Ein heißer Dreh

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Ein heißer Dreh
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Tilman Janus

Ein heißer Dreh

13 schwule Erotikgeschichten

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorbemerkung

Ein heißer Dreh

Das Versteck im Wald

Anglerglück

Ebbe und Flut

Ein Blick von dir …

Der aufregend stramme Kerl

Verliebt

Auf Bärenjagd

Frühling im Heu

Phil in der Falle

Phil jagt den Mann mit der Maske

Reiten lernen in Texas

Das Matterhorn

Impressum neobooks

Vorbemerkung

Begegnungen unter Männern, hart oder zärtlich – oder beides zugleich. Manch einer findet den starken Kerl oder den jungen Mann fürs Leben. Und wenn es nicht so lange hält, haben sie auf jeden Fall viel Spaß!

Dreizehn schwule Kurzgeschichten voller Erotik, Freundschaft und Liebe.

*

Handlung, Namen und Personen sind frei erfunden. Sollte es Ähnlichkeiten mit realen Menschen geben, wäre es reiner Zufall.

*

Ein heißer Dreh

Ein bisschen durchgeknallt ist es schon, ausgerechnet im heißen August nach Mallorca zu reisen. Aber mein »reizender« Chef hat mir den Urlaub im September nicht genehmigt, weil wir da ein wichtiges Projekt durchziehen müssen. Ich arbeite im IT-Bereich eines bekannten Dienstleisters. Klar, dass wir uns nach den Wünschen der Kunden richten müssen. So schlecht ist es auch nicht, im Hochsommer am Mittelmeer. Ich bin allerdings kein leidenschaftlicher Strandtyp, ich schau mir lieber die Gegend an. Übrigens ist das einer von vielen Gründen, warum meine Freundschaft mit Uwe das Zeitliche gesegnet hat. Uwe ist ein großer Faulenzer, und ich unternehme gerne was. Uwe ist also zu Hause geblieben. Mich stört es nicht sehr. Es gibt ja so viele Kerle auf der Welt, bestimmt auch auf Mallorca!

Mein Hotel steht etwas außerhalb von Palmanova, südwestlich von Palma, der Hauptstadt. Es hat alles, was man braucht – Pool, Bar, gutes Essen, schöne Zimmer, herrlichen Meerblick und junge, hübsche Männer als Kellner und an der Rezeption. Mir fehlt trotzdem etwas. Auch wenn es jetzt etwas frech klingt – aber jung und hübsch bin ich selber. Blond, 1,78 groß, schlank, 29 Jahre alt. Ich stehe auf richtige Kerle, je maskuliner, desto besser! Uwe kommt dem schon ziemlich nahe … aber die Chemie muss eben auch stimmen, nicht nur der Body. Und so einen Typen sehe ich hier im Hotel nicht. Vielleicht in Palma. Ich will am Abend mal ein bisschen die schwulen Bars abklappern. Am Tage wird es keinen Zweck haben, also schwinge ich mich hinters Steuer meines Mietwagens und fahre Richtung Norden, um die Natur zu genießen. Trotz der vielen Touristen gibt es überall wunderschöne, einsame Landschaft. Die felsige Küste bietet atemberaubende Ausblicke, und abseits der Bettenburgen findet man immer irgendwo eine einsame Sandbucht.

Im Städtchen Soller esse ich Mittag, mit Blick auf ein herrliches Bergpanorama. Dann fahre ich weiter über die Serpentinenstraßen. Hinter jeder Kurve bieten sich neue, traumhafte Aussichten. Sogar tiefe, blaue Seen gibt es hier. Das Fahren in den Bergen macht mir Spaß, und es ist auch nicht so heiß wie unten an den Stränden.

Ich biege auf eine Nebenstraße ab. Jetzt wird es richtig abenteuerlich! Die Strecke ist nur noch geschottert. Neugierig fahre ich immer weiter. Irgendwohin muss der Weg ja führen! Kein anderes Auto begegnet mir. Ich hoffe nur, dass mein etwas betagter Mietwagen keine Reifenpanne haben wird.

Plötzlich erheben sich vor mir auf einem schroffen Felsvorsprung gewaltige Mauern. Eine mittelalterliche Burgruine wacht trutzig über dem schmalen Tal, durch das ich heraufgekommen bin. Die muss ich mir unbedingt näher ansehen! Ich parke also in einer kleinen Straßenbucht und steige aus.

