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Das letzte Märchen

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»Das ist Wahnsinn!«

»Das ist ganz undenkbar!«

Sie schrien alle durcheinander.

»Meine Freunde, hört mich! Die Zeit ist kostbar. Hört mich an! Die Prinzessin ist im Schlosse abgesperrt.«

»Ja, weil sie unter einem verderblichen Einfluß des Erbprinzen steht und sehr krank ist!« rief Stimpekrex.

»Dr. Schnugu ist seit zwei Tagen verschwunden.«

»Der Regent hat bereits eine hohe Belohnung ausgesetzt für den, der eine Mitteilung über den Verbleib des Doktors macht. Es wird vermutet, er sei von Helfershelfern des Erbprinzen um die Ecke gebracht worden.«

»Das ist nicht wahr! Das verhält sich alles ganz anders! Seht diese zwei Schriftstücke! Kennt Ihr die Schrift?«

»Es ist Hamrigulas Schrift!«

»Ich habe die beiden Schriftstücke einer Krähe abgenommen, die Hamrigula als Boten an die »Posaune« geschickt hat. Das eine ist ein neuer Schmähartikel, der sich gegen unser Land und gegen Hamrigula richtet und unmittelbar zum Kriege mit uns auffordert, das andere ist eine hohe Geldanweisung für den Redakteur der »Posaune«, der damit seinen Schurkenlohn erhält. Beide Schriftstücke sind von Hamrigula geschrieben.«

»Das ist unmöglich! Das ist Irrtum, Fälschung, Wahnsinn! Das kann nicht sein!«

»So leset, leset es selbst!«

Sie stürzten sich auf die Dokumente, während ich mir zitternd ein Glas Wasser eingoß.

Eine schwere Pause, nur unterbrochen durch kurze Ausrufe der Lesenden. Dann wandte sich Stimpekrex an mich – totenbleich. Er schluckte ein paarmal; dann würgte er heraus:

»Herr, der Schuft – sind Sie! Sie haben die Schriftstücke gefälscht! Sie sind eine Kreatur des Erbprinzen!«

Das Wasserglas fiel mir aus der Hand. Einen Augenblick stand ich ihm in Todfeindschaft gegenüber; da stürzten die beiden anderen zwischen uns.

»Laßt ihn erst reden, haltet Frieden!« rief Dr. Nein. »Wie sollen wir das verstehen? Wie soll so etwas möglich sein? Reden Sie, Herr!«

Doch ich war sprachlos. Ich hörte nur, daß ein wüster Lärm um mich war, aber ich hatte kein Gefühl. Das Blut war mir erstarrt über der erfahrenen Beleidigung.

»Sie müssen einsehen, daß wir fassungslos sind, Sie müssen Herrn von Stimpekrex seinen Patriotismus zugute halten! Wie kann sich der Prinz selbst so ehrlos beschimpfen? Wie kann er noch Geld dafür zahlen?«

Da fand ich mich wieder.

»Ich wünsche, daß Sie sich niedersetzen, Herr Dr. Nein, und Sie, Herr Schnaff, und daß mich keiner unterbricht,« sagte ich in befehlendem Ton. »Ich bin Ihr Vorgesetzter, und außerdem sind wir in meiner Wohnung, in der ich der Herr bin. Ihnen, Herr von Stimpekrex, weise ich die Tür! Ihnen werde ich keinen Aufschluß geben.«

»Wie Sie wollen,« sagte er zitternd. »Ich mache Sie aber darauf aufmerksam, daß ich es für meine Pflicht halte, den Regenten meines Vaterlandes von Ihren Machenschaften zu unterrichten.«

»Tun Sie das! Die Reue wird Ihre Strafe sein, wenn sie einsehen werden, daß Sie sich zum Genossen eines Verbrechers gemacht haben, daß Sie das Vaterland, das Sie so lieben, haben ins Verderben führen helfen. Nun gehen Sie!«

Er ging nicht. Ein heftiges Zittern befiel seinen Körper, Totenblässe bedeckte seine Wangen, und plötzlich fing er laut an zu schluchzen.

Das schlug mir ins Herz wie eine Flamme. Er war doch ein edler Mann! Sein Vaterland, sein Herrscherhaus liebte er in so glühender Leidenschaft, daß er gegen jeden die Hand erhob, der ein Wort dagegen sprach – auch gegen den Freund.

Ich ging zu ihm.

»Wollen Sie gar kein Vertrauen zu mir haben?«

Er schluchzte heftiger und war gänzlich fassungslos.

Da faßte ich ihn um die Schultern und drückte ihn auf einen Stuhl.

Dann schritt ich zweimal durchs Zimmer und fing endlich an zu reden.

