Gute Nachricht Bibel - Leseausgabe

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David opfert auf dem späteren Tempelplatz

18Am selben Tag kam der Prophet Gad zu David und sagte zu ihm: »Geh hinauf zum Dreschplatz des Jebusiters Arauna und baue dem HERRN dort einen Altar!«

19David gehorchte dem Befehl des HERRN, den der Prophet ihm ausgerichtet hatte, und ging hinauf. 20Als Arauna von der Arbeit aufschaute und den König und seine Begleiter kommen sah, ging er ihnen entgegen und warf sich vor dem König nieder, das Gesicht zur Erde.

21»Mein Herr und König«, sagte er, »was führt dich zu mir, deinem Diener?«

David antwortete: »Ich möchte deinen Dreschplatz kaufen und dort einen Altar für den HERRN bauen, damit die Seuche aufhört.«

22»Nimm alles, mein Herr und König«, sagte Arauna, »und bring ein Opfer nach deinen Wünschen! Meine Rinder hier kannst du für das Brandopfer nehmen und ihr Joch und den Dreschschlitten als Brennholz. 23Ich schenke dir alles, mein König!« Und er fügte hinzu: »Möge der HERR, dein Gott, dein Opfer mit Wohlgefallen annehmen!«

24Aber der König erwiderte: »Nein, ich möchte den Platz zum vollen Preis von dir kaufen, und ich will dem HERRN, meinem Gott, auch nicht Opfer darbringen, die ich nicht bezahlt habe.«

So kaufte David den Dreschplatz und die Rinder für 50 Silberstücke. 25Er baute dort einen Altar für den HERRN und opferte darauf Brandopfer und Mahlopfer.

Und der HERR hörte auf die Bitten, die der König für sein Land vorbrachte, und machte der Seuche, die in Israel wütete, ein Ende.

[Inhaltsverzeichnis]

DAS ERSTE BUCH VON DEN KÖNIGEN

Kapitel

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 |

Inhaltsübersicht


Salomos Krönung und Davids Tod Kap 1–2
König Salomo und der Bau des Tempels 2–11
Reichsteilung und Geschichte der getrennten Reiche Israel und Juda 12–16
König Ahab und der Prophet Elija 16–22
Weitere Geschichte der getrennten Reiche 22

[Buchanfang] [Inhaltsverzeichnis]

SALOMOS KRÖNUNG UND DAVIDS TOD (1,1–2,12)
Adonija will König werden

1 Kön 1

König David war sehr alt geworden. Obwohl er in Wolldecken eingehüllt wurde, konnte er nicht mehr warm werden. 2Da sagten seine Diener zu ihm: »Erlaube uns, Herr, dass wir uns nach einem jungen, unberührten Mädchen umsehen! Sie soll für dich da sein, dich bedienen und in deinen Armen schlafen, damit du warm wirst.«

3Sie suchten im ganzen Land Israel nach einem schönen Mädchen. Die Wahl fiel auf Abischag aus Schunem und sie brachten sie zum König. 4Sie war außerordentlich schön. Von da an war sie ganz für den König da und bediente ihn; aber er hatte keinen Verkehr mit ihr.

5Adonija, der Sohn von Davids Frau Haggit, spielte sich groß auf und erklärte: »Ich bin der künftige König!« Er legte sich einen Wagen und Pferde zu und eine Leibwache von fünfzig Mann, die vor seinem Wagen herliefen. 6Sein Vater hatte ihn immer sehr nachsichtig behandelt und ihn nie wegen irgendetwas zur Rede gestellt. Er war ein stattlicher Mann und nach Abschalom der nächstgeborene der Söhne Davids.

7Adonija war es gelungen, den Heerführer Joab und den Priester Abjatar auf seine Seite zu ziehen. 8Dagegen konnte er den Priester Zadok sowie Benaja, den Sohn von Jojada, den Obersten der Leibgarde, und den Propheten Natan nicht für sich gewinnen, auch nicht Schimi, Reï und die Elitetruppe Davids.

