassen!«

»Du wirst suchen lassen. Ich verlange es nun selbst!«

»Es ist ja unnötig geworden!«

»Ich bestehe aber auf meinem Verlangen.«

Der Mutesselim erhob sich und ging hinaus.

»Effendi, ich danke dir, daß du mich von seinem Verdachte gereinigt hast!« sagte nun der Agha.

»Du wirst gleich hören, daß ich noch mehr für dich tue.«

Als der Kommandant wieder eintrat, machte er ein sehr verdrießliches Gesicht und begann:

»Draußen steht jetzt der Basch Tschausch, der nach Mossul gehen soll – – —«

»Der meinen Baschi-Bozuk holte,« unterbrach ich ihn, »damit du ihn über mich verhören konntest! Hast du wohl ein Wort von ihm erfahren, das mich verdächtigt?«

»Nein, er war deines Lobes voll. Aber sage mir, was ich dem Anatoli Kasi Askeri über den entsprungenen Gefangenen schreiben soll!«

»Schreibe die Wahrheit!«

»Das wird mir großen Schaden machen, Effendi. Denkst du nicht, daß ich schreiben könnte, er sei gestorben?«

»Das ist deine Sache!«

»Würdest du mich verraten?«

»Ich habe keinen Grund dazu, solange du mein Freund bist.«

»Ich werde es tun!«

»Aber wenn es dir gelingt, ihn wieder zu ergreifen? Oder wenn er glücklich seine Heimat erreicht?«

»So hat sich der abgesetzte Mutessarif geirrt und mir einen Mann geschickt, den er zwar für Amad el Ghandur hielt, der es aber nicht war. Und wenn ich ihn wieder ergreife – – Effendi, es wird das beste sein, daß ich gar nicht nach ihm suchen lasse!«

Das war eine echt türkische Weise, sich aus der Not zu helfen; mir jedoch kam sie sehr willkommen.

»Aber der Basch Tschausch weiß ja, daß der Araber entflohen ist?«

»Das ist ein anderer Araber gewesen, kein Haddedihn, sondern ein Abu Salman, der mir den Zoll verweigerte.«

»So eile, damit du der Sorge um den Makredsch ledig wirst. Wenn es auch diesem gelingen sollte, zu entkommen, so bist du verloren.«

»In einer Stunde soll der Transport abgehen.«

»Hast du schon das Verzeichnis von den Sachen fertig, welche der Makredsch bei sich hatte?«

»Es ist fertig und von mir und Selim Agha unterzeichnet.«

»Du hast eine Unterschrift vergessen, Mutesselim.«

»Welche?«

»Die meinige.«

»O, Effendi, diese ist gar nicht nötig.«

»Aber wünschenswert.«

»Aus welchem Grunde?«

»Man könnte mich in Mossul oder Stambul über diese Sache fragen, wenn etwas nicht stimmen sollte. So wird es besser sein, ich unterzeichne mich jetzt; dann ist alles in Ordnung. Auch dir muß es willkommen sein, einen Zeugen mehr zu haben; denn ich traue dem Makredsch gar sehr zu, daß er dich verleumdet, um sich an dir zu rächen.«

Der Kommandant befand sich augenscheinlich in großer Verlegenheit.

»Das Verzeichnis ist bereits verschlossen und versiegelt,« sagte er.

»Zeige es!«

Er erhob sich wieder und ging in die Nebenstube.

»Effendi,« flüsterte der Agha ängstlich, »verrate nicht, daß ich dir alles gesagt habe.«

»Sei ohne Sorge!«

Der Mutesselim kehrte zurück und hielt ein versiegeltes Schreiben in der Hand. Er reichte es mir ohne Bedenken.

