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Thomas Häring

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Agenten, Legenden und Tragödien der Arbeit Teil 5

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Der Alltag, die Routine und mehr

Unverhofft

Entscheidungen

Impressum neobooks

Der Alltag, die Routine und mehr

Ralf war ein guter Biobauer und er war schwul so. Sein Freund Hendrik arbeitete mit ihm auf dem Bauernhof und auch wenn die Leute anfangs getuschelt und über die warmen Brüder hergezogen hatten, so hatten sie sich mit der Zeit daran gewöhnt und es gab immer mehr Menschen im Ort, die sich damit arrangiert hatten. „Wenigstens braucht Ihr Beiden bei „Bauer sucht Frau“ nicht mitmachen,“ wurde ihnen des Öfteren scherzhaft gesagt, sie machten gute Miene zum homophoben Spiel und ließen sich nichts anmerken. Ralf liebte seine Arbeit fast so sehr wie seinen Freund, was dazu führte, daß sie gute Geschäfte machten und von der Landwirtschaft leben konnten. „Zum Glück ist unsere Milch von vornherein teurer und wird in den Biomärkten verkauft, so daß wir mit dem Milchpreiskampf der Lebensmitteldiscounter nicht viel zu tun haben und nicht wie unsere konventionellen Brüder andauernd demonstrieren, protestieren und um unsere Existenz fürchten müssen“, ließ Ralf zum Beispiel am Stammtisch verlauten und die, die dort auch saßen, nickten. Sie hatten ihn in ihre Runde aufgenommen, weil er ein fleißiger und rechtschaffener Mann war, natürlich konnten sie es sich im Suff nicht verkneifen, hin und wieder einen schwulenfeindlichen Witz loszulassen; besonders seit Resterdelle Außenminister war, machte ihnen das noch mehr Spaß, aber im Großen und Ganzen waren sie schon tolerant, soweit man das von solch eingeborenen Bierdimpfeln eben erwarten konnte. Hendrik dagegen war eher der intellektuelle Typ, er arbeitete zwar auch auf dem Bauernhof mit, doch in seiner knapp bemessenen Freizeit saß er lieber über einem guten Buch als am Stammtisch, weshalb er im Ort nicht ganz so beliebt wie Ralf war, denn Leute, die Bücher lasen, waren den Einheimischen meistens doch ein wenig suspekt. „Und wer wird später mal Euern Hof erben? Deine Lieblingskuh Daisy vielleicht“, spotteten sie ab und zu, was Ralf zum Grinsen brachte. Das war in der Tat ein Problem, denn sie hatten nicht vor ein Kind zu adoptieren und waren im selben Alter, von daher mußte man auch solche Überlegungen in den Gesamtkontext mit einbeziehen. „Ach, ist das Landleben nicht herrlich!“ schwärmte Ralf eines Morgens am Frühstückstisch sitzend, obwohl es draußen in Strömen regnete. „Das Stadtleben ist auch nicht so verkehrt“, entgegnete Hendrik, der sich hinter einer überregionalen Tageszeitung verschanzt hatte. „Also ich lebe gerne hier und ich liebe es, auf dem Acker oder bei meinen Kühen zu sein.“ „Schön für Dich. Ich mache das hier noch ein paar Jahre mit, dann ziehe ich hier weg. In so einer intellektuellen Diaspora kann ein Geist wie meiner nicht gedeihen und aufblühen.“ Schnell wechselte Ralf das Thema, denn solche Sätze hörte er nicht gerne, schließlich fühlte er sich buchstäblich sauwohl auf dem Land. Selbstverständlich wußte er, daß Hendrik nur ihm zuliebe dorthin gezogen war und daß er als Co-Bauer in gewisser Weise nicht ausreichend gefordert wurde, aber es hatte ihn niemand dazu gezwungen, von daher brauchte er sich auch nicht beschweren, was er jedoch in letzter Zeit immer häufiger tat. „Ich schaue jetzt erst mal in den Stall und dann mache ich mich auf den Acker“, verkündete Ralf und stand auf. „Immer läßt Du das Geschirr stehen. Ich bin doch nicht Deine Putzfrau und erst recht nicht Deine Mami, die immer hinter Dir herräumen muß“, bemängelte Hendrik. „Ach Schatz, jetzt sei doch nicht gleich so angepißt, nur weil es draußen regnet. Wir führen hier doch ein wunderbares Leben.“ „Du vielleicht, meins ist höchst durchschnittlich und stinknormal, im wahrsten Sinne des Wortes.“ Daraufhin trennten sich ihre Wege und jeder machte sich an die Arbeit. Auch in schwulen Beziehungen gab es Probleme und der Alltagsstreß unterschied sich kein bißchen von dem der Heteropaare. Doch dadurch, daß das Leben als schwuler Biobauer auf dem Land anfangs ein richtiger Spießrutenlauf gewesen war, hatten sich die Beiden eng aneinandergekettet und es war klar, daß es weiterging.

