Club Cuffs And Whips

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Seine Hand hat mir geantwortet, hat mich in die Realität zurück katapultiert und zugleich dafür gesorgt, dass ich ihm nun erst recht Grund zur Missbilligung gegeben habe. Das Glas ist leer, der Champagner tropft langsam zu Boden und alle meine Ansprüche gleich mit. Ich ahne, wenn auch nur zaghaft, was auf mich zukommt, wenn ich es mit einem dominanten Mann zu tun habe.

„Steh auf, bring das Glas weg und hol mir ein Neues!“

Ich krieche beinahe von seinem Schoß, fühle den Schmerz auf meinem Hintern aufflammen durch die Bewegung der Muskeln, doch es folgt kein erhebendes, abhebendes Glücksgefühl, wie ich es mir von meinem ersten richtigen Spanking erträumt hatte. Stattdessen nur eine Art Scham, so verwunderlich es mir auch selbst erscheint. Ja, ich schäme mich. Nicht wegen der Männer und Frauen um mich herum, die interessiert zugeschaut haben, sondern wegen meiner Zweifel, meiner Forderungen, meiner Unfähigkeit, Befehle auszuführen. Ist es nicht das, was ich wollte? Mir von einem Mann befehlen lassen?

Gleich beim ersten Mal auf ganzer Linie versagt. Nein, genau genommen beim zweiten Mal. Ich werde mich anstrengen müssen, wenn ich es besser machen will. Ich gehe also mit dem tropfenden Glas zur Theke. Und nun? Der Barmann hat vorhin nicht auf mich reagiert, wird er es jetzt tun? Ich traue mich kaum, aufzuschauen. Wie soll ich ihm meine Wünsche nennen?

Einer der Männer hilft mir. „Sag 'mein Herr' zu ihm, und schau zu Boden. Dann wird er dich schon beachten.“

Ich nicke und flüstere ein „Danke“, ehe ich das Glas über die Theke reiche und dann „Bitte, mein Herr, ein Glas Champagner“ murmle. Das Glas wird mir aus der Hand genommen. Ich schaue auf und sehe, dass der Barmann einen Blick mit meinem Spanker tauscht, dann nickt und seiner Aufgabe nachgeht. Puh, scheint so, als würde das zumindest gutgehen.

Er reicht mir ein Glas und beinahe hätte ich es verweigert, ehe ich mich eines Besseren besinne. Es ist kein schmaler Kelch, sondern eine Sektschale, wie sie irgendwann im letzten Jahrtausend üblich waren und heute absolut verpönt sind. Die Inkongruenz zwischen dem feinen Ambiente und diesem Glas verwirrt mich. Aber nein, ich werde keine Fragen stellen, die mir doch nur eine Abfuhr einhandeln würden.

Das Glas ist ziemlich voll und es braucht viel Konzentration, es ohne zu verschütten zu dem Spanker zu transportieren. Ich bin stolz darauf, dass ich auf hohen Absätzen laufen kann, doch dieser Transport ist trotzdem nicht einfach. Ich schwenke unwillkürlich meine Hüften, damit der Oberkörper stabil bleibt. Diverse Hände streicheln die so herausfordernd wackelnden Hinterbacken, aber ich lasse mich nicht ablenken.

„Benutz deine Titte zum Servieren.“

Was? Ich weiß nicht, ob mich seine Ausdrucksweise mehr schockt oder die Forderung. Wie soll das denn gehen? Über seine Wortwahl kann ich später nachdenken, das andere ist jetzt wichtiger. Soll ich das Glas etwa auf meine Brust stellen? Das hält nie! Ich erwähnte doch schon, dass meine Brüste etwas spitz zulaufen, nicht gerade die beste Unterlage für ein Glas.

„Ich will den Champagner von deinen Nippeln ablecken!“

Anscheinend hat er Mitleid mit mir einfältigem Weib. Oh, oh. Das habe ich noch nie gemacht! Meine Nippel versteifen sich auf circa Betonhärte. Deshalb also die Schale! Der Barmann wusste, was dieser Kerl wollte.

Meine Brüste fangen an zu prickeln, ohne dass sie überhaupt mit dem prickelnden Champagner in Berührung gekommen sind. Nun gut. Der Braunäugige hat sich bequem zurückgelehnt, ohne Zweifel, um mir meine Aufgabe zu erleichtern. Ich muss also nur die Spitze einer Brust eintauchen, dann kann er sie ablecken.

