Nahrungsergänzung im Selbstversuch

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Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Das war im Sommer 2019. Im Januar 2020 war das Manuskript fertig. Dann kam Corona, und alles schien wichtiger als dieses Buch. Wenn Sie daher im Text z. B. lesen: „letzten Winter“, dann ist 2018/2019 gemeint, „diesen Winter“ muss man mit 2019 bis Januar 2020, also vor Corona lesen. Und das für „diesen Winter“, soll heißen März 2020, gebuchte Skifahren auf der Seiser Alm (S. 22) hat nach Verschiebung auf 2021 natürlich auch nicht stattgefunden. Vielleicht klappt’s ja stattdessen mit dem Wandern.

An meiner neuen, generellen Gesundheit hat sich aber auch im Corona-Jahr 2020 und bis heute (März 2021) nichts geändert, immer noch – wie für die Vorjahre geschildert – keinerlei Malaisen, natürlich auch kein Corona.

Und jetzt in medias res, mitten hinein ins Thema.

1 t1p.de/LBZU

1 t1p.de/4h6z

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Winding back the clock – mein privater Jungbrunnen-Cocktail
Wie ich in den Jungbrunnen gefallen bin

Wenn die Zauberfee sagt, sie könne uns 30 Jahre jünger machen, aber wir müssten uns entscheiden, ob sie Körper oder Geist verjüngen solle, was würden wir über 50- bis 70-Jährigen antworten? Die meisten, ohne zu zögern: „Gerne 30 Jahre jünger, aber wenn ich mich entscheiden muss, dann bitte körperlich!“ Und das heißt natürlich: bitte auch im Gesicht (siehe Umschlagfoto)! Auch wenn es jeden ein bisschen anders trifft, kann jeder über 50 oder 60 etwas von den Zipperlein des Alters erzählen. Wir wünschen uns körperlich um 30 Jahre verjüngt, weil wir dann, ohne darüber nachzudenken, die Treppe statt des Aufzugs nehmen oder eine Woche Ski fahren könnten, ohne uns vorher im Fitnessstudio zu quälen. Weil wir jetzt morgens aufwachen und der Rücken ziept, weil die Gelenke sich melden, wenn Regen im Anzug ist, weil dies, weil jenes. „Dann muss das wohl so sein“, dachte ich noch vor fast zwei Jahren.

Früher einmal habe ich unregelmäßig, aber intensiv Squash gespielt. Ohne Training und ohne Probleme. Später bin ich jedes Jahr im Winter eine Woche oder zehn Tage Ski gefahren. Immer den ganzen Tag lang, vom Frühstück bis zum Stillstand der Lifte – ohne gymnastische Vorbereitung und ohne Folgen. Das Skifahren habe ich vor gut zehn Jahren eingestellt, weil mir schon am zweiten Tag die Beine zitterten.

Und dann bin ich in einen Jungbrunnen gefallen, aus dem ich gefühlt mindestens 20 Jahre jünger wieder aufgetaucht bin. Über Nacht. Natürlich nicht äußerlich. Das Gesicht, das mir im Spiegel entgegensieht, ist immer noch der sichtbar 65-Jährige. Aber rein körperlich fühle ich mich wie allenfalls 45, leistungsfähig, wendig und vor allem: so gesund wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Vor ein paar Wochen – viele, viele Monate nachdem ich die ersten Kapitel dieses Textes erstellt hatte – habe ich wieder angefangen, Tischtennis zu spielen. Wer das mit Ping-Pong verwechselt und es nicht für einen Leistungssport hält, macht übrigens einen schweren Fehler: Zweieinhalb schnell gespielte Stunden und ein durchgeschwitztes T-Shirt später weiß man das. Und die schaffe ich heute problemlos. Anders als meine teilweise viel jüngeren Kollegen auch ohne Pause. Und nichts ziept oder zittert dabei, und nichts zwickt am nächsten Tag. Diesen Winter habe ich mir fest vorgenommen, auch die Skier wieder auszupacken, mittlerweile ist der Urlaub fest gebucht. Weil ich es mir jetzt wieder genauso zutraue wie noch mit 40 oder 45: ohne darüber nachzudenken und ohne sechs Wochen vorher Skifitness zu trainieren.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Im Internet kursiert ein netter Sinnspruch von Ashley Montagu: The idea is to die young – as late as possible.“ Ich würde ihn etwas frei so übersetzen: „Die Kunst ist, jung zu sterben – aber reich an Jahren“, und meinerseits ergänzen: „Wenn du krank bist – geh zur Ärztin. Wenn du gesund bleiben willst, musst du dich selbst darum kümmern.“