Christine war eine junge Frau im besten Alter und sie war ein bißchen unglücklich. Das hatte ausschließlich berufliche Gründe, denn privat lief alles bestens, ihr Freund Hanno verwöhnte sie so gut er konnte, da konnte sie sich kein bißchen beschweren. Aber ihr Job bereitete ihr wenig Freude. Sie arbeitete bei Barstucks, diesem amerikanischen Kaffeehaus und abgesehen von der schlechten Bezahlung und den vielen unbezahlten Überstunden war sie auch von der Firmenphilosophie genervt, denn die hatte mit der Realität überhaupt nichts zu tun. Immer wieder hatte sie darüber nachgedacht, alles hinzuschmeißen, doch dann hatte sie ihr Vorgesetzter ins Gebet genommen und ihr jede Menge Dinge versprochen, die nie eingetreten waren. Sie wurde gnadenlos ausgebeutet und das wußte sie auch, aber sie brauchte eine Beschäftigung, denn daheim wäre ihr die Decke auf den Kopf gefallen und mit ihr vielleicht sogar der penetrante Übermieter, der ihr immer so lüsterne Blicke zuwarf, obwohl er dafür eigentlich viel zu alt war. „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“ fragte sie den Mann an der Kasse, den sie gerade bediente. „Im Grunde schon, aber wenn ich das laut sage, dann fliege ich hier raus“, meinte der verschmitzt lächelnd und sie dachte sich, während sie ihn angrinste: „Aber nur in Deinen Träumen, Du fette Sau, ich bin schließlich nicht blind und erst recht nicht blöd.“ Die Zeit verging schnell im Barstucks, denn wenn man dort arbeitete, befand man sich im Dauerstreß und so etwas wie eine schlagkräftige Arbeitnehmervertretung gab es natürlich auch nicht, das gehörte ja zum Erfolgsrezept solcher global player mit dazu. Abends war Christine meistens völlig fertig und dann mußte sie noch den Laden saubermachen und alles für den nächsten anstrengenden Tag vorbereiten. Total ausgelaugt kam sie nach Hause und wenn sie Glück hatte, dann hatte Hanno schon was für sie gekocht und wenn er gut gelaunt war, was relativ häufig vorkam, da er als Lehrer in einer Privatschule arbeitete, wo die Kinder einigermaßen normal und gut erzogen waren, dann massierte er sie. „Ach Hanno, wenn ich Dich nicht hätte, dann müßte ich Dich erschaffen“, hauchte sie. „Hattest wohl mal wieder einen schweren Tag“, erwähnte er. „Ja, ein weiteres Mal. Man denkt sich immer, daß es nicht noch stressiger und unangenehmer werden kann, aber eine Steigerung ist jedesmal möglich.“ „Na ja, Du wirst diesen Job ja wohl hoffentlich nicht ewig machen.“ „Bestimmt nicht. Das würde ich physisch und psychisch überhaupt nicht verkraften. Aber weißt Du schon das Neueste? Die Alexandra ist schwanger.“ „Tatsächlich? Na, was wird denn da der Ludger dazu sagen?“ „Der freut sich natürlich, schließlich ist er ja der Vater.“ „Das wäre eher ein Grund zur Trauer und für Selbstmordgedanken. Ich dachte immer, der will keine Kinder, weil er selber so eine schreckliche Kindheit hatte.“ „Ja, so war es früher, aber dann war er bei einem ganz tollen Therapeuten und der hat ihn umgepolt.“ „Was es nicht alles gibt. Bestimmt hat ihn der hypnotisiert oder sowas in der Art.“ „Kann schon sein. Jedenfalls ist die Alex total happy und umarmt alle Leute, die sie kennt und die ihr über den Weg laufen.“ „Gut zu wissen, dann werde ich einen Bogen um sie machen, denn eine Umarmung von einer Schwangeren bringt schlechtes Karma.“ „Also manchmal bist Du ein richtiges Arschloch!“ platzte es aus Christine heraus, aber als er dann damit begann, sie sanft zu massieren, war ihr Ärger schnell wieder verflogen. Später im Bett fragte sie ihn: „Wieso haben wir eigentlich keine Kinder?“ „Weil wir arbeiten und da ich jeden Tag in der Schule genug Bälger um mich habe.“ „Also ich finde, wir sollten darüber nachdenken.“ „Das kannst Du gerne machen, aber ich werde Dich nicht schwängern.“ „Und warum nicht?“ „Weil wir dafür viel zu jung sind, wir wissen doch selber noch gar nicht, wie das Leben funktioniert. Kinder sollte man erst in die Welt setzen, wenn man reif genug dafür ist.“ „Also mit 60.“ „Zum Beispiel. Genug geplaudert, laß uns jetzt schlafen, ich habe morgen eine Schulaufgabe zu schreiben.“ „Ach, schreibst Du auch mit?“ Sie lachten.