Der Fußpfad zur Burg hoch ist schweißtreibend. Eigentlich Blödsinn, denke ich, was ist da oben schon zu sehen? Dicke, alte Mauern und Sand und Steine! Okay, ich klettere trotzdem weiter. Da höre ich auf einmal menschliche Stimmen. In dieser Einsamkeit? Habe ich schon Halluzinationen von der Hitze? Oder liegt es am spanischen Rotwein, den ich zum Mittagessen getrunken habe? Ich lausche. Ohne große Mühe kann ich Reden und Schimpfen unterscheiden.

Eine letzte Anstrengung, und ich bin auf Höhe der vordersten Mauer. Ein beängstigend schmaler Pfad führt am Mauerwerk entlang Richtung Küste. Ich darf wirklich nicht nach unten schauen! Endlich habe ich es geschafft. Der Weg wird breiter. Verblüfft stelle ich fest, dass es auf dieser Seite der Burgruine eine richtige Zufahrt und einen Parkplatz gibt, wenn auch nur einen sehr kleinen. Fünf Autos stehen dort, drei große Kombis und zwei Kleinbusse. Ein altes, rostiges Tor versperrt den Zugang zum weitläufigen Innenhof. Und nun sehe ich auch, woher die Stimmen kommen: Da arbeiten tatsächlich Leute mit Filmkameras im Burghof, insgesamt mindestens acht oder zehn. Statt Felseneinsamkeit herrscht Hochbetrieb! Dicke Kabel ringeln sich im Staub. Ein – zugegeben sehr leiser – Generator, der weit hinten vor einer Mauer steht, liefert offenbar den nötigen Strom. Daneben sind mehrere Zelte aufgestellt, sogar eine kleine Feldküche ist dabei. Einer der Typen, die meistens nur Shorts und Trägerhemden tragen, gestikuliert mit den Armen. Er scheint wütend zu sein. Die anderen hören ihm zu. Der Wütende ist mit Sicherheit der Chef, entweder der Regisseur oder ein anderer wichtiger Mann.

Ich bin so neugierig, dass ich aus Versehen gegen das rostige Tor drücke. Es gibt unter lautem Quietschen nach. Alle Köpfe fliegen herum, alle gucken in meine Richtung. Ich bleibe betreten stehen.

Da stiefelt der Chef los und auf mich zu. Ich mache mich auf eine Schimpfkanonade gefasst. Er hat sowieso Ärger, und dann komme ich noch und störe die Aufnahmen!

»Hallo!«, grüße ich verlegen.

Der Typ ist um die vierzig, rothaarig, schmal und lang wie eine Bohnenstange, wirkt aber sehr durchsetzungsfähig.

»Dich schickt der Himmel!«, sagt er zur Begrüßung auf Englisch und streckt mir die Hand hin.

»Warum das?«, frage ich vor Verblüffung auf Deutsch.

»Ah, auch noch die passende Sprache!«, meint er, nun auch auf Deutsch. Sein Gesicht hellt sich immer mehr auf. »Unser Tonassistent ist krank geworden. Du hast doch bestimmt Zeit, um mal kurz mit anzupacken?«

Abgesehen davon, dass er sicherlich keinen Widerspruch geduldet hätte, bin ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Er nimmt mich beim Arm, ohne meine Antwort abzuwarten, und zieht mich zu der Gruppe hin. Mir fällt auf, dass keine einzige Frau dabei ist.

»Hier ist unser neuer Tonassistent«, verkündet der Rothaarige. »Dann können wir endlich anfangen. – Wie heißt du?«, fragt er, zu mir gewandt.

»Rainer«, sage ich und schaue in die Runde. Alles ziemlich junge Männer, zwei davon wirklich gut aussehend! Der eine gefällt mir besonders, er ist etwa fünf Jahre älter als ich, ein dunkelhaariger Hüne mit einem schön geschnittenen Gesicht und wundervollen, braunen Augen. Ich fange einen Blick von ihm auf, der mir weiche Knie beschert. Etwas irritiert bin ich nur, weil er eine Mönchskutte trägt. Der ist doch nicht etwa wirklich ein Mönch? Das wäre ja ein Jammer!

»Hallo, ich bin Kolja, der Tonmann«, sagt jemand neben mir. Ich schaue ihn an. Ein netter, mittelblonder Typ, wenn auch keine Schönheit. »Ich zeig dir mal, was du machen sollst.« Bereitwillig gehe ich mit ihm zu einem Mischpult, das etwas abseits steht. »Ich habe hier mit der Technik zu tun«, erklärt er. »Du musst das Mikrofon halten.« Er drückt mir einen enorm langen Metallstab in die Hand, an dessen Spitze ein Mikrofon steckt, das mit einer Art Pelz bezogen ist.

»Wozu ist denn das Fell?«, frage ich.

