Die ersten 100 Jahre des Christentums 30-130 n. Chr.

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16Gegen MARTIN HENGEL, Das früheste Christentum als eine jüdische messianische und universalistische Bewegung, ThBeitr 28 (1997), (197–210) 198: „Was an ‚paganen Einflüssen‘ im Urchristentum vermutet wurde, kann durchweg auf jüdische Vermittlung zurückgehen. Nirgendwo lässt sich eine direkte bleibende Beeinflussung durch heidnische Kulte oder nichtjüdisches Denken nachweisen. Was man im Neuen Testament gemeinhin als ‚hellenistisch‘ bezeichnet, stammt in der Regel aus jüdischen Quellen, die sich freilich der ‚religiösen Koine‘ der hellenistischen Zeit weder entziehen wollten noch konnten.“

17Vgl. ROLAND BAUMGARTEN, Heiliges Wort und Heilige Schrift bei den Griechen, Tübingen 1998, 223: „Es ist kein umfassendes Bemühen der Griechen erkennbar, tatsächlich altes religiöses Traditionsgut systematisch zu verschriften.“

18Die Gründungslegende der griechischen Religion überliefert Herodot (ca. 484–425 v.Chr.): „Hesiod und Homer haben den Stammbaum der Götter in Griechenland geschaffen und ihnen ihre Beinamen gegeben, die Ämter und Ehren unter sie verteilt und ihre Gestalt geprägt“ (Historien II 53,2). Zugleich findet sich aber in der Kritik der Anthropomorphismen der homerischen Götterwelt schon früh der Gedanke, dass es eigentlich nur ‚einen‘ Gott unter den Göttern geben könne; vgl. Xenophanes (ca. 570–475 v.Chr.) Fr. B 23 (Mansfeld I, 224): „Ein einziger Gott ist unter den Göttern und Menschen der Größte“ ().

19Vgl. dazu WALTER F. OTTO, Die Götter Griechenlands, Frankfurt 92002; zu den Unterschieden zwischen dem griechischen und dem römischen Polytheismus vgl. MARTIN EBNER, Die Stadt als Lebensraum der ersten Christen, 120–122.

20Vgl. WALTER BURKERT, Art. Griechische Religion, 238ff.

21Homer, Odyssee 17,485f vgl. ferner Homer, Ilias 2,167–172; 5.121–132; 15.236–238; Homer, Odyssee 7,199–210; Euripides, Bacchae 1–4.43–54; Plato, Sophista 216a–b; Diodorus Siculus I 12,9–10); Dio Chrysostomus, Orationes 30,27: „Solange nun das Leben noch neu gegründet war, besuchten uns die Götter in eigener Person und sandten aus eigener Mitte Führer, eine Art Statthalter, die sich um uns kümmern sollten, zum Beispiel Herakles, Dionysos, Perseus und all die anderen, die, wie man erzählt, als Söhne oder Nachfahren von Göttern unter uns weilten.“

22Vgl. Plato, Protagoras 322c–d.

23Vgl. Plato, Cratylus 398c.d, wo Sokrates sagt: „Weißt du nicht, dass die Heroen Halbgötter sind ()? Also sind sie alle entstanden dadurch, dass Eros entweder einen Gott einer Sterblichen oder eine Göttin einem Sterblichen zuführte“; zur Sache vgl. WALTER BURKERT, Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, 311–329.

24Vgl. Isokrates, Orationes 1,50; Epiktet, Dissertationes II 16,44; Enchiridion 15 (Diogenes und Herakles sind wegen ihres vorbildhaften Charakters Mitregenten der Götter „und heißen darum mit Recht göttlieh“).

25Ovid, Fasti II 35–37.

26Vgl. Plato, Leges IV 716d: „…dass für einen guten Menschen das Opfern und der ständige Verkehr mit den Göttern durch Gebete, Weihgeschenke und alle Formen der Gottesverehrung das schönste und beste und wirksamste Mittel zu einem glücklichen Leben und ihm daher auch ganz besonders angemessen ist.“

27Vgl. dazu WALTER BURKERT, Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, 93–107.

28Vgl. a.a.O., 108–121.

29Zum architektonischen Programm vgl. GOTTFRIED GRUBEN, Griechische Tempel und Heiligtümer, Darmstadt 52001; zu den theologischen Dimensionen vgl. WALTER BURKERT, Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, 135–150.

30Zur fundamentalen Funktion der öffentlichen religiösen Feste und Prozessionen vgl. WALTER BURKERT, Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, 157–187; JEAN-MARIE ANDRÉ, Griechische Feste, Römische Spiele, Leipzig 2002.

31Plutarch, Moralia 116C.D gruppiert seine Philosophie um die zwei zentralen Inschriften von Delphi: „‚Erkenne dich selbst‘ und ‚übertreibe Nichts‘ () … In der Erkenntnis seiner selbst liegt es, Nichts zu übertreiben, und darin eben liegt wiederum die Selbsterkenntnis.“

32Vgl. hier MARTIN EBNER, Die Stadt als Lebensraum der Christen, 306–328.

