Ein Werkzeug Gottes

Tekst
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Gebetserfahrungen

Was mich besonders von Anfang an motiviert hat und meinem Glauben eine solide Grundlage gab, ist die einfache Tatsache, dass ich einige Gebetserfahrungen erleben durfte. Zu wissen, dass ein Gebet von Gott erfüllt wurde, weil man um das Richtige gebeten hat, ist eine so wundervolle Erfahrung, dass ich hier ein paar meiner Gebetserfahrungen mit ihnen teilen möchte.

Ich hatte früher schon des Öfteren versucht die Bibel zu lesen, aber nach vielen Seiten habe ich immer wieder aufgegeben, da ich das Gefühl hatte, ich wusste gar nicht mehr, was auch nur auf der letzten Seite gestanden hatte. Es war so verwirrend, dass ich schließlich dachte, ich kann das nicht lesen, denn ich verstehe ja überhaupt nichts davon. Nachdem ich nun zurück zu meinem Glauben gefunden hatte, betete ich zu Jesus und bat ihn um Weisheit, damit ich die Bibel nicht nur lesen, sondern auch verstehen könnte.

Was ist daraufhin passiert? Hat Jesus mich schlau gemacht. Nein, er hat etwas viel Schöneres für mich getan. Ich stand keine zwei Tage später in einem Copy-Shop, da ich einige Kopien brauchte, und dort steht auch schon seit Jahren ein kleines Holzregal, in dem lauter gebrauchte Bücher stehen, welche man gegen eine kleine Spende für ein gutes Werk, käuflich erwerben kann. Normalerweise stehen dort nur kitschige Romane und so etwas lese ich nicht besonders gerne. Also war mein Interesse für dieses Regal im Laufe der Zeit so weit abgeflaut, dass ich gar nicht mehr hinschaute. An diesem Tag war es aber nicht so, denn vor mir war ein Kunde der etwas mehr Zeit brauchte, da er offensichtlich selber nicht so genau wusste, was er hier in diesem Laden eigentlich wollte. Früher hätte ich mich sicher geärgert und gedacht, warum überlegt er sich nicht vorher was er eigentlich will, dann würde er nicht den ganzen Betrieb aufhalten, aber nun war ich ruhig und schaute beiläufig doch mal in dieses Regal mit den Büchern um mir die Zeit zu vertreiben.

Was soll ich sagen, ich griff eines der Bücher und zog es heraus und hielt in der Hand nun die Antwort auf mein Gebet. Ein kleines Taschenbuch, welches genau erklärt, wie man die Bibel am besten lesen kann, worauf es ankommt und wie man auch begreift was darin geschrieben steht. Eine Bedienungsanleitung für die Bibel sozusagen. Jesus hat mich nicht schlau gemacht, sondern er hat mir einen Weg gezeigt, wie ich mein Problem lösen konnte. Von diesem Tage an konnte ich endlich die Bibel lesen und auch den Inhalt erfassen.

Dies war ein Wendepunkt in meinem Leben, denn durch das Studium der Bibel veränderte auch ich mich. Gott veränderte meinen Charakter, denn ich selbst hatte ihn darum gebeten. Was hätte es mir genutzt, wenn ich die Bibel studiert hätte, aber nicht bereit gewesen wäre mich selbst zu ändern. So bat ich Gott einfach darum sich meiner anzunehmen und mich zu ändern. Ich wollte gerne der Mensch werden, wie Gott mich von Anfang an gewollt hatte.

So gewann ich innerhalb sehr kurzer Zeit genug Wissen darüber, wie Gott wirklich ist und was er für uns Menschen will.

Damals hatte ich noch lange Haare und wer das Neue Testament liest, der wird auch den ersten Korintherbrief lesen und dort erkennen, dass Männer keine langen Haare haben sollten. 1 Korinther 11,14 „Oder lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für einen Mann eine Unehre ist, langes Haar zu tragen“? Genau daran blieb ich damals hängen und betete zu Gott um eine Antwort. Schließlich wollte ich ja wissen, ob es nun falsch war oder ob ich meine Haare lang lassen durfte.

Aber ich bekam keine Antwort auf mein Gebet. Weil es mir aber so unglaublich wichtig erschien, fastete ich einen ganzen Tag und betete sehr viel, denn ich wollte doch unbedingt eine Antwort auf diese Frage haben.

