Klaus Mann - Das literarische Werk

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Ein paar Tage nach der Zeremonie auf dem Standesamt war Marcel es, der vorschlug: »Wir sollten eine kleine Hochzeitsreise unternehmen, das gehört sich doch. Monsieur Poiret und Madame werden für ein paar Wochen miteinander in die Berge fahren.« – »Das wäre großartig!« Marion war begeistert. »Ich habe noch drei Wochen Zeit vor meiner Tournee durch die böhmischen Bäder.«

Sie entschieden sich für das Engadin. In St. Moritz gefiel es ihnen nicht. Sie fanden ein schönes altes Graubündener Bauernhaus, in der Nähe von Sils Maria. Dort mieteten sie sich zwei Zimmer. – »Eine wunderschöne Hochzeitsreise!« stellten sie, jeden Morgen wieder, befriedigt fest. Sie atmeten freier in dieser dünnen und reinen Luft. Vieles, was drunten, im Tiefland, sie quälend beschäftigt hatte, schien sie hier droben kaum noch anzugehen. Vorübergehend durften sie manches vergessen, was sonst Inhalt ihrer Reden und Gedanken war. Sie sprachen nicht mehr vom Faschismus, der britischen Politik, den deutschen Konzentrationslagern, dem historischen Materialismus und der letzten Rede des Genossen Dimitroff; vielmehr davon, welch unbeschreiblich zarte und starke Farben der Himmel hatte; wie rührend es war, daß auf dem kargen Moos so mannigfach geformte und getönte Blumen gediehen, oder von der fast schmerzenden Klarheit des Lichts, in dem alle Dinge zugleich wirklicher und entrückter standen als drunten, in der feuchteren Atmosphäre. Am Abend kam die Bergwand, vor der Sils Baselgia lag, schwarz und drohend nahe heran. »Sie wird auf uns stürzen!« fürchtete sich Marcel. Und Marion: »Ich hätte nichts dagegen. Es würde einen kolossalen Krach geben, und dann wäre es still.«

Stiller, als es nun war, da sie schwiegen, konnte es kaum noch werden. Sie gingen auf der großen Landstraße, die nach St. Moritz führt, rechts neben ihnen der verdunkelte See, links die Bergwand. Der starke Wind, den sie im Rücken hatten, kam von Maloja her. Über ihnen, der Himmel, war reingefegt. Nachmittags hatte es Wolken gegeben; aber nun stand jeder Stern in genauer Klarheit.

Marion war froh, weil Marcel schweigen konnte. Von ihm genommen schien der unselige Zwang, Worte ohne Ende hervorbringen zu müssen. War er von einer Krankheit genesen? Er hatte den gleichmäßig ruhigen, kraftvollen Gang des Gesunden. Er schritt wacker aus – wie ein Soldat, fand Marion, die sein Gesicht von der Seite prüfte. Hatte nicht auch dieses Antlitz jetzt soldatische Züge? Im blassen Licht der feierlichen Nacht sah es härter und entschlossener aus, strenger und dabei zuversichtlicher, als sie es jemals gekannt hatte. Der Blick ging siegesgewiß geradeaus. So schreitet und so blickt einer, der sich über das Ziel des Weges länger nicht im Ungewissen ist. Der Mund war trotzig etwas vorgeschoben. Die stolze Kurve der Brauen beherrschte eine Stirn, die trotz ihrer Niedrigkeit kühn schien – bereit, sich allen Stürmen auszusetzen; nicht nur dem frischen Wind, der von Maloja kam und den sie jetzt noch in den Rücken hatten.

Sie hatten heute in Sils Maria das bescheidene Haus besucht, an dem die Tafel mit der Inschrift hing: »Hier sann und schaffte Friedrich Nietzsche …« Über diesen Text hatten sie etwas lachen müssen; aber sie waren ernst geworden in der engen Stube. Aus dem Fenster gab es keinen Blick in diese unsagbare Landschaft; man hatte vor sich nur die steil nach oben strebende Wand des Hügels, an den das Haus wie festgewachsen schien. Bei all seinen inneren Kämpfen, enormen Aufschwüngen, katastrophalen Niederlagen hatte der magenkranke Professor – gemartert von Kopfschmerzen und intellektuellen Ekstasen – sich nicht den Trost der schönen Aussicht gegönnt. Marion und Marcel konstatierten dies mit Ehrfurcht und mit Erbarmen.

