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Gesetz und Frau

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Neuntes Kapitel.
Auf der Rückreise

Wenn ich die Heimkehr in meinem eigenen Wagen angetreten, würden die folgenden Capitel nicht geschrieben worden sein; denn ehe wir eine Meile zurückgelegt, hätte ich dem Kutscher befohlen, umzukehren.

Kann man denn immer entschlossen sein?

Bei Beantwortung dieser Frage denke ich mehr an die Frauen als an die Männer. Ich war entschlossen gewesen, indem ich Mr. Playmores taubes Ohr zu einem hörenden machte, indem ich den Rathschlägen meiner Schwiegermutter widerstand, indem ich einen Platz aus dem französischen Dampfer nahm.

Gleich, nachdem ich denselben bestiegen, sagte ich aber zu mir selbst: »Du Elende, Du hast Deinen Gatten verlassen!« Ich würde meine Seligkeit darum gegeben haben, wenn ich das Schiff hätte anhalten können. Es war eine qualvolle, entsetzliche Reise für mich. Nur einen Tröster führte ich bei mir, es war eine Locke von Eustace’s Haar. Ich raubte sie ihm eines Morgens, als er noch schlief.

Es wird allgemein gesagt, daß die Zeit der beste Tröster für betrübte Seelen sei. Nach meiner eigenen Erfahrung leistet die Entfernung in ähnlichen Fällen noch bessere Dienste. Ich kam sehr bald zu ruhigeren Reflectionen. Ich gewann die Ueberzeugung, daß der Empfang meines Gatten, nach dem ersten freudigen Aufleuchten der Ueberraschung, das Vertrauen seiner Mutter nicht gerechtfertigt haben würde.

Wenn es auch ein Wagniß war, zu Mr. Dexter zurückzukehren, so war es vielleicht ein ebenso großes, mich uneingeladen einem Manne aufzudrängen, welcher zu wiederholten Malen, erklärt hatte, daß unser ferneres Zusammenleben unmöglich und daß unser eheliches Glück vernichtet sei.

An Englands Küste angekommen, blieb ich einen Tag in Portsmouth, um mich etwas zu erholen, und drei Briefe zu schreiben.

Einen an Benjamin, bei dem ich mich zum nächsten Abend anmeldete. Den zweiten an Mr. Playmore mit der Benachrichtigung daß ich im Begriff sei, den letzten Versuch zur Durchdringung des Geheimnisses von Gleninch zu machen. Den dritten an Eustace in welchem ich ihm gestand, daß ich ihn während seiner Krankheit gepflegt, und in welchem ich ihm den einzigen Grund mittheilte, weshalb ich ihn wieder verlassen. Den letzten Brief schloß ich in ein Schreiben an meine Schwiegermutter ein, in dem ich es ihrem Dafürhalten überließ, wann sie denselben an Eustace aushändigen wollte. Unter allen Umständen verbot ich ihr aber, meinem Gatten mitzutheilem welch neues Band uns jetzt zusammenknüpfte. Er sollte die Freudenbotschaft nur von meinen Lippen hören.

Als ich diese drei Briefe geschrieben, war sich bereit, den letzten Trumpf in dem Spiele um mein Lebensglück wegzugeben, nicht wissend, ob ich es gewinnen, oder ob ich es verlieren würde.

Zehntes Capitel.
Auf dem Wege zu Dexter

»Ich glaube beim Himmel, Valeria, daß der Wahnsinn dieses Ungethüms Sie angesteckt hat!«

Das war Benjamins Meinung von mir, nachdem ich ihm meinen Entschluß mitgetheilt, noch einen Besuch bei Miserrimus zu wagen. Ich wandte meine mildeste Ueberredungsgabe an, um meinen alten Freund zu bitten, daß er doch ein wenig Geduld mit mir haben möge; aber diesmal ganz vergebens.

Alle meine Worte waren nur Oel in’s Feuer gegossen.

»Ihn noch einmal besuchen! Ihn wiedersehen!« rief Benjamin unwillig. »Nachdem er Sie so gröblich beleidigt, unter meinem Dach, in diesem Zimmer! Wache ich denn oder träume ich?!«

Diesem leidenschaftlichen Ausbruch seines Gefühls mußte mit Entschiedenheit entgegen getreten werden.

»Ruhe, mein alter Freund,« sagte ich.