»Ich bin ja selbst wie in einem Labyrinth, ich muß mir ja selber alles erst zu erklären suchen; ich habe ja selbst laut und gellend aufgelacht, als ich die Krähe gefangen und den Brief gelesen hatte. Vielleicht ist es so, wie ich jetzt sage; vielleicht ist es auch anders. Wer soll in so schwerer Erregung ganz klar sehen?

Hamrigula strebte nach der Krone und nach der Hand Goldinas. Das hat er mir selbst gesagt, und ich hielt sein Streben für berechtigt. Aber nun sah sich der Prinz durch das Erscheinen Juventos am Hofe in allen seinen Aussichten bedroht. Es ist klar, daß anfangs der Hof und das ganze Volk die Vereinigung Juventos mit Goldina und damit wieder die Vereinigung der beiden getrennten Bruderländer wünschten. Das suchte der maßlos ehrgeizige Hamrigula um jeden Preis zu verhindern. Ja, um jeden Preis! Die »Zeitung» wurde bei uns gegründet. Das brachte ihn auf einen ihm günstigen Gedanken. Er gründete mit seinem Gelde im Nachbarlande ein Gegenorgan, die »Posaune«. Anfangs mußte sich das Blatt in unserem Lande beliebt und interessant machen. Dann begann Hamrigulas Werk. Ein Artikel nach dem anderen erschien, in dem unser Land, unser Hof, unser Volk in der gehässigsten Weise angegriffen wurden. Die Folgen, die daraus entstehen mußten, hatte Hamrigula klug berechnet. Es mußte eine Spannung entstehen zwischen unserem Lande und dem Nachbarlande, unser Volk mußte erbittert werden gegen die Hakulatotuländer, und die Stellung des Erbprinzen bei uns wurde dadurch erschüttert. Ja, die Erbitterung wuchs, als neben den Angriffen auf alles Herididasusoturanische dem Erbprinzen in dem Organ seines Landes eine widerwärtige Schmeichelei nach der anderen gespendet und seine Thronkandidatur in der aufdringlichsten Weise betrieben wurde; zuletzt mußte es so erscheinen, als ob der Erbprinz Juvento diese Artikel selbst beeinflusse. Und da hatte er in unserem Lande verspielt!«

»Das ist möglich! Wahrhaftig, das ist möglich!« rief Dr. Nein.

Stimpekrex starrte mich mit großen Augen an.

Ich fuhr fort: »Daß Hamrigula sich in der »Posaune« absichtlich beschimpfen, verhöhnen, entehren ließ, war ebenso klug von ihm berechnet. Denn durch diese Beschimpfungen ist er bei uns zulande populär geworden. Das Volk nahm Partei für den so maßlos und heftig, so ersichtlich ungerecht angegriffenen Prinzen seines Herrscherhauses; das Volk, das immer zu gleicher Zeit selbst beschimpft wurde, identifizierte sich mit dem Prinzen, und wenn es nun zum Kriege kommt, dann wird das Schlachtgeschrei der Unseren sein: »Hamrigula und die Rache!« Der mächtige Nebenbuhler ist unmöglich geworden im Lande, die Krone ist Hamrigula gewiß; seine klugen Berechnungen haben das richtige Resultat ergeben.«

»Es ist so, Chef, es ist so!« rief Dr. Nein. »Ich hab' die Wandlung in meiner Gesinnung für den Prinzen selbst erfahren. Ich habe ihn gehaßt, immer gehaßt, aber dann, als ihn dieses fremde Schandblatt so ungerecht schmähte, da fing ich an, ihm gut zu werden, Partei für ihn zu nehmen, und so hat es das ganze Land getan. Es ist die gräßlichste Sache, die mir passiert ist.«

Herr von Stimpekrex kam auf mich zu. Mit heiserer Stimme sagte er:

»Ich bitte Sie um Verzeihung! Ich war so aufgeregt, daß ich nicht wußte, was ich tat. Ich glaube auch jetzt noch, daß Sie sich täuschen, aber ich weiß, daß Sie ein Ehrenmann sind. Ich bitte sie herzlichst um Verzeihung!«

Ich reichte ihm die Hand.

»Mein Freund, Ihre große Vaterlandsliebe und Königstreue machen alles gut. Aber gerade in dieser schweren Zeit müssen die wahren Patrioten zusammenhalten. Ich selbst zweifle an der schweren Schuld des Prinzen nicht. Ich halte die Beweisstücke für unwiderleglich.«

Und ich erzählte in aller Eile das Abenteuer mit dem Fuchse und der Krähe etwas genauer.