»Damit das Windgeräusch nicht mit auf die Tonspur kommt. Du musst das Mikrofon immer so halten, dass es möglichst nahe an den Mündern ist, aber nie mit aufs Bild kommt. Schau immer zu Mike hin, das ist unser Kameramann, der Dicke da hinten. Wenn er mit der Hand eine Bewegung nach oben macht, musst du das Mikro etwas höher ziehen. Alles klar?«

»Hoffentlich schaffe ich das!«, seufze ich. »Hab so was noch nie gemacht.«

Kolja grinst. »Wichtig ist nur, dass du deine Gedanken zusammenhältst«, meint er.

Ich verstehe nicht, was er damit meint. Hält er mich für blöd?

»Ist der lange Rothaarige euer Regisseur?«, frage ich noch leise.

 

»Ja, er nennt sich so.« Kolja kichert lautlos. »Heißt Gerry. Wenn wir nicht tun, was er will, explodiert er jedes Mal.« Er schiebt mich vor zu einer sehr malerischen Ecke der Burgruine. Wahrscheinlich war das im Mittelalter der Bankettsaal. Man kann noch die großzügigen Raummaße sehen und Teile der hohen Fensterbögen. Bestimmt war die Holzdecke früher schön bemalt. Jetzt gibt es keine Decke mehr, die Sonne scheint von oben in den Saal, und statt eines kostbaren Fußbodens schimmert nur der blanke Fels.

Zwei der Männer tragen ein Bett aus einem der Zelte in den ehemaligen Bankettsaal. Ich traue meinen Augen nicht. Es ist ein richtiges Himmelbett aus dunklem, geschnitztem Holz, bespannt mit rotem Stoff und verziert mit goldenen Quasten. So etwas in der Art muss vor etwa 700 Jahren in dieser Burg gestanden haben.

»Sven, dein Kostüm!«, ruft Gerry, der Regisseur. »Und Miguel, zieh die Kapuze über!«

Sven, der andere von den beiden Gutaussehenden, ist hellblond und hat schmachtende, blaue Augen. Er streift sein Shirt und die Shorts ab. Mir wird plötzlich ziemlich heiß, denn er hat nichts drunter. Kurz sehe ich ihn splitternackt, und er ist wirklich schön. Sein respektabler Schwanz wirkt ein kleines bisschen steif. Die anderen Männer scheinen gar nicht darauf zu achten. Dann wirft sich Sven rasch in eine Art mittelalterliches Prinzenkostüm, ebenfalls mit viel Gold verziert. Er setzt sich in wirkungsvoller Pose auf das Prunkbett.

Miguel, mein Favorit, der dunkelhaarige Hüne, zieht sich die Kapuze über seine Locken.

»Ruhe am Set!«, schreit Gerry. »Klappe!«

Der Regieassistent hält die Klappe hoch. Mike, der Kameramann, der übrigens gar nicht so dick ist, kommt mit der tragbaren Filmkamera auf der Schulter langsam näher. Ein Kamera-Assistent nähert sich mit einer kleineren Handkamera aus einem anderen Blickwinkel.

»Action!«, brüllt Gerry.

Jemand boxt mir von hinten in die Rippen. Ich erinnere mich, dass ich hier nicht Zuschauer bin, sondern mitarbeiten soll. Ich neige die lange Mikrofonstange über das Set und schaue immer wieder zu Mike hin, ob er zufrieden ist. Es scheint so.

Sven räkelt sich jetzt auf dem Bett wie jemand, der sich verdammt einsam fühlt. Er reibt mit den Fingern über seine Nippel, die unter der dünnen Kostümseide deutlich zu sehen sind. Nach und nach wandern seine Hände tiefer und tiefer. Er beginnt, seine Schrittbeule zu massieren und stöhnt dabei leise. Und da endlich begreife ich, was hier gedreht wird – ein historischer Porno! Vor Aufregung lasse ich fast die Mikrofonstange fallen. Gerade noch sehe ich Mikes Hand, die wild gestikuliert, und hebe die Stange etwas an.

Da kommt schon Miguel ins Bild, der Mönch. Feierlich wandelt er in seiner langen, braunen Kutte auf das prinzliche Bett zu. Sven schreckt hoch, als fühle er sich ertappt. Unter seiner seidenen Hose ist ein schöner, leckerer Ständer zu erkennen. Ich spüre, wie auch mein Schwanz in der Hose wächst. Jetzt verstehe ich die Bemerkung, dass ich meine Gedanken zusammenhalten soll – aber genau das ist höllisch schwierig!

