Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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Rahabs Familie wird verschont

22Den beiden Kundschaftern aber hatte Josua den Auftrag gegeben: »Geht in das Haus der Prostituierten und holt sie mit allen ihren Angehörigen heraus, wie ihr es geschworen habt!«

23Sie gingen hin und holten Rahab aus dem Haus, dazu ihren Vater, ihre Mutter, ihre Brüder, das Hausgesinde und die ganze Verwandtschaft. Sie brachten sie in Sicherheit und wiesen ihnen einen Platz außerhalb des Lagers an.

24Dann brannten die Männer Israels die ganze Stadt nieder. Nur das Gold und das Silber und die Gefäße aus Bronze und Eisen kamen in die Schatzkammer beim Heiligtum des HERRN. 25Die Prostituierte Rahab und alle ihre Angehörigen verschonte Josua zum Dank dafür, dass sie die Kundschafter versteckt hatte. Ihre Nachkommen leben noch heute in Israel.

26Damals sprach Josua die Warnung aus: »Wer versucht, die Stadt Jericho wieder aufzubauen, den trifft der Fluch des HERRN. Wenn er die Fundamente legt, kostet es ihn seinen erstgeborenen Sohn. Wenn er die Tore einsetzt, kostet es ihn seinen Jüngsten.«

27Der HERR stand Josua bei und sein Ruhm verbreitete sich im ganzen Land.

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Das Kriegsglück wendet sich von Israel

Jos 7

Der HERR hatte den Israeliten befohlen, die Stadt und alles darin unter den Bann zu stellen und sich nichts davon anzueignen. Diese Anweisung wurde von den Israeliten nicht streng befolgt. Ein Mann namens Achan nahm etwas von den verbotenen Dingen. Er war der Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi und gehörte zur Sippe Serach, die zum Stamm Juda zählte. Da wurde der HERR zornig und ließ es die Israeliten spüren.

2Josua hatte einige Männer von Jericho nach Ai geschickt, einer Stadt östlich von Bet-El in der Nähe von Bet-Awen. Er hatte ihnen befohlen, die Umgebung von Ai zu erkunden. Die Männer führten den Befehl aus, 3kehrten zu Josua zurück und meldeten: »Es ist keine große Stadt. Du brauchst nicht alle Kriegsleute aufzubieten; zwei- bis dreitausend werden genügen, um Ai einzunehmen.«

4So griffen etwa 3000 Israeliten die Stadt an, aber sie wurden zurückgeschlagen. 5Die Männer von Ai verfolgten sie vom Stadttor bis zu der Stelle, wo die Felsen steil abfallen, und töteten dort am Abstieg 36 von den Angreifern.

Da verlor das Volk allen Mut. 6Josua und die Ältesten Israels waren so erschüttert, dass sie ihre Kleider zerrissen, Erde auf den Kopf streuten und sich vor der Bundeslade des HERRN zu Boden warfen. So lagen sie bis zum Abend.

7Josua betete: »Ach HERR, du mächtiger Gott! Warum hast du uns über den Jordan gebracht? Nur um uns in die Hände der Amoriter fallen zu lassen und uns zu vernichten? Wären wir doch auf der anderen Seite des Jordans geblieben! 8Was soll ich dazu sagen, Herr, dass die Männer Israels vor ihren Feinden geflohen sind? 9Wenn die Kanaaniter und die übrigen Bewohner des Landes davon hören, werden sie alle kommen und uns aus dem Land treiben. Was willst du dann noch tun, um die Ehre deines großen Namens zu retten?«

Die Ursache: Ungehorsam

10Der HERR antwortete Josua: »Steh auf! Warum liegst du auf dem Boden? 11Die Israeliten haben Schuld auf sich geladen, sie haben den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe. Sie haben heimlich etwas von den Dingen, die vernichtet werden sollten, weggenommen und sich angeeignet. 12Das ist der Grund, weshalb sie ihren Feinden nicht standhalten können. Sie müssen vor ihnen fliehen, weil sie jetzt selbst unter dem Bann stehen und dem Untergang preisgegeben sind. Ich werde euch nicht mehr beistehen, wenn ihr nicht alles vernichtet, was ihr gegen mein Verbot weggenommen habt.