»Es dringt eine Menge Soldaten ins Haus!« rief Schnaff, der am Fenster stand, »Was soll das heißen? Vielleicht sollen wir verhaftet werden. Da muß ich fort. Leben Sie wohl, meine Freunde! Ich krieche am Blitzableiter hinab. Einer muß frei bleiben. Ich bringe alles ans licht. Sorgen Sie sich nicht, daß ich den Hals breche, ich war nicht umsonst Schieferdecker und Kunstreiter. Ich bringe alles ans licht! Leben Sie wohl!«

Er verschwand eilig nach einem Hinterzimmer. Im nächsten Augenblicke trat – Prinz Hamrigula zu uns ins Zimmer. Draußen auf dem Flur standen Soldaten.

Der Prinz maß mich mit einem hochmütigen, eisigen Blicke.

»Warum haben Sie meinem Befehle nicht gehorcht? Warum haben Sie so gewissenlos Ihre Pflicht versäumt?«

Ich blickte ihn mit offener Verachtung an. Ohne meine Anrede zu gebrauchen, erwiderte ich:

»Ich habe meine Pflicht dadurch getan, daß ich Ihnen nicht gehorchte!«

»Mann!«

Aber er mäßigte sich und lächelte höhnisch.

»Das muß ich zugeben: wenn Sie auch sonst nichts leisten, in der Frechheit leisten Sie viel! Dafür werden Sie nun auch Ihren ganz besonderen Lohn erhalten. Was das Extrablatt der »Zeitung« anbelangt, so habe ich den Text selbst geschrieben und in Ihrer Abwesenheit den Artikel mit den Namen der vier Redakteure unterzeichnet!«

»Das ist eine Fälschung!« schrie ich.

»Das ist eine bodenlose Gemeinheit!« rief Dr. Nein, außer sich vor Wut.

Der Prinz lächelte kalt.

»Ich habe eine Abschrift des Artikels, der übrigens schon gedruckt ist, hier. Es kommt darauf an, ob Sie ihn nachträglich unterzeichnen wollen. Danach wird sich nämlich Ihr Schicksal richten. Erscheinen wird der Artikel mit Ihren Unterschriften auf jeden Fall.«

Da verlor ich die Fassung.

»Ich sage Ihnen, dah Sie ein Lump sind!«

Der Prinz riß seinen Degen heraus.

»Halt! Mit welchem Recht greifen Sie mich an, Sie, der Sie das Vaterland verraten haben? Sie sind entlarvt; ich habe die Briefe abgefangen, die Sie mit der Krähe an die »Posaune« schicken!«

Ein jäher, kurzer Schrei, sein Gesicht verzerrte sich, der Degen fiel aus seiner Hand, geisterbleich stand er da. Ein entsetztes, unverständliches Lallen kam ihm vom Munde.

 

Da tönte ein weher, schriller Schrei durch das Zimmer. Stimpekrex stürzte wie ein Wahnsinniger auf den Prinzen und umklammerte seinen Hals.

»Es ist also wahr – wahr – o, du elender, elender, elender Schurke – und ich hab' geglaubt, geliebt, vertraut –«

Ein schwacher Hilfeschrei des Prinzen, die Tür sprang auf, Soldaten stürzten herein.

»Nehmt den Rebellen!«

Stimpekrex wurde ergriffen. Ich sprang ans Fenster und riß es auf.

Auf die Gasse wollte ich die Wahrheit hinausschreien.

Da traf mich ein schwerer Schlag gegen den Kopf.

Und ich wußte von da an nichts mehr.

Kerkernacht

Als ich erwachte, stand Dr. Schnugu neben mir. Ich besann mich mühsam, glaubte eine Fiebervision zu haben und schloß die Augen wieder.

Mir war so schwer im Kopf.

Nach einiger Zeit hörte ich Dr. Nein flüstern. Dann fühlte ich, daß jemand leise meine Hand küßte. Ich hob die Augenlider ein wenig und sah Stimpekrex stehen. Er jauchzte laut, als er mich die Augen öffnen sah, und da erblickte ich auch wieder den Dr. Schnugu. Der sah mich freundlich an und sagte leise:

»Seien Sie ganz ruhig, lieber Freund, es wird alles gut.«

»Wie – wie bin ich zu Ihnen gekommen?« fragte ich.

Da beugte sich Dr. Nein über mein Lager.

»Wir sind hier alle miteinander –«

»Halten Sie das Maul!« zischte ihn der Walddoktor an. Dann wandte er sich an mich.

»Seien Sie ganz ruhig! Regen Sie sich gar nicht auf! Sie sehen, daß alle Ihre guten Freunde bei Ihnen sind.«

Ich lächelte und schloß die Augen wieder. Ein Halbschlummer umfing mich. Es war ganz still um mich. Aber nach einiger Zeit hörte ich, daß Dr. Nein und Dr. Schnugu leise miteinander zankten.

