Dein, Sein, Mein

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Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Kapitel 13

Es war am nächsten Tag gegen Mittag. Sophie hatte ihren Herrn ordnungsgemäß geweckt, diesmal ohne sich die Rüge einzufangen, ihre Haut sei kalt wie eine Eisscholle. Nachthemd und Socken hatte sie erst kurz bevor sie unter seine Decke schlüpfte ausgezogen.

Nach der üblichen Morgenzeremonie begann der Tag so, wie der andere geendet hat. Leo führte einige Erziehungsmaßnahmen durch, die Sophies ganze Aufmerksamkeit erforderten.

Auf Kurzworte oder Handzeichen sollte sie mit bestimmten Handlungen reagieren, wie Niederknien, Haltung annehmen, neben oder hinter ihm hergehen oder sich vor ihm bücken und darbieten. Ohne dass letzteres in die ersehnte Vereinigung geführt hatte. Dies alles war der Inhalt des gestrigen Tages gewesen, nachdem Sophie die geforderten drei Hüpfrunden beendet hatte.

Leo hatte seine Sklavin im Handumdrehen der Illusion beraubt, dass sie durch ihre zahlreichen Spielgefährten schon recht gut trainiert worden wäre. Er war viel strenger als alle vor ihm. Bei ihrem neuen Herrn musste alles prompt und exakt ausgeführt werden. Er gab ihr genau eine halbe Stunde Zeit, alle Befehle, die er säuberlich und tabellarisch auf einem Blatt dokumentiert hatte, auswendig zu lernen. Es waren nicht wenige. Jede Kopfhaltung, die genaue Position von Armen und Beinen, jedes kleinste Detail war von Leo durchdacht.

Anschließend wurde Sophie eine Stunde lang von Leo mit diesen Befehlen konfrontiert. Am schwierigsten fiel es ihr, rechtzeitig und treffend auf seine dezenten Handbewegungen zu reagieren. Er korrigierte ihre Haltung, ihren Gesichtsausdruck, ihr Tempo.

Sophie kam ins Schwitzen. Sie wollte es ihm recht machen, aber es war schier unmöglich. Welcher Unterschied bestand zwischen dem Erlernen und Widergeben chinesischer Schriftzeichen und Leos Geheimcode? Keiner.

Dann war die Lernphase vorbei und Leo wiederholte seinen Test nach einer viel zu kurzen Pause. Es wurde Ernst. Für jeden zu langsam oder falsch ausgeführten Befehl setzte von da an ein Paddel Sophies Po in Flammen und ihren Körper überzog bald ein feiner Schweißfilm. Je mehr sie seine Züchtigungen erregten, umso unkonzentrierter wurde sie. Neue Fehler traten auf, auch bei Befehlen, die sie vorher schon mal korrekt befolgt hatte. Dabei wollte sie alles richtig machen, ihm beweisen, wie willig sie ihm gehorchte.

Sophie japste erleichtert, als ihr Herr verkündete, er würde ihr eine Erholung gönnen. Er nahm ihr den Keuschheitsgürtel ab und schickte sie unter die Dusche.

»Du darfst dir auch die Haare waschen. Danach kommst du raus auf die Dachterrasse. Es ist warm genug und deine Haare können in der Sonne trocknen.«

Sophie beeilte sich, seinen Worten Folge zu leisten und nicht mehr als nötig zu trödeln. Früher hatte sie es genossen, ausgiebig zu duschen oder lange in der Badewanne zu liegen. Aber das gehörte nun in die Rubrik Rechte, die erst verdient werden mussten. Ihre Hände huschten über alle sensiblen Körperpartien schnell hinweg, um nicht in Versuchung zu kommen.

Als sie auf die Terrasse kam, hatte Leo ein großes Polster und darauf ein kuschliges Handtuch ausgebreitet. Er bedeutete ihr, sich darauf zu legen, und zwar so, dass ihr Gesicht zur Sonne ausgerichtet war und sie blinzeln musste.

»Streck deine Arme und Beine gespreizt von dir, und stell dir vor, ich hätte dich in dieser Stellung streng festgebunden.« Er sah ihr zu, wie sie gehorchte und ihre Position einnahm. »Gut, aber spreize deine Schenkel noch mehr.«

Die Sonne prickelte wie tausende kleine Nädelchen auf Sophies Haut. Sie wusste, was passieren würde und es dauerte nicht lange, da überkam sie ein wohliges, erregendes Gefühl, wurde ihr Verlangen von Sekunde zu Sekunde mehr geschürt, weil die Hitze ihre Perle streichelte und ihren Schamlippen Saft entlockte. Zudem fühlte sie Leos Nähe körperlich. Er verfügte über eine so intensive Aura, dass eine direkte Berührung dafür nicht nötig war.

