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Old Surehand I

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»Nein.«

»Nein, wir konnten es nicht und wären ganz ahnungslos in eine Mühle geraten, die uns wahrscheinlich alle zermalmt hätte. Dafür werden diese Hunde von Comantschen aber ganz gehörig bluten müssen. Unsrem Kreuzfeuer soll keiner von ihnen entkommen!«

»Halt, Sir! Das ist ein Punkt, über den wir uns zu einigen haben, ehe ich Euch die Hilfe fest zusage, die ich Euch versprochen habe.«

»Warum?«

»Ich bin kein Mörder!«

»Ich auch nicht!«

»Ihr wollt aber morden!«

»Morden? Nein. Ich bin ausgesandt worden, gegen die Indsmen zu kämpfen, bis ich sie besiege, bis sie sich ergeben.«

»Und wenn sie sich ohne Kampf ergeben?«

»Auch dann muß Strafe sein.«

»Wie meint Ihr das?«

»Ich werde den zehnten oder zwanzigsten Mann, meinetwegen auch den dreißigsten, erschießen lassen.«

»So versucht, ob Ihr das fertig bringt! Auf unsre Hilfe aber müßt Ihr dann verzichten.«

»Was fällt Euch ein? Euch kann ich ja ganz und gar nicht entbehren; Euch brauche ich erst recht! «

»Das denke ich auch, und darum meine ich, daß das Schicksal der Roten nicht in Euern, sondern in unsern Händen liegt.«

»Ganz in Euern?«

»Ja.«

»Das wohl nicht, Mr. Shatterhand.«

»Doch!«

»Nein. Ich bin so gerecht, alles, was Ihr gethan habt und noch thun wollt, anzuerkennen, und darf wohl verlangen, daß Ihr die Rechte, die ich habe, ebenso anerkennt.«

»Ganz gewiß, wenn Ihr nämlich welche habt. Aber wollt Ihr mir nicht sagen, welche Rechte Ihr da zu haben glaubt?«

»Ihr und ich, wir sind Verbündete, gegen die Comantschen; wenn wir siegen, müssen wir beide gleich berechtigt sein, zu bestimmen, was mit den Roten geschehen soll. Ihr werdet doch zugeben, daß es ohne Strafe unmöglich abgehen kann!«

»Nein, das gebe ich nicht zu.«

»Dann sind wir eben verschiedener Meinung; doch hoffe ich, daß wir uns einigen werden. Wenn Ihr etwas nachgebt und ich etwas nachgebe, treffen wir in der Mitte zusammen, und jeder kann sagen, daß es halbwegs nach seinem Willen gegangen sei.«

»Für mich giebt es hier keine Mitte. Wenn die Comantschen sich wehren, werden wir allerdings unsre Waffen brauchen; wenn sie sich aber ergeben, darf keinem von ihnen ein Leid geschehen. Das ist meine Ansicht, von der ich auf keinen Fall abweiche.«

»Aber, Sir, Strafe muß doch sein!«

»Wofür?«

»Dafür, daß sie sich empört haben.«

»Was nennt Ihr Empörung? Wenn jemand sein gutes Recht verteidigt? Wenn ein Indianer sich nicht gewaltsam von seinem Wohnsitze vertreiben lassen will? Wenn er von der Regierung verlangt, die Versprechungen zu halten, mit denen man ihn gewissenlos übervorteilt hat?«

»Hm! Ich überzeuge mich da, daß das, was man von Euch sagt, wahr ist, Mr. Shatterhand.«

»Was?«

»Daß Ihr es stets mehr mit den Roten als mit den Weißen haltet.«

»Ich halte es mit jedem guten Menschen und bin Gegner jedes schlechten.«

»Aber die Roten sind doch schlecht!«

»Pshaw! Streiten wir uns nicht darüber! Ihr seid Yankee und außerdem Offizier; ich kann und werde Euch nicht zu meiner Ansicht bekehren. Es handelt sich hier auch nicht um diese, sondern um eine ganz andre Ansicht, die sehr falsch ist.«

»Also wahrscheinlich um eine Ansicht von mir?«

»Ja.«

»Welche?«

»Daß Ihr über das Schicksal der Comantschen, wenn sie sich ergeben, mit zu bestimmen habt.«

»Und diese Ansicht soll falsch sein?«

»Ja, sehr.«

»Wieso?«

»Weil Ihr nicht Sieger sein werdet.«

»Ah! Nicht? Wer denn?«

»Wir.«

»Donner! Ihr werdet mir da wieder einmal unbegreiflich.«

»Und doch ist die Sache sehr klar. Ihr habt doch zugegeben, daß Ihr im Begriff standet, in eine böse Falle zu geraten.«