Am nächsten Tag war ich im Internet auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die ich noch an die Bibel hatte. Dadurch stieß ich auf ein Video von einer Frau, welche als Neunjährige einen Traum mit Jesus gehabt hatte. Er hatte in diesem Traum neben ihr gestanden und weil sie als Kind ein Traumtagebuch geschrieben hatte, wusste sie auch noch alles. Nun war sie auch sehr neugierig und wollte gerne wissen ob irgend ein Künstler auf dieser Welt Jesus gemalt hatte und ob dieses Bild mit dem übereinstimmt, welches sie noch im Kopf hatte. Sie suchte lange, aber am Ende fand sie ein Buch, in dem ein kleiner Junge eine Nahtoderfahrung mit Jesus beschrieb. Er suchte auch nach einem Bild von Jesus und am Ende fand er ein kleines Mädchen, welches unglaublich gut malen kann und Jesus auch gemalt hatte. Sie suchte nach diesem Mädchen und seinen Bildern und fand schließlich ihre Antwort. Dieses Bild entsprach zu neunzig Prozent dem Bild, welches sie von Jesus im Kopf hatte.

Fiebernd vor Aufregung suchte ich nun im Internet nach diesem Mädchen und fand es. Die gemalten Bilder von Jesus auch. Was soll ich sagen, es gab mehrere Bilder und auf einem von ihnen hatte Jesus Haare, welche ihm bis zur Schulter reichten. Ich hatte meine Antwort bekommen. Zwar nach vielen Gebeten und einem Tag fasten, aber ich hatte meine Antwort.

Später stellte sich dann heraus, warum ich wohl nicht sofort eine Antwort bekommen hatte. Natürlich ist Jesus Gott und er kann so aussehen wie er will, aber dieses Bild kenne ich nun. Es ist in meinem Kopf und ich kann es so gut wie keinem Menschen zeigen, denn wie groß ist die Gefahr, dass sich jemand dann eines dieser Bilder an die Wand hängt und gar anbetet? 2 Mose 20,4-6 „Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen, der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten“.

Manches Wissen ist eben auch mit einer erheblichen Portion Verantwortung verknüpft. Ich trage jetzt diese Verantwortung und muss auch damit leben. Gott hat mir nicht gleich geantwortet, da er mich nicht mit diesem Wissen belasten wollte. Wie lieb von ihm, dass er so besorgt um uns ist.

Auch die Zeit vor meiner Taufe war recht interessant. Satan versuchte wirklich alles, um dies zu verhindern. Zuerst war ich bei einem evangelischen Pfarrer und bat ihn mich zu taufen. Er war verwundert und fragte mich, ob ich nicht schon als Kind getauft worden wäre. Daraufhin erklärte ich ihm, dass diese Taufe unbiblisch sei und ich damit eigentlich in meinen Augen gar nicht getauft wäre, denn in der Bibel steht es klar und deutlich. Ein Mensch findet zu Gott und bekehrt sich und danach lässt er sich taufen. Aber ein Kleinkind, ein Baby also, kann sich noch nicht zu Jesus bekennen.

Der Pfarrer aber blieb bei seiner Meinung ich sollte doch meine Kindertaufe annehmen und damit leben. Kurz, er lehnte meinen Wunsch bedingungslos ab.

Die Gemeinde die ich nur wenige Wochen später fand, erfüllte mir diesen Wunsch. Allerdings wollte Satan dies verhindern und so kamen ich und meine Frau in extreme Geldschwierigkeiten, welche so schlimm waren, dass sie unsere Existenz bedrohte. Unter anderem wurden wir fälschlicherweise angeschuldigt unsere Kfz-Steuer nicht bezahlt zu haben und mussten um schlimmeres zu verhindern diese erneut bezahlen. Auch wenn sich später alles klärte, so fehlte uns nun dieses Geld und dazu kamen noch einige andere Dinge, welche sich alle um Geld drehten. Allerdings sei an dieser Stelle auch vermerkt, dass Gott uns einen Menschen ins Leben geschickt hatte, welcher uns in dieser schwierigen Zeit Geld für diese Rechnungen borgte. In dieser schrecklichen Zeit war mein einziger Trost Gott und ich betete sehr viel. Der Tag meiner Taufe kam und mit dem Betreten der Gemeinde waren auch die Versuche Satans die Taufe zu verhindern beendet. Nach diesem Tag lösten sich alle diese falschen Anschuldigungen in Luft auf. Gott steht eben immer über allen Dingen.