Miguel grüßt den Prinzen ehrerbietig und beugt das Knie vor ihm. Sven starrt ihn lüstern an. Er fordert ihn auf, sich wieder hinzustellen, und greift unter die raue Kutte. Dann befielt er, dass der Mönch die Kutte ablegen soll. Ich kann kaum noch diese blöde Stange halten, denn Miguel lässt die Kutte über seine Schultern hinab zu Boden rutschen. Er ist vollkommen nackt. Sein muskulöser Körper ist perfekt. Die Bizepse, das breite Kreuz, die hellbraune Haut, der knackige, pralle Hintern. Feine, dunkle Härchen zieren seine muskelstarke Brust. Sein gigantisches Teil ragt über einem riesigen, dunkel behaarten Sack hart nach vorn, fast bis in das prinzliche Gesicht. Der Prinz packt diesen herrlichen Kolben, beugt sich vor und lässt ihn in seinen Mund gleiten.

Mir wird schwindlig. Meine Hände zittern. Mein Schwanz steckt steinhart in meinem linken Jeansbein und tut weh, weil er nicht genug Platz hat. Meine Eier scheinen überzulaufen. Ich weiß, dass gleich ein nasser Honigfleck in meiner Hose zu sehen sein wird.

»Klappe!«, höre ich Gerry wie von Ferne rufen.

Jemand nimmt mir die Mikrofonstange aus der Hand.

»Das ist kein Tonassistent, das ist ein Darsteller!«, höre ich Gerrys begeisterte Stimme. »Wir haben doch noch das Kammerdienerkostüm, das müsste ihm passen. Holt es mal schnell!«

Ich weiß nicht, wie mir geschieht. Mehrere Hände kleiden mich aus. Mein Harter wippt endlich befreit nach oben. Ich muss ein Dienerkostüm anziehen. Mein Schwanz wird hoch an den Bauch gedrückt.

»Du sagst einfach: Aber Hoheit, was tut Ihr mit diesem Mönch? Der Rest ergibt sich. Improvisiert einfach!« Das ist mein Regisseur!

Ich werde ins Set hineingeschoben. Wer kümmert sich jetzt um das Mikro? Ich sehe noch Gerry höchstpersönlich mit der Stange hantieren.

»Klappe!«

»Gott hilf, mein Diener!«, schreit der Prinz auf und lässt den Mönch los.

»Aber Hoheit!«, sage ich heiser. »Was tut Ihr mit diesem Mönch?« Nicht einmal die enorme Aufregung hält meine Geilheit in Zaum. Mein Teil steht immer noch wie Eisen.

»Das, was ich mit dir schon lange tun wollte!«, säuselt der Prinz. Ich stehe jetzt direkt vor dem Himmelbett. Der Prinz nestelt meine Kammerdienerkleidung auf. Auch mein Kostüm gleitet zu Boden. Da fühle ich starke, heiße Arme, die mich von hinten umfassen wie ein Schraubstock. Miguel, der wunderschöne Mönch, presst mich fest an seinen starken Körper.

»Du gefällst mir viel besser als der langweilige Prinz!«, sagt er mir so laut ins Ohr, dass es bestimmt auf die Tonspur kommt, während er mir seine göttliche Männlichkeit fest an die Hinterbacken presst. Ich glaube ihm alles! Ich vergesse, wo ich bin. Ich vergesse, dass wir nicht allein sind, ich vergesse Gerry, Kolja, Mike und die anderen. Ich drücke meinen Arsch nach hinten, um Miguels Ständer noch besser zu spüren.

»Ja, komm her, du …«, schnurrt Miguel. Während Sven – inzwischen ebenfalls nackt – vor mir auf der Bettkante sitzt und langsam und genüsslich meine Kuppe ableckt, spüre ich von hinten etwas Warmes, Feuchtes. Eine mächtige Eichel presst sich jetzt an meinen Lusteingang. Ich fange wieder an zu zittern vor unbändiger Lust und stütze mich auf Svens Schultern ab. Svens Mund schließt sich um meinen harten Kolben. Es ist warm und nass da. Mit einem kleinen Ruck gleitet Miguels Latte gleichzeitig in mich hinein. Langsam, langsam schiebt er sich tiefer, bis er mich vollkommen ausfüllt. Ich stöhne und keuche vor Geilheit. Das ist schöner als alles bisher in meinem Leben.

