Restart

Tekst
Sari: Five Dogs #2
Loe katkendit
Märgi loetuks
Kuidas lugeda raamatut pärast ostmist
Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

Valuta Tomas

Restart

Ein neues Level

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Bonus Level

Prolog

Restart

Life

Create

Go

Fortschritt

Load

New Player

Bug

Jump

Game Start

Push

Lag

Skilbar

Points

Win

Neuer Gegner

Multiplayer

Mob

Win

You lost

Continue

Teamplayer

Epilog

Impressum neobooks

Bonus Level

(Letztes Kapitel aus ~Losing Game – Zwischen Liebe und Gesetz~)

»Neve!!!« prallt ihr plötzlich laut und hart gegen den Hinterkopf. Sie bleibt stehen, dreht sich um und dann fällt ihr alles aus dem Gesicht. Zuerst erschrocken und zutiefst geschockt, sieht sie, wie Sam auf sie zuläuft. Aber dann entspannt sich ihr Gesicht und wird mit einem Liebe getränkten Ausdruck überzogen.

»Hey!«, haucht sie leise und voller Liebe, als ihr Sam im selben Augenblick im Arm liegt.

»Ich hätte nicht anders gehandelt!«, flüstert Neve lächelnd, wegen Sams Entschluss, welchen sie aus purer Liebe getan hat.

Beide Frauen halten sich Minutenlang regungslos fest, bis sie zur Seite blicken und Neve leise »Ich wusste, dass es so enden wird!« flüstert. Beide Augenpaare sehen am Ende dieses langen schwarzen Tunnels ein riesen großes brennendes Tor, durch dessen Stäbe widerliche dünne Dämonenarme herausragen und mit ihren messerscharfen Krallen wie wild nach ihnen greifen und dabei abartig stöhnend durch die Luft kreischen und fauchen.

Neve nimmt Sam etwas von sich weg und guckt sie leicht besorgt an.

»Hast du Angst?«, fragt sie leise, worauf Sam sofort mit dem Kopf schüttelt.

»Nein! Mit dir an meiner Seite, habe ich keine Angst!«, lächelt sie, worauf Neve mit einem sicheren »Gut!« antwortet, nickt und wieder zum Tor zurückblickt. Dann nimmt sie Sams Gesicht in ihre Hände und erschlägt sie mit ihrer Liebe.

»Ich liebe dich Sam!«, lächelt sie.

»Und ich liebe dich Neve!«, antwortet Sam leise. Beide Frauen küssen sich sanft, bis Neve an Sams Seite tritt und sich in ihrer Körperhaltung strafft.

»Na dann lass uns als kleines Rudel mal einigen von denen in die Waden beißen!«, grinst sie fies und geht die ersten Schritte mit ihrer Frau auf das Tor zu. Sie greift nach Sams Hand und hält diese unglaublich stark fest, wobei man alleine durch diese kleine Handlung sehen kann, dass Nichts und Niemand diese beiden Frauen jemals trennen kann!!!

Prolog

Ein schweres Quietschen und Knarren begleitet das Öffnen des Tores. Kaltes Gusseisen schwingt langsam auf.

Angespannt und auf alles vorbereitet, gleiten Sam und Neve durch das Tor hindurch. Keineswegs sind sie auf den Anblick vorbereitet, der ihnen nun geboten wird. Ihre Hände halten sich fest! Sie krallen sich ineinander! Nichts und Niemand soll sie trennen! Selbst das nicht, was sie nun sehen!

»Scheiße!«, haucht Neve eingeschüchtert. Sam schluckt laut und klammert sich wie ein Hilfesuchendes Kind an Neves Hand.

Ein beißender und stürmischer Wind umgibt beide Frauen. Brennende Hitze legt sich auf ihre Haut! Eine feuerrote Decke hängt bedrohlich als Himmel über ihren Köpfen.

Eingeschüchtert schreiten beide Frauen ihren gemeinsamen Weg. Sie wagen kaum zu glauben, dass sie wirklich auf unzähligen menschlichen Knochen laufen. Dort wo normalerweise Beton oder Asphalt die Schritte aufnehmen, liegen gebrochene und verbrannte Knochen. Schulterblätter, Schädel, Beckenknochen, Schienbeine. Jeder im Körper befindliche Knochen liegt unter ihren Füßen und gibt ein ächzendes Geräusch von sich, wenn Neve oder Sam dort drauf treten.