9Eines Tages veranstaltete Adonija beim Sohelet-Felsen an der Rogel-Quelle ein großes Opferfest. Er ließ Schafe, Rinder und gemästete Kälber schlachten. Alle anderen Königssöhne und die im Hofdienst stehenden Männer von Juda hatte er eingeladen, 10aber nicht den Propheten Natan und Benaja und die Elitetruppe Davids und auch nicht seinen Bruder Salomo.

Salomo hat Fürsprecher bei David

11Da ging Natan zu Batseba, der Mutter Salomos, und sagte: »Hast du schon gehört, dass Adonija, der Sohn der Haggit, König ist? Und David, unser Herr, hat keine Ahnung davon! 12Dein Leben steht auf dem Spiel und das deines Sohnes Salomo! Deshalb rate ich dir, 13geh zu David und sage zu ihm: ›Mein Herr und König, du hast mir doch mit einem Eid zugesichert, dass mein Sohn Salomo und kein anderer dir auf dem Königsthron folgen soll. Warum ist denn nun Adonija König geworden?‹ 14Während du noch mit ihm sprichst, werde ich selber kommen und dir helfen.«

15Batseba ging sofort zu König David, der sich im innersten Raum seines Palastes aufhielt. Er war sehr alt geworden und Abischag aus Schunem bediente ihn.

16Batseba verneigte sich vor dem König und warf sich vor ihm nieder.

»Was möchtest du?«, fragte der König.

17»Mein Herr und König«, sagte sie, »du hast mir bei dem HERRN, deinem Gott, geschworen, dass mein Sohn Salomo und kein anderer dir auf dem Thron folgen soll. 18Aber jetzt ist Adonija König geworden – und du, mein Herr und König, weißt nicht einmal davon! 19Er hat ein großes Opferfest veranstaltet und eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe schlachten lassen. Alle deine Söhne hat er eingeladen, auch den Priester Abjatar und den Heerführer Joab, nur deinen treuen Sohn Salomo nicht. 20Auf dich, mein König, blickt jetzt ganz Israel! Alle warten darauf, dass du ihnen sagst, wer nach dir auf deinem Thron sitzen soll. 21Sonst werden sie meinen Sohn Salomo und mich als Hochverräter behandeln, wenn du eines Tages nicht mehr lebst.«

22-23Während Batseba noch mit dem König sprach, wurde der Prophet Natan gemeldet. Er trat ein und warf sich vor dem König nieder. 24»Mein Herr und König«, sagte er, »ich sehe, du hast entschieden, dass Adonija dein Nachfolger werden soll! 25Jedenfalls hat er heute ein großes Opferfest veranstaltet und eine Menge Rinder, Mastkälber und Schafe schlachten lassen. Dazu hat er alle deine Söhne, die Truppenführer und den Priester Abjatar eingeladen. In diesem Augenblick essen und trinken sie als seine Gäste und rufen: ›Lang lebe König Adonija!‹ 26Aber mich und den Priester Zadok, Benaja und deinen Sohn Salomo hat er nicht eingeladen. 27Ist all das wirklich auf deine Anordnung geschehen, mein König? Hast du vor deinen treuesten Dienern verheimlicht, wer dein Nachfolger auf dem Königsthron werden soll?«

David bestimmt Salomo zu seinem Nachfolger

28»Ruft Batseba wieder herein!«, befahl König David. Sie kam und trat vor ihn. 29Dann hob er die Hand zum Schwur und sagte: »So gewiss der HERR lebt, der mich aus aller Not gerettet hat: 30Ich habe dir beim HERRN, dem Gott Israels, geschworen, dass dein Sohn Salomo und kein anderer mein Nachfolger werden soll. Und heute löse ich meine Zusage ein!«

31Batseba verneigte sich tief, warf sich vor David nieder und sagte: »Möge mein Herr und König ewig leben!«

32Dann sagte David: »Ruft mir den Priester Zadok, den Propheten Natan und Benaja, den Obersten der Leibgarde!«

