Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n. Chr.

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5. Die Jerusalemer Gemeinde

WILHELM SCHNEEMELCHER, Das Urchristentum, 74–122. – KARL MARTIN FISCHER, Das Urchristentum, 64–73. – CARSTEN COLPE, Die erste urchristliche Generation, in: Jürgen Becker, Die Anfänge des Christentums, 59–79. – LUDGER SCHENKE, Die Urgemeinde, passim. – JOACHIM GNILKA, Die frühen Christen, 248–257. – ECKHARD-J. SCHNABEL, Urchristliche Mission, 381–423. – JOHN DOMINIC CROSSAN, Birth of Christianity, New York 1998. – JAMES D. G. DUNN, Beginning from Jerusalem, 133–278. − GERD LÜDEMANN, Die ersten drei Jahre Christentum, 16–90. − RAINER RIESNER, Zwischen Tempel und Obergemach − Jerusalem als erste messianische Stadtgemeinde, in: Reinhard von Bendemann/Markus Tiwald (Hg.), Das frühe Evangelium und die Stadt, 69–91.

Die Jerusalemer Gemeinde wird zumeist als ‚Urgemeinde‘ bezeichnet, um so ihre besondere Bedeutung für die Geschichte des frühen Christentums zum Ausdruck zu bringen. Für die Sonderstellung der Jerusalemer Gemeinde gibt es vier Hauptgründe: 1) Jerusalem war das religiöse Zentrum des Judentums, als dessen Teil sich auch die ersten Christusgläubigen empfanden; 2) Jerusalem war der Ort der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi; 3) in Jerusalem ereigneten sich Erscheinungen des Auferstandenen (vgl. Lk 24,34; Joh 20,11–18) und 4) Jerusalem mit seinen religiösen Traditionen war der überlieferte Ort, wo die ersten Christusgläubigen die Parusie des Messias Jesus von Nazareth erwarteten (s.u. 5.1). Die Sonderstellung der Gemeinde zeigt sich auch im (hinausgezögerten) ‚Antrittsbesuch‘ des Paulus (vgl. Gal 1,18), als Ort des Apostelkonvents (Gal 2,1; Apg 15,4) sowie in der paulinischen Begründung für die Kollekte: Sie ist ein Dienst für die ‚Heiligen‘ in Jerusalem (2Kor 8,4f; 9,1.12; Röm 15,25–27), die so einen materiellen Ausgleich für ihre geistlichen Gaben erhalten42.

Mehrere Zentren

Auch wenn Jerusalem das Zentrum der nachösterlichen Bewegung der Christusgläubigen bildete, war es nicht das einzige43 und vor allem nicht der Ursprung des Christentums als eigenständiger Bewegung. Vermutlich gab es auch in Galiläa von Anfang an Gemeinden der Christusgläubigen (s.u. 6.3/6.4). Bei der Ausbreitung der neuen Bewegung und der Formung ihres Denkens spielten Damaskus und vor allem Antiochia eine weitaus gewichtigere Rolle als Jerusalem (s.u. 6.4). Vieles spricht sogar dafür, dass man in Jerusalem der beschneidungsfreien Mission (vor allem des Paulus) sehr kritisch gegenüberstand und sie zu verhindern bzw. nachträglich zu korrigieren suchte (s.u. 7.6/8.5). Außerdem gründete sich eine so bedeutende Gemeinde wie Rom völlig unabhängig von Jerusalem, was auch von Damaskus, Antiochia und Alexandria vermutet werden darf. Deshalb ist es sachgemäßer, von der Jerusalemer Gemeinde und nicht von der Ur-Gemeinde als der Mutter aller Dinge zu sprechen, wodurch die Sonderstellung der Jerusalemer keineswegs geschmälert wird.

5.1 Die Anfänge

Die Entstehung der Jerusalemer Gemeinde lässt sich in Grundzügen nachzeichnen44. Der Wirbel um das Auftreten, den Prozess und die Kreuzigung des galiläischen Heilers und Predigers Jesus von Nazareth scheint in Jerusalem nur kurze Zeit angehalten zu haben. Wahrscheinlich gingen Römer und Juden ziemlich schnell wieder zur Tagesordnung über; sie hielten mit dem Tod Jesu auch dessen Botschaft für erledigt. Da die Jünger Jesu geflohen waren (s.o. 4.1), galt offenbar auch die gesamte Bewegung für aufgelöst, so dass die Behörden keinerlei Anlass sahen, den Anhängern Jesu weiter nachzustellen. Mit der Hinrichtung Johannes des Täufers und der Kreuzigung Jesu schienen zwei messianisch-prophetische Gestalten und Bewegungen niedergeschlagen worden zu sein, die ihre Kraft nicht aus Waffen, sondern aus ihrer subversiven religiösen und ethischen Botschaft erhielten. Insgesamt war die Zeit kurz nach 30 zunächst relativ ruhig; weder für das Römische Reich insgesamt noch für Judäa werden gravierende Ereignisse berichtet. Auch die führenden jüdischen Gruppen der Pharisäer und Sadduzäer sahen wahrscheinlich den kurzen Auftritt des galiläischen Predigers Jesus von Nazareth und seiner galiläischen Anhänger als gescheitert und damit beendet an.