Was ein Gebet alles auszurichten vermag, dass möchte ich jetzt hier erzählen. Ich war ja damals in unserem Dorf in der evangelischen Gemeinde und dort besuchte ich auch anfangs die Bibelstunden. Auch mit der Pfarrerin hatte ich einige Gespräche, welche aber für mich persönlich keine einzige wirklich befriedigende Antwort brachten. Denn diese Antworten wurden nicht mit Gottes Wort gegeben, sondern sie spiegelten wohl mehr die persönliche Meinung der Pfarrerin wider. In diesen Bibelstunden, leider war die Pfarrerin niemals auch nur für ein paar Minuten selbst dabei gewesen, und ich besuchte diese Bibelstunden viele Wochen, hatte ich irgendwann dann plötzlich alle Teilnehmer gegen mich. Der Grund war simpel, ich hatte mich in der Bibel davon überzeugen können, dass Ostern kein christliches Fest ist und stand auch dazu, dass ich es in Zukunft nicht mehr feiern wollte. Jetzt ist es nicht so, dass ich anderen vorschreiben wollte, dass sie kein Ostern mehr feiern sollten, sondern es ging mir nur um meine eigene Erkenntnis und darum, dass ich von nun an dieses Fest nicht mehr halten wollte.

Viel heftiger aber war die Erkenntnis, dass der siebte Tag der Woche der Sabbat, also der Samstag, der Ruhetag Gottes ist und nicht der Sonntag. Schnell wurde mir klar, dass ich eine Gemeinde suchen musste, welche den Sabbat hält und nicht den Sonntag. Nicht dass ich damals den anderen vorschreiben wollte, wann sie in die Kirche gehen sollten oder gar welches Fest sie feiern oder nicht feiern sollten, es war einfach nur meine Erkenntnis gewesen und nur wegen dieser Angelegenheit wurde ich dort angefeindet. Es war schon eine harte Prüfung, denn ich musste in diesem Augenblick Stellung beziehen und eindeutig bekennen, ob ich hinter Gott stehe oder hinter dem was Menschen sagen. Am Ende konnte ich diese Bibelstunden nicht mehr besuchen, denn ich wurde tatsächlich von einigen regelrecht geächtet. So ging eine der Teilnehmerinnen sogar auf die andere Straßenseite, nur weil sie meine Frau gesehen hatte und diese war doch niemals bei den Bibelstunden dabei gewesen!

 

Schließlich wurde ich unter Gebet dann aber fündig und fand eine Gemeinde, welche den Sabbat hält und voller froher Erwartung rief ich dort an. Leider war der zuständige Pastor nicht da und ich fragte schon, wann ich denn wieder anrufen könnte, da gab mir die nette Frau auf der anderen Seite der Leitung eine Handynummer von einem Pastor, welcher ganz in meiner Nähe wohnen würde. So rief ich dann diese Nummer an und machte mit dem Pastor einen Termin aus um mit ihm persönlich zu sprechen.

Dieses Gespräch änderte mein Leben entscheidend. Auch heute noch, nach vielen Jahren, treffen wir uns immer noch regelmäßig um Bibelstunden zu halten.

Was ich erst später erfuhr, war die Tatsache, dass dieser Pastor damals in einer Großstadt auf einer Bank saß und Gott gebeten hatte ihm jemanden zu schicken, der auf der Suche nach Gott ist und der Fragen hätte. Ich dagegen hatte zu Gott gebetet, er möge mir einen Menschen ins Leben schicken, der mir meine Fragen beantworten konnte. So hat Gott einfach mal zwei Gebete erfüllt und uns beiden das gegeben, wonach wir uns so sehr sehnten. Dieser Pastor bekam seinen Sucher mit den vielen Fragen. Nun dieser Suchende war dann wohl ich. Übrigens habe ich auch heute noch sehr viele Fragen, aber ich finde das gut, denn sie sind für mich eine Motivation die Bibel immer weiter zu studieren.