13Steh auf und bereite das Volk auf die Begegnung mit mir vor! Befiehl ihnen, dass sie sich reinigen, damit sie morgen vor mich treten können. Sag zu ihnen: ›So spricht der HERR, der Gott Israels: Ihr habt Dinge bei euch, die unter dem Bann stehen. Israel wird seinen Feinden nicht mehr standhalten können, solange ihr euch nicht davon trennt.‹ 14Sie sollen morgen früh nach Stämmen geordnet antreten. Der Stamm, auf den ich das Los fallen lasse, soll nach Sippen geordnet vortreten. Dann wird aus dem Stamm eine Sippe und aus der Sippe eine Familie ausgelost. 15Wen dann von den Männern dieser Familie das Los trifft, der ist es; er hat sich an den verbotenen Dingen vergriffen und muss verbrannt werden, er und alles, was ihm gehört. Er hat etwas getan, was in Israel eine Schandtat ist, und hat dadurch den Bund mit dem HERRN gebrochen.«

Das Vergehen wird gesühnt

16Am nächsten Morgen ließ Josua alle Männer Israels nach Stämmen geordnet antreten und das Los traf den Stamm Juda. 17Als der Stamm Juda mit seinen Sippen vortrat, traf es die Sippe Serach und aus der Sippe Serach die Familie Sabdi. 18Unter den Männern der Familie Sabdi traf das Los Achan, den Sohn von Karmi und Enkel von Sabdi.

19Josua sagte zu ihm: »Mein Sohn, gib dem HERRN, dem Gott Israels, die Ehre und bekenne vor ihm deine Schuld! Sag mir offen, was du getan hast, und verbirg mir nichts!«

20»Ja«, antwortete Achan, »ich war es, der sich gegen den HERRN, den Gott Israels, vergangen hat. 21Ich sah unter den Beutestücken einen wertvollen babylonischen Mantel, 200 Silberstücke und einen Goldbarren, der gut ein halbes Kilo wiegt. Ich konnte nicht widerstehen und nahm es mir. Du wirst es alles in meinem Zelt vergraben finden; das Silber liegt zuunterst.«

22Josua schickte einige Männer zu Achans Zelt, und sie fanden alles, wie er es beschrieben hatte. 23Sie brachten die Beutestücke zu Josua und allen Israeliten und legten sie vor der Bundeslade des HERRN nieder. 24Josua und das ganze Volk brachten Achan und die Beutestücke und dazu seine Söhne und Töchter, seine Rinder, Esel, Schafe und Ziegen, sein Zelt und alles, was ihm sonst noch gehörte, in das Achor-Tal.

25Josua sagte: »Du hast uns ins Unglück gestürzt. Dafür stürzt der HERR auch dich jetzt ins Unglück.«

Alle Israeliten steinigten Achan und seine Angehörigen und verbrannten sie. 26Dann errichteten sie über ihnen einen großen Steinhaufen, der bis heute zu sehen ist. Da ließ der HERR von seinem Zorn ab.

Wegen dieses Vorfalls heißt das Tal bis heute Achor-Tal (Unglückstal).

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Josuas Kriegslist

Jos 8

Darauf sagte der HERR zu Josua: »Hab keine Angst, sei nicht verzagt! Nimm alle Kriegsleute mit dir und zieh noch einmal hinauf vor die Stadt Ai. Ich habe den König von Ai, sein Volk, seine Stadt und sein Land in deine Hand gegeben. 2Du sollst mit der Stadt und ihrem König genauso verfahren wie mit Jericho und seinem König; aber ihr dürft diesmal das Beutegut und das Vieh für euch selbst behalten. Lege jetzt einen Teil der Männer in einen Hinterhalt im Rücken der Stadt!«