Als alle beisammen waren, 33befahl er ihnen: »Mein Sohn Salomo soll mein königliches Maultier besteigen. Nehmt meine Leibgarde mit und geleitet ihn hinab zur Gihon-Quelle. 34Dort sollen ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum König über Israel salben. Lasst die Hörner blasen und ruft laut: ›Lang lebe König Salomo!‹ 35Dann sollt ihr ihn wieder hierher geleiten und er soll sich auf meinen Thron setzen. Kein anderer als er soll an meiner Stelle König sein. Ihn habe ich zum Herrscher über Israel und Juda bestimmt.«

36»Amen«, sagte Benaja. »So will es der HERR, der Gott meines Königs! 37Er stehe Salomo bei, wie er meinem Herrn und König beigestanden hat, ja, er lasse den Sohn noch bedeutender werden als seinen Vater!«

38Zadok, Natan und Benaja ließen Salomo auf das Maultier von König David steigen und gaben ihm mit der königlichen Leibgarde das Geleit hinab zur Gihon-Quelle. 39Der Priester Zadok hatte aus dem Zelt des HERRN das Horn mit dem Salböl mitgebracht und salbte Salomo zum König. Die Widderhörner wurden geblasen und das Volk rief: »Lang lebe König Salomo!«

40Dann geleiteten sie ihn wieder hinauf nach Jerusalem. Alle waren außer sich vor Freude, spielten auf Flöten und jubelten so laut, dass die Erde dröhnte.

Adonija muss aufgeben

41Auch Adonija und seine Gäste hörten den Lärm. Sie hatten gerade das Festmahl beendet. Als Joab das Hörnerblasen hörte, fragte er: »Was ist das für ein Lärm in der Stadt?« 42Da kam auch schon Jonatan, der Sohn des Priesters Abjatar. »Komm her«, rief Adonija, »du bist ein zuverlässiger Mann und bringst gewiss gute Nachricht!«

43»Wenn es nur so wäre!«, erwiderte Jonatan. »König David, unser Herr, hat Salomo zum König gemacht! 44-45Er hat ihn auf sein Maultier steigen lassen und mit Zadok, Natan und Benaja und der königlichen Leibgarde zur Gihon-Quelle geschickt. Dort haben ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum König gesalbt. Dann sind sie alle jubelnd wieder nach Jerusalem hinaufgezogen und die ganze Stadt ist in heller Aufregung. Das ist der Lärm, den ihr gehört habt!

 

46Salomo hat sich schon auf den Königsthron gesetzt 47und die Hofleute haben König David ihre Glückwünsche gebracht und gesagt: ›Dein Gott mache Salomo noch berühmter als dich selbst und seine Herrschaft noch bedeutender als die deine!‹ Der König hat sich auf seinem Bett verneigt 48und gesagt: ›Der HERR, der Gott Israels, sei gepriesen! Er hat es so gefügt, dass heute ein Nachfolger meinen Thron bestiegen hat und ich es noch erleben durfte.‹«

49Die Gäste Adonijas sprangen erschrocken auf und liefen auseinander. 50Adonija fürchtete die Rache Salomos, deshalb flüchtete er zum Zelt des HERRN und ergriff Schutz suchend die Hörner des Altars.

51Man meldete Salomo: »Adonija fürchtet sich vor König Salomo; er klammert sich an die Hörner des Altars und sagt: ›Ich gehe erst von hier weg, wenn König Salomo mir schwört, dass er mich, seinen Diener, nicht töten wird.‹«

52Salomo sagte: »Wenn er sich nichts zuschulden kommen lässt, wird ihm kein Haar gekrümmt werden; aber wenn er etwas gegen mich unternimmt, muss er sterben.« 53Er schickte Männer mit dieser Zusicherung zu Adonija, die geleiteten ihn hinunter in den Königspalast.