Ich nahm es, um mich zu überzeugen, daß es auch das rechte sei. Ich drückte die langen Bauchseiten zusammen, so daß sich eine Röhre bildete, in deren Inneres ich blicken konnte. Da es nicht kuvertiert war, sah ich zwar aus einzelnen Wörtern, daß der Kommandant mich nicht getäuscht habe; doch befanden sich die Ziffern, welche ich suchte, nicht an einer Stelle, die ich hätte lesen können. Gleichwohl aber tat ich, als ob ich sie sähe, und las laut und langsam:

»Vierhundert Piaster in Gold – einundachtzig Piaster in Silber – —! Mutesselim, du wirst dieses Schreiben öffnen müssen; du hast dich sehr verschrieben!«

 

»Herr, diese Angelegenheit ist nicht die deinige, sondern die meinige!«

»So war es also nur die deinige, als ich dir beistehen mußte, den Makredsch festzuhalten und ihm sein Geld abzunehmen?«

»Ja,« antwortete er naiv.

»Gut! Aber du versprachst mir fünftausend Piaster, auf welche noch zweitausend zu legen sind, weil das Papiergeld keinen vollen Wert besitzt. Wo ist diese Summe?«

»Emir!«

»Mutesselim!«

»Du sagst, du seist mein Freund, und willst mich dennoch peinigen!«

»Du sagst, du seist mein Freund, und willst mich dennoch hintergehen!«

»Ich muß das Geld nach Mossul senden.«

»Vierhunderteinundachtzig Piaster, ja. Deine Pflicht ist es aber, alles Geld des Makredsch samt der Uhr und den Ringen einzusenden. Tust du dies, so habe ich nichts zu fordern; tust du es aber nicht, so verlange ich den mir gebührenden Teil.«

»Du hast ja gar nichts zu bekommen,« erklärte er.

»Du auch nicht, und Selim Agha auch nicht. Hat er etwas erhalten?«

»Siebentausend Piaster in Papier,« antwortete er sehr schnell, um dem Agha die Antwort abzuschneiden. Dieser schnitt ein Gesicht, daß ich beinahe in lautes Lachen ausgebrochen wäre.

»Nun, also,« sagte ich, »warum willst du mir da meinen Teil vorenthalten?«

»Du bist ein Fremdling und keiner meiner Beamten.«

»Du sollst recht behalten; aber dann trete ich meinen Teil an den Padischah ab. Sage also dem Basch Tschausch, daß er nach meiner Wohnung kommen soll, ehe er abreist. Ich werde ihm meinen Bericht an den Anatoli Kasi Askeri mitgeben. – Lebe wohl, Mutesselim, und erlaube, daß ich dich heute abend besuche.«

Ich ging zu der Türe, hatte diese aber noch nicht erreicht, als er rief:

»Wie viel Geld wirst du angeben?«

»Die runde Summe von fünfundzwanzigtausend Piaster, eine Uhr und vier Brillantringe.«

»Wie viel willst du davon haben?«

»Meinen vollen Teil. Siebentausend Piaster in Papier, oder fünftausend in Gold oder Silber.«

»Effendi, es war wirklich nicht so viel Gold!«

»Ich kann den Klang des Goldes sehr gut von dem des Silbers unterscheiden, und der Beutel hatte einen sehr dicken Bauch.«

»Du bist reich, Emir, und wirst mit fünfhundert Piaster zufrieden sein!«

»Zweitausend in Gold, das ist mein letztes Wort!«

»Allah kerihm, ich kann es nicht!«

»Lebewohl!«

Wieder ging ich nach der Türe. Er wartete, bis ich sie geöffnet hatte, dann rief er mich zurück. Ich ging jedoch weiter und war bereits auf der Straße, als mir eilige Schritte folgten. Es war Selim Agha, der mich zurückrief.

Als ich wieder in das Selamlük trat, war der Kommandant nicht da, bald aber kam er aus dem Nebenzimmer. Sein Blick war finster und feindselig, und seine Stimme vibrierte heiser, als er mich fragte:

»Also zweitausend willst du?«

»In Gold!«

Er setzte sich nieder und zählte mir zwanzig Hundertpiasterstücke auf den Teppich.