Miguel schiebt sich vor und zurück, lange, wieder und wieder. Ich spüre, dass ich den Orgasmus nicht mehr aufhalten kann. Ich keuche lauter. Sven lässt mich aus seinem Rachen rutschen und macht mit der Hand weiter. Ich fühle die Lustwelle anrollen und sehe, wie meine Sahne ihm aus meiner Eichel silbrig über Gesicht und Brust schießt. Sven macht es sich selbst, bis er sich stöhnend entlädt. Sein Saft spritzt an meine Schenkel. Miguel röhrt auf. Noch drei heftige Stöße, dann ist auch er so weit. Blitzschnell zieht er sich zurück. Ich spüre seine warmen Spermatropfen auf meinen Hinterbacken.

»Klappe!«, schreit Gerry begeistert. »Spitze! Einfach Spitze!«

Die ganze Crew umhalst uns plötzlich, so nackt und feucht, wie wir sind.

Langsam drifte ich zurück in die Wirklichkeit. Habe ich eben wirklich in einem Pornofilm mitgespielt? War das alles nur Fiktion? Mein Herz liegt wie ein schwerer Klumpen in meiner Brust. Ich begreife, dass ich verliebt bin – in Miguel! Ich suche seinen Blick. Seine braunen Augen sehen mich an. Er nimmt mich zärtlich in die Arme – jetzt, wo die Kameras abgeschaltet sind.

»Unternehmen wir heute Abend was zusammen?«, flüstert er mir sehr leise ins Ohr, so dass es niemand sonst hören kann.

»Ja!«, flüstere ich glücklich zurück.

* * *

Das Versteck im Wald

Die Schulglocke läutete asthmatisch zur Pause. Die Oberschüler sprangen auf wie ein Mann und strömten aus dem Klassenzimmer zur Treppe. Dominik war einer der Ersten, die unten im Schulhof ankamen. In jeder Schulstunde wartete er nur auf das Eine: die Pause. Dann würde er Oliver sehen können. Nur sehen, nicht mit ihm reden, denn Oliver kannte ihn gar nicht.

Dominik, achtzehn Jahre alt, war ein schlanker junger Mann mit dunkelblondem Haar, großen, grauen Augen und einem hübschen Gesicht. Er glaubte, nichts Besonderes zu sein. Niemand kümmerte sich um ihn, er hatte kaum Freunde, und er wollte auch gar keine haben. Die Typen in seiner Klasse passten alle nicht zu ihm, fand er, und für die Mädchen interessierte er sich sowieso nicht.

Einmal hatte ein fremder Mann ihn angesprochen. Dominik war in der Kreisstadt auf dem Weg von der Schule zur Bushaltestelle am Bahnhof gewesen. Sein kleiner Heimatort Krolau war nur mit einem Überlandbus zu erreichen. In Krolau war wirklich absolut nichts los. Es gab eine Dorfschule dort, eine schäbige Diskothek, eine Kneipe und eine grässlich laute Spielhölle. Die Leute in Krolau waren wie die meisten Menschen, neugierig und klatschsüchtig. Der Unterschied bestand nur darin, dass Krolau so klein war, dass jeder von jedem alles erfuhr. Das war der Hauptgrund dafür, dass Dominik es bisher geheim gehalten hatte, was er für andere Jungs empfand. Niemand in ganz Krolau schien so zu sein wie er.

An jenem Tag im März hatte Dominik erst auf dem Bahnhofsvorplatz gemerkt, dass er dringend pinkeln musste. Da man in so einer sauberen, feinen Kreisstadt nicht einfach in der hellen Öffentlichkeit an eine Hauswand pinkeln durfte, war Dominik brav zur Bahnhofstoilette gelaufen. Hastig stellte er sich vor das Pinkelbecken. Kaum hatte er sein jugendliches Teil aus den Jeans befreit, schoss der goldgelbe Strahl auch schon in das weiße Porzellanbecken.

Neben ihm stand ein älterer, gepflegter Mann, der ihm gierig auf den Schwanz glotzte. Dominik fühlte sich irgendwie unbehaglich.

»Willst du dir zwanzig Euro verdienen?«, nuschelte der Typ ihn an.

Dominik antwortete nicht. Er hoffte nur, dass er bald mit Pinkeln fertig sein würde.

»Leicht verdientes Geld!«, redete der Kerl weiter. »Brauchst nur deinen kleinen Pimmel hinzuhalten, und ich blas dir einen!«

Dominik packte die Wut. »Ich hab keinen „kleinen“ Pimmel! Fick dich selber!«, fauchte er und stopfte seine ganz hübsch große Männlichkeit rasch in die Hosen. Die letzten Pissespritzer gingen dabei in den Slip, aber das war ihm gleich. Er wollte nur weg von dem fiesen Kerl.