„Warum so viele Menschen den größten Unsinn glauben“, titelt der SPIEGEL in einem Artikel über Verschwörungstheorien und führt unter anderem als Beispiel für solch abstruse Ideen an: „‚Big Pharma‘ zerrüttet aus Profitgier die Volksgesundheit, gedeckt von höchsten Kreisen!“ Später heißt es dazu: „In der Realität wäre keine Verschwörergruppe imstande, die arglose Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg nach sinistren Plänen zu steuern. Vollends unmöglich wäre es, solche Umtriebe auch noch die ganze Zeit geheim zu halten.“ (t1p.de/og1p)1. Völlig richtig, aber: Das hat „Big Pharma“ gar nicht nötig. „Big Pharma“ ist auch nicht per se böse, jedenfalls normalerweise nicht – die meisten „bösgläubigen“ Aktionen (so nennt der Jurist das) kommen ja über kurz oder lang auch raus, man denke an Contergan oder – sehr aktuell – an Oxycontin und andere Medikamentenskandale. Die sind zum Glück die seltene und große Ausnahme. Aber Pharmafirmen wollen und müssen Geld verdienen. Und das ist auch völlig legitim. Ärzte auch. Die häufig kolportierte Geschichte von den chinesischen Barfußärzten, die nur bezahlt wurden, solange die Menschen gesund blieben, aber nicht, wenn sie krank wurden oder waren, zeigt, wie man ein „Belohnungs-system“ richtig ansetzt. Dem Arzt wurde Gesundheit vergütet, sodass er ein hohes Interesse daran hatte, die Menschen gesund zu erhalten. Von unseren Ärzten müssen wir das als moralische Verpflichtung erwarten, aber „belohnt“ werden sie dafür nicht. Besser gesagt: Richtig entlohnt werden sie leider nur, wenn wir krank sind. Dazu hat der Dichter Eugen Roth, scharfzüngig wie sonst auch immer, Folgendes gereimt:

Gleichgewicht

Was bringt den Doktor um sein Brot?

a) die Gesundheit, b) der Tod.

Drum hält der Arzt, auf daß er lebe,

uns zwischen beiden in der Schwebe.

Das ist natürlich sehr bösartig, beschreibt aber doch das Dilemma der Ärzte in Bezug auf Vorbeugung deutlich. Solange an Krankheit verdient wird, solange Krankheit ein „Umsatzbringer“ ist, müssen wir uns nicht wundern, dass auch manchmal der Profit dem allgemeinen Wohlergehen im Wege steht. Oder gar der Profit für einige Wenige das Wohlergehen Vieler schädigen kann und „die Medizin“ oder „Big Pharma“ hierbei Vorschub leisten.

Wer erinnert sich noch an die famosen Margarine-gegen-Butter-Kampagnen aus den Siebzigerjahren? Bestens unterstützt von einigen geltungssüchtigen Kardiologen, die in der bösen Butter die Ursache für Herzinfarkt und Arterienverkalkung gefunden haben wollten? Dass sie für ihre „Studien“ – inzwischen samt und sonders widerlegt – fürstlich bezahlt wurden, wen wundert das denn wirklich? Und wie war das mit den Eiern und dem zu hohen Cholesterinspiegel? Alles Mumpitz, wie wir inzwischen wissen, mit dem man aber famos die teuren Cholesterinsenker verkaufen kann. Nein, wie in jedem Bereich unseres Lebens menschelt es eben auch im Gesundheitsbereich, und Boris-Johnson-Lügenbarone gibt es eben überall – leider. Man muss auch kein blanker Egoist sein, um zu verstehen, dass uns allen das Hemd näher ist als der Rock (altertümlich für Jacke/Jacket, sonst stimmt’s ja noch nicht mal für Frauen oder Schotten). Dass niemand gerne an dem Ast, auf dem er sitzt, sägt. Dass das lobenswerte Credo der ganzen Medizinbranche zwar ist, Menschen bestmöglich zu heilen, aber nicht unbedingt, sie gar nicht erst erkranken zu lassen. Es ist also leicht nachzuvollziehen, dass „billige Gesundheit“ nichts ist, was der medizinisch-wissenschaftliche Komplex unbedingt und zuallererst befördern möchte. Mehr als wiederkehrende Aufrufe zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung können wir nicht erwarten.

Ein Belohnungsprinzip für gesunde Patient*innen, wie bei den Barfußärzten, wäre ideal. Wir hingegen zahlen stattdessen regelmäßig in die Krankenversicherung ein, um im Zweifel halt auch mal krank sein zu dürfen, ohne gleich wirtschaftliche Not zu leiden. Trotzdem: Krank sein macht nicht wirklich Freude, und die meisten Menschen wären wohl, wenn sie wählen könnten, lieber gesund. Und sie hätten gerne lange gelebt, bevor sie „jung“ sterben – jung im Sinne von: körperlich und geistig gesund geblieben. Wer das wirklich will, muss sich aber ein bisschen kümmern. Ich tue das, und ich fühle mich mit 65 besser, als ich mich mit 45 gefühlt habe, körperlich meine ich. Im Kopf ist man doch sowieso ewige 35, oder? Wer in späteren Jahren aber auf der Treppe ächzt, mal wieder schlecht geschlafen und dafür morgens auch noch „Rücken“ hat, dem wird auf drastische Weise klar, dass Altern wohl doch ein Massaker ist, wie Philip Roth es in seinem Buch Jedermann formuliert hat: „Das Alter ist kein Kampf; das Alter ist ein Massaker.“ Und: „Was man alles bekommen kann, selbst wenn man sich fünfzig Jahre gesund gehalten hat. Was alles nachlässt. Wie sich das anfühlt, das ganze Elend, das sich Alter nennt“, zitiert – stark verkürzt – die WELT in einer Rezension des Bestsellers. (t1p.de/hfhm)1