»Das gebe ich auch jetzt noch zu.«

»Auch daß wir Euch gerettet haben?«

»Ja.«

»Gut! Damit ist unser ganzes Verhältnis vollständig klargestellt, und wir haben nichts hinzuzufügen. Wir haben Euch vom Tode errettet, und Ihr seid uns dafür Dank schuldig.«

»Dank schuldig; zum Teufel, ja! Aber was hat das denn mit der Bestrafung der Comantschen zu thun?«

»Das, daß Euch diese Bestrafung gar nichts angeht.«

»Wollt Ihr mir das erklären?«

»Einer Erklärung bedarf das eigentlich gar nicht. Wir sind eine Anzahl weißer Jäger, die es mit einer ganzen Schar von Comantschen aufnehmen, und haben dreihundert Apatschen bei uns, die viel besser diszipliniert und bewaffnet als die Comantschen sind. Außerdem haben wir die Oertlichkeit für uns, andre Vorteile gar nicht mitgerechnet. Glaubt Ihr, daß wir die Comantschen besiegen werden?«

»Ja.«

»Auch ohne Eure Hilfe?«

»Na, hm – — – hm – — —!«

Er wiegte den Kopf bedenklich hin und her.

»Sagt getrost ja! Wir brauchen Euch wirklich nicht dazu. Ich gebe Euch mein Wort, daß uns nicht ein einziger der Comantschen entgehen wird, auch wenn wir auf Eure Hilfe ganz und gar verzichten. Und darum meine ich, daß das Schicksal der Besiegten ganz allein von unserm Willen und nicht im mindesten von dem Eurigen abzuhängen hat.«

»Wollt ihr damit vielleicht sagen, daß Ihr uns nicht braucht?«

»Das habe ich ja schon gesagt.«

»Thunder! Das ist aufrichtig, sehr aufrichtig, Sir!«

»Aufrichtigkeit ist eine Tugend, deren sich jeder Gentleman stets zu befleißigen hat.«

»Ihr gebt uns also den Abschied? Ihr schickt uns fort?«

»Nein. Ich sage zwar, daß wir Euch nicht brauchen; aber ich gebe zu, daß uns die Ausführung unsres Planes erleichtert würde, wenn wir dabei auf Eure Hilfe rechnen könnten.«

»Gut; aber wer mit hilft, der will auch mit richten!«

»Dann danken wir! Wenn Ihr uns helft, soll es aus Dankbarkeit geschehen, nicht aber in der Absicht, ein ganz unnützes Blutbad anzurichten. Wir haben keine Zeit, die Comantschen können jeden Augenblick kommen. Entscheidet Euch! Entweder ja oder nein!«

»Was geschieht im Falle des ja?«

»Da ziehen wir uns von hier zurück, lassen die Comantschen herkommen und schließen sie, sobald sie sich gelagert haben, ein.«

»Und da meint Ihr, daß sie sich ergeben werden?«

»Ja.«

»Ohne Widerstand?«

»Ja.«

»Unmöglich!«

»Laßt das meine Sorge sein! Wir nehmen sie gefangen und reiten dann hinter Vupa Umugi her, um die Falle in seinem Rücken zuzumachen.«

»Well! Und was geschieht in dem Falle, daß ich nein sage?«

»Da werde ich Euch bitten, Euer Lager hier jetzt schnell aufzuheben und Euch zu entfernen, bis Nale-Masiuv hier gewesen und dem Häuptling Vupa Umugi nachgeritten ist.«

»Dann können wir wieder her?«

»Ja.«

»Und haben nichts als das Nachsehen?«

»Nichts weiter.«

»Hört, Mr. Shatterhand, Ihr seid ein eigentümlicher Mann. Ihr stellt Eure Bedingungen so kurz, so deutlich und bestimmt, daß man sich fast vorkommt wie ein Schulknabe, der gar keine Ansicht und gar keinen Willen hat!«

»Ich habe allerdings keinen Grund, viele Worte zu machen. Wir haben Euch vom Tode errettet und stehen im Begriffe, dreihundert Comantschen zu fangen. Wir bringen das ohne alle Unterstützung fertig; wolltet Ihr aber aus Dankbarkeit uns dabei behilflich sein, so würden wir das annehmen, doch unter der Bedingung, daß Ihr keine Forderungen stellt.«

»Aber unsre Pflicht! Wir sollen die aufrührerischen Comantschen bestrafen!«

»Thut das fernerhin, doch nicht in diesem Falle! Diese Comantschen gehören uns, nicht Euch. Und Ihr würdet ihnen gehören, ihnen verfallen sein, wenn wir nicht gewesen wären!«

»Aber wie soll ich es verantworten, wenn ich sie mit fangen helfe und dann ohne Strafe entkommen lasse?«

»Vor der Menschlichkeit, vor meinem und vor Eurem Herzen ist das sehr leicht zu verantworten; andre Autoritäten gehen mich nichts an. Uebrigens ist Euch hier kein Haar gekrümmt worden, und so bin ich überzeugt, daß die Euch vorgesetzte Behörde wohl kein Blutbad verlangen wird. Also, entscheidet Euch!«