»Wir müssen mit einem Manne Nachsicht haben, der unter so erschwerenden Umständen lebt, wie Miserrimus Dexter. Ich beginne fast zu glauben, daß auch ich an jenem Abend mich nicht ganz richtig benommen habe. Eine Frau, die sich selber achtet, und deren ganzes Herz ihrem Gatten gehört, ist wahrlich nicht sehr beleidigt, wenn ein Krüppel es wagt, seinen Arm um ihre Taille zu legen. Außerdem habe ich ihm vergeben und Sie haben dasselbe gethan. Wenn Sie mich begleiten, wird er sich nicht wieder vergessen. Sein Haus, und namentlich die Bilder in demselben, werden Sie interessiren. Ich werde ihm heute schreiben, daß wir morgen kommen.«

Er willigte, wenn auch mit Widerstreben, ein. – — —

Nachdem ich meinen Brief geschrieben, beschlich mich ein gewisses Angstgefühl über Dexters Gesundheit. Wie mochte es ihm während meiner Abwesenheit gegangen sein?

Während ich noch darüber nachdachte, trat die Haushalterin mit irgend einem Begehr in’s Zimmer. Ich fragte sie, ob sie vielleicht etwas von dem seltsamen Wesen gehört, das sie einst so erschreckt habe.

»Ungefähr eine Woche nach Ihrer Abreise, Madame,« sagte sie, mit außerordentlicher Strenge in ihrem Wesen, »hatte es die, von Ihnen erwähnte Person gewagt, Ihnen einen Brief zu schicken. Es wurde dem Boten bedeutet, daß Sie verreist seien und Briefe mit Sicherheit nicht nachgeschickt werden könnten. Nicht lange darauf, Madame, als ich gerade mit Mrs. Macallans Haushälterin Thee trank, hörte ich abermals von der Person. Er kam selbst zu Mrs. Macallan, um dort Erkundigungen über Sie einzuziehen. Wie er sitzen kann, ohne Beine zu haben, ist mir vollständig unverständlich, aber Beine oder nicht Beine, die Haushälterin sah ihn und sagt, daß sie ihn nicht vergessen werde bis zu ihrer Sterbestunde. Sie erzählte ihm von Mr. Eustaces Krankheit und daß Sie und Mrs. Macallan hingereist wären, um ihn zu pflegen. Mit dieser Nachricht fuhr er wieder fort und das ist Alles, was ich von jener Person zu berichten habe.«

Nach diesen Worten verließ sie das Zimmer.

Wieder mit mir allein gelassen, überkam mich neue Unruhe, wie das Experiment des kommenden Tages ablaufen würde. Was ich von der Haushälterin gehört, bewies mir deutlich, daß Mr. Dexter während meiner Abwesenheit in großer Unruhe gelebt, und daß ich ihn morgen wahrscheinlich in größter Aufregung vorfinden würde.

Der nächste Morgen brachte mir eine Antwort von Mr. Playmore. Er schrieb sehr kurz, indem er meinen Entschluß weder tadelte noch lobte, mir aber wiederholt ans Herz legte, jedenfalls bei meinem Besuch einen zuverlässigen Zeugen mitzunehmen. Der interessanteste Passus des Briefes stand am Ende: »Sie müssen darauf vorbereitet sein, eine Umwandlung zum Schlimmen bei Mr. Dexter wahrzunehmen. Ein Freund von mir war neulich mit ihm zusammen und erstaunte über die Veränderung, die mit ihm vorgegangen. Ihr Besuch wird jedenfalls dazu beitragen jene Erregung noch zu erhöhen. Sie müssen Ihr Benehmen gegen ihn also den Umständen anpassen und das Geständniß seines Geheimnisses auf geschickte um Gottes Willen nicht gewaltsame Art aus ihm herausziehen.« Dann kam noch ein Postscriptum: »Fragen Sie Mr. Benjamin ob er der Bibliotheksthür nahe genug war, um zu hören, was Dexter Ihnen von seinem Besuch des Schlafzimmers in der Nacht, welche Mrs. Macallans Tod sah, erzählte.«

Als wir am Frühstückstische saßen, legte ich Benjamin die Frage vor, durch die er sich abermals verletzt fühlte.

»Ich bin kein Thürenhorcher,« sagte er.

»Manche Menschen haben aber Stimmen, welche darauf bestehen, gehört zu werden. Zu diesen gehört allerdings Mr. Dexter.«

»Sie hörten ihn also?«

»Allerdings, ich hörte, daß er etwas Infames sagte.«

»Diesmal möchte ich Sie bitten, noch mehr zu thun,« wagte ich zu bemerken, »ich möchte Sie bitten, Sich Noten zu machen, während ich mit Mr. Dexter spreche.«

Benjamin sah mich über seinen Teller mit Erstaunen an.

»Das ist wieder ein starkes Verlangen von Ihnen,« sagte er.

»Vergeben Sie mirs Benjamin; trotz Ihres Widerwillens muß ich Sie dennoch ersuchen meinen Wunsch erfüllen.«

Benjamin blickte wieder auf seinen Teller hinab.

