Preußentum und Sozialismus

Tekst
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

4.

Ver­ste­hen wir über­haupt et­was von Re­vo­lu­ti­on? Als Ba­ku­nin 1848 den Aufruhr in Dres­den mit ei­ner Nie­der­bren­nung al­ler öf­fent­li­chen Ge­bäu­de krö­nen woll­te und auf Wi­der­stand stieß, er­klär­te er »Die Deut­schen sind zu dumm dazu« und ging sei­ner Wege. Die un­be­schreib­li­che Häss­lich­keit der No­vem­ber­ta­ge ist ohne Bei­spiel. Kein mäch­ti­ger Au­gen­blick, nichts Be­geis­tern­des; kein großer Mann, kein blei­ben­des Wort, kein küh­ner Fre­vel, nur Klein­li­ches, Ekel, Al­bern­hei­ten. Nein, wir sind kei­ne Re­vo­lu­tio­näre. Kei­ne Not, kei­ne Pres­se, kei­ne Par­tei kann einen ord­nungs­wid­ri­gen Sturm mit der Ge­walt von 1813, 1870, 1914 her­vor­ru­fen. Von ein paar Nar­ren und Stre­bern ab­ge­se­hen, wirk­te die Re­vo­lu­ti­on auf je­den wie ein ein­stür­zen­des Haus, am tiefs­ten viel­leicht auf die So­zia­lis­ten­füh­rer selbst. Es ist ohne Bei­spiel: sie hat­ten plötz­lich, was sie seit 40 Jah­ren er­streb­ten, die vol­le Ge­walt, und emp­fan­den sie als Un­glück. Die­sel­ben Sol­da­ten, die un­ter der schwarz-weiß-ro­ten Fah­ne vier Jah­re lang als Hel­den ge­foch­ten hat­ten, ha­ben un­ter der ro­ten nichts ge­wollt, nichts ge­wagt, nichts ge­leis­tet. Die­se Re­vo­lu­ti­on hat ih­ren An­hän­gern den ech­ten Mut nicht ge­ge­ben, son­dern ge­nom­men.

Das klas­si­sche Land west­eu­ro­päi­scher Re­vo­lu­tio­nen ist Frank­reich. Der Schall tö­nen­der Wor­te, die Blut­strö­me auf dem Stra­ßen­pflas­ter, la sain­te guil­lo­ti­ne, die wüs­ten Brand­näch­te, der Pa­ra­de­tod auf der Bar­ri­ka­de, die Or­gi­en ra­sen­der Mas­sen – das al­les ent­spricht dem sa­dis­ti­schen Geist die­ser Ras­se. Was an sym­bo­li­schen Wor­ten und Ak­ten zu ei­ner voll­stän­di­gen Re­vo­lu­ti­on ge­hört, kommt aus Pa­ris und ist von uns nur schlecht nach­ge­ahmt wor­den. Wie ein pro­le­ta­ri­scher Auf­stand un­ter feind­li­chen Ka­no­nen aus­sieht, ha­ben sie uns schon 1871 vor­ge­führt. Es wird nicht das ein­zi­ge Mal ge­we­sen sein.

Der Eng­län­der sucht den in­ne­ren Feind von der Schwä­che sei­ner Po­si­ti­on zu über­zeu­gen. Ge­lingt es nicht, so greift er ru­hig zu Schwert und Re­vol­ver und zwingt ihn, ohne re­vo­lu­tio­näre Me­lo­dra­ma­tik. Er schlägt sei­nem Kö­nig den Kopf ab, weil er dies Sym­bol in­stink­tiv für not­wen­dig hält; es ist für ihn eine Pre­digt ohne Wor­te. Der Fran­zo­se tut es – aus re­van­che, aus Freu­de an blu­ti­gen Sze­nen und mit dem geist­rei­chen Kit­zel, dass er ge­ra­de einen Kö­nigs­kopf dar­an wen­den kann. Denn ohne Men­schen­köp­fe auf Pi­ken, Ari­sto­kra­ten an der La­ter­ne, von Wei­bern ge­schlach­te­te Pries­ter wäre er nicht zu­frie­den. Das Er­geb­nis der großen Tage küm­mert ihn we­ni­ger. Der Eng­län­der will den Zweck, der Fran­zo­se die Mit­tel.

Was woll­ten wir? Wir brin­gen es nur zu Ka­ri­ka­tu­ren von bei­der­lei Art. Prin­zi­pi­en­rei­ter, Schul­füch­se, Schwät­zer in der Pauls­kir­che und in Wei­mar, ein klei­ner Spek­ta­kel auf der Gas­se, ein Volk im Hin­ter­grun­de, das we­nig be­tei­ligt zu­sieht. Aber eine ech­te Re­vo­lu­ti­on ist nur die ei­nes gan­zen Vol­kes, ein Auf­schrei, ein eher­ner Griff, ein Zorn, ein Ziel.

