Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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Sechste Plage: Geschwüre

8Der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Nehmt beide Hände voll Ofenruß! Mose soll ihn vor den Augen des Pharaos in die Luft werfen. 9Dann wird er sich wie feiner Staub über ganz Ägypten ausbreiten und an Menschen und Tieren Geschwüre hervorrufen, die zu offenen Wunden werden.«

10Mose und Aaron nahmen Ruß aus einem Ofen und traten vor den Pharao, und Mose warf den Ruß in die Luft. Da entstanden an Menschen und Tieren Geschwüre, die zu offenen Wunden wurden. 11Auch die ägyptischen Magier wurden von den Geschwüren nicht verschont und konnten Mose nicht gegenübertreten.

12Aber der HERR machte den Pharao so starrsinnig, dass er auch diesmal das Volk nicht ziehen ließ – genau wie der HERR es Mose im Voraus angekündigt hatte.

Siebte Plage: Hagel

13Der HERR befahl Mose: »Geh morgen früh zum Pharao und sage zu ihm: ›So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: Lass mein Volk ziehen, damit es mir Opfer darbringen kann!

14Wenn du auch diesmal nicht hörst, lasse ich eine so schwere Plage über dich, deine Minister und dein Volk hereinbrechen, dass du endlich erkennen musst: Niemand in der ganzen Welt kann es mit mir aufnehmen!

15Ich hätte schon lange meine Hand ausstrecken und dich und dein Volk mit Seuchen vernichten können. 16Aber ich habe dich noch am Leben gelassen, um dir meine Macht zu zeigen und meinen Namen in der ganzen Welt bekannt zu machen.

17Noch glaubst du, mit meinem Volk nach deiner Willkür verfahren zu können. 18Aber morgen um diese Zeit werde ich einen so schweren Hagel schicken, wie man ihn seit Bestehen Ägyptens noch nie erlebt hat. 19Darum lass dein Vieh in Sicherheit bringen und sorge dafür, dass keiner von deinen Leuten auf freiem Feld bleibt. Denn alle Menschen und Tiere, die nicht unter ein festes Dach flüchten, wird der Hagel erschlagen.‹«

20Einige Minister des Pharaos nahmen die Ankündigung des HERRN ernst und brachten ihre Hirten und ihr Vieh in Sicherheit. 21Andere aber kümmerten sich nicht darum und ließen ihre Herden draußen auf dem Feld.

22Nun sagte der HERR zu Mose: »Streck deine Hand zum Himmel aus, damit in ganz Ägypten Hagel fällt, auf die Menschen, die Tiere und alle Pflanzen auf dem Feld.«

23Mose erhob seinen Stock, da ließ der HERR ein Gewitter mit schwerem Hagel über Ägypten niedergehen. Es donnerte, 24der Hagel prasselte auf die Erde und dazwischen zuckten die Blitze. Ein so heftiges Unwetter hatten die Ägypter in ihrer ganzen Geschichte noch nie erlebt. 25Überall tötete der Hagel die Menschen und Tiere, die auf freiem Feld waren. Er zerschlug alle Pflanzen und riss die Äste von den Bäumen.

26Nur die Provinz Goschen, wo das Volk Israel wohnte, wurde verschont.

Der Pharao gibt vorübergehend nach

27Da ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: »Diesmal bekenne ich mich schuldig! Der HERR ist im Recht, ich und mein Volk sind im Unrecht. 28Betet für uns zum HERRN! Wir können seinen schrecklichen Donner und den Hagel nicht mehr ertragen. Ich will euch ja ziehen lassen und nicht länger hier festhalten!«

29Mose antwortete: »Sobald ich die Stadt verlassen habe, werde ich meine Arme zum HERRN ausbreiten und zu ihm beten. Dann wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr fallen. Daran sollst du erkennen, dass unser Gott der Herr der ganzen Erde ist. 30Aber ich weiß, dass du dich immer noch nicht vor ihm fürchtest und deine Minister genauso wenig.«

31Der Flachs und die Gerste waren schon vernichtet; denn die Gerste hatte gerade Ähren angesetzt und der Flachs stand in Blüte. 32Aber Weizen und Dinkel blieben verschont, weil sie später wachsen.