Pirmin war Fahrschullehrer und das aus Leidenschaft. „Weißt Du, das ist der beste Job der Welt, denn wo außer im Sportverein kommt man sonst so spielend leicht an die jungen Dinger ran? Diese 17jährigen Weiber sind ja sowas von geil und die kann man auch immer so leicht beeindrucken“, erzählte er seinem Freund Harald, der als Waffenlobbyist tätig war. „Das glaube ich Dir gern, aber mein Job ist auch nicht schlecht, denn wie außer als Lobbyist kommt man sonst so spielend leicht an die ganzen Politiker heran? Hier mal ein Essen spendieren, dort mal eine Spende tätigen, das Leben hat schon so Einiges zu bieten, wenn man an der richtigen Stelle seinen Platz gefunden hat“, fand jener. Sie saßen in einer urigen Kneipe und tranken mal wieder so viel wie sie vertrugen. „Normalerweise hätte ich mit meiner Art immer gleich den Staatsanwalt im Genick, von wegen sexuelle Belästigung und so, Verführung Minderbemittelter oder was weiß ich noch alles. Aber im Auto bin ich der König und wenn mir da mal versehentlich die Hand aufs Knie meiner Fahrschülerin rutscht, weil ich ihr zeigen wollte, wie man richtig schaltet, dann kann mir keiner was. Jeden Tag bin ich mit den schärfsten Tanten der Stadt unterwegs und ich bin auch noch cooler als sie, weil ich ja Autofahren kann und die nicht.“ „Ja, Du scheinst wirklich glücklich zu sein, aber auch Du kommst jetzt langsam in ein Alter, in dem man über eine feste, dauerhafte Beziehung nachdenken sollte.“ „Aber ich bin doch nicht blöd! Da lege ich lieber jede Woche eine 18jährige flach, als daß ich mir so einen 35jährigen Drachen ins Haus hole, der mich ständig überwacht und mir andauernd eine Szene macht.“ „Ja, aber Du wirst auch nicht jünger und irgendwann wirst Du zu einer Karikatur Deiner selbst und alle lachen sich kaputt, wenn Du als 40jähriger mit Blumen und Pralinen zu einer Deiner Eroberungen angedackelt kommst.“ „Das ist doch meine Sache, solange mich deren Eltern nicht rausschmeißen, ist alles in Butter und wenn doch, dann vernasche ich halt die Mutter.“ „Du bist mir schon so ein Schürzenjäger.“ „Pah, wer trägt denn heute noch Schürzen? Nenn mich lieber einen Höschensammler.“ „Na ja, Du mußt selber wissen was gut für Dich ist. Ich bin mit meiner Stella jedenfalls seit acht Jahren glücklich verheiratet und habe noch keinen Tag mit ihr bereut.“ „Ja, weil Du ein kleiner Feigling bist, der Angst vor den ganzen tollen Frauen hat, die da draußen herumlaufen und nur darauf warten, von Dir gefickt zu werden.“ „Ach, Du immer mit Deiner blühenden Phantasie. Mir ist es sehr wichtig, daß ich daheim jemanden habe, auf den ich mich verlassen kann, denn es ist oft wirklich nicht leicht, sich jeden Tag mit diesem Abschaum der Menschheit abzugeben.“ „Redest Du jetzt von den Berliner Drogenhändlern, oder meinst Du die Politiker?“ „Eigentlich alle zusammen, aber in erster Linie natürlich die Politiker. Weißt Du, die tun immer so freundlich, lassen sich schmieren und versprechen uns das Blaue vom Himmel, aber eigentlich hassen sie uns dafür, daß wir ihnen ihre eigene Korruptheit vor Augen führen und deswegen legen sie uns manchmal herein, da sie das für ihr Ego und ihr schlechtes Gewissen brauchen. Es gibt nichts Unzuverlässigeres als Politiker.“ „Doch, meine Mädels, denn die sind auch jeden Tag anders drauf. Am Montag flirten sie noch mit einem was das Zeug hält und am Dienstag glaubst Du plötzlich, Du würdest neben einer Klosterschülerin sitzen. Stellt sich nur die Frage, wer da schizophren ist.“ „Im Zweifel immer Du. Das sind junge Dinger, die wissen noch nicht wie der Hase läuft und Frauen sind ohnehin launisch, erst recht, wenn sie ihre Tage haben.“ „Ach, jetzt sprichst Du langsam und endlich Klartext. Wußte ich’s doch, daß auch Du nicht im Paradies lebst.“ „Niemand von uns lebt im Paradies, das ist allgemein bekannt. Man muß sich den Gegebenheiten anpassen, als Waffenlobbyist weiß ich genau wovon ich rede. Und wenn die Politiker eines Tages den Waffenhandel verbieten, weil das Volk so etwas von ihnen verlangt, dann wechsle ich halt meine Berufsbezeichnung und werde Waffellobbyist.“ „Du bist schon ein Kracher.“ „Yes!“