33Vgl. dazu FRANK KOLB, Rom (s.u. 3.4.1), 27–114.

34Vgl. Cicero, De Legibus II 27: „Außerdem ist das heilige Brauchtum der Familie und der Vorfahren zu erhalten.“

35Vgl. Cicero, De Natura Deorum 2,72: „Die hingegen, welche alles, was zur Götterverehrung gehörte, sorgfältig bedachten und gewissermaßen immer wieder durchgingen (relegerent), wurden, von relegere abgeleitet, als religiös bezeichnet“. Außerdem spricht er von ‚religiösen Normen und Vorschriften‘ und von religiösen Opfern, Gebräuchen und Zeremonien (De Natura Deorum 2,8: „ … religione, id est cultu deorum = hinsichtlich der Religion, d. h. der Kult/die Verehrung für die Götter“; 3,5: Opfer, Interpretation des Vogelfluges und Weissagen als Grundlagen der römischen Religion).

36Cicero, De imperio Cn. Pompei 60; vgl. ferner Cicero, De Legibus II 25.26.

37Vgl. Valerius Maximus, Facta et dicta memorabilia I 1, wo als Kennzeichen der römischen Religion aufgezählt werden: „Ebenfalls nach altem Brauch bedient man sich bei der Religionsausübung folgender Formen: des Gebets … des Gelübdes … der Danksagung … der Bitte um günstige Vorzeichen … des Opfers …“

38Einführungen bzw. Überblicke vermitteln: FRANZ CUMONT, Die orientalischen Religionen im römischen Heidentum, Darmstadt 71975 (= 31931); WALTER BURKERT, Antike Mysterien, München 21991; DIETER ZELLER, Art. Mysterien/Mysterienreligionen, TRE 23, Berlin/New York 1994, 504–526; HANS-JOSEF KLAUCK, Umwelt des Urchristentums I, 77–128; HANS KLOFT, Mysterienkulte der Antike, München 1999; MARION GIEBEL, Das Geheimnis der Mysterien, Düsseldorf 32003; MARTIN EBNER, Die Stadt als Lebensraum der ersten Christen, 236–273; CHRISTOPH AUFFAHRT, Art. Mysterien, RAC 25 (2013), 422-471. Bilder zu den Heiligtümern der Mysterienkulte und ihren Riten finden sich bei DIETRICH-ALEX KOCH, Bilder aus der Welt des Urchristentums, 224–249.

39Eine Ausnahme bildet lediglich der Roman Metamorphosen von Apuleius (verfasst gegen Ende des 2. Jh. n.Chr., allerdings ältere Stoffe variierend), wo in Buch XI eine Isis-Weihe in Korinth geschildert wird. Den schlechten Ruf der Mysterienkulte dokumentiert Philo, De Specialibus Legibus I 319f, der sie der Finsternis zuordnet und den Juden die Teilnahme an Weihen verbietet, denn „beides, das Lehren wie das Erlernen von Mysterien, ist keine geringe Sünde.“

40Ich folge hier weitgehend CARSTEN COLPE, Mithra-Verehrung, Mithras-Kult und die Existenz iranischer Mysterien, in: John R. Hinnels (Hg.), Mithraic Studies II, Manchester 1975, 378–405.

41Vgl. hierzu MARION GIEBEL, Das Geheimnis der Mysterien, 17–53.

42Vgl. WALTER BURKERT, Griechische Religion, 249–257.

43Vgl. dazu RENATE SCHLESIER/AGNES SCHWARZMAIER (Hg.), Dionysos – Verwandlung und Ekstase, Regensburg 2008; ferner REINHOLD MERKELBACH, Die Hirten des Dionysos. Die Dionysos-Mysterien der römischen Kaiserzeit und der bukolische Roman des Longus, Stuttgart 1988, der die umfangreichen Dionysos-Feste und Mysterien der Kaiserzeit darstellt. Texte zu Dionysos und seinem Kult finden sich in: NEUER WETTSTEIN I/2, 112–118.

44Vgl. zwei thessalische Goldlamellen zu Röm 6,3f in: NEUER WETTSTEIN II/1, 122f; ferner FRITZ GRAF/SARAH ILES JOHNSTON, Ritual Texts for the Afterlife. Orpheus and the Bacchic Gold Tablets, New York 2007. Plutarch berichtet z.B. in Moralia 611D–F über Jenseitshoffnungen des Dionysos-Kultes, in den er eingeweiht war.

45Vgl. hier REINHOLD MERKELBACH, Isis regina – Zeus Sarapis, Stuttgart/Leipzig 1995.