»Wir wollen umkehren«, sagte jetzt Marcel; es war, als könnte er’s nicht erwarten, den kalten Bergwind endlich im Gesicht zu spüren. Sie waren nicht darauf gefaßt gewesen, daß es sie mit solcher Heftigkeit anwehen würde. Sie erschauerten, froren, schmiegten sich im Gehen enger aneinander. Marion sagte: »Es ist so gut, daß wir hergekommen sind!« Er lächelte, ohne sie anzuschauen. »Ja – schöner als hier kann es auf dieser Erde nicht sein.« Er blieb stehen. »Dieses Tal … dieser Wind …« Er zog tief die Luft ein. »Der Mann in dem abscheulichen Zimmer, wo wir heute gewesen sind – der kannte sich aus. Er wußte die schönste Landschaft zu finden und die Probleme, die entscheidend sind. Er hatte alles schon durchgemacht, ehe wir anfingen zu denken. Der ganze Aufruhr unserer Herzen, alle Ratlosigkeit, die schrecklichsten Irrtümer, der Wahnsinn und noch die kühnsten Hoffnungen waren ihm gegenwärtig. Er hat alles schon ausgesprochen – in deiner Sprache, Marion, in deiner schönen Sprache. Jetzt sollten wir schweigsamer sein – und wäre es nur aus Ehrfurcht. Da er in Gedanken alles durchgelitten und durchgekämpft hat, müssen wir anders leiden und anders kämpfen. Hier hat der Prophet seine Wege gemacht. Wir aber sollten handeln. – Warum sagst du nichts, Marion? Aber du zitterst ja? Du klapperst ja mit den Zähnen, ma pauvre! Komm näher an mich! Ich will meinen Mantel über deine Schulter legen.«

8

»Ich kann das Kind nicht bekommen«, sagte Tilly, leise und mit bebender Bestimmtheit; woraufhin die Ärztin streng und etwas feierlich wurde: »Genug jetzt! Ich will davon nichts mehr hören! Sie sind völlig gesund.« – »Abgesehen von meinem Asthma«, warf Tilly böse ein. – »Das ist nervös«, stellte die Ärztin fest. »Nach der Niederkunft wird es bald verschwinden.« – »Ich kann das Kind nicht bekommen. Sie müssen mir helfen, Fräulein Doktor! Sie müssen!« – »Ich darf nicht, und Sie wissen, daß ich nicht darf. Ich würde es aber auch nicht tun, wenn ich dürfte. Sie bringen das Kind zur Welt, werden es lieb haben – und mir dankbar sein, daß ich Ihnen Ihre Bitte heute abschlagen muß.« Tilly stöhnte. In ihrem weißen Gesicht öffnete sich klagend der Mund – ein dunkles Loch in der hellen Fläche dieser verzweifelten Miene. Ihr liebenswürdiges Antlitz wirkte tragisch verändert und sah übrigens ein wenig idiotisch aus, durch seine Starrheit und weil der Mund so trostlos offen blieb. Die Ärztin erschrak. »Aber mein liebes Kind!« sagte sie ängstlich. »Machen Sie doch kein so jammervolles Gesicht! Wahrscheinlich sind die Dinge gar nicht so schlimm, wie Sie sich das jetzt einbilden … Wollen Sie mir nicht ein wenig erzählen? Über den Vater Ihres Babys, und warum Sie so traurig sind?« – »Nein«, sagte Tilly; es kam rauh und fast zornig heraus. Die Ärztin, etwas pikiert, zuckte die Achseln. »Ich dachte, es würde Ihnen vielleicht guttun. Aber ganz wie Sie wollen – natürlich, ganz wie Sie es wünschen, mein Kind.« – »Entschuldigen Sie!« sagte Tilly; sie war aufgestanden. »Entschuldigen Sie, bitte. – Ja, ich muß wohl jetzt gehen.«

Auf der Straße, in ihrem Zimmer, an der Schreibmaschine – der Refrain von Tillys Gedanken bleibt: ›Ich kann das Kind nicht bekommen. Alles spricht dagegen, es soll nicht sein. Sein Vater treibt sich irgendwo auf einer Landstraße herum, oder er sitzt in einem deutschen Gefängnis. Die Nacht, in der ich es empfangen habe, hat mit dem Besuch der Polizei geendigt.

Welch entsetzliches Zeichen! Auf mir liegt ein Fluch, auch der Kleine würde etwas von ihm abbekommen. Ich kann das Kind nicht bekommen – ach Ernst, warum bist du nicht da, um mir zu helfen!‹

Sollte sie mit der Mutter sprechen? Sie wagte es nicht. Alles mußte sie mit sich selber ausmachen, die Entschlüsse ganz alleine fassen. Manchmal dachte sie: ›Vielleicht darf ich es doch bekommen, das Kind. Ich könnte den Peter heiraten, er würde meinen, es ist von ihm, er würde es gernhaben, später könnte ich ihm vielleicht die Wahrheit gestehen – aber nein! Das ist ja purer Wahnsinn! Ihn so anzulügen! Woran denke ich denn! Ich verliere den Kopf.‹