33Mose verließ den Pharao und ging zur Stadt hinaus. Er breitete die Arme zum Gebet aus, da hörte es auf zu donnern und zu hageln und es regnete auch nicht mehr.

34Aber als der Pharao sah, dass das Unwetter aufgehört hatte, wurde er wieder so trotzig wie zuvor. Er widersetzte sich dem HERRN und ebenso seine Minister. 35Er blieb starrsinnig und ließ die Israeliten nicht ziehen – genau wie der HERR es durch Mose angekündigt hatte.

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Der Pharao bleibt hart

Ex 10

Nun sagte der HERR zu Mose: »Geh zum Pharao! Ich selbst habe ihn und seine Minister so trotzig gemacht, damit ich alle diese Wunder unter ihnen vollbringen konnte 2und damit du deinen Kindern und Enkeln erzählen kannst, wie ich den Ägyptern meine Macht gezeigt habe. Denn daran sollt ihr erkennen, dass ich der HERR bin.«

3Mose und Aaron gingen wieder zum Pharao und sagten zu ihm: »So spricht der HERR, der Gott der Hebräer: ›Wie lange sträubst du dich noch, meine Macht anzuerkennen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir Opfer darbringen kann!

4Sonst lasse ich morgen Heuschrecken in dein Land einfallen. 5Sie werden das ganze Land bedecken, sodass der Boden nicht mehr zu sehen ist. Alles Grün, das der Hagel übrig gelassen hat, werden sie auffressen, auf den Feldern und an den Bäumen. 6Auch in deinen Palästen und in den Häusern deiner Minister und aller Ägypter wird es von Heuschrecken wimmeln. Solange deine Vorfahren auch schon in diesem Land wohnen – solch eine Katastrophe haben sie nicht erlebt.‹«

Nachdem Mose das gesagt hatte, verließ er den Pharao.

7Da sagten die Minister zum Pharao: »Wie lange wollen wir uns noch solchen Gefahren aussetzen? Lass die Leute ziehen und dem HERRN, ihrem Gott, ihre Opfer darbringen! Siehst du denn nicht, dass Ägypten zugrunde geht?«

8Darauf wurden Mose und Aaron zum Pharao zurückgeholt. »Geht und bringt dem HERRN, eurem Gott, eure Opfer!«, sagte der Pharao zu ihnen. Aber dann fragte er: »Wer soll denn mitgehen?«

9Mose antwortete: »Alle, die Jungen und die Alten, unsere Söhne und Töchter, unsere Schafe, Ziegen und Rinder. So gehört es sich, wenn wir ein Fest für den HERRN feiern.«

10Der Pharao spottete: »Der HERR gebe seinen Segen dazu! Ich denke nicht daran, eure Frauen, Kinder und Alten mitgehen zu lassen! Es ist doch klar, was ihr im Schilde führt! 11Wenn ihr wirklich dem HERRN Opfer darbringen wollt und sonst nichts, dann genügt es, wenn die Männer gehen.«

Und der Pharao ließ Mose und Aaron hinauswerfen.

Achte Plage: Heuschrecken

12Da sagte der HERR zu Mose: »Streck deine Hand aus über Ägypten, um die Heuschrecken herbeizurufen. Sie sollen das Grün, das der Hagel übrig gelassen hat, bis auf den letzten Rest auffressen.«

13Mose streckte seinen Stock über Ägypten aus, und der HERR ließ den ganzen Tag und die ganze Nacht einen Ostwind wehen. Als der Morgen kam, waren die Heuschrecken da. 14Sie fielen in ganz Ägypten ein und ließen sich in riesigen Schwärmen nieder. Eine so große Menge Heuschrecken wurde noch nie gesehen, und man wird sie auch nie wieder zu sehen bekommen.