Die ersten Ereignisse

Jerusalem und Galiläa

Jerusalem als Stadt des Messias

Dann setzte eine mehrschichtige Bewegung ein: 1) Die aus Jerusalem geflohenen galiläischen Jünger und Jüngerinnen Jesu (vgl. Mk 15,47; 16,1) dürften zunächst einige Zeit in Galiläa geblieben sein. Dort führten die vorösterlichen Impulse Jesu in Verbindung mit Erscheinungen (Mk 16,7; 1Kor 15,5: ‚Kephas und die Zwölf‘; 15,6: ‚fünfhundert Brüder‘) und Beauftragungen des Erhöhten (Petrus: Mt 16,16–18) sowie neuartigen Geisterfahrungen (Reflexe in Apg 1,11; 2,7) zu einer Restitution des vorösterlichen Anhängerkreises von in Galiläa Verbliebenen und aus Jerusalem Zurückgekehrten. 2) Gleichzeitig blieben Sympathisanten Jesu in Jerusalem, so Josef von Arimathäa (und Josef Barsabbas, Matthias?)45, ohne allerdings erkennbar Aktivitäten zu entwickeln. Zugleich gab es auch in Jerusalem Erscheinungen (Lk 24,34; Joh 20,11–18) und Geisterfahrungen (vgl. Apg 1,16; 2,1–36; 4,31). 3) Teile der galiläischen Christusgläubigen kehrten allmählich – von Juden und Römern zunächst unbemerkt – unter der Führung des Petrus nach Jerusalem zurück (vgl. Apg 1,12.13a) und bildeten dort mit den in Jerusalem verbliebenen Jesusverehrern etwas völlig Neues: die erste Gemeinde der Christusgläubigen. Zudem schlossen sich weitere Mitglieder der neuen innerjüdischen Bewegung an; aus Galiläa vor allem Teile der Familie Jesu (Maria, Jakobus; vgl. Apg 1,14b), aber auch unbekannte Menschen, die vom Auftreten Jesu in Jerusalem beeindruckt waren und nun als seine Sympathisanten wirkten. Jerusalem ist die heilige Stadt (Jes 48,2; 52,1), die Wohnung des Höchsten (Ps 46,5), wo Gott seine Königsherrschaft aufrichten wird (vgl. Jes 33,20–22; 54,10–14; 60,1ff). Jerusalem war innerhalb der jüdischen Eschatologie traditionell der Ort des Kommens bzw. Wiederkommens des Messias, so dass es für die Christusgläubigen naheliegend war, in Jerusalem die Ankunft des Messias Jesus von Nazareth zu erwarten46. In den um 50 v.Chr. abgefassten Psalmen Salomos 17,21.22.26 heißt es: „Sieh zu, Herr, und richte ihnen ihren König, den Sohn Davids, zu der Zeit, die du ausersehen hast, o Gott, über Israel, deinen Knecht zu herrschen, und umgürte ihn mit Stärke, zu zermalmen ungerechte Fürsten, zu reinigen Jerusalem von Heidenvölkern. ... Und er wird versammeln ein heiliges Volk, das er führen wird in Gerechtigkeit …“ (vgl. ferner Bar 40,1; Hen 90; Sib 5, 414ff). Dort, wo Jesus gekreuzigt wurde, starb, auferstand und erschien, erhofften nun seine Anhänger die Wiederkunft.

Eine Schlüsselstellung kam innerhalb dieser Ereignisse wahrscheinlich Petrus zu (s.u. 5.2). Als Erstberufener und erster Zeuge des Auferstandenen hatte er trotz seines Versagens in der Passion eine besondere Autorität; er führte offenbar die sich konstituierende Gemeinschaft. Petrus wird in der Jüngerliste Apg 1,13 an erster Stelle genannt, er bestimmt das Handeln (vgl. Apg 1,15ff), hält die richtungsweisenden Reden (vgl. Apg 2,14–36) und vollbringt die ersten Wundertaten (vgl. Apg 3). Wiederum ist es Petrus, der in Apg 2,38 die früheste Verkündigung summarisch zusammenfasst: „Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