Beide können den Anblick nicht fassen. Die ganze Umgebung ist in feuriges Rot getaucht. Es ähnelt sehr dem Licht, dass Sam in ihrem Trainingsraum einschaltete, wenn sie wieder für den Stripclub übte.

Sam und Neve blicken in eine schier unendliche Weite. Alle paar Meter steigen stechender Qualm oder beißende Flammen aus den Bodenspalten heraus. Berge von spitzen und messerscharfen Gestein umgeben beide Frauen. Meterhohe Mauern bauen sich neben ihnen auf, an denen tiefe Kratzspuren zu erkennen sind.

Der heiße Wind brennt den Frauen wie tausend Nadelstiche auf der Haut. Sie haben das Gefühl, dass die Haut jeden Augenblick Feuer fängt. Es ist kaum zu ertragen. Ihre offenen Haare werden von dem glühenden Wind in alle Richtungen geschlagen.

Plötzlich ertönt ein merkwürdiges Geräusch. Es klingt wie ein Lachen, gefolgt von einem schwachen Geröll aus Stein. Dann ein Fauchen, ein quiekendes Glucksen und wieder dieses Lachen. Es erinnert an Hyänen. Hyänen die sich auf alles stürzen, was zwischen ihre Krallen gelangen. Aber das Lachen klingt in keinster Weise nach erregter Freude. Sarkastisch, höhnisch und gefährlich wird dieses Lachen zu den Frauen getragen.

Erschrocken blicken Sam und Neve um sich und können auf einer der Mauern eine Gestalt erkennen. In ihren schlimmsten Albträumen könnten sie sich nicht diese Gestalt ausmalen, die sie mit Feuer in den Augenhöhlen regelrecht fixiert. Diese Figur besitzt keine Augäpfel mehr. Dort wo die Augen einst waren, lodert in jeder Höhle ein kleines Feuer. Ein Feuer, das sich auf die Neuankömmlinge richtet.

Zwei Hände mit messerscharfen Krallen umgreifen das Gestein, auf dem diese Gestalt,… dieser Dämon sitzt. Dessen Kopf ähnelt einem abgemagerten Pferd. Knochig und mit spitzen Ohren ausgestattet. Hörner auf dem Haupt, die einem Steinbock gleichkommen. Der Hals wird von einem Kranz aus dickem Fell umgeben. Ledrige, fast durchsichtige Haut liegt auf dem knochigen und abgemagerten Körper. Dünne schmächtige Beine tragen diesen Dämon auf den schmalen Mauervorsprung.

Offensichtlich freudig erregt, schwingt dieses Wesen einen fast zwei Meter langen Schwanz in sämtliche Richtungen. Die dort drauf befindlichen Stacheln aus Knorpel, wedeln im Takt der zuckenden Bewegungen.

Der Dämon beobachtet die beiden Frauen und fängt erneut zu lachen an. Verhalten, quiekend, glucksend. Eine kurze Bewegung folgt und er beugt sich etwas zu ihnen herunter. Dann blickt er flüchtig zur Seite, um sie kurz darauf wieder zu fixieren. Ein mehrfaches quietschendes Lachen ertönt. Im selben Moment tauchen über sämtlichen Gesteinsbildungen oder Mauern noch mehr dieser Dämonen auf. Erst zwei, dann vier, dann acht. Sam und Neve können nicht mehr mitzählen. Aus allen Ecken dieser Gegend tauchen diese Wesen auf und heißen sie lachend Willkommen. Ihre Krallen reißen die Mauern auf, als sie sich dort platzieren.

Ein Chor aus höhnischem Gelächter beginnt und schmerzt den beiden Frauen in den Ohren. Es lässt fast deren Trommelfell platzen.

Trotz ihrer jeweiligen Schmerzen halten sie sich noch immer an den Händen fest! Egal was in den nächsten Momenten mit ihnen geschehen mag, sie werden einander festhalten.