Im Bus nach Hause hatte er dann noch lange über sein Erlebnis nachgedacht. Vielleicht war es auch eine verpasste Chance gewesen. Nicht wegen der zwanzig Euro. Aber er hätte es ausprobieren sollen, wie das ist – mit einem Mann. Anonym, in der Stadt, weit weg von Krolau.

Inzwischen waren zwei Monate vergangen. Die Maisonne schien kräftig auf das frische, junge Laub, die Vögel sangen sich die Kehle heiser. Dominik spürte jeden Tag mehr, dass sein Blut heißer wurde. Jetzt stand er wieder einmal auf dem Schulhof, und sein sehnsüchtiger Blick hing an Oliver.

Oliver war etwas älter als Dominik. Mit seinem vollen, schwarzen Haar, dem schönen Gesicht und den wunderbaren, braunen Augen erregte er überall Aufmerksamkeit. Bei einer Theateraufführung in der Schule hatte er die Hauptrolle gespielt. Dominik hatte sich jede Vorstellung angesehen. Es war eine moderne Fassung des alten Märchens »Undine« gespielt worden. Oliver hatte den Ritter Huldbrand dargestellt, der sich in die schöne Nixe Undine verliebt und zum Schluss stirbt, weil er ihr mit Bertalda untreu wird. Blöde Weiber!, hatte Dominik bei jeder Aufführung gedacht. Er hätte Huldbrand sofort genommen, und bestimmt wäre ihm der Ritter auch nicht untreu geworden!

So war Oliver zu einer Art Promi an der Schule geworden, und in jeder Hofpause wurde er umschwärmt von kichernden Mädchen aus allen Klassen. Manchmal musste er sogar Autogramme verteilen.

Natürlich hielt sich Dominik zurück. Autogramme! Albern! Er wünschte sich ganz andere Sachen von Oliver. Einen Kuss, eine Umarmung. Seine Haut spüren. Seine Männlichkeit berühren und küssen. Und noch mehr …

Wenn Dominik es sich selber machte, sah er Olivers schönes Gesicht vor sich. Nachts träumte er von Oliver. Am schönsten waren die Träume, in denen Oliver ihn wirklich in die Arme schloss. Leider war Oliver aber in den meisten Träumen nur von ferne zu sehen, so wie in der grauen Wirklichkeit.

Oliver hatte Dominik bestimmt noch nie bewusst wahrgenommen. Warum sollte dieser unbedeutende Junge ihn auch interessieren? Sicherlich konnte er Mädchen haben, so viel er wollte.

 

Gerade lachte Oliver und alberte mit einer Tussi herum. Ein Sonnenstrahl ließ sein glattes, weiches, lackschwarzes Haar aufglitzern. Er trug keine Jacke, denn es war sehr warm. Das helle Sweatshirt umspielte locker seinen schlanken Oberkörper und die schmalen Hüften. Die engen Jeans verrieten Dominik, dass sich darunter ein ansehnliches Stück Männlichkeit verbergen musste.

Es läutete zur nächsten Stunde. Mutlos trabte Dominik wieder ins Schulgebäude hinauf. Dabei fiel ihm ein, dass er noch nicht einmal wusste, in welcher Stadt Oliver wohnte. Während des Mathematikunterrichtes kümmerte er sich nicht um algebraische Gleichungen, sondern brütete darüber, wie er es anstellen könnte, mehr über Oliver zu erfahren. Endlich kam ihm eine Idee.

»Wie war die Schule heute?«, fragte seine Mutter, als Dominik am späten Nachmittag zu Hause eintraf.

»Klasse, prima, einfach super!«, gab Dominik ironisch zurück. Jeden Tag dieselbe blöde Frage! Fandango, sein kleiner schwarzer Hund, den sie von einem Spanienurlaub mitgebracht hatten, sprang begeistert an ihm hoch und jaulte vor Freude.

»Du hast wohl schlechte Laune?«

»Nö!«, sagte Dominik bloß und verzog sich in sein Zimmer. Fandango rannte hinter ihm her und legte sich auf Dominiks Füße. Dominik warf seinen Computer an. Er rief »Facebook« auf. Bisher hatten ihn diese ganzen Netzwerke gar nicht interessiert, weil er sowieso keine Freunde hatte, mit denen er sich austauschen wollte, auch nicht übers Internet. Doch nun war ihm die Idee gekommen, dass Oliver doch bestimmt eine Fanseite bei Facebook eingerichtet hatte, wo alle ihn bewundern konnten.