Erste Strukturen

Erste Mitglieder der Gemeinde

Über die anfänglichen Organisationsformen und Leitungsstrukturen der Jerusalemer Gemeinde wissen wir wenig. Im ältesten nachösterlichen Jüngerkreis spielten Organisations- und Leitungsfragen wahrscheinlich noch keine große Rolle. Die soziologischen Bedingungen der Stadt Jerusalem dürften allerdings nun auch auf die erste Gemeinde eingewirkt haben. Nach Apg 1,13 traf sich die Gemeinde in Jerusalem zunächst im Obergeschoss eines Hauses. Neben den Aposteln und galiläischen Jesusjüngern (vgl. Apg 1,11.13; 2,7) gehörten auch Frauen (Mk 15,40.47; 16,1: Maria Magdalena; Maria, die Mutter des Jose; Maria, die Mutter des Jakobus; Salome) sowie Maria, die Mutter Jesu, und seine Brüder dazu. Hinzu kommen Sympathisanten Jesu wie Josef von Arimathäa (Mk 15,43), Matthias (Apg 1,23.26) und Josef Barsabbas, genannt Justus (Apg 1,23); Maria, die Mutter des Johannes Markus mit der Dienerin Rhode (Apg 12,12–15) sowie Alexander und Rufus, die Söhne des Simon von Kyrene (Mk 15,21); die Emmaus-Jünger (Lk 24,18: Kleopas und ein unbekannter Jünger), Barnabas (Apg 4,36f), Mnason aus Zypern (Apg 21,16) und vielleicht auch Silvanus/Silas (1Thess 1,1; Apg 15,22.27) und Judas Barsabbas (Apg 15,22.27). Auch Andronikus und Junia (s.u. 5.2), die bereits vor Paulus zum Glauben fanden (Röm 16,7), dürften schon sehr früh zur Gemeinde gehört haben. Vielleicht zählten sie zu Einwanderern aus Rom, die über Geisterfahrungen zur Gemeinde fanden (vgl. Apg 2,10)47. In einer etwas späteren Phase der Gemeindeentwicklung könnten Hananias und Saphira (Apg 5,1–11), hellenistische Juden aus der Diaspora (vgl. die Witwen der Hellenisten in Apg 6,1), der Prophet Agabus (Apg 11,28; 21,10) sowie jüdische Priester (Apg 6,7) zur Gemeinde gestoßen sein48.

Erste Strukturen

In Apg 2,46 wird berichtet, dass die Gemeinde zum Brotbrechen täglich in den Häusern zusammenkam. Diese Mahlgemeinschaften werden in der Regel mehr Personen umfasst haben, als zu den jeweiligen Hausgemeinschaften gehörten. Der Größe der Häuser in Jerusalem entsprechend, nahmen wohl ca. 20–30 Personen an diesen Mahlgemeinschaften teil. Häuser in und um Jerusalem werden auch in Mk 14,3 (Simon von Betanien); Lk 24,13.29 (Emmaus-Jünger), Apg 1,13 (ein Obergeschoss); 12,12f (Maria, die Mutter des Johannes Markus), 21,16 (Mnason aus Zypern) und Gal 1,18 (Petrus kann Paulus für 2 Wochen aufnehmen) vorausgesetzt. Es muss in der Gesamtgemeinde in Jerusalem sehr bald Untergliederungen, d.h. Hauskirchen gegeben haben. Darauf weist der sprachliche Unterschied zwischen den griechisch sprechenden hellenistischen Juden und den aramäisch sprechenden palästinischen Juden hin (s.u. 5.5). Solche Treffen erforderten naturgemäß eine gewisse Organisation und auch Leitungspersonen. Dies könnte gewählten Leitern oder den jeweiligen Hausvorständen übertragen worden sein.

 

Größe der Gemeinde

Über die Größe der Gemeinde lassen sich nur Vermutungen anstellen; die Zahlenangaben in Apg 1,15 (120 Brüder) und Apg 2,41 (3000 Menschen schlossen sich an einem Tag der Gemeinde an) dürften die idealen Vorstellungen von der Anfangszeit wiedergeben. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Gemeinde schnell wuchs und sich ihr ‚eine Menge von Männern und Frauen‘ (Apg 5,14) anschlossen. Werden mehrere Hausgemeinden in Jerusalem angenommen, dann wird man bald von ca. 100 und mehr Gemeindemitgliedern sprechen können. Nachdem sie eine bestimmte Gesamtgröße erreicht hatte, kam als Versammlungsort für die Gemeinde auch das Tempelareal mit seinen Höfen und Hallen infrage. Ebenso könnten Synagogen als Versammlungsorte für Gottesdienste gedient haben. Insgesamt scheint die Entwicklung schnell und stürmisch verlaufen zu sein.