Er kniete hinter ihr und seine Hände kamen näher, nun breitete er mit den Händen ihre Haare wie Strahlen um ihren Kopf aus und entwirrte sie vorsichtig mit einer Bürste. Seine behutsamen, ruhigen Berührungen wirkten erotisierend und Sophie wusste ohne hinzusehen, wie ihre Nippel sich verräterisch verhärteten.

»Du bist lüstern, Sklavin«, flüsterte Leo ihr ins Ohr und umrundete mit seinem Finger ihre Brustwarze.

Sophie knabberte verlegen auf ihrer Unterlippe.

»Habe ich dir das erlaubt?«

»Nein, Herr«, erwiderte sie bebend. »Aber ich bin nicht frigide. Wie soll ich denn cool bleiben, wenn Sie so aufregend sind?«

Leo lachte laut auf. »Du kleine Schmeichlerin. Aber ich glaube, es ist eher die Sonne, die dich geil macht, nicht ich.«

Sophie zog es vor, nichts zu erwidern, um nichts Falsches zu sagen.

Leo streichelte mit der Haarbürste auf ihrem rechten Arm entlang, über ihre Achselhöhle, die Rundung ihres Busens entlang, hinunter zu ihrer Hüfte, dann über die Leiste zur Innenseite ihres rechten Beins. Es kitzelte entsetzlich und sie wand sich kichernd.

»Denk daran, du bist an den Boden gefesselt und kannst dich keinen Millimeter bewegen«, mahnte Leo. »Ich bin sicher, du hast ein üppiges Repertoire, dein Kopfkino betreffend.«

Wie recht du hast, dachte Sophie und presste die Lippen zusammen, versuchte ihr Kichern zurückzuhalten, und stemmte sich mit Handgelenken und Fersen in die Unterlage, um seinem Befehl Folge zu leisten. Es war schwer und sie wagte es erst, die Spannung zu lockern, als Leo aufhörte, sie mit der Bürste zu streicheln.

Eine ganze Weile geschah gar nichts. Sophie blinzelte und versuchte zwischen ihren Lidern zu erkennen, was er machte. Leo hatte es sich zwischen ihren gespreizten Beinen bequem gemacht, die Augen geschlossen, als würde er dösen. Beunruhigend fand Sophie jedoch die Bürste in seiner Hand. Zwar bestand sie aus weichen Borsten, trotzdem wollte sie es nicht auf den Versuch ankommen lassen, was er damit anzurichten verstand. Wieso eigentlich nicht? Ich bin doch keine Zimperliese! Aber eine Sklavin, die sich in Gehorsam übt! In ihrem Kopf summte und brummte es von ambivalenten Argumenten und Wünschen.

Bestimmt wollte ihr Herr sie mit seiner scheinbaren Unaufmerksamkeit nur in Versuchung führen. Jedenfalls reagierte ihr Schoß auf seine Nähe mit lüsternem Ziehen. Das Verlangen, von ihm genommen zu werden, wurde fast unerträglich. Diese Stille, nur ein Vogelzwitschern aus der Ferne, die Wärme, Leos Nähe, dieses Ausgeliefertsein, nur seinem fesselnden Willen unterworfen – es war so erregend, dass Sophie ihre Finger bebend in das Handtuch krallte und leise wimmerte.

Sie schloss die Augen. Sie musste ignorieren, dass er ihr so nah war. Gehorsam, Unterwerfung – sie durfte ihr neues Ziel nicht aus den Augen verlieren. Ja, sie war sich mittlerweile ganz sicher. Es war das Beste für sie, alles andere über Bord zu werfen, nicht mehr zu glauben, sie könne Leo manipulieren. Wenn sie seine Wünsche erfüllte – und das würde ihr nur gelingen, wenn sie mit all ihrer Kraft daran arbeitete und selbst ihren Stolz bekämpfte – dann stand der Erfüllung ihrer eigentlichen Träume nichts mehr im Wege. Den ultimativen Kick in dem erotischen Spiel mit ihrem Herrn zu erleben.

Als sie ihre Augen wieder öffnete, hatte er seinen Oberkörper entblößt. Er kniete sich über Sophie, fast berührte er sie dabei. In dem Schatten, den sein Körper auf warf, konnte sie sein Gesicht erkunden. Seine Lippen zeigten ein amüsiertes Lächeln, obwohl sich seine Augen, seine Miene, um Strenge bemühten.