Was soll ich zu dieser Begebenheit noch erzählen, außer der Tatsache, dass dieser Pastor damals ein neues Handy bekommen hatte. Seine alte Telefonnummer wollte er gerne behalten, aber nach dem sechsten Versuch, bei dem es immer noch nicht geklappt hatte, wollte er eigentlich schon aufgeben, aber er gab der Sache noch eine letzte Chance und so bekam er doch noch seine alte Handynummer. Wenn dies nicht funktioniert hätte, so wäre mein Anruf niemals bei ihm eingegangen. Gott hat damals zwei Gebete gleichzeitig erfüllt. In seiner grenzenlosen Genialität hat er immer den kompletten Überblick und weiß genau, wie alles zueinander passt.

Ein anderes wirklich schönes Erlebnis passierte mir in Marburg wo meine, ich sage jetzt mal Stiefschwiegermutter, wohnt. An einem wirklich schönen und sonnigen Tag besuchten meine Frau, ich und unser Sohn sie um einen gemeinsamen Tag zu verbringen. Eben gingen wir über eine Brücke in Richtung Innenstadt und meine Frau ging mit ihrer ehemaligen Schwiegermutter voraus. Aber schon kurze Zeit später kam meine Frau mir entgegen und berichtete, dass weiter vorne in einem kleinen Laden ein junger Mann gerade verzweifelt versucht hatte ein Sofa alleine aus dem Laden zu tragen, was aber offensichtlich nicht funktionierte, da es viel zu groß und sperrig war.

Als Mann der Tat ging ich daraufhin entschlossen los, um zu helfen. Wahrscheinlich hätte ich meine Frau noch den Rest erzählen lassen sollen, aber der Tatendrang war gerade da und ich war jetzt so richtig in Helferstimmung. Da ich früher einmal als Möbelfahrer und Packer gearbeitet hatte, wusste ich doch wie man so etwas anfasst und transportiert. Entschlossen ging ich mit festem Schritt in den Laden, schaute den jungen Mann kurz an und sagte dann entschieden: „Ich habe gehört, hier wird ein Mann gebraucht um ein Sofa nach draußen zu tragen“! Vollkommen überrascht und unfähig auch nur einen Ton herauszubringen fasste er mir mit an das Sofa an und wir trugen es hinaus. Draußen sah er mich verwundert an und es machte mich doch ein klein wenig verdutzt. Warum musterte er mich so, war denn irgendwas an mir oder hatte ich etwas Falsches gesagt? Er schaute mich fragend an und sagte dann: „Jesus schickt immer denen Hilfe, die sie brauchen“. Meine Antwort fiel relativ knapp aus: „Wer Jesus folgt, dem helfe ich um so lieber“.

Dann ging ich die Straße weiter und folgte meiner Frau nach. Erst später habe ich dann erfahren, dass meine Frau es durch Zufall mitbekommen hatte, dass eben jener junge Mann einen Helfer brauchte um das Sofa zu tragen, aber sie mich überhaupt nicht erwähnt hatte. Aus seiner Sicht der Dinge bin ich urplötzlich aus dem Nichts aufgetaucht, wusste genau wo er Hilfe braucht und habe ihm einfach so geholfen.

Höchstwahrscheinlich war dieser ganzen Aktion wohl ein kurzes Gebet von dem Mann vorausgegangen. Ich habe keine Ahnung, aber für ihn war es die prompte Erfüllung nach Hilfe und seinem Glauben hat es sicherlich gutgetan. Meinem Glauben übrigens auch, denn was kann es schöneres geben, als die Gewissheit, man durfte gerade ein Werkzeug für Gott sein. Schließlich gibt es doch nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich befinde mich in einer Notlage und brauche Hilfe oder ich kann Hilfe geben. Ehrlich gesagt ist die zweite Möglichkeit doch viel schöner, nicht nur, weil es einem in diesem Fall doch gut gehen muss, sondern auch weil es sich unglaublich gut anfühlt, wenn man helfen darf. Vielleicht ein kleiner Vorgeschmack auf die neue Erde und wie es uns dort gehen wird. Ein wirklich himmlisches Gefühl.

