Verborgenes Familiengeheimnis

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Verborgenes Familiengeheimnis
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Sebastian Görlitzer

Verborgenes Familiengeheimnis

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

Impressum neobooks

Prolog

Es ist ein Freitagmittag, an dem Mark, gerade das dreißigste Lebensjahr vollendet, in einem Sessel sitzt und gerade noch in der heutigen Zeitung gelesen hatte. Er faltet sie nun sorgfältig zusammen, um sie anschließend neben sich auf den Tisch zu legen. Nachdenklich bleibt er eine Weile sitzen. Er weiß aus eigener Erfahrung, was auch immer im Leben geschieht und egal welche Geschichte man sich erzählt, es hat alles seinen Hintergrund. Beinahe so als hätte er damit gerechnet, kommt sein Sohn von der Schule und eilt direkt ins Wohnzimmer, wo er seinen Vater findet. Der begrüßt seinen Sohn liebevoll. Ganz so wie es Väter machen.

„Hallo, mein Sohn. Wie war die Schule?“

Daraufhin antwortet sein Sohn: „Super, wie immer.“

„Das höre ich gern. Sie soll schon Spaß machen, sonst könntest du dich auch nicht auf den Unterricht konzentrieren.“

Anschließend erzählt der junge Mann von der Hausaufgabe, die sie aufbekommen haben:

„Wir sollen in Deutsch einen Aufsatz über unsere Familie schreiben“,

erzählt er seinem Vater. Deutsch ist sein Lieblingsfach.

„Aha, hast du schon ein Thema gefunden, worüber du schreiben möchtest?“

Er überlegt kurz und sagt:

„Ja, ich glaube schon. Ich möchte darüber schreiben, wie du und Mama euch kennen gelernt habt.

„Tja, das ist eine spannende Geschichte, die etwas Zeit erfordert“, sagt sein Mark.

„Erzählst du sie mir, bitte?“, fragt er seinen Vater voller Erwartung.

„Natürlich, aber dazu hole ich noch schnell das Fotoalbum aus dem Bücherregal.“

Er steht auf und holt das inzwischen dicke Album hervor. Vollgepackt mit den schönsten Fotos und den Erinnerungen der letzten zehn Jahre. Dann setzt er sich wieder und nimmt seinen Sohn auf den Schoß, um mit der Geschichte zu beginnen.

Kapitel 1

Der Sportunterricht in der neunten Klasse war in vollem Gange. Das Volleyballspiel wurde vorbereitet, zwei Teams gebildet und wieder einmal war es Mark, der in keine der beiden Mannschaften gewählt wurde. Enttäuscht ließ er sich auf die Bank nieder, bereit das Spiel vom Rand aus zu verfolgen. Oft glaubte er anders als die Jungen, die er kannte, zu sein. Irgendwie schien er mit dem Fach Sport auf Kriegsfuß zu sein. Abgesehen vom Sportunterricht, war er ein begabter Schüler. Immer bemüht, in der Schule gute Noten zu schreiben und mit seinen Mitschülern mithalten zu können. Laut seiner Lehrer war er im praktischen Bereich ungeschickt, dafür aber in den theoretischen Fächern wie Mathe umso schlauer und könnte, wenn er nicht gerade der Außenseiter der gesamten Klasse wäre, manch einem seiner Mitschüler bereitwillig Nachhilfeunterricht geben. Stattdessen bekam er zu spüren, dass er in der Klasse nicht willkommen war und niemals dazu gehören würde, egal welche Mutprobe er bestehen würde.

Mark war bei seiner Tante aufgewachsen und von ihr bekam er Moral und Anstand beigebracht, genauso die Dinge die das Leben prägen und die wichtig für den Umgang miteinander sind. Sie konnte ihm zwar die Eltern nicht ersetzen, die doch so wichtig waren, dennoch durfte er von ihr in vollem Maße Geborgenheit und Liebe erfahren. Sie kochte ihm sein Lieblingsessen, gab ihm die Gute Nacht Küsse, die er von seinen Eltern abends nicht bekam. Er kannte sie nicht einmal. Seine wichtigste Bezugsperson war seine Tante. Weder wusste er Aufenthaltsort oder ob seine Eltern noch lebten. Damals war er noch zu klein. Was damals passiert war, wusste nur seine Tante. Die sprach aber nicht darüber und schwieg.