»Was blüht meiner Sklavin, wenn sie nicht gehorcht?«

»Eine harte Züchtigung«, erwiderte Sophie bebend und voller Sehnsucht. Für den Fall, dass er nicht die Absicht hegte, die duftende Einladung ihres Schoßes anzunehmen, bestand zumindest im Verlauf einer Züchtigung die Chance, einen Orgasmus zu erleben. Noch war das Ausmaß seines Spankings zu schwach gewesen, nur etwas mehr als das Kratzen an der Oberfläche dessen, was sie auszuhalten fähig war.

»Dreh dich um. Auf alle Viere«, befahl er streng.

Er machte ihr Platz und Sophie kniete sich hin, die Beine leicht gespreizt. Leo stellte sich über sie, klemmte sie zwischen seinen Beinen ein und begann langsam, dann schneller und fester, ihr Hinterteil mit der Haarbürste zu bearbeiten.

Zuerst piekte es nur, dann fing es an zu stechen und zuletzt brannte und schmerzte ihre Haut überall. Sophie stöhnte. Sie versuchte still zu knien, aber es war fast unmöglich. Als sie meinte, es nicht länger zu ertragen, ohne zu schreien, hielt er inne, bückte sich tief hinunter und zupfte ihre harten Nippel. Diese waren so empfindlich vor Lust, dass Sophie auch dabei laut aufstöhnte.

»Mir scheint, dein Gehorsam wird nicht besser«, stellte Leo fast schadenfroh fest. »Du bestehst nur aus Geilheit, hm?«

War das ein Wunder? »Machen Sie mit mir, was Sie wollen, Herr. Bestrafen Sie mich. Ich will Ihnen gehorchen, aber ich kann nichts dafür, dass mich alles erregt, was Sie tun«, stöhnte Sophie.

Leo lachte. »Ach, dann bin ich also schuld daran, dass du so geil und ungehorsam bist?«

Sophie zitterte vor Erregung und zog es vor, ihm die Antwort schuldig zu bleiben. Jede erdenkliche Antwort wäre an dieser Stelle falsch und interpretierbar. Er dachte sowieso, was er wollte. Und gleichgültig ob er sich über sie lustig machte oder empört war, egal, wie er sie bestrafte, sie fand es einfach wunderbar. Noch nie hatte sich jemand so ausgiebig mit ihr beschäftigt und obgleich ihr nicht alles gefiel, war es ein einzigartiges Erlebnis. Gedanken und Gefühle schlugen über ihr zusammen. Sie wollte mehr und mehr, alles machte sie an und schraubte ihren Adrenalinspiegel höher. Zudem mahnte sie im Augenblick kein Keuschheitsgürtel zur Mäßigung.

 

Leo erhob sich, zog sie unter dem Bauch hoch und hielt sie fest, so dass sie mit ihrem Körper ein steiles Dreieck formte, ihren Po hoch erhoben. Dann drang er ohne Vorwarnung mit zwei Fingern tief in ihre Vagina ein.

Sophie stieß einen Schrei aus. Ihre Lust war fast unerträglich, verlangte nach mehr. Hätte sie sich nicht mit den Händen auf der Decke abstützten müssen, hätte sie wild um sich geschlagen. Seine zustoßenden Finger schürten ihr Verlangen, ihre Vaginalmuskeln zogen sich zusammen, brachten sie an den Rand eines Orgasmus, aber nicht mehr. Sie lechzte nach Erlösung, aber diese Penetration reichte dafür nicht aus. Praller müsste sie ausgefüllt sein, stärker penetriert werden, das Zustoßen seines Körpers spüren, wie er mit seinem Unterleib an ihr Hinterteil klatschte.

»Bitte, Herr, bitte nehmen Sie mich«, bettelte sie unter der brennenden Lust ihres Körpers, ohne wirkliche Hoffnung, dass er dies auch tun würde. Schließlich hatte er ihr ja deutlich genug zu verstehen gegeben, dass sie sich ihren Orgasmus erst noch verdienen musste. Aber einen Versuch war es trotzdem wert.

»Genügt dir das nicht?«, knurrte Leo. »Du unersättliches kleines Luder?«

Es war riskant, mehr zu wollen, er war ihr Herr und er alleine bestimmte, aber sie befürchtete auf einmal, es nicht zu ertragen.

»Bitte, Herr, bitte«, keuchte Sophie. »Nur einmal, bitte nehmen Sie mich in Besitz.« Ihr fiel nichts Weiteres ein, wie sie ihn mit Argumenten überzeugen könnte. Ihr war schwindlig vor Lust und vor Angst.