Und das, die­se deut­sche so­zia­lis­ti­sche Re­vo­lu­ti­on, fand 1914 statt. Sie voll­zog sich in le­gi­ti­men und mi­li­tä­ri­schen For­men. Sie wird, in ih­rer dem Durch­schnitt kaum ver­ständ­li­chen Be­deu­tung, die Wi­der­lich­kei­ten von 1918 lang­sam über­win­den und als Fak­tor ih­rer fort­schrei­ten­den Ent­wick­lung ein­ord­nen.

Aber im­mer­hin, im volks­tüm­li­chen Bil­de der Ge­schich­te wird nicht sie, son­dern der No­vem­be­r­auf­stand künf­tig vor­an­ste­hen. Man kann sich wohl aus­ma­len, wie im idea­len Fall eine pro­le­ta­ri­sche Re­vo­lu­ti­on an die­ser Stel­le ein­zu­set­zen ge­habt hät­te. Und da ent­hüllt sich die über­wäl­ti­gen­de Feig­heit und Min­der­wer­tig­keit des Ele­ments, das der pro­le­ta­ri­sche Ge­dan­ke zu sei­ner Ver­tei­di­gung be­reit fand. Auch die großen Re­vo­lu­tio­nen wer­den durch Blut und Ei­sen ent­schie­den. Was hät­ten be­deu­ten­de Mas­sen­füh­rer, was hät­ten die In­de­pen­den­ten und Ja­ko­bi­ner in die­ser Lage ge­tan! Und die Marxis­ten? Sie hat­ten die Macht, sie hät­ten al­les wa­gen dür­fen. Ein großer Mann aus der Tie­fe, und das gan­ze Volk wäre ihm ge­folgt. Aber nie ist eine Mas­sen­be­we­gung durch die Er­bärm­lich­keit der Füh­rer und Ge­folgs­leu­te elen­der in den Schmutz ge­zo­gen wor­den. Die Ja­ko­bi­ner wa­ren be­reit, al­les an­de­re zu op­fern, weil sie sich selbst op­fer­ten: mar­cher vo­lon­tiers, les pieds dans le sang et dans les lar­mes, wie es St. Just for­mu­lier­te. Sie kämpf­ten ge­gen die Mehr­heit im In­nern und ge­gen halb Eu­ro­pa an der Front. Sie ris­sen al­les mit. Sie schu­fen Hee­re aus dem Nichts, sie sieg­ten ohne Of­fi­zie­re, ohne Waf­fen.

Hät­ten ihre Nach­äf­fer von 1918 die rote Fah­ne an der Front ent­fal­tet, den Kampf auf Le­ben und Tod ge­gen das Ka­pi­tal er­klärt; wä­ren sie vor­an­ge­gan­gen, um als die ers­ten zu fal­len, sie hät­ten nicht nur das zu Tode er­schöpf­te Heer, die Of­fi­zie­re vom ers­ten bis zum letz­ten, sie hät­ten auch den Wes­ten mit­ge­ris­sen. In sol­chen Au­gen­bli­cken siegt man durch den eig­nen Tod. Aber sie ver­kro­chen sich; statt an die Spit­ze ro­ter Hee­re stell­ten sie sich an die Spit­ze gut­be­zahl­ter Ar­bei­ter­rä­te. Statt der Schlach­ten ge­gen den Ka­pi­ta­lis­mus ge­wan­nen sie die ge­gen Pro­vi­ant­la­ger, Fens­ter­schei­ben und Staats­kas­sen. Statt ihr Le­ben ver­kauf­ten sie ihre Uni­for­men. An der Feig­heit ist die­se Re­vo­lu­ti­on ge­schei­tert. Jetzt ist es zu spät. Was in den Ta­gen des Waf­fen­still­stan­des und der Frie­dens­un­ter­zeich­nung ver­säumt wur­de, ist nie­mals nach­zu­ho­len. So sank das Ide­al der Mas­se zu ei­ner Rei­he schmut­zi­ger Loh­ner­pres­sun­gen ohne Ge­gen­leis­tung her­ab; auf Kos­ten des üb­ri­gen Vol­kes, der Bau­ern, der Be­am­ten, der Geis­ti­gen zu schma­rot­zen, die Wor­te Rä­te­sys­tem, Dik­ta­tur, Re­pu­blik so oft an Stel­le man­geln­der Ta­ten hin­aus­zu­schrei­en, dass sie in zwei Jah­ren lä­cher­lich ge­wor­den sein wer­den, so weit reich­te ihr Mut. Als ein­zi­ge »Tat« er­scheint der Fürs­ten­sturz, ob­wohl ge­ra­de die re­pu­bli­ka­ni­sche Re­gie­rungs­form mit dem So­zia­lis­mus nicht das ge­rings­te zu tun hat.

