Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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DAS BUCH JOSUA

Kapitel

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |

Inhaltsübersicht


Eroberung des Landes Kanaan Kap 1–12
Verteilung des Landes an die Stämme 13–22
Josua verpflichtet das Volk zur Treue gegen Gott 23–24

[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

DIE EROBERUNG DES LANDES KANAAN UNTER JOSUA (Kapitel 1–12)
Gott gibt den Befehl zum Einzug in das Land

Jos 1

Nachdem Mose, der Bevollmächtigte des HERRN, gestorben war, sagte der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Helfer Moses:

2»Mein Diener Mose ist tot. Nun mach dich auf und zieh mit dem ganzen Volk über den Jordan in das Land, das ich euch geben will! Führe das ganze Volk Israel über den Jordan! 3Jeden Fleck Erde, den ihr betreten werdet, gebe ich euch, wie ich es Mose versprochen habe. 4Euer Gebiet soll von der Wüste im Süden bis zum Libanongebirge im Norden reichen, es soll nach Osten zu das ganze Land der Hetiter bis zum Eufrat einschließen; im Westen erstreckt es sich bis zum Mittelmeer.

5Kein Feind wird sich gegen dich behaupten können; denn ich werde dir dein Leben lang zur Seite stehen, genauso wie ich Mose zur Seite gestanden habe. Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich lassen. 6Sei mutig und entschlossen! Du wirst diesem Volk das Land, das ich ihren Vorfahren mit einem Eid zugesagt habe, als bleibenden Besitz zuteilen.

7Halte dich mutig und entschlossen an das, was mein Diener Mose gesagt hat! Befolge mein Gesetz, das er dir übergeben hat, und lass nicht das Geringste davon außer Acht; dann wird dir alles gelingen, was du unternimmst. 8Sprich die Weisungen aus meinem Gesetzbuch ständig vor dich hin und denke Tag und Nacht darüber nach, damit dein ganzes Tun an meinen Geboten ausgerichtet ist. Dann wirst du Erfolg haben und wirst alles, was du beginnst, glücklich vollenden.

9Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der HERR, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!«

Josua bereitet den Einmarsch vor

10-11Darauf ließ Josua die Aufseher durch das Lager gehen und überall bekannt machen: »In drei Tagen werden wir den Jordan überschreiten und das Land in Besitz nehmen, das der HERR uns geben will. Bereitet genügend Verpflegung für den Marsch vor!«

12Zu den Stämmen Ruben und Gad und dem halben Stamm Manasse sagte Josua: 13»Mose, der Bevollmächtigte des HERRN, hat euch zugesagt: ›Der HERR, euer Gott, gibt euch auf dieser Seite des Jordans eure Heimat.‹ Denkt nun daran, was er euch damals befohlen hat! 14Eure Frauen und Kinder und eure Herden können auf dieser Seite des Jordans bleiben, aber alle eure wehrfähigen Männer müssen an der Spitze ihrer Brüder, der anderen Israeliten, über den Jordan ziehen und ihnen helfen, 15das Land einzunehmen, das der HERR, euer Gott, ihnen geben will. Erst wenn der HERR euren Brüdern so wie euch eine Heimat gegeben hat, könnt ihr zurückkommen und euch hier in dem Land östlich des Jordans ansiedeln, das euch Mose zugesprochen hat.«

16Sie antworteten Josua: »Wir wollen alles tun, was du uns gesagt hast, und überall hingehen, wohin du uns schickst. 17Wir werden dir gehorchen, so wie wir Mose gehorcht haben. Der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wie er Mose beigestanden hat. 18Jeder, der sich dir widersetzt und deinen Befehlen nicht folgt, muss mit dem Tod bestraft werden. Sei nur mutig und entschlossen!«

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Die Kanaaniterin Rahab hilft den Kundschaftern Israels

Jos 2

Von Schittim aus schickte Josua heimlich zwei Männer auf die andere Seite des Jordans und befahl ihnen: »Erkundet das Land dort drüben und besonders die Stadt Jericho!«

Die Kundschafter kamen in die Stadt und kehrten im Haus einer Prostituierten namens Rahab ein, um dort zu übernachten.