Wenn nur Marion jetzt in Zürich wäre! Aber sie war beschäftigt, irgendwo unterwegs. – Und Frau Ottinger? Die war freundlich und gut. Zehnmal war Tilly entschlossen, der alten Dame alles zu erzählen; zehnmal brachte sie’s nicht über die Lippen. Nein, es ging nicht, es lag jenseits der Schicklichkeitsgrenze, so viel durfte man der braven Madame keinesfalls zumuten. Tilly lächelte matt, wenn Frau Ottinger sich besorgt wegen ihres schlechten Aussehens äußerte. »Ich fühle mich oft etwas müde«, gestand das Mädchen; Frau Ottinger riet ihr zu Lebertran. – Tilly war lange Zeit in tausend Ängsten gewesen, der Polizeibeamte, der sie damals im Hotel überrascht hatte, könnte sich mit Ottingers in Verbindung setzen. Nichts dergleichen geschah. Die Polizei hielt sich unheimlich still. Ernst verschwand – wahrscheinlich war er nachts zur französischen Grenze gebracht und dort seinem Schicksal überlassen worden; mit Tilly indessen schien man gnädig zu verfahren. Mindestens gönnte man ihr eine Bewährungsfrist – ›bis man mich zum nächsten Mal mit einem jungen Mann ohne Paß morgens in einer Kammer findet‹, dachte sie bitter. ›Dann freilich wäre Schluß, man setzte auch mich über die Grenze. – Oder schwebt schon jetzt gegen mich ein Verfahren? Vielleicht bereitet etwas Fatales sich vor, von dem ich nur noch keine Kenntnis habe …‹ Ihr war oft zumute, als würde sie beobachtet und belauert. Sie hatte sich kompromittiert, man kannte höheren Ortes ihren Lebenswandel, man war mißtrauisch gegen sie, wahrscheinlich schickte man Spione hinter ihr her. Tilly fürchtete sich. Oft, auf der Straße, fuhr sie plötzlich herum, weil sie die korrekt unnahbare Miene jenes Beamten neben sich zu erkennen meinte. – ›Ich werde verfolgungswahnsinnig‹, hielt sie sich vor. ›In was für einem Zustand bin ich? Pfui, man darf sich nicht so gehen lassen! – Eine schöne Frau Mama würde ich abgeben! Mir täte das Wesen leid, das mich als Mutter hätte und den verschollenen Ernst als Papa. – Ich kann das Kind nicht bekommen.‹

Schließlich sprach sie mit der alten Friseuse, von der sie sich das Haar richten ließ; sie war aus Genf, hatte in Paris und Nordafrika gearbeitet, ihr französischer Akzent wirkte vertrauenerweckend. »Es handelt sich um eine gute Freundin von mir«, behauptete Tilly – wozu die Haarkünstlerin nachsichtig lächelte. »Sie kann das Kind nicht bekommen. Kennen Sie einen zuverlässigen Arzt?« Die Coiffeuse kannte einen und erbot sich sogar, für »Tillys Freundin« alle nötigen Verabredungen mit ihm zu treffen. »Ich empfehle ihn immer in solchen Fällen«, schwatzte sie, während sie mit gewandten Fingern Tillys Frisur arrangierte. »Ein vorzüglicher Mann.« – Tilly wurde für den nächsten Sonnabend angemeldet.

 

Sie mußte in einem dumpfen Korridor warten, ehe eine dicke kleine Person in nicht ganz sauberer Schwesterntracht sie in den Empfangsraum geleitete. Dort war es nicht viel heller als im Vestibül. Von dem geräumigen Zimmer waren zwei Ecken durch grüne, fleckige Vorhänge abgetrennt. Die Nurse führte sie, unter leicht scherzhaften Reden, in eine der Nischen. Dort brannte eine matte, gelbliche Birne über dem Operationsstuhl, der mit klebrigem Wachstuch bespannt war.

»Setzen Sie sich hin, kleines Fräulein!« riet die Schwester, deren pfiffig-munteres Gesicht runde Apfelbäckchen von seltsam gesprenkeltem, stellenweise ins Violette spielendem Rot zeigte. »Machen Sie sich frei – nur das Hemd lassen Sie vorläufig an. Der Herr Doktor wird wohl bald hier sein. Heute, am Samstag, haben wir gerade flotten Betrieb. Die Damen, die am Montag wieder ins Geschäft müssen, lassen sich Samstag morgen behandeln und erholen sich übers Weekend.« Sie lachte, eigentlich ohne Grund. Es war, als spräche sie von einer neuen, amüsanten Form, das Wochenende zu verbringen. Wenn sie kicherte, leuchteten ihre Apfelbäckchen ebensosehr wie die kleinen Augen. Ihr Deutsch hatte einen stark wienerischen Akzent.