»Ich fürchte, die kalten Umschläge schaden ihm,« sagte Dr. Nein. »Das viele Wasser ist immer bedenklich.«

»Kümmern Sie sich um sich!« antwortete der Arzt. »Davon verstehen sie keine Spur und sollen mir also nicht immer hineinreden. Wenn Sie sich mehr ans Wasser gehalten hätten in Ihrem Leben, dann würden Sie nicht leberkrank sein und außerdem einen viel gewascheneren Mund haben.«

»Ist das ein grober Kerl! Und mit so einem Manne hat man das Vergnügen, zusammen eingesperrt zu sein!«

Da kam ich vollends zur Besinnung. Ich setzte mich auf.

»Sind wir denn eingesperrt?«

»Da habt Ihr's! Nun hat er ihn aufgelärmt! Seien Sie doch ruhig, lieber Freund, bleiben Sie doch liegen!«

»Nein, ich bin bei mir! Ich fühle mich ganz wohl! Ich will wissen, wo ich bin!«

»Natürlich will er wissen, wo er ist,« polterte Dr. Nein los. »Lieber Herr Chef, wir sind hier in einer ganz hundselenden Spelunke eingesperrt. Und das Allerschlimmste ist, mit diesem Dr. Schnugu zusammen, mit dem sich kein Mensch vertragen kann.«

»Hamrigula hat uns verhaften lassen?«

»Ja, und Sie haben einen Kolbenschlag bekommen und waren deshalb so lange bewußtlos.«

Stimpekrex eilte an mein Lager.

»Wollen Sie mir verzeihen, wollen Sie mir ganz verzeihen?« sagte er und kniete an meinem Bette nieder. Ich sah ihn freundlich an.

»Es ist Ihnen ein lieber Glaube zusammengebrochen, mein Freund! Der Glaube an die unbedingte Zuverlässigkeit und Treue aller Großen.«

Er preßte seine Stirn auf mein Bett, und ich streichelte ihm den Kopf.

»Wie kommen aber Sie hierher, lieber Herr Doktor Schnugu?«

Das Gesicht des alten Arztes wurde rot bei der Frage. Er setzte sich neben mein Bett auf einen Stuhl.

»Ich wollte jetzt noch nicht mit Ihnen darüber sprechen.«

»O, tun Sie's doch! Ich fühle mich ganz kräftig. Ich weiß alles wieder ganz genau, was geschehen ist.«

Der Doktor zitterte vor Erregung.

»Hamrigula hat auch mich einsperren lassen.«

»Hamrigula! O, ich dachte es mir! Aber warum tat er's, warum wagte er das?«

»Goldina ließ mich ins Schloß rufen, um dort im Laboratorium die Scherben des heiligen Pokals und das Wasser der goldenen Kanne zu untersuchen.«

»Goldina wünschte die Untersuchung? Nicht der Prinz?«

»Goldina! Der Prinz wußte gar nichts davon, bis er zufällig dazu kam, oder vielmehr nicht zufällig, sondern weil er beständig um die Prinzessin herumspioniert. Ich stellte fest, daß das Wasser, das noch in der goldenen Kanne war, ganz rein, der Pokal an sich aber vergiftet war.«

»O, der Prinz hat gerade das Umgekehrte behauptet.«

»Er hat mein Urteil gefälscht,« schrie der alte Mann auf, »hat es verdreht, um einen Unschuldigen zu bezichtigen, beruft sich auf mich! Und ich sitze hier, hier in dieser Höhle, muß dulden, daß in meinem Namen ein ungeheures Verbrechen geschieht, und kann nicht hinaus, kann nicht allen Leuten ins Ohr schreien: Lüge! Lüge! Lüge!«

Er bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen.

»Es war eben nicht klug von Ihnen, die Analyse im Schlosse zu machen,« wagte Dr. Nein einzuwenden.

Aber da kam er schlecht an.

Der alte Arzt sprang auf.

»Mann! Was geht denn das Sie an? Red' ich denn überhaupt mit Ihnen? Was haben Sie sich denn hineinzumischen? Warum haben Sie sich denn fangen lassen, Sie Hans Alleswisser?«

Dr. Nein gab sich Mühe, einen ruhig vornehmen Ton anzuschlagen.

»Herr Doktor, wenn es die augenblickliche Lage gestattete, würde ich Sie nach diesen Beleidigungen verlassen, Sie gewissermaßen stehen lassen.«

Dr. Schnugu grunzte.

»Wenn es die augenblickliche Lage gestattete! Wenn es die augenblickliche Lage gestattete, d.h. wenn nicht die Türen und Fenster verschlossen wären, würde ich Sie hinauswerfen.«

»Da wir nun aber doch zusammen sein müssen,« sagte ich besänftigend, »so ist es doch besser, wenn sich die Herren vertragen.«

»Unmöglich!« schrie Dr. Nein.

»Ausgeschlossen!« knurrte Dr. Schnugu.