Das muss aber nicht so sein, das ist meine feste Überzeugung. Um das besser erklären zu können, muss ich kurz über Autos reden. 99 Prozent haben noch einen Verbrennungsmotor, und der braucht Sprit. In einen Benzintank darf man keinen Diesel füllen. Der Kühler braucht Wasser, das ist klar, und die entsprechende Anzeige darf man nicht ignorieren, sonst geht der Motor kaputt. Das Gleiche gilt für den Ölstand, da sollte man das Aufleuchten der Warnlampe gar nicht erst abwarten. Und dann noch der Reifendruck. Das wären mal die wichtigsten Dinge. Und wir kümmern uns darum, weil wir das teure Auto ja nicht vorzeitig ruinieren wollen. Wir fahren in die Werkstatt zum Check, und auch die kümmert sich vorsorglich um alles, was vielleicht schadhaft werden könnte.

 

Die Reifen sollten normalerweise mindestens zwei Bar Druck haben. Wenn man mit nur noch einem Bar durch die Gegend rollt, kann man die Reifen nach 20 000 oder 30 000 Kilometern wegschmeißen, weil sie dann an den Rändern innen und außen total abgefahren sind. Und wenn wir vier Bar Druck draufgeben, ist es umgekehrt, die Mitte der Lauffläche wölbt sich nach außen und nutzt sich schneller ab als die Ränder des Profils. Genau deshalb kontrollieren wir den Reifendruck. Natürlich ist auch das Fahrverhalten beim Notbremsen und in schnell gefahrenen Kurven deutlich schlechter, wenn der Druck falsch ist, aber man müsste schon über ein sehr empfindliches Popometer verfügen, um einen abweichenden Reifendruck durch das Fahrverhalten des Autos zu erspüren. Ich bin schon mit nur einem Bar auf einem Hinterreifen gefahren, der sich ein winziges Stückchen Stahldraht einverleibt und über Wochen den Druck verloren hatte. Obwohl ich eine kurvige, einsame Waldstrecke, die ich gut kenne, sehr schnell gefahren bin, habe ich nichts bemerkt. Und auch im Stand hat man nichts gesehen. Aber dieser Reifen hätte, von dem Loch mal abgesehen, eben nur halb so lange gehalten wie die anderen, wäre also doppelt so schnell verschlissen. Wenn man den Motor dauernd kalt und immer unter dem Mindeststand an Öl durch die Gegend prügelt und mit zu wenig Kühlwasser Höchstgeschwindigkeiten fährt, dann muss man sich nicht wundern, wenn die Maschine mit 60 000 Kilometern das Zeitliche segnet. Ein gut gepflegtes Auto dagegen kann in zehn Jahren locker 300 000 Kilometer zurücklegen, und alles funktioniert noch wie ehedem.

Das Auto kaufen wir, und es ist teuer, also soll es bitte lange halten, 200 000 Kilometer mal wenigstens. Damit es das tut, pflegen wir es. Das alles ist Vorsorge, und die ist für uns selbstverständlich. Und wenn dann trotzdem mal was kaputt geht, dann wird die Werkstatt das natürlich auch reparieren. Aber besser, es geht erst gar nichts kaputt, denn die Vorsorge ist deutlich billiger als die Reparatur.

Das Beispiel Auto deutet auf zwei Dinge hin: Höchstbelastungen sind eher funktionszeitverkürzend – Sie dürfen diese Metapher gerne auf Hochleistungssportler übertragen, die schon mit Anfang 30 massive körperliche Wehwehchen haben. Und dauerhafte Mangelzustände wie zu geringer Druck im Reifen, zu wenig Wasser im Kühler und zu wenig Öl im Motor sind auch nicht hilfreich, wenn der Gegenstand des Interesses möglichst lange überdauern soll. Und auch das dürfen Sie als Metapher für unseren Körper beziehungsweise seine Versorgung mit den nötigen Hilfs- und Betriebsstoffen verstehen.