2Noch am selben Abend wurde dem König von Jericho gemeldet, dass Kundschafter der Israeliten in die Stadt gekommen waren. 3Sofort schickte er Wachtleute zu Rahab und befahl ihr: »Gib die beiden Männer heraus, die bei dir eingekehrt sind! Sie sind nur gekommen, um unser Land auszuspionieren.«

4-6Rahab versteckte die beiden auf dem flachen Dach ihres Hauses unter einem Haufen von Flachs und sagte zu den Wachtleuten: »Ja, es waren zwei Männer bei mir. Aber ich wusste nicht, woher sie kamen. Beim Einbruch der Dunkelheit, bevor das Tor geschlossen wurde, haben sie die Stadt wieder verlassen. Ich weiß nicht, in welche Richtung sie gegangen sind. Aber wenn ihr schnell hinterherlauft, könnt ihr sie noch einholen.«

7Die Wachtleute nahmen sofort die Verfolgung auf und liefen bis an den Jordanübergang. Das Stadttor wurde wieder hinter ihnen geschlossen.

Die Kanaaniter haben den Mut verloren

8Noch bevor sich die beiden Kundschafter zum Schlafen zurechtgelegt hatten, kam Rahab zu ihnen aufs Dach 9und sagte: »Ich weiß, dass der HERR euch dieses Land gegeben hat. Alle seine Bewohner zittern vor euch, sie sind vor Angst wie gelähmt.

10Wir haben gehört, dass euer Gott euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gezogen seid. Wir wissen auch, dass ihr auf der anderen Seite des Jordans die beiden Amoriterkönige Sihon und Og besiegt und getötet habt. 11Deshalb haben wir allen Mut verloren. Keiner von uns wagt, gegen euch zu kämpfen. Denn der HERR, euer Gott, hat die Macht im Himmel und auf der Erde.

12Ich bitte euch, schwört mir bei ihm, dass ihr an meiner Familie genauso handelt, wie ich an euch gehandelt habe. Und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen, dass ihr es ernst meint 13und meinen Angehörigen das Leben retten wollt, meinem Vater und meiner Mutter, meinen Brüdern und meinen Schwestern und meinem ganzen Hausgesinde!«

14Die Kundschafter antworteten ihr: »Der HERR soll unser eigenes Leben von uns fordern, wenn einem von euch etwas geschieht! Aber ihr dürft niemand sagen, dass wir hier waren. Dann werden wir uns an die Abmachung halten und dich und deine Angehörigen verschonen, wenn der HERR uns dieses Land gibt.«

Die Rückkehr der Kundschafter

15Rahabs Haus war unmittelbar an die Stadtmauer gebaut. So ließ sie die beiden Männer an einem Seil aus dem Fenster die Mauer hinunter. 16Dabei sagte sie zu ihnen: »Geht zuerst ins Bergland und versteckt euch dort, damit ihr nicht euren Verfolgern in die Hände lauft. Wartet drei Tage lang, bis sie die Verfolgung aufgegeben haben. Dann könnt ihr unbehelligt in euer Lager zurückkehren.«

17Zum Abschied sagten die Kundschafter: »Hör, was du tun musst, andernfalls ist unser Eid ungültig: 18Binde diese rote Schnur an das Fenster, durch das du uns hinuntergelassen hast, und nimm deine Eltern und Geschwister und alle anderen Verwandten zu dir ins Haus. 19Niemand darf es verlassen. Wer hinausgeht und getötet wird, ist selbst daran schuld. Wir übernehmen dafür keine Verantwortung. Nur wenn jemand drinnen im Haus umgebracht wird, trifft die Schuld uns. 20Du darfst aber nichts verraten! Sonst sind wir nicht mehr an den Eid gebunden, den wir dir geschworen haben.«

21»Gut«, sagte Rahab, »so soll es sein«, und ließ sie gehen. Dann band sie die rote Schnur ans Fenster.

22Die beiden Männer versteckten sich drei Tage in den Bergen, bis ihre Verfolger wieder in die Stadt zurückgekehrt waren. Die Wächter hatten alle Wege in der ganzen Gegend abgesucht, aber niemand gefunden.