Religiöse Erfahrungen

Geist-Erfahrungen

Was für die paulinischen Gemeinden unzweifelhaft ist (vgl. nur 1Thess 5,19; 1Kor 12), dürfte auch für die Jerusalemer Gemeinde zutreffen: Intensive Geist-Erfahrungen prägten die religiöse Welt der ersten Christusgläubigen. Die Pfingsterzählung Apg 2,1–36 geht in ihrer vorliegenden Form auf Lukas zurück und lässt sich vollständig in die lukanische Theologie integrieren. Nach Apg 1,6–8 erscheint die Gabe des Heiligen Geistes als die entscheidende Zurüstung der Zeugen Christi in der Zeit der Abwesenheit des Herrn. In den Wirkungen des Geistes erweist sich nach Apg 2,33 Jesus als der zum Himmel Erhöhte: „Nachdem er zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen hat, hat er dies ausgegossen, was ihr seht und hört.“ Die Gabe des Geistes des Auferstandenen und Erhöhten ist somit die Grundlage für die weltweite Mission und die Sammlung der Heilsgemeinde49. Pfingsten ist für Lukas die Erfüllung der bereits vom Täufer angekündigten Geisttaufe Jesu (vgl. Lk 3,16; Apg 1,5; 2,4). Die Jünger und alle Hörer in Jerusalem werden vom Geist zur Verkündigung befähigt (Apg 2,1–13), so dass Pfingsten eine Vorabbildung dessen wird, was sich später ereignet: Die Verkündigung des auferstandenen Jesus Christus wird unter dem Wirken des Geistes von Menschen ganz verschiedener Kulturkreise verstanden und angenommen. Trotz dieser Einbettung in die lukanische Theologie steht hinter dem Pfingstgeschehen ein historischer Kern50: neuartige und intensive Geisterfahrungen der Christusgläubigen in Jerusalem51. Sowohl im Alten Testament (vgl. Ez 36; Joel 3) als auch im antiken Judentum (vgl. äthHen 61; Jub 1,20ff; 1OS IV 18–23; 1QH 7,6f; 16,11f; 17,26) gilt die Gabe des Geistes als ein Zeichen des Anbruchs der Endzeit52. Die Geistbegabung des Messias (Jes 11,2; 28,6; 42,1; 61,1; äthHen 49,3; 62,2; PsSal 17,37; 18,7) und die Geistbegabung des ganzen Volkes (vgl. Ez 36,26f; 37,5.14; 39,29; Jes 32,15; 44,3; Sach 12,10; Hag 2,5; Joel 3,1–4; äthHen 1,23) zeugen gleichermaßen von der Gegenwart Gottes und seinem nun einsetzenden heilschaffenden Endhandeln. Auch wenn die Geist-Erfahrungen der ersten Christusgläubigen in Jerusalem sicher nicht so spektakulär und umfassend waren, wie es der Pfingstbericht darstellt, dürften sie zu einer ähnlichen Gewissheit gekommen sein, wie später z.B. die Christen in Korinth: Gott und der Auferstandene sind im Geist gegenwärtig. Die Erscheinungen des Auferstandenen und das Wirken des Geistes machten die Gemeinde gewiss, dass Gott an und durch Jesus Christus gehandelt hat und auch zukünftig handeln wird. Mit dem Geistwirken verbanden sich wahrscheinlich wunderhafte Machttaten. Zwar sind die Wundererzählung Apg 3,1–9 und die sich anschließenden Ereignisse (vgl. Apg 4,7, wo die Hohepriester Petrus und Johannes fragen: „aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?“) vollständig von Lukas gestaltet, aber wiederum sind dahinter im Kern historische Ereignisse zu vermuten. In 2Kor 11–12 setzt sich Paulus mit streng judenchristlichen ‚Überaposteln‘ (2Kor 12,11) auseinander und betont gegenüber den Korinthern, dass „die Zeichen des Apostels“ (2Kor 12,12: ) unter ihnen geschehen seien. Es gehört zum Wesen des Apostelamtes, Machttaten zu vollbringen, dadurch weist sich ein Apostel aus und daran erkennt man ihn (s.u. 5.2). Dieses pneumatische Verständnis des Apostelamtes dürfte kaum außerhalb Jerusalems bzw. unabhängig von Jerusalem entwickelt worden sein. Vielmehr spiegelt es die Anfangsereignisse in Jerusalem wider, wo unter dem Wirken des Geistes die Apostel auch Machttaten vollbrachten.