46Die Bedeutung des Isis-Kultes im öffentlichen Leben von Pompeii zeigt sich z.B. darin, dass nach dem Erdbeben 62 n.Chr. der Isis-Tempel schneller als alle anderen Tempel der Stadt wiedererrichtet wurde; vgl. ARNO HÜTTEMANN (Hg.), Pompejanische Inschriften, Stuttgart 2010, 78–80.

47Der wichtigste Text ist Plutarch, Über Isis und Osiris (= Drei religionsphilosophische Schriften, 135–273).

48Apuleius, Metamorphosen XI 23,8. Bei Firmicus Maternus, De Errore Profanorum Religionum 22, findet sich der Ausspruch eines Isispriesters: „Seid guten Mutes, ihr Mysten; da der Gott gerettet ist, wird auch euch Rettung von den Mühen zuteil werden“ ().

49So die Gebetsanrede in Apuleius, Metamorphoses II 1.

50Vgl. Apuleius, Metamorphoses XI 6,6: „Doch ein Leben voll Glück, ein Leben voll Ruhm wartet auf dich unter meiner Obhut. Und ist einst die Frist deiner Zeitlichkeit abgelaufen und bist du zur Unterwelt hinabgestiegen: auch dort in der unteren Halbkugel werde ich, wie du mich siehst, der Höllenfinsternis leuchten und dem Totenpalast gebieten … .“

51Vgl. Apuleius, Metamorphoses XI 24.

52Davon handelt z.B. die Isis-Aretalogie von Kyme 1–65, entstanden im 1. oder 2. Jh. n.Chr. (= NEUER WETTSTEIN I/2, 370f).

53Plutarch, De Iside et Osiride 76.

54Vgl. grundlegend: MAARTEN J. VERMASEREN, Cybele and Attis: The Myth and the Cult, London 1977.

55Zur Geschichte und den Wandlungen des Kultes vgl. REINHOLD MERKELBACH, Mithras, Meisenheim 1984; MANFRED CLAUSS, Mithras, Kult und Mysterium, Darmstadt 2012.

56Vgl. MANFRED CLAUSS, Mithras, 14–18, der eine direkte Kontinuität zwischen den iranischen Vorstellungen und dem römischen Mithras-Kult bestreitet.

 

57Vgl. dazu MANFRED CLAUSS, Mithras, 139–147.

58Vgl. Seneca, Epistulae 20,2: „handeln lehrt die Philosophie, nicht reden“; ferner Musonius, Dissertationes 3, wonach nicht nur die Männer danach suchen sollen, „wie sie ein sittliches Leben führen, was gleichbedeutend mit Philosophie ist“.

59Vgl. dazu PIERRE HADOT, Philosophie als Lebensform, Frankfurt 22005; HEINRICH NIEHUES-PRÖBSTING, Die antike Philosophie, 142–219; GUSTAVE BARDY, Menschen werden Christen, 17-98.

60Alle großen Denker im zeitlichen Umfeld des Neuen Testaments waren Theo-logen (z.B. Cicero, Philo, Seneca, Epiktet, Plutarch, Dio Chrysostomus). Dies ist nicht verwunderlich, denn jedes bedeutende System der griechisch-römischen Philosophie gipfelt in einer Theo-logie; vgl. hier WERNER JAEGER, Die Theologie der frühen griechischen Denker, Darmstadt 1964; WILHELM WEISCHEDEL, Der Gott der Philosophen I, München 21985, 39–69; HANS JÜRGEN VERWEYEN, Philosophie und Theologie. Vom Mythos zum Logos zum Mythos, Darmstadt 2005, 39–127.

61Dio Chrysostomus, Orationes 12,47.

62Vgl. KLAUS DÖRING, Exemplum Socratis, hermes.E 42, Wiesbaden 1979.

63Vgl. z.B. Xenophon, Apologia 16, wo Sokrates fragt: „Wer von den Menschen ist so frei wie ich, da ich von niemand Geld oder Lohn nehme?“

64Zu Sokrates vgl. KLAUS DÖRING, Sokrates, in: Die Philosophie der Antike 2/1, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1998, 141–178.

65Vgl. zum Kynismus DONALD R. DUDLEY, A History of Cynicism, Hildesheim 1967 (=1937); R. BRACHT BRANHAM/MARIE-ODILE GOULET-CAZÉ (Hg.), The Cynics. The Cynic Movement in Antiquity and Its Legacy, Berkeley 1996; KLAUS DÖRING, Antisthenes, Diogenes und die Kyniker vor Christi Geburt, in: Die Philosophie der Antike 2/1, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1998, 267–321; GEORG LUCK, Die Weisheit der Hunde (Einführung und Textsammlung); MARIE-ODILE GOULET-CAZÉ, Art. Kynismus, RAC 22, Stuttgart 2008, 631–687; DIES., Kynismus und Christentum in der Antike, NTOA 113, Göttingen 2016.