Der Sportlehrer gab mit seiner Trillerpfeife den Beginn des Spiels bekannt. Marks Blicke schweiften durch den riesigen Raum und fixierten Jennifer, kurz Jenny genannt.

Sie war sein heimlicher Schulschwarm. Wie er sie unbewusst viel zu lange in ihrer Bewegung beobachtete, fiel ihm auf, wie toll sie in ihrem sportlichen Outfit aussah.

Ihre langen blonden Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden, bekleidet mit einem roten Top und einer kurzen rosa Hose, stand sie auf dem Spielfeld. Sie war sportlich, flink und hatte ein Geschick im Spiel jederzeit spontan zu reagieren. Das ganze Gegenteil von Mark, der immer noch in Gedanken versunken war. Sonst hätte er den Ball, der plötzlich in seine Richtung flog, rechtzeitig bemerkt und wäre rechtzeitig ausgewichen. Es war zu spät. Der Ball eilte auf ihn zu und ließ seinen Kopf mit einem harten Schlag gegen die Wand knallen, an der er sich gerade noch mit dem Rücken angelehnt hatte.

Mark hielt einen Moment inne, ihm wurde schwarz vor Augen und anschließend überkam ihm die Bewusstlosigkeit. John, der den Ball, wie sich herausstellte, bewusst in Marks Richtung spielte, setzte eine Unschuldsmiene auf. Der Typ war sozusagen das Alpha Tier der gesamten Klasse und unter seiner Diktatur gehorchten ihm die Mitschüler. Alle bis auf Mark. Denn der hatte seinen eigenen Kopf. Er dachte nicht daran, sich einem einzigen Mitschüler zu unterwerfen, möge es auch bedeuten, dass er der Außenseiter blieb.

Jenny und gleichzeitig auch der Lehrer eilten zu Mark, um zu sehen wie es ihm ging. Regungslos lag er auf dem Boden. Nachdem er mit dem Kopf gegen die Wand schlug, rutschte er bewusstlos von der Bank und blieb liegen.

Er realisierte nicht mehr, was um ihn herum geschah. Manche Mitschüler grölten vor purer Schadenfreude. Andere standen wortlos und entsetzt auf dem Spielfeld. Der Lehrer hatte Mühe die aufgebrachten Schüler zu beruhigen und für Ruhe zu sorgen. Als das Pfeifen und Brüllen endlich verstummte, rief er mithilfe seines Handys den Notarzt. Jenny hockte die ganze Zeit neben Mark und schaute abwechselnd zu ihm und zu John. Sie wusste, wie eifersüchtig ihr Freund sein konnte und ahnte schnell, dass der Ball von ihm angespielt wurde. Der stand mit einem abwechselnden Mienenspiel, wie Jenny zu ihm sah, gespielt unschuldig und wenn sie wegschaute, mit einem siegessicheren Lächeln auf seinem Platz.

Und doch war er, wie Jenny sich um Mark kümmerte, geradezu eifersüchtig. Sie war verwirrt. Würde John wirklich aus Eifersucht so weit gehen? Egal ob er oder die anderen Mitschüler Mark akzeptierten oder nicht und egal was das für ein Gefecht zwischen ihnen war, aber das ging eindeutig zu weit. Sie beschloss nach dem Unterricht mit ihm zu reden.

Im Moment war es wichtiger, dass Mark ärztliche Hilfe bekam. Herr Stern, der Sportlehrer, brachte gerade einen kalten, feuchten Lappen, den er Mark auf die Stirn legte und ein Handtuch, das er ihm unter den Kopf schob. Jenny wechselte regelmäßig das feuchte Tuch und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Es dauerte eine halbe Stunde bis der Krankenwagen eintraf.