Ich bückte mich, nahm das Gold auf und steckte es ein. Er wartete einige Augenblicke, dann fragte er mit finsterer Stirn:

»Und du bedankst dich nicht?«

»Ich? Ich erwarte im Gegenteile deinen Dank, weil ich dir dreitausend Piaster geschenkt habe!«

»Du bist bezahlt und hast mir nichts geschenkt. Wann reisest du ab?«

»Ich weiß es noch nicht.«

»Ich rate dir, noch heute die Stadt zu verlassen!«

»Warum?«

»Du hast dein Gold, nun gehe! Aber komme ja nie wieder!«

»Mutesselim, spiele keine Komödie mit mir, sonst lege ich dir die Piaster wieder her und schreibe einen Bericht. Wenn es mir beliebt, zu bleiben, so bleibe ich, und wenn ich zu dir komme, wirst du mich höflich empfangen. Aber um dir deine Sorge vom Herzen zu nehmen, will ich dir sagen, daß ich noch heute abreise. Vorher aber werde ich kommen, um von dir Abschied zu nehmen, und dann hoffe ich, daß wir in Frieden scheiden.«

Jetzt verließ ich ihn und kehrte zu den Gefährten zurück. Ehe ich das Haus erreichte, begegnete mir eine Truppe Arnauten, welche sich scheu zur Seite stellten, und mich vorüber ließen. Unter der Türe stand Mersinah und blickte ihnen nach. Ihr Angesicht glühte vor Zorn.

»Emir, ist schon einmal so etwas geschehen?« schnaubte sie mir entgegen.

»Was?«

»Daß ein Mutesselim bei seinem eignen Agha der Arnauten hat aussuchen lassen?«

»Das weiß ich nicht, o Engel des Hauses, denn ich bin noch niemals ein Agha der Arnauten gewesen.«

»Und weißt du, was man suchte?«

»Nun?«

»Den entflohenen Araber! Einen Flüchtling bei dem Aufseher zu suchen! Aber kommt nur dieser Selim Agha nach Hause, so werde ich ihm sagen, was ich an seiner Stelle getan hätte.«

»Zanke nicht mit ihm. Er hat Leid genug zu tragen.«

»Worüber?«

»Daß ich mit meinen Gefährten abreise.«

»Du?«

Sie machte ein ganz unbeschreiblich erschrockenes Gesicht.

»Ja. Ich habe mich mit diesem Mutesselim gezankt und mag nicht länger an einem Orte bleiben, wo er gebietet.«

»Allah, Tallah, Wallah! Herr, bleibe hier. Ich werde diesen Menschen zwingen, dir mit Ehrerbietung zu begegnen!«

Das war ein Versprechen, dessen Ausführung beizuwohnen höchst interessant gewesen wäre. Ich hielt sie aber leider für

unmöglich und ließ Mersinah unten stehen, wo ihre Stimme fortgrollte, wie ferner Donner. Droben stand der Baschi-Bozuk vor der Treppe. Er hatte meine Stimme gehört und auf mich gewartet.

»Effendi, ich will Abschied von dir nehmen!«

»Komme herein; ich will dich bezahlen!«

»O, Emir, ich bin schon bezahlt.«

»Von wem?«

»Von dem Manne mit dem langen Gesichte.«

»Wie viel hat er dir gegeben?«

»Das!«

Er fuhr mit freudeglänzenden Augen in den Gürtel und holte eine ganze Hand voll großer Silberstücke hervor, die er mir zeigte.

»So komme nur. Wenn dies so ist, so hat der Mann mit dem langen Gesichte dich bezahlt, und ich werde nun den Esel bezahlen.«

»Allah kerihm, den verkaufe ich nicht!« rief er erschrocken.

»Ich meine nur, daß ich ihm seinen Lohn auszahlen will!«

»Maschallah, da komme ich!«

Er ging mit in meine Stube, die leer war. Hier stellte ich ihm ein Zeugnis aus und gab ihm noch einiges Geld, über welches er vor Freuden ganz außer sich geriet.