 

„Wer nicht mit der Zeit geht, der muß halt mit der Zeit gehen“, teilte der Flugzeugkapitän Denise, der Stewardeß, mit. „Das sagen Sie doch auch nur, weil ich mich von Ihnen nicht in den Arsch ficken habe lassen“, konterte jene. „Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Es gibt genug arbeitslose Saftschubsen in diesem Land, die nur darauf warten, von mir von hinten genommen zu werden.“ „Und deswegen wollen Sie mich also feuern?“ „Na ja, nicht unbedingt, aber auch wir unterliegen den Gesetzen des globalen Wettbewerbs und wenn wir nicht bei der Sicherheit sparen wollen, dann müssen wir halt anderswo kürzen.“ „Ich bin eine der besten Stewardessen, die bei der Lufthansa arbeiten, mich werden Sie so schnell nicht los.“ Und da sollte die gute Frau auch Recht behalten. Sie war nämlich mit Cornelius zusammen und der hatte einflußreiche Freunde im Vorstand des Unternehmens, weshalb man Denise alsbald zusicherte, ihr Arbeitsplatz wäre nicht in Gefahr und sie brauche in Zukunft auch nicht mehr mit dem aufdringlichen Kapitän zusammenarbeiten. „Fräulein, helfen Sie mir bitte, mir ist schlecht“, wimmerte ein älterer Herr und Denise hielt ihm sofort die Kotztüte hin. Sie war schnell, gut und professionell, eine Karrierefrau sozusagen und in ihrem Leben lief alles wie am Schnürchen. In den ganzen Jahren hatte sie schon viele Städte in noch mehr Ländern gesehen, doch sie freute sich auch immer wieder auf ihr Zuhause, denn dort warteten Cornelius sowie ihr Kater Napoleon auf sie und die Beiden waren immer ganz wild darauf, von ihr gestreichelt zu werden. „Ich bin eine Frau, die alles hat, was sie sich wünscht“, dachte sie sich selbstzufrieden, doch dann war da auf einmal jener Terrorist, der ihr ein Tapetenmesser an die Kehle hielt und mit ihr in Richtung Cockpit marschierte. „Meine Güte! Was stinkt denn hier so?“ wunderte sich der Pilot. „Tut mir leid, aber ich habe mir vor Angst in die Hosen gemacht“, gestand Denise. „Na, dann verpissen sie sich gefälligst und ziehen Sie sich etwas Anderes an!“ „Das geht leider nicht, denn ich habe Besuch mitgebracht.“ Da erst erkannte er den Ernst der Lage und stieß Co-Pilot Ernst an, welcher gemütlich vor sich hindöste. „Die Lage ist ernst, Ernst. Wir haben da ein ernsthaftes Problem“, murmelte der Pilot, doch bevor jener antworten konnte, rief der Terrorist: „Allah ist groß und ich will in jeden Jungfrauenschoß! Ihr macht jetzt alle was ich sage, sonst werde ich für Euch zur Plage!“ „Oh mein Gott! Ein islamistischer Fundamentalist und dann auch noch ein dichtender Terrorist! Das halte ich im Kopf nicht aus!“ kam Denise in den Sinn und so wurde sie ohnmächtig. „Hey Sie!“ Der Terrorist deutete auf Ernst. „Schaffen Sie das Stück Scheiße hier weg!“ „Wie reden Sie denn über meine Kollegin? Ach so, ja natürlich, ich verstehe“, bemerkte der Pilot und ihm kam der üble Geruch wieder in die Nase. Der Terrorist setzte sich auf den Stuhl des Co-Piloten und hielt dem Piloten das Messer an den Hals. „Sagen sie mal, arbeiten Sie etwa allein?“ wunderte sich jener. „Ja, die Zeiten haben sich geändert. Überall wird kontrolliert und man macht gezielt Jagd auf uns, da haben wir nur noch als Einzelkämpfer eine Chance“, gab der Terrorist zu. „Und was genau haben Sie jetzt vor?“ „Das weiß ich selber noch nicht so genau. Wissen Sie, ich gehöre zu den Moslems, die in der Gegenwart leben und sich keine großen Gedanken über die Zukunft machen, da ich weiß, daß Allah das alles schon so eingerichtet hat, daß es paßt.“ „Glauben Sie wirklich, daß Ihr Allah von Ihnen verlangt, Flugzeuge zu entführen?“ „Keine Ahnung, ist mir auch egal. Ich bin ein reiches Muttersöhnchen, habe in Deutschland studiert und mich gelangweilt. Da habe ich mir gedacht, werde ich halt Terrorist, das ist bestimmt aufregend und spannend.“ „Und?“ „Na ja, es geht so. Hatte es mir interessanter vorgestellt, aber die meiste Zeit bist Du auch nur am rumsitzen und Pläne schmieden, jede Menge Palaver halt, aber was will man machen? So ist das vermutlich überall.“ „Und wohin soll ich jetzt fliegen?“ „Lassen Sie sich was einfallen! Überraschen Sie mich!“ Tolle Antwort!