23Danach machten sich die Kundschafter auf den Rückweg. Sie stiegen ins Jordantal hinunter, überquerten den Fluss und kamen ins Lager der Israeliten. Sie berichteten Josua, was sie erlebt hatten, 24und versicherten ihm: »Der HERR hat das ganze Land in unsere Hand gegeben. Alle seine Bewohner zittern vor uns.«

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Der Übergang über den Jordan

Jos 3

Am nächsten Morgen brach Josua mit dem ganzen Volk von Schittim aus auf und zog mit ihnen bis an den Jordan. Dort schlugen sie ihr Lager auf. 2Am dritten Tag schickte Josua wieder die Aufseher durchs Lager 3und ließ den Befehl ausgeben: »Wenn ihr seht, dass die Priester aus dem Stamm Levi die Bundeslade des HERRN, eures Gottes, aus dem Lager tragen, dann brecht auf und zieht hinter ihr her! 4Sie wird euch den Weg zeigen; ihr seid ihn ja noch nie gegangen. Kommt der Lade aber nicht zu nahe, sondern haltet einen Abstand von etwa tausend Schritten!«

5Weiter sagte Josua zum Volk: »Macht euch bereit! Sorgt dafür, dass ihr rein seid, wie der HERR es von seinem Volk verlangt. Denn morgen wird der HERR ein Wunder für euch tun.«

 

6Am nächsten Tag befahl Josua den Priestern: »Nehmt die Bundeslade und geht vor uns her durch den Jordan!« Da hoben sie die Bundeslade auf ihre Schultern und gingen dem Volk voran.

7Der HERR aber sagte zu Josua: »Von heute ab werde ich dich vor dem ganzen Volk Israel groß machen. Sie sollen merken, dass ich dir beistehe, wie ich Mose beigestanden habe. 8Befiehl den Priestern, die die Bundeslade tragen: ›Sobald ihr den ersten Schritt ins Wasser des Jordans getan habt, bleibt stehen!‹«

9Da rief Josua das Volk zu sich und sagte: »Hört, was der HERR, euer Gott, euch sagen lässt: 10-13Wählt zwölf Männer aus, von jedem Stamm einen! Die Bundeslade des HERRN, dem die ganze Erde gehört, wird voranziehen und euch einen Weg durch den Jordan bahnen. Sobald die Priester, die sie tragen, ihre Füße ins Jordanwasser setzen, wird kein Wasser mehr nachfließen. Der Fluss wird sich weiter oben anstauen wie vor einem Damm. Daran sollt ihr erkennen, dass ihr einen lebendigen Gott habt. Er wird sein Versprechen halten und die Völker des Landes vor euch vertreiben: die Kanaaniter, Hetiter, Hiwiter, Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und Jebusiter.«

14Nun brach das Volk auf, um den Jordan zu überschreiten. An der Spitze des Zuges gingen die Priester mit der Bundeslade. 15Es war gerade Frühjahr; um diese Zeit führt der Jordan so viel Wasser, dass er über die Ufer tritt.

In dem Augenblick, als die Priester den Fuß ins Wasser setzten, 16staute sich der Fluss weit oben bei dem Ort Adam in der Nähe von Zaretan und das Wasser unterhalb der Stauung lief zum Toten Meer ab. So konnte das ganze Volk trockenen Fußes bei Jericho durch den Jordan gehen.

17Die Priester aber blieben mit der Bundeslade im Flussbett stehen, bis alle sicher auf der anderen Seite angekommen waren.

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Steine als Erinnerungszeichen

Jos 4

Als das ganze Volk durch den Jordan gegangen war, sagte der HERR zu Josua: 2»Wählt zwölf Männer aus, von jedem Stamm einen, 3und lasst sie zwölf Steine aus dem Jordan holen, von der Stelle, wo die Priester stehen. Sie sollen die Steine mitnehmen und dort niederlegen, wo ihr das Nachtlager aufschlagt.«

4Josua wählte zwölf Männer aus, für jeden Stamm Israels einen. 5Er sagte zu ihnen: »Geht zur Bundeslade des HERRN, eures Gottes, in den Jordan und hebt jeder einen großen Stein auf. Nehmt ihn auf die Schulter – so viele Steine, wie es Stämme im Volk Israel gibt. 6-7Wenn später eure Kinder fragen, was diese Steine bedeuten, dann erzählt ihnen, wie das Wasser des Jordans versiegte, als die Bundeslade den Fluss durchquerte. Diese Steine sollen die Israeliten für alle Zukunft daran erinnern.«

8Die Männer befolgten Josuas Anweisung und holten zwölf Steine aus dem Jordan, für jeden Stamm Israels einen, wie der HERR es befohlen hatte. Sie trugen sie bis zum Lagerplatz und stellten sie dort auf.

9Josua stellte auch mitten im Jordan zwölf Steine auf an der Stelle, wo die Priester mit der Bundeslade Halt gemacht hatten. Die Steine sind noch heute dort. 10Die Priester blieben mit der Bundeslade so lange im Jordan stehen, bis alles ausgeführt war, was der HERR dem Volk durch Josua befohlen hatte. Schon Mose hatte Josua diese Anweisung gegeben.