Dies al­les be­weist, dass der »vier­te Stand« – im tiefs­ten Sin­ne eine Ne­ga­ti­on – im Ge­gen­sat­ze und als Ge­gen­satz zum üb­ri­gen Vol­ke nicht auf­bau­end wir­ken kann. Es be­weist, wenn dies die so­zia­lis­ti­sche Re­vo­lu­ti­on war, dass das Pro­le­ta­ri­at nicht ihr vor­nehms­ter Trä­ger ist. Mag kom­men, was da will, die­se Fra­ge ist un­wi­der­ruf­lich ent­schie­den. Die Klas­se, wel­che Be­bel für die Ent­schei­dung her­an­ge­züch­tet hat­te, hat als Ein­heit ver­sagt. Für im­mer, denn die ver­lor­ne Schwung­kraft lässt sich nicht wie­der­er­we­cken. Eine große Lei­den­schaft ist durch Er­bit­te­rung nicht zu er­set­zen. Und die Ver­fech­ter des gest­ri­gen Pro­gramms mö­gen sich nicht täu­schen: sie wer­den den wert­vol­len Teil der Ar­beiter­schaft un­wi­der­ruf­lich ver­lie­ren und aus Füh­rern ei­ner großen Be­we­gung wer­den sie ei­nes Ta­ges zu wort­rei­chen Hel­den von Vor­stadt­kra­wal­len ge­sun­ken sein. Vom Er­ha­be­nen zum Lä­cher­li­chen ist nur ein Schritt.

5.

Das also war die große, seit Ge­ne­ra­tio­nen ver­kün­de­te, be­sun­ge­ne, an­ge­dich­te­te deut­sche Re­vo­lu­ti­on – ein Schau­spiel von ei­ner so fürch­ter­li­chen Iro­nie, dass es des Ab­stan­des von Jahr­zehn­ten be­darf, be­vor sie dem Deut­schen fühl­bar wird, eine Re­vo­lu­ti­on, die das um­warf, was sie woll­te und nun will, ohne zu wis­sen was.

Be­trach­tet man von die­ser künf­ti­gen Höhe aus die drei Re­vo­lu­tio­nen, die ehr­wür­di­ge, die groß­ar­ti­ge, die lä­cher­li­che, so lässt sich sa­gen: Die drei spä­tes­ten Völ­ker des Abend­lan­des ha­ben hier drei idea­le For­men des Da­seins an­ge­strebt. Berühm­te Schlag­wor­te kenn­zeich­nen sie: Frei­heit, Gleich­heit, Ge­mein­sam­keit. Sie er­schei­nen in den po­li­ti­schen Fas­sun­gen des li­be­ra­len Par­la­men­ta­ris­mus, der ge­sell­schaft­li­chen De­mo­kra­tie, des au­to­ri­ta­ti­ven So­zia­lis­mus: schein­bar ein neu­er Be­sitz, in Wahr­heit nur die äu­ßers­te rei­ne Ge­stal­tung des un­ver­än­der­li­chen Le­bens­stils die­ser Völ­ker, je­dem ganz und al­lein ei­gen und kei­nem an­de­ren mit­teil­bar. An­ti­ke Re­vo­lu­tio­nen stel­len le­dig­lich den Ver­such dar, eine Le­bens­la­ge zu er­rei­chen, in der ein in sich ru­hen­des Da­sein über­haupt mög­lich und er­träg­lich ist. Trotz der Lei­den­schaft­lich­keit des äu­ße­ren Bil­des sind sie sämt­lich de­fen­si­ver Na­tur. Von Kre­on bis her­ab zu Spar­ta­cus hat nie­mand dar­an ge­dacht, über die eig­ne Not des Au­gen­blicks hin­aus sich für eine all­ge­mei­ne Neu­ord­nung der an­ti­ken Da­seins­be­din­gun­gen ein­zu­set­zen. Die drei großen Re­vo­lu­tio­nen des Abend­lan­des aber ent­rol­len eine Macht­fra­ge: Ist der Wil­le des ein­zel­nen dem Ge­samt­wil­len zu un­ter­wer­fen oder um­ge­kehr­t? Und man ist ent­schlos­sen, die eig­ne Ent­schei­dung der gan­zen Welt auf­zu­zwin­gen.

Der eng­li­sche In­stinkt ent­schied: die Macht ge­hört dem ein­zel­nen. Frei­er Kampf des einen ge­gen den an­de­ren; Tri­umph des Stär­ke­ren: Li­be­ra­lis­mus, Un­gleich­heit. Kein Staat mehr. Wenn je­der für sich kämpft, kommt es in letz­ter Li­nie al­len zu­gu­te.

Der fran­zö­si­sche In­stinkt: die Macht ge­hört nie­mand. Kei­ne Un­ter­ord­nung, also kei­ne Ord­nung. Kein Staat, son­dern nichts: Gleich­heit al­ler, idea­ler An­ar­chis­mus, in der Pra­xis im­mer wie­der (1799, 1851, 1871, 1918) durch den Des­po­tis­mus von Ge­ne­ra­len oder Prä­si­den­ten le­bens­fä­hig er­hal­ten.

