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“Äh …” sprach sie und brachte ihre Gedanken wieder auf den Punkt. “Wie weit seit ihr jetzt genau mit diesem Projekt”

“Ich habe ein kleines Systemmodell entwickelt. Ich habe den ganzen letzten Monat daran gearbeitet. Im Grunde bin ich fertig damit, es muss nur tonnenweise Daten durchsuchen, damit ich die Filter prüfen und das Parametersystem verfeinern kann. Ich habe es die ganze Nacht im Auge behalten,” beendete er verlegen.

“Ich … ich glaube, das ist das Projekt, für das Lucas mich hergeholt hat,” sprach Aurelia aufgeregt.

“Warte, du machst Datenanalyse?” sprach Ben. Er klang unsicher.

“Deine andauernde Verwunderung beleidigt mich langsam,” sprach Aurelia und warf ihm einen eindringlichen Blick zu.

“Tut mir leid. Es ist nur, du weißt schon …” Er verstummte.

“Nein, das glaube ich nicht. Es ist bitteschön was?” wollte sie wissen und kniff die Augen zusammen.

“Sieh dich an. Frauen wie du verstecken sich normalerweise nicht hinter einem Computer,” sprach er.

“Frauen wie ich,” wiederholte sie. “Was zum Teufel soll das heißen, Ben?”

Sie stand vom Sofa auf und hatte die Absicht den Raum und seinen Bewohner hinter sich zu lassen.

Wärme streichelte ihren Ellbogen und dann umpackte Bens große Hand ihr Handgelenk. Aurelia erschauderte und blieb stehen. Er stand auf und richtete sich direkt hinter ihr zu seiner vollen Größe auf. Die feinen Härchen an ihrem Nacken und ihren Armen stellten sich auf, allerdings war sie nicht sicher, ob aus Angst oder vor Aufregung.

“Damit wollte ich sagen, dass du hübsch bist,” sprach er. “Jedenfalls habe ich es versucht. Ich habe nichts Böses damit gemeint, ich schwöre.”

Aurelia schluckte und spürte, wie die Hitze seines Körpers in ihre nackte Haut einsank. Ihr Mund war ausgetrocknet, ihr Gesicht aufgeheizt, ihre Atmung war flach. Dennoch, sie entzog sich nicht seiner Berührung.

“Komm, sieh es dir an,” drängte Ben sanft und zog sie wieder aufs Sofa runter. Er ließ ihr Handgelenk los und sie war erleichtert. Vielleicht auch etwas enttäuscht. Aber überwiegend erleichtert, schärfte sie sich ein.

Ben machte den Laptop auf und Aurelia sprang ein riesiges Bild mit einem Katzenbaby ins Auge. Es war von Text umgeben, einem schlechten Wortspiel. Aurelia musste lachen und Ben wurde rot im Gesicht.

“Wer mag schon keine Katzen-Memes?” fragte er und Grübchen blitzten auf.

“Niemand,” seufzte sie und schüttelte den Kopf. Zumindest war die Spannung gebrochen.

“Also mein Programm …” begann Ben aufgeregt, als er ihr seine Arbeit zeigte. Aurelia entspannte sich noch ein wenig mehr und folgte aufmerksam seiner Erläuterung.

Stunden später gähnte Aurelia und streckte sich. Sie und Ben waren die ganze Nacht aufgeblieben und hatten sich rege über sein Projekt und andere Ideen ausgetauscht. Ihre Denkweisen formten ein perfektes Yin und Yang, beide dachten gleich, gingen aber unterschiedlich an Probleme heran, was sie zu einem hervorragenden Team machte. Sie waren beide so voneinander beeindruckt, dass ehe sie sich versahen, bereits die Sonne aufging.

Als Aurelia gähnend aufgestanden war und sich für eine Runde Schlaf in ihr Zimmer zurückziehen wollte, hatte Ben sie mit einer einfachen Berührung aufgehalten.

“Bleib,” sprach er mit verschlafenen, unwiderstehlichen Augen. “Ich verlange nichts von dir, das verspreche ich.”

Aurelia hatte sich die Lippe gebissen, um ja nicht zu grinsen und hatte eingewilligt. Ben hatte sie in die Arme genommen und sie hatte sich ohne Reue an ihn geschmiegt.

Jetzt stand Aurelia auf und blickte auf Bens schlafende Gestalt herab. Ihr Herz schmerzte leicht, als sie ihn ansah. Er sah so jung aus, so arglos und verletzlich. Ihre Gedanken wanderten zu Lucas, einem Mann, der nie anders als kampfbereit aussah. Selbst im Schlaf war Lucas im Vergleich zu Bens intelligentem dunklen Rüden ein stolzer Goldlöwe.