Wie gehen wir mit unserem teuersten Gut, dem eigenen Körper, um? Manche Menschen machen ab 50 gewisse Gesundheitsprüfungen, Blutbild, EKG, Darmspiegelung. Aber normalerweise gehen wir doch erst zum Arzt, wenn wir krank sind, und kümmern uns sonst nicht darum, ob unser Körper genug Reifendruck, Kühlwasser, Motoröl oder Bremsflüssigkeit hat. Wir scheinen zu glauben, dass wir das a) sowieso immer haben. Wir essen und trinken ja normal, da ist doch alles drin, was wir brauchen, oder? Und b) schon merken würden, wenn uns was fehlt. Das ist aber leider der größte Trugschluss. Wenn Sie kein Rennfahrer mit nervösem Popometer sind, merken Sie einen zu niedrigen Reifendruck so gut wie gar nicht – bis es zu spät ist. Bis Sie schlimmstenfalls entweder aus der Kurve geflogen sind oder bestenfalls die Reifen total abgefahren sind. Und dann heißt es Reparatur respektive Ersatz. Körperorgane, die durch stetigen Mangel geschädigt werden, können Sie aber nicht einfach mal so durch neue ersetzen. Eine Schilddrüse, die durch ständigen Jodmangel wuchert oder irgendwann den Betrieb einstellt, muss raus. Aber es gibt leider kein Ersatzteillager dafür. Und dann müssen Sie für den Rest Ihres Lebens Schilddrüsenhormone schlucken. Aber vorher haben Sie von dem Jodmangel nichts bemerkt. Der Körper ist nämlich eine verdammt schlaue Maschine, in der fast alles ein bisschen redundant ausgelegt ist. Das heißt, die meisten Mangelzustände können für eine ganze Weile vom Körper ausgeglichen und mit Gegenstrategien kompensiert werden. Aber genau wie Ihr Auto, das ohne Service und ohne ständige Kontrolle von Luftdruck, Ölstand und Kühlwasser locker 30 000 bis 40 000 Kilometer zurücklegen kann, machen sich Mangelzustände im Körper in den ersten 30 bis 40 Jahren bei den meisten Menschen eher selten bemerkbar. Dass diese Zipperleinsfreiheit ungefähr so lange anhält wie die Reproduktionsfähigkeit, finde ich lustig und aus Sicht der Natur (bloß kein vermeidbarer Aufwand!) durchaus plausibel. Die genetisch besonders gut ausgestatteten Exemplare dürfen ja auch gerne, wie schon in der Bibel stand, 70 oder 80 Jahre alt werden. Die anderen? Na ja.

Noch mal in Kürze: Beim Auto betreiben wir sehr diszipliniert Vorsorge, weil sich die Wenigsten teure Reparaturen leisten können oder wollen. Gegenüber unserem Körper verhalten wir uns anders. Die ersten 40 Jahre tun wir so, als wären wir fabrikneu, und wenn dann die Zipperlein auftreten, unser Motor ächzt und stöhnt und die Reifen auf der letzten Rille laufen, dann glauben wir, das müsse so sein, wir sind ja schließlich schon über 50. Und der Onkel Doktor soll’s dann richten. Das tut er auch, so gut er kann. Aber würde er auch einem 20-Jährigen erzählen, dass er mal Ölstand, Kühlwasser und Luftdruck kontrollieren und in Ordnung halten soll?

Merke also: Wenn du krank wirst, hilft dir – die Ärztin. Wenn du gesund bleiben willst, musst du dich selbst darum kümmern! Und zwar frühzeitig! Also schauen wir doch mal, was wir so alles checken könnten.

1 t1p.de/og1p

1 t1p.de/hfhm

Deutschland einig Mangelland

Ach, es mangelt uns an so vielem. An gutem Wetter, Fröhlichkeit der Menschen, Toleranz Andersdenkenden gegenüber, an Gerechtigkeit, sowohl sozial als auch juristisch – und an Gesundheit. Erstaunlich für ein Land mit einem der besten Gesundheitssysteme weltweit.

Sie wollen ja nicht in England krank werden, mit seinem maroden NHS-System, wo ein Bett auf dem Flur schon zum Normalfall geworden ist. Schon gar nicht in den USA, denn dort ist man dann auch gleich noch finanziell ruiniert, wie das Katja Kessler sehr humorvoll in Silicon Wahnsinn beschreibt. Ihr Sohn hatte sich auf der Rutsche in der Schule das Handgelenk gebrochen. Die Situation im Krankenhaus schildert Kessler so: „Zwei Stunden später hatten wir uns immerhin schon zu einem gelben Warndreieck vorgearbeitet: X-ray, Röntgen. Dafür hatte ich auch nur zehn Formulare ausfüllen und dreimal die Kreditkarte rausholen müssen. Aktuell waren wir, ohne dass groß was passiert wäre, bei einem vierstelligen Dollarbetrag. […] 60 Minuten und nochmal viele Dollars später wurden wir in einem winzigen Untersuchungszimmer mit Fernseher geparkt. […] Kurz nach halb zwölf steckte Caspars Arm […] in Gips.“ (EAN 9783547712018, S. 121 ff.)