Bei­des heißt De­mo­kra­tie, aber in sehr ver­schie­de­ner Be­deu­tung. Von ei­nem Klas­sen­kampf im mar­xis­ti­schen Sin­ne ist nicht die Rede. Die eng­li­sche Re­vo­lu­ti­on, die den Ty­pus des un­ab­hän­gi­gen, nur sich selbst ver­ant­wort­li­chen Pri­vat­man­nes her­vor­brach­te, be­zog sich über­haupt nicht auf Stän­de, son­dern auf den Staat. Der Staat wur­de, welt­lich wie geist­lich, ab­ge­schafft und durch den Vor­zug der In­sel­la­ge er­setzt. Die Stän­de be­ste­hen noch heu­te, all­ge­mein ge­ach­tet, in­stink­tiv auch von der Ar­beiter­schaft an­er­kannt. Die fran­zö­si­sche Re­vo­lu­ti­on al­lein ist ein »Klas­sen­kampf« aber von Rang-, nicht von Wirt­schafts­klas­sen. Die we­nig zahl­rei­chen Pri­vi­le­gier­ten wer­den der gleich­för­mi­gen Volks­mas­se, der Bour­geoi­sie, ein­ver­leibt.

 

Die deut­sche Re­vo­lu­ti­on aber ist aus ei­ner Theo­rie her­vor­ge­gan­gen. Der deut­sche, ge­nau­er preu­ßi­sche In­stink­t war: die Macht ge­hört dem Gan­zen. Der ein­zel­ne dient ihm. Das Gan­ze ist sou­ve­rän. Der Kö­nig ist nur der ers­te Die­ner sei­nes Staa­tes (Fried­rich der Gro­ße). Je­der er­hält sei­nen Platz. Es wird be­foh­len und ge­horcht. Dies ist, seit dem 18. Jahr­hun­der­t, au­to­ri­ta­ti­ver So­zia­lis­mus, dem We­sen nach il­li­be­ral und an­ti­de­mo­kra­tisch, so­weit es sich um eng­li­schen Li­be­ra­lis­mus und fran­zö­si­sche De­mo­kra­tie han­delt. Es ist aber auch klar, dass der preu­ßi­sche In­stinkt an­ti­re­vo­lu­tio­när ist. Den Or­ga­nis­mus aus dem Geis­te des 18. Jahr­hun­derts in den des 20. zu über­füh­ren – was man in ei­nem ganz an­de­ren, spe­zi­fisch preu­ßi­schen Sin­ne li­be­ral und de­mo­kra­tisch nen­nen kann – war eine Auf­ga­be für Or­ga­ni­sa­to­ren. Die ra­di­ka­le Theo­rie aber mach­te aus ei­nem Teil des Vol­kes einen vier­ten Stand zu­recht – sinn­los in ei­nem Lan­de der Bau­ern und Be­am­ten. Sie gab dem über­wie­gen­den, in zahl­lo­se Be­rufs­stän­de ge­glie­der­ten Teil den Na­men »drit­ter Stand« und be­zeich­ne­te ihn da­mit als Ob­jekt ei­nes Klas­sen­kamp­fes. Sie mach­te den so­zia­lis­ti­schen Ge­dan­ken end­lich zum Pri­vi­le­gi­um des vier­ten Stan­des. Im Ban­ne die­ser Kon­struk­tio­nen zog man denn im No­vem­ber aus, um das zu er­rei­chen, was im Grun­de längst da war. Und da man es im Ne­bel der Schlag­wor­te nicht er­kann­te, zer­schlug man es. Nicht nur der Staat, auch die Par­tei Be­bels, das Meis­ter­werk ei­nes echt so­zia­lis­ti­schen Tat­sa­chen­menschen, durch und durch mi­li­tä­risch und au­to­ri­ta­tiv und eben da­mit die un­ver­gleich­li­che Waf­fe der Ar­beiter­schaft, wenn sie dem Staat den Geist des neu­en Jahr­hun­derts ein­imp­fen woll­te, ging in Trüm­mer. Das macht die­se Re­vo­lu­ti­on so ver­zwei­felt lä­cher­lich: sie brach auf, um ihr eig­nes Haus an­zu­zün­den. Was 1914 das deut­sche Volk sich selbst ver­spro­chen, was es be­reits lang­sam, ohne Pa­thos zu ver­wirk­li­chen be­gon­nen hat­te, wo­für zwei Mil­lio­nen Män­ner ge­fal­len wa­ren, wur­de ver­leug­net und ver­nich­tet. Und dann stand man rat­los, ohne zu wis­sen, was nun ver­an­stal­tet wer­den soll­te, um sich selbst das Vor­han­den­sein ei­ner fort­schrei­ten­den Re­vo­lu­ti­on zu be­wei­sen. Es war sehr nö­tig, denn der Ar­bei­ter, der et­was ganz andres er­war­tet hat­te, schau­te miss­trau­isch auf, aber mit dem täg­li­chen Aus­ru­fen der Schlag­wor­te in die lee­re Luft hin­ein war es nicht ge­tan.