Sie schüttelte den Kopf und machte sich in ihr Zimmer auf. Eben erst hatte sie Lucas gefunden, ihm eben ihr Herz geöffnet. Lucas erfüllte sie auf so vielen Ebenen, dass es verrückt wäre, noch mehr zu fordern. Und doch, Ben …

Aurelia verdrängte diesen Gedanken. Es war zu früh und sie war zu übermüdet, um diesen Irrsinn in Betracht zu ziehen. Sie hatte einfach so lange auf Liebe und Zuneigung verzichten müssen, dass jeder Typ mit zwei Neuronen im Kopf und einem Sixpack sie binnen Stunden um den Finger wickeln konnte.

Insgeheim schimpfte sie über sich, als sie das Zimmer betrat. Sie rügte sich mit einem mentalen Fingerzeig und stieg in ihr Bett. Dann stöhnte sie über ihre Dummheit, als sie ihr erschöpftes Selbst wieder zum Einschlafen zwang.

Jedoch schien keine ihrer Bemühungen fruchten zu wollen, denn erst als sie es sich laut eingestand, konnte sie sich entspannen.

“Ich mag Ben,” flüsterte sie sich zu. “Ich mag ihn wirklich.”

Wie von Zauberhand schlief Aurelia sofort ein, nachdem sie es ausgesprochen hatte.

3

Ein leises Klopfen an der Schlafzimmertür weckte Aurelia auf. Sie setzte sich auf, blinzelte.

“Aurelia?” Durch die Tür drang Bens gedämpfte Stimme.

“Einen Moment,” grummelte Aurelia. Sie runzelte die Stirn. Dem sanften Licht nach, das durch ihre verhangenen Fenster fiel, musste es inzwischen später Nachmittag sein. Die ganze Nacht mit Ben aufzubleiben hatte sie völlig aus dem Rhythmus gebracht.

Sie rollte aus dem Bett, schnappte sich das übergroße Nachthemd, das sie vorher ausgezogen hatte und zog es sich über den Kopf. Für Unterwäsche blieb keine Zeit und erst recht nicht für eine Hose.

Sie machte die Tür einen Spalt weit auf und schielte Ben an.

“Was gibt’s?” fragte sie und zog eine Grimasse, als sie sich vorstellte, wie liederlich sie wohl gerade aussah.

Ben machte große Augen, als er ihre knappe Aufmachung sah und seine Nasenlöcher flackerten kurz auf, ehe sein Blick auf ihre nackten Schenkel fiel. Aurelia wurde rot, sie war dermaßen lange nicht mehr in Gesellschaft anderer Wölfe gewesen, dass sie ganz vergessen hatte, wie fein ihr Geruchssinn sein konnte. Ben konnte mühelos erkennen, dass sie untenrum nackt war.

Bens Augen flogen wieder zu ihrem Gesicht und er räusperte sich. Er war ein totaler Gentleman.

“Ben?” fragte sie und bemühte sich nicht gereizt zu klingen, weil er sie aufgeweckt hatte.

Es half, dass Bens dunkle Locken ein totales Kuddelmuddel waren und er wahrscheinlich auch eben erst aus dem Bett gerollt war. Zusammen mit seinem riesigen Lächeln war er einfach zu süß, als dass Aurelia ihm hätte böse sein können.

“Ich, äh … ich hab’ eine Überraschung für dich. Ich dachte, du hättest vielleicht Hunger,” sprach er, steckte die Hände in die Hosentaschen und zuckte mit den Schultern. Seine Verunsicherung brachte eine kleine, frigide Ecke in Aurelias Herz zum Schmelzen.

“Ehrlich gesagt bin ich am Verhungern,” räumte Aurelia ein und lächelte.

“Cool! Also ich habe es nicht mit nach oben gebracht. Wie gesagt, es ist eine Überraschung. Du wirst runterkommen müssen,” sprach Ben und sein Blick loderte nur so. Seine Nasenlöcher blähten sich noch einmal auf und Aurelia spürte, dass er darum kämpfte die Ruhe zu bewahren. Alleinstehende Wölfe schütteten die verrücktesten Pheromone aus und Aurelias Geruch war offenbar dabei ihn zu foltern. Sie musste sich etwas überziehen, und zwar bald. Nur um nett zu sein.

“Okay. Ich komme gleich,” sagte Aurelia und nickte ihm kurz zu, ehe sie die Tür schloss.