5.2 Gruppen und Personen

FERDINAND HAHN, Das Apostolat im Urchristentum, KuD 20 (1974), 54–77. – JÜRGEN ROLOFF, Art. Amt IV, TRE 2, Berlin 1978, 509–533. – DERS., Art. Apostel I, TRE 3, Berlin 1979, 430–445. – MARTIN HENGEL, Jakobus der Herrenbruder – der erste „Papst“?, in: Glaube und Eschatologie (FS W.G. Kümmel), hg. v. Erich Grässer/Otto Merk, Tübingen 1985, 71–104. – WILHELM PRATSCHER, Der Herrenbruder Jakobus und die Jakobustradition, FRLANT 139, Göttingen 1987. – JÜRGEN ROLOFF, Die Kirche im Neuen Testament, 86–143. – MONIKA LOHMEYER, Der Apostelbegriff im Neuen Testament, Stuttgart 1995. – WOLFGANG REINBOLD, Propaganda und Mission im ältesten Christentum, 32–116. – CHRISTFRIED BÖTTRICH, Petrus, BG 2, Leipzig 2001, 132–183. – JÖRG FREY, Apostelbegriff, Apostelamt und Apostolizität, in: Theodor Schneider/Gunther Wenz (Hg.), Das kirchliche Amt in apostolischer Nachfolge I: Grundlagen und Grundfragen, Freiburg/Göttingen 2004, 91–188. – MARTIN HENGEL, Der unterschätzte Petrus, Tübingen 2006. − THOMAS SCHMELLER/MARTIN EBNER/RUDOLF HOPPE (Hg.), Neutestamentliche Ämtermodelle im Kontext.

Institutionalisierungen

Die erste Phase innerhalb der Jerusalemer Gemeinde war eine Art eschatologischer Sammlung; es schließt sich eine Phase der ersten Institutionalisierungen an: Gruppen und Personen treten in den Vordergrund und festere Strukturen bilden sich heraus53. Zwei Personenkreise bzw. Gruppen spielen in der Anfangsgeschichte der Jerusalemer Gemeinde nach lukanischer Darstellung eine bedeutende Rolle, denn der Erhöhte erscheint den Aposteln (vgl. Apg 1,2), die nach lukanischer Darstellung mit den Zwölfen identisch sind (vgl. Apg 1,15–26).

Der Zwölferkreis

Die ‚Zwölf‘ vor Ostern

Der Zwölferkreis54 dürfte bereits durch Jesus von Nazareth eingesetzt worden sein55. Für seine Historizität sprechen vor allem vier Argumente: 1) Die nachösterliche Gemeinde wäre kaum zu der Aussage gekommen, Judas als ein Mitglied des engsten Jüngerkreises habe Jesus verraten (vgl. Mk 14,10.43par), wenn dies nicht geschichtliche Tatsache wäre56. 2) Der Zwölferkreis wird in der vorpaulinischen Tradition 1Kor 15,5 genannt, wonach Christus „dem Kephas erschien, dann den Zwölfen.“ Die ‚Zwölf‘ sind hier eine feste Institution, obwohl Judas nicht mehr dazugehört und Petrus eigens erwähnt wird. 3) Paulus unterscheidet in 1Kor 15,5.7 deutlich zwischen dem Zwölferkreis und den Aposteln; er weiß somit um seinen frühen Ursprung und seine besondere Funktion. 4) Der Zwölferkreis spielte nachösterlich keine erkennbare geschichtliche Rolle mehr; viel wichtiger werden die durch eine Erscheinung des Auferstandenen berufenen Apostel. Erst in späterer Zeit, bei Markus, Matthäus und Lukas und in der Johannesoffenbarung (Offb 21,14) findet sich die Identifizierung der Zwölf mit den Aposteln. Der Zwölferkreis dürfte in die vorösterliche Zeit zurückreichen und seine Bedeutung erschließt sich vor allem aus Lk 22,28.30Q: „Ihr, die ihr mir gefolgt seid, werdet auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten.“ Der Zwölferkreis hatte offenbar die Funktion, das Zwölfstämmevolk Israel zu repräsentieren; als Vorwegnahme der eschatologischen Ganzheit Israels, gleichsam in Analogie zum Gottesreich, das in Jesus jetzt schon verborgen anfängt. Der Zwölferkreis entspricht somit dem Gegenwartsaspekt des Gottesreichs, indem er bereits den Anfang der von Gott zu schaffenden Ganzheit Israels signalisiert.