6.

Und so rich­te­te der un­ent­wegt li­be­ra­le Mi­chel den ge­stürz­ten Thron wie­der auf und setz­te sich dar­auf. Er war der gut­mü­ti­ge Erbe des Nar­ren­streichs, von gan­zem Her­zen an­ti­so­zia­lis­tisch und des­halb den Kon­ser­va­ti­ven wie den Spar­ta­kis­ten gleich­mä­ßig ab­ge­neigt, vol­ler Angst, dass bei­de ei­nes Ta­ges ihr Ge­mein­sa­mes ent­de­cken möch­ten. Karl Moor im Klub­ses­sel, der alle In­ter­es­sen­jä­ger, auch die frag­wür­digs­ten, frei­sin­nig dul­de­te, vor­aus­ge­setzt, dass das re­pu­bli­ka­nisch-par­la­men­ta­risch-de­mo­kra­ti­sche Prin­zip ge­wahrt blieb, dass man reich an Wor­ten, maß­voll im Tun war, und dass Kühn­heit, Ent­schlos­sen­heit, dis­zi­pli­nier­te Un­ter­ord­nung und an­de­re Zei­chen von Au­to­ri­täts­be­wusst­sein sorg­fäl­tig aus sei­ner Nähe ent­fernt blie­ben. Zu sei­nem Schut­ze be­rief er die ein­zi­ge Ent­de­ckung der No­vem­ber­ta­ge, be­zeich­nen­der­wei­se einen Sol­da­ten von ech­tem Hol­ze, und heg­te nun wie­der tie­fes Miss­trau­en ge­gen den mi­li­tä­ri­schen Geist, ohne den die Far­ce von Wei­mar ein schnel­les Ende er­reicht ha­ben wür­de.

Was aber hier ge­leis­tet wur­de an Den­ken, Kön­nen, Hal­tung, Wür­de, ge­nügt, um den Par­la­men­ta­ris­mus in Deutsch­land für im­mer zu rich­ten. Un­ter dem Sym­bol der schwarz-rot-gel­ben Fah­ne, die da­mit end­gül­tig lä­cher­lich ge­wor­den ist, wur­den alle Tor­hei­ten der Pauls­kir­che er­neu­ert, wo die Po­li­tik eben­falls kei­ne Tat, son­dern ein Ge­schwätz, ein Prin­zip ge­we­sen war. Der Mann von 1917 war auf dem Gip­fel: sein Waf­fen­still­stand, sein Völ­ker­bund, sein Frie­de, sei­ne Re­gie­rung. Mi­chel lüf­te­te lä­chelnd die Müt­ze in der Er­war­tung, dass John Bull groß­ar­tig sein wür­de und un­ter­schrieb, eine Trä­ne im Au­gen­win­kel, als er es wirk­lich war und das ra­send ge­w­ord­ne Frank­reich als sei­nen Ge­schäfts­füh­rer vor­schick­te.

Im Her­zen des Vol­kes ist Wei­mar ge­rich­tet. Man lacht nicht ein­mal. Der Ab­schluss der Ver­fas­sung stieß auf ab­so­lu­te Gleich­gül­tig­keit. Sie hat­ten ge­meint, der Par­la­men­ta­ris­mus ste­he am An­fang, wäh­rend er selbst in Eng­land im ra­schen Nie­der­gang be­grif­fen ist. Da ih­nen Op­po­si­ti­on als das Zei­chen par­la­men­ta­ri­scher Ho­heit er­schi­en – ob­wohl al­ler­dings das eng­li­sche Sys­tem star­ke In­di­vi­dua­li­tä­ten vor­aus­setzt, die sich auf zwei ur­al­te, ein­an­der be­din­gen­de Grup­pen ver­tei­len, von star­ken In­di­vi­dua­li­tä­ten bei uns aber kei­ne Rede war –, so trie­ben sie un­ent­wegt Op­po­si­ti­on ge­gen eine Re­gie­rung, die gar nicht mehr vor­han­den war: das Bild ei­ner Schul­klas­se, wenn der Leh­rer fehlt.