“Zieh Schuhe an,” fügte Ben hinter der Tür hinzu. “Bequeme Schuhe!”

Aurelia schürzte die Lippen und machte ihren Schrank auf. Bequem. Richtig. Sie wählte ein paar dünne Baumwollleggings in Mintgrün, eine eng anliegendes, dunkelgraues Racerback-Tanktop über einem Baumwoll-BH und ihre neuen Laufschuhe. Aus Respekt vor Ben zog sie sich auch noch ein paar schwarze Damenshorts über, ehe sie sich anzog. Sie nahm eine Hüfttasche, die ähnlich einer Gürteltasche am Bauch getragen wurde und stopfte ein paar Notfallartikel rein.

Unten angekommen, stand Ben bereits vor der großen Fenstertür am Kücheneingang. Er hatte Wanderkleidung an, graue Shorts und ein blaues T-Shirt, komplett mit Wanderstiefeln und einem großen Rucksack.

“Hey!” rief er und strahlte, als er sie sah. Er klang leicht überrascht, als ob sie es sich anders überlegt haben könnte und einfach nicht runterkommen würde. Aurelia musste sich fragen, mit was für Frauen er sonst wohl so abhing.

“Hey,” erwiderte sie. “Ich nehme an, wir gehen wandern?”

“Ja, wenn du nichts dagegen hast,” sprach er mit einem fetten Fragezeichen im Gesicht.

“Überhaupt nicht. Ich liebe wandern,” sprach Aurelia und winkte mit der Hand. “Wenn überhaupt, dann bin ich die letzten Monate viel zu eingepfercht gewesen. Bevor ich hierhergekommen bin, habe ich nicht einmal meine Wohnung verlassen und die Städte, in denen ich gelebt habe, erkundet. Geschweige denn zu wandern.”

“Wirklich?” erkundigte sich Ben und nahm zwei große wiederverwendbare Trinkflaschen vom Küchentresen. Er überreichte ihr eine davon und öffnete die Tür, um Aurelia nach draußen zu führen.

“Oh ja,” nickte sie. “Ich weiß nicht, was genau Lucas dir über meine Situation erzählt hat, aber es war ziemlich brenzlig. Ich wurde verfolgt und die Leute, die hinter mir her waren, wurden immer ausgefeilter. Als ich dann nach Indien gegangen bin, war ich praktisch eine Einsiedlerin.”

Aurelia bemerkte den Karabinerhaken an der Wasserflasche und machte sie am hinteren Riemen ihrer Hüfttasche fest, sodass die Flasche dort baumelte.

“Ich weiß, dass Lucas dich dort aufgelesen hat,” sprach Ben, als er sie durch den Garten zur Waldlichtung führte.

 

“So nennt er es also?” giftete Aurelia und schüttelte den Kopf. “Er hat mich geradezu gekidnappt. Nicht, dass ich nicht gerne hier bin, aber damals war es einfach nur grauenhaft.”

Ben runzelte die Stirn, entgegnete aber nichts darauf. Aurelia spürte, dass er Lucas nicht schlechtmachen wollte und was sie anging, so war das eine gute Sache. Loyalität war selten, besonders unter ihresgleichen.

Sie liefen durch den lichten Teil des Waldes in der Nähe des Hauses und bogen auf einen ausgetretenen Pfad ab, den Aurelia noch nicht erkundet hatte. Der Pfad neigte sich sofort und sie begannen einen leichten Aufstieg, während sie sich weiter unterhielten.

“Das muss hart gewesen sein, dein Rudel zurückzulassen,” sprach Ben und blickte über die Schulter zu ihr.

Aurelia schüttelte den Kopf.

“Ich stehe meinem Bruder Edgar sehr nahe, aber das ist alles. Das Rudel, in dem wir groß geworden sind, war nicht besonders gut für uns. Viel Alkohol, viel Gewalt. Normale Unterschicht-Probleme, nehme ich an.”

“Du und dein Bruder seid zusammen gegangen?” wollte Ben wissen.

“Ja und nein. Wir beide sind um dieselbe Zeit abgehauen, hatten aber verschiedene Gründe. Ich hatte damals viele kleine Hacks gemacht, um mich bekanntzumachen. Dann wurde ich von einer Bande eingeladen und sie haben mir viel Geld versprochen. Zumindest war es viel Geld für mich damals. Die Jungs, mit denen ich gearbeitet habe, haben mich gewarnt und mir gesagt, dass ich mich von meinem Bruder distanzieren müsste, weil wir gegen eine Regierungsbehörde vorgehen wollten, die für ihre aggressiven Vergeltungsschläge bekannt ist. Wenn sie dich erwischen, dann würden sie dir auf jede erdenkliche Weise wehtun. Egal. Kurz nachdem ich abgehauen bin, ist Edgar auch gegangen. Er ist einem Mädchen zu ihrem Heimatrudel gefolgt.”