Der Hängemattenmann war mal wieder in seinem Element of crime, als er durch die Straßen der Stadt zog und hin und wieder ein paar Sachen mitgehen ließ. „Diese Ladenbesitzer sind doch selber schuld. Wieso stellen sie ihre Waren auch da draußen hin, wo jemand wie ich sie problemlos mitnehmen kann? Die wollen es doch gar nicht anders“, überlegte er sich und steckte wieder eine Kleinigkeit ein. Auch wenn man sein Verhalten durchaus kritisieren konnte, so mußte man ihm in der Hinsicht doch irgendwie Recht geben, schließlich war es wirklich nicht nötig, daß man das Zeug, das man verkaufen wollte, draußen vor der Ladentür hinstellte. Klar, Sinn und Zweck der Sache war, Kunden anzulocken, die dann natürlich ins Geschäft gehen sollten, aber man reizte und provozierte damit selbstverständlich auch die Langfinger, die sich so eine Gelegenheit oft nicht entgehen ließen. An und für sich war der Hängemattenmann ein wirklich cooler Typ, er machte sich keinen Streß und lebte in den Tag hinein und wenn er mal wieder versehentlich 24 Stunden in seiner Hängematte durchgeschlafen hatte, dann war das auch nicht weiter schlimm. In seiner Welt lief alles nach Plan, nur daß er eben keinen hatte, doch er war ein Freund der Paradoxie, von daher paßte das alles schon. Irgendwie gehörte er zum Stadtbild dazu und viele Leute grüßten ihn wie einen guten alten Bekannten, obwohl sie noch nie ein Wort mit ihm gewechselt hatten. Er war ein Original und die Frauen, die er abschleppte, fuhren genau aus dem Grund voll auf ihn ab, denn er verstellte sich nicht, sondern war der, der er nun mal war und Sex in der Hängematte hatten die meisten weiblichen Wesen ja auch nicht unbedingt jeden Tag. Klar, hin und wieder bekam der Hängemattenmann Streß mit der Polizei, weil er sich auch ganz gerne einen Dübel rein zog, aber im Grunde war er ein total relaxter und entspannter Typ, was eben vielleicht auch an seiner Freundin Mari Huana lag, welche er über alles in der Welt liebte. „Hey, Hängemattenmann, komm doch mal rüber und setz Dich zu mir her!“ rief eine bekannte Stimme und er begab sich in die Richtung, aus der jene gekommen war. Wenig später saß er bei seinem Kumpel Gino und der erzählte ihm Folgendes: „Ich war da ja letztens in dieser Kunstausstellung, frag mich nicht nach dem Namen des Künstlers, aber lauter nackte Weiber, so was hast Du noch nicht gesehen.“ „Auf den Bildern oder in der Ausstellung?“ forschte der Hängemattenmann. „Natürlich auf den Bildern, Du Sau. Also Du bist mir vielleicht einer, immer einen frivolen Scherz auf den Lippen. Jedenfalls habe ich mir da gedacht, wenn man mit den Bildern von nackten Weibern so viel Kohle machen kann, dann sollten wir vielleicht auch mit dem Malen anfangen.“ „Also mich kannst Du da vergessen, ich kann nur malen nach Zahlen. Außerdem handelt es sich bei mir um einen leidenschaftlichen Kulturbanausen, von daher mußt Du Deine nackten Frauen schon selber pinseln. Kannst ja Deinen Piephahn als Pinsel benutzen, dann wirst Du bestimmt weltberühmt.“ „Sehr witzig. Ich kann ja auch nicht wirklich malen, aber wenn man es könnte, dann hätte man ausgesorgt.“ „Gino, ich habe es Dir schon ein paarmal gesagt und ich wiederhole mich da gerne: Du bist nicht ohne Grund auf der Welt, Du hast einen Auftrag zu erfüllen, eine Aufgabe zu erledigen. Du hast Dir dieses Leben ausgesucht und sollst überhaupt kein berühmter Maler werden, sonst wärst Du schon längst einer.“ „Vielleicht hast Du Recht, wahrscheinlich nicht. Bist bestimmt mal wieder zugekifft, ansonsten würdest Du nicht schon wieder mit Deinem Eso-Scheiß anfangen.“ „Das hat mit Esoterik rein gar nichts zu tun, das sind einfach nur Tatsachen und wenn Du die nicht begreifen willst, dann kann ich Dir auch nicht helfen.“ Der Hängemattenmann stand auf und ging, Gino schaute ihm nachdenklich hinterher. Es war Frühling und irgendwie wartete man auf irgendein Ereignis und wenn es dann kommen würde, dann hätte man wieder was, worüber man reden konnte. Manchmal hatte das Leben nicht viel zu bieten, außer lauter Nieten.