Aus der anderen Zimmerecke, die durch grünen Vorhang verborgen war, kam ein Stöhnen – woraufhin die Pflegerin, zugleich entsetzt und belustigt, die Hände überm Kopf zusammenschlug. »Jesses, Maria und Joseph, das Fräulein Liselott wacht schon auf! Die ist gerade erst verarztet worden. Ich sag’s Ihnen ja: heute haben wir Großbetrieb!« Sie schien in famoser Stimmung. Während Fräulein Liselott aus ihrer Nische Jammertöne hören ließ, plauschte sie weiter. »Die ist nämlich ein Stammgast bei uns, jedes halbe Jahr erscheint sie mindestens einmal. Ein hübsches Ding, kann man nicht anders sagen … Na, ich muß doch mal nach ihr sehen …« Ehe sie entschwand, fragte sie noch über die Schulter – wobei sie den grünen Vorhang, in dessen Öffnung sie stand, gefällig um sich drapierte: »Der Herr Bräutigam wird Sie wohl abholen? Er muß im Vorzimmer warten, dort haben wir sehr bequeme Stühle, auch Zeitschriften, er soll sich nicht bei uns langweilen.« – »Es wird mich niemand abholen«, sagte Tilly. – Darauf die Nurse, plötzlich etwas mißtrauisch: »Was für einen Beruf haben Sie eigentlich?« Tilly log müde: »Ich bin Klavierspielerin.« Es fiel ihr nichts anderes ein. Als junges Mädchen hatte sie nett Klavier gespielt. Die Schwester zeigte sich befriedigt und gleich wieder animiert. »Aha, Künstlerin, das habe ich mir doch gedacht, ja, ja, die Damen von der Musik sind oft a bisserl leichtsinnig. – Aber so ein kleines Malheur kann einer jeden passieren«, fügte sie tröstlich hinzu.

Das Stöhnen aus der anderen Kabine ward stärker. Tilly empfand Grauen; sie begann zu zittern, kämpfte gegen die Tränen. »Wird der Arzt nun bald kommen?« fragte sie mühsam. Da hörte sie aus dem Nebenzimmer eine tiefe, rauh belegte Stimme rufen: »Legen Sie die Äthermaske auf, Schwester! Ich bin fertig.« Die Nurse zuckte zusammen; bekam fahrige Gesten; holte die Maske herbei. »Jetzt halten S’ nur still, kleines Fräulein! Schenkel auseinander. Zählen S’ langsam bis fünfzig! Tief atmen! Langsam atmen! Nur brav stillhalten, der Herr Doktor kommt schon, es ist gleich vorbei … Eins – zwei – drei – fünf – neun – fünfzehn … Nur brav zählen, bittschön! Und stillhalten! Wird ja gleich vorüber sein … Haben ja schon Zartere überstanden als Sie, kleines Fräulein …«

Tilly atmete gierig den Äther. Nur das Bewußtsein verlieren, nur einschlafen, nichts mehr hören … nur die Stimme dieser Frau nicht mehr hören … Die erste Reaktion war Brechreiz. Dann spürte sie Todesangst, wollte hochfahren, die Schwester drückte sie nieder … »Nur stillhalten, kleines Fräulein … Nur keine Geschichten machen … Haben andere ja auch schon überstanden …« – ›Das Fräulein Liselott zum Beispiel‹, dachte Tilly, schon halb betäubt. ›Der Stammgast … die fesche Person, kann man nicht anders sagen … Warum zeigt sich der Doktor eigentlich nicht? Er will wohl nicht, daß ich sein Gesicht sehe; könnte ihn auf der Straße wiedererkennen; könnte mir’s ja einfallen lassen, ihm zuzugrinsen, ihn zu grüßen …‹

Da spürte sie schon seine Hände an ihrem Leib. Sie erschauerte unter der kalten Berührung der Instrumente. ›Das kitzelt!‹ war sie noch fähig zu denken. ›Huh – das kitzelt aber infam! Gleich werde ich entsetzlich lachen müssen … Aber nun tut es weh!‹ – »Noch nicht anfangen!« schrie sie und erschrak selber über den dumpfen Klang ihrer Stimme, die von sehr weit her zu kommen schien. »Noch nicht anfangen, bitte!! Ich bin ja noch wach!« – »Wollen Sie wohl den Mund halten!« herrschte die rauhe Stimme sie an.