3Bevor Josua mit allen Kriegsleuten nach Ai hinaufzog, suchte er 30000 seiner besten Leute aus und schickte sie noch in der Nacht voraus. 4Er befahl ihnen: »Legt euch auf der anderen Seite der Stadt in einen Hinterhalt, aber nicht zu weit entfernt. Seid jederzeit zum Angriff bereit. 5Ich werde mit dem ganzen Rest unserer Leute vor die Stadt ziehen. Wenn dann die Männer von Ai wieder einen Ausfall machen, werden wir umkehren und weglaufen, 6damit sie hinter uns herjagen. So werden wir sie von der Stadt weglocken; denn sie werden denken, dass wir vor ihnen fliehen wie beim ersten Mal. 7Unterdessen müsst ihr aus dem Hinterhalt hervorbrechen und die Stadt einnehmen. Der HERR, euer Gott, wird sie in eure Gewalt geben. 8Steckt sie sofort in Brand, wie der HERR es angeordnet hat. Haltet euch streng an meinen Befehl!«

9Nach der Anweisung Josuas zogen sie los und legten sich in einen Hinterhalt, westlich von Ai, in Richtung Bet-El. Josua blieb die Nacht über beim Hauptheer. 10Früh am Morgen ließ er die Kriegsleute antreten, stellte sich zusammen mit den Ältesten des Volkes an ihre Spitze und rückte gegen Ai vor. 11Nördlich davon schlugen sie ihr Lager auf; nur ein Tal trennte sie von der Stadt.

12Josua legte noch 5000 Mann in den Hinterhalt westlich der Stadt, zwischen Ai und Bet-El. 13Das Lager war also nördlich, der Hinterhalt westlich der Stadt. Josua selbst kehrte in der Nacht in die Jordanebene zurück.

14Als der König von Ai das Heer Josuas sah, zögerte er nicht lange und rückte mit seinen Leuten gegen die Israeliten aus. Er zog zu dem Platz, der zur Jordanebene offen ist, um sie dort anzugreifen. Er wusste nicht, dass Josua ihm einen Hinterhalt gelegt hatte. 15Josua und seine Leute ließen sich zum Schein von ihnen zurückschlagen und flohen in Richtung Jordanebene.

16Darauf wurden alle Männer, die noch in Ai waren, aufgeboten, um die Fliehenden zu verfolgen. Die Israeliten lockten sie immer weiter von der Stadt weg. 17Nicht ein Mann war in Ai zurückgeblieben, alle jagten hinter den Israeliten her. Die Stadt lag ohne Schutz mit offenen Toren da.

Eroberung und Vernichtung von Ai

18Nun sagte der HERR zu Josua: »Streck deine Hand mit dem Schwert gegen Ai aus! Ich gebe die Stadt in deine Gewalt.«

Josua tat es, 19und sobald er seine Hand ausstreckte, kamen die Israeliten aus dem Hinterhalt, liefen in die Stadt, besetzten sie und steckten sie sofort in Brand.

20-21Als die Männer von Ai zurückblickten, sahen sie Rauch von ihrer Stadt aufsteigen. Da wussten sie, dass sie verloren waren. Sobald Josua und die fliehenden Israeliten erkannten, dass die Stadt eingenommen war, machten sie kehrt und griffen die Männer von Ai an. 22So waren diese nun auf beiden Seiten eingeschlossen und keiner von ihnen kam mit dem Leben davon. 23Nur den König von Ai nahmen die Männer Israels gefangen und brachten ihn zu Josua.

 

24Als die Israeliten alle Männer von Ai, die ihnen nachgejagt waren, erschlagen hatten, zogen sie in die Stadt und töteten die Zurückgebliebenen. 25So kamen an diesem Tag alle Einwohner von Ai ums Leben, 12000 Männer und Frauen. 26Josua hielt seine Hand mit dem Schwert so lange ausgestreckt, bis der Bann an allen vollstreckt war. 27Das Vieh und das sonstige Beutegut aus der Stadt aber behielten die Israeliten für sich, wie der HERR es durch Josua angeordnet hatte.

28Josua brannte Ai nieder und machte es für alle Zeiten zum Trümmerhaufen. So liegt es noch heute da. 29Den König von Ai ließ er hängen. Bis zum Sonnenuntergang hing er an einem Baum, dann befahl Josua, den Leichnam abzunehmen und in den Durchgang des Stadttores zu werfen. Die Männer Israels errichteten über ihm einen großen Steinhaufen, der noch heute zu sehen ist.