Die Spitzenmedizin in den USA mag besser sein als unsere, ist aber leider nur von den oberen Zehntausend bezahlbar, und die breitenmedizinische Versorgung ist zum Ausgleich dafür eher schlechter als bei uns (weniger Ärzte pro Einwohner) und kostet trotzdem doppelt so viel (deutlich teurere Medikamente, hohe Arztgehälter, hohe Verwaltungsausgaben: (t1p.de/3b75)1. Aber: Bei uns sind trotz der guten medizinischen Versorgung die Krankheitszahlen und auch die Lebenserwartung leider nicht entsprechend gut. In Frankreich, Italien und Griechenland liegt Letztere nämlich ein bis zwei Jahre höher. Im Vergleich zu den Mittelmeerländern sind bei uns Herz- und Kreislauferkrankungen deutlich verbreiteter. Schuld daran soll vor allem die ungesündere Ernährung sein. Sie wissen schon, besser wäre Mittelmeerdiät und so. Da ist ja vielleicht etwas dran. Andererseits waren die deutschen Männer 2011 zu 16,6 Prozent adipös, also schwer übergewichtig mit einem BMI über 30. In Italien waren es nur 9,9 Prozent. Aber vielleicht ist die mediterrane Diät ja auch für beides verantwortlich? Brauchen wir also nur etwas Olivenöl statt Butter und Rotwein statt Bier? Sind wir mit allem Notwendigen versorgt? Bleiben wir gesund, wenn wir uns einfach nur ausgewogen ernähren (was auch immer das ist)? Die Wahrheit ist: Nein, das kann gar nicht klappen. Schon der tägliche Apfel, der doch den Doktor fernhalten soll („An apple a day keeps the doctor away“), tut das heute nicht mehr. Ja, zu Zeiten unserer Ururgroßeltern, da enthielt der Apfel noch viele Ballaststoffe und Vitamine und wenig Zucker, nämlich nur drei Prozent. Heute hat er mit 15 Prozent gut fünfmal mehr Fruchtzucker (das ist der, der die Fettflecken auf der Leber verursacht, siehe Zuckerbuch), und von Vitamin C ist nichts mehr zu finden: „Bis zu 12 Monate frösteln Äpfel nach der Ernte im Lagerhaus, um noch etwas nachzureifen und Zucker zu bilden. Auf Kosten der Vitamine? Oh nein, sagt der Südtiroler Bio-Genossenschaftsbauer. Die seien auch nach einem Jahr noch vollzählig vorhanden. [Sternekoch] Müller lässt trotzdem testen. Das Ergebnis: Nach einem Jahr Lagerung enthält der Apfel kein nachweisbares Vitamin-C mehr. Ein Apfel am Tag? Bringt offenbar auch nichts mehr“, heißt es in einem Artikel im FOCUS (t1p.de/2zm1)2. Ob die DGE das weiß? Noch nicht einmal, wenn wir uns richtig gesund, also zum Beispiel vegan und biologisch ernähren, können wir uns mit allen notwendigen „Betriebsstoffen“ ausreichend versorgen. Ich habe das für mich nur über Experimente herausgefunden, davon will ich im Folgenden mehr erzählen. Aber eines dieser Experimente ziehe ich vor, weil es, nun ja, ein wenig aus der Reihe fällt, nicht besonders aufregend war, auch etwas Durchhaltevermögen gebraucht hat, aber auch eine ganz wichtige Botschaft enthält: Auch wer wie ich meint, sich normal und ausgewogen zu ernähren, kann sehr wohl in Mangelzustände geraten. Denn die heutigen Lebensmittel sind selbst schon mangelhaft. Das sagt jedenfalls der Apotheker Uwe Gröber, der gemeinsam mit einigen Professoren einige Bücher über Mikronährstoffe geschrieben hat (t1p.de/paza)1: „Von 1914 bis 2018 haben Lebensmittel wie Kohl, grüner Salat, Tomaten und Spinat etwa 90 Prozent ihres Gehaltes an Magnesium, Kalzium und Eisen verloren.“