Adonija trat vor König Salomo und warf sich vor ihm nieder. Salomo aber sagte zu ihm: »Du kannst nach Hause gehen!«

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David will Salomos Herrschaft sichern

1 Kön 2

Als David sein Ende nahen fühlte, sagte er zu seinem Sohn Salomo: 2»Meine Zeit ist abgelaufen. Nun kommt es darauf an, dass du deinen Mann stehst! 3Achte stets darauf, dass du so lebst, wie der HERR, dein Gott, es haben will. Befolge alle seine Gebote und Anweisungen, die im Gesetzbuch Moses aufgeschrieben sind. Dann wirst du Erfolg haben in allem, was du planst und unternimmst. 4Dann wird auch der HERR sein Versprechen halten, das er mir gegeben hat. Er sagte ja zu mir: ›Wenn deine Nachkommen mir treu bleiben und meine Gebote mit ganzem Herzen befolgen, dann wird auf dem Thron Israels stets einer aus der Familie Davids sitzen.‹«

5»Noch etwas«, fuhr David fort: »Du erinnerst dich, was mein Heerführer Joab mir angetan hat. Er hat die beiden Heerführer Israels, Abner und Amasa, mitten im Frieden getötet. Mit diesen Mordtaten hat er seine Soldatenehre befleckt. 6Du wirst in deiner Weisheit dafür sorgen, dass er seine gerechte Strafe bekommt. So alt er ist, er darf keines natürlichen Todes sterben!

7Aber sei freundlich zu den Söhnen von Barsillai, dem Mann aus Gilead! Sorge für sie, denn sie haben auch mich versorgt, als ich vor deinem Bruder Abschalom fliehen musste.

8Dann ist da auch noch Schimi aus Bahurim vom Stamm Benjamin. Als ich damals nach Mahanajim floh, hat er mich beschimpft und verflucht. Bei meiner Rückkehr kam er mir voll Reue an den Jordan entgegen; da habe ich ihm geschworen, ihn nicht zu töten. 9Aber jetzt muss er seine Strafe finden. Du hast Weisheit genug, um zu wissen, was du mit ihm tun musst. So alt er ist, er muss eines gewaltsamen Todes sterben!«

10Bald darauf starb David und wurde in der Davidsstadt beigesetzt. 11Vierzig Jahre lang hatte er als König über Israel regiert, davon sieben in Hebron und dreiunddreißig in Jerusalem. 12Salomo wurde sein Nachfolger und er hatte die Herrschaft fest in der Hand.

SALOMO ALS KÖNIG UND DER BAU DES TEMPELS (2,13–11,43)
Salomo beseitigt seinen Rivalen

13Eines Tages kam Adonija zu Salomos Mutter Batseba. »Was führt dich her?«, fragte sie ihn. »Ist etwas passiert?«

14»Nein«, erwiderte Adonija, »aber ich habe eine Bitte.«

»Sprich nur!«, sagte sie 15und er begann: »Du weißt, mir stand eigentlich der Königsthron zu, und ganz Israel hatte erwartet, dass ich der neue König würde. Aber es ist anders gekommen und das Königtum ist meinem Bruder zugefallen. Der HERR hat es so gewollt. 16Nun habe ich nur eine einzige Bitte; schlage sie mir nicht ab!«

»Was ist es denn?«, fragte Batseba 17und er antwortete: »Lege bei König Salomo ein Wort für mich ein, dass er mir Abischag von Schunem zur Frau gibt. Dir wird er es bestimmt nicht verweigern.«

18»Gut«, sagte Batseba, »ich will mit dem König reden.«

19Sie ging zu König Salomo, um ihm die Bitte Adonijas vorzutragen. Der König stand auf, ging ihr entgegen und verneigte sich tief vor ihr. Dann setzte er sich auf seinen Thron und ließ zu seiner rechten Seite einen Thronsessel für seine Mutter aufstellen.