Für einen Moment befürchtete sie, er würde wieder von ihr ablassen, weil er seine Hand zurückzog und sie losließ, da riss er sich die Hose herunter, packte sie fest an den Hüften, drang schnell und tief in sie sein. Sophie schrie laut auf. Da hatte sie sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet und nun kam sie sich überrumpelt vor. Ihre Vagina zog sich ruckartig eng um seinen Penis zusammen, war feucht genug und kostete den festen und prallen Eindringling, wollte ihn tief und erobernd spüren. Oh verflucht noch mal war das gut!

Leo hielt genau in der Sekunde inne, als ihr Höhepunkt ganz nah war.

»Nun sag es noch mal«, verlangte er mit vibrierender sexy Stimme. »Bettle, dass ich dich nehmen soll!«

Er knetete ihre Pobacken und Sophie keuchte vor Erregung. Sie hatte völligen Kontrollverlust über ihren Körper. Sie war nur der Geist, der in dieser Hülle wohnte und alles als lustvoll empfand, was mit diesem gemacht wurde. Etwas mitzureden hatte sie nicht. Alles geschah und es war gut so.

»Bitte«, flehte sie kläglich. »Bitte Herr, nehmen Sie mich in Besitz.«

Obwohl sie es nicht anders wollte, war sein Zustoßen auch jetzt wieder ein wenig überraschend. Sie hatte erwartet, dass er sie länger betteln lassen würde, oder sie zuerst noch seine Hand zu spüren bekäme. Doch stattdessen stieß er zu, schnell, tief und hart, genauso wie sie es sich seit vielen Stunden erhofft hatte.

Ein heftiger Orgasmus überrollte Sophie. Das »wo und wie« war nun ohne Belang. Alles um sie herum war vergessen, wer sie war und wer er war. Sie war so lustgeladen, dass dieser eine Stoß genügte, sie in den Himmel der Lust zu tragen. Er nahm sie fast stehend und sie hatte dabei auch das körperliche Gefühl, fast in der Luft zu hängen, ohne wirklichen Kontakt zum Boden. Nur noch dieses Rauschen in ihren Ohren, das lustvolle Zucken in ihrer Vagina, die brennende Hitze in ihren Adern waren von Bedeutung. Noch mal und noch mal bebte sie, verlor den Bezug zur Realität, vergaß alles um sich herum, gab sich nur noch dieser köstlichen Erregung hin. Bis auch Leo kam, wahrgenommen nur durch den Nebel des Entzückens, der sie nun vollkommen eingehüllt hatte. Kurz darauf fühlte sie wieder die Matte unter ihren Knien, kehrte in den Bereich der Wahrnehmung zurück, fand sich in der Vereinigung ihres Geistes und ihrer Gefühle mit ihrem Körper wieder, flach ausgestreckt liegend und vom Gewicht seines Körpers niedergedrückt.

Sein Atem streifte heiß und stoßweise ihren Nacken. Keuchend rang Sophie nach Luft, am Rande des Erstickens, aber es bereitete ihr keine Angst. Es war fast ebenso berauschend wie das, was sie eben erlebt hatte und außerdem – sie hatte keine Ahnung, warum sie dies mit so unverrückbarer Sicherheit wusste – er würde ihr nichts tun, sondern immer dafür Sorge tragen, dass es ihr gut ging.

»Wie geht’s dir?«, fragte er prompt.

»Gut, Herr«, ächzte sie atemlos, nicht bereit, ihm das Zugeständnis zu gönnen, dass er sie gerade platt wie eine Flunder drückte. »Ganz wunderbar.«

»Du gibst wohl nie auf, hm?«, lachte er dröhnend und küsste sie seitlich über sie gebeugt auf die Wange.

Kapitel 14

Ganz so anstrengend und auf vollkommen unerotische Tätigkeiten beschränkt hatte Sophie sich diese Erziehungswochen nicht vorgestellt. Ihr Herr hatte seine ganz eigenen Vorstellungen, sie zu erniedrigen und in ihre Schranken zu verweisen. Nachdem sie seine Hemden und Shirts gebügelt hatte, unterzog er das Ergebnis einer Kontrolle und befand, sie solle alles feucht bedampfen und von vorne anfangen.