Im Rohmanuskript zu meinem Zuckerbuch stand unter anderem auch dieser Satz: „Zwei Dinge will ich noch in Zukunft testen: Selen und Lithium!“ Zum Selenmangel stand dort weiterhin: „Selen gehört zu den essentiellen Mineralstoffen, mit denen wir eigentlich durch die Nahrung gut versorgt sein sollten. Sollten! Wir brauchen Selen für ganz vielerlei, zur Synthese von Eiweißbausteinen und für unser Immunsystem. Äußerlich bemerken Sie einen Selenmangel vielleicht zuerst an brüchigen Nägeln und stumpfen, dünnen Haaren – aber warum Mangel?“ Tatsächlich begannen sich damals bei mir die Brüche und Risse in den Fingernägeln zu häufen. Was vorher vielleicht einmal im Jahr oder seltener vorgekommen war, wenn ich mit einem Fingernagel hart angestoßen war, gab es jetzt im Monats- oder Wochenabstand und die Anlässe wurden immer geringfügiger. Plötzlich sahen meine Nägel so aus wie die, die man früher in TV-Zeitschriften sehen konnte: mit einem dicken schwarzen Kreuz durchgestrichene lange Nägel einer Frau mit hässlichen Bruchrändern vorne dran. Daneben war dann der perfekte Nagel abgebildet, und das Ganze war Werbung für „Dr. Beautys Gesundheitspillen“ oder so. Und ich meinte mich zu erinnern, dass diese Pillen vor allem viel Selen enthielten. Also mal das Internet befragen. Eindeutig: Selenmangel und brüchige Nägel korrelieren stark. Selentabletten sind frei verkäuflich, und Selenase XL nicht gerade die billigsten. Aber was soll’s, probieren kann man das ja mal, oder? Gesagt, getan und brav jeden Morgen meine Selentablette geschluckt. Das Ergebnis war bei mir völlig eindeutig, auch wenn es einige Wochen oder eher Monate dauerte, denn so schnell wachsen Nägel ja nicht: Die Anfälligkeit für Brüche ließ immer mehr nach, die Nägel wurden elastischer und jetzt, nachdem ich seit gut drei Jahren regelmäßig Selen zu mir nehme, kann ich mich an den letzten Nagelbruch gar nicht mehr erinnern.

Na gut. Einzelfall, oder? Zumal man, wenn man nach „Selentabletten“ sucht, auch auf Artikel stößt, die verkünden: „Nahrungsergänzungsmittel mit Selen: Hilft nicht viel – schadet im Zweifel“ (t1p.de/wwlh)1. Und zwar von der Stiftung Warentest! Genauer heißt es dort: „Nahrungsergänzungsmittel mit Selen sollen Haut und Haaren gut tun, die Zellen schützen und sogar Krankheiten verhindern. Doch wissenschaftlich belegt ist der Nutzen nicht. Tatsächlich bestätigt jetzt eine große Studienauswertung, dass zusätzliche Selen-Zufuhr nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Und bei übermäßiger Einnahme kann es sogar schaden.“ Ah ja. Aber mit Herz-Kreislauf hatte ich doch gar nichts am Hut? Ich hatte brüchige Nägel – und dagegen hat es klar geholfen. Und dann heißt es weiter unten: „Normale Ernährung reicht meist zur Versorgung.“ Soso. Bei mir offenbar nicht. Sie merken schon, ich bin ein bisschen überkreuz mit diesem Bericht, aber das ist ja auch klar, denn da wird dann auch noch ausdrücklich gewarnt, es könne auch schaden! Mal sehen. Die Verbraucherzentrale sagt dazu: „Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt eine Tagesmenge von 45 Mikrogramm in Nahrungsergänzungsmitteln nicht zu überschreiten. Akute Symptome einer Überdosierung (möglich ab ca. 300 Mikrogramm pro Tag) sind […]“ (t1p.de/81l0)1. Ab 300 Mikrogramm? Das ist siebenmal mehr als der Tagesbedarf. Und wie viel hat eine von meinen Tabletten? Es gibt sie in Dosen von 50, 100 und sogar 200 Mikrogramm, das sind die oben erwähnten XL. Selbst mit den stärksten (und teuersten) Tabletten kann man sich also wohl kaum vergiften. Außer man nimmt mehrere davon, wie eine Frau, die, wie die Ärztezeitung berichtet, mit 50 fast blind und dement ins Krankenhaus gekommen ist: Sie hatte jahrelang die 200er-Tabletten genommen, und ihre früheren Selenwerte waren nur knapp über der normalen Obergrenze gelegen. Dann aber hatte sie sechs Monate lang täglich sechs bis sieben Stück eingenommen. Ihr im Krankenhaus gemessener Blutwert war um das 50-Fache erhöht. Es dauerte bei totalem Selenentzug immerhin zwei Jahre, bis alle Symptome wieder verschwunden waren und sich der Blutwert normalisiert hatte. Eine Hirnatrophie aber wird ihr bleiben (t1p.de/neq2)2. Also deshalb wird gewarnt. Na gut. Aber ich gehöre auch nicht zu den Leuten, die versuchen, ein rohes Ei in der Mikrowelle zu garen, und sich über die Dampfexplosion wundern, die dann folgt und eine verdammte Schweinerei hinterlässt.