Zwei Sanitäter in Begleitung des Notarztes, welcher eine schwarze Arzttasche mit sich schleppte, eilten gerade in die Turnhalle. Nach kurzer Erklärung was passiert war, untersuchte der Notarzt den Verletzten, der noch immer regungslos auf dem Boden lag. In ruhigem Ton meinte der Arzt anschließend:

„Er muss ins Krankenhaus, um dort weiterbehandelt zu werden..“

Sofort holten die Sanitäter eine Trage für den Transport des Patienten, welcher in diesem Moment wieder zu sich kam. Er versuchte sich aufrecht hinzusetzen und als er halb benommen Jenny vor sich erkannte, war ihm seine Situation sofort unangenehm. Das durfte nicht wahr sein. Sie, in die er heimlich verliebt war, saß vor ihm und er fühlte sich schwach und matt. In welchen schlechten Film ist er da nur geraten, dachte er. Er war bemüht die Kraft in seinen Beinen zu spüren und als er endlich stand, versuchte er vorsichtig ein paar Schritte zu gehen. Doch er torkelte nur unvorsichtig herum.

„Es geht schon, mir ist nur etwas schwindlig.“, entschuldigte er sich. Aber als er merkte, wie ihm die Beine nachgaben, bat ihn Jenny, sich doch wieder hinzusetzen. Also gab er auf und setzte sich, wie ein braver Junge wieder hin. Auf direktem Weg wurde Mark ins nahe gelegene Krankenhaus gebracht, wo sich die Ärzte weiter um ihn kümmerten. Aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung, so die Diagnose der Ärzte, musste er ein paar Tage im Krankenhaus bleiben.

 

Kapitel 2

Die Tage im Krankenhaus erschienen ihm wie in Zeitlupe zu vergehen. Es wurde ihm zunehmend langweilig. Mark lief bereits ohne fremde Hilfe, ein paar Meter auf dem Krankenhaus Korridor hin und her. Dabei hielt er sich gelegentlich, wenn ihm schwindlig wurde, an dem Geländer neben sich fest. Seit drei Tagen war er auf Station und dabei kam es ihm wie eine gefühlte Ewigkeit vor. Er bekam Suppe und sollte tagsüber ausreichend trinken. Auf dem Weg der Genesung, auf dem er sich befand, hoffte er, bald nach Hause zu dürfen. Das entschieden allerdings die Ärzte zu gegebener Zeit. Er dachte oft an den Unfall und verdrängte die Gedanken daran, die Schule wechseln zu wollen. Das hatte auch seinen Grund, nämlich um Jenny weiterhin sehen zu können. Seine Gedanken kreisten ständig nur um sie. Unglaublich wie sie sich aufopfernd um ihn gekümmert hatte. Das war ihre Art, da durfte er auch nichts hinein interpretieren. Sie war mit John zusammen und das würde sich auch nicht ändern. Als das Mittagessen ausgegeben wurde, war es an der Zeit in sein Zimmer zurück zu gehen. Die Krankenschwester setzte das Tablett mit seinem Essen auf dem Tisch ab und mit einem „Guten Appetit!“ war sie auch schon wieder verschwunden. Er nahm die tropfende Haube ab. Darunter befand sich sein Essen. Heute gab es für ihn Vanillepudding mit Zwieback. Immerhin ein winziger Fortschritt, denn am Vortag gab es Haferschleim und den mochte er gar nicht. Seine Tante wusste so etwas und kam auch nicht auf die Idee, ihm welchen zu kochen. Aber in diesem Haus galten andere Regeln. Für so vieles war er seiner Tante dankbar. Sie ging Zuhause auf viele seiner Wünsche ein und war nur auf seine Selbstständigkeit bedacht. Was für Mark bedeutete, sein Bett selbst zu machen, sein Zimmer selbst aufzuräumen und an seine Hausaufgaben zu denken, die dann von seiner Tante auf ihre Richtigkeit überprüft wurden. Sie erzählte ihm oft, dass sie bei ihrer jüngeren Schwester, seiner Mutter, immer darauf achtete, dass sie ihre Sachen in Ordnung hielt. „Nur so lernt man mit der gegebenen Selbstständigkeit umzugehen“, ermahnte sie dann immer. Wenn seine Tante von seiner Mutter sprach und das kam oft vor, meinte er geheimnisvolles in ihren Worten zu vernehmen. Er war sich sicher, jede Familie hatte seine Geheimnisse. Mochten sie auch manchmal noch so klein und harmlos sein. Alles hatte seine Zeit und seinen Grund. An diesem Tag sollte Mark Besuch bekommen. Jemand klopfte am Nachmittag an die Tür. Mark lag mit einem Buch auf dem Bett und las. Er mochte die Mittagsruhe nicht und war froh, als die Zeit endlich vorüber war.