»Hm! Man kann gegen Euch wirklich nicht aufkommen. Gebt mir fünf Minuten Zeit, mit meinen Offizieren zu reden!«

»Die sollt Ihr haben, aber länger nicht. Durch Euer Zögern wird leicht alles auf das Spiel gesetzt.«

Ich stand auf und entfernte mich für die angegebene kurze Zeit. Als ich dann zurückkehrte, erhielt ich von ihm den Bescheid:

»Was wollen wir machen, Sir? Ihr sollt Euern Willen haben. Es würde ja geradezu erbärmlich sein, uns von Euch retten zu lassen und dann fortzureiten, ohne Euch unterstützt zu haben. Also wir bleiben da und helfen Euch.«

»Und das Schicksal der Comantschen ist unsre Sache?«

»Yes.«

»Dann sind wir einig, und ich freue mich, in Euch einen so tüchtigen, humanen Bundesgenossen gefunden zu haben.«

»Well! So sagt uns also nun, was geschehen soll?«

»Laßt Eure Pferde tüchtig trinken und brecht Euer Zelt ab! Dann reitet Ihr fort, Vupa Umugi nach. Die Stangen zeigen Euch den Weg.«

»Ihr bleibt hier?«

»Nur bis wir die Comantschen kommen sehen.«

»Und wie weit entfernen wir uns?«

»Etwas über Gesichtsweite, weiter nicht. Wenn Ihr diese Büsche hier nicht mehr erkennen könnt, haltet Ihr an. Wir kommen schnell nach.«

»Warum reitet Ihr nicht mit uns?«

»Weil ich Nale-Masiuv kommen sehen will, und weil unsre Apatschen auch hier an das Wasser müssen, ehe sie die trockene Wüste unter die Hufe ihrer Pferde nehmen können.«

»Well, so mag es losgehen!«

Er gab die nötigen Befehle und ritt nach Verlauf einer halben Stunde mit seinen Dragonern fort. Nun konnten unsre Apatschen heran, um ihre Pferde zu tränken und ihre Schläuche zu füllen. Während das geschah, stieg ich auf die Höhe, um mit Hilfe meines Fernrohrs nach den Feinden auszuschauen. Da sie jedenfalls auf der Fährte der Dragoner kamen, kannte ich den Punkt des Horizontes ganz genau, an welchem sie erscheinen mußten. Dabei war ich überzeugt, daß ich nicht lange auf sie zu warten hatte, denn sie nahmen jedenfalls an, daß sich das Militär nur kurze Zeit bei den »hundert Bäumen« aufgehalten habe und den Comantschen Vupa Umugis schnell gefolgt sei, um ihnen stets auf den Fersen zu bleiben.

 

Diese Voraussetzung erwies sich als ganz richtig, denn ich befand mich noch gar nicht lange auf meinem Posten, Old Surehand neben mir, als ich ganz draußen am westlichen Horizont einen dunklen Punkt erscheinen sah, welcher sich scheinbar sehr langsam auf uns zu bewegte.

»Sie kommen,« sagte ich zu Old Surehand.

»Schon?«

»Habt Ihr sie für später erwartet?«

»Das nicht. Leiht mir einmal Euer Rohr!«

Ich gab es ihm. Als er einige Sekunden lang hindurchgesehen hatte, fragte er:

»Ihr meint den dunkeln Punkt, gerade im Westen von uns?«

»Ja.«

»Er teilt sich jetzt.«

»So?«

»Ja. Es werden sechs, acht kleinere Punkte daraus, welche sich im Halbkreise immer mehr voneinander entfernen.«

»So sind es Kundschaften«

»Sicher! Sie können natürlich nicht in gerader Richtung nach hier reiten, weil sie von den Truppen gesehen würden, falls diese sich noch hier befänden. Meint Ihr nicht, daß es so ist?«

»Gewiß ist es so. Die Roten werden sich teilen. Nicht?«

»Ja; es scheint so; vier reiten nach rechts und vier nach links.«

»Sie umreiten die »hundert Bäume«, um nicht von hinten, sondern von beiden Seiten hierher zu kommen, bis sie die Ebene erreichen und hinter das Gebüsch sehen können. Das ist die einzige Art, ohne Gefahr, selbst entdeckt zu werden, zu erfahren, ob die Dragoner noch da sind. Gebt mir das Glas!«

Als ich noch einmal hindurchblickte, sah ich die beiden Abteilungen der Kundschafter; sie hegten jedenfalls die Absicht, die ich ausgesprochen hatte. Sie waren noch sofern, daß man sie nur durch das Fernrohr erkennen konnte. Bis in Augenweite durften wir sie nicht herankommen lassen, sonst wurden wir grad so von ihnen gesehen, wie sie von uns gesehen wurden. Wir stiegen also schnell nach dem Wasser hinab, und ich erteilte den Apatschen den Befehl, aufzubrechen. Nur eine Minute später jagten wir davon, der großen Fährte nach, welche längs der eingesteckten Pfähle nach Südosten führte. Nach kaum zehn Minuten kamen wir bei den Dragonern an, welche, bei ihren Pferden lagernd, auf uns gewartet hatten.