Feierliche Verlesung des Gesetzes

30Damals baute Josua auf dem Berg Ebal einen Altar für den HERRN, den Gott Israels, 31so wie das Mose, der Bevollmächtigte des HERRN, den Israeliten befohlen hatte. Er baute ihn genau nach den Anweisungen, die im Gesetzbuch Moses aufgeschrieben sind: aus unbehauenen Feldsteinen, die mit keinem eisernen Werkzeug in Berührung gekommen sind. Auf diesem Altar opferten die Leute von Israel dem HERRN Brandopfer und Mahlopfer.

32Auf die mitgebrachten Steine schrieb Josua eine Abschrift des Gesetzes, das Mose vor den Augen des Volkes niedergeschrieben hatte.33Die Israeliten mit ihren Ältesten, Anführern und Richtern und alle Fremden, die bei ihnen lebten, standen auf beiden Seiten der Bundeslade des HERRN. Die eine Hälfte war dem Berg Garizim, die andere Hälfte dem Berg Ebal zugewandt. Zwischen ihnen und der Lade des HERRN standen die Priester aus der Nachkommenschaft Levis. In dieser Aufstellung sollte das Volk nach der Anweisung Moses den Segen des HERRN empfangen.

34Dann las Josua das ganze Gesetz vor, auch die Segenszusagen und Fluchandrohungen, alles, was im Buch des Gesetzes geschrieben steht. 35Er ließ kein Wort von dem weg, was Mose gesagt hatte. Die ganze Gemeinde Israel hörte zu, auch die Frauen und Kinder und die Fremden, die bei ihnen lebten.

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Die Leute von Gibeon retten sich durch eine List

Jos 9

Die Siege der Israeliten sprachen sich im ganzen Land herum. Alle Könige westlich des Jordans – im Gebirge, im Hügelland und in der Küstenebene bis hin zum Libanon – erfuhren davon, die Könige der Hetiter und Amoriter, der Kanaaniter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 2Sie alle taten sich zusammen, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten zu kämpfen.

3Als die Bewohner von Gibeon, die zu den Hiwitern gehörten, erfuhren, was Josua mit Jericho und Ai gemacht hatte, 4-5dachten sie sich eine List aus. Einige von ihnen verkleideten sich als Boten aus einem fernen Land. Sie zogen alte Kleider und abgetragene und geflickte Schuhe an, beluden ihre Esel mit abgenutzten Proviantsäcken und geflickten Weinschläuchen und packten lauter steinhartes Brot ein.

6So gingen sie ins Lager nach Gilgal und sagten zu Josua und den Männern Israels: »Wir sind aus einem fernen Land gekommen und möchten, dass ihr ein Bündnis mit uns schließt.«

7Aber die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Wir können doch nicht einfach ein Bündnis mit euch schließen! Vielleicht wohnt ihr ganz in unserer Nähe.«

8Die Männer von Gibeon sagten zu Josua: »Wir sind deine ergebenen Diener!«

»Wer seid ihr? Woher kommt ihr?«, fragte er sie.

9Da erzählten sie ihm folgende Geschichte: »Deine ergebenen Diener kommen aus einem weit entfernten Land, weil der Ruhm des HERRN, eures Gottes, bis zu uns gedrungen ist. Wir haben alles erfahren, was er in Ägypten getan hat, 10und auch alles, was er mit den beiden Amoriterkönigen auf der anderen Seite des Jordans gemacht hat, mit König Sihon von Heschbon und König Og von Baschan, der in Aschtarot regierte. 11Da sagten unsere Ältesten und alle Bewohner unseres Landes zu uns: ›Nehmt Verpflegung mit und macht euch auf die Reise zu diesen Leuten. Sagt ihnen, dass wir ihre ergebenen Diener sind, und bittet sie, ein Bündnis mit uns zu schließen.‹

12Und nun seht hier unser Brot: Es war noch warm, als wir von zu Hause aufbrachen; jetzt ist es hart geworden und zerbröckelt. 13Seht unsere Weinschläuche: Sie waren noch neu, als wir sie füllten, aber jetzt sind sie rissig. Und unsere Kleider und Schuhe sind zerschlissen von der langen Reise.«

14Die Männer Israels aßen zum Zeichen der Verbrüderung etwas von dem Proviant, den die Fremden mitgebracht hatten. Sie versäumten es jedoch, vorher den HERRN zu fragen. 15Josua gab den Leuten aus Gibeon die vertragliche Zusicherung, sie am Leben zu lassen. Und die Stammesoberhäupter der Israeliten versprachen ihnen das mit einem Eid.