Der Champagner ist eiskalt und der dunkelrote Knopf an meiner linken Brust inzwischen so hart wie ein geschliffener Diamant. Mir wird heiß, ohne dass er mich überhaupt berührt hat. Ich beuge mich ein wenig vor, dann hebe ich mit der freien Hand meine Brust ein Stück an. Ich muss den Po nach hinten strecken, um auf die richtige Höhe zu kommen. Ein Tropfen fällt auf seine Backe, weil ich zu lange brauche. Er runzelt die Stirn.

„Leck das ab!“

Es fühlt sich seltsam an, aber ich tue es trotzdem. Ich lecke ihm über die Wange, spüre seine glatte Haut - er muss sich ganz frisch rasiert haben – schmecke ihn. Er lässt mich nicht genießen, sondern öffnet den Mund und erwartet die Erfüllung seines Befehls.

Der zweite Versuch klappt besser. Die heißen Lippen, die einen Teil meiner Brust umschließen, brennen beinahe auf der Haut. Der Gegensatz ist enorm. Er lässt nach wenigen Sekunden los und erwartet den nächsten Tropfen, denn mehr kann er unmöglich abbekommen.

Meine Knie werden weich, und die Haltung ist nur zum Teil daran schuld. Kälte, Hitze, Feuchtigkeit. Er lutscht meinen Nippel wie ein Eis, eine Mischung aus Lecken und Saugen. Oh Gott, wenn ich mich nur anfassen könnte, wenn ich die Hände freihätte, wäre ich schon explodiert. Oder implodiert, in dem Versuch, das Vergnügen und die Lust in mir zu behalten. Ich glaube, ich habe Gänsehaut am ganzen Körper, bis hinunter zu den Zehen.

„Genug.“

Er sagt es leise, so leise, dass ich es kaum verstehe. Das Rauschen in meinen Ohren übertönt so einiges. Beinahe hätte ich auch dieses Glas verschüttet, ich war so auf meinen Nippel konzentriert, dass ich die Haltung nur instinktiv aufrechterhalten habe. Gott sei dank, wer weiß, wie er reagiert hätte, wenn ich ihm die Flüssigkeit über seinen feinen Anzug geschüttet hätte?

„Die anderen Herrschaften möchten auch mal etwas abbekommen.“ Ich werde knallrot, und das ist mir seit der fünften Klasse nicht mehr passiert. Ich bin nicht der Typ errötende Jungfer. Immer gerade schauen, die Augenbrauen ein wenig hochgezogen, das blockt alle Versuche, mir Scham zu entlocken, ab. Bisher jedenfalls. Hier nicht. Heute nicht.

Die Loungegruppe ist jetzt voll besetzt. Fünf Männer sitzen erwartungsvoll da.

Es ist leichter bei ihnen. Warum? Keine Ahnung. Ich komme meiner Aufgabe mit der gleichen Selbstverständlichkeit nach wie jede Kellnerin, die ich kenne. Bis ich weiß, warum manche so tief in den Sitzen hängen. Nicht, um mehr Tropfen auffangen zu können. Nein, nur zum Benefit der anderen. Ich muss mich tiefer bücken, ergo wird mehr sichtbar. Meine Möse ist zur allgemeinen Besichtigung freigegeben und mein Arschloch auch. Nicht zum ersten Mal heute, aber sehr direkt, da ich den Sitznachbarn meinen Hintern quasi ins Gesicht halten muss, um an die erwartungsfroh geöffneten Münder zu kommen. Die Männer lutschen und saugen auch länger, manche knabbern und beißen. Ich verwende beide Nippel abwechselnd, so dass beide dunkelrot und geschwollen sind, bis der Letzte abwinkt. Das Spiel ist ausgereizt.

Wie die Kompassnadel vom Nordpol wird mein Blick von ihm angezogen. Er winkt mich zu sich.

Ein kurzer Fingerzeig genügt und ich knie vor ihm auf dem Boden. Braunauge nimmt mir das Glas aus der Hand, das immer noch über die Hälfte gefüllt ist. Er hält es mir an die Lippen und ich trinke durstig. Seine andere Hand liegt wieder an meiner Kehle, großflächig, ohne Druck.