Die ‚Zwölf‘ nach Ostern

Eine (begrenzte) nachösterliche Bedeutung des Zwölferkreises wird durch den Erscheinungsbericht 1Kor 15,5 nahegelegt: „dass er erschienen ist dem Kephas, danach den Zwölfen“. Zwar ist der Ort des Geschehens unsicher, da aber die Erscheinungen vor Kephas und vor den Zwölfen eng zusammengehören und Kephas seine Erscheinung in Galiläa erhielt (vgl. Mk 16,7), spricht viel für Galiläa als Ort der Erscheinung Jesu Christi vor den Zwölfen57. Petrus hätte dann nach der ihm zuteilgewordenen Erscheinung den Zwölferkreis in Galiläa neu konstituiert, der seinerseits mit einer Erscheinung gewürdigt wurde. Danach verlieren sich die Spuren des Zwölferkreises, denn es ist sehr zweifelhaft, ob die gesamte Gruppe nach Jerusalem zurückgekehrt ist. Gegen eine führende Rolle des Zwölferkreises in der Jerusalemer Gemeinde spricht vor allem, dass er nur zweimal in Erscheinung tritt: 1) in der Liste Apg 1,13 und der Nachwahl des Matthias (Apg 1,15–26); und 2) bei der Einsetzung des Siebenerkreises (Apg 6,2–7). Beide Texte spiegeln den Grundgedanken der lukanischen Ekklesiologie wider, wonach die zwölf Apostel das Bindeglied zwischen der Jesus-Zeit und der Zeit der Kirche darstellen. Deshalb ‚muss‘ der Zwölferkreis vollständig sein und nur die ‚Zwölf‘ können ein neues Gremium wie den Siebener-Kreis legitimieren (s.u. 5.5). 1Kor 15,5.7 zeigen hingegen sehr deutlich, dass die Zwölf entgegen der lukanischen Darstellung nicht identisch mit den Aposteln waren, denn hier wird zwischen den ‚Zwölf‘ und den Aposteln differenziert. Faktisch spielten nur Einzelpersonen aus dem Zwölferkreis (vor allem Petrus und der Zebedaide Johannes) in der Jerusalemer Gemeinde eine Rolle. Dieses Bild wird durch Paulus bestätigt, der bei seinem ersten Jerusalembesuch ca. 35 n.Chr. nach Gal 1,18f nur mit Kephas intensiven Kontakt hatte, „von den anderen Aposteln sah ich keinen außer Jakobus, den Bruder des Herrn.“ Wahrscheinlich kam dem Zwölferkreis nach Ostern nur kurz eine Bedeutung zu; Petrus sammelte ihn in Galiläa, dann verlieren sich die Spuren. Einige Mitglieder blieben in Galiläa, andere gingen nach Jerusalem. Die Apostelgeschichte unterstreicht dies indirekt, denn auch in ihrer Darstellung haben Einzelpersonen die Führung in der Jerusalemer Gemeinde inne. Nicht die Zwölf, sondern die Apostel sind nun von entscheidender Bedeutung.

Die Apostel

Der Apostelbegriff

Das Substantiv wird in der Profangräzität vor allem im Sinn von ‚Aussendung‘ im Kontext kriegerischer Handlungen gebraucht58. Es ist weder eine Amtsbezeichnung noch kommt es in festgelegten religiösen Kontexten vor. Wird es auf Personen bezogen, dann bedeutet es ebenso wie die Passivpartizipien von („senden“) und („senden/schicken“) ‚von jemandem zu jemandem gesandt zu sein‘ und hat auch hier keine geprägte Bedeutung59; das Spektrum reicht von bevollmächtigten Gesandten/Verhandlungsführern‘ bis hin zu ‚Boten/Übermittlern‘. In der Septuaginta kann die Berufung und Sendung von Propheten mit verbunden werden (vgl. Jes 6,8 u. ö.); zudem verkündet der gesandte Prophet nach Jes 61,1f den Armen ‚gute Botschaft‘ (). Aber auch Epiktet verwendet das Verb mehrfach in einem philosophisch-religiösen Zusammenhang: Der Kyniker ist als Botschafter des Guten und Wahren von Zeus gesandt60. Das früheste Christentum nahm den freien Begriff auf und prägte ihn (wahrscheinlich vom Verb her) inhaltlich neu61. Die Vorstellung eines ‚Gesandten‘ wird nun ausschließlich auf Personen bezogen und es entwickelten sich verschiedene Konzepte62, von denen zwei besonders profiliert sind: die eine Konzeption wird von Lukas überliefert, die andere repräsentiert vor allem Paulus.

 