66Bemerkenswert ist, dass berühmte Kyniker aus Gadara im Ostjordanland südlich des Sees Genezareth (vgl. Mk 5,1–20; Mt 8,28–34) stammen; vgl. Menippos (ca. 350–270 v.Chr.), Meleagros (Schaffenshöhepunkt um 100 v.Chr.) und Oinomaos von Gadara (2. Jh. n.Chr.).

67Vgl. exemplarisch Diogenes Laertius 6,87f (Krates verkauft seinen Besitz und verschenkt ihn).

68Diogenes Laertius 6,50: „Geldgier ist die Heimat aller Übel.“

69Ehe und Kinder hindern den Kyniker an seinem eigentlichen Auftrag, Kundschafter und Herold der Gottheit unter den Menschen zu sein (vgl. Epiktet, Dissertationes III 67–82).

70Vgl. dazu Diogenes Laertius 6,1.4. Zahlreiche Kyniker waren Sklaven (z.B. Epiktet) und kamen nicht aus den großen kulturellen Zentren (z.B. Menippos aus Gadara im Ostjordanland).

71Vgl. dazu die Darstellungen bei DIETER NESTLE, Eleutheria. Studien zum Wesen der Freiheit bei den Griechen und im Neuen Testament I: Die Griechen, HUTh 6, Tübingen 1967; DERS., Art. Freiheit, RAC 8, Stuttgart 1972, 269–306; MAX POHLENZ, Griechische Freiheit, Heidelberg 1955; MAXIMILIAN FORSCHNER, Die stoische Ethik, Darmstadt 21995, 104–113.

72Epiktet, Dissertationes I, 9,1 überliefert diese Aussage für Sokrates.

73Vgl. auch Diogenes Laertius 6,38.72.98.

74Vgl. Dio Chrysostomus, Orationes 32,9: „Dann gibt es in der Stadt eine nicht unbedeutende Zahl von sogenannten Kynikern, und wie bei allem anderen ist auch bei ihnen der Zulauf gewaltig – ein gemeines Bastardgeschlecht von Menschen, die sozusagen nichts wissen und nichts zum Leben haben. An Kreuzungen, engen Winkeln und Tempeltüren sammeln sie Straßenjungen, Seeleute und dergleichen Volk um sich und machen ihnen etwas vor, reißen eine Posse und einen Witz nach dem anderen und tischen ihnen bekannte Antworten auf, die auf dem Markt zu haben sind.“

75Epiktet, Dissertationes III 22, ist eine Programmschrift über den wahren Kynismus (vgl. dazu MARGARETHE BILLERBECK [Hg.], Epiktet: Vom Kynismus, Leiden 1978); vgl. auch Epiktet, Dissertationes IV 8,30f: „Denn solch ein Mann ist der echte Kyniker, den Zeus des Zepters und des Diadems gewürdigt hat; der darf sagen: Damit ihr sehet, ihr Menschen, dass ihr die Glückseligkeit und Gemütsruhe nicht suchet, wo sie ist, sondern wo sie nicht ist, siehe, so bin ich euch von Gott als Vorbild gesendet worden. Ich habe weder Haus noch Habe, weder Weib noch Kinder, nicht einmal ein Lager oder einen Rock oder eigenes Geschirr, und doch schauet, wie gesund ich bin.“

76Vgl. hierzu WALTER L. LIEFELD, The Wandering Preacher as a Social Figure in the Roman Empire, Ann Arbor 1967.

77Vgl. dazu MARGARETHE BILLERBECK, Der Kyniker Demetrius. Ein Beitrag zur Geschichte der frühkaiserlichen Popularphilosophie, PhAnt 36, Leiden 1979.

78Zur Stoa vgl. MAX POHLENZ, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung I. II, Göttingen 71992.61991; PETER STEINMETZ, Die Stoa, in: Die Philosophie der Antike 4/2, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1994, 490–716; MALTE HOSSENFELDER, Die Philosophie der Antike, 44–99. Textsammlungen: MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 63–162; ARTHUR A. LONG/DAVID N. SEDLEY, Die hellenistischen Philosophen, 183–522; WOLFGANG WEINKAUF (Hg.), Die Philosophie der Stoa. Ausgewählte Texte, Stuttgart 2001; RAINER NICKEL (Hg.), Stoa und Stoiker I.II, Düsseldorf 2008; STEFAN DIENSTBECK, Die Theologie der Stoa, Berlin 2015.

79Cicero (106–43 v.Chr.) war kein stoischer Schulphilosoph, wohl aber ein skeptischer Sympathisant und vor allem wichtiger Tradent stoischer Gedanken.