Es ist ein seltsames Gefühl, sich von ihm mit einem Getränk versorgen zu lassen. Bisher hatte ich nur von sexuellen Handlungen geträumt, wenn es um Unterwerfung ging. Schwanz lutschen. Sich offen halten, sich binden lassen, immer zur Verfügung stehen. Und nun geht es um das Trinken. Ich ahne, dass er mir genauso auch Essen reichen würde. Bissen für Bissen würde ich ihm aus der Hand essen, wie ein gezähmter Hund oder ein dressiertes Pony. Eine Art der Unterwerfung, die faszinierend ist, mich tief berührt und zugleich verunsichert. Möchte ich das? Könnte ich so leben? Nein, lautet meine erste, instinktive Antwort. Und doch hocke ich hier, mache den Mund auf und schaue ihm tief in die Augen, während die Flüssigkeit mir die Kehle herabrinnt.

Nein, nein, ich will mich nicht verlieben. Nicht in einen völlig Fremden, den ich erst seit einer Stunde kenne. Genau genommen überhaupt nicht kenne, noch nicht einmal seinen Namen. Er will nur spielen. Und ich auch. Jawohl!

Oh, spielen will er!

„Bist du bereit für das obere Stockwerk?“, fragt er und ich nicke, als würde mein Kopf mit Fäden bewegt.

'Endlich', hätte ich fast gesagt, aber ich schaffe es, still zu bleiben. Der Gedanke an die Playrooms hat mich in den letzten Wochen genauso begleitet wie die Suche nach den Highheels. Die Regel ist einfach. Wenn ich mitgehe, stelle ich mich zur Verfügung. Nicht für ein wenig Anfassen oder einen Blowjob wie hier unten, sondern für alles, was den Herren so einfällt. Klar, wenn es zu weit geht, kann ich meine Ampelwörter einsetzen, aber grundsätzlich gebe ich meine Zustimmung zu allem.

Ein kleiner Schritt für den Herrn vor mir, aber ein riesiger Schritt für mich. Ich zittere innerlich und werde von Zweifeln überschwemmt. Hätte ich? Sollte ich? Oder lieber doch? Er spürt, was in mir vorgeht, vielleicht ist es auch sehr einfach abzulesen. „Ich brauche dein Wort. Sag mir, ob du bereit bist.“

Ich schlucke und obwohl ich eben erst etwas getrunken habe, ist mein Mund trocken wie ein Staubsaugerbeutel. Dann nicke ich wieder und nach einem Stirnrunzeln seinerseits antworte ich mit: „Ja, ich bin bereit.“

Seine Miene wird noch finsterer. „Das heißt: Ich bin bereit, mein Herr!“

Meine Augen sind sicher so groß wie Untertassen. Davon war in den Anweisungen keine Rede!

„Ich bin bereit, mein Herr!“, flüstere ich, aber es scheint ihm zu genügen. Er nickt kurz, dann packt er meinen Hinterkopf.

Mit einem schnellen Griff hat er meine Haare um seine Hand gewickelt und zieht daran. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Auf den Knien, nein: auf allen Vieren! Es sind nur ein paar Schritte bis zur Treppe, für mich ist es ein unglaublich weiter Weg, den ich vielleicht ohne seine Führung nicht gegangen wäre. Einmal auf der Treppe wird es leichter. Was ist selbstverständlicher, als eine Treppe hinaufzukriechen? Nun - gehen vielleicht, aber das gesteht er mir nicht zu.

 

Ich höre Murmeln hinter mir, dann habe ich eine Hand auf meinem Hintern. Sie gleitet tiefer und ein Finger dringt in meine Möse. Die Männer folgen also und warten mit dem Anfassen nicht, bis wir oben angelangt sind.

„Sie ist reif, Jason! Du hast mal wieder richtig geschätzt.“

Ah, endlich ein Name, zumindest vermute ich, dass der Name zu dem Mann neben mir gehört. Ich muss leider gestehen, dass ich mehr als reif bin. Überreif. Saftig. Und so langsam an dem Punkt, an dem ich zu allem Ja sagen würde. Ein bisschen wie ein Rausch. Hat er mir etwas in den Champagner getan? Nein, ich bin nicht betrunken, nur trunken.