Was sich natürlich immer empfiehlt, ist ein Tagebuch über seine Gebetserfahrungen zu führen. Somit kann man immer wieder darin nachlesen, welche Gebete einem alle von Gott erfüllt wurden. Damit hat man immer einen Überblick und mit der Zeit kann man auch feststellen, wie oft Gott unsere Gebete nicht nur hört, sondern sie auch erfüllt.

Gott hört wohl nicht nur auf unsere Gebete, sondern auf das was unser Herz eigentlich meint. Ich denke, wenn ich Gott für alles in meinem Leben danken wollte, dann würde meine restliche Lebenszeit dafür nicht ausreichend sein. Aber dennoch will ich ihm danken und versuchen den rechten Weg zu gehen. Den Weg der Gott ehrt.

Der Schritt in die Öffentlichkeit

Es kommt die Zeit im Leben eines jeden Christen, in der er anfängt sich zu fragen, was kann ich für Gott tun. Für mich kam dieser Gedanke auch auf und ich stellte mir die ernsthafte Frage, was für Gaben hat mir Gott mit auf den Weg gegeben, und wie kann ich diese sinnvoll nutzen.

An Gottes Reich zu arbeiten und es mit aufbauen, dies war es, was ich gerne wollte. Dabei war mir sehr klar bewusst, dass Gott ganz sicher nicht auf meine Hilfe angewiesen ist und ich mich glücklich schätzen kann, wenn er es mir erlaubt.

Schließlich war da noch der Gedanke an diesem Buch im Himmel. Im Buch des Lebens steht mein Name und ich kann mich nur darüber freuen, darüber, dass ich dort drin stehe und dies, obwohl ich es genau wie jeder andere Mensch niemals hätte verdienen können. Offenbarung 3,5 „Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und ich will seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens und will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln“. Aber dieses andere Buch, dort wo mein ganzes Leben bis ins kleinste Detail drinsteht, dieses Buch machte mir Sorgen. Gott hat meine Sünden ausradiert und so stehen sie nicht mehr in diesem Buch, aber wenn meine schlechten Taten weggewischt waren, dann blieben dort doch nur noch leere Zeilen übrig.

Wie unglaublich langweilig muss es sein, wenn man ein Buch nimmt, es aufschlägt, um darin zu lesen, und dann sind dort überall leere Seiten. Das wollte ich nicht. In meinem Buch sollte doch etwas stehen. Aber was würde denn dann dort überhaupt noch stehen!

Ich versuche es mal gedanklich zu erklären. Man stelle sich eine horizontale Linie vor. Alles oberhalb der Linie, sind die guten Taten, die Dinge, in denen man Sachen gemacht hat, welche Gott gefallen und ihn ehren. Unterhalb der Leiste sind die schlechten Taten und alles was Gott missfällt. Genau auf der Linie aber und dies ist für mich die wichtige Erkenntnis daran, ist der Zustand, welcher für uns ganz normal sein sollte.

Wenn mein Kind morgens in die Schule geht, lobe ich es dann dafür? Ist es nicht normal und sollte ich mein Kind nicht dann loben, wenn es etwas getan hat, was mehr als selbstverständlich ist! Welcher Mensch aber schafft es diesen normalen Zustand zu erreichen. Ich sicherlich nicht und ich kenne auch keinen der es schaffen könnte. Dann befinde ich mich also ständig unterhalb der Linie.

Aber anstatt mich jetzt darüber zu ärgern, will ich lieber Gott danken, denn weil die Sünde schuld daran ist, dass kein Mensch sich mehr dieser Linie nähern kann, hat Gott etwas Unglaubliches getan. Er hat seinen eigenen Sohn geschickt und dieser hat sich freiwillig geopfert, nur damit wir Menschen uns wieder Gott nähern können. Meine Sünden werden von Jesus vergeben, mit seinem heiligen Blut werden sie abgewaschen und so kann jeder wie ein sündloser Mensch vor Gott stehen. Es ist so, dass mein sündiges Leben zur Seite gelegt wird und das sündlose Leben von Jesus Christus wird stattdessen vor Gott gezeigt. Jesus hat alle Schuld und Sünde der ganzen Welt und aller Zeiten auf sich genommen, nur damit wir wieder mit Gott Gemeinschaft haben und das ewige Leben bekommen können. Es ist das größte Opfer aller Zeiten und es gibt keine größere Tat, die jemand jemals hätte tun können.