Die­se Epi­so­de ist der tiefs­ten Ver­ach­tung der Zu­kunft ge­wiss. 1919 ist der Tief­punkt deut­scher Wür­de. In der Pauls­kir­che sa­ßen ehr­li­che Nar­ren und Dok­tri­näre, welt­fremd bis zum Ko­mi­schen, Jean Paul-Na­tu­ren; hier aber fühl­te man ver­schmitz­te In­ter­es­sen da­hin­ter. Es macht kei­nen Un­ter­schied, ob es sich um Dü­pier­te oder Ein­ver­stan­de­ne han­delt. Die­se Par­tei­en ver­wech­sel­ten das Va­ter­land all­zu oft mit dem Vor­teil. Wir er­le­ben eine Di­rek­to­ri­al­zeit vor dem Ther­mi­dor. Wehe, wenn wir das über­sprun­ge­ne Stück nach­ho­len müs­sen! Dass dies ver­lo­ge­ne Schau­spiel ei­ner nicht ge­glück­ten und nicht be­en­de­ten Re­vo­lu­ti­on ein Ende nimmt, ist si­cher. Drau­ßen be­rei­tet sich ein neu­er Akt des Welt­krie­ges vor. Man lebt heu­te schnell. Wäh­rend die Na­tio­nal­ver­samm­lung, ein ver­schlech­ter­ter Reichs­tag, aus den Trüm­mern des zer­stör­ten Staa­tes eine Hüt­te zu­sam­men­flickt, in der Schie­ber­tum und Wu­cher mit Löh­nen, mit Wa­ren, mit Äm­tern bald die ein­zi­ge Be­schäf­ti­gung sein wer­den, be­gin­nen an­de­re über das letz­te Jahr an­ders zu den­ken. Sie ver­glei­chen, was da ge­baut wird, mit dem, was ein­mal da war. Sie ah­nen, dass ein Volk in Wirk­lich­keit nie­mals zwi­schen ver­schie­de­nen Staats­for­men zu wäh­len hat. Wäh­len lässt sich nur die Ver­klei­dung, nicht der Geist, das We­sent­li­che, ob­wohl die öf­fent­li­che Mei­nung be­stän­dig bei­de ver­wech­selt. Was man in eine Ver­fas­sung hin­ein­schreibt, ist im­mer un­we­sent­lich. Was der Ge­sam­tin­stinkt all­mäh­lich dar­aus macht, dar­auf kommt es an. Das eng­li­sche Par­la­ment re­giert nach un­ge­schrie­be­nen, aus ei­ner al­ten Pra­xis ent­wi­ckel­ten und oft sehr we­nig de­mo­kra­ti­schen Ge­set­zen und eben des­halb mit so großem Er­folg.

7.