Von der Stelle aus, an welcher wir uns jetzt befanden, konnten wir die »hundert Bäume« mit bloßen Augen nicht erkennen; aber die Probe überzeugte mich, daß das Fernrohr bis hin trug, so daß ich die Comantschen sehen mußte, sobald sie angekommen waren.

Ich hatte nicht lange zu warten, so bemerkte ich wirklich die Kundschafter, welche sich dem Wasser langsam und äußerst vorsichtig von beiden Seiten näherten. Sobald sie sahen, daß niemand dort war, ritten sie schnell hin. Sie durchsuchten die Büsche, und als sie keinen Feind dort fanden, lagerten sich sieben von ihnen, während der achte zurückritt. Er hatte Nale-Masiuv zu melden, daß er kommen könne.

Von jetzt an verging ein volle Stunde, bis ich sah, daß sich die Lagerstelle wieder belebte. Die Comantschen waren angekommen. Als ich das Old Surehand mitteilte, sagte er:

»Nun beginnt der erste Akt des Schauspieles, welches wir beabsichtigen, die Gefangennahme von Nale-Masiuv. Ich denke, daß wir nicht lange warten dürfen. Meint Ihr nicht?«

»Ja. Sie bleiben jedenfalls nur so lange dort, wie nötig ist, den Menschen und Pferden Wasser zu geben. Also fort!«

»Wir alle auf einmal?«

»Nein. Wir müssen sie umzingeln, erst von weitem, ohne daß sie uns sehen. Dann ziehen wir plötzlich den Kreis schnell und eng zusammen. Diejenigen von uns, welche am weitesten zu reiten haben, müssen da natürlich eher fort als die andern.«

»Wer ist das?«

»Das seid Ihr mit den Apatschen, welche ich unter Euern Befehl stelle, Mr. Surehand.«

»Das freut mich ungemein. Danke, Sir!«

»Ihr reitet außerhalb der Sichtweite um die »hundert Bäume« herum und besetzt die Höhe derselben rund am Rande des Gebüsches, so daß Ihr mit den fünfzig Apatschen einen Halbkreis bildet. Eure Leute steigen von den Pferden und legen sich so zwischen die Büsche, daß sie das unten am Wasser befindliche Lager mit ihren Gewehren bestreichen können.«

»Wir sollen schießen?«

»Nur dann, wenn die Comantschen sich wehren oder mit Gewalt durch Eure Linie dringen wollen. Wie lange denkt Ihr, daß Ihr braucht, um hinter ihren Rücken zu kommen?«

»Ihr werdet da möglichst genaue Zeit wissen wollen, um Euch nach mir richten zu können?«

»Allerdings.«

»So will ich sagen, daß Ihr von jetzt an genau in einer halben Stunde kommen könnt. Habt Ihr noch eine Verhaltungsmaßregel?«

»Ich muß mich auf Euren Scharfsinn verlassen und kann mich nur im allgemeinen dahin aussprechen, daß wir nur dann zu den Waffen greifen, wenn es nötig ist. Ich werde mit den Dragonern so geritten kommen, daß wir einen Bogen bilden, dessen beide Enden sich eng an Euern Halbkreis schließen. Dann haben wir die Comantschen in unsrer Mitte. Sie werden zunächst nur uns sehen und nach rückwärts fliehen wollen, wo Ihr seid. Um ihnen zu zeigen, daß sie auch dort eingeschlossen sind, laßt Ihr Eure Apatschen ihr Kriegsgeheul anstimmen, sobald wir mit Euch Fühlung gewonnen haben. «

»Dann warten wir?«

»Ja.«

»Worauf?«

»Auf das Resultat, welches meine Unterredung mit Nale-Masiuv haben wird.«

»Ah! Ihr wollt mit ihm verhandeln? «

»Natürlich! Auf welche andre Weise könnte ich ihn bewegen, sich uns freiwillig zu ergeben?«

»Das ist ein Wagnis für Euch, Sir!«

»Habt keine Angst um mich!«

»Nale-Masiuv ist als ein pfiffiger, hinterlistiger Mensch bekannt. Schenkt ihm ja nicht zu viel Vertrauen, Mr. Shatterhand!«

»Mit Hinterlist bringt er es bei mir zu nichts, sondern er schadet sich nur selber; darauf könnt Ihr Euch verlassen.«