Ich kann mir also den Himmel und die neue Erde nicht verdienen und keine noch so gute Tat oder ein noch so frommes Leben könnte mich retten. Alleine die Gnade Gottes rettet mich. Aber genau das macht es so wunderbar, denn ich bin frei und ich muss nicht etwas Gutes tun und kein Opfer bringen. Tatsächlich ist alles, was ich tun muss, mein Leben Jesus zu übergeben und ihm zu folgen und daran zu glauben, dass er für die Sünden aller Menschen am Kreuz gestorben ist und nach drei Tagen wiederauferstanden ist.

Also kann ich frei Leben und Gutes tun, weil ich es will und weil es mir Freude macht. Ohne irgendwelchen Zwang oder Druck darf ich an seinem Reich mitarbeiten. Juchhu!

Da ich kein Problem mit dem Reden in der Öffentlichkeit habe, obwohl ich keine großen Menschenmengen mag, wollte ich es einfach mal versuchen und Traktate verteilen.

An einem wunderschönen Oktobertag war es dann endlich so weit. Unterstützung hatte ich sogar von meinem guten Freund und Pastor, welcher für das gute Gelingen betete. Ich stieg also auf einem Parkplatz in einer nahen Stadt, ich selbst wohne auf einem kleinen Dorf, aus dem Auto und nahm meine Bibel und ein Packen Traktate und betete noch schnell ein Gebet und machte mich dann auf den Weg.

Schon die ersten Menschen, welche ich ansprach, lehnten es recht unhöflich ab etwas über Gott zu hören und waren alles andere als nett. Was für ein Schlag ins Gesicht, aber ich war hier nicht für mein persönliches Ego unterwegs oder weil ich etwas für mich erreichen wollte, sondern ich war für Gott unterwegs und so wollte ich es auch handhaben.

Es stellte sich sehr schnell heraus wie unterschiedlich Menschen sind. Da gab es Atheisten, welche dankend und sehr höflich ablehnten, was mich total verwunderte, denn das hatte ich so nicht erwartet. Und dann gab es vermeintliche Christen, die wohl dann doch keine echten Christen waren und sehr unhöflich reagierten. Wäre ich dort in der Innenstadt gestürzt, ich hätte mir gewünscht, dass mich einer dieser lieben Atheisten versorgt hätte.

Aber immer, wenn ich schon fast so weit war aufzugeben, schickte mir Gott Menschen auf meinen Weg, welche mich motivierten weiter zu machen. Da war dieser freundliche junge Mann, welcher auf meine Frage: „Entschuldigung, aber sind sie gerettet“, stehenblieb und mich fragend ansah. Ich wollte ihm einen Flyer in die Hand drücken, aber er antwortet sehr ehrlich und offen, dass er nicht viel liest und es schade wäre, wenn er den Flyer nehmen würde und dann später doch nur wegwirft. Mein Blick war für ihn wohl ein klein wenig irritierend und so fügte er hinzu, dass er Zahnschmerzen habe und gerade auf den Weg zum Zahnarzt ist. Ich fragte noch schnell, ob ich für ihn beten dürfte und er freute sich darüber und stimmte zu. Er sagte auch noch, dass er nicht sofort Medikamente nehmen würde, um zu sehen, was passiert. Schon war er mit schnellen Schritten weitergegangen. Neugierig bin ich ja schon, aber es ist nicht meine Aufgabe zu kontrollieren, was danach mit ihm geschah. Er hatte mir vorher noch zugesichert, dass er nach Gott fragen würde, wenn die Zahnschmerzen tatsächlich verschwinden würden durch mein Gebet. Nun, ich dachte an den Bibelvers aus Jakobus 5,16 „Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist“. Und so ging ich die Straße weiter runter, um die nächsten Menschen anzusprechen.

An einer Haltestelle traf ich drei Männer, wahrscheinlich waren sie Muslime, und ich überlegte kurz, ob ich es überhaupt wagen sollte, aber Gott lenkte mich direkt zu ihnen hin. Also nahm ich meinen Mut zusammen und fragte sie spontan, ob sie mehr über Jesus erfahren wollten. Sie lehnten dankend ab, aber sie waren so nett und erklärten mir sogar warum sie ablehnten. Verwundert ging ich weiter, denn dies hatte ich so auch nicht erwartet.