Nach kurzem Zögern, schaute Jenny ins Zimmer, man konnte glauben, sie versicherte sich, dass sie auch an der richtigen Tür klopfte. Als sie Mark erblickte, betrat sie das Zimmer vorsichtig. Seinem Gesichtsausdruck konnte man die reinste Verblüffung entnehmen.

„Na, Du, wie geht es dir?“, begrüßte sie Mark.

„Danke, mir geht es schon viel besser. Schön dich zu sehen“, begrüßte er Jenny.

„Es tut mir so leid, was John getan hat. Ich hab mit ihm gesprochen und er hat es zugegeben, dass er es war, der den Ball bewusst in deine Richtung geschmeddert hat“, entschuldigte sie sich für ihren Freund.

„Du musst dich nicht entschuldigen. Es war nicht deine Schuld.“ Er war dabei sehr bemüht, ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Er war froh, dass sie da war. Was für ihn nicht selbstverständlich war. Jenny kramte suchend in ihrem Rucksack. Sie kam direkt von der Schule in die Klinik. Als sie endlich gefunden hatte, wonach sie suchte, legte sie liebevoll einen Stapel neu erworbener Actioncomics und frische Wäsche auf sein Bett.

„Die Hefte hab ich heute Morgen vor der Schule für dich gekauft und die saubere Kleidung hat mir deine Tante mitgegeben.“ Er bedankte sich bei ihr und ließ es sich nicht nehmen, sie zu fragen, woher sie wusste, dass er gern Comics las. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, meinte sie gelassen:

„Ich hab mit deiner Tante gesprochen, sie hat es mir verraten.“ Jenny war für ihr Alter sehr reif. Jede einzelne ihrer unzähligen Freundschaften und dazu gehörten auch Brieffreundschaften waren ihr wichtig und charakterlich war sie das ganze Gegenteil von John.

„Wollen wir spazieren gehen? Es ist heute herrliches Wetter“, fragte sie Mark.

„Sehr gern. Ich wäre nachher allein gegangen. Zu zweit ist es aber schöner.“

Mit einer flinken Bewegung sprang er vom Bett und zog sich die Schuhe an.

„Weiß eigentlich John, dass du hier bist?“

„Nein und ganz ehrlich, ich muss es ihm auch nicht sagen. Wir sind zwar zusammen, aber er hat nicht das Recht über mich zu bestimmen.“ Obwohl er dies zu gern tat, ließ Jenny sich darauf gar nicht erst ein. Als sie über John sprach, klang ihre Stimme hart. Jenny war scheinbar sehr sauer auf ihn. Mark ahnte, dass sie und John wohl einen heftigen Streit hatten.

An eine Trennung schien sie allerdings nicht zu denken. Selbst wenn sich eine innere Stimme in ihm noch so oft versuchte zu äußern und er es sich insgeheim noch so sehr wünschte, ging es ihn nichts an. Irgendetwas musste John an sich haben, was kein anderer Junge ihr bieten konnte.