20»Ich habe eine kleine Bitte an dich«, begann sie; »schlag sie mir nicht ab!«

»Sprich sie ruhig aus, Mutter«, erwiderte der König, »ich werde dir nichts verweigern.«

21Batseba sagte: »Könnte nicht Abischag von Schunem deinem Bruder Adonija zur Frau gegeben werden?«

22König Salomo fuhr auf und sagte zu ihr: »Warum bittest du für Adonija nur um Abischag von Schunem? Bitte doch gleich um den Königsthron! Er ist schließlich mein älterer Bruder! Der Priester Abjatar und der Heerführer Joab hätten sicher nichts dagegen einzuwenden!«

23Dann schwor er: »Gott soll mich strafen, wenn Adonija diese Bitte nicht mit seinem Leben büßt! 24So gewiss der HERR lebt, der mich auf den Thron meines Vaters David gebracht und zum König eingesetzt hat, der HERR, der sein Wort gehalten und mir und meinen Nachkommen das Königtum gegeben hat: Noch heute wird Adonija sterben!«

25König Salomo schickte Benaja, den Sohn von Jojada, hin und der stach Adonija nieder.

Salomo fühlt sich auch jetzt noch nicht sicher

26Zum Priester Abjatar sagte der König: »Geh in deine Heimatstadt Anatot und bewirtschafte deine Felder! Eigentlich hast du den Tod verdient. Aber dir war unter meinem Vater die Bundeslade des HERRN anvertraut und du hast auch alle Leiden meines Vaters mit ihm geteilt.« 27Damit entzog er Abjatar das Recht, dem HERRN als Priester zu dienen. So traf ein, was der HERR einst in Schilo der Familie des Priesters Eli angekündigt hatte.

28Joab hörte, was geschehen war. Er war einst nicht zu Abschalom übergegangen, hatte sich aber diesmal auf die Seite Adonijas gestellt. Deshalb floh er zum Zelt des HERRN und ergriff schutzsuchend die Hörner des Altars.

29Als König Salomo es erfuhr, schickte er einen Boten und ließ Joab fragen: »Warum hast du dich zum Altar geflüchtet?«

»Ich fürchtete deine Rache«, antwortete Joab, »deshalb suchte ich Schutz beim HERRN.«

Als das König Salomo gemeldet wurde, gab er Benaja den Befehl: »Geh hin und töte ihn!«

30Benaja ging zum Zelt des HERRN und sagte zu Joab: »Der König befiehlt: ›Verlass diesen Ort!‹«

»Nein«, erwiderte Joab, »hier will ich sterben.«

Benaja ging zum König und berichtete, was Joab ihm geantwortet hatte. 31»Tu, was er verlangt«, sagte der König. »Stoße ihn nieder und bestatte ihn. So sorgst du dafür, dass die Strafe für seine Untaten nicht mich und die Familie meines Vaters trifft. 32Er allein trägt die Schuld daran; sein Blut finde keinen Rächer! Denn er hat zwei unschuldige Männer umgebracht, die ihn an Treue und Rechtschaffenheit weit übertrafen. Abner, den Heerführer Israels, und Amasa, den Heerführer Judas, hat er ermordet, ohne dass mein Vater das Geringste davon wusste. 33Dafür soll Joab büßen und auch noch seine Nachkommen zu allen Zeiten. Aber die Nachkommen Davids, alle, die ihm jemals auf seinen Thron folgen, möge der HERR vor allem Unglück bewahren.«

34So ging Benaja zum Altar und erstach Joab. Auf seinem Besitz in der Steppe bei Betlehem wurde er bestattet.

35Der König machte Benaja an Joabs Stelle zum Heerführer und den Priester Zadok setzte er an die Stelle Abjatars.

Auch Schimi muss sterben

36König Salomo ließ Schimi aus Bahurim zu sich rufen und befahl ihm: »Bau dir ein Haus in Jerusalem und wohne dort! Du darfst die Stadt unter keinen Umständen verlassen. 37Sobald du deinen Fuß über den Bach Kidron setzt, musst du sterben. Du allein trägst dann die Schuld daran; dein Blut findet keinen Rächer. Das lass dir gesagt sein!«

38»Ich bin damit einverstanden«, sagte Schimi. »Ich werde tun, was mein Herr und König befiehlt.«

Schimi wohnte schon drei Jahre in Jerusalem, 39da entliefen ihm eines Tages zwei Sklaven und flohen zum König von Gat, zu Achisch, dem Sohn von Maacha. Als Schimi hörte, dass die beiden in Gat waren, 40sattelte er seinen Esel, ritt zu König Achisch und holte seine Sklaven zurück.