 

In einer kleinen Nebenstraße traf ich ein paar Kinder, welche wohl gerade auf dem Weg in die Schule waren und sprach sie an. Was soll ich sagen, sie waren so begeistert und freuten sich von Jesus zu hören. Ihre Augen strahlten als ich ihnen erklärte, dass die Traktate auch gleichzeitig einen Gutschein enthielten, mit dem man sich die Evangelien kostenlos bestellen konnte. Dieser einfache und glückliche Glaube dieser Kinder hatte mir so einen Motivationsschub verpasst, dass ich voller Elan weiter ging.

Mir fiel auf, dass einige Menschen mir sogar ganz bewusst und schnell aus dem Weg gingen. Sah ich denn so schlimm aus oder hatten sie gar Angst vor mir oder versuchten sie einfach nur verzweifelt Gott aus dem Weg zu gehen.

Nach einiger Zeit machte ich eine kleine Pause, das heißt ich holte mir einen Becher Kaffee und stellte mich an eine halbhohe Mauer. Dort konnte ich meine Bibel sowie die Traktate ablegen und auch meinen Becher mit Kaffee hinstellen. Eine Frau kam um die Ecke und lehnte dankend ein Traktat ab und ging rasch weiter. Ein Kombi kam sehr schnell durch die Fußgängerzone gerast und hielt schwungvoll auf dem Parkplatz neben mir. Die Frau die ausstieg, sah sehr gestresst aus. Ich sprach sie an und fragte, ob sie mehr über Jesus erfahren möchte und zu meiner großen Freude erklärte sie, dass sie Christin sei. Sie ging hinüber Richtung Rathaus und sagte noch, dass sie dort schnell rein müsste, da sie einen Termin hatte. Man konnte nicht übersehen, dass sie humpelte und es sah so aus als hätte sie Probleme mit ihrer Hüfte. Schnell fragte ich noch, ob ich für sie beten dürfte und sie bejahte. Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch niemals zuvor für fremde Menschen so viel gebetet wie an diesem Tag. Es waren ja nicht nur die Gebete für diejenigen, welche ich gefragt hatte, sondern auch für die vielen anderen Menschen, insbesondere für die welche gar nichts mit Gott zu tun haben wollten.

Dann kam ein Fahrradfahrer und hielt etwa drei Meter entfernt an einem Fahrradständer an. Ich stellte meinen Kaffee wieder auf der Mauer ab und ging kurz hinüber zu ihm und mit den Worten: „Sind sie schon gerettet“, sprach ich ihn an. „Ja“, war die kurze Antwort, welche nicht gerade sehr freundlich ausfiel. Vielleicht wollte er nur mir oder einem Gespräch mit mir ausweichen dachte ich noch, da fügte er hinzu, dass er der Pfarrer dieser Gemeinde sei. So drehte er sich um und verschwand. Ich blieb verwundert zurück, denn ich wusste nicht wie ich es verstehen sollte. Wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre, so hätte ich zumindest versucht mich in den nächsten Gottesdienst einzuladen, oder ein freundliches Wort um die Motivation zu erhalten gehabt, aber nichts davon hatte er getan.

Ich sprach noch einige fremdländisch aussehende Menschen an, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ein Muslim ja gar nicht seinen Glauben ablegen darf, denn dies ist in muslimischen Ländern und laut Koran unter Androhung mit dem Tod verboten.

Aber genau jene Menschen, bei denen ich so dachte, genau diese waren letztlich so höflich und freuten sich über den kleinen Flyer. Ich denke Gott hat mir an diesem Morgen nicht nur einige Lektionen erteilt, sondern er hat auch meine Kanten abgeschliffen. Wir sollten keine Unterschiede machen und den sozialen Status immer ignorieren, denn was sagt es schon aus, ob ein Mensch viel Geld hat und in einer großen Villa lebt, oder ob er arm und obdachlos ist. Gar nichts! Entweder ich bin arm und auf die Hilfe von anderen Menschen angewiesen oder ich habe genug und bin in der glücklichen Lage anderen Menschen helfen zu können. War die zweite Möglichkeit nicht wesentlich besser und sollte ich es nicht selbst auch genießen, wenn ich anderen Menschen helfen durfte, und überhaupt was steht in der Bibel in Römer 2,11 „Denn bei Gott gibt es kein Ansehen der Person“.