“Ach ja?” fragte Ben. “Die erste Liebe, hm?”

“Edgar hat sich auf den ersten Blick in das Mädchen verliebt. Seit dem sind sie zusammen. Eben hatten sie ihren ersten Wurf,” sprach Aurelia und grinste, als sie an ihre Nichte dachte.

“Junge oder Mädchen,” wollte Ben wissen. Aurelia warf ihm einen eindringlichen Blick zu, seine Neugierde überraschte sie. Ein Hauch Paranoia huschte ihr durch den Kopf, aber ein Blick auf Bens Gesicht zerstreute schnell ihre Ängste. Er war fröhlich, aufmerksam. Er war wirklich neugierig auf ihre Geschichte.

“Ein Mädchen. Magdalena. Maggie,” erklärte Aurelia.

“Cool. Ich liebe Kinder. Ich hätte gerne ein paar Nichten oder Neffen,” sprach Ben und sein sehnsüchtiger Blick sprach Bände. Noch ein kleiner Eisklotz in Aurelias Herz schmolz dahin. Wenn sie nicht aufpasste, würde sie innen noch ganz nass und matschig werden.

“Hast du Geschwister?” fragte Aurelia ihn.

“Warte,” sprach er und streckte die Hand aus, damit sie anhielt. “Leise.”

Aurelia wartete und lauschte ihrem Atem. Sie konnte nichts Ungewöhnliches hören oder sehen. Keine Gefahr. Ihre Wölfin war völlig ruhig.

“Da drüben,” sprach Ben und deutete ins Geäst eines nahen Baumes.

Hoch oben in den Ästen saß ein prächtiger Blutstirnkardinal und zwitscherte ausgelassen seinem weiblichen Pendant zu.

“Wie hübsch,” sprach Aurelia und lächelte über Bens Enthusiasmus.

“Also, wir gehen zu einem meiner Lieblingsplätze. Es gibt zwei Möglichkeiten, um dorthin zu gelangen,” erklärte Ben.

“Schieß los,” entgegnete Aurelia.

“Der einfache Weg, kaum steiler als dieser hier, ungefähr eine Stunde auf diesem Pfad,” sprach er.

“Und die Alternative?” wollte Aurelia wissen.

Ben deutete geradeaus in den Wald. Aurelia folgte seiner Blickrichtung und erspähte eine steile, felsige Anhöhe. Sie hätte es nicht mal als Weg bezeichnet. Ein normaler Mensch würde abwiegeln und auf den hübsch geräumten Pfad zusteuern.

Wie gut, dass Aurelia noch nie normal gewesen war.

“Direkt nach oben,” sprach sie mit einem Funkeln in den Augen. Ben zwinkerte ihr zu und ging voraus.

Erst als sie es ein gutes Stück den Pfad hinauf geschafft hatten, fiel ihr ein, dass er sauber von ihrer Frage abgelenkt hatte. Er war geschickt, dass musste sie ihm lassen. Zum Glück war Aurelia zu beschäftigt, um ihn darauf hinzuweisen und begnügte sich einfach damit die straffen Muskeln an seinen Beinen, seinem Po und an seinem Rücken zu beobachten.

Vierzig Minuten später und völlig außer Atem näherten sie sich dem Gipfel des Bergrückens. Ein letztes Hindernis in Form eines halben Felsbrockens versperrte ihnen den Weg. Aurelia sah gebannt zu, wie Ben ihn ohne zu zögern erklomm, sich dann umdrehte und ihr die Hand ausstreckte, um sie nach oben zu hieven. Sie zögerte und fürchtete, ihr Gewicht könnte ihn wieder nach unten ziehen. Sie war schlank aber durchtrainiert und Ben war kein Hüne wie Walker.

Sie legte ihre Hand in seine und Ben zog sie auf den Felsen, als wäre sie schwerelos. Aurelia kam sich irgendwie dumm vor, weil sie an ihm gezweifelt hatte. Scheinbar machte sie das ziemlich oft und hinterher kam sie sich immer albern vor.