80Vgl. Maximilian Forschner, Die Philosophie der Stoa, 10: „In der neueren Stoaforschung findet allmählich die Einsicht allgemeine Zustimmung, dass die Philosophie der Stoa in der (naturphilosophischpantheistischen) Theologie ihre geistige Mitte hat.“

81Cicero, De Natura Deorum I 39; Chrysipp sagt nach Diogenes Laertius VII 135: „Gott ist Einheit, Vernunft, Schicksalsnotwendigkeit, Zeus und habe auch noch viele andere Namen“ (). Anfangs nur an sich seiend, verwandle er die gesamte Substanz über die Luft in Wasser. Und wie der Keim im Samen enthalten ist, so verbleibe auch er als produktive Vernunftskraft () des Kosmos im Feuchten und befähigt durch sich selbst die Natur zu ihren ununterbrochenen Schöpfungen.“ Aētios sagt über Gott, „auch sei er ein Atemstrom, der durch die ganze Welt hindurch zieht und je nach der Materie, durch die er durchkommt, wechselnde Bezeichnungen annimmt“ (SVF 2,1027).

82Vgl. Cicero, De finibus III 31: „Das höchste Gut besteht darin, im Leben das Wissen um die natürlichen Gegebenheiten anzuwenden, indem man sich für das entscheidet, was naturgemäß ist, und das verwirft, was ihr zuwiderläuft, das heißt in Harmonie und Übereinstimmung mit der Natur zu leben“; Seneca, De Vita beata 3: „Bei alledem – darin sind sich ja sämtliche Stoiker einig – folge ich der Natur. Von ihr nicht abzuweichen und sich von ihrem Gesetz, von ihrem Vorbild leiten zu lassen, das ist Weisheit. Glücklich ist also ein Leben, das seiner natürlichen Bestimmung entspricht.“

83Zur komplexen stoischen Affektenlehre vgl. MAXIMILIAN FORSCHNER, Die stoische Ethik, 114–141.

84„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen und Urteile über die Dinge. So ist zum Beispiel der Tod nichts Furchtbares – sonst hätte er auch dem Sokrates so erscheinen müssen – sondern nur die Meinung, er sei etwas Furchtbares, das ist das Furchtbare“ (Epiktet, Enchiridion 5).

85SVF 3,378 (zitiert nach: MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 81; weitere Textbeispiele: a.a.O., 80–96).

86Vgl. Diogenes Laertius 7,113: „Die Begierde ist ein unvernünftiges Streben. Darunter werden subsumiert Verlangen, Haß, Ehrgeiz, Wut, Liebe, Zorn, Jähzorn.“

87Vgl. Zenon bei Diogenes Laertius 7,125: = ‚alles gehört den Weisen‘. ferner Cicero, Paradoxa Stoicorum 33 („Nur der Weise ist frei, und jeder Dummkopf ist ein Sklave“); Epiktet, Dissertationes III 22,49.63.95; Seneca, De Beneficiis VII 2,5.

88Zu Epiktet vgl. ARTHUR A. LONG, Epictetus. A Stoic and Socratic Guide to Life, Oxford 2002; UDO SCHNELLE, Paulus und Epiktet − zwei ethische Modelle, in: Jenseits von Indikativ und Imperativ, hg. v. Friedrich Wilhelm Horn/Ruben Zimmermann, WUNT 238, Tübingen 2009, 137–158; Epiktet, Was ist wahre Freiheit, hg. v. Samuel Vollenweider u.a., Tübingen 2013.

89„Meine Beine kannst du in den Stock legen, aber meinen freien Willen/freie Selbstbestimmung () kann selbst Zeus nicht überwinden“ (Dissertationes I 1,24).

90Enchiridion 53,4 (nach Platon, Apologie 30c–d).

91So wird der Stoiker Stilpon gefragt, was ihm nach der Zerstörung seiner Heimatstadt und dem Verlust seiner Frau und Kinder noch geblieben sei: „All das Meine ist bei mir: Gerechtigkeit, Tugend, Klugheit und eben dies: Nichts als einen Wert anzusehen, was entrissen werden kann“ (Seneca, Epistulae 9,19).

92Vgl. Epiktet, Dissertationes IV 9,1–3.

93Epiktet, Dissertationes II 1,21.

94Zu Epikur vgl. MALTE HOSSENFELDER, Epikur, München 32006; MICHAEL ERLER, Epikur, in: Die Philosophie der Antike 4/1, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1994, 29–202. Textausgaben: HANS-WOLFGANG KRAUTZ (Hg.), Epikur. Briefe, Sprüche, Werkfragmente, Stuttgart 1993; ARTHUR A. LONG/DAVID N. SEDLEY, Die hellenistischen Philosophen, 29–182; RAINER NICKEL, Epikur. Wege zum Glück, Düsseldorf 2003; CHRISTOF RAPP (Hg.), Epikur. Ausgewählte Schriften, Stuttgart 2010.

95Porphyrios, Ad Marcellam 31 (zitiert nach Rainer Nickel, Epikur, 69).

96Vgl. Epikur, Herodot 76: „Ferner: man darf auch bei den Himmelserscheinungen nicht annehmen, Bewegung, Richtungswechsel, Verfinsterung, Aufgang und Untergang und die ihnen zugeordneten Vorgänge würden von irgendeinem Wesen gelenkt, das sie einrichtet oder eingerichtet hat und zugleich auch noch die volle Glückseligkeit verbunden mit Unvergänglichkeit besitzen kann.“

97Cicero, De Natura Deorum I, 51.