15Der ganze Boden war bedeckt, das Land war schwarz von Heuschrecken. Sie fraßen alle Pflanzen, auch die Früchte an den Bäumen, alles, was der Hagel verschont hatte. Weder auf den Bäumen noch am Boden ließen sie irgendetwas Grünes übrig.

16Der Pharao ließ in aller Eile Mose und Aaron rufen. Er bekannte: »Ich bin vor dem HERRN, eurem Gott, schuldig geworden und auch vor euch. 17Vergebt mir nur noch dies eine Mal meine Schuld! Bittet den HERRN, euren Gott, dass er dieses tödliche Verderben abwendet!«

18Als Mose vom Pharao weggegangen war, betete er zum HERRN. 19Da ließ der HERR den Wind drehen und in einen starken Westwind umschlagen. Der nahm die Heuschrecken mit und wehte sie ins Rote Meer; in ganz Ägypten blieb nicht eine Heuschrecke übrig.

20Aber der HERR machte den Pharao auch jetzt wieder starrsinnig, sodass er das Volk nicht ziehen ließ.

Neunte Plage: Finsternis

21Darauf sagte der HERR zu Mose: »Streck deine Hand zum Himmel aus, und es wird eine Finsternis über Ägypten kommen, so dicht, dass sie mit den Händen zu greifen ist.«

22Da erhob Mose seine Hand, und drei Tage lang wurde es in Ägypten stockfinster. 23Die Ägypter konnten einander nicht sehen, und drei Tage lang verließ niemand sein Haus. Nur wo die Israeliten wohnten, blieb es hell.

24Der Pharao ließ Mose rufen und sagte: »Geht und bringt dem HERRN eure Opfer! Auch eure Familien könnt ihr mitnehmen; nur die Schafe, Ziegen und Rinder müsst ihr hier lassen.«

25Mose erwiderte: »Wirst vielleicht du uns Tiere zur Verfügung stellen, die wir dem HERRN, unserem Gott, als Brandopfer und Mahlopfer darbringen können? 26Nein, auch unser Vieh muss mit uns gehen! Kein einziges Tier bleibt zurück. Erst wenn wir an Ort und Stelle sind, können wir wissen, welche Tiere wir zum Opfer für den HERRN, unseren Gott, brauchen.«

27Da machte der HERR den Pharao von neuem starrsinnig, sodass er das Volk Israel nicht ziehen ließ. 28Der Pharao sagte zu Mose: »Verschwinde! Wenn du mir noch einmal unter die Augen kommst, bist du ein toter Mann.«

29»Wie du sagst!«, erwiderte Mose. »Ich werde dir nie wieder unter die Augen kommen.«

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Gott kündigt dem Pharao den schwersten Schlag an

Ex 11

Da sagte der HERR zu Mose: »Noch einen einzigen Schlag werde ich gegen den Pharao und gegen ganz Ägypten führen. Danach wird er euch ziehen lassen. Ja, er wird euch nicht nur ziehen lassen, er wird euch von hier fortjagen!

 

2Deshalb sag deinem Volk, dass Männer und Frauen sich von ihren ägyptischen Nachbarn und Nachbarinnen Schmuckstücke aus Silber und Gold erbitten sollen.«

3Der HERR sorgte dafür, dass die Ägypter den Israeliten wohlgesinnt waren. Mose genoss sogar hohes Ansehen bei den Ministern des Pharaos und beim ganzen ägyptischen Volk.

4Bevor Mose ging, sagte er zum Pharao: »So spricht der HERR: ›Um Mitternacht werde ich durch Ägypten gehen. 5Dann werden alle Erstgeborenen in Ägypten sterben, von deinem eigenen Sohn, der dein Nachfolger auf dem Thron werden soll, bis zum Sohn der Sklavin, die an der Handmühle kniet. Auch beim Vieh werden alle Erstgeburten sterben. 6In ganz Ägypten wird es ein Wehklagen geben, wie man es noch nie gehört hat und auch nie wieder hören wird.‹

7Aber den Leuten von Israel wird kein Haar gekrümmt werden, auch ihren Tieren wird nichts geschehen. Daran sollt ihr Ägypter erkennen, dass der HERR zwischen euch und den Israeliten genau unterscheidet.