Für ihn war Jenny eine sehr gute Freundin, die oft zu ihm stand, wenn er wieder einmal Alleinkämpfer gegen seine Mitschüler war. Dafür machte sich auch Jenny nicht nur Freunde. Im Gegenteil sie geriet deswegen regelmäßig an John und auch wenn sie sich stritten, dann nur, um sich kurze Zeit später wieder zu versöhnen. So war es immer. Er nahm ihre Antwort zur Kenntnis und band seinen zweiten Schnürsenkel zu.

„Ich wäre dann soweit“, sagte er. Die Schuhe waren angezogen und es konnte losgehen. Jenny gelangte zu ihrer gewohnt fröhlichen Art zurück und Mark lief als Erster zur Tür, öffnete sie und ließ Jenny wortlos und gewohnt höflich das Zimmer verlassen. Er folgte ihr und schloss hinter sich die Türe. An der frischen Luft angekommen, atmete er eine tiefe Brise des milden Frühlings ein und Jenny wandte sich währenddessen den verschiedenen Blumen des Krankenhausgeländes zu. Besonders von den Rosen war sie angetan.

„Rosen sind meine Lieblingsblumen und hier stehen fast so viele, wie bei uns im Garten“, meinte sie, als sie ihre Nase an eine der weißen Blüten hielt. Die Gärtner schienen was von ihrer Arbeit zu verstehen. Nirgends konnte man so viele Schmetterlinge und andere nützliche Insekten beobachten, wie in diesem Park.

„Es gibt unglaublich viele verschiedene Arten von Schmetterlingen“, erklärte sie Mark.

„Du scheinst einiges über Blumen und Schmetterlinge zu wissen“, stellte er neugierig fest.

„Ja, das liegt bei uns in der Familie. Mein Vater hat Bienen gezüchtet und zuvor mein Großvater, der ihn in das Geheimnis des Imkers, welcher er zu Lebzeiten war, eingeweiht hatte. Mein Vater hat sich über die Jahre hinweg, ein enormes Wissen angeeignet.“

Jenny war ein interessanter Mensch, stellte Mark fest. Er schwärmte insgeheim schon lange für sie und immer wieder hoffte er, sie würde es ihm nicht anmerken.

Wie sie nebeneinander her liefen, entging ihr sein schwärmerischer Blick wieder einmal, weil sie in ihre Aufklärung über die verschiedenen Schmetterlingsarten versunken war.

Gemütlich spazierten sie noch eine Weile an Sträuchern, Blumen und Bäumen entlang, bis Jenny auf die Uhr schaute und ihr auffiel, wie spät es doch schon wieder war. Für Mark bedeutete es, wie gewöhnlich Abendbrotzeit und Jenny musste allmählich nach Hause.

Sie hatte ihre Tasche mitgenommen und musste nicht erneut den Aufzug nehmen um mit auf Marks Zimmer zu kommen. Für den heutigen Tag verabschiedeten sie sich also vor Ort voneinander. Nach einer herzlichen Umarmung von ihm verließ sie das Gelände. Mark schaute ihr noch lange hinterher. Am liebsten wäre er mit ihr nach Hause gegangen. Denn zu gern wäre er jetzt bei seiner Tante, die ihm eines seiner Lieblingsessen zubereitet hätte und schon längst auf ihn warten würde. Doch für ihn hieß es, ein weiteres Mal Geduld üben und zurück in den neunten Stock des riesigen Krankenhausgebäudes fahren. Abends als das Licht erloschen war und Mark in seinem Bett lag, dachte er an Jenny, wie sie am heutigen Tag neugierig den Raum betrat, um ihn zu besuchen. Was sie über Blumen, Schmetterlinge und Bienen wusste und was sie sonst noch alles über sich erzählte. Sie war einer der besonderen Menschen, die Mark niemals aus seinem Gedächtnis verbannen wollte. Mit diesem Gedanken schlief er ein. In der Nacht träumte er von einem Park voller blühender Rosen und dort saß er gemeinsam mit ihr auf einer Bank. Bis plötzlich dunkle Wolken aufzogen und ein zorniger John auf die beiden zulief.

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