Sophie wäre ihm am liebsten ins Gesicht gesprungen. Drei Stunden hatte sie sich mit der Wäsche abgemüht, länger als sie jemals für sich selbst ununterbrochen gebügelt hatte. Es schien ihr, als hätte er extra die gesamte Bügelwäsche eines Monats für sie aufgespart und in seinem Schrank könne gar nichts mehr zum Anziehen sein, soviel war es. Und vor allem so aufwändig. Während ihre eigenen Blusen aus pflegeleichter Mikrofaser oder Viscose bestanden und einfach nur feucht aufgehängt werden mussten, um schön glatt zu werden, brauchte sie für jedes von Leos Hemden eine halbe Ewigkeit. Es waren schöne Hemden von guter Qualität, kein einziges mit angenähten Knöpfen am Ärmel, alle für Manschettenknöpfe ausgelegt. Der Mann war rundum ein Ästhet.

»Wütend?«, stellte ihr Herr angesichts ihres mürrischen Gesichts kurz angebunden fest. »Dem kann ich abhelfen. Fang von vorne an.«

Sophie gehorchte mit zusammengebissenen Zähnen. Sein penibles Prüfen jedes einzelnen Hemdes hatte sie nervös gemacht. Seine Miene war undurchschaubar und sie hatte die ganze Zeit über gehofft, sie würde sich aufhellen und Zufriedenheit zeigen. Doch das Gegenteil war der Fall. Ihrer Meinung nach war die Wäsche absolut faltenfrei, es handelte sich also um reine Schikane.

Gelangweilt sprühte sie einige Shirts und Hemden mit einer Sprühflasche ein und begann sie von neuem, zusätzlich mit viel Dampf, zu bügeln. Leo stand wie eine drohende Wand hinter ihr, hatte seinen Gürtel herausgezogen und klatschte ihn mehrfach auf ihren Po. Er verstand es zu züchtigen, von Null auf Hundert, ohne Vorwärmen, ohne Gnade.

Verdammt, wie sollte sie sich denn dabei konzentrieren? Je mürrischer ihr Gesicht war, desto härter ging er vor und ihr Körper reagierte darauf nicht mehr so, wie sie es gewohnt war. Keine Erregung, kein Verlangen. Sie begann allmählich diese Art der Züchtigung zu fürchten. Es kam aber auch vor, dass er sie einfach nur im Genick packte und mit der Nase bis zum Bügelbrett hinunter drückte, und sie verbal auf ihre Aufgaben hinwies. Seine Finger bohrten sich schmerzhaft fast bis in ihre Wirbelsäule und sie erschauerte in dem Bewusstsein, sich selbst in diese Abhängigkeit gebracht zu haben. Warum nur hatte sie beharrlich nach ihm gesucht?

Seufzend widmete Sophie sich wieder ihrer langweiligen Arbeit. Sie war für ihn nicht mehr oder weniger als eine Dienstmagd. Wenn sie damit fertig war, sollte sie kochen, saugen, das Bad schrubben. Was wohl Nadine gerade machte?

Sophie sah auf die Wanduhr, die im Bahnhofsuhrdesign an der Wand über dem Trockner hing. Elf Uhr vormittags. Wie viel lieber wäre sie jetzt in der Arbeit und würde sich über das Ergebnis der Wirtschaftsprüfung irgendeines Betriebes den Kopf zerbrechen, zwischendurch eine SMS an ihre Freundin schicken – was Nadine wohl glaubte, warum sie sich gar nicht meldete? Bestimmt war der Anrufbeantworter schon mit tausenden Fragen und wütenden Beschimpfungen vollgequasselt. Die nächste sich bietende Gelegenheit musste sie wahrnehmen, alles abhören und sich vor allem bei Nadine und melden. Es gab soviel zu erzählen und Leo konnte doch unmöglich vierundzwanzig Stunden lang hellwach sein und überwachen, was sie machte.

Verflixt und zugenäht! Ihre Schuld. Warum zum Teufel hatte sie sich nicht mit einem Stück Normalität begnügt? Dann säße sie jetzt nicht in der Tinte. Andere begnügten sich mit normalen Süchten wie Zigaretten, Kaffee, Süßigkeiten – aber bei ihr hatte es ja die Jagd nach sexueller Besonderheit sein müssen. Und nun? Keine Ahnung wie lange sie darauf warten musste, bis Leo ihr einmal erotische Aufmerksamkeit zuteil werden ließ.

Diese öde Tätigkeit raubte ihr jegliche Energie. Sophie gab sich einen Rück. Es war wohl besser, sich aufs Bügeln zu konzentrieren, bevor Leo wieder etwas auszusetzen fand, auch wenn sie es nicht nach vollziehbar war.