»Schön! Also, mag‘s beginnen. Lebt einstweilen wohl!«

Er ging zu den Apatschen, gab ihnen einige kurze Anweisungen und ritt dann mit ihnen fort. Ich wendete mich an den Kommandanten, indem ich ihn fragte:

»Wer soll jetzt Eure Leute befehligen, Sir? Der Tanz beginnt.«

»Natürlich ich!«

»Gut; aber schießt mir keine Böcke!«

»Habe mich freilich von den Roten übertölpeln lassen; jetzt aber könnt Ihr überzeugt sein, daß es keine Böcke giebt.«

»So hört, was ich Euch sage! Wir reiten im Galopp direkt auf die »hundert Bäume« zu und bilden gleich von hier aus einen Halbkreis, dessen Enden die äußersten Büsche berühren.«

»Ich verstehe. Hinter diesen Büschen stecken die Apatschen?«

»Ja. Eure Leute haben sich mit diesen rechts und links eng zusammenzuschließen.«

»Und wenn das geschehen ist, was dann?«

»Unser nächster Zweck ist nur der, die Comantschen zu umzingeln. Auf ihr Verhalten kommt es an, was dann geschieht. Schießen sie, so schießen wir auch; verhalten sie sich aber abwartend, so lassen wir die Waffen ruhen. In diesem letzteren Falle werde ich ein Gespräch mit ihrem Häuptlinge herbeiführen, von dessen Resultate das weitere abhängig ist.«

»Werde ich bei diesem Gespräche mit anwesend sein?«

»Nein.«

»Warum nicht?«

»Es giebt keinen Grund dazu.«

»Grund genug! Als Kommandant der anwesenden Truppen bin ich doch wohl die Persönlichkeit, auf welche Nale-Masiuv vor allen Dingen zu hören hat.«

»Er wird ganz und gar nicht auf Euch hören.«

»Auf wen sonst?«

»Auf mich.«

»Hm! Ich weiß, daß Ihr ein tüchtiger Mann seid, Mr. Shatterhand, aber täuscht Ihr Euch hier nicht?«

»Nein.«

»Aber bedenkt den Unterschied.«

»Welchen?«

»Ihr habt nur fünfzig Apatschen; ich habe hundert Dragoner!«

»In einem Kampfe mit Indianern sind fünfzig Apatschen wenigstens ebenso viel wert wie hundert Soldaten.«

»Wenn Ihr es sagt, so mag das richtig sein. Aber bei so einer Unterredung gilt es vor allen Dingen, Eindruck zu machen!«

»Freilich wohl!«

»Nun, da seid Ihr doch nur Westmann; ich aber bin Truppenkommandant, Mr. Shatterhand!«

»Ah, so!« lachte ich ihm freundlich in das Gesicht.

»Ja. Schon die Uniform macht Eindruck!«

»Schon diese? Was noch?«

»Der Ton, in dem unsereiner gewohnt ist, zu sprechen.«

»Ihr wollt mit Nale-Masiuv reden?«

»Ja.«

»Sprecht Ihr die Sprache der Comantschen?«

»Nein.«

»Wie wollt Ihr Euch da ihm verständlich machen?«

»Durch Euch als Dolmetscher.«

»So! Also Ihr seid der Kommandant, der zu bestimmen hat, und ich bin nur Euer Werkzeug, Euer Dolmetscher! Hört, Verehrtester, da beurteilt Ihr Old Shatterhand sehr falsch. Als Dolmetscher muß ich mit Nale-Masiuv reden; wozu brauche ich da Euch? Was hilft Euch Euer »Ton«, wenn ich die Worte übersetzen muß? Und Eure Uniform? Ich sage Euch, daß Nale- Masiuv vor meinem ledernen Jagdrocke und meinem Stutzen hundertmal mehr Respekt hat als vor Eurer Uniform und vor Eurem Säbel. Streiten wir uns nicht um Rangunterschied! Ich sage Euch, was geschehen soll, und Ihr kommandiert in diesem Sinne Eure Untergebenen; ich aber bin Euch nicht subordiniert. Habt Ihr auch an die Gefahr gedacht, der Ihr Euch aussetzen würdet, wenn Ihr mit dem Comantschen verhandeln wolltet?«

»Gefahr?«

»Ja.«

»Welche Gefahr könnte es dabei geben? Die Person des Unterhändlers, des Parlamentärs gilt doch für heilig!«

»Diesem Indianer nicht. Er ist ein heimtückischer Mensch.«

»Gegen solche Leute kann man sich vorsehen!«

»In welcher Weise?«

»Hm!«

»Er erscheint, und Ihr erscheint, beide ohne Waffen. Ihr setzt Euch einander gegenüber und beginnt, zu verhandeln. Plötzlich zieht der Kerl ein verborgenes Messer und sticht Euch nieder.«