Aurelia drückte die Beine durch und durch ihre Anstrengung und Bens Kraft kippte sie nach vorne und landete direkt in seinen Armen. Beide gerieten einen Moment lang ins Straucheln, ehe Ben sie auffangen konnte und er hielt sie mehrere Sekunden lang fest, zu lange, um es nur als einfache helfende Hand zu bezeichnen. Aurelia hielt ihn nicht davon ab, sondern genoss seine Wärme und seinen angenehm männlichen Duft.

“Ah,” schnaufte Ben, als er schließlich zurücktrat. “Wir sind gleich da.”

Aurelia schlug den Pfad ein, den sie vorher verlassen hatten und folgte Ben über den Kamm. Dort, auf einem glatten Felsvorsprung, befand sich eine kleine Lichtung. Die Bäume fielen ab und gaben einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge frei.

“Oh,” staunte Aurelia und trat auf die Lichtung. Sie war kompakt und nur etwa anderthalb Meter groß. Ihr Blick schweifte in die Ferne. Hier und da sah sie ein paar Häuser oder Hütten am Berghang und unten im Tal schlängelte sich ein gemächlicher Fluss durch den Wald. Aurelia holte tief Luft, der Kieferduft, die trotz des strahlend sonnigen Tages frische Luft, das Gefühl absoluter Freiheit, als sie vor sich die Welt betrachtete … Sie hob die Arme und grinste, als sie alles in sich aufnahm.

Nach einer Minute hörte sie Bens leises Schmunzeln und drehte sich um. Er hatte jede Menge Mitbringsel aus seinem Rucksack ausgepackt.

“Willst du mir helfen die Decke auszubreiten?” fragte er und holte ein weiches graues Flanellbündel hervor.

Gemeinsam breiteten sie die Decke auf der kleinen Lichtung aus und dann scheuchte Ben sie weg und machte sich daran, alles herzurichten. Aurelia suchte sich einen Platz und nippte an ihrer Wasserflasche, während er sich an die Arbeit machte. Er zauberte einen Stapel sauber in Wachspapier gewickelter Sandwiches, zwei Tafeln dunkle Schokolade, eine Flasche Rotwein, eine Flasche Evian und Cocktailgläser aus Plastik hervor.

“Beeindruckend,” kommentierte Aurelia und zog die Augenbrauen hoch.

“Ich liebe es, anderen eine Freude zu machen,” entgegnete er und erneut hatte er dieses riesige Grinsen im Gesicht. “Schau: Erste-Hilfe-Kit. Taschenkompass, ein GPS, falls wir den Kompass nicht lesen können, Karten und sogar ein Pullover, falls es kalt wird.”

Wie ein stolzer Pfadfinder führte er ihr den Inhalt seines Rucksacks vor. Ohne Zweifel war er als Kind in dieser Gruppierung gewesen.

“Ich glaube nicht, dass dir oft kalt wird,” scherzte Aurelia.

“Stimmt. Der Pulli ist definitiv für dich,” sprach Ben voller Ernst.

Sie verdrehte die Augen und lachte und dann stürzten sie sich wie ausgehungert auf den Proviant. Mehrere Sandwiches und eine ganze Flasche Wein später schob Aurelia sich genüsslich ein Stück Schokolade in den Mund. Sie hatte ihre Schuhe abgestreift und Rucksack und Picknickutensilien beiseite geschoben, um sich auf der Decke auszubreiten.

“Mmh,” verlautete sie entzückt.

Sie lag auf der Seite und blickte zu Ben auf, der weiter aufrecht saß. Irgendwann nach dem zweiten Glas Wein hatte er angefangen über ihre Schulter und ihre Flanke zu streicheln, kräftige Finger strichen von ihrem Nacken bis zu ihrer Hüfte, mit gelegentlichen Stopps, um ihre die Mähne aus Gesicht und Nacken zu kämmen.

“Gefällt es dir?” erkundigte er sich und blickte zu Aurelia runter. Seine Augen, normalerweise das hellste Himmelblau, hatten sich gleich einem aufziehenden Sturm verdunkelt. Seine Berührungen waren federleicht, sein Blick aber war intensiv und hungrig. Aurelia leckte sich die Lippen, als sie die Tafel Schokolade aufgegessen hatte und blickte Ben in die Augen.

Ein kleiner Teil von ihr wollte wissen, wie weit sie es mit ihm treiben konnte, ehe er die Beherrschung verlieren würde, ehe er seine zivilisierte Sanftmut hinter sich ließ und seinen Wolf rauslassen würde. Ihre Wölfin fand zwar gefallen an dem Gedanken, aber Aurelia wollte Ben nicht zu sehr auf die Folter spannen.

“Ben?” sprach sie und senkte schließlich den Blick.