Von allen Himmelsrichtungen sind sie von diesen Dämonen umgeben, was sie dazu verleitet, mittlerweile Rücken an Rücken zu stehen. Sie behalten die Gefahr genau im Auge. Auch wenn sie keine Chance haben gegen diese Bestien anzukommen, werden sie sich nicht kampflos unterwerfen. Aufgeben ist für die Hunde ein Fremdwort!

Verängstigt blicken sie um sich, bis Sam ein zurückhaltendes und schweres »Schatz!« japst.

»Hm?«, schmeißt Neve konzentriert über ihre Schulter. Sie will sich bei dieser Gefahr nicht ablenken lassen. Das wäre ihr sicherer Untergang.

 

»Sieh!«, haucht Sam mit drückender Stimme. Neve blickt nach hinten. Ein »Fuck‼« entweicht ihr. Dieser Anblick ist ihr Untergang! Egal wie sehr die beiden Frauen sich wehren können und auch werden, gegen diese Gefahr werden sie nicht ankommen.

Mit einer fließenden Bewegung dreht sich Neve um, steht direkt neben Sam und starrt mit großen Augen auf die Gefahr, die dort auf sie zukommt. Vergessen sind sämtliche Dämonen von denen sie umgeben sind. Neve schluckt.

»Ich habe dich geliebt, Sam! Jede einzelne Sekunde meines Lebens habe ich dich von ganzem Herzen geliebt‼«, flüstert sie leise mit Tränenerstickter Stimme. Sie weiß, dass sie verloren haben. Sie weiß, dass sie und Sam in den nächsten Momenten einen weiteren Tod sterben werden! Sie werden zu einem dieser Dämonen, die sie umgeben. Neve will nur noch ein letztes Mal mit ihrer Stimme, ihrem Herzen und ihrer Liebe Sam ihre Gefühle offenbaren! Ein letztes Mal!

Neve dreht sich vollständig zu Sam um. In ihren Augen kann Neve dieselben Gefühle erkennen, die sie soeben selbst aussprach. Es bedarf keiner Worte mehr die mit einer Stimme ausgesprochen werden. Dieser Blick drückt alles aus! Alles‼

Noch immer aneinander festhaltend, zieht Neve Sam an sich und küsst sie! Ein letztes Mal genießt sie die Lippen ihrer Frau! Sie riecht ihr betörendes Parfüm und hat von einem Augenblick zum anderen keine Angst mehr vor dem was gleich mit ihnen passieren wird. Denn sie werden diesen Weg gemeinsam gehen! Den Weg der Hölle und des letzten Todes!

Beide genießen ihre Liebe zueinander, bis Sam sich langsam von Neve löst.

»Lass uns wenigstens in Würde von diesen Bestien zerrissen werden‼«, lächelt Neve vor Kraft strotzend.

»Es war auch nichts anderes von mir geplant‼«, grinst Sam und sprüht somit ihre gewohnte Brutalität aus. Etwas was Neve in diesem Moment sehr willkommen ist.

Beide drehen sich in die Richtung aus der diese tödliche Gefahr auf sie zugerannt kommt. Sie halten sich fest, beugen ihre Körper etwas nach vorne und nehmen somit eine Angriffsstellung ein. Ihre Augen richten sie messerscharf auf die ungefähr vierzig Höllenhunde, die in einem gewaltigen Rudel auf sie zukommen.

Die Krallen der Tiere reißen sich in den Steinboden und fetzen kleine Brocken heraus. Mit gefährlichen und wuchtigen Schritten, laufen sie über die menschlichen Knochen und bersten diese. Staubwolke um Staubwolke steigt um sie herum auf. Ein monströses Bellen ertönt. Jaulen, fauchen, kläffen! Fletschende Zähne richten sich auf die Frauen und zeigen ihnen somit das was sie in ihren letzten Atemzügen sehen werden. Sie sehen die Waffe mit denen sie getötet werden!

Die Höllenhunde rennen auf Sam und Neve zu. Sie bellen, jaulen und beißen sich hin und wieder gegenseitig. Immer wieder greifen sie sich selbst an! Jeder will schneller bei der Beute sein! Jeder will das beste Stück Fleisch von den Frauen abbekommen!