98Vgl. Cicero, De Natura Deorum I 95.121; Diogenes Laertius 10,76.77.

99Vgl. auch Diogenes Laertius 10,123, wo Epikur seine Schüler auffordert, sich eine zutreffende Vorstellung über Gott zu machen: „Erstens halte Gott für ein unvergängliches und glückseliges Wesen, entsprechend der gemeinhin gültigen Gottesvorstellung, und dichte ihm nichts an, was entweder mit seiner Unvergänglichkeit unverträglich ist oder mit seiner Glückseligkeit nicht in Einklang steht ...“

100Vgl. Epikur, Menoikeus 131f: „Wenn wir also sagen, die Lust sei das Ziel, meinen wir damit nicht die Lüste der Hemmungslosen und jene, die im Genuß bestehen, … sondern ein nüchterner Verstand, der die Gründe für jedes Wählen und Meiden aufspürt und die bloßen Vermutungen vertreibt, von denen aus die häufigste Erschütterung auf die Seelen übergreift.“

101Texte bei HANS-WOLFGANG KRAUTZ (Hg.), Epikur, 66–79.

102Zum Skeptizismus vgl. MALTE HOSSENFELDER, Die Philosophie der Antike 3, 147–182; WOLDEMAR GÖRLER, ÄLTERER Pyrrhonismus. Jüngere Akademie. Antiochos aus Askalon, in: Die Philosophie der Antike 4/2, hg. v. Hellmut Flashar, Basel 1994, 717–1168. Textsammlung: MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 287–369; ARTHUR A. LONG/DAVID N. SEDLEY, Die hellenistischen Philosophen, 13–27.559–582; FRIEDO RICKEN, Antike Skeptiker, München 1994.

103Sextus Empiricus, Pyrrhoneae Hypotyposes 23 (zitiert nach Malte Hossenfelder, Antike Glückslehren, 307f).

104Sextus Empiricus, Pyrrhoneae Hypotyposes 4 (zitiert nach Malte Hossenfelder, a.a.O., 303).

105Vgl. MALTE HOSSENFELDER, Antike Glückslehren, 292.

106Sextus Empiricus, Adversus Mathematicos 7,87f (zitiert nach ARTHUR A. LONG/DAVID N. SEDLEY, Die hellenistischen Philosophen, 14).

107Plato (ca. 427–347 v.Chr.) gründete um 385 v.Chr. die Ältere Akademie, die bis ca. 268 v.Chr. existierte; der Mittelplatonismus umfasst den Zeitraum von ca. 80 v.Chr. – ca. 220 n.Chr.; der Neuplatonismus die Zeit von ca. 240–550 n.Chr.

108Vgl. dazu: HANS JOACHIM KRÄMER, Platonismus und hellenistische Philosophie, Berlin 1971; CLEMENS ZINTZEN (Hg.), Der Mittelplatonismus, Darmstadt 1981.

109Zum platonischen Verständnis der Götter/Gottes vgl. MICHAEL ERLER, Platon. Die Philosophie der Zum platonischen VersAntike 2/2, Basel 2007, 464–473.

 

110Vgl. MICHAEL ERLER, Platon, 472: „Ein wesentliches Kennzeichen platonischer Theologie ist die Ablehnung einer Nähe Gottes zu den Menschen. Göttliches ist unverfügbar und entzieht sich menschlicher Erkenntnis.“

111Zur platonischen Seelenlehre vgl. MICHAEL ERLER, Platon, 375–390.

112Vgl. exemplarisch Plato, Phaidon 113d–114c, wo Sokrates und seine Gesprächspartner die alten Mythen über die Ereignisse nach dem Tod heranziehen. Nach der Trennung von Leib und Seele gelangen die Verstorbenen in den Hades, wo sie – ihren Taten entsprechend – ihr Schicksal erwartet. Über die Vorbildhaften heißt es: „Welche nun unter diesen durch Weisheitsliebe sich schon gehörig gereinigt haben, diese leben für alle künftigen Zeiten gänzlich ohne Leiber und kommen in noch schönere Wohnungen als diese, welche weder leicht wären zu beschreiben, noch würde die Zeit für diesmal ausreichen.“ Eine Übersicht zu den einzelnen Vorstellungen bietet WALTER BURKERT, Griechische Religion, 291–329.435–439.

113Vgl. De Opificio Mundi 8f: „Mose aber, der bis zum höchsten Gipfelpunkt der Philosophie vorgedrungen und durch göttliche Offenbarungen über die meisten und wichtigsten Dinge der Natur belehrt worden ist …“

114Quod Omnis probus Liber sit 13; vgl. ferner De Aeternitate Mundi 52: ‚der große Plato‘ ().