 

Zurück zu der Aussage, wir bekämen über die Nahrung genug Selen. Diese Feststellung ist sicher in vielen Fällen falsch, in meinem ganz besonders. Zum einen beziehen wir Selen bei normaler Ernährung vor allem aus Getreide, das heißt etwa aus dem Mehl im Brot, Kuchen etc. pp. Das Selen im Getreide kommt aus dem Boden, und die Böden in Mittel- und Nordeuropa gelten als selenarm, weil sie schon Millionen Jahre alt und entsprechend ausgewaschen sind. Die Finn*innen – dort sind die Böden noch etwas selenärmer – haben daraus ihre Schlüsse gezogen: Der Dünger, der auf die Felder ausgebracht wird, wird in Finnland mit Selen angereichert, so wie bei uns das Salz mit Jod. Bei uns passiert das nicht, deshalb ist unser Getreide und damit auch das Brot eher selenarm. Bei mir kommt noch dazu, dass ich nur noch wenig Brot esse, Kuchen schon gar nicht – kohlenhydratarme Ernährung halt, sonst nehme ich leider zu. Und relativ gesehen esse ich überhaupt wenig, denn der Kalorienverbrauch im Alter ist ein ganz anderer, als man uns immer weismachen will.

Was lesen wir immer? 2000 Kalorien (Kal = kcal) pro Tag für einen 70 Kilogramm schweren Durchschnittserwachsenen. Ja, manche gute BMI-Rechner berücksichtigen mittlerweile das Alter (t1p.de/r6xn)1, aber weniger als 1600 kcal (kcal) oder 1600 Kal (Kal = kcal; die Abkürzungen werden synonym verwendet und entsprechen jeweils 1000 calorien) habe ich auch dort für meine 65 Jahre noch nie gefunden.

Vor zwei Jahren habe ich mir den Spaß gegönnt und meinen Kalorienumsatz richtig messen lassen. Das ist ganz einfach: Man atmet eine Minute im Sitzen in eine Röhre, dann weiß der Computer, wieviel CO2 man ausgeatmet hat, und damit auch, wie viel Kalorien aus Kohlenhydraten, Eiweiß oder Fett verbrannt worden sind. Bei mir war der Grundumsatz 950 Kalorien plus 200 fürs Sitzen: 1150 Kalorien. Mehr braucht mein Körper nicht, leider. Würde ich die allgemein vorgegebenen 2000 Kalorien essen, also 850 mehr pro Tag, dann wären das 120 Gramm Körperfett pro Tag. 1,2 Kilogramm in zehn Tagen, über drei Kilo im Monat, die ich zunehmen würde. Selbst die Differenz zum altersangepassten BMI-Rechner mit 1600 kcal/Tag würde sich in nur einem Monat zu deutlich mehr als einem Kilo Gewichtszunahme addieren. Und jetzt wird mir klar, warum ich so viele ältere Menschen sehe, die sehr, sehr rundlich sind: Die essen die von früher gewohnten normalen Portionen – und brauchen doch nur noch die Hälfte davon!

Mit 16 konnte ich fünf Mahlzeiten am Tag verdrücken, gut 2500 Kalorien müssen das oft gewesen sein. Und ich war ein Spargel von 54 Kilogramm bei allerdings nur 1,69 Meter, trotzdem untergewichtig. Das hat sich mit 30 fast schlagartig geändert, jetzt wollte jedes Bierchen gleich zum Brauereigeschwür beitragen, und mit 53 war ich bei stolzen 81 Kilogramm angelangt. Deshalb die Umstellung auf Low Carb, und es hat auch wirklich geholfen. Binnen 15 Monaten war ich runter auf 66 Kilogramm, und über die letzten Jahre halte ich mich zwischen 68 und 71 Kilo, das heißt, bei meiner Größe pendele ich zwischen BMI 24,9 und 25,1. Das ist okay. Lieber wären mir die 66 Kilo und der BMI von 23, ich gebe es zu, aber dann zeigt es sich schnell im Gesicht, und man sieht gleich ein paar Jahre älter aus. Es ist nicht so einfach, weniger zu essen, wenn doch alles so lecker schmeckt … und auf Brot kann ich am ehesten verzichten. Womit wir wieder beim Selen wären: Wenn also die Böden, damit das Getreide und damit auch das Brot, schon selenarm sind, man sowieso wenig isst und überdies dann auch noch wenig Brot, dann ist ja wohl klar, dass die Selenversorgung unterdurchschnittlich ist. Und dann ist auch klar, warum ich mein Nägelproblem mit den Selentabletten recht schnell in den Griff bekommen habe. Mittlerweile nehme ich es nicht mehr hochdosiert als einzelne Tablette, sondern in Kombination mit anderen Mikronährstoffen, Vitaminen und Mineralsalzen in tagesüblichen Bedarfsmengen. Zusätzlich zu dem, was in der Nahrung steckt, nehme ich 45 Mikrogramm, also ungefähr 90 Prozent des normalen Tagesbedarfs, der damit gut gedeckt sein dürfte. Damit bin ich auch meilenweit von jeder Vergiftung entfernt. Und ich bin der festen Überzeugung, dass ich nicht der Einzige bin, der einen latenten Selenmangel hat (beziehungsweise: hatte). Ich verstehe zwar, dass man vor so irrwitzigen Vergiftungsaktionen wie der oben geschilderten warnen muss, aber das ist so wie mit dem Chow-Chow, den man zum Trocknen nicht in die Mikrowelle stecken sollte – ein bisschen abseitig. Und die wirkliche Botschaft, dass Deutschland ein Selenmangelgebiet ist und alle West- und Nordeuropäer, von den schlauen Finnen vielleicht abgesehen, im Durchschnitt einen Selenmangel aufweisen, die geht leider in solchen Warnungen komplett unter. Ja klar, man konnte keinen Zusammenhang finden zwischen Selenmangel und koronarer Herzkrankheit. Unser Körper ist eben doch komplexer als so ein Auto mit seinen gerade mal 40 000 Teilen. Womöglich hat man da das Falsche gesucht? Später werde ich auch noch von einem fast schon absurden Zusammenhang zwischen so einem Mikronährstoff und einem ganz anderen Blutwert erzählen. Absurd, weil offenbar kaum bekannt. Ich selbst werde jedenfalls nie mehr kein Selen zu mir nehmen, da kann mir die Stiftung Warentest erzählen, was sie will. Aber auch nicht mehr als den Tagesbedarf – wozu auch, das kostet doch Geld! Und was zusätzlich über die Nah-rung reinkommt, nehme ich gratis mit.