41Man meldete Salomo: »Schimi hat die Stadt verlassen! Er ist nach Gat geritten und wieder zurückgekehrt.«

42Der König ließ ihn holen und sagte zu ihm: »Ich habe dich gewarnt und dir gesagt: ›Sobald du die Stadt verlässt, musst du sterben.‹ Und du hast geantwortet: ›Ich bin einverstanden; ich gehorche.‹ Ich habe dich sogar beim HERRN schwören lassen, dass du es nicht tun wirst. 43Warum hast du deinen Eid gebrochen und meinen Befehl missachtet? 44Im Übrigen weißt du ganz genau, was du meinem Vater David angetan hast. Dafür lässt der HERR dich jetzt büßen. 45Mich aber möge er segnen; er lasse das Königshaus Davids für alle Zeiten bestehen.«

46Der König gab Benaja den Befehl, und der ging mit Schimi hinaus und erstach ihn. Nun war das Königtum fest in der Hand Salomos.

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Salomo heiratet eine ägyptische Königstochter

1 Kön 3

Salomo nahm verwandtschaftliche Beziehungen zum Pharao, dem König von Ägypten, auf: Er heiratete die Tochter des Pharaos. Er ließ sie in einem Haus in der Davidsstadt wohnen, bis sein Palast sowie der Tempel und die Stadtmauer vollendet waren.

Salomo darf sich etwas wünschen

2Weil damals noch kein Tempel für den HERRN gebaut war, brachte das Volk dem HERRN seine Opfer an den Opferstätten rings im Land. 3Salomo liebte den HERRN und befolgte seine Gebote, wie es sein Vater David getan hatte; aber auch er opferte an diesen Opferstätten.

4Einmal ging der König nach Gibeon, um ein Opferfest zu feiern. Dort war die bedeutendste Opferstätte im ganzen Land. Salomo opferte auf dem Altar tausend Tiere als Brandopfer. 5Als er im Heiligtum übernachtete, erschien ihm der HERR im Traum und sagte zu ihm: »Wünsche dir, was du willst; ich will es dir geben!«

6Salomo antwortete: »Du hast in großer Treue an deinem Diener, meinem Vater David, gehandelt, so wie auch er stets treu zu dir gehalten und dir aufrichtig gedient hat. Du hast ihm deine große Treue auch darin erwiesen, dass du ihm einen Sohn gegeben hast, der einst auf seinem Thron sitzen sollte, wie das jetzt wirklich eingetreten ist.

7 HERR, mein Gott! Du hast mich, deinen Diener, anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen. 8Und doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann. 9Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren?«

10Dem HERRN gefiel diese Bitte. 11Deshalb sagte er zu Salomo: »Du hättest dir langes Leben oder Reichtum oder den Tod deiner Feinde wünschen können. Stattdessen hast du mich um Einsicht gebeten, damit du gerecht regieren kannst. 12Darum werde ich deine Bitte erfüllen und dir so viel Weisheit und Verstand schenken, dass kein Mensch vor oder nach dir mit dir verglichen werden kann.

13Aber auch das, worum du mich nicht gebeten hast, will ich dir geben: Ich werde dir Reichtum und hohes Ansehen schenken, sodass zu deinen Lebzeiten kein König sich darin mit dir messen kann. 14Und wenn du meine Gebote so treu befolgst wie dein Vater David, dann schenke ich dir auch ein langes Leben.«

15Als Salomo erwachte, merkte er, dass der HERR im Traum mit ihm gesprochen hatte. Er ging nach Jerusalem und trat vor die Bundeslade des HERRN, opferte Brandopfer und ließ Tiere für das Opfermahl schlachten. Sein gesamter Hofstaat wurde zu dem Mahl geladen.