Der Boden unter Sam und Neve beginnt, aufgrund der Wucht der Schritte, zu beben. Die dort liegenden Knochen klappern. Erneut steigt Staub auf und wird von dem heißen Wind in der Luft aufgefangen.

Die Höllenhunde rasen weiter auf die Frauen zu, bis sie plötzlich langsamer werden. Aus dem schweren Lauf, wird ein ruhiger Trab und danach ein langsamer Schritt. Das ganze Rudel geht langsam auf Sam und Neve zu, bis sie unmittelbar vor ihnen stehen bleiben.

Angespannt und überrascht beobachten die beiden Frauen die Hunde, die nicht hässlicher sein können. Zerfetzte und abgerissene Haut schwingt in der heißen Luft. Stücke von grauem Fleisch hängen an deren knochigen Körper herab. Skelettartig stehen sie an Ort und Stelle und fixieren Sam und Neve mit ihren brennenden Augen. Genau wie die anderen Dämonen, besitzen auch diese Bestien keine Augen. Kleine Flammen schlagen aus den Höhlen. Ebenso tragen die Hunde nach hinten geneigte spitze Hörner auf dem Kopf. Vom Nacken bis zur Schwanzspitze ragen knorpelige Stacheln hervor.

Von diesem Anblick zutiefst angewidert, erschrecken die Frauen, als plötzlich der vorderste Hund einen Schritt auf sie zumacht. Er blickt zu ihnen hoch, jault und wimmert. Dann neigt er seinen Brustkorb nach unten, schiebt die knochigen Beine nach vorne und verbeugt sich vor Sam und Neve. Jaulend liegt er vor ihnen, bis ein Bellen durch die Reihen geht. Ein Befehl! Ein Befehl dem jeder Hund nachgeht! Innerhalb weniger Sekunden haben sich sämtliche Höllenhunde der Haltung seines Mitstreiters ergeben und verbeugen sich nun ebenfalls ehrfürchtig vor Sam und Neve.

Fassungslos starren die beiden die Hunde an, bis diese sich wieder erheben. Ein erneutes Bellen dringt durch die Reihen. Das Rudel setzt sich in Bewegung. Knurrend und Zähnefletschend schreiten sie auf Sam und Neve zu. Ängstlich weichen beide einen Schritt zurück. Aber das Rudel gleitet elegant an ihnen vorbei. Nicht ein Hund schenkt den Frauen ihre Aufmerksamkeit. Sämtliche Höllenhunde gehen an den beiden vorbei, bis sie sich in einer befohlenen Formation um die Frauen verteilt haben. Sie bilden einen schützenden Kreis, in dem Sam und Neve nun stehen. In einer Zweierreihe stellen sie sich auf und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Dämonen, die diesen Auftritt stillschweigend beobachten.

Ein weiteres Bellen ertönt. Sofort knurren sämtliche Höllenhunde und stellen vom Nacken bis zum Schwanz ihre Stacheln auf. Sämtliche Wut und Aggression richtet jeder Hund fletschend gegen die Dämonen.

»Ich fasse es nicht‼«, stottert Sam leise und beobachtet die Hunde. Neve ist nicht in der Lage zu antworten. Sie ist von dieser Situation so dermaßen eingeschüchtert, dass Sam einfach weiter spricht.

»Das sind Hunde‼ Das sind unsere Hunde‼«.

»Was??«, stottert Neve. Sie kann mit dieser Aussage nichts anfangen. Sie ist überlastet und überfordert. Sam dreht sich zu ihr um und strahlt über das ganze Gesicht.

»Das ist unser Rudel! Das sind alle getöteten Five Dogs‼«, klärt sie Neve weiter auf, die diesen Gedankengang ihrer Frau kaum glauben kann. Sie blickt sich um und versteht erst nach ein paar Augenblicken.

»Unglaublich‼«, stottert sie. Eine Welle der freudigen Ehrfurcht bricht über sie herein. Die Loyalität der Hunde geht also auch noch über den Tod hinaus. Selbst dieser kann das Rudel nicht trennen! Genauso wenig wie irgendetwas Sam und Neve jemals trennen könnte.