Es hieß ja immer, daß lesbische Frauen ein Problem mit ihrem Vater gehabt hätten, von daher müßten schwule Männer ein Problem mit ihrer Mutter gehabt haben. Bei Ralf war aber genau das Gegenteil der Fall gewesen, denn er hatte seine Mutter abgöttisch verehrt. Wahrscheinlich war er schwul geworden, weil er nicht an sie herangekommen war, also im sexuellen Sinne gesprochen. Wie dem auch sei, Hendrik wurde immer unzufriedener und da es sich bei Ralf um einen Gemütsmenschen handelte, ging das auch an ihm nicht spurlos vorüber. Die Milchpreise für Biomilch blieben stabil, aber in ihrer Beziehung kriselte es und das Fundament begann zu bröckeln. „Vielleicht sollten wir einen Paartherapeuten aufsuchen“, ließ Ralf nachdenklich verlauten. „Ach, suchst Du etwa Frischfleisch?“ höhnte sein Freund. „Ganz bestimmt nicht, aber so kann es zwischen uns auch nicht weitergehen.“ „Aber wieso denn nicht? Aus Deiner Sicht läuft doch alles bestens und wenn man nach Dir geht, dann führen wir hier das tollste Leben, das Mann sich überhaupt vorstellen kann.“ „Sei bitte nicht so gemein! Ich weiß selbst, daß es ein Fehler von mir war, immer von mir auszugehen und dann zu glauben, daß es Dir genauso gehen müßte. Dabei müßte ich doch eigentlich wissen, daß wir sehr verschieden sind.“ „Na ja, immerhin ein Anfang, wahrscheinlich der vom Ende. Vielleicht sollten wir uns mal eine Auszeit gönnen, ich könnte für ein paar Wochen zu einer guten Freundin in die Stadt ziehen und dann sehen wir weiter.“ „Ich weiß nicht so recht. Weißt Du, das könnte wirklich eine gute Lösung sein, aber es wäre eben auch möglich, daß es uns noch weiter auseinander bringt.“ „Und wenn schon? Dieses Risiko müssen wir eingehen, denn so wie bisher kann es auf gar keinen Fall weitergehen. Wer weiß, vielleicht finde ich in der Stadt sogar einen Job, der besser zu mir paßt.“ Diese Worte trafen Ralf hart und verletzten ihn sehr, denn er hatte immer geglaubt gehabt, seinem Freund würde die Arbeit auf dem Land auch etwas geben. „Vielleicht braucht so ein richtiger Bauer halt doch eine Frau“, kam ihm in den Sinn, bevor ihm einfiel, daß es noch viel lustiger wäre, wenn es eine Fernsehsendung mit dem Titel „Bauer sucht Sau“ geben würde. Und so kam es, daß Hendrik in die Stadt zog, um dort das zu suchen, was er auf dem Bauernhof nicht gefunden hatte: Eine erfüllende Tätigkeit und womöglich auch eine funktionierende Beziehung. Vielleicht hatten die Schwulen ebenfalls das Problem, daß sie nicht mehr um ihre Recht kämpfen mußten, denn solange das der Fall gewesen war, hatte es zwischen ihnen allen eine stärkere Verbundenheit gegeben. Nun machte jeder sein Ding und interessierte sich nicht mehr sonderlich für den Rest. Ralf war ein bißchen traurig, aber er stellte sehr schnell fest, daß ihm die neue Freiheit sehr gut tat und wie schön es war, nur für sich selbst und die eigenen Tiere verantwortlich zu sein. Anfangs vermißte er Hendrik, doch mit der Zeit dachte er immer weniger an ihn. Der dagegen stürzte sich in das Stadtleben, nahm alles an kulturellen Events mit, was er kriegen konnte und genoß sein neues Leben, bis er irgendwann spürte, daß es sich dabei auch nur um eine Scheinwelt handelte, in die er genausowenig paßte. Das führte dazu, daß er ziemlich verzweifelt war und wenn ihn seine gute Freundin nicht des Öfteren wieder aufgebaut hätte, dann wäre er vermutlich zusammengebrochen. Hendrik spürte einmal mehr, daß er ziemlich unfähig war, ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen und das machte ihm schon ziemlich zu schaffen. So mancher junge Kerl machte sich an seinem Hosenschlitz zu schaffen, doch Sex war eben auch nicht alles im Leben und jene Erkenntnis stürzte den guten Mann in eine tiefe Sinnkrise. Er vermißte Ralf auf der einen Seite, andererseits hasste er ihn dafür, daß der ihn von sich abhängig gemacht hatte. Es gab keine Lösung für jenes Problem und das war eine schreckliche Erkenntnis. Ralfs glückliche Kühe dagegen gaben so viel Milch wie nie zuvor, denn sie spürten die gute Laune ihres Bauern und wußten, daß sie privilegiert waren.