Dann kam eine große Stille. Keiner wußte etwas zu sagen, Stimpekrex lehnte an einer Mauer und stierte vor sich hin. Er hatte wohl schlimme Herzenskämpfe zu bestehen. Er, der das Vaterland liebte, der mit fanatischer Treue an seinem Herrscherhause hing, war im Namen dieses Vaterlandes, von einem Mitgliede dieses Herrscherhauses gefangen genommen worden.

Wie ein gemeiner Rebell!

Und seine Zukunft lag öde und vernichtet vor ihm. Wie schnell war alles gekommen! Vor einer Woche noch hatte das Leben so sonnig vor ihm gelegen. Da hatte er mir glückselig erzählt, Elkaguntascha, das kleine Fräulein, das ich im Eichhörnchennest kennen gelernt hatte, habe ihm nun ihr Herz und ihre Hand ganz geschenkt und ich müsse zu seiner Verlobungsfeier kommen, die schon nach sechs Tagen sein sollte.

Heute war wohl dieser sechste Tag. Und er, der sich an seinem Regenten tätlich vergriffen hatte, lehnte an der schwarzen Kerkerwand in Not und Schande.

Ringsum war Finsternis, graue Sorge, wilder gefangener Zorn, vielleicht dräuende Todesnot.

Ich hatte mich auf mein Lager zurückgelegt. Jetzt erst achtete ich auf meine Umgebung. Ich lag auf Moos und Stroh und hatte eine wollene Decke auf den Beinen.

Wir waren offenbar in einer runden Erdhöhle, die ganz ohne Fenster war. Nur zwei Türen sah ich. Die eine hatte ein Fensterchen, das aber ganz dunkel war und nicht ins Freie zu führen schien.

Eine graue Dämmerung umfing uns. In einem Winkel brannte eine Öllampe. Ich schloß die Augen und versuchte nachzudenken über alles, was ich in den letzten Tagen erlebt hatte.

»Das düstere Geheimnis des Königsmordes quält mich unaufhörlich,« sagte ich leise.

»Den König hat Hamrigula vergiftet,« sagte Dr. Nein rauh. »Da ist kein Zweifel daran! Wer solcher Schuftereien fähig ist, wie der, dem kommt es auch auf einen Mord nicht an, wenn es die Erreichung des Zieles gilt.«

Dr. Schnugu und Stimpekrex schwiegen; sie hatten auf die furchtbare Anklage des Parlamentariers nichts zu erwidern.

»Der König hielt zu Juvento,« fuhr Dr. Nein fort. »Auf die Dauer ließ sich das Verhetzungsmanöver mit der »Posaune« ohne Gefahr nicht fortsetzen; Hamrigula mußte also bald ans Ziel kommen. Der Krieg mußte ausbrechen, er, Hamrigula, mußte der Anführer sein in diesem Kriege, um sich Sieg und Krone zu gewinnen, und so mußte der alte Friedenskönig, der diesen Plänen im Wege stand, sterben. Nun hat er alles, was er will: Der König ist tot, Juvento ist der Feind, er, Hamrigula, der Führer, ja eigentlich schon der König des Landes.«

»Auch für mich ist kein Zweifel an Hamrigulas Schuld,« sagte Dr. Schnugu, »Die Tatsache, daß er die Aufklärung des Sachverhaltes verhindert, daß er mein Urteil gefälscht, daß er mich, den unbequemen Zeugen, beiseite gebracht hat, beweist seine Schuld klar und deutlich. Er hat den Pokal vergiftet, er, oder sein Helfershelfer, irgend ein bestochener Schuft unter den Wächtern oder Dienern des verbotenen Berges, wie er aber im voraus wissen konnte, daß der König den heiligen Pokal holen lassen, daß er aus ihm trinken würde, das kann ich nicht begreifen. Konnte er denn das im voraus berechnen?«

Ich dachte eine Weile nach und sagte dann:

»Unmöglich war auch diese Berechnung nicht. Kurze Zeit vorher hatte uns der König den heiligen Pokal gezeigt, hatte uns die Wunderkraft erklärt, daß er in hoher Not erstorbene Freundschaft erneuen könne. Damals entstand Hamrigulas Plan. Schaffe die Not, laß den König trinken und sterben! Das war der Gedanke, der wie ein Blitz fiel im Dunstkreis dieser schwülen Seele, in der Klugheit und Bosheit sich ewig berühren wie gewitterschwere Wolken.«

»Richtig!« rief Dr. Nein, Hamrigula ließ den Artikel über den Pokal in der »Posaune« erscheinen, der die leicht erregbaren Völker unmittelbar zum Bruderkriege aufreizte, und es war eines gegen hundert anzunehmen, daß der König den rettenden Pokal, um den sich der ganze Streit drehte, kommen lassen würde, um in der hohen Not des drohenden Bruderkrieges mit dem fremden Königssohne Freundschaft zu trinken. Es wäre Hamrigula auch ein leichtes gewesen, dem König diesen Gedanken geschickt nahezulegen, wenn er nicht selbst darauf verfallen wäre. Er war der Regisseur dieses ganzen Dramas, in dem der König als Opfer fiel.«

»Das ist wohl im ganzen richtig gedacht,« sagte Dr. Schnugu kopfschüttelnd, »aber eines konnte Hamrigula unmöglich im voraus berechnen: die Rolle, die der Erbprinz dabei spielen würde.«

Dr. Nein lachte spöttisch.