Sie zwang sich zu schweigen. Gleichzeitig machte sie sich klar, daß sie zu sprechen gar nicht mehr imstande wäre. Dies war die Besinnungslosigkeit; der Abgrund – sie stürzte hinein. Indessen erwies sich das Dunkel, von dem sie empfangen ward, leider als bevölkert; mehrere verdächtige Gestalten traten daraus hervor und verursachten Schrecken. Stimmen vermischten sich miteinander; eine von ihnen war besonders verhaßt: sie gehörte der Rechtsanwältin Albertine Schröder, die im Bett telefonierte. »Ist hier der junge Herr Rabbiner Nathansbock? Hier ist die olle Schröder, von den SA-Leuten erst vergewaltigt, dann vermöbelt worden. Hören Sie, Nathansbock: ich habe eine süße kleine Frau für Sie, prima Ware, möchte geheiratet sein, bietet zehntausend Franken, machen wir das Geschäft?« Welcher Schrecken, da die Rechtsgelehrte nun das dicke, graue Plumeau von sich schleuderte, mit gewaltigem Satz aus dem Bett sprang und eine riesige Schere ergriff, die auf dem Nachttisch neben ihr gelegen hatte. Mörderisch stumm, drang sie mit der blitzenden Schärfe auf Tilly ein. »Da hast du deinen süßen Rabbiner! Deinen wonnigen kleinen Gatten! Du Hure! Da hast du, verfluchte Hure du!« Das eisige Metall fuhr knirschend in ihre Eingeweide. Der Schmerz war ungeheuer, Tilly fuhr in die Höhe.

Sie sah den Arzt, der sich bis jetzt so schlau vor ihr versteckt gehalten. Er stand über sie geneigt, so tief, daß ihm das Blut zu Kopfe stieg. Auf seiner geröteten Stirn trat eine dicke Ader bedrohlich stark hervor. Sein Gesicht, mit hoher Stirn, langer, gerader Nase und kleinem Schnurrbart, schien männlich edel geschnitten, aber verwüstet: das Gesicht eines Trinkers mit schwimmenden Augen und gedunsenen Lippen. Er war zornig, er raste, stampfte auf, brüllte die Schwester an: »Sie wacht ja auf! Schweinerei! Scheiße! Wo hast du denn die Äthermaske, dumme Gans? Sie blutet ja! Ich sage es immer, mit dir kann man nicht arbeiten! Verflucht noch mal! Gib die Maske!!«

Tilly, in einem Starrkrampf aus Entsetzen und Schmerz, konnte nur denken: ›Er nennt sie Du. Sie ist seine Geliebte.‹ – Sie sah das Gesicht der Schwester, das höchst sonderbar verändert war. Ihr scheinheiliges Häubchen hatte sie abgelegt und zeigte nun eine etwas zerzauste blonde Dauerwellenfrisur – ›unsere gemeinsame Freundin, die Coiffeuse, wird sie wohl hergestellt haben‹, beschloß Tilly unter Qualen. Auf der kleinen, runden Stirne der Nurse standen dicke Schweißperlen. Ihr purpurrotes, schamloses, nacktes, nasses Gesicht glich einer aufgeplatzten Tomate. Sie keifte: »Kann ich dafür, daß du am hellen Morgen schon besoffen bist? Es ist ja nicht mehr anzusehen, wie du’s treibst – ich gehe auf und davon – du wirst dich noch nach mir sehnen – auf den Knien rutschen wirst du noch vor mir! Da ist die Maske. Das dumme Ding schläft schon wieder ein, rege dich nur nicht auf.«

Tilly, wieder mit dem Äther vorm Gesicht, begriff: Dieses war die infernalische Szene, der man sich unvermutet gegenübersieht, wenn man die Tür zu einem Zimmer öffnet und findet ein Mörderpaar bei der Arbeit. Sie haben blutige Hände, sind erhitzt von der makabren Hantierung, rufen sich im Kauderwelsch der Kriminellen Flüche zu, haben aber das meiste doch wohl schon geleistet, das Opfer ist fast zerlegt, sie schneiden ihm die Finger mit den Ringen ab – ach, ich bin das Opfer, mein Kind ist es, das sie stehlen … Ernst, Ernst, wo bist du, die Polizei hat dich abgeführt, ich bin allein mit dem verworfenen Paar …

Das Schreckensbild verging in Qual und Nacht. Wie ein Labsal kam der Äther, den man erst so gefürchtet hatte. ›Weh mir, ich falle … Mit mir stürzt das Kind … Niemand da, um uns aufzufangen. Wie tief ist die Tiefe – bodenlos … Niemand hält mich, ich sinke, weh mir, ich sinke hin …‹