Neve lächelt stolz über die Zusammengehörigkeit ihrer Familie, tritt aber gleich einen Schritt erschrocken zurück. Zwei von den Hunden haben sich aus der Formation gelöst und stehen nun vor ihnen. Plötzlich öffnet einer der beiden das knochige Maul. Eine weibliche und Glockenhelle Stimme ertönt.

»Bitte sagt Matt, dass wir ihn vermissen und lieben‼«, spricht dieser Hund. Geschockt starren Sam und Neve den Hund an. Erst jetzt sehen sie, dass sich auf dem Rücken des Hundes ein kleiner Welpe fest in die Knochen gekrallt hat. Die Feueraugen neugierig auf die beiden Frauen gerichtet.

»Passt bitte gut auf meinen Jungen auf‼«, äußert sich der andere Hund mit einer ebenfalls weiblichen, aber deutlich älteren Stimme. Bevor Sam und Neve auf eine der Aussagen reagieren können, blicken beide Hunde nach oben. Sie richten das Feuer in ihren Höhlen gen Himmel und winseln kurz. Sie blicken flüchtig zu den Frauen zurück und wimmern erneut. Dann drehen sie sich um und begeben sich in die Formation zurück.

Ein dominantes Bellen ertönt! Ein erneuter Befehl! Der Befehl des Angriffs! Ohne zu zögern setzt sich das Rudel in Bewegung. Mit gefletschten Zähnen greifen sie alle gleichzeitig sämtliche Dämonen an. Ein bestialischer Kampf beginnt. Schon nach wenigen Sekunden landen die ersten abgerissenen Köpfe der Dämonen auf dem knochigen Boden. Direkt vor die Füße von Sam und Neve. Aber die beiden haben keine Möglichkeit sich auf diesen Kampf zu konzentrieren. Denn von irgendwoher dringen auf einmal laute Stimmen durch die brennende Luft. Zwei weibliche Stimmen und eine männliche! Die Stimmen sind so stark und strotzen vor Kraft, dass sie mit jedem Wort lauter werden. Sam und Neve verstehen nicht was die Stimmen durch die dicke Feuerdecke des Himmels tragen. Die Stimmen werden zu laut! Sie donnern die Worte durch die Luft. Neve und Sam haben keine andere Möglichkeit, als sich loszulassen. Sie lassen ihre Hände los, um sich diese auf die Ohren zu legen. Die Stimmen dröhnen in ihren Ohren! Sie schmerzen bestialisch! Sie fressen sich in den Gehörgang und lösen bei beiden Frauen ein unbeschreibliches Fiepen aus! Ohne Kontrolle über ihr Gleichgewicht, sacken sie in sich zusammen und brüllen ihre Schmerzen heraus. Schmerzen die sie um den Verstand bringen. Beide brüllen sich die Seele aus dem Leib und spüren ein Gefühl der Benommenheit in sich aufsteigen.

Die Stimmen sprechen ohne Unterlass ihre Worte weiter und zerfetzen das Gehör beider Frauen. Nur wage und völlig verschwommen erblicken sie etwas über sich.

Gebrochen und auf dem Boden liegend, sehen sie wie zwei Dämonen über ihren Köpfen fliegen. Weiße Körper mit blauem Schimmer. Gewaltige Muskeln stärken den Körper! Schwarze, kurze Haare und starke Hörner zieren den Kopf. Riesige Flügel schlagen hinter deren Körper und tragen sie in der Luft. Beide Dämonen blicken zu den Frauen hinunter. Sie lachen höhnisch und genießen den Anblick, wie sich Sam und Neve vor Schmerzen auf dem Boden winden. Plötzlich stürzt einer der Dämonen zu ihnen herab.

»NEEEEEVE‼!«, kreischt Sam und versucht sich zu erheben. Aber die Stimmen und Schmerzen drücken sie erbarmungslos auf den Boden zurück. Machtlos muss Sam mit ansehen, wie dieser Dämon Neve in seine Klauen nimmt und vom Boden reißt.