Das lukanische Konzept

Die zwölf Apostel

Lukas verbindet die ‚Zwölf‘ exklusiv mit ‚den Aposteln‘; für ihn sind die zwölf Apostel das Urbild der Kirche, denn sie bezeugen den Weg des Irdischen (Lk 6,13: „Und als es Tag wurde, rief er seine Jünger herbei und wählte zwölf von ihnen aus, die er auch Apostel nannte“), sie sind die Repräsentanten Israels (Lk 22,30), an sie ergeht der Sendungsauftrag (Lk 24,47), sie werden zu Augenzeugen von Himmelfahrt und Erhöhung (Lk 24,48; Apg 1,21f) und ihnen gilt die Geistsendung (Lk 24,49; Apg 1,8)63. Die zwölf Apostel sind somit die hervorgehobenen Zeugen des Christusgeschehens und die entscheidenden Traditionsträger. Sie repräsentieren für Lukas gewissermaßen das vollendete Israel, indem sie die Kontinuität zwischen der Zeit Jesu und der sich bildenden Kirche darstellen. In diesen Funktionen können sie keine Nachfolger haben, weil sie historisch und theologisch einmalige Garanten der Jesusüberlieferung und Prototypen kirchlicher Amtsträger sind. Deshalb kann nach Apg 1,21f nur in diesen Kreis aufgenommen werden, „einer von den Männern, die mit uns zusammen waren während der ganzen Zeit, da der Herr bei uns ein- und ausging, angefangen von der Taufe des Johannes bis zu dem Tage, da er von uns hinweggenommen ward.“ Matthias erfüllt die beiden Kriterien der durchgängigen vor- und nachösterlichen Augenzeugenschaft und wird deshalb (vom Geist) für dieses Amt bestimmt. Offenkundig dient die lk. Konzeption der zwölf Apostel dazu, das in Lukas 1,1–4 entworfene Bild der sicheren Unterweisung der Jesusüberlieferung zu sichern. Um dies zu erreichen, setzt Lukas den vorösterlichen Jüngerkreis faktisch mit den ‚Zwölfen‘ gleich und identifiziert die ‚Zwölf‘ mit dem nachösterlichen Kreis der Apostel. Die zwölf Apostel bringen nachösterlich die Jesusüberlieferung in die missionarische Verkündigung ein (Apg 2,22f; 4,10ff; 6,4) und machen sie zur Grundlage der Jerusalemer Gemeinde, von der es in Apg 2,42 heißt: „sie blieben bei der Lehre der Apostel“. Im Rahmen dieser Konzeption kann Paulus für Lukas kein Apostel sein, weil er als nachösterlich Berufener (Apg 9,1–19) kein Ursprungsträger der Jesusüberlieferung ist64. Paulus wird so einerseits den zwölf Aposteln heilsgeschichtlich nachgeordnet, andererseits ist er aber wie die Apostel ‚Zeuge‘ des Christusgeschehens (vgl. Apg 20,24; 22,15; 23,11; 26,16; 28,23) und übertrifft sie in seiner Wirkung bei weitem, wie vor allem der zweite Teil der Apostelgeschichte zeigt.

Das paulinische Konzept

Die Apostel als Beauftragte des Auferstandenen

Während Lukas den Apostelbegriff gleichermaßen an das Wirken des irdischen und auferstandenen Jesus Christus bindet, findet sich vor allem in den paulinischen Briefen eine andere Konzeption65: Hier ist deutlich eine Erscheinung des Auferstandenen und die damit verbundene Berufung/Sendung die entscheidende, wenn auch nicht alleinige Legitimation für das Apostelamt. Besonders 1Kor 9,1; 15,8–11; Gal 1,16 legen eine solche Interpretation nahe, wobei das „zuletzt aber von allen“ in 1Kor 15,8 darauf hinweist, dass Paulus sich als letzter, wirklich legitimierter Apostel verstand. Speziell in den Gemeinden, in denen sein Apostelamt bestritten wurde (Korinth, Galatien), verweist Paulus auf seine Autorität als von Gott bzw. Christus berufener Apostel (vgl. 1Kor 1,1; 2Kor 1,1; Gal 1,1)66. Eine kaum zu überbietende heilsgeschichtliche Dimension bekommt das paulinische Apostolat in Gal 1,15f; Röm 1,1, wo er von seiner (vorzeitlichen) Aussonderung durch Gott für den Evangeliumsdienst spricht (vgl. auch Röm 11,13: „ich bin Apostel der Völker“). Das paulinische Apostolat hat göttliche Autorität und kann deshalb gegenüber den Gemeinden diese Autorität auch einfordern (vgl. 1Thess 2,7), es geht aber darin nicht auf. Nicht nur Berufung und Sendung legitimieren bei Paulus auf Dauer das Apostelamt, sondern auch die Fähigkeit des Apostels, Gemeinden zu gründen und das Evangelium als Norm der Gnade in den Gemeinden überzeugend zu repräsentieren (vgl. 2Kor 10,13–18), wodurch der Apostel selbst zur Norm wird (vgl. 1Thess 1,6; 1Kor 4,16; 11,1; Phil 3,17). Er verkörpert in seinem Auftreten und mit seiner Arbeit die Knechtsgestalt des Evangeliums (vgl. 2Kor 4,7–18), in der sich die Freiheit des Apostels realisiert (1Kor 9,19), denn der Verzicht auf den ihm eigentlich zustehenden Unterhalt (vgl. 1Kor 9,14) dient allein der ungehinderten Verbreitung des Evangeliums. Allerdings erkennt Paulus ausdrücklich an, dass einem Apostel die Unterstützung durch die Gemeinde zusteht und führt dieses Recht auf ein Wort des Herrn zurück (vgl. 1Kor 9,14 mit Lk 10,7Q)67. Sein Verzicht auf materielle Unterstützung durch die Korinther (vgl. 1Kor 9,12.15.18) sichert seine eigene theologische Unabhängigkeit (vgl. 1Kor 9,19–23) und demonstriert seine theologischen Maßstäbe: Gottes Kraft ist in den Schwachen mächtig (vgl. 2Kor 13,3.4). Auch Machttaten gehören für Paulus zum Apostolat Jesu Christi dazu; in Korinth geschahen „Zeichen und Wunder“ (2Kor 12,12: )68, „in erster Linie Krankenheilungen, daneben Bekehrungen mit besonderen Begleitumständen, eindrucksvolles Auftreten gegenüber Ungläubigen, Glossolalie und andere pneumatische Zustände, Strafwunder in und außerhalb der Gemeinde.“69