Endlich werde ich sehen, hören, fühlen, was es für Möglichkeiten gibt, was zwischen Mann und Frau noch geschehen kann außer Penetration oder einem Fick, um es einfacher auszudrücken. Meine Phantasie schlägt Purzelbäume und ich bald auch, weil ich stolpere, als nicht mehr nur ein Finger in mich stößt, sondern mehrere. Die Treppe hat endlich ein Ende. Hier oben ist eine Art Flur, in dem allerdings mehrere Ledersofas und Sessel aufgestellt sind. Dann öffnen sich verschiedene Türen. Nein, es gibt keine Türen, es sind offene Durchgänge. Die Räume dahinter sind nicht blendend hell, aber doch gut ausgeleuchtet. Keine Heimlichkeiten, kein Verschmelzen im Dunkeln. Hier will man sehen und gesehen werden. Im Gegensatz zu unten läuft hier oben Musik im Hintergrund, ein wenig dumpf, aber mit stampfendem Beat. Nichts, was ich erkenne, aber vielleicht ist mein Hirn auch nicht mehr aufnahmefähig für Musik.

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Jason zieht mich nach rechts durch den ersten Bogen. Ein großer Raum, unterteilt von einigen Säulen, die mehr dekorativen Charakter haben, relativ leer. Mit relativ meine ich, dass es zwar Möbel gibt, aber nur wenige und keine, die man im Möbelhaus kaufen kann. Ein Andreaskreuz. Eine Wand mit Stangen, nicht unähnlich einer Sprossenwand. Die senkrechten Stangen haben alle paar Zentimeter Haken und Ösen. Ah. Ein Käfig, in dem man nur zusammengekauert hocken kann. Dann ein Gestell, wie ein Sägebock. Oh Gott, ein spanisches Pferd. Ich habe bisher nur Abbildungen davon gesehen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was es bedeutet, darauf zu sitzen. Und ich möchte es auch jetzt nicht ausprobieren, aber darüber entscheide ich vermutlich nicht.

Ich werde zu einer Stelle mitten im Raum gebracht, genau zwischen zwei Säulen. Jason zieht mich an den Haaren nach oben. Nur wenige Handgriffe später, unter Mithilfe der Anwesenden, stehe ich mit gespreizten Beinen und Armen zwischen den Säulen. Nur halb freiwillig, denn meine Entscheidung wurde mir abgenommen durch Lederriemen an Hand- und Fußgelenken, die mich festhalten.

Wird er mich schlagen? Mit was? Wohin? Wird es wehtun? Wie arg? Ich zermartere mir den Kopf und schaue mich um, versuche die Männer abzuschätzen, die herumstehen, die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt, manche mit Gläsern in der Hand, der ein oder andere mit der freien Hand an der Ausbuchtung hinterm Reißverschluss spielend. Das Bild von Arroganz gepaart mit blasierter Langeweile. Als würden sie jeden Tag so etwas beobachten, jeden Tag eine andere, aber ach, doch immer das gleiche Spiel. Wo lernt ein Mann, so zu schauen?

Warum sind überhaupt so viele hier? Es gibt doch noch andere Frauen, um die sie sich kümmern könnten. Ich bin hin- und hergerissen. Bade mich in der Aufmerksamkeit, winde mich unter ihren Blicken. Dafür, dass mein Exhibitionismus sich bisher nur in sehr tiefen Ausschnitten oder in sehr kurzen Röcken äußerte, wenn sich die Gelegenheit ergab, ist das hier vergleichbar mit den Gogo-Girls der Diskotheken. Vermute ich einfach.

Ich stehe eine Weile so herum und merke langsam, dass es nicht so einfach ist, mit den hohen Absätzen in dieser Stellung zu bleiben, ohne mir die Bänder zu überdehnen. Aber was nutzt es. Ich habe mich für die Schuhe entschieden, die Männer haben sich dafür entschieden, sie mir anzulassen. Vermutlich sieht es eben besser aus, wenn eine gefesselte Frau mit ihren Absätzen kämpft.

Jason ist aus meinem Blickfeld verschwunden, doch ich habe ihn nicht vermisst, da genügend andere Augen auf mich gerichtet sind. Warum tut denn keiner was?

„Haltet mal!“, kommandiert er hinter mir.