»Das darf er doch nicht.«

»Er fragt viel danach, ob er darf! Er will den Anführer töten, um dann über die dadurch verwirrten Gegner herzufallen.«

»Danke, danke sehr!«

»Wollt Ihr noch mit Nale-Masiuv sprechen, Sir?«

»Ich möchte wohl, will Euch aber nicht vorgreifen. Ihr habt recht. Da ich die Sprache nicht verstehe, würde ich die Verständigung zwischen uns und ihm nur erschweren. Es ist also besser, ich überlasse es Euch.«

»Recht so! Also, brechen wir auf.«

»Sogleich; will nur meine Offiziere erst verständigen.«

Dieser Herr Kommandant befand sich wirklich in dem Glauben, den Comantschen mit seiner Uniform zu imponieren. Und gar der »Ton«! Er hatte keine Ahnung von dem Tone, in dem man mit feindlichen Indianern zu reden hat. Wer während einer so wichtigen Verhandlung so einen Häuptling wie Nale-Masiuv wie einen Rekruten »antönen« will, der ist verloren. Glücklicherweise verfehlte mein Hinweis auf die Hinterlist des Roten ihre Wirkung nicht. Hinterrücks sich erstechen lassen, dazu hatte der Offizier denn doch keine Lust, und darum gab er zu, es sei besser, daß er mir die Unterredung überlasse.

Es war jetzt hohe Zeit, uns auf den Weg zu machen, denn Old Surehand war mit seinen Apatschen unsern Augen schon entschwunden. Die Dragoner formierten eine Linie, welche sich während des Rittes zu einem Halbkreise auszubilden hatte; ich plazierte mich voran, und dann ging es im Galopp vorwärts, auf der großen, ausgetretenen Fährte zurück und auf die »hundert Bäume« zu.

Es galt, so schnell zu sein, daß die Roten vollständig überrascht wurden und keine Zeit zur Ueberlegung fanden. Wir flogen wie ein Sturm über die Ebene, still und lautlos; nur der Hufschlag der Pferde war zu hören. Der Boden verschwand, sozusagen, hinter uns; unsre Linie rundete sich; die beiden Spitzen griffen schneller aus als die Mitte; wir näherten uns dem Lager mit rapider Schnelligkeit. Dort sah man uns, ohne zunächst zu erkennen, wer wir waren; als dann die Comantschen sahen, daß sie es mit Bleichgesichtern zu thun hatten, stießen sie ein markdurchdringendes Geheul aus, griffen zu den Waffen und rannten nach ihren Pferden – — zu spät, denn unser Halbring hatte sich bereits geschlossen. Nun wollten sie sich nach rückwärts wenden, da aber erscholl weithin und über das ganze Lager und in die Wüste hinaus der Kriegsruf der Apatschen. Er klingt wie ein mit der höchsten Kopfstimme ausgestoßenes, langgezogenes Hiiiiiiiiii, bei welchem man mit der Hand auf den Mund tremuliert. Als die Comantschen diesen Ruf hörten, wichen sie schnell von den Büschen zurück, denn sie erkannten, daß sie auch auf dieser Seite eingeschlossen seien.

Wir hielten außer Schußweite von ihnen und sahen, welch eine Verwirrung sich ihrer bemächtigt hatte. Sie liefen hin und her; laute Rufe ertönten; da sie aber sahen, daß ihnen von keiner Seite etwas geschah, wurden sie ruhiger und hielten in einem engen Trupp am Wasser beisammen. Da stieg ich vom Pferde und ging langsam auf das Lager zu. Sie sahen mich kommen und waren jedenfalls sehr neugierig auf das, was ich beabsichtigte. Ich näherte mich ihnen bis auf eine Entfernung von zweihundert Schritten und rief ihnen zu:

 

»Die Krieger der Comantschen mögen mich hören! Hier steht Old Shatterhand, der weiße Jäger, der mit Nale-Masiuv sprechen will. Wenn der Häuptling der Comantschen Mut besitzt, mag er sich mir zeigen!«

Es entstand eine augenblickliche Bewegung unter ihnen, und trotz der Entfernung und trotzdem sie leise sprachen, war es mir, als ob ich halb unterdrückte Ausrufe des Schreckens hörte. Nach einer Weile trat einer hervor, welcher mehrere Federn im Schopfe trug; er schwang den Tomahawk und rief mir zu:

»Hier steht Nale-Masiuv, der Häuptling der Comantschen. Wenn Old Shatterhand seinen Skalp geben will, mag er herkommen; ich werde mir ihn nehmen!«

»Sollen das die Worte eines tapfern Häuptlings sein?« antwortete ich. »Ist Nale-Masiuv so feig, daß ihm ein Skalp, den er haben will, entgegengebracht werden muß? Wer Mut besitzt, der holt sich ihn!«

»So komme Old Shatterhand her, um zu erfahren, ob er den meinigen bekommen kann!«

»Old Shatterhand geht nicht auf Skalpe aus; er ist ein Freund der roten Männer und wünscht, sie vor dem Tode zu bewahren. Die Krieger der Comantschen sind ringsum eingeschlossen; ihr Leben gleicht der Wolle der wilden Rebe, die jeder Windhauch mit sich nimmt; aber Old Shatterhand möchte sie retten. Nale-Masiuv mag zu mir kommen, um sich mit mir zu beraten.«

»Nale-Masiuv hat keine Zeit!« erscholl es zurück.