Mallorca – höchst liebliches Eiland, mild beglänzt und beschienen von einer gnädigen Sonne; reich gesegnet mit Palmen, Zypressen und allerlei Blütengebüsch; mit Strandpromenaden, Klöstern, Hotels, dekorativ gruppierten Felsen, Grotten, Wasserläufen, Terrassen; mit schönen Frauen, feurig imposanten Männern, liebenswerten Knaben; mit Kathedralen, Stierkampftheatern, Bordells, Cinémas, Flughäfen, Landungsbrücken, Museen; mit Bergen und Gärten, stillen Winkeln und belebten Plätzen; Mallorca, reizendste Gegend, seit eh und je bevorzugt von den Feinsten, auf deiner Erde lustwandelte Madame George Sand in schmuckem Herrenkostüm; vor dem farbenreichen Panorama, das du bietest, träumte am Pianoforte der lungenkranke Pole Chopin; Mallorca – friedlichste Insel, sorgenloses kleines Paradies, weit entfernt von Lärm und Gefahren der Welt; angenehm isoliert, doch nicht abgelegen; idealer Aufenthalt für die Empfindlichen – Landschaftsmaler oder Bankiers – hier laßt uns bleiben, laßt uns Hütten bauen, eine Villa mieten, mindestens ein Hotelzimmer für den Rest des Jahres! Nur nicht weg von hier, diese Sicherheit ist ja köstlich, wo sonst noch fände man sie? Überall geht es hart auf hart, nur hier herrscht Heiterkeit ohne Ende, kein schriller Laut stört die perfekte Idylle … Aber hat es nicht eben ein dunkel drohendes Geräusch gegeben? Sind nicht finstere Wolken über diesen Himmel gezogen, dessen Bläue sonst vorbildlich war? Mallorca, wehe – was ist mit dir vorgegangen? Welcher Donnerschlag hat deine holde Szenerie verändert? Aufschreie plötzlich, wo es nur Lieder und Gelächter gab! Die schwarzen Vögel, die sich vom Meere her nahen, bringen Unheil. In den Villen und am Strande muß man sich’s eingestehen wie in den engen Gassen von Palma: dies sind Bombenflugzeuge, fabriziert in Italien und gelenkt von italienischen Piloten. Woher kommt die schaurige Invasion? Die Hölle ist losgelassen; tausend Teufel präsentieren sich in den kleidsamen Uniformen römischer Faschisten oder in der korrekten Tracht preußischer Beamter und sächsischer Geheimagenten; das satanische Gesicht hat viele Formen, niemals aber könnte es ihm gelingen, seine Grausamkeit und seine dünkelhafte Dummheit zu verbergen. Nun beginnt der Teufel sein Werk: er schafft »Ruhe und Ordnung«. Massenverhaftungen setzen ein, ein preußischer Beamter oder ein römischer Offizier brauchen nur den fürchterlichen Wink zu geben, und ein Mallorquiner Bürger wird abgeführt. Die Kerker füllen sich; um Platz für neue Opfer zu schaffen – oder einfach, weil man es gern knallen hört – erschießt man grundlos Verhaftete. Manchmal nimmt man sich nicht die Mühe, die Unglücklichen erst im Gefängnis abzuliefern: man holt sie nachts aus den Betten, fordert sie, grimmig lächelnd, zu einer »Spazierfahrt« auf; ruft ihnen dann munter zu: ›Jetzt laufe! – Jetzt spring aber!‹ – denn man hat Humor – und dann kracht der Schuß. Am Morgen liegt die Leiche im Gras, am Waldessaum oder auch mitten in der Stadt, es kommt nicht darauf an – in einer kleinen Blutlache, mit dem Gesicht auf dem Pflaster. Der Bischof von Palma findet dies alles christlich, segnet die Mörder und betet öffentlich für ihr Seelenheil. Frauen werden vergewaltigt, Kinder mißhandelt, Männer zerfetzt. Das Meer, das unsere friedliche Insel vom Festland trennt, scheint blutig verfärbt. Drüben, in der großen Hafenstadt, stehen die Kirchen in Flammen. Dort wird erbittert gekämpft. Eine Clique von Generalen, ausgehalten von den reichen Leuten, ist gegen die Regierung aufgestanden und will alle Macht im Lande haben. Das Volk läßt es sich nicht gefallen; empört sich, wehrt sich, rächt sich; das Volk steht auf – in ungeordneten Massen zunächst, aber unbesiegbar durch seinen gerechten Zorn, seinen wütenden Willen zur Freiheit. Dieses Volk wird lang zu kämpfen haben, große Übermacht steht ihm gegenüber. Dieser Krieg dauert lange, ist ein großer Krieg und doch nur ein Teil von einem größeren. – Flieht, ihr Fremden aus den Badeorten; mit der Idylle ist Schluß! Flieht aus San