»Ich dachte eigentlich, ich hatte mich vom Geschäft zurückgezogen,« sagte er. »Es scheint mir aber beinahe, als wenn ich von Neuem Schreiber werden sollte. Gut denn! Was verlangen Sie also von mir?«

In diesem Augenblicke meldete die Haushälterin, daß der Wagen vor der Thür stehe. Ich stand auf und nahm seinen Arm.

»Nur zwei Dinge,« sagte ich. »Sich hinter Mr. Dexters Stuhl setzen, so daß er Sie nicht sehen kann, aber zu gleicher Zeit auch so, daß Sie mir in’s Antlitz blicken mögen.«

»Je weniger ich von Mr. Dexter sehe, desto lieber wird es mir sein,« entgegnete Benjamin. »Und wenn ich hinter seinem Stuhl sitze, was soll ich dann thun?«

»Auf ein von mir gegebenes Zeichen sollen Sie Dexters Worte niederschreiben, bis ich Ihnen ein anderes Zeichen gebe, wieder aufzuhören.«

»Gut,« sagte Benjamin. »Welches ist das Zeichen für den Anfang und welches ist das Zeichen für das Ende?« Ich war augenblicklich nicht auf eine Antwort vorbereitet. Nach kurzem Sinnen fand ich aber die telegraphische Verbindung zwischen mir, und ihm.

»Ich werde mich in einen Armstuhl setzen,« sagte ich. »Wenn Sie sehen, daß ich die Hand erhebe und mit einem Ohrringe spiele, schreiben Sie nieder, was er sagt. Dann fahren Sie fort, bis Sie mich meinen Stuhl rücken hören. Haben Sie mich verstanden?«

»Vollkommen.«

Wir fuhren nach Dexters Hause.

Elftes Capitel.
Endlich die Nemesis!

Der Gärtner öffnete uns die Thüre.

»Mrs. Valeria?« fragte er.

»Ja.«

»Und Freund?«

»Und Freund.«

»Bitte, gehen Sie hinauf. Sie wissen ja Bescheid.«

Durch die Halle schreitend, blickte ich zufällig auf einen Stock, den Benjamin in der Hand trug.

»Wollen Sie den Stock nicht hier unten lassen?« fragte ich.

»Mein Stock wird mir oben vielleicht sehr nützlich sein,« entgegnete er.

Es war keine Zeit mit ihm zu rechten, deshalb ging ich ihm voraus und stieg die Stufen empor.

Als wir noch unterwegs waren, erschreckte mich ein Schrei, der aus dem oberen Zimmer drang. Der Schrei wiederholte sich, ehe wir in’s Vorgemach traten. Als ich in das innere Zimmer schritt, erblickte ich den vielseitigen Miserrimus in einer neuen Charaktermaske.

 

Die unglückliche Ariel stand vor einem Tisch, auf dem ein Gericht von kleinen Kuchen befindlich. Um jedes ihrer Handgelenke war eine Schnur gebunden, deren lang herabhängende Enden von Dexters Händen ergriffen worden waren. »Versuche noch einmal, meine Schöne!« hörte ich ihn sagen. »Nimm Dir einen Kuchen.« Nach diesem Kommandowort streckte Ariel gehorsam einen Arm nach dem Gericht aus. Gerade in dem Moment, als sie mit den Fingerspitzen einen der Kuchen ergreifen wollte, wurde ihre Hand vermittelst der Schnur mit einer so teuflischen Kraft und Heftigkeit hinweggerissen, daß ich mich versucht fühlte, Benjamins Stock auf Dexters Rücken zu zerschlagen. Diesmal erduldete Ariel den Schmerz mit spartanischem Schweigen. Sie hatte nämlich meine Anwesenheit bemerkt. Ihre Zähne waren fest zusammengebissen, nicht einmal ein Seufzer entfloh der geängstigten Brust.

»Nehmen Sie ihr die Schnur ab!« rief ich, »oder ich verlasse augenblicklich das Haus.«

Bei dem Klange meiner Stimme brach Dexter in ein schrilles Bewillkommnngsgeschrei aus. Seine Augen hefteten sich auf mein Antlitz, als wenn er mir in der Seele lesen wollte.

»Treten Sie nähert« rief er. »Treten Sie näher und sehen Sie, wie ich die Zeit tödte, wenn die Zeit uns trennt. Ich bin heute in meiner malitiösen Laune, weil ich mich nach Ihnen ängstigte, Mrs. Valeria. Sehen Sie einmal Ariel an. Sie hat den ganzen Tag noch nichts gegessen, und verschmähet es noch jetzt, ein Stückchen Kuchen zu nehmen. Sie brauchen sie nicht zu bemitleiden. Ich verursache ihr keinen Schmerz.«

»Ariel hat keine Nerven,« stimmte das arme Geschöpf ein. »Ariel fühlt keinen Schmerz.«

Ich hörte, wie Benjamin hinter mir seinen Stock schwang.