»SAAAAAMMM‼!« brüllt Neve und windet sich in den scharfen Klauen dieser Bestie. Orientierungslos greift sie blind nach ihrer Frau und versucht sich gleichzeitig von diesem Dämon zu befreien. Es ist aber ein Kampf gegen Windmühlen. Hämisch lachend trägt der Dämon Neve in die Luft und entführt sie in eine ungewisse Richtung! Er durchbricht die brennende Wolkendecke und lässt Sam alleine zurück.

Noch immer durch die Schmerzen betäubt, findet Sam keine Kraft auch nur eine Träne zu vergießen. Im Gegenteil. Sie windet sich auf den Knochen. Die Stimmen geben keine Ruhe, während der zweite Dämon noch immer über ihr fliegt.

Trotz der Schmerzen, ruft Sam sich Neves Gesicht ins Gedächtnis und lächelt schwach.

»Ich liebe dich‼«, flüstert sie leise. Schwerfällig dreht sie sich auf den Rücken und blickt zu dem zweiten Dämon hoch.

»Komm schon, du verdammter Wichser! Bring es hinter dich‼«, faucht sie zu ihm hoch. Sie weiß, dass sie hier nicht bleiben wird! Hier wird sie nicht sterben! Sie wird an einem anderen Ort in sämtliche Gliedmaße zerrissen, aber nicht hier.

Mit kräftigen und anmutigen Flügelschlägen, blickt der Dämon zu Sam herunter. Er legt den Kopf in den Nacken und lacht höhnisch.

»ICH WARTE‼!«, brüllt Sam zu ihm hoch. Sie will nicht mehr warten! Sie will nicht eine Sekunde länger als nötig ohne Neve existieren‼

Der Dämon blickt lachend zu ihr herunter, fletscht die Zähne und schlägt die Flügel. Mit einem einzigen Schlag stürzt er zu ihr herunter, packt sie und trägt sie ebenfalls durch die Decke des Höllenfeuers‼

Restart

»Zeitpunkt des Todes, 21:48 Uhr! Alle Wiederbelebungsversuche sind gescheitert!« Wie in einem Traum, hört sie fern diese Stimme. Eine männliche Stimme. Tief, rau, beängstigend. Sie hört die Stimme und die Worte, die gesprochen wurden. Ebenso ein schriller durchgängiger Ton.

»Zeitpunkt des Todes?? Wiederbelebungsversuche gescheitert?? Was soll das heißen?? Meinen die etwa mich?? Das kann nicht sein Wie kann der schei ß Kerl mich f ü r tot erkl ä ren?? Ich lebe doch noch «

Wie eine Rakete schießt sie im Bett hoch und versucht zu schreien. Es endet aber in einem Brummen. Irgendetwas steckt in ihrem Hals.

»DOKTOR‼!«, brüllt eine andere männliche Stimme.

Panisch greift sie sich an den Mund und ertastet etwas Plastikartiges. Es nimmt ihr die Luftzufuhr! Es nimmt ihr die Atmung! Es bereitet ihr Angst.

Mit hektischen, wilden und unüberlegten Bewegungen, fingert sie an dem Plastik herum und zieht es mit einem Ruck aus ihrem Mund. Zeitgleich arbeitet sich etwas ihre Luftröhre empor. Ängstlich reißt sie an dem Teil, worauf ihre Lunge stark protestiert. Sie zerrt und zieht. Kaum hat sie den Tubus vollständig aus ihrem Mund entfernt, übergibt sie sich mitten auf der Decke.

 

Wie ein aufgeschreckter Schwarm Tauben, versammeln sich blitzschnell unzählige Menschen um sie. Hektisch und angsterfüllt, blickt sie um sich. Sie sieht überraschte und aufgebrachte Personen. Zwei Ärzte, drei Schwestern und ein Mann in Zivilkleidung, der sie mit verweinten und feuerroten Augen ängstlich, aber zugleich glücklich anlächelt.

Von dieser Situation überfordert, greift sie blitzschnell an ihren Rücken, spürt aber nichts. Doch, ein leeres Holster. Verdammt‼ Sie beugt sich vor, zieht das linke Hosenbein hoch, spürt kaltes Metall und richtet die Waffe hektisch in sämtliche Richtungen. Sie ist zum schießen bereit.