16Drei Tage nach Vertragsabschluss kam es heraus, dass die Fremden in Wirklichkeit in nächster Nähe mitten im Gebiet Israels lebten. 17Die Israeliten waren nämlich weitergezogen und auf die Städte gestoßen, aus denen die Boten stammten: Gibeon, Kefira, Beerot und KirjatJearim. 18Sie konnten ihnen nichts antun, weil ihre eigenen Oberhäupter ihnen im Namen des HERRN, des Gottes Israels, Frieden geschworen hatten.

Das ganze Volk murrte gegen die Stammesoberhäupter, 19aber sie antworteten: »Wir haben ihnen im Namen des HERRN, des Gottes Israels, Frieden geschworen. Darum dürfen wir ihnen nichts antun 20und müssen sie am Leben lassen, sonst wird der HERR uns schwer bestrafen. 21Aber wir versprechen euch, sie sollen für ganz Israel den Dienst von Holzhauern und Wasserträgern übernehmen.« So geschah es auch.

22Josua ließ die Abgesandten aus Gibeon zu sich kommen und sagte zu ihnen: »Warum habt ihr uns betrogen? Ihr habt erzählt, dass ihr von weit her kommt, und dabei wohnt ihr ganz in der Nähe! 23Weil ihr das getan habt, sollt ihr verflucht sein. Euer Volk wird für alle Zeiten die Sklaven stellen, die für das Heiligtum meines Gottes Holz fällen und Wasser schöpfen.«

24Sie erwiderten: »Wir haben so gehandelt, weil wir um unser Leben fürchteten. Wir hatten gehört, dass der HERR, euer Gott, euch durch Mose, seinen Bevollmächtigten, das ganze Land zugesprochen und euch befohlen hatte, alle seine Bewohner zu töten. 25Nun, wir sind in deiner Hand; mach mit uns, was du für richtig hältst.«

26Josua schützte die Männer von Gibeon und erlaubte den Männern Israels nicht, sie zu töten. 27Doch machte er sie zu Sklaven, die für die Israeliten und für den Opferdienst am Altar des HERRN Holz fällen und Wasser schöpfen mussten. Sie tun das noch heute an der Stätte, die der HERR zu seinem Heiligtum bestimmt hat.

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Strafexpedition der Kanaaniter gegen Gibeon

Jos 10

Josua hatte die Stadt Ai eingenommen und an ihr wie zuvor an Jericho den Bann vollstreckt. Daraufhin hatten die Leute von Gibeon sich den Israeliten unterworfen und erreicht, dass sie mitten im Gebiet Israels wohnen bleiben konnten. Als der König Adoni-Zedek von Jerusalem davon erfuhr, 2brach unter seinen Leuten große Angst aus. Denn Gibeon war so groß wie die Städte, die einen König hatten, und es war sogar größer als Ai. Außerdem waren die Männer von Gibeon als tapfere Kämpfer bekannt.

3Deshalb schickte der König von Jerusalem Boten zu den Nachbarkönigen Hoham von Hebron, Piram von Jarmut, Jafia von Lachisch und Debir von Eglon und forderte sie auf: 4»Kommt und helft mir! Wir wollen die Leute von Gibeon dafür bestrafen, dass sie sich Josua und den Leuten von Israel unterworfen haben.« 5So zogen die fünf Könige mit ihrer gesamten Heeresmacht vor Gibeon, belagerten die Stadt und kämpften gegen sie.