 

Christine war mal wieder einem Nervenzusammenbruch nahe, doch das schien ihren Vorgesetzten kein bißchen zu stören, denn der kommandierte sie munter weiter herum. „Wisch das weg! Und dann bringst Du den Müll raus! Danach machst Du noch die Tische sauber. Morgen soll es hier schließlich hübsch aussehen, sonst hauen die Kunden gleich wieder ab“, gab er bekannt. „Fick Dich doch ins Knie, Du blöder Wichser!“ dachte sie sich genervt und machte sich ans Werk. „Und nicht vergessen: Immer lächeln, sonst gibt es nämlich kein Trinkgeld.“ „Wir kriegen das doch eh nicht“, platzte es aus ihr heraus. „Und das aus gutem Grund. Erstens verdient Ihr hier bei uns mehr als genug und zweitens ist das Trinkgeld nicht für den Einzelnen, sondern für das Kollektiv gedacht und deswegen veranstalten wir damit eine schöne Party für alle unsere Angestellten.“ „Wer’s glaubt wird selig.“ „Willst Du meine Worte etwa anzweifeln, Du Ungläubige? Paß auf was Du sagst und erst recht was Du denkst, denn wir haben Dich hier ohnehin schon länger auf dem Kieker. Du scheinst unzufrieden zu sein und wirkst nicht sehr belastbar und solche Leute können wir hier nicht brauchen.“ „Na, dann schmeißen Sie mich halt endlich raus!“ „Das würde Dir so passen, aber so bescheuert sind wir nicht. Wir werden Dich so lange ausbeuten, bis wir von Dir nichts mehr zu erwarten haben. Außerdem tun wir Dir bestimmt nicht den Gefallen, daß Du Dich bei der Agentur für Arbeit als bedauernswertes Opfer der gnadenlosen Personalpolitik eines Großkonzerns darstellen kannst, so quasi als Märtyrerin, die vom Großkapital vernichtet und geopfert wurde. Du mußt schon selber kündigen und dazu fehlt Dir der Mut.“ Christine schluckte, denn ihr Vorgesetzter hatte Recht und schuld daran war eigentlich ihre Mutter. Die war in ihrer Ehe todunglücklich gewesen, hatte sich aber trotzdem nicht von ihrem Mann getrennt und ihre Tochter hatte das von ihr scheinbar übernommen. Also machte sie, was noch zu tun war und verließ dann irgendwann nach einem anstrengenden Arbeitstag ihren Arbeitsplatz. Draußen auf der Straße wurde sie von ein paar Jugendlichen angepöbelt, welche sie am liebsten zusammengeschlagen hätte, jedoch fehlte ihr dazu die Kraft und deshalb mußte sie von jenem Gedanken Abstand nehmen. „Wie ich Barstucks hasse. Eigentlich müßte ich mal einen Tag dort heimlich aufnehmen und ein Buch darüber schreiben, dann würden die Leute endlich mal sehen und begreifen, was für Menschenschinder dort das Sagen haben. Aber wahrscheinlich würden die Ignoranten trotzdem weiterhin dort Kaffee trinken, denn die rennen ja auch in die Supermärkte, obwohl sie wissen, daß die Verkäuferinnen dort schlecht behandelt werden“, überlegte sie sich. „Jeder ist sich selbst der Nächste“, murmelte ein älterer Mann in zerlumpten Klamotten und angelte sich eine Pfandflasche aus einem Abfalleimer. „Irgendwie schon absurd. Die Einen schmeißen etwas weg und die Anderen machen es noch zu Geld. Da sieht man mal, in was für einer Klassengesellschaft wir heute leben“, dachte sich Christine ein wenig angeekelt. Daheim angekommen legte sie sich sofort in die Badewanne und dachte an überhaupt nichts mehr. Sie regte sich innerlich nicht länger über ihren Vorgesetzten, sondern vielmehr über sich selbst auf, denn sie brauchte ja wirklich nur kündigen und alles wäre gut. Aber auf die Agentur für Arbeit und deren Mitarbeiter hatte sie eigentlich auch keinen Bock. Die waren bestimmt genauso asozial wie der Mann, der ihr sagte, was sie zu tun hatte. Nur gut, daß es in ihrem Leben auch noch ihren Freund Hanno gab, denn sonst hätte sie geglaubt, daß alle Männer Schweine wären. Der korrigierte fleißig in seinem Studierzimmer und hatte gar nicht mitbekommen, daß seine bessere Schweinehälfte nach Hause gekommen war. Viel zu vertieft war er in seine Arbeit, denn bei ihm handelte es sich um einen Perfektionisten und Pedanten, der nichts dem Zufall überließ. Als er im Bett auf seine Freundin traf und sie irgendwas von Kündigung faselte, meinte er dazu nur: „Wenn man von Bord springt, dann sollte man schon wissen, in welche Richtung man will.“