8Dann werden alle deine Minister zu mir kommen und mich auf den Knien anflehen: ›Geh endlich fort, du und dein ganzes Volk!‹ Und dann werde ich das Land verlassen.«

So ging Mose voll Zorn vom Pharao weg.

9Der HERR hatte zu Mose gesagt: »Der Pharao wird nicht auf eure Forderung hören, damit ich in Ägypten durch viele Wunder meine ganze Macht zeigen kann.« 10Alle diese Wunder hatten Mose und Aaron vor den Augen des Pharaos getan; aber der HERR hatte den Pharao starrsinnig gemacht, sodass er das Volk Israel nicht aus dem Land gehen ließ.

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Vor dem Aufbruch feiern die Israeliten das Passafest

Ex 12

Der HERR sagte zu Mose und Aaron, als sie noch in Ägypten waren: 2»Dieser Monat soll für euch der Beginn des Jahres sein.3Sagt der ganzen Gemeinde Israel, dass jeder Familienvater am 10. Tag des Monats für seine Familie ein Lamm auswählt.

4Ist die Familie zu klein, um ein ganzes Tier zu verzehren, so soll sie sich mit der Nachbarfamilie zusammentun. Sie sollen sich vorher überlegen, wie viel jeder essen kann, damit nichts übrig bleibt. 5Das Tier muss einjährig und männlich sein und darf keine Fehler haben. Ihr könnt ein Schaf- oder ein Ziegenböckchen nehmen.

6Das Tier wird bis zum 14. Tag des Monats von der übrigen Herde gesondert gehalten. Gegen Abend schlachten dann alle Familien in der ganzen Gemeinde ihr Lamm. 7Von dem Blut nehmen sie etwas und streichen es an die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken der Häuser, in denen sie das Mahl halten. 8Sie braten das Lamm am Feuer und essen es in derselben Nacht, zusammen mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern.

9Ihr dürft nichts von dem Lamm roh oder gekocht essen. Es muss am Feuer gebraten sein, und zwar ganz, mit Kopf, Beinen und Innereien. 10Ihr dürft auch nichts davon bis zum andern Morgen übrig lassen. Die Reste müsst ihr verbrennen.

11Beim Essen sollt ihr reisefertig gekleidet sein, die Sandalen an den Füßen und den Wanderstab in der Hand. In Hast und Eile sollt ihr essen. Dies ist das Passafest für mich, den HERRN.

12In dieser Nacht werde ich durch Ägypten gehen und alle Erstgeborenen töten, bei Mensch und Vieh. An allen Göttern Ägyptens werde ich mein Gericht vollstrecken, ich, der HERR. 13Eure Türen aber sollen durch das Blut bezeichnet sein. Überall, wo ich dieses Blut sehe, werde ich vorübergehen, und so werdet ihr verschont bleiben, wenn ich strafend durch ganz Ägypten gehe.

14Dieser Tag soll für euch ein Gedenktag sein, der in allen kommenden Generationen als Festtag für mich gefeiert wird. Das ist eine Anweisung für alle Zeiten.

15Vom Passa-Abend an sollt ihr sieben Tage lang ungesäuertes Brot essen. Vor Beginn des Festes müsst ihr den Sauerteig aus euren Häusern entfernen. Wer während dieser sieben Tage Brot isst, das mit Sauerteig zubereitet wurde, hat sein Leben verwirkt und muss aus dem Volk Israel ausgestoßen werden.

16Der erste und der siebte Tag sind heilige Tage, an denen jede Arbeit ruhen muss. Nur das Essen darf zubereitet werden.