»Mit wem sollte denn der König Freundschaft trinken, wenn nicht mit dem einzigen Vertreter des verfeindeten Nachbarlandes, der anwesend war? Es ist selbstverständlich, daß Juvento dabei beteiligt sein mußte. Das, dächte ich, könnte ein jeder begreifen.«

»Aber es war nicht selbstverständlich von vornherein, daß er sich das Wasser würde von Juvento einfüllen lassen,« antwortete Dr. Schnugu gereizt, »das konnte er sich von einem Priester, einem Diener oder sonst jemand eingießen lassen, und die Weisheit, dächte ich, könnte erst recht jeder begreifen.«

»Herr Dr. Schnugu,« sagte ich, »Sie haben ganz recht! Daß sich der König das Wasser würde vom Erbprinzen eingießen lassen, konnte Hamrigula im voraus nicht wissen. Aber darauf kam es ihm auch gar nicht an. Das war ein nebensächlicher, ihm höchst günstiger Zufall, den er natürlich nachträglich ausgenutzt hat. Notwendig war das aber nicht. Auch wenn sich der König den Pokal von einem Priester füllen ließ, geschah dasselbe: Der König starb, die schon erregte Volkswut steigerte sich zur Siedehitze, die Schandtat wurde durch Hamrigula auf diese oder jene Weise dem wegen des Pokals neidischen Nachbarvolk in die Schuhe geschoben, speziell dem Erbprinzen, dieser ohnehin schon verhaßt gemachte Mann mußte fort, es entstanden Tumult, Unordnung, Krieg, das führerlose Land mußte Hamrigula an seine Spitze stellen, kurz und gut, der Prinz erreichte sein Ziel ebensogut wie jetzt.«

Dr. Schnugu sagte nichts mehr.

»Endlich scheint er's kapiert zu haben,« sagte Dr. Nein, indem er sich platt auf den Fußboden setzte und eine Zigarre anzündete.

»Kerl!« schrie Dr.Schnugu, »wie können Sie sich unterstehen hier zu rauchen? Hier, wo ohnehin die Luft so schlecht ist, und wo wir einen Kranken haben!«

»Stört es Sie, wenn ich rauche, Herr Chef?« fragte Dr. Nein in aller Seelenruhe. »Ich hab' zufällig noch ein halbes Dutzend eingesteckt. Ganz gutes Kraut! Stück vier Gulden!«

»Rauchen Sie nur, lieber Freund! Mir macht das gar nichts. Es ist mir ganz angenehm.«

»Haben Sie gehört, Herr Medikus? Ich weiß besser als Sie, was für einen Kranken gut ist! In einer solchen Pesthöhle, wo es nach Mäusen, Ratten, Wasserjauche und allem Möglichen duftet, ist eine Zigarre zu vier Gulden eine Wohltat, ist ein Raucher ein Desinfektor!«

 

Und er legte sich lang auf den Boden und blies den weißen Rauch über sich.

Es wurde ganz still. Stimpekrex hatte die ganze Zeit an der Mauer gelehnt und vor sich hingestarrt. Jetzt begann er auch zu reden. Mit trauriger Stimme sprach er zu mir:

»Ich habe Sie in dieses Land geführt, in das Sie eintraten mit dem Glauben und reinen Vertrauen eines Kindes. Nun haben Sie einen Grad der Verworfenheit bei uns gefunden, die Ihnen gewiß ganz fremd ist.«

Ich schüttelte den Kopf.

»Ich kam nicht als Kind zu Ihnen. Nicht mein erstes Märchen ist es, das ich bei ihnen erlebe; es ist mein letztes. Auch die Menschen haben in ihrer Geschichte so manchen Parricida gehabt, öfters in ihrer Königsgeschichte, unzähligemal in ihrer privaten Geschichte. Sie spinnen Intrigen wie dieser Prinz, und auch bei uns sind die Klügsten die Schlimmsten. Und vergessen Sie nicht, wer der elende Helfershelfer dieses Prinzen war! Ein Mensch! Hamrigula sündigte um eine schimmernde Krone, jener Mensch um schmutziges Geld.«

»Kennen Sie den Redakteur der ›Posaune‹?!«

»Ja, ich habe vor wenigen Wochen seinen wahren Namen erfahren. Ich kannte ihn schon droben. Dort war er auch Redakteur. Dort übte er sich unter dem Deckmantel idealer Überzeugung in bürgerlichen, politischen und religiösen Verhetzungen seiner Mitmenschen. Hamrigula war schlau genug, um zu wissen, wo er den geeigneten Schuft für seine Zwecke finden konnte. Und ich sage Ihnen, es mußte nicht gerade dieser sein; er hatte die Auswahl!« –

Das dunkle Fenster an der einen Tür knarrte, und ein Kopf erschien von draußen im Dunstkreis unserer kleinen Öllampe.