Aber man täu­sche sich nicht: die Re­vo­lu­ti­on ist nicht zu Ende. Ob sinn­los oder nicht, ob ge­schei­tert oder ver­hei­ßungs­voll be­gon­nen, ob der Auf­takt ei­ner Wel­t­re­vo­lu­ti­on oder eine blo­ße Auf­leh­nung des Mob in ei­nem ein­zel­nen Lan­de, es ist eine Kri­se im Gan­ge, die wie al­les Or­ga­ni­sche, wie eine Krank­heit, einen mehr oder we­ni­ger ty­pi­schen Ver­lauf nimmt, der sinn­wid­ri­ge Ein­grif­fe nicht dul­det. Ethi­sche Wor­te, wie ge­rech­te Sa­che oder Ver­rat, sind der Tat­sa­che selbst ge­gen­über wert­los. Man muss, als Re­vo­lu­tio­när wie als Ge­gen­re­vo­lu­tio­när, Men­schen­ken­ner sein, eis­kalt und über­le­gen alle Fak­to­ren des Au­gen­blicks be­rech­nen, das psy­cho­lo­gi­sche Fein­ge­fühl der al­ten Di­plo­ma­tie statt auf Di­plo­ma­ten- und Fürs­ten­see­len auf die viel schwe­rer zu durch­schau­en­de, auf einen Takt­feh­ler viel ge­reiz­ter ant­wor­ten­de Mas­sen­see­le an­wen­den. Volks­füh­rer mit ge­rin­ger In­tel­li­genz pfle­gen dar­in eine un­fehl­ba­re Si­cher­heit zu be­sit­zen. Un­se­re Volks­füh­rer ver­dan­ken ih­ren Man­gel an In­stinkt viel­leicht ge­ra­de ih­rer echt deut­schen Gründ­lich­keit der theo­re­ti­schen Schu­lung. Man muss die Dau­er, das Tem­po, die Schwin­gung, das Cre­scen­do oder De­cre­scen­do je­der Pha­se un­be­dingt ken­nen. Wer sich ein­mal ver­greift, hat die Ent­schei­dung aus der Hand ver­lo­ren. Aber man muss auch wis­sen, was man ent­schei­den kann und was man lau­fen las­sen und erst im Ver­lauf aus grö­ße­ren Ge­sichts­punk­ten aus­nüt­zen oder un­merk­lich in eine an­de­re Rich­tung bie­gen muss. Re­vo­lu­tio­näre großen Stils be­sa­ßen im­mer die Tak­tik großer Feld­herrn. Die Stim­mung ei­ner Stun­de ent­schei­det über den Sieg ei­ner Ar­mee. Der Dok­tri­när wird sich gern mit dem An­fang von Re­vo­lu­tio­nen be­schäf­ti­gen, wo die Prin­zi­pi­en klar und hart auf­ein­an­der­sto­ßen; der Skep­ti­ker stu­diert ihr Ende. Es ist nicht nur wich­ti­ger, es ist auch psy­cho­lo­gisch lehr­rei­cher. Die Ver­hält­nis­se la­gen nie so kom­pli­ziert wie heu­te. Der Aus­bruch der Re­vo­lu­ti­on war gleich­zei­tig die Aus­lie­fe­rung des Lan­des an den Feind. Das hat, im Ge­gen­satz zu al­len an­de­ren Län­dern, bei uns die ge­fühls­mä­ßi­ge Stel­lung zum Mar­xis­mus von ei­nem mäch­ti­gen Fak­tor ganz an­de­rer Art ab­hän­gig ge­macht. Va­ter­land und Re­vo­lu­ti­on wa­ren 1792 iden­tisch, 1919 sind es Ge­gen­sät­ze. Jede neue Pha­se voll­zieht sich un­ter dem Druck ei­ner feind­li­chen Kom­bi­na­ti­on. Die eng­li­sche Re­vo­lu­ti­on spiel­te sich auf ei­ner In­sel ab; die fran­zö­si­sche be­hielt dank ih­rer Tap­fer­keit im Fel­de die Ent­schei­dun­gen in der Hand. In der deut­schen Re­vo­lu­ti­on aber zäh­len Pa­ris, Lon­don und Ne­wyork mit, nicht mit ih­ren Ar­bei­ter­be­we­gun­gen, son­dern mit Trup­pen, die sie mar­schie­ren las­sen, wenn die deut­sche Re­vo­lu­ti­on eine ih­nen nicht er­wünsch­te Form an­nimmt. Die Marxis­ten ha­ben es so ge­wollt und müs­sen nun da­mit rech­nen. Au­ßer den Hand­gra­na­ten des Spar­ta­kus­bun­des und den Ma­schi­nen­ge­weh­ren der Reichs­wehr ist noch die fran­zö­si­sche Be­sat­zungs­ar­mee und die eng­li­sche Flot­te da. Das he­ro­i­sche Bol­sche­wis­ten­ge­re­de in den Zei­tun­gen und die täg­li­che Nie­der­met­ze­lung der west­li­chen Ka­pi­ta­lis­ten durch Leit­ar­ti­kel und Lü­gen­te­le­gram­me er­set­zen eine re­vo­lu­tio­näre Front mit schwe­rer Ar­til­le­rie noch lan­ge nicht. Je mehr man die Wel­t­re­vo­lu­ti­on pre­digt, de­sto un­ge­fähr­li­cher wird sie. Schon der Ton die­ses Ge­re­des ver­rät mehr Är­ger als Zu­ver­sicht und schließ­lich hat­ten ja auch die rus­si­schen Re­vo­lu­tio­näre nicht die Feig­heit vor dem äu­ße­ren Feind an die Spit­ze ih­res Pro­gramms ge­stellt. Und man ver­ges­se doch auch nicht, dass die Be­tei­li­gung am No­vem­be­r­auf­stand bei vie­len nicht aus Be­geis­te­rung für ir­gend­ein Pro­gramm, son­dern aus Verzweif­lung, aus Hun­ger, aus der nicht län­ger zu er­tra­gen­den An­span­nung der Ner­ven her­vor­ging. Die Ver­sail­ler Be­schlüs­se las­sen den Kriegs­zu­stand fort­dau­ern, aber wie lan­ge wird man sei­ne see­li­sche Wir­kung für statt ge­gen die mar­xis­ti­schen Zie­le ein­stel­len dür­fen? Die Waf­fe des Ge­ne­ral­streiks ist ab­ge­nutzt. Das ver­lo­re­ne ers­te Jahr ei­ner jun­gen Be­we­gung ist nicht nach­zu­ho­len, und auch das Schau­spiel der Na­tio­nal­ver­samm­lung kann wohl ge­gen die Ver­samm­lung, aber nicht not­wen­dig für die Sa­che ih­rer kläg­li­chen Schritt­ma­cher ein­neh­men. Und end­lich be­ach­te man den rasch na­hen­den, jede Re­vo­lu­ti­on in­ner­lich ab­schlie­ßen­den Zeit­punkt, wo das ei­gent­li­che Volk Ruhe und Ord­nung um je­den Preis ha­ben will und auch durch den stärks­ten Druck der re­vo­lu­tio­nären Min­der­heit nicht mehr zu be­we­gen ist, zu prin­zi­pi­el­len Fra­gen Stel­lung zu neh­men. Die­sen Zeit­punkt hin­aus­zu­schie­ben oder auf­zu­he­ben steht in nie­man­des Macht. Man ver­glei­che die in so­zia­lis­ti­schen Schrif­ten gern un­ter­schla­ge­nen Zif­fern der Wäh­ler­be­tei­li­gung bei den Ja­ko­bi­ne­r­ab­stim­mun­gen mit de­nen bei Ein­set­zung des Kon­suls Bo­na­par­te und man be­greift: selbst das fran­zö­si­sche Volk hat­te den re­vo­lu­tio­nären Zu­stand end­lich satt. Die Ge­duld des deut­schen Vol­kes wird schnel­ler zu Ende sein.