Zuerst musste er sich anmelden. Nach einigem Zögern gab er nicht seinen richtigen Namen ein, sondern »Björn Hansen«. Das schluckte das Programm anstandslos. Er ergänzte sein Profil noch mit dem richtigen Wohnort »Krolau« und ein paar Angaben über seine Interessen – Musik, Computer, Radfahren, Hunde. Als Foto lud er ein Portrait von Fandango hoch. Und dann kam das Entscheidende: »Interessiert an?«, fragte das Programm. Er gab »Männer« ein.

Danach testete er die Facebook-Suche. Name: Oliver Lautenschlag. Und den Namen der Schule. Dominik erhielt sofort ein Ergebnis: Ein Foto von Oliver und den Link zu Olivers Seite! Seine Finger zitterten etwas, als er den Link anklickte.

»Oliver teilt nur einige seiner Profilinformationen mit allen. Wenn du Oliver kennst, schick ihm eine Nachricht oder sende ihm eine Freundschaftsanfrage«, kam als nächster Hinweis.

Dominik dachte lange nach. Vorsichtig klickte er dann auf den Satz »Freundschaftsanfrage senden«.

»Oliver muss bestätigen, dass ihr Freunde seid«, leuchtete ein neues Fenster auf.

Enttäuscht saß Dominik vor dem Bildschirm und rührte sich nicht. Selbstverständlich würde Oliver das nicht bestätigen! Björn Hansen gab es ja gar nicht. Aber auch der Name Dominik Eckelberg hätte ihm nichts gesagt.

Fandango winselte und schob seine feuchte Nase in Dominiks Kniekehle. Dominik streichelte ihn. Vielleicht besser, mit Fandango über die Felder zu gehen, als hier zu sitzen und sich zu ärgern, dachte er.

Auf einmal erhielt er über Facebook eine Nachricht – von Oliver!

»Hi, Björn! Du magst Hunde? Ich auch! Schönes Foto! Du wohnst anscheinend im Nachbarort, ich wohne in Neudorf. Gruß Oliver.«

Dominiks Herz klopfte wild. Oliver hatte ihm geantwortet – aber er wusste nicht, dass er in Wahrheit Dominik war! Warum hatte er nicht seinen richtigen Namen geschrieben? Dominik ärgerte sich schwarz. Doch dann schrieb er mit dem Mut der Verzweiflung zurück: »Hi, Oliver! Mein Hund heißt Fandango. Er ist Spanier. Willst du ihn mal kennenlernen?«

»Okay! Komm mit dem Fahrrad nach Neudorf. Wir treffen uns am Ortseingangsschild an der Straße, die von Krolau kommt.«

»Okay!«, antwortete Dominik.

Ihn war glühend heiß. Er rannte ins Bad und duschte kalt. Beim Abtrocknen fiel ihm dauernd das Handtuch auf den Boden. Blitzschnell zog er sich an, pfiff nach Fandango und schwang sich aufs Fahrrad.

Am Ortseingangsschild von Neudorf stand niemand. Dominik biss sich auf die Lippen. Wie hatte er so blöd sein können zu glauben, dass Oliver es ernst gemeint hätte?

Er lehnte sein Fahrrad an eine alte Linde und setzte sich am Wiesenrand auf den Koppelzaun. Fandango schnüffelte im Gras herum. Neudorf wirkte noch ländlicher und verschlafener als Krolau. Schwarzweiße Kühe grasten friedlich auf der Weide. Die Abendsonne schien Dominik ins Gesicht, ein leichter, milder Wind trug ihm die verschiedensten Düfte zu.

Gerade wollte Dominik sich wieder in den Sattel schwingen und nach Hause fahren, da bemerkte er einen Radfahrer auf der Landstraße. Sein Herz schlug bis in den Hals, denn er erkannte Oliver.

»Hi!«, rief Oliver, bremste forsch und schwang sich elegant vom Rad. Ritter Huldbrand stieg vom Pferd!

Fandango lief schwanzwedelnd auf ihn zu.

»Du bist ja ein ganz Süßer!«, sagte Oliver und streichelte den strubbeligen Kopf des Hundes.

Dominik stand verlegen daneben.

Dann blickte Oliver ihn an. Seine braunen Augen schauten fragend. »Du bist Björn?«

Dominik holte tief Luft. »Äh … nein, ich … also, das ist mein Alias. Ich … ich heiße Dominik.«

Oliver lächelte. »Hätte mich auch gewundert.«

»Gewundert? Wieso?«

»Ich kenne dich doch als Dominik.«

Dominik war sprachlos. »Du … du kennst mich?«, stotterte er endlich.

»Wir gehen doch in dieselbe Schule. Jemand erzählte mir mal, dass du Dominik heißt und einen Hund hast, der den Namen Fandango hat.«

Da hatte Oliver ihn also doch bemerkt! Und sich sogar nach seinem Namen erkundigt! Dominik wurde rot.