Am Rande der Innenstadt traf ich zufällig einen älteren Mann und sprach ihn auf Gott an. Seine Reaktion war heftig und man sah es ihm an, er war wütend und zornig auf Gott. Er erklärte mir, dass es keinen Gott geben kann, denn er hatte Menschen gekannt, welche im Zweiten Weltkrieg in Russland waren und beteten, damit Gott sie rettet, aber sie kamen alle dort um. Er wusste es durch Briefe, welche er gelesen hatte. Die Soldaten hatten geschrieben, dass sie in einer aussichtslosen Lage waren und wussten, dass sie alle sterben würden. So fingen sie an zu beten, aber es tat sich nichts und sie schrieben, dass es dann wohl doch keinen Gott geben könnte. Der Glaube an Gott sei nichts weiter als ein Aberglaube aus dem dreizehnten Jahrhundert und wer daran glaubt der soll es tun, aber er wollte nichts damit zu tun haben. Weiter erklärte er mir, wenn es Gott geben sollte, warum würde er dann so ein Leid zulassen. Gerne hätte ich ihm geantwortet, aber er wollte nichts davon hören und so zog ich weiter und alles, was ich für ihn tun konnte, war zu beten.

Sehr viele Menschen stellen immer wieder diese eine Frage: „Warum lässt Gott all dieses Leid, die Kriege und das Unrecht zu“? Die Antwort ist so einfach und doch so schwer zu verstehen, denn es ist unser eigener freier Wille. Wenn ein Mensch keinen eigenen Willen besitzt, dann kann er sich nicht frei Entscheiden und er wäre auch nicht in der Lage zu lieben. Also hat Gott uns ein wunderbares Geschenk gemacht, der eigene freie Wille. Der Schlüssel zur Liebe!

Aber was soll Gott mit Menschen machen, die böses tun? Einen Blitz schicken und sie erschlagen oder was sonst? Ein freier Wille bedeutet auch, dass Gott nicht darin eingreift. Das heißt jeder Mensch entscheidet sich selbst dafür, ob er gutes oder schlechtes tun will. Mein freier Wille hat mir erlaubt mich zu entscheiden, will ich ohne Gott leben so wie ich es so viele Jahre getan hatte, oder will ich ein Leben mit Gott. Letztendlich wird sich jeder Mensch für oder gegen Gott entscheiden müssen. Dass wirklich tragische daran ist eigentlich die Tatsache, dass jeder Mensch, welcher sich nicht für Gott entscheidet, automatisch für Satan entschieden hat.

Treffen Sie jetzt ihre Entscheidung und nehmen sie das Geschenk von Gott an. Er bietet das ewige Leben auf einer neuen Erde, auf der es keinen Kummer, kein Leid und auch keinen Schmerz mehr geben wird. Eine Welt ohne den Tod, eine Welt ohne Angst. Alles, was Sie dafür tun müssen, ist ihr Leben Jesus zu übergeben.

Auf meinem Weg durch die Nebenstraßen der Innenstadt traf ich einen weiteren Mann, welcher gerade damit beschäftigt war, sehr schwere Mülltonnen zu verschieben. Ich fragte ihn freundlich, ob er denn seine Last schon an Jesus abgegeben hätte und ich wäre auch gerne bereit gewesen ihm zu helfen. Er sah mich nur verwundert an und erklärte, dass er davon nichts hören wollte. Es waren diese Arten von Antworten, welche mich immer wieder so traurig stimmten, denn wenn ein Mensch erst gar nichts davon hören will, wie soll er dann eine vernünftige Entscheidung treffen?

Fast am Ende meines Weges an diesem Morgen traf ich dann noch einen älteren Passanten, welcher sich gleich als treuer Christ zu erkennen gab und wir unterhielten uns eine ganze Weile. Richtig traurig erzählte er mir, dass es in der Kirche immer leerer wurde und heute kaum noch jemand dort hinging. Ja, der Glaube an Gott ist heute wohl nicht mehr in und wer sich als treuer Christ outet, der wird oft belächelt und angesehen, als wäre er nicht ganz klar im Kopf.

Olete lõpetanud tasuta lõigu lugemise. Kas soovite edasi lugeda?