Diesmal war Leo zu ihrer Erleichterung zufrieden, als er nach eineinhalb Stunden nachschaute, wie weit Sophie mit der Bügelwäsche war. Was hatte sie anders gemacht? Sophie sah keinen Unterschied. Also reine Schikane. Oder wie Leo sagen würde: erzieherische Maßnahme. Dafür schmerzten jetzt ihre Hand, ihr Rücken, und Plattfüße hatte sie vom langen Stehen bestimmt auch. Ein schmerzender Po wäre ihr tausendmal lieber gewesen. Sie drehte sich nach links und nach rechts, vor und zurück, um ihr Kreuz wieder in Form zu bringen.

Leo gönnte seiner Sklavin keine Pause. »Ab in die Küche. Ich habe Hunger.«

Er sah ihr beim Kochen zu, ging ab und zu hinter ihr vorbei, strich dabei sanft mit der Hand über den Rücken oder Po, was Sophie völlig nervös machte, und gab ihr kleine Anweisungen zum Würzen der Speisen.

»Nicht zuviel Salz, mehr Pfeffer, mehr Oregano …«

So genau hatte sie es damit nie genommen.

»Übrigens, nach dem Essen werde ich ein Verdauungsnickerchen machen. Du darfst dich in dieser Zeit weiter in Geduld und Ergebenheit üben.«

»Ja, Herr.«

Das klang nicht gerade viel versprechend. Sophie fragte sich, wie das gehen sollte. Sie übte sich doch schon den ganzen Tag darin zu warten, Geduld zu zeigen, Fleiß und Ergebenheit, indem sie alles erledigte, was er ihr auftrug. Ihre Fantasien bestanden allerdings darin, vollkommen dominiert zu werden. Aber im erotischen Sinne, nicht mit Hausarbeit. Was Leo wohl für die nächsten Tage geplant hat? Würde sie ihn jemals wirklich aus tiefstem Herzen und absolut devot akzeptieren? Es würde entweder sehr schmerzhaft werden, dies herauszufinden, oder sehr langweilig, so wie an diesem Tag. Sophie gähnte herzhaft. Auf jeden Fall fiel es ihr von Stunde zu Stunde schwerer, seine Aufträge artig auszuführen. Es machte sie unzufrieden und zornig.

»So, das kann jetzt ein wenig vor sich hinköcheln«, stellte Leo nach einem kontrollierenden Blick in den Topf fest. »Deck den Esszimmertisch für sechs Personen.«

Sophie zog die Augenbrauen hoch. »Bekommen wir Besuch? Das Essen reicht aber nicht für …«

Sie verstummte unter Leos finsterem Blick. »Das weiß ich. Hinterfrag nicht alles, Sklavin! Dies ist ein Probelauf, denn wir werden häufiger Gäste haben, wenn auch nicht in deiner Lernphase.«

Ein bisschen Abwechslung und andere Personen um sie herum, wären auf jeden Fall spannend. Wie sein Bekannten- und Freundeskreis wohl aussah? Andererseits bestand die Frage, ob sie sich dazu etwas anziehen durfte. Und was, wenn es gar nicht seine Bekannten waren, die er einlud, sondern eine reine Männerrunde, die … Sophie schnappte nach Luft. Nein, er hatte unterschrieben, für ihr Wohl zu sorgen. Dazu gehörte nicht, sie mit anderen zu teilen. Besser, sie zähmte ihre Neugierde und wartete einfach ab, was er vorhatte. Zuviel Kopfkino würde sie nur verrückt machen. Und es war ja noch Zeit bis zur ersten Einladung, hatte er gesagt.

Leo zeigte ihr, wo alles zu finden war, dann begann sie zu decken. Sechs silberne Dekorteller, darauf jeweils einen flachen Teller, darauf einen kleineren Suppenteller, diverse Gläser für Wein und Wasser, sowie Silberbesteck für ein mehrgängiges Menü. Silberbesteck – Sophie hatte so etwas schon lange nicht mehr in der Hand gehalten. Ihre Oma hatte so etwas noch besessen. Aber irgendwie, fand sie, hatten die Speisen damit anders geschmeckt. Vielleicht war das aber auch nur Einbildung.

 

»Wie du siehst, ist das Tafelsilber ein wenig angelaufen. Denk dran, sobald du Zeit hast, es gründlich zu polieren«, wies Leo auf die dunklen Stellen hin. »Damit es blitz blank glänzt, wenn unsere Gäste zum Essen kommen.«

»Ja Herr«, seufzte Sophie. »Und wann wird das sein?«

Leo lächelte nachsichtig und gab ihr einen Klaps. »Du wirst es früh genug erfahren.«

»Das muss noch besser werden, die Gläser genau ausrichten, siehst du – so. Ebenso das Besteck.«

Nachdem er dies und das kritisiert und hin und her gerückt hatte, zeigte er Sophie, wie man die Serviette zu einem schönen Anblick formte.