»Aber wir stehen hier so rum. Komm, ich zeig dir mein Versteck im Wald!«, schlug Oliver vor.

Sie ließen die Fahrräder stehen. Dominik befahl Fandango, die Räder zu bewachen. Der kleine Hund gehorchte, obwohl er bestimmt lieber mit den Jungs mitgelaufen wäre. Dann liefen die beiden auf das kleine Wäldchen zu, das hinter der Kuhweide begann und sich über etwa einen Kilometer an der Landstraße entlang zog. Oliver ging voran. Dominik folgte ihm über einen Sandweg, der sich im Unterholz verlor. Oliver schlängelte sich durch das Gestrüpp bis zu einem kleinen Unterstand aus Zweigen, Erde, Laub und Moos.

»Hab ich mir selbst gebaut«, erklärte er stolz. Sie schlüpften hinein und setzten sich auf den sandigen Boden. »Schau mal, hier!«

Er zog unter dem Laub eine wasserdichte Plastiktüte hervor. Mit großen Augen sah Dominik zu, wie Oliver ein paar bunte Hochglanzmagazine aus der Tüte holte. Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er im Dämmerlicht erkannte, was das war: schwule Pornohefte!

In seinem Gehirn jagten sich die Gedanken. Oliver war also schwul! Und er war geil auf ihn, Dominik! Das war mehr, als er je zu hoffen gewagt hatte. Aber er war nur geil und sonst nichts. Er beschäftigte sich heimlich mit diesen Heften, und jetzt nahm er eben Dominik, weil der ihm gerade zufällig bei Facebook über den Weg gelaufen war. Morgen würde er einen anderen Jungen aufreißen.

Scheu warf Dominik einen Blick auf die farbigen Bilder. Männer fickten Männer, in allen Stellungen. Riesige Ständer waren zu sehen, die in den verschiedensten Körperöffnungen der Partner verschwanden. Weißliche Spermafontänen wurden verspritzt. Dominik spürte, dass die Bilder ihn geil machten. Obwohl er sie nicht wirklich mochte.

Oliver blätterte ein Heft durch, damit Dominik es sich ansehen konnte. Dominik sah weg.

»Du magst doch aber Männer?«, erkundigte sich Oliver unsicher. »Das hast du doch bei Facebook geschrieben!«

»Ja!«, sagte Dominik leise. »Aber nicht so.«

Plötzlich umarmte Oliver ihn. Es war wie in seinem schönsten Traum. Dominik spürte den warmen, schlanken Körper von Oliver dicht an seinem eigenen.

»Ich finde dich so cool!«, flüsterte Oliver ihm ins Ohr. »Ich hab dich immer auf dem Schulhof gesehen … « Er zog Dominiks Gürtelschnalle auf. Ehe Dominik etwas sagen konnte, hatte Oliver ihm schon die Jeans aufgemacht und griff ihm in den Slip. Es ging alles so schnell. Olivers Hand packte Dominiks Schwanz und fasste fest zu. Dominik stöhnte leise. Sein Schwengel wurde steinhart. Oliver machte es ihm so gut, dass Dominik schon Angst hatte, gleich zu kommen. Er schob Oliver etwas beiseite.

»Willst du es nicht?«, fragte Oliver enttäuscht.

»Doch! Aber nicht so schnell!« Er presste seine Hand auf Olivers dicke Schwanzbeule. Oliver kam ihm entgegen. Er machte selbst seine Jeans auf und schob sie zusammen mit dem Slip nach unten. Ein großes, schweres, schön gewachsenes Teil rutschte Dominik in die Hand. Es war das erste Mal, dass er einen fremden Jungenschwanz berührte. Die Erregung ließ ihn kaum noch atmen. Er streichelte die feuchte, heiße Eichel und ließ seine Finger über den Schaft gleiten.

Oliver drehte sich auf einmal um. Das große Teil war jetzt genau vor Dominiks Gesicht. Dominik atmete einen wundervollen, frischen Jungenduft ein. Der hat sich ja auch gerade eben gewaschen!, konnte Dominik noch denken, dann dachte er gar nichts mehr. Die feste Kuppe drängte sich zwischen seine Lippen. Er machte den Mund auf und ließ sie hineingleiten. Olivers Ständer schob sich in Dominiks Mundhöhle, tiefer und tiefer. Gleichzeitig spürte Dominik, dass Oliver es bei ihm genauso machte. Sein Harter rutschte in eine nasse, heiße, himmlische Höhle. Sie stöhnten beide zugleich.

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