Das Volk ging, so schnell es konnte, durch das trockene Flussbett. 11Als alle drüben waren, gingen auch die Priester mit der Bundeslade ans Ufer und stellten sich an die Spitze des Zuges.

12Die Männer der Stämme Ruben und Gad und des halben Stammes Manasse gingen kampfbereit vor den übrigen Israeliten her, so wie Mose es ihnen befohlen hatte. 13Etwa 40000 Kriegsleute zogen unter der Führung des HERRN zum Kampf in die Ebene von Jericho. 14Der HERR machte an diesem Tag Josua vor dem ganzen Volk groß, und die Israeliten achteten ihn sein Leben lang, genauso wie sie Mose geachtet hatten.

15Dann sagte der HERR zu Josua: 16»Befiehl den Priestern, die die Lade mit dem Bundesgesetz tragen, aus dem Jordan heraufzukommen!«

17Josua befahl es, 18und kaum hatten die Priester das Flussbett verlassen, da kam das Wasser wieder und der Fluss trat über seine Ufer wie zuvor.

19Das Volk ging durch den Jordan am 10. Tag des 1. Monats und schlug sein Lager bei Gilgal auf, an der Ostgrenze des Gebietes von Jericho. 20Dort stellte Josua die zwölf Steine auf, die sie aus dem Jordan mitgenommen hatten, 21und sagte zu den Israeliten: »Wenn später eure Kinder fragen, was diese Steine bedeuten, 22dann erzählt ihnen, wie das Volk Israel den Jordan trockenen Fußes durchquert hat. 23Der HERR, euer Gott, hat das Wasser des Jordans vor euch austrocknen lassen, bis ihr hindurchgezogen wart, genauso wie er das Schilfmeer vor uns austrocknen ließ, damit wir hindurchziehen konnten. 24Daran sollen alle Völker der Erde erkennen, wie groß die Macht des HERRN ist, und ihr selbst sollt den HERRN, euren Gott, dafür in alle Zukunft ehren.«

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Jos 5

Alle Könige der Amoriter westlich des Jordans und alle Könige der Kanaaniter an der Küste des Mittelmeeres hörten davon, wie der HERR den Jordan austrocknen ließ, bis das Volk Israel hindurchgezogen war. Da packte sie die Angst vor den Israeliten und sie verloren allen Mut.

Beschneidung und erstes Passafest in Kanaan

2Damals sagte der HERR zu Josua: »Mach dir Messer aus Stein und beschneide alles, was männlich ist, in Israel! Zum zweiten Mal soll dies jetzt geschehen.«

3Josua machte sich Steinmesser und beschnitt die männlichen Israeliten an einem Platz, der seitdem Beschneidungshügel heißt.

4-6Als die Israeliten Ägypten verließen, waren alle männlichen Personen beschnitten gewesen. Aber während der vierzigjährigen Wüstenwanderung wurden keine Neugeborenen beschnitten. Die Männer, die beim Auszug aus Ägypten im wehrfähigen Alter gestanden hatten, waren inzwischen gestorben. Sie hatten dem HERRN nicht gehorcht und deshalb hatte der HERR geschworen: »Sie sollen das Land nicht sehen, das ich ihren Vätern versprochen habe, das Land, das von Milch und Honig überfließt!« 7Ihre herangewachsenen Söhne hatte der HERR an die Stelle ihrer Väter treten lassen, und sie waren es, die jetzt von Josua beschnitten wurden; denn unterwegs war dies nicht geschehen.

8Nachdem alle beschnitten worden waren, blieben sie im Lager, bis die Wunden geheilt waren. 9Der HERR sagte zu Josua: »Heute habe ich die Schande von euch genommen, dass ihr in Ägypten Sklaven gewesen seid.« Deshalb wurde der Platz Gilgal genannt und so heißt er bis heute.

10Während die Israeliten bei Gilgal in der Ebene von Jericho lagerten, feierten sie das Passafest. Das geschah am 14. Tag des 1. Monats, als es Abend wurde. 11Am Tag darauf aßen sie zum ersten Mal etwas, was im Land Kanaan gewachsen war: geröstete Getreidekörner und ungesäuertes Brot.12Von diesem Zeitpunkt an blieb das Manna aus; die Israeliten fanden jetzt keines mehr. Sie aßen schon in diesem ersten Jahr, was in Kanaan gewachsen war.