Was sollen sie halten? Jemand macht sich in meinem Rücken zu schaffen, Stoff streift mich hier und dort. Dann sind Hände auf meinem Hintern und ziehen grob meine Backen auseinander. He! Wäre ich nicht so überrumpelt worden, hätte ich protestiert. So fallen mir zwar fast die Augen aus dem Kopf, aber ich gebe keinen Laut von mir. Erst als sich etwas sehr Kaltes an meine Rosette drückt, quieke ich auf. Und quieke noch lauter, als sich das Ding in meinen Arsch schiebt. Ein Buttplug, klar, mit Gleitgel. Verdammt! Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Analverkehr mehr und bin es nicht gewohnt, dass irgendetwas in mich gestopft wird wie die Füllung in eine Weihnachtsgans.

Ich glaube, jetzt ist es eher Grunzen, das ich produziere. Kein Wunder. Das Ding ist riesig, und es tut erst einmal weh; dann erst, ganz langsam, als ich mich krampfhaft entspanne, kommt der angenehme Aspekt, wenn auch nur marginal. Ja, ich mochte es schon immer, wenn ein Mann mit meinem Arschloch spielte. Ich hatte für zwei Jahre einen Freund, der mich gerne dort benutzt hat, zuletzt so oft, dass es mir zu viel wurde. Irgendwann ist das Loch kein Loch mehr, und der Reiz lässt extrem nach. Nein, dies ist eine Öffnung, die mit Vorsicht und als Sahnehäubchen genossen werden und nicht wie die tägliche Scheibe Brot als Unterlage für alles dienen sollte.

Wieder passiert nichts weiter, aber mir reicht es schon. Mit so einer Wurst im Hintern ist das Herumstehen nicht einfach und nicht nur angenehm. Erst recht nicht, wenn sonst nichts geschieht. Ich bräuchte ein wenig Stimulation. Nur ein bisschen. Gerne auch ein bisschen mehr. Verdammt, will mich denn niemand anfassen?

Aktion. Unter mir, auch hinter mir. Leider kann ich nichts erkennen, da ich ein wenig in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt bin. Etwas Kühles berührt mich, aber diesmal ist es an meinen Labien. Nein, bedauerlicherweise keine Finger. Es drückt sich von unten nach oben, schiebt sich wohlgeschmiert in mich hinein. Ein Dildo? Das Gleitmittel hätten sie sich schenken können, ich bin nass genug für jeden Eindringling. Was ich nicht bin, ist weit genug. Oh Gott, das ist ultra-irre-unglaublich-mega-eng. Das Ding schiebt sich ungeniert in mich hinein, ohne Zögern, ohne Vorsicht. Als ich mich endgültig gestopft fühle, hört es auf und bleibt genau so stehen.

„So, nun gehört sie euch.“

Was? Wie meint er das? Jason kommt in mein Blickfeld und setzt sich bequem in einen Sessel, der an der Wand vor mir steht. Er schlägt die Beine übereinander und legt die Arme auf die Armlehnen. Er hat es sich gemütlich gemacht. Ein Zuschauer, ein Genießer.

Ein Klatscher auf meinem Hintern lässt den Plug in mir vibrieren. Finger zwirbeln meine Nippel, die noch überaus empfindsam sind von den vielen Mündern. Ein Stock trifft meinen Oberschenkel, ein flacheres Stück meinen Venushügel. Ich tanze auf meinen Schuhen, allerdings kaum einen Zentimeter, mehr erlauben meine Fesseln, aber vor allem das Ding in mir drin nicht. Nein, so habe ich mir den Abend nicht vorgestellt. Noch nicht einmal erträumt.

Aber ich bin offen für alles. Wer weiß, was bei dieser Behandlung mit mir passiert? Vielleicht entdecke ich völlig neue Seiten an mir, Stellen, die ich noch nie gespürt habe, Berührungen, die ich mir nicht vorstellen konnte, Schläge, die mich mehr anmachen, als ich es erhoffte. Ich halte still, lasse alles mit mir geschehen. Ein Finger dringt zusätzlich zu dem Dildo in mich ein, hart und schnell stößt er auf und ab. Dieses fiese kleine Lederstück, anscheinend eine Gerte, klatscht unablässig auf meinen Venushügel und trifft immer wieder meine Klit, wenn der Finger sie gerade freigelassen hat. Der Stock muss inzwischen meine Oberschenkel von oben bis unten mit Streifen verziert haben.