115Als Einführung in Leben und Werk vgl. HANS-JOSEF KLAUCK (Hg.), Plutarch. Moralphilosophische Schriften, Stuttgart 1997.

116Zu den Gottesvorstellungen bei Plutarch vgl. RAINER HIRSCH-LUIPOLD (Hg.), Gott und die Götter bei Plutarch, Berlin 2005.

117Zum paganen Monotheismus s. u. 480f.

118Plutarch, De Iside et Osiride 67.

119Plutarch, Von der Ruhe des Gemüts, übers. v. BRUNO SNELL, Zürich 1948, 69.

120Cicero, De Finibus III 4: „Philosophie ist ja die Wissenschaft vom Leben.“

121Das Wort = ‚Judentum‘ begegnet in 2Makk 2,21; 8,1; 14,38; 4Makk 4,26 und bezeichnet ‚die Lebensweise nach dem Gesetz‘ (so gebraucht ihn auch Paulus in Gal 1,13f). Wahrscheinlich handelt es sich um eine im 2. Jh. v.Chr. entstandene jüdische Selbstbezeichnung, die analog dem griechischen = ‚die kynische Lebensweise‘ (Diogenes Laertius 6,2.104; vgl. = ‚die stoische Lebensweise‘ Diogenes Laertius 4,67; 6,104) gebildet wurde. Zu der These von STEVE MASON, Das antike Judentum als Hintergrund des frühen Christentums, ZNT 37 (2016), 11-22, ’ sei ausschließlich geographisch-ethnisch (im Sinne von ‚Judäer‘) zu verstehen, vgl. die berechtigte Kritik von DIETER SÄNGER, . Sprachliche und semantische Überlegungen im Blick auf Gal 1,13f. und 2,14, ZNW 108 (2017), 150–185.

122Forschungsgeschichtlich ist bedeutsam, dass der Begriff ‚Israel‘ die vorexilisch ältere, der Begriff ‚Judentum‘ hingegen die nachexilisch jüngere Gestalt des biblischen Volkes bezeichnet. In den letzten 30 Jahren setzte sich zudem die Bezeichnung ‚Frühjudentum‘ für die nachexilische Epoche durch (als Ersatz für den als abwertend empfundenen Begriff ‚Spätjudentum‘); vgl. dazu BERNHARD LANG, Art. Judentum (Frühjudentum), NBL II, Zürich 1992, 404–409.

123Vgl. KONRAD SCHMID, Literaturgeschichte des Alten Testaments, Darmstadt 2008, 174: „Die Formierung der Tora, also die Ausgrenzung und literarische Konstituierung von Gen–Dtn als einer eigenen Größe, ist einer der wichtigsten literaturgeschichtlichen Vorgänge der Perserzeit.“

124Vgl. als Gesamtdarstellung JOHN M. G. BARCLAY, Jews in the Mediterranean Diaspora. From Alexander to Trajan (323 BCE – 117 CE), Edinburgh 1996.

125Vgl. JOHN M. G. BARCLAY, Die Diaspora in der Kyrenaika, in Antiochia, in Babylon, in Kleinasien und an der Schwarzmeerküste, in Rom, in: Kurt Erlemann u. a. (Hg.), Neues Testament und Antike Kultur I, 202–214.

126Zu den Zahlen vgl. ARYEH KASHER, Art. Diaspora I/2, TRE 8, Berlin/New York 1981, 711f; HANS CONZELMANN, Heiden, Juden, Christen, 18; ARYE BEN-DAVID, Talmudische Ökonomie, 41–57; GÜNTER STEMBERGER, Art. Juden, RAC 19, Stuttgart 1998, (160–245) 172f.

127Vgl. Philo, In Flaccum 43; zur Verbreitung vgl. Günter STEMBERGER, Art. Juden, 162–165.

128Vgl. dazu GÜNTER STEMBERGER, a.a.O., 169f.182f.194f.211–213; CARSTEN CLAUSSEN, Versammlung, Gemeinde, Synagoge, 83–112; BIRGER OLSSON/MAGNUS ZETTERHOLM (Hg.), The Ancient Synagoge. From its Origin until 200 C.E., Stockholm 2003.

129Vgl. Dan 11,39, wo es über Antiochius heißt: „Wer ihn anerkennt, den überhäuft er mit Würde. Er setzt solche zu Herren über viele und verteilt an sie Land und Belohnung.“

130Mit ist wahrscheinlich der schlagkräftige Krieger gemeint (Hammer = vgl. EMIL SCHÜRER, Geschichte I, 204). In 1Makk 3,4 wird Judas so dargestellt: „Er glich dem Löwen in seinem Tun und war wie ein Löwe, der nach Beute brüllt.“

131Vgl. zur Begründung MARTIN HENGEL, Judentum und Hellenismus, 319–330.