»Wenn er keine Zeit zur Beratung hat, so wird er Zeit haben, zu sterben. Ich gebe ihm eine Frist von fünf Minuten; hat er da noch nicht zugesagt, so werden unsre Gewehre sprechen. Howgh!«

Mit diesem indianischen Worte der Bekräftigung drückte ich aus, daß ich fest entschlossen sei, meine Drohung auszuführen und daß mich nichts daran hindern könne. Der Häuptling trat zu seinen Leuten zurück und verhandelte mit ihnen. Als die fünf Minuten verflossen waren, rief ich ihnen zu:

»Die Frist ist vorüber. Was hat Nale-Masiuv beschlossen?«

Er kam wieder einige Schritte vorwärts und fragte:

»Meint Old Shatterhand es ehrlich mit dieser Unterredung?«

»Old Shatterhand handelt stets ehrlich!«

»Wo soll sie stattfinden?«

»Grad in der Mitte zwischen uns und euch.«

»Wer soll daran teilnehmen?«

»Nur du und ich.«

»Und jeder kehrt frei zu den Seinen zurück?«

»Ja.«

»Bis wir zurückgekehrt sind, dürfen die Krieger keiner Partei eine Feindseligkeit begehen?«

»Das versteht sich von selbst.«

»Und wir haben keine Waffen bei uns.«

»Keine!«

»So mag Old Shatterhand gehen und alle seine Waffen ablegen; ich werde gleich kommen.«

Ich kehrte nach unsrer Linie zurück und legte alles, was ich an Waffen besaß, bei meinem Pferde nieder. Als ich mich dann umdrehte, sah ich Nale-Masiuv schon kommen, mit langen, eiligen Schritten, gar nicht so langsam und würdevoll, wie es ihm als Häuptling ziemte. Das fiel mir auf. Er wollte sichtlich eher am Platze sein als ich. Warum? Es mußte das unbedingt einen Grund haben. Während ich ihm gemessenen Schrittes entgegenging, beobachtete ich ihn scharfen Auges. An einer Stelle, welche die angegebene Mitte sein konnte, blieb er stehen und setzte sich nieder. Dabei hielt er die rechte Hand länger hinter sich, als notwendig war, um sich beim Niederlassen zu stützen. Hatte das einen Grund? Und wenn es einen hatte, welcher konnte es sein? Hatte er etwas hinter sich gelegt, was ich nicht sehen sollte? War er darum so rasch und eher als ich gekommen, um diesen Gegenstand verbergen zu können? Mußte diese Frage mit ja beantwortet werden, so konnte dieser Gegenstand nichts andres als eine Waffe sein.

Jetzt hatte ich ihn erreicht und stand nur noch drei Schritte von ihm entfernt. Sollte ich diese drei Schritte auch noch thun, um zu sehen, was er hinter seinem Rücken hatte? Nein; das wäre Old Shatterhands nicht würdig gewesen. Ich setzte mich langsam nieder. Dann bohrten sich unsre Augen förmlich ineinander; jeder wollte seinen Gegner taxieren, und zwar richtig taxieren.

Nale-Masiuv war ein lang und schmal gebauter, aber starkknochiger und sehnenkräftiger Mann im Alter von vielleicht fünfzig Jahren. Seine Backenknochen traten weit hervor; seine scharfe Adlernase und die dünnen, zusammengekniffenen Lippen ließen in Verbindung mit den kleinen, wimperlosen Augen auf festen Willen, Thatkraft, Falschheit und Verschlagenheit schließen. Er betrachtete mich langsam vom Kopfe bis zu den Füßen herab, öffnete dann den Gürtel und das Jagdhemde und sagte:

»Old Shatterhand mag hersehen!«

»Warum?« fragte ich.

»Um sich zu überzeugen, daß ich keine Waffe habe.«

Nun war ich grad im Gegenteile vollständig überzeugt, daß er hinter sich ein Messer oder etwas Aehnliches liegen oder in die Erde gesteckt hatte.