Sebastian! Flieht von der Insel Mallorca! – Der große britische Autor, von Grauen geschüttelt, packt seine Koffer. Siegfried Bernheim muß den Kapitän eines ausländischen Kriegsschiffes mit hoher Summe bestechen, um nur mitgenommen zu werden. Die schöne Villa läßt er im Stich, samt dem echten Renoir und dem zweifelhaften Greco: die Faschisten würden ihn nicht verschonen; das deutsche Konsulat ist schon seit langem auf ihn aufmerksam, zwischen den Nazis und den spanischen Falangisten besteht intimer Kontakt – er wäre seines Lebens nicht sicher, bliebe er nur noch einen Tag. Zum ersten Mal in all den Jahren scheint Bernheim etwas aus der Fassung zu kommen. Schwankenden Ganges bewegt er sich über den Landungssteg, die Gassenjungen johlen hinter ihm drein. Auch Professor Samuel, an seiner Seite, zeigt ein fahles Gesicht. Mit ihm haben sich die witzigen jungen »Hüter der Ordnung« am Tage vorher noch einen ihrer famosen Scherze erlaubt. Ihm wurde mitgeteilt: »Jetzt mußt du sterben, alter Bolschewik! Dein Stündlein hat geschlagen, Judensau!« – woraufhin man ihn an die Wand stellte. Ein halbes Dutzend Kerle stand ihm in Reih und Glied gegenüber, die Gewehrläufe auf ihn gerichtet. Sie zählten: Eins – zwei – und drei! Dann brachen sie in tobendes Gelächter aus. Übrigens waren sie nicht ganz auf ihre Kosten gekommen, weshalb ihr Lachen nicht sehr heiter klang. Samuel hatte nicht gewinselt, nicht um Gnade gefleht, war nicht einmal in Ohnmacht gefallen. Aufrecht und mutig hielt er sein altes Haupt mit dem weißen Gesicht, dessen gescheiter, sinnlicher Mund freilich nicht mehr lächelte. Er war nicht so sehr entsetzt oder traurig darüber, daß er sterben sollte. ›Es ist idiotisch von den Burschen, mich umzubringen‹, dachte er nur verächtlich, ›aber die sind wohl derartig dumm, daß sie es aus irgendwelchen Gründen für ihre Pflicht halten. Außerdem macht es ihnen wahrscheinlich Vergnügen. Was mich betrifft, ich darf mich kaum beklagen. Mein Leben ist schön gewesen, nun geht es schnell zu Ende, ich habe weiter keine Unannehmlichkeiten mehr. Lieber hier geschwind umgebracht werden, als in ein deutsches Konzentrationslager – denn das ist wohl der Aufenthalt, der viele meiner Freunde erwartet. Hier werden sie auf italienische Schiffe verladen wie das Vieh; in Genua müssen sie umsteigen, und in München holen die Herren von der Gestapo sie am Bahnhof ab. Das ist nicht der Lebensabend, den ich mir wünsche. – Also, schießt schon zu, dumme Buben!‹ – Sie schossen indessen nicht; lachten vielmehr wie besessen, wenngleich auf nicht heitere Art. Er dachte: ›Auch gut. So geht dieser Betrieb also weiter. Vielleicht darf ich noch ein paar gute Bilder malen. Aus dieser Szene, zum Beispiel, mit den Burschen und den Gewehren, wäre allerlei herauszuholen.‹ – Bernheim, mittels seines Geldes und der hohen Beziehungen, setzte durch, daß Samuel mit ihm reisen durfte. – Die englischen Herrschaften, die soviel Whisky konsumiert und mit soviel Enthusiasmus Bridge gespielt hatten, wurden von gepanzerten Booten abgeholt, die zu His Majesty’s Navy gehörten. Von den deutschen Emigranten, die via Genua nach München geschafft werden sollten, brachten sich mehrere um. Keiner wurde vergessen, trotz aller Aufregung; die schwarzen Listen, welche die deutschen Behörden an die faschistisch-spanischen weiterleiteten, schienen umfassend zu sein; man arbeitete glänzend zusammen, die Regie klappte, alles ging wie am Schnürchen; die Apokalypse war prima organisiert, die Orgie der Sadisten trefflich vorbereitet, in Rom und Berlin hatte man wohl, vor Beginn des Schlachtens, jedes Detail des Programms mit Sorgfalt besprochen: Die roten Untermenschen sollen unsere Macht und kalte Klugheit spüren, die Juden und Pazifisten, auch die aufsässigen Arbeiter, die Literaten, und von den Priestern jene, die es mit dem Christentum ernst meinen – hin müssen sie alle werden, die Nilpferdpeitsche für sie, der Rizinus-Trank, die Handgranate in die Fresse, das Bajonett in den Bauch – Es lebe die Internationale des Faschismus!