17Jahr für Jahr sollt ihr das Fest der Ungesäuerten Brote feiern, weil ich euch am ersten Tag dieses Festes in geordneten Scharen aus Ägypten herausgeführt habe. Alle kommenden Generationen sollen diesen Festtag begehen. 18Vom Abend des 14. Tages bis zum Abend des 21. Tages im 1. Monat dürft ihr nur ungesäuertes Brot essen. 19Sieben Tage lang darf kein Sauerteig in euren Häusern sein. Wer in dieser Zeit gesäuertes Brot isst, hat sein Leben verwirkt und muss aus der Gemeinde Israel ausgestoßen werden, der Israelit genauso wie der Fremde, der bei euch lebt. 20Ihr dürft in dieser Zeit nichts essen, das mit Sauerteig zubereitet ist. Das gilt für alle eure Wohnsitze.«

Das Blut des Passalammes

21Mose rief die Ältesten Israels zusammen und befahl ihnen: »Jeder Familienvater soll sich ein Schaf- oder Ziegenböckchen aussuchen und es für das Passamahl schlachten. 22Er soll das Blut in einer Schüssel auffangen, ein Büschel Ysop hineintauchen und die beiden Türpfosten und den oberen Türbalken mit dem Blut bestreichen. Danach darf niemand mehr das Haus verlassen bis zum Morgen. 23Wenn der HERR in der Nacht vorbeikommt, um den Schlag gegen Ägypten zu führen, wird er das Blut an den Türpfosten und Türbalken sehen und vorübergehen. Er wird nicht zulassen, dass der Todesengel eure Häuser betritt.

24Diese Anweisungen sollt ihr auch künftig befolgen; sie gelten für eure Nachkommen zu allen Zeiten.

25Auch wenn ihr in das Land kommt, das der HERR euch zugesagt hat, sollt ihr an diesem Brauch festhalten. 26Und wenn euch eure Kinder fragen, was das bedeutet, 27dann antwortet ihnen: ›Wir schlachten am Passafest ein Tier für den HERRN, weil er in Ägypten an den Häusern der Israeliten vorüberging und uns verschonte, als er den Schlag gegen die Ägypter führte.‹«

Die Leute von Israel warfen sich anbetend vor dem HERRN nieder. 28Dann gingen sie und taten alles genau so, wie der HERR es Mose und Aaron befohlen hatte.

Zehnte Plage: Tötung der Erstgeburt

29Um Mitternacht tötete der HERR alle Erstgeborenen in Ägypten, angefangen vom erstgeborenen Sohn des Pharaos, der sein Nachfolger auf dem Thron werden sollte, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen im Kerker, auch jede Erstgeburt beim Vieh.

30In jener Nacht wurden der Pharao, seine Minister und alle Ägypter aus dem Schlaf aufgeschreckt. Lautes Wehgeschrei erhob sich, denn es gab kein Haus bei den Ägyptern, in dem nicht ein Toter war.

Der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten

31Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und drängte sie: »Schnell, verlasst das Land! Geht fort von meinem Volk, ihr und die anderen Israeliten! Bringt dem HERRN eure Opfer, wie ihr es verlangt habt. 32Nehmt eure Schafe, Ziegen und Rinder mit, aber geht! Bittet euren Gott, dass er auch mich segnet!«

33Die Ägypter drängten das Volk, schleunigst das Land zu verlassen. »Sonst kommen wir noch alle um!«, sagten sie.

34Die Israeliten nahmen ihren Brotteig ungesäuert in den Backtrögen mit; die Männer trugen die Tröge in ihr Obergewand gewickelt auf ihren Schultern.

35Nach der Anweisung Moses hatten die Leute von den Ägyptern Schmuckstücke aus Silber und Gold und festliche Kleider erbeten. 36Der HERR hatte dafür gesorgt, dass die Ägypter ihnen wohlgesinnt waren und ihnen alles gaben, was sie verlangten. Auf diese Weise beraubten sie die Ägypter.

37Die Israeliten brachen von Ramses auf und zogen nach Sukkot. Es waren etwa sechshunderttausend, die Frauen, Kinder und Alten nicht mitgezählt. 38Auch eine erhebliche Zahl von Fremden schloss sich ihnen an. Große Herden von Schafen, Ziegen und Rindern führten sie mit.