“Ja?”

“Ich muss dir etwas sagen,” sprach sie und griff nach seiner Hand. Sie fuhr mit den Fingern über seine und genoss seine Reaktion.

“Okay,” sprach er. Sein Ton klang verhalten.

“Lucas und ich …” begann sie etwas unsicher.

“Ah,” entgegnete Ben und zog sofort seine Hand zurück. “Du musst nicht, du weißt …”

“Nein!” rief sie und setzte sich auf. “Nein, tut mir leid. Ich mache es kompliziert.”

Ben blickte wieder zu ihr, in seinen blauen Augen blitzte so etwas wie Schmerz auf. Sie hasste es, hasste, dass sie das bewirkt hatte. Sie streckte die Hand aus und umfasste seinen Kiefer. Er schloss die Augen und schmiegte sich ihrer Berührung entgegen, sodass seine Bartstoppeln ihre Finger kitzelten. Ihr Herz geriet einen Moment lang ins Stocken und irgendetwas in ihr machte klick.

“Ich wollte sagen, dass Lucas und ich nicht exklusiv sind. Solange ich eine Verhütung benutze, kann ich machen, was ich will,” sprach sie und zuckte zusammen, weil ihre Worte so klinisch klangen.

Ben riss die Augen auf, sein Blick bohrte sich in ihren und suchte. Er suchte nach Wahrheit, Hoffnung. Im selben Moment wie er atmete Aurelia scharf ein und eine Ewigkeit hingen sie einfach nur so da und keiner von beiden wagte es, diesen Moment zu beenden.

4

Ben starrte wie gebannt Aurelia an und atmete tief ein, um ihren betörenden Duft in sich aufzunehmen: frischer, sauberer Lavendelduft, der sich mit femininen Moschus mischte. Unmöglich große Saphiraugen, die in dieses unschuldige Puppengesicht gesetzt waren, mit einem sündhaft vollen Mund, der für Obszönes gemacht war. Ihre feurige Mähne war jetzt zu einem Pferdeschwanz gebunden und Ben wollte sehnlichst ihre Locken befreien und seine Finger tief in die opulente Pracht graben, um sie an sich heranzuziehen.

Eine Weile später brach Aurelia den Zauber, sie neigte den Kopf zur Seite und blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Der Anflug Unsicherheit auf ihrem Gesicht bewirkte, dass er vorwärts preschte, sie musste wissen, dass er sie wollte. Auf jedem Level, ohne Ausnahme oder Erklärung.

Ben beugte sich vor und strich mit den Lippen über ihre. Die einfache Berührung ließ ihn auflodern wie Zunder und fast stöhnte er, als er sich angestrengt zurückhalten musste. Klopfenden Herzens wartete er auf ihre Antwort. Aurelia stockte der Atem, ihre Augenlider flatterten zu und sie lehnte sich ihm entgegen. Ihre Zunge glitt über ihre Lippen und befeuchtete sie zur lieblichsten rosa Farbe. Dann bot sie ihm ihren Mund an.

Das reichte aus. Ben nahm ihren Mund, er küsste und knabberte abwechselnd ihre Lippen und stöhnte über den Schokoladengeschmack. Eine Hand legte sich um ihren Nacken, die andere umfasste ihren Unterkiefer und er zog sie langsam an seine Brust.

Aurelias Küsse waren zaghaft, forschend, fragend. Sie legte den Kopf in den Nacken und Ben vertiefte den Kuss. Erst knabberte er an ihrer Unterlippe, bis sie nach Luft schnappte, dann legte er richtig los. Seine Zunge fand ihre und streichelte und neckte sie. Sie machte einen leisen, bedürftigen Ton und Ben verschlang ihn regelrecht, als würde er nie genug bekommen.

Ben lehnte sich zurück, als ihre zierliche Hand seinen Bizeps umschlang und er forderte sie auf näherzukommen. Er fütterte sie mit Küssen und lockte sie immer weiter an sich ran, bis sie fast auf seinem Schoß war. Er legte die Hände an ihre Hüften und zog sie auf seinen Schoß, sodass sie breitbeinig auf ihm saß. Er wusste, dass sie die enorme Beule seiner Erektion spüren konnte, sie presste neugierig auf seinen Schwanz runter.

 

Sie riss wissend die Augen auf und warf ihm einen überraschten Blick zu. Er buckelte unwillkürlich, Aurelia hatte offenbar nicht erwartet, dass er so gut ausgestattet war. Sie errötete und schnappte nach Luft, als Ben langsam ihre Hüften über die gesamte Länge seines Schwanzes zog und dann wieder rauf schob.