Meine Nachforschungen über Selen, vor allem aber das Erfolgserlebnis, dass mir binnen weniger Monate kein Nagel mehr anriss oder brach, löste ein allgemeines Interesse an allem, was der Körper so an Hilfsund Betriebsstoffen brauchen könnte, bei mir aus. Wenn schon an so etwas Einfachem wie Selen ein allgemeiner Mangelzustand herrscht, dessen Auswirkungen ganz konkret zu spüren sind, was ist dann mit den tausend anderen Vitaminen, Mikronährstoffen und Spurenelementen? Vor allem, wenn man älter ist, muss man sich über die Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen Gedanken machen, schon gar, wenn man insgesamt weniger isst. Bislang wird uns immer wieder gesagt, dass es uns bei ausgewogener Ernährung an nichts wirklich fehle und dass die Einnahme von Vitamintabletten überflüssig sei oder sogar schädlich sein könne. Wie einige Studien zu belegen scheinen, führt etwa das einstmals als Radikalenfänger hochgelobte Vitamin E (Tocopherol) bei erhöhter Zufuhr auch zu erhöhten Lungenkrebsraten bei Raucher*innen, während ein Mangel bei uns eher selten und nur in Verbindung mit bestimmten Krankheiten diagnostiziert wird. Auch Vitamin A wird in Überdosierung Schlechtes nachgesagt. Und dass Vitamin C keine Erkältung verhindert, hat sich ja nun auch herumgesprochen. Aber was ist eine ausgewogene Ernährung denn genau? Und ist dann wirklich alles drin, was ich brauche? Mal schauen: Da wäre zum Beispiel Vitamin B12. Schwangeren wird das empfohlen, genau wie B9 (Folsäure). Bitte? Wenn wir doch bei ausgewogener Ernährung angeblich alles bekommen, was wir benötigen? Und wie sagen die Frauen zu Recht: Ich bin schwanger und nicht behindert! Könnte es sein, dass wir vielleicht alle einen gewissen B12-Mangel haben, der sich allerdings nur bei Schwangeren beziehungsweise beim ungeborenen Kind besonders eklatant auswirkt? Und den allgemeinen Mangel nehmen wir vielleicht genauso wenig wahr, wie uns die rissigen Fingernägel zum Nachdenken bringen? Lästig, aber geht ja, oder? Genauso ist es offenbar. Die Vermutung, dass in der Bevölkerung ein allgemeiner B12-Mangel herrscht, liegt nahe. Und da B12 vor allem in tierischer Nahrung steckt, gilt das insbesondere für Veganer*innen. Die allerdings wissen das vermutlich alle und kontrollieren ihren B12-Spiegel regelmäßig. Aber auch wir Normalos sollten genau hingucken: „Vitamin-B12-Mangel ist weit verbreitet. Zu den Risikogruppen gehören ältere Personen, Vegetarier, Schwangere sowie Patienten mit Nierenoder intestinalen Erkrankungen. Die neurologischen Symptome des Vitamin-B12-Mangels sind unspezifisch und können irreversibel sein“, schreibt das Deutsche Ärzteblatt (t1p.de/l1pg)1. In einer der verlinkten Studien werden auch Zahlen angegeben: Fünf Prozent aller 65- bis 74-Jährigen hatten demnach einen B-12-Mangel und sogar zehn Prozent aller 75-Jährigen und Älteren.