6Da schickten die Leute von Gibeon Boten ins Lager der Israeliten bei Gilgal und baten Josua: »Lass uns nicht im Stich! Wir sind deine Sklaven und haben uns unter deinen Schutz gestellt. Komm uns schnell zu Hilfe und rette uns! Alle Könige der Amoriter hier oben im Bergland haben sich gegen uns zusammengetan!«

7Josua rief alle kriegstüchtigen Männer Israels zusammen und brach mit dem ganzen Heer von Gilgal auf. 8Der HERR sagte zu ihm: »Hab keine Angst vor ihnen! Ich habe sie alle in deine Hand gegeben. Keiner wird sich gegen dich behaupten können.«

Gott verhilft den Israeliten zum Sieg

9Josua marschierte mit seinen Männern die ganze Nacht hindurch und so kam sein Angriff für die Amoriter völlig überraschend. 10Der HERR versetzte sie beim Anblick der Israeliten in einen solchen Schrecken, dass sie nur noch an Flucht dachten. Die Männer Israels brachten ihnen eine vernichtende Niederlage bei und verfolgten sie bis zur Steige von Bet-Horon und noch weiter bis nach Aseka und Makkeda.

11Als die Amoriter die Steige von Bet-Horon hinabflohen, ließ der HERR riesige Hagelkörner auf sie fallen, auf dem ganzen Weg bis nach Aseka. Durch sie kamen mehr Amoriter ums Leben als durch die Schwerter der Israeliten.

12Damals, als der HERR die Amoriter den Israeliten auslieferte, betete Josua zum HERRN und rief vor ganz Israel:

»Sonne, steh still über Gibeon,

du, Mond, überm Tal von Ajalon!«

13Und die Sonne stand still,

auch der Mond blieb stehn;

Israels Feinde mussten untergehn.

Diese Verse stehen im Buch der Heldenlieder. Fast einen Tag lang blieb die Sonne hoch am Himmel stehen und bewegte sich nicht von der Stelle. 14Weder vorher noch nachher hat der HERR jemals auf das Gebet eines Menschen hin so etwas getan. Der HERR selbst kämpfte auf der Seite Israels.

15Als der Sieg errungen war, kehrte Josua mit dem ganzen Heer ins Lager bei Gilgal zurück.

Fünf Kanaaniterkönige werden gefangen und hingerichtet

16Die fünf Amoriterkönige jedoch waren entkommen und hatten sich in einer Höhle bei Makkeda versteckt. 17Das wurde Josua gemeldet 18und er ordnete an: »Wälzt große Steine vor den Höhleneingang und lasst eine Wache dort zurück. 19Ihr anderen aber haltet euch nicht auf! Verfolgt weiter die übrig gebliebenen Feinde, damit sie sich nicht in ihre Städte zurückziehen können. Der HERR, euer Gott, hat sie in eure Hand gegeben.«

20So brachten Josua und seine Leute den Amoritern eine vernichtende Niederlage bei; nur einige wenige konnten sich in die befestigten Städte retten. 21Danach kehrten alle Männer Israels unversehrt zu Josua ins Lager bei Makkeda zurück. Niemand im ganzen Land wagte mehr, gegen einen Israeliten auch nur den Mund aufzumachen.

22Nun befahl Josua: »Wälzt die Steine vom Höhleneingang und bringt die fünf Könige zu mir heraus!« 23Man öffnete die Höhle und führte die fünf heraus zu Josua: die Könige von Jerusalem, von Hebron, Jarmut, Lachisch und Eglon.

24Als sie vor ihm standen, rief Josua alle Männer Israels zu sich und befahl den Anführern, die mit ihm in den Kampf gezogen waren: »Tretet vor und setzt euren Fuß auf den Nacken dieser Könige!« 25Dann sagte er zu den Anführern: »Habt keine Angst und lasst euch durch nichts erschrecken! Seid mutig und entschlossen! So wie ihr es hier seht, wird der HERR mit allen euren Feinden verfahren.«

26Dann erschlug Josua die Könige mit dem Schwert und hängte ihre Leichen an fünf Bäume. Dort hingen sie bis zum Abend. 27Als die Sonne unterging, ließ er sie abnehmen. Die Männer warfen sie in die Höhle, in der sie sich zuvor versteckt hatten, und wälzten große Steine vor den Eingang, die dort bis heute zu sehen sind.