»Lillebolle!« schrie ich und sprang von meinem Lager auf.

»Ja, natürlich, Lillebolle!« sagte Dr. Nein, »das hahen wir ja ganz vergessen, Ihnen zu sagen, Lillebolle ist unser liebenswürdiger Kerkermeister. Wir befinden uns nämlich hier in einem Privatgemache des Wirtes der ›kühlen Eule‹, direkt unter dem Lokal.«

»Ist das möglich? Lillebolle, ist das möglich, daß du uns gefangen hältst?«

Der Zwerg grinste, sagte aber kein Wort.

»Sehen Sie, Herr Chef, wie er grinst? Wie er sein blödsinniges Maul verzieht und seine stumpfsinnigen Nasenlöcher aufreißt? Er ist ein zehntausendmal scheusäligeres Subjekt als sein Geldgeber, der Prinz Hamrigula. Hör mal, Lillebolle, du katz-, hundeelender Schuft! Du verkrüppelter Zwerg von Ehrlichkeit und Ausgeburt aller Giftmischer und Weinhändler! Hör mich an! Wenn du eine Ahnung davon hättest, was Schamgefühl ist, wie könntest du dann durch diese verruchte Fensterluke deine Galgenvisage hereinhängen? Im Angesicht von uns! Wo ich deinen Wein getrunken habe, ich, der doctor philosophiae, der Parlamentarier, der Parteiführer, der Volkstribun, deinen gottverlassenen, elenden, verbotenen, saueren Wein! Ich war dein jahrhundertelanger Kunde. Nicht bloß meine Gesundheit habe ich riskiert, auch meinen guten Ruf, meine Stellung, meine Freiheit! Alles bloß, um dich staatsverbrecherischen Schleichhändler nicht verhungern zu lassen. Zum Danke dafür sperrst du mich ein, mich und diesen Dr. Schnugu und diesen vornehmen Herrn von Stimpekrex und diesen großen Dichter und Staatsmann Dr. Barragu, der schon bei Lebzeiten unsterblich geworden ist, weil er uns die Alkoholfreiheit gebracht hat.«

Da verzog der Zwerg seinen breiten Mund und stieß ein spitzes Gelächter aus.

»Und er lacht noch?!«

Eine Wasserflasche sauste nach der Fensterluke. Sie fuhr hinaus ins Dunkle, denn der Zwerg war blitzschnell verschwunden – um gleich darauf wieder vergnüglich lächelnd zu erscheinen.

Dr. Nein schäumte und taumelte nach der Tür. Schnugu hielt ihn zurück.

»Halt! Sie sind gar nicht imstande, unsere Sache zu führen; dazu sind Sie viel zu grob, Sie parlamentarischer Sprachbandit!«

»Zu grob – ich? Was sind Sie denn? Sie Quacksalber! Sie Rattendoktor und Mäuseprofessor!«

Ein wütender Zank zwischen den beiden Doktoren brach aus zum spitzbübischen Vergnügen Lillebolles, der bald ein gackerndes Gelächter, bald ein amüsiertes, nadelscharfes Quietschen ausstieß und Grimassen einer scheußlich anzusehenden Vergnüglichkeit schnitt.

Zum Schluß warf er Dr. Schnugu einen Brief und Dr. Nein einen Schlüssel an den Kopf und war blitzschnell verschwunden, wobei er das Fenster von draußen schloß.

Die beiden Kampfhähne ließen ab von einander, Dr. Nein hielt sich den Kopf, hob aber alsbald den Schlüssel auf und probierte ihn an der Tür, dahinter Lillebolle verschwunden war. Der Schlüssel paßte nicht.

»Die Kanaille will uns foppen,« sagte er und warf den Schlüssel in eine Ecke.

Dr. Schnugu hatte inzwischen den an ihn adressierten Brief geöffnet und las ihn beim Schein der Öllampe. Ein tiefes Schweigen griff Platz, wir sahen gespannt nach dem Walddoktor. Als er fertig war, ging ein unendlich verachtungsvolles Lächeln über sein verrunzeltes Gesicht.