Mittlerweile war das Essen fertig gegart. Leo setzte sich ans Kopfende und ließ sich von Sophie auftischen. Der Rest des Porzellans blieb ungenutzt, denn während er in Ruhe speiste, musste sie zu seiner linken Seite knien und wurde von ihm gefüttert.

»Kopf höher, Mund auf, achte auf deine Haltung, Schultern zurück …«

Obwohl ihr das Essen mit seiner Hilfe gut gelungen war, wollte es ihr nicht so recht schmecken. Ständig hatte er etwas zu bemängeln. Konnte sie ihm überhaupt etwas recht machen? Und fand er den Ausblick auf ihre Brüste überhaupt nicht aufregend?

Sophies Mut sank. Vom Dessert bekam sie nichts ab.

Endlich erteilte er ihr auch ein kleines Lob. »Hm, köstlich. Das hast du gut gemacht. Du gestattest, dass ich das selbst aufesse?«

Aber gewiss doch!, hätte Sophie am liebsten mit einer gehörigen Portion Sarkasmus erwidert, aber sie beschränkte sich darauf, das zu denken. Für ihre Linie war es jedenfalls besser, nicht dieser kaloriereichen Köstlichkeit zu verfallen.

Offensichtlich war Leo ein Freund der Mousse au Chocolat. Er leerte das Dessertschälchen unter vielen genießerischen Hmm’s alleine und würde vermutlich auch die anderen, die im Kühlschrank standen, selbst verputzen.

Bevor Leo sich zu einem Verdauungsschläfchen hinlegte, öffnete er die Tür zum Spielzimmer und Sophies Herz hüpfte in freudiger Erwartung, dass er sich dort drinnen zuerst noch mit ihr beschäftigen würde. Endlich eine Belohnung für all die Schufterei. Es war ihr mittlerweile vollkommen gleichgültig wie die aussah. Das Spielzimmer bot so viele Möglichkeiten. Ihr Vergnügen war auf jeden Fall gesichert.

Mit einer Geste forderte Leo sie auf, sich an das Andreaskreuz stellen und Sophie nahm freudig ihre Position ein. Endlich, sie hätte nichts dagegen, ordentlich ausgepeitscht zu werden. Hauptsache, Leo widmete sich ihrem Körper, irgendwie würde sie zu ihrer Befriedigung kommen.

Leo fesselte seine Sklavin sorgfältig mit Händen und Füßen an das Andreaskreuz. Er ließ sich Zeit und Sophies Nervosität nahm von Sekunde zu Sekunde auf unerträgliche Weise zu. Seine flüchtigen Berührungen fühlten sich wie Stromschläge auf ihrer Haut an, die in ein sinnliches Kribbeln übergingen und ihre Schamlippen benetzten. Als er ihr sogar den Keuschheitsgürtel auszog, entwich ihrem Mund ein sehnsüchtiges Keuchen. Sofort biss sie sich schuldbewusst auf die Lippen. Noch hatte Leo ihr nicht die Erlaubnis erteilt, geil zu sein.

Er tat so, als hätte er nichts gehört, schenkte ihr sogar ein Lächeln und fuhr mit einer überaus sinnlichen, zarten Bewegung ihre Lippen nach, beugte sich über ihr Gesicht und gab ihr einen langen, intensiven Kuss. Wie sollte sie aus diesem Mann schlau werden und sich korrekt verhalten, wenn er selbst ambivalent in seinem Verhalten war?

Er streichelte ihr zärtlich über die Brüste, fuhr ihre Rundungen nach, zupfte sanft an ihren Nippeln. Sophie schmolz unter seiner Nähe und erotischen Ausstrahlung dahin. Dies war die schönste Sache, dem Partner ausgeliefert zu sein. Sie seufzte leise und wäre bereit, all die Schikanen zu verzeihen, wenn …

Unvermittelt hörte er auf und ging aus dem Spielzimmer, ohne es zu schließen. Er kam nicht wieder zurück. Von ihrer Position aus konnte Sophie das Bett sehen und kochte vor Wut, als sie beobachtete, wie er es sich darin gemütlich machte. Wie gerne würde sie sich an ihn kuscheln, ihn riechen, seine Wärme auf ihrer Haut fühlen, ihm einfach nur ganz nah sein.