 

Es lebe die Internationale der Freiheit! Wer Widerstand leistet, bleibt nicht ganz allein. Die Regierungen mögen ihn im Stich lassen; die »großen Demokratien« mögen ihre feige Politik, die nur dem Angreifer zugute kommt, »Neutralität« oder »Nichteinmischung« nennen. Von überall her kommen die Freunde, die Freiwilligen; begeisterter Zulauf aus allen Ländern, allen Himmelsstrichen; Proletarier neben Intellektuellen, sie sprechen verschiedene Sprachen und verstehen sich doch – es formieren sich die Internationalen Brigaden.

»Nun weiß man doch, wohin man gehört!« sagt ein junger Mann wie Hans Schütte, der in Prag nicht hat bleiben dürfen, und dann nicht in Wien, und in Frankreich nicht, und nicht in der Schweiz, in Holland oder in Skandinavien. Trotzig hat er sich herumgetrieben, überall der ungebetene Gast, verfolgt von der Fremdenpolizei, ein Geächteter. Er sieht schon verdächtig aus und recht heruntergekommen. Ein harter, struppiger Bart ist ihm gewachsen, und seine runden, etwas vortretenden Augen, die einst gutmütig schauten, haben oft einen flackernd scheuen Blick, der nichts Gutes verheißt. Jetzt aber begreift er: Es gibt irgendwo was zu tun – etwas Großes. Das lohnt sich, da mache ich mit. In jenem Lande – wo ich noch nie gewesen bin und dessen Sprache ich nicht verstehe – sind die Leute nämlich auf eine glänzende Idee gekommen: auf die Idee, sich zu wehren.

›Dorthin gehöre ich! Dies ist die Gelegenheit, auf die ich so lange gewartet habe – dies die Stunde: ich erkenne sie, sie ist da!‹ So empfand Marcel Poiret. Er war müde der großen Worte, gierig danach, zu handeln; er lechzte nach der Tat, nach dem Opfer; nun war es soweit: man konnte sich anschließen, sich zusammentun, gemeinsam handeln mit den Kameraden. Sie haben nicht verstanden, sie sind stumpf und dumm geblieben, wenn man sich an sie wendete und sie ergreifen wollte durch das geschriebene Wort. Sie werden begreifen, man wird zu ihnen gehören, wenn man mit ihnen kämpft. ›Nun hatte es doch sein Gutes, daß der französische Staat, die brave Dritte Republik mich schießen gelehrt hat. – Ich gehe nach Spanien. Ich melde mich zur Internationalen Brigade.‹

Es werden ihm Abschiedsfeste gegeben; eines veranstaltet die Schwalbe in ihrem Lokal. Ganz vollzählig ist der kleine Kreis bei dieser Gelegenheit freilich nicht. Einige junge Leute, die man häufig hier sah, sind ihrerseits schon nach Spanien vorausgefahren. Auch Marion und Martin sind nicht erschienen. Martin geht fast gar nicht mehr aus – wie die Schwalbe betrübt berichtet – er verbringt die Tage im Bett, die Nächte am Fenster, und in den rosiggrauen Stunden der Dämmerung kann man ihn ziellos durch die Gassen des Quartier Latin oder drunten, an der Seine, promenieren sehen.

Und Marion! – Mit ihr ist Marcel heute den ganzen Tag gewesen, und morgen früh wird sie allein es sein, die ihn zum Zug begleitet. Sie ist sehr erschrocken, als er ihr’s gesagt hat: Ich gehe nach Spanien. Marion, die sonst nur tröstet und hilft, zur Besinnung oder zum Kampf ruft – Marion hat geweint. Ihr Mund hat kindlich gezittert, aus den schönen, schrägen Katzenaugen flossen Tränen: »Tu es nicht! Ich sehe dich niemals wieder! Bleibe hier, es gibt hier genug zu leisten! Bleibe meinetwegen! Ich bin deine Frau!« – Sie hat sogar dies gesagt: »Ich bin deine Frau!« – hat sich nicht geschämt, das riskante, in solchem Zusammenhang fast abgeschmackte Argument zu benutzen. Noch ärger aber war es, als sie plötzlich verlangte: »Wenn du gehen mußt – nimm mich mit! Ich will nicht alleine hier bleiben oder in Mährisch-Ostrau Gedichte aufsagen – und anderswo wird die Entscheidungsschlacht geschlagen, und du bist dabei! Nimm mich mit! Ich kann auch schießen lernen, ich bin sehr begabt fürs Schießen, im Lunapark habe ich immer den ersten Preis gewonnen; oder ich kann Krankenschwester werden, oder den Soldaten nachts Geschichten erzählen, wenn sie wach bleiben müssen – und ich kann bei dir sein; denn ich bin deine Frau!« Marcel streichelte sie erst und bat: »Das ist nicht dein Ernst, Marion! Das kannst du nicht wirklich wollen!« Als sie eigensinnig blieb, mußte er streng und beinah drohend werden. »Es gibt Wege, Marion, die man allein zu gehen hat! Du kannst nicht mit mir kommen. Ich will nicht, daß irgend jemand mit mir kommt.« – Da verstummte sie und hielt das Gesicht lange gesenkt, wie beschämt. Erst viel später war es, daß sie leise sagte: »Wahrscheinlich hast du recht. Es gibt Wege – die muß man alleine gehen.« Und – wieder nach einer Pause; aufseufzend, von ihm weggewendet: »Ach Marcel – mein Marcel … Was ist uns bestimmt? Wohin führt das alles, und wo kommen wir an! – Wie seltsam sind die Dinge, die uns vorbehalten sind …« – Als sie nachts neben ihm lag, sah sie wieder, vor den fassungslos geöffneten Augen, den feuerspeienden Berg, den Vulkan. Rauchmassen, lodernder Brand, und die Felsbrocken, die tödlich treffen. Wehe – was ist uns bestimmt?