Bei Paulus gründen Berufung und Sendung exklusiv im Ostergeschehen; daneben treten als Kennzeichen des Apostolats die Gründungs-, Leitungs- und Begleitungskompetenz. Die besondere Befähigung des Paulus liegt darin, nach der Gründungspredigt und dem Gründungsaufenthalt durch Mitarbeiter und Briefe bleibend präsent zu sein70. Das Unterhaltsrecht und die Legitimation durch Wunder erkennt Paulus als Zeichen des Apostels ebenfalls an, praktiziert sie aber sehr zurückhaltend. Für ihn ist vor allem die Existenz seiner Gemeinden das Siegel seines Apostolats und sein Ruhm im Gericht (vgl. 1Thess 2,19f; 1Kor 9,2; 2Kor 3,2).

Weitere Apostelkonzeptionen

Weder das lukanische noch das paulinische Apostelkonzept haben sich vollständig durchgesetzt71, sondern vor, neben und nach diesen Konzeptionen gab es eigenständige und/oder rivalisierende Modelle. Das Apostelamt konzentrierte sich in der Frühzeit der neuen Bewegung auf Jerusalem (vgl. 1Kor 15,7; Gal 1,17.19), lässt sich aber keineswegs darauf beschränken. Paulus selbst gibt mehrfach zu erkennen, dass es vor und neben ihm (über Kephas, die ‚Zwölf‘ und den durch eine Erscheinung [vgl. 1Kor 15,7; ferner Gal 1,19] und seine familiäre Verbindung zu Jesus besonders legitimierten Jakobus hinaus) weitere Apostel gab (vgl. 1Kor 9,5: „wie die anderen Apostel“; 1Kor 12,28: „denn erstens hat Gott eingesetzt Apostel“; 15,7: Christus erschien „danach allen Aposteln“; Gal 1,17: „die vor mir Apostel waren“; 1,19: „von den anderen Aposteln“).

Andronikus und Junia

Hervorzuheben ist das in Röm 16,7 erwähnte Paar Andronikus und Junia72: „Grüßt Andronikus und Junia, meine Stammverwandten und Mitgefangenen, die unter den Aposteln berühmt sind und schon vor mir in Christus waren.“ Bei Junia handelt es sich um eine Frau, wahrscheinlich um eine freigelassene Sklavin; ebenso dürfte Andronikus ein Freigelassener gewesen sein73. Da sie schon vor Paulus Apostel waren, müssen sie sich um 31/32 n.Chr. der neuen Bewegung der Christusgläubigen angeschlossen haben. Als Ort dafür kommt nur Jerusalem infrage, d.h. sie waren als geborene Juden Mitglieder der Jerusalemer Gemeinde. Sie könnten aus Rom eingewandert sein (vgl. Apg 2,10), gehörten vielleicht den Hellenisten an und arbeiteten dann eine Zeitlang mit Paulus zusammen, bevor sie schließlich wieder nach Rom zurückkehrten. Paulus spricht in 2Kor 11,23 von mehreren Gefangenschaften, so dass der Ort ihrer Zusammenarbeit und auch ihrer gemeinsamen Gefangenschaft nicht näher bestimmt werden können. Ebensowenig lässt sich die Frage sicher beantworten, wodurch Andronikus und Junia zu Aposteln wurden. Sie könnten Zeugen einer Ostererscheinung gewesen sein (vgl. 1Kor 15,6–7) oder aber als Gemeindegesandte gearbeitet haben (vgl. in 2Kor 8,23; Phil 2,25; Apg 14,4.14). Allerdings spricht der frühe Zeitpunkt ihres Apostolats für eine Erscheinung des Auferstandenen. Festzuhalten bleibt: Bereits vor Paulus war eine Frau Apostel; ein historisches Faktum, das sich bestens in die hervorgehobene Stellung von Frauen in der Anfangsphase des frühen Christentums insgesamt und der paulinischen Mission im Speziellen einfügt (s.u. 8.3).