 

Aber and­rer­seits: nicht nur die grund­sätz­li­chen An­hän­ger, auch die grund­sätz­li­chen Geg­ner je­des Um­stur­zes sind in Ge­fahr, sich zu ir­ren. Eine tie­fe, aber un­be­stimm­te Ent­täu­schung ist von dem Ent­schluss der Ver­zicht­leis­tung weit ent­fernt. Das Ge­fühl ei­ner ge­schei­ter­ten Er­he­bung, wie es heu­te in wei­ten Schich­ten be­steht, ist wie eine of­fe­ne Wun­de, die kei­ne Berüh­rung er­trägt. Was kei­ne An­stren­gung der Ra­di­ka­len mehr ver­mag, wür­de der ge­rings­te Ver­such der Ge­gen­grup­pe, die Re­vo­lu­ti­on ge­walt­sam zu be­en­den, so­fort her­bei­füh­ren: eine wil­de Er­bit­te­rung von an­ste­cken­der Kraft, die von ent­schlos­se­nen Füh­rern zu weit­tra­gen­den Hand­lun­gen aus­ge­nutzt wer­den kann. Der Gang der Er­eig­nis­se wür­de sich da­mit nicht dem Sin­ne und der Dau­er, aber der Form und Stär­ke nach ent­schei­dend än­dern. Er könn­te sehr blu­tig wer­den. Wir be­fin­den uns heu­te in der Mit­te der Be­we­gung mit je­ner un­er­gründ­li­chen Hal­tung der Mas­sen­see­le, die auch in den an­de­ren großen Re­vo­lu­tio­nen den klügs­ten Ken­nern jähe Über­ra­schun­gen be­rei­tet hat. Ver­birgt die ge­spann­te Ruhe einen un­ge­schwäch­ten Wil­len oder ver­rät der ge­reiz­te Lärm die Ah­nung des end­gül­ti­gen Mis­ser­folgs? Ist es für eine Ak­ti­on der An­hän­ger zu spät? Für eine Ak­ti­on der Geg­ner zu früh? Man weiß, dass Din­ge, die zu ei­ner ge­wis­sen Zeit nicht ein­mal be­rührt wer­den dür­fen, zwei Jah­re dar­auf von selbst fal­len. Das galt 1918, das wird im um­ge­kehr­ten Sin­ne aber auch in na­her Zu­kunft gel­ten. Die Höf­lin­ge von ges­tern sind die Kö­nigs­mör­der von heu­te und die Kö­nigs­mör­der von heu­te die Her­zö­ge von mor­gen. Nie­mand kann in sol­chen Zei­ten für die Dau­er sei­ner Über­zeu­gung ein­ste­hen.

Aber mit wel­chen Zeiträu­men ist hier zu rech­nen? Sind es Mo­na­te oder Jah­re? Der Kreis­lauf der deut­schen Re­vo­lu­ti­on steht, nach­dem und wie sie ein­mal in Er­schei­nung ge­tre­ten ist, in Hin­sicht auf Tem­po und Dau­er fest. Mag nie­mand sie ken­nen, die­se Fak­to­ren sind trotz­dem vor­han­den in ih­rer schick­sal­haf­ten Be­stimmt­heit. Wer sich in ih­nen ver­greift, geht zu­grun­de. Die Gi­ron­dis­ten sind so zu­grun­de ge­gan­gen, weil sie den Gip­fel der Re­vo­lu­ti­on hin­ter sich, aber auch Ba­beuf, weil er ihn vor sich glaub­te. Auch das Ein­grei­fen neu­er Krie­ge, auch das Er­schei­nen ei­ner großen Per­sön­lich­keit wür­den nichts än­dern. Sie wür­den die wel­this­to­ri­sche Er­schei­nung plötz­lich und voll­kom­men um­wan­deln kön­nen – was für ge­wöhn­li­che Be­trach­ter ja al­ler­dings al­les be­deu­tet –, den tiefern Sinn der deut­schen Re­vo­lu­ti­on wür­den sie in sei­ner We­sen­heit nur be­stä­ti­gen. Ein großer Mann ist der­je­ni­ge, der den Geist sei­ner Zeit be­greift, in dem die­ser Geist le­ben­di­ge Ge­stalt ge­wor­den ist. Er kommt, nicht um ihn auf­zu­lö­sen, son­dern zu er­fül­len.

Wo­her die­ser Geist des deut­schen So­zia­lis­mus stammt, soll nun ent­wi­ckelt wer­den.

Olete lõpetanud tasuta lõigu lugemise. Kas soovite edasi lugeda?