»Auch das tut er dem alten Doktor noch an – auch das noch! – Meine Herren, Sie können binnen wenigen Stunden frei sein, wenn Sie wollen. Der Prinz schreibt an mich. Es liege ihm gar nichts an unserem Tode, sagt er, vielmehr wünsche er zum Besten des Vaterlandes (so schreibt er wirklich!) unsere Unterstützung. Er wisse wohl, einen wie großen Einfluß wir auf das Volk ausüben könnten. Er habe auch Vertrauen zu uns. Um uns das zu beweisen, schlägt er uns folgenden Vergleich vor: Ich soll das ausgestreute Urteil bezüglich der Vergiftung des Wassers in der goldenen Kanne schriftlich bestätigen, Sie sich schriftlich als Verfasser des verbreiteten Extrablattes bekennen. Außerdem sollen wir uns ehrenwörtlich verpflichten, nie etwas zu ungunsten des Prinzen zu unternehmen. Dann wird er uns sofort freilassen, und es bleibt uns bloß noch die Pflicht, eine Fabel zu erfinden, wie wir von Beauftragten des Erbprinzen gefangen und durch die Fürsorge Hamrigulas wieder freigekommen sind, was dann für uns folgt, ist Freiheit und hohe Ehre im neuen Reiche. Im Falle unserer Weigerung ist uns der Tod sicher. Vierundzwanzig Stunden sind uns zur Überlegung gegönnt, dann blüht uns die Freiheit oder das Ende.«

Tiefe Stille.

»Also müssen wir sterben!« sagte ich nach einer Weile. »Keiner von uns wird ein Leben der Schande und des Verbrechens dem Tode vorziehen. Es bleibt uns kein Ausweg.«

»Nein, keiner,« sagte Dr. Nein. »Außerdem würde der Prinz uns auf keinen Fall freilassen. Das wäre viel zu gefährlich für ihn. Es ist ihm nur um die Dokumente zu tun. Wir müssen uns auf das Ende gefaßt machen.«

Stimpekrex, lehnte sich mit dem Kopf gegen die Mauer, ich lag ganz still aus meinem Bette; der alte Walddoktor hielt meine Hand. Eine schwere, schwere Stille. Das Todesurteil war uns gesprochen worden. Dr. Nein begann endlich mit seltsam veränderter Stimme:

»Mich reut jetzt etwas. Am Sonntag vor drei Wochen habe ich einen Mann über die Treppe meines Hauses hinuntergeworfen, den ich höflich hätte dabehalten sollen; denn dieser Mann war ein Lebensversicherungsagent.«

Das war nicht im Scherz gesagt; nein, in jenem Humor, durch den die Tränen leuchten.

Dr. Nein hatte eine Frau und fünf Kinder.

Es quiekte hinter der Tür. Lillebolle. Dr. Nein sprang auf.

»Lillebolle! Hör mich mal jetzt in Vernunft an! Du hast gehorcht, du weißt, daß es uns an den Kragen geht. Nimm mir nicht übel, daß ich dich getränkt habe. Ich meinte es stets aufrichtig zu dir. Also tu mir den Gefallen und schicke nach der Invalidenstraße Nr. 96. Dort wohnt der Agent Mischkurwian, den bitte her! Ich will mich versichern. Dr. Schnugu ist da, der kann mich untersuchen und bestätigen, daß ich kerngesund bin. Mischkurwian tut's, er versichert mich. Und er kann's auch, denn seine Gesellschaft ist steinreich, und meine Leute sind arm.«

Ein rasselndes Gelächter erfolgte. Da trat auch Dr. Schnugu an die Tür.

Lillebolle, ich muß mit dir reden! Obwohl mir's schwer fällt! Ich muß dir sagen, daß es deine Pflicht ist, uns frei zu lassen! Als du auf die Welt kamst, habe ich deiner Mutter und dir das Leben gerettet. Ihr wäret verloren gewesen ohne mich – beide! Es war eine schwere Stunde. Deine Mutter war jung; sie wollte leben; du warst ein krankes Geschöpf, aber leben wolltest du auch. Und ich half dir zum Leben. Deine Mutter war schön, du warst nicht schön. Aber deine Mutter hat doch gelacht in ihren Todesschmerzen, gelacht, weil sie ein Kind hatte. Da ist etwas, das ich für dich getan habe. Von dem andern will ich schweigen. Es ist das erstemal in meinem langen Leben, daß ich von jemand Dank verlange. Aber du darfst den Mann, dem du das Leben verdankst, nicht dem Tode verfallen lassen. Ich will leben – wir alle wollen leben, Wir müssen leben! Wir müssen unseren ehrlichen Namen retten, ehe wir sterben! Laß uns heraus! Fliehe! Versteck dich, wenn du den Prinzen fürchtest! Seine Stunde wird bald schlagen. Und hoffe nicht auf Lohn von ihm! Er wird dich betrügen und verderben! Lillebolle, hörst du mich?«