»Warum sagt Nale-Masiuv diese Worte?« antwortete ich. »Sie sind überflüssig.«

»Nein. Du sollst sehen, daß ich ehrlich bin.«

»Nale-Masiuv ist ein Häuptling der Comantschen, und Old Shatterhand ist nicht nur ein weißer Jäger, sondern er wurde zum Häuptlinge der Mescalero-Apatschen ernannt. Die Worte von Häuptlingen müssen wie Schwüre gelten. Ich habe versprochen, keine Waffe mitzubringen, und so habe ich keine mit; das brauche ich dir nicht erst zu zeigen und zu beweisen.«

Indem ich dies sagte, bog ich das rechte Bein ein und legte den Fuß unter das linke, um schnell aufspringen zu können. Er achtete darauf nicht. Er fühlte gar wohl den Stich, den ich ihm mit meinen Worten versetzt hatte, und antwortete:

»Old Shatterhand spricht sehr stolz. Es wird die Zeit kommen, in welcher er demütiger redet!«

»Wann wird das sein?«

»Wenn wir ihn gefangen genommen haben.«

»Da kann Nale-Masiuv warten, bis er gestorben ist. Du wirst mein Gefangener, aber ich werde nicht der deinige sein.«

»Uff! Wie könnte Nale-Masiuv gefangen werden?«

»Du bist es schon!«

»Jetzt?«

»Ja.«

»Old Shatterhand führt Behauptungen im Munde, ohne sie beweisen zu können!«

»Der Beweis liegt vor deinen Augen. Sieh dich um!«

»Pshaw! Ich sehe Bleichgesichter!« sagte er mit einer unendlich wegwerfenden Handbewegung.

»Diese Bleichgesichter sind geübte Soldaten, denen deine Krieger nicht widerstehen können!«

»Sie sind Hunde, denen wir die Felle lebendig über die Ohren ziehen werden. Kein solches Bleichgesicht ist im stande, es mit einem Roten aufnehmen zu können.«

»So sag einmal, ob die Apatschen rote Krieger sind!«

»Sie sind es.«

»So magst du erfahren, daß der hintere Teil Eures Lagers von Apatschen eingeschlossen ist. «

»Old Shatterhand lügt!«

»Ich lüge nie, und du weißt gar wohl, daß ich auch jetzt die Wahrheit sage. Oder willst du behaupten, das Kriegsgeschrei der Apatschen nicht gehört zu haben? Bist du taub?«

»Wie groß ist ihre Zahl?«

Ich war natürlich nicht so aufrichtig, ihm zu sagen, daß es nur fünfzig waren; ich antwortete:

»So groß, daß sie allein genügen, euch zu vernichten.«

»Sie mögen sich zeigen!«

»Du wirst sie sehen, sobald es mir beliebt.«

»Von welchem Stamme sind sie?«

»Vom Stamme der Mescaleros, zu welchem ich und Winnetou gehören.«

Bei diesem Namen hob er schnell den Kopf und fragte:

»Wo ist Winnetou?«

»Im Llano estacado.«

»Er mag sich sehen lassen, wenn ich es glauben soll!«

»Du wirst ihn zu sehen bekommen. Er reitet mit fünfzig Apatschen vor Vupa Umugi her.«

»Uff, uff!«

»Um die Pfähle in die Erde zu stecken, welche in das Verderben führen.«

»Uff, uff!« rief er wieder aus.

»Winnetou verrichtet diese Arbeit an Stelle des jungen Häuptlings Schiba-bigk, der sie nicht thun kann, weil wir ihn gefangen genommen haben. Nun führt Winnetou mit seinen Pfählen die Comantschen so in die Irre, wie Schibabigk die weißen Reiter in den Tod des Verschmachtens führen sollte.«

Jedes Wort, welches ich sagte, war ein Schlag für Nale-Masiuv. Er versuchte, sich zu beherrschen, konnte aber die Aufregung, in welcher er sich befand, nicht ganz verbergen. Seine Stimme zitterte, als er in scheinbar leichtem Tone sagte:

»Ich verstehe nicht, was Old Shatterhand spricht; er mag doch deutlicher reden!«

»Du weißt gar wohl, was ich meine.«

»Nein.«

»Lüge nicht! Glaubst du, Old Shatterhand täuschen zu können? Das würde dir nicht gelingen, selbst wenn in deinem Kopfe die Klugheit sämtlicher Comantschenhäuptlinge wohnte, was allerdings ganz und gar wenig ist! Von dir kommt doch der Plan, den Ihr hier ausführen wollt.«

»Welcher Plan?«

»Die weißen Reiter durch falsch gesteckte Pfähle in die Irre zu führen.«

»Old Shatterhand scheint zu träumen!«

»Leugne nicht! Du lügst; ich aber rede in aller Aufrichtigkeit mit dir. Als du geschlagen worden warst, sandtest du nach hundert neuen Kriegern heim. Zugleich schicktest du zwei Boten nach dem »blauen Wasser« zu Vupa Umugi, die ihm deinen Plan mitteilen sollten. Ich habe sie belauscht, ehe sie über den Rio Pecos gingen.«