Ben gab ein leises Knurren von sich, denn seine Shorts und ihre dünnen Leggings taten nichts, um ihre dampfende Hitze zu verbergen. Er nahm erneut ihren Mund, hielt sie fest und scheuerte mit wachsender Inbrunst gegen ihre Hüften. Der Duft ihrer Erregung reifte um ihn herum und machte ihn ganz verrückt.

Sein Wolf erwachte und machte sich lautstark bemerkbar. Bilder fluteten seinen Geist, Bilder von Aurelias wackelnden Titten, während sie ihn ritt. Bilder von ihr, wie sie vor ihm niederkniete und seinen Schwanz in den Mund nahm. Bilder von ihrem süßen Arsch, wenn er sie von hinten nahm.

Ben schüttelte den Kopf, verscheuchte die Bilder. Er wollte es langsam angehen und sein Wolf half nicht im geringsten dabei. Er zog am Saum von Aurelias Oberteil, streifte es ihr über den Kopf und weg. Sie zog ihm auch das Shirt aus, offenbar war sie genauso neugierig auf seinen Körper.

Während ihre Hände über seine Bauchmuskeln, Brust und Schultern wanderten, nahm Ben sie in sich auf. Das dünne Stoffstück um ihre Brüste war der Aufgabe kaum gewachsen. Ihre Brüste waren aufreizend drall und voll. Ben lehnte sich nach vorne, um sich an sie zu schmiegen, um die Pheromone einzuatmen, die aus ihrer Haut strömten. Binnen Sekunden zog er ihre den BH aus und ergötzte sich an ihrer makellos blassen Haut und ihren schmollenden rosa Nippeln.

Ben nahm ihre Brust und strich mit seinem stoppeligen Kinn über ihren Nippel. Aurelia schrie auf und wand sich unter der Berührung. Er leckte langsam und genüsslich ihre Brust von der empfindlichen Unterseite bis zu ihrem harten Nippel. Als sie vor Ekstase stöhnte, saugte Ben den Zipfel in den Mund und wirbelte mit der Zunge über ihr empfindliches Fleisch.

Der Duft ihrer Erregung waberte jetzt in der Luft und Ben wusste, dass sie feucht für ihn war. Bereit für ihn. Wieder stürzten Bilder von allen möglichen sexuellen Praktiken auf ihn ein. Eines stach besonders heraus: Aurelia, wie sie auf seinem Gesicht saß und ihre Hüften gegen seinen Mund scheuerte, während er ihren Kitzler saugte. Sein Schwanz zuckte und er brauchte mehr von ihr.

Ben schob Aurelia von seinem Schoß, legte sie hin und zog ihre Leggings und ihr Höschen aus. Sie wollte sich aufsetzen, aber Ben drückte sie wieder auf den Rücken runter. Er legte sich neben sie und schenkte ihr einen eindringlichen, berauschenden Kuss, während er gleichzeitig ihre Brüste berührte. Er strich mit den Fingern über ihren Brustkorb und freute sich über das erregte Keuchen, das sie ausstieß, als er ihren Venushügel streifte.

Seine Finger strichen durch das seidige Haar an ihrem Schambein und wagten sich weiter nach unten, bis sie für ihn die Schenkel öffnete. Mit einer suchenden Fingerspitze fuhr er der Länge nach über ihren Schlitz und stellte zufrieden fest, dass sie genauso feucht war, wie er es sich ausgemalt hatte.

Er nahm sich Zeit und rieb mit zwei Fingerspitzen über ihre inneren Schamlippen, dann zeichnete er sanfte Kreise um ihren Kitzler. Aurelias Augen waren geschlossen, ihr Kopf war zurückgelegt und sie stöhnte für ihn. Lauter, wenn er etwas machte, was ihr besonders gefiel. Ben folgte ihren Hinweisen und zügelte seine Lust, während er zusah wie sie sich hin und her wand und ihre Unterlippe biss. Ihre Hüften schaukelten sich seiner Berührung entgegen und er wusste, dass er sie allein auf diese Art zum Orgasmus bringen konnte.

Er erhöhte den Druck auf ihren Kitzler, sodass es ihr fast unangenehm wurde. Sie stand kurz davor, ein feiner Schweißfilm bedeckte ihre nackte Haut und die Not war ihr ins Gesicht geschrieben. Trotzdem wurde er langsamer.

Sie riss protestieren die Augen auf.