Pirmin war mal wieder mit einer flotten Biene unterwegs, ein für ihn beinahe alltäglicher Zustand und er liebte die sinnlosen Gespräche mit den meist ziemlich unbedarften Wesen, die noch weniger im Kopf hatten als er selbst und das wollte wirklich etwas heißen. „Was für ein schöner Tag! Aber vielleicht solltest Du jetzt doch langsam die Handbremse lösen“, bemerkte er nach einer Weile. „Oh, Entschuldigung!“ flötete sie. „Ich bin manchmal so aufgeregt, daß ich alles vergesse.“ „Das macht nichts. In so einem schönen Köpfchen sollten auch nicht zu viele Gedanken ihr Unwesen treiben.“ Sie kicherte und er legte ihr scheinbar versehentlich seine Hand aufs Knie, zog sie dann aber plötzlich wieder weg. „Ach, lassen Sie sie doch da! Es beruhigt mich und Ihre Hand ist so schön warm.“ „Aber ich bin nicht schwul. Und das ist auch verdammt gut so!“ stellte er klar. „Das habe ich auch nicht gesagt. Sie sind allerhöchstens cool.“ „Stimmt genau. Aber dann müßte ich eigentlich kalte Hände haben.“ „Also ich mag coole Männer mit warmen Händen.“ „Prima. Dann ist ja alles in bester Ordnung.“ „Wir mußten letztens in der Schule einen Aufsatz über die Warmblüter schreiben, Sie wissen ja bestimmt, daß ich auf die Sporthalle gehe.“ „Duz mich bitte, sonst komme ich mir so alt vor, wie ich tatsächlich bin. Wieso gehst Du denn auf die Sporthalle?“ „Na ja, so heißt Gymnasium halt auf Deutsch übersetzt. Ich bin eigentlich viel zu blöd für das Abitur, aber meine Eltern glauben, daß ich ansonsten keine Zukunftsperspektive habe und deswegen spendet mein Papa fleißig an die Schule, damit die mich durchbringt.“ „Also machst Du dann praktisch das Papitur.“ „Ach Pirmin, Du bist immer so witzig, das mag ich so an Dir.“ „Und was noch?“ „Du bist so weise und erfahren, ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Du nicht verheiratet bist.“ „Damit ich mit so tollen Frauen wie Dir ohne schlechtes Gewissen reden und autofahren kann.“ Sie lächelte und würgte den Motor ab. Er legte seine Hand auf den Knüppel und sie versuchte, den Motor zu starten. Mitten auf der Kreuzung einer sehr belebten Straße standen sie in seinem Golf und schauten sich verliebt an. Das Hupkonzert wurde immer lauter, doch sie hörten bereits die Hochzeitsglocken läuten. Alles wäre ungeheuer romantisch und bemerkenswert gewesen, wenn Pirmin so etwas nicht fast tagtäglich erlebt hätte. Für die jungen Dinger war er der Größte und hatte den Längsten, doch das lag eher an ihrer mangelnden Erfahrung als an seiner guten Bestückung. Sie hatten in ihrem Leben noch nicht viele Männer kennengelernt; zunächst ihren Vater, später ihren ersten Freund, dann vielleicht noch die eine oder andere Affäre und dann kam schon Pirmin, der tolle Hecht, den alle so cool fanden, weil er so alt war und trotzdem mit den Jungen scheinbar so gut konnte. Na ja, die finanzierten seinen Lebensunterhalt, also genaugenommen taten das meistens die Eltern von ihnen und das war die eigentliche Ironie der Geschichte. Die Geister, die ich rief, die werde ich nicht mehr los, mag sich so mancher Vater gedacht haben, wenn Pirmin vor seiner Haustür aufkreuzte, um die Tochter zu einem Rendezvous auszuführen. Manchmal stimmten sie widerwillig zu, aber weitaus häufiger kam es vor, daß sie ihn abwiesen und hin und wieder drohten sie sogar damit, die Fahrschule zu wechseln. Das beeindruckte Pirmin wenig, denn Hunde, die bellten, bissen nicht und Fahrschullehrer, die an der Haustür schellten, schissen nicht, zumindest nicht dort hin. Wie auch immer, Pirmin war mal wieder ziemlich sterblich verliebt und er wußte, daß er das Interesse an dem jungen Ding recht schnell wieder verlieren würde, denn eigentlich suchte er eine reife, erfahrene Frau, aber die 50jährigen Schreckschrauben, die bei ihm den Führerschein machen wollten, reizten ihn wiederum auch nicht. Es lebte sich wirklich gut als Fahrlehrer und da die Fahrschule sein eigen war, konnte er alles so bestimmen, wie er es gerne wollte.

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