»Emir, ich habe noch niemals einen so guten Effendi gesehen, wie du bist. Ich wollte, du wärest mein Hauptmann oder mein Major oder Oberst! Dann würde ich dich in der Schlacht beschützen und um mich schlagen wie damals, als ich meine Nase verlor. Das war nämlich in der großen Schlacht bei – – —«

»Laß das sein, mein guter Ifra. Ich bin von deiner Tapferkeit völlig überzeugt. Du bist heute bei dem Mutesselim gewesen?«

»Der Basch Tschausch holte mich zu ihm, und ich mußte Antwort geben auf sehr viele Fragen.«

»Auf welche?«

»Ob ein Gefangener bei uns sei; ob du bei den Dschesidi viel Türken ermordet hast; ob du vielleicht ein Minister aus Stambul bist, und noch vieles andere, was ich mir gar nicht gemerkt habe.«

»Euer Weg, Ifra, führt euch nach Spandareh. Sage dem Dorfältesten dort, daß ich heute nach Gumri aufbreche, und daß ich dem Bey von Gumri das Geschenk bereits übersandt habe. Und in Baadri gehst du zu Ali Bey, um das zu vervollständigen, was ihm Selek erzählen wird.«

»Dieser geht auch fort?«

»Ja; wo ist er?«

»Bei seinem Pferde.«

»Sage ihm, daß er satteln kann. Ich werde ihm einen Brief mitgeben. Und nun lebe wohl, Ifra. Allah behüte dich und deinen Esel. Mögest du nie vergessen, daß ein Stein an seinen Schwanz gehört!« – —

Die drei Gefährten saßen kampfgerüstet in der Stube des Engländers beisammen. Halef umarmte mich beinahe vor Freude, und der Engländer reichte mir mit einem so frohen Gesichte die Hand, daß ich erkennen mußte, er sei in herzlichster Sorge um mich gewesen.

»Gefahr gehabt, Sir?« fragte er.

»Ich stak bereits in demselben Loche, aus welchem ich Amad el Ghandur geholt habe.«

»Ah! Prächtiges Abenteuer! Gefangener gewesen! Wie lange Zeit?«

»Zwei Minuten.«

»Selbst wieder freigemacht?«

»Selbst! Soll ich Euch die Geschichte erzählen?«

»Versteht sich! Well! Yes! Schönes Land hier, sehr schön! Alle Tage besseres Abenteuer!«

Ich erzählte ihm in englischer Sprache und fügte dann bei:

»In einer Stunde sind wir fort.«

Des Engländers Gesicht nahm ganz die Stellung eines außerordentlich erschrockenen Fragezeichens an.

»Nach Gumri,« fügte ich hinzu.

»O, war schön hier, sehr schön! Interessant!«

»Noch gestern hieltet Ihr es nicht für schön, Master Lindsay!«

»War Aerger! Hatte nichts zu tun! Ist aber trotzdem schön gewesen, sehr schön! Romantisch! Yes! Wie ist es in Gumri?«

»Noch viel romantischer.«

»Well! So gehen wir hin!«

Er erhob sich sofort, um nach seinem Pferde zu sehen, und nun hatte ich Zeit, auch den beiden andern meine letzten Erlebnisse mitzuteilen. Keiner war über unsere Abreise so erfreut, wie Mohammed Emin, dessen Herzenswunsch es war, mit seinem Sohne baldigst zusammen zu kommen. Auch er erhob sich eiligst, um sich zur Abreise fertig zu machen. Nun begab ich mich in meine Stube zurück, um einen Brief an Ali Bey zu schreiben. Ich meldete ihm in gedrängten Worten alles und sagte ihm Dank für die beiden Schreiben, die mir so große Dienste geleistet hatten. Diese Schreiben übergab ich nebst dem Briefe Selek, welcher dann Amadijah sogleich verließ. Er schloß sich dem Transport nicht an, sondern zog als Dschesidi vor, ganz allein zu reisen.

90Armer Sünder.