39Aus dem Teig, den sie ungesäuert aus Ägypten mitgenommen hatten, backten sie Fladenbrote. Sie hatten aus Ägypten aufbrechen müssen, noch ehe der Sauerteig dem Brotteig zugesetzt war, und hatten auch keine Verpflegung für unterwegs vorbereitet.

40Vierhundertunddreißig Jahre lang hatten die Israeliten in Ägypten gelebt. 41Nach Ablauf dieser Zeit, an dem genannten Tag, zog das Volk des HERRN in geordneten Scharen aus Ägypten aus.

42Während der Nacht, in der sie der HERR aus Ägypten herausführte, wachte er über sie. Seitdem ist diese Nacht für alle in Israel eine Nacht, in der sie zur Ehre des HERRN wach bleiben.

Vorschriften für das Passafest

43Der HERR sagte zu Mose und Aaron: »Beim Passamahl müsst ihr folgende Vorschriften beachten: Kein Ausländer darf daran teilnehmen. 44Ein ausländischer Sklave, den ein Israelit gekauft hat, darf mitessen, wenn er vorher beschnitten worden ist. 45Aber die Fremdarbeiter und die Lohnarbeiter dürfen nicht teilnehmen.

46Das Lamm muss in demselben Haus gegessen werden, in dem es zubereitet worden ist; kein Stück davon darf aus dem Haus gebracht werden.

Dem Tier darf kein Knochen gebrochen werden.

47Die ganze Gemeinde Israel soll dieses Mahl feiern. 48Wenn ein Fremder für immer bei euch lebt und das Passafest für den HERRN mitfeiern will, müssen alle männlichen Angehörigen seiner Familie beschnitten werden. Dann rechnet er zu den Einheimischen und darf das Passa feiern; aber ein Unbeschnittener darf auf keinen Fall teilnehmen. 49Für den Fremden, der sich beschneiden lässt, gilt dasselbe Gesetz wie für die Israeliten.«

50Die Leute von Israel befolgten alles, was der HERR ihnen durch Mose befohlen hatte.

51An jenem Tag führte der HERR das Volk Israel in geordneten Scharen aus Ägypten heraus.

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Die Erstgeburten gehören Gott

Ex 13

Der HERR sagte zu Mose: 2»Weihe mir alle Erstgeburten! Jedes männliche Kind, das als erstes von einer Frau geboren wird, und jedes männliche Tier, das als erstes von einem Muttertier zur Welt gebracht wird, gehört mir.«

Das Fest der Ungesäuerten Brote

3Mose sagte zum Volk: »Feiert jedes Jahr den Tag, an dem ihr aus Ägypten gezogen seid, und erinnert euch daran, wie der HERR euch mit starker Hand aus dem Land herausgeführt hat, in dem ihr Sklaven gewesen seid. Esst an diesem Tag kein Brot, das mit Sauerteig gebacken ist!

4Ihr zieht jetzt im Frühlingsmonat aus Ägypten fort. 5Wenn der HERR euch in das Land bringt, das er euren Vorfahren mit einem Eid zugesagt hat – das Land der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Hiwiter und Jebusiter, ein Land, das von Milch und Honig überfließt –, dann sollt ihr jedes Jahr in diesem Monat dieses Fest begehen. 6Sieben Tage lang dürft ihr nur solches Brot essen, das ohne Sauerteig zubereitet ist, 7und am siebten Tag feiert ihr als abschließenden Höhepunkt ein Fest für den HERRN. Im ganzen Land darf es in dieser Zeit keinerlei Sauerteig geben.

8Bei dieser Gelegenheit sollt ihr euren Söhnen erklären: ›Wir halten diesen Brauch zur Erinnerung an das, was der HERR für uns getan hat, als er uns aus Ägypten herausführte.‹ 9Dieser Brauch hat für euch dieselbe Bedeutung wie die Zeichen am Arm und auf der Stirn. So wie diese Zeichen erinnert er euch daran, das Gesetz des HERRN immer wieder zu lesen und zu lernen. Der HERR hat euch mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt. 10Darum sollt ihr jährlich zu dieser Zeit diese Vorschrift befolgen.«