Gott schickt einen mächtigen Helfer

13In der Nähe von Jericho sah Josua plötzlich einen Mann vor sich stehen, der ein gezogenes Schwert in der Hand hielt. Josua ging auf ihn zu und fragte ihn: »Freund oder Feind?«

14»Keins von beiden«, antwortete der Fremde. »Ich bin der Befehlshaber über das Heer des HERRN. Und jetzt bin ich hier.«

Josua warf sich in Ehrfurcht vor ihm nieder und sagte: »Ich bin dein Diener! Was befiehlst du mir, Herr?«

15Er sagte zu Josua: »Zieh deine Schuhe aus, denn du stehst auf heiligem Boden!«

Und Josua tat, was er ihm befohlen hatte.

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Die Mauern Jerichos fallen

Jos 6

Alle Tore der Stadt Jericho waren fest verriegelt, als die Israeliten heranrückten. Niemand konnte hinein und niemand heraus.

2Da sagte der HERR zu Josua: »Jetzt gebe ich Jericho mit seinem König und allen seinen Kriegsleuten in deine Hand. 3Zieh mit allen kriegstüchtigen Männern täglich einmal um die Stadt, sechs Tage lang. 4Sieben Priester mit Kriegshörnern sollen vor der Bundeslade hergehen. Am siebten Tag aber zieht ihr siebenmal um die Stadt und die Priester sollen dabei die Hörner blasen. 5Sobald die Männer die Hörner hören, stimmen alle ein lautes Kriegsgeschrei an. Dann wird die Mauer einstürzen, und jeder kann von der Stelle aus, wo er gerade steht, in die Stadt eindringen.«

6Josua rief die Priester zu sich und sagte zu ihnen: »Nehmt die Bundeslade des HERRN auf eure Schultern. Sieben von euch gehen mit Kriegshörnern vor ihr her.«

7Dann befahl er den Kriegsleuten: »Auf! Zieht rund um die Stadt! Die erfahrensten Kämpfer gehen der Bundeslade als Vorhut voraus.«

8-9So geschah es. Zwischen den ausgewählten Kriegern und der Bundeslade gingen die sieben Priester, die ständig ihre Hörner bliesen. Zum Schluss kam das ganze übrige Heer. 10Josua hatte den Männern Israels befohlen, sich ganz still zu verhalten und erst auf seinen Befehl das Kriegsgeschrei anzustimmen. 11So ließ er den ganzen Zug mit der Bundeslade des HERRN einmal um die Stadt marschieren. Dann kamen sie ins Lager zurück und blieben die Nacht über dort.

12Früh am nächsten Morgen gab Josua wieder den Befehl zum Aufbruch. Die Priester nahmen die Bundeslade auf ihre Schultern. 13Dann zogen sie los: zuerst die Vorhut, dann die Priester, die ständig ihre Hörner bliesen, hinter ihnen die Bundeslade und schließlich das übrige Heer. 14Auch an diesem zweiten Tag marschierten sie einmal rund um die Stadt. So taten sie es sechs Tage lang.

15Am siebten Tag brachen sie beim Morgengrauen in derselben Ordnung auf. An diesem Tag zogen sie siebenmal um die Stadt.

16Beim siebten Mal, als die Priester ihre Hörner an den Mund setzten, befahl Josua den Männern Israels: »Jetzt schreit los! Der HERR hat euch die Stadt ausgeliefert.

17Aber hört her: Die Stadt ist dem HERRN geweiht und steht unter seinem Bann mit allem, was darin ist. Kein Mensch und kein Tier darf am Leben bleiben. Nur die Prostituierte Rahab und alle, die in ihrem Haus sind, sollen verschont werden; denn sie hat damals unsere Kundschafter versteckt. 18Hütet euch, etwas von dem Gebannten für euch selbst zu nehmen, sonst kommt der Bannfluch über das ganze Lager Israels und stürzt euch ins Verderben. 19Alles Gold und Silber und alle Geräte aus Bronze und Eisen gehören dem HERRN und kommen in die Schatzkammer seines Heiligtums.«

20Die Priester stießen in ihre Hörner, und als das Volk den Hörnerschall hörte, erhob es ein lautes Kriegsgeschrei. Da stürzte die ganze Mauer zusammen, und die Männer Israels drangen von allen Seiten in die Stadt ein und eroberten sie. 21Sie erschlugen nach dem Befehl des HERRN alles, was in der Stadt lebte, mit dem Schwert: Männer und Frauen, Kinder und Alte, Rinder, Schafe und Esel.