In der Hölle sollte er schmoren! Das konnte doch nicht wahr sein, dass er sie hier, in dieser Stellung zurückließ, ohne mit ihr zu spielen.

Sophie biss sich auf die Lippen, um nicht zu schreien und ihn mit sämtlichen Schimpfworten einzudecken, die ihr einfielen. Doch das war noch nicht alles. Je länger sie warten musste, bis er aufwachte und sie losband, desto heißer wurde sie. Als hätten seine Finger die sinnliche Berührung zurückgelassen, sehnte sich ihre Haut danach, mehr davon zu spüren. Im übrigen war so angenehm, wie ihre Scham von der Luft des Raumes umspielt wurde, ohne den Druck des Gürtels, ihre Lust geschürt von der gespreizt gehaltenen Position ihrer Schenkel.

Leo, dieser Schuft! Er wusste bestimmt, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte. Er hatte Macht über sie, oh ja, und wenn sie es genau bedachte, war dies nicht genau das, was sie gewollt hatte? Sein Wille geschehe. Vielleicht bedurfte es ja dieser Vorbereitung mit der langweiligen Haushaltsarbeit, für die sie ihn verflucht hatte, damit sie jetzt, in dieser Situation, eine bisschen Dankbarkeit für jede liebevolle Geste, für jedes kleine Zugeständnis verspürte. Dankbar? Sie musste vollkommen von Sinnen sein! Oder doch? Ja, irgendwie, auch wenn das absurd war, war sie ihm dankbar, dass er sie schmachten ließ und unnachgiebig war. Es zeigte ja auch nur wieder in aller Deutlichkeit, wer hier der Herr im Hause war.

Sophies Augen fielen zu, ihr Kopf driftete in Träumereien ab und sank nach vorne. Mit geschlossenen Augen gab sie sich ganz der Vorstellung hin, Leo käme zurück, berühre sie überall. Alleine die Vorstellung machte sie heiß und sie stöhnte wohlig unter der sinnlichen Lust, als Finger zart über ihre Klitoris fuhren, darauf verweilten und …

Ein zorniges Knurren und riss sie aus ihren Gedanken.

»Habe ich dich erwischt?«

Sie benötigte einige Sekunden um zu realisieren, was passiert war. Sie hatte geträumt. Schön und lustvoll geträumt. Hatte sie dabei etwa laut gestöhnt?

Tatsache war, Leo hatte sein Bett verlassen, stand nun dicht vor ihr, hellwach und aufmerksam, die Dominanz in Person, und Sophie überlegte, es wäre klüger, vorerst nichts zu erwidern. Sie konnte ihm ohnehin nichts vormachen. Sein Blick auf ihren Schoß genügte, um ihr Begehren zu erkennen und dabei noch zu steigern. Sie wollte ihn. Nein, es musste nicht Er sein, irgendein Mann wäre ihr auch recht gewesen. Hauptsache er vögelte sie und stillte ihre Lust.

»Nun, ich werte dein Schweigen als Schuldbekenntnis. Lustvolle Träume sind verboten, das weißt du. Das Recht auf Lust musst du dir erst noch verdienen. Dann werde ich mal überlegen, womit ich dich am besten bestrafe.«

Seine Worte verkündeten Unheil, seine Miene war streng. Seine Stimme passte jedoch überhaupt nicht dazu. Sie war sanft, schmeichelnd, voller Gefühl. Sophie hätte schreien mögen. Seine Art ging ihr durch und durch, verwirrte sie auf eine Weise, die sie so noch nicht kannte und mit der sie nicht umzugehen verstand.

Herrgott noch mal, zehn Tage würden nicht genügen, sich ganz und gar auf diesen Mann einzulassen, so wie er es von ihr erwartete. Und was erwartete sie von sich?

Als sie hinter sich ein sirrendes Geräusch in der Luft vernahm, spannte sie unbewusst ihre Muskeln an. Mit wie viel Gleichgültigkeit hatte sie in der Vergangenheit die Entscheidungen ihrer Tops hingenommen, welches Spielzeug sie auswählten. Doch nun – Leo verstand es, ihre Nerven zu strapazieren. Bestimmt würde es sehr schmerzhaft werden und genau das brauchte sie jetzt. Eine intensive Ablenkung, etwas, was ihre Sinne bündelte. Trotzdem hätte sie gerne gewusst, mit was er sie züchtigen würde, bevor er loslegte. Würde es stechen oder brennen, würde der Rohrstock Striemen auf ihre Haut zeichnen oder bevorzugte er etwas großflächiges in der Art eines Teppichklopfers?