“Ben,” flüsterte sie vorwurfsvoll. Ben schenkte ihr ein gemütliches Lächeln, solange sie nicht bettelte oder seinen Namen kreischte, brauchte sie es seiner Meinung nach auch nicht dringend.

“Warte,” sprach er und gab ihr noch einen tiefen Kuss.

Er kniete zwischen ihren Beinen nieder und tauchte die Fingerspitzen in die Feuchte ihres Eingangs ein. Aurelia hielt einen Moment inne, sie war verunsichert. Ben penetrierte sie mit einem sanften Stoß, seine Finger drangen tief in sie ein. Die dichte, seidige Hitze ihrer Scheide wäre ihm fast an Ort und Stelle zum Verhängnis geworden. Er stöhnte und sog ihren Duft in seine Nase ein.

Aurelia schrie auf, ihre Beckenmuskeln kräuselten sich um seine Finger. Sie war bereits so kurz davor. Ben machte sich langsam daran sie mit den Fingern zu ficken, er stimulierte sie tief und hart. Die andere Hand presste er auf ihren Venushügel, sodass sie noch straffer wurde und ihr G-Punkt in seine Reichweite gesenkt wurde. Er fickte sie immer schneller und beugte sich runter, um seine Nase über ihre Innenschenkel zu streifen. Sie krampfte sich um ihn zusammen und brüllte, außer sich vor Lust.

Ohne mit dem Fingerficken aufzuhören, spreizte Ben mit der anderen Hand ihre Lippen auseinander. Er beugte sich runter, schloss den Mund um ihren Kitzler und saugte.

Aurelia schrie auf, ihr gesamter Körper verkrampfte sich und sie kam so heftig unter seinem Mund und seinen Fingern, dass ihm fast die Hand wehtat. Ben bearbeitete sie behutsam mit dem Mund, während sie den Orgasmus ausritt und hörte erst auf, als ihre Hände an seinen Kopf kamen, um ihn von sich runterzuziehen.

Aurelia war völlig außer Atem, sie zitterte und starrte ihn mit großen Augen an. Ben befeuchtete seine Lippen und blickte sie gezielt an, als er sich ihre Säfte aus dem Gesicht wischte. Sie machte den Mund auf, dann machte sie ihn wieder zu und sie drehte die Hände um, ehe sie auf ihrem Brustkorb zur Ruhe kamen. Er ließ ihr Zeit, damit sie sich wieder erholte. Fast eine Minute lang hielt sie die Augen geschlossen und als ihre Atmung wieder völlig gleichmäßig wurde, fragte er sich, ob sie eingeschlafen war.

“Scheiße!” sprach sie schließlich und öffnete die Augen. Mit unverhohlener Verwunderung starrte sie ihn an, worauf er lachen musste. Dann rollte sie sich auf die Seite und strich mit den Fingerspitzen von seiner Schulter bis zu seinem Handgelenk.

“Ach ja?” fragte er schelmisch. Er legte seine Hand auf ihre Hüfte, drückte sanft zu und erfreute sich an der Gänsehaut, die sich auf ihrer Haut ausbreitete.

“Wie zum Teufel hast du das gelernt?” fragte sie und errötete über ihre eigene Verlegenheit.

“Genau wie jedes andere Thema, nehme ich an. Theorie und Praxis. Es hilft, dass ich mich leidenschaftlich für das Thema interessiere,” erklärte er und erhaschte vorsätzlich ihren Blick. Sie wurde noch röter und Ben grinste.

“Streber,” klagte sie sanft und lächelte. Er ahnte irgendwie, dass ihr in letzter Zeit nicht besonders oft zum Lachen zumute gewesen war und er war glücklich, dass er sie so aus sich herausholen konnte.

“Ich möchte dir nur Vergnügen bereiten,” antwortete er und strich dabei über ihre Flanke und genoss die Zartheit ihrer nackten Haut.

“Das tust du,” sprach sie und strich mit den Lippen über seinen Mund. Während er sich zurückgehalten hätte, vertiefte sie den Kuss und entfachte erneut seine Erregung. Als er den Kuss beendete und zurückzog, warf sie ihm einen frechen, berechnenden Blick zu.

Ihre Hand fand seinen Hüftknochen und eine Fingerspitze fuhr über den Bund seiner Shorts.

“Aurelia,” sprach er und ergriff ihre Hand. Sie war schneller und die Hitze ihrer Hand legte sich auf seine Erektion.

Ben hisste und presste sich ihrer Hand entgegen, ehe er sich zusammenriss. Sein Wolf rumorte und war außer sich, weil er sie nicht schon längst fickte.

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