132Zur kritischen Diskussion der Probleme vgl. GÜNTER STEMBERGER, Pharisäer, Sadduzäer, Essener, 91–98, der zu dem Ergebnis kommt: „Eine genaue Vorgeschichte der drei religiösen Schulen läßt sich ebensowenig rekonstruieren wie ihre direkte Herkunft aus der hasidäischen Bewegung erweisen“ (a.a.O., 98).

133Zu den Pharisäern vgl. RUDOLF MEYER/HANS-FRIEDRICH WEISS, Art. ThWNT 9, Stuttgart 1964, 11–51; JACOB NEUSNER, Das pharisäische und talmudische Judentum, TSAJ 4, Tübingen 1984; GÜNTER STEMBERGER, Pharisäer, Sadduzäer, Essener, passim; PETER SCHÄFER, Der vorrabbinische Pharisäismus, in: Martin Hengel/Ulrich Heckel (Hg.), Paulus und das antike Judentum, 125–172; ROLAND DEINES, Art. Pharisäer, TBLNT, 1455–1468; JOHN P. MEIER, A Marginal Jew. Rethinking the Historical Jesus III, ABRL, New York 2001, 289–388.

134Vgl. dazu GÜNTER STEMBERGER, Pharisäer, Sadduzäer, Essener, 107–110.

135Zu den Zahlenangaben vgl. BERNDT SCHALLER, 4000 Essener – 6000 Pharisäer. Zum Hintergrund und Wert antiker Zahlenangaben, in: Bernd Kollmann/Wolfgang Reinbold/Annette Steudel (Hg.), Antikes Judentum und Frühes Christentum (FS H. Stegemann), BZNW 97, Berlin/New York 1999, 172–182 (runde Zahlen als verbreitetes Mittel historischer Fiktion).

136Vgl. GÜNTER STEMBERGER, Pharisäer, Sadduzäer, Essener, 110.

137Vgl. dazu MARTIN HENGEL, Die Zeloten, AGSU 1, Leiden 1961, 336ff.

138Vgl. Josephus, Bellum 2,117–118: „Das Gebiet des Archelaos wurde in eine Provinz umgewandelt, und als Prokurator wurde Coponius, ein Mann aus römischem Ritterstand, entsandt, er empfing vom Kaiser obrigkeitliche Gewalt einschließlich des Rechts, die Todesstrafe zu verhängen. Während seiner Amtszeit verleitete ein Mann aus Galiläa mit Namen Judas die Einwohner der soeben genannten Provinz zum Abfall, indem er es für einen Frevel erklärte, wenn sie bei der Steuerzahlung an die Römer bleiben und nach Gott irgendwelche sterbliche Gebieter auf sich nehmen würden. Es war aber dieser Mann Wanderredner einer eigenen Sekte, der den anderen Juden in nichts glich.“

139Vgl. hierzu HARTMUT STEGEMANN, Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer und Jesus, 205ff; der Lehrer der Gerechtigkeit starb wahrscheinlich um 110 v.Chr.

140Philo, Quod Omnis Probus Liber sit, 75.

141Vgl. dazu RAINER RIESNER, Essener und Urgemeinde, 14–30.

142In der anhaltenden Qumran-Debatte folge ich den Grundthesen von HARTMUT STEGEMANN, wonach Qumran als Essenersiedlung zu verstehen ist (so bereits Plinius, Naturgeschichte V 17,4) und die in den Höhlen gefundenen Texte etwas mit der Siedlung zu tun haben. Die neuere, umstrittene Entwicklung dokumentiert YIZHAR HIRSCHFELD, Qumran – die ganze Wahrheit, Gütersloh 2006 (die Texte und die Siedlung stehen in keiner ursächlichen Beziehung; außerdem eine Neubewertung der archäologischen Befunde). Den aktuellen Forschungsstand dokumentieren: GÉZA G. XERAVITS/PETER PORZIG, Einführung in die Qumran-Literatur, Berlin 2015; DANIEL STÖKL Ben Ezra, Qumran, Tübingen 2016 (beide plädieren für einen Zusammenhang von Ort und Schriften).

143Vgl. dazu OTTO BETZ, Rechtfertigung in Qumran, in: Johannes Friedrich/Wolfgang Pöhlmann/Peter Stuhlmacher (Hg.), Rechtfertigung (FS E. Käsemann), Tübingen 1976, 17–36.

144Eine Liste der rekonstruierbaren Hohepriester findet sich bei WOLFGANG ZWICKEL, Art. Hohepriester, NBL II, Zürich 1992, 181–183.

145Bis 66 n.Chr. stand der Provinz Syria ein kaiserlicher Legat in senatorischem Rang vor, der Präfekt/Prokurator von Judäa war ihm untergeordnet und für die öffentliche Ordnung in Judäa zuständig; vgl. dazu WERNER ECK, Die römischen Repräsentanten in Judäa: Provokateure oder Vertreter der römischen Macht, in: ders., Judäa – Syria Palästina, TSAJ 157, Tübingen 2014, 166–185.