Alle Personen reagieren erschrocken und treten einen Schritt zurück. Nur der Mann in Zivilkleidung nicht. Er steht neben ihr am Bett und spricht irgendwelche Worte.

»Schatz, beruhige dich. Es ist alles in Ordnung«, redet er ruhig auf sie ein, aber sie reagiert nicht. Sie versucht nur die Situation unter Kontrolle zu kriegen.

Zitternd zielt sie mit der Waffe von einer Person zur nächsten.

Nur für einen winzigen Augenblick richtet sich ihre Konzentration auf ein anderes Bett in ihrer Umgebung. Schräg rechts vor ihr, wird einer Frau die Kleidung zerschnitten. Andere Ärzte kämpfen um das Leben dieser Frau und bereiten einen Defibrillator vor.

»Schatz‼ Bitte‼« Wieder dieser Mann. Sie spürt einen brennenden Schmerz am Hals, tastet mit einer Hand danach, zeigt dabei aber noch immer mit der Waffe in alle Himmelsrichtungen. Etwas Warmes und Schmieriges klebt an ihren Fingern. Sie nimmt die Hand weg und sieht, dass sie voller Blut ist. Ängstlich blickt sie hoch. Sie betrachtet all die besorgten und verängstigten Gesichter. Dann wird ihr schwarz vor Augen.

Flackernd öffnet sie die Augen und schluckt schwer. Ihr Hals ist rau und brennt wie das Fegefeuer der Hölle. Wacker kämpft sie mit ihren Lidern, bis diese nur protestierend und mit hohem Kraftaufwand offen bleiben. Schwach blickt sie um sich. Sie sieht einen Mann neben sich auf einem Stuhl sitzen. Den Kopf gesenkt, die Augen auf eine Zeitschrift in seinen Händen gerichtet. Langsam blättert er um. Das dadurch entstehende Geräusch frisst sich schreiend in ihre Ohren. Wie die Sirenen eines Polizeiwagens, brüllt dieser Laut durch ihren Gehörgang und lässt sie vor Schmerzen die Augen zukneifen. Sie schluckt schwer und öffnet erneut die Lider. Schwach blickt sie zu dem Mann hinüber.

»Was ist passiert?«, hört sie eine weibliche Stimme durch den Raum huschen. Schwach, kratzig, erschöpft. Eine Stimme, die laut in ihren Ohren widerhallt. Ihre eigene Stimme.

Der Mann am Bett reagiert, reißt den Kopf hoch und schaut sie mit großen Augen an. Wie ein Blitz schießt er in dem Stuhl hoch, macht einen schnellen Schritt auf das Bett zu und fällt ihr wimmernd um den Hals.

»Eden‼«, hört sie ihn schluchzen.

»Du bist endlich aufgewacht‼ Ich hatte solche Angst um dich‼«, jammert er weiter und löst sich von ihr. Mit Tränen in den Augen schaut er sie an. Sie betrachtet ihn und schluckt.

»Wer sind sie?«, fragt sie mit dieser zerrissenen Stimme. Unsicherheit macht sich in den Augen des Mannes breit. Aber dann lächelt er wieder.

»Ich bin es Schatz. Ryan, dein Mann!« Um das Gesicht des Mannes genauer betrachten zu können, drückt sie ihren Kopf tiefer in das Kissen. Ihre Augen gleiten über den Drei-Tage Bart, die harte aber gradlinige Nase, den gepflegten Augenbrauen und der kurzen Stoppelfrisur.

»Ich kenne sie nicht«, krächzt sie und ist sich sicher. Diesen Mann, dieses Gesicht hat sie noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen.

Dieser Ryan wirkt im ersten Moment enttäuscht und erschlagen, lächelt dann aber sicher.

»Der Arzt sagte schon, dass du vielleicht eine Zeitlang keine Erinnerungen haben würdest, aber die dürften nach einer Weile zurückkehren«, lächelt er, beugt sich zu Eden herunter und drückt ihr plötzlich seine Lippen auf den Mund. Dann strahlt er wieder wie ein Sonnenschein. Sie starrt ihn fassungslos, geschockt, aber geschwächt an.

»Ich bin so unglaublich froh, dass du lebst!«, säuselt er. Eine neue Welle der Tränen treten in seine Augen.