Es scheint nur eine Regel zu geben: kein Blut! Dafür bin ich dankbar. Aber noch dankbarer bin ich für die braunen Augen, die meine nicht loslassen. Er will nicht sehen, was die Männer mit mir machen, er will sehen, wie ich darauf reagiere. Er schaut nur, wartet ab, genießt. Meine Schmerzen, meine Lust, die aus irgendwelchen Tiefen auftaucht wie die Blasen vom Grund des Champagnerglases.

Wo war sie eben noch? Ich war so sicher, keine Lust zu empfinden, dass ich beinahe gelacht hätte und drauf und dran war, die Männer für ihre fruchtlosen Bemühungen auszulachen. Und dann – blubb! – da ist sie. Wärme in mir, auf mir. Breitet sich aus, strömt durch die Adern, pulsiert in mir in einem Rhythmus, schneller als mein Herzschlag, eher wie der Beat aus den Lautsprechern. Drängend, dräuend. Sich steigernd, meinen Atem kontrollierend. Ja, die Lust übernimmt meinen Körper wie ein außerirdischer Körperfresser. Dringt durch meine Poren, breitet sich mit jedem keuchenden Atemzug in meinen Lungen aus, fließt durch die Haarwurzeln bis in die Spitzen jedes einzelnen Haars, lässt meine Ohren heiß werden, meine Zunge trocken und meine Vagina nass.

Nur meine Augen kann ich noch steuern. Eigentlich nicht, da sie festgeklebt sind an seinen. Auch noch, als ich komme. Ich weiß nicht, was mich kommen lässt. Ist es der Schmerz? Der Dildo, der Finger in mir? Seine Augen?

Er springt auf, als ich zusammensacke. Ich schwöre es, genau in dem Moment, als meine Beine nachgeben und ich drohe, mit vollem Gewicht an meinen Handgelenken zu hängen, hält er mich fest. Ich zucke noch immer, als die Fesseln gelöst werden, er mich von dem Dildo zieht und auf den Arm nimmt. Schwach wie ein kleines Kind bin ich, und er ist stark, trägt mich mit Leichtigkeit, alle meine Kilos, meinen geschrumpften Hüftspeck und die schweren Schuhe, deren Absätze jetzt wie Betonwürfel an meinen Füßen hängen.

Er bringt mich nach unten, setzt sich mit mir zusammen in einen der Loungesessel, lässt mich aus einem Glas trinken. Wasser - danke! Dann drückt er meinen Kopf an seine Brust, achtet nicht darauf, dass ich vermutlich Flecken auf seinem feinen Stoff hinterlasse, bringt mir nur den Gegensatz zwischen meiner erhitzten, beinahe glühenden Haut und dem kühlen Stoff seines Anzugs ins Bewusstsein. Er hält mich so, bis ich wieder halbwegs gleichmäßig atme, nicht mehr tropfe, meinen Speichel wieder selber schlucken kann und überhaupt sich meine Augäpfel wieder aus meinem Hirn nach vorne gedreht haben.

Nein, ich will nicht darüber nachdenken, was eben geschehen ist. Das werde ich zuhause tun, irgendwann in den nächsten Wochen, dann, wenn ich wieder denken kann. Jetzt nicht.

Ich komme zu mir, fühle mich geschüttelt und gerührt zugleich, aber jetzt bin ich wieder beieinander. Arme, Beine, Kopf, alles noch dran. Plug auch noch. Drin, um genau zu sein. Hat er damit sein Territorium markiert? Aber nein, auch sonst hat mich niemand gefickt, obwohl es dort oben erlaubt gewesen wäre. Und ich nicht mehr in einem Zustand war, in dem ich hätte Nein sagen können, wenn ich es gewollt hätte. Auch nicht Rot, Gelb oder Gänseblümchenweiß oder was auch immer.

„Wie heißt du?“

„Vera.“

„Ist das dein richtiger Name oder ein Alias?“

Ach Gott, das habe ich ja ganz vergessen. Ich sollte doch meine richtigen Namen nicht nennen.

„Alias“, murmle ich.

Ich spüre, dass er lacht, zumindest deute ich seine Zuckungen so. Egal, es ist nur ein Vorname.

„Nun denn, Vera, die Nacht ist noch nicht zu Ende. Wenn das nächste Mal die Glocke schlägt, wirst du zu dem Stuhl dort gehen und laut und deutlich die Zahl drei nennen. Mehr kannst du noch nicht verkraften.“

Mehr als drei? Überhaupt, wieso drei? Ich? Mit drei Männern? Kann ich das? Will ich das?