»Machen Sie die Schnur los!« rief ich, heftiger als vorhin.

»Welch’ herrliche Stimme!« sagte Dexter, indem er die Schnur löste.

»Nimm die Kuchen!« rief er Ariel dann befehlend zu.

Das blödsinnige Wesen ging mit seinen geschwollenen Handgelenken an mir vorüber.

»Ariel hat keine Nerven,« wiederholte sie stolz. »Ariel fühlt keinen Schmerz.«

»Sie sehen,« sagte Miserrimus Dexter, »ich habe ihr nicht wehe gethan. Seien Sie aber nach Ihrer langen Abwesenheit nicht gleich wieder hart gegen mich, Mrs. Valeria.«

Er machte eine Pause. Benjamin, der noch schweigend in der Thür stand, erregte seine Aufmerksamkeit.

»Wer ist das?« fragte er mißtrauisch. »Ah, ich weiß!« rief er, bevor ich antworten konnte. »Das ist der wohlwollende Herr, der das letzte Mal, als ich ihn sah, einem Tröster der Betrübten glich. Sie haben Sich sehr zu Ihrem Nachtheile verändert, Sir. Sie sehen jetzt aus, wie die rächende Justiz. Wohl Ihr neuer Beschützer, Mrs Valeria?«

Er machte Benjamin eine wild ironische Verbeugung.

»Ihr gehorsamer Diener, Herr Justiz-Minister. Ich habe Sie verdient, und ich unterwerfe mich Ihnen. Bitte, treten Sie doch näher. Diese Dame ist das Licht meines Lebens.«

Er rollte seinen Stuhl von Benjamin, welcher ihm mit verachtendem Schweigen zugehört, zurück, bis er sich in meiner Nähe befand.

»Ihr Hand, Licht meines Lebens!« murmelte er in seinen sanftesten Tönen. »Ihre Hand, nur zum Zeichen, daß Sie mir vergeben.« Ich reichte sie ihm. Er küßte sie respektvoll und ließ sie dann mit einem schweren Seufzer wieder fahren.

»Armer Dexter!« sagte er, sich selbst bemitleidend. »Ein warmes Herz in Einsamkeit verwelkt, verhöhnt durch meine Mißgestalt. Armen unglücklicher Dexter!«

Er blickte wiederum mit jener wilden Ironie auf Benjamin.

»Ein schöner Tag, Sir,« sagte er mit höhnischer Höflichkeit. »Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten? Wollen Sie nicht gefälligst Platz nehmen? Wenn ein Justiz-Minister nicht bedeutender ist als Sie, sieht er am besten auf einem Stuhl aus.«

»Und ein Affe sieht am besten in einem Käfig aus,« entgegnete Benjamin.

Die Beleidigung machte keinen Eindruck auf Dexter. Er that als wenn er sie überhört. Er hatte sich abermals verändert. Er war gedankenvoll, und seine Augen hefteten sich mit trauriger Aufmerksamkeit an meine Züge. Ich warf Benjamin einen bezeichnenden Blick zu und setzte mich in den nächsten Armstuhl. Benjamin nahm hinter Dexter Platz. Ariel, ihre Kuchen verschlingend, kauerte sich zu des Meisters Füßen und blickte zu ihm auf wie ein Hund. Es entstand eine Pause, während welcher ich Dexter genauer beobachten konnte.

Mr. Playmores Brief hatte Recht gehabt. Es war eine Veränderung zum Schlimmen mit ihm vorgegangen. Seine Züge waren matt und traurig; das ganze Gesicht schien mir kleiner geworden. Die Milde in seinem Blick war verschwunden. Die Augen waren mit rothen Adern durchzogen. Seine sonst so kräftigen Hände erschienen mir welk und zitternd. Die Blässe seines Antlitzes hatte etwas geisterhaftes bekommen; die Falten waren tiefer gegraben; es schienen Jahre über ihn hinweg gegangen zu sein, während ich nur Monate von ihm entfernt gewesen. Ich bereute jetzt nicht, Spanien so eilig verlassen zu haben. Der von dem Arzt vorhergesehene Moment schien vielleicht näher gerückt als Jener geglaubt. Als sich unsere Blicke zufällig begegneten, fühlte ich deutlich, daß ich es mit einem Verurtheilten zu thun hatte.

Er that mir leid.

Ich wußte, daß er grausam, ich war überzeugt, daß er falsch, und dennoch that er mir leid.

Er errieth meine Gedanken.

»Ich danke Ihnen,« sagte er plötzlich. »Ich thue Ihnen leid, weil ich krank bin. Sie haben mir durch Ihr Erscheinen großes Vergnügen gemacht. Erhöhen Sie dasselbe, indem Sie mich auch Ihre Stimme hören lassen. Erzählen Sie mir, was Sie gethan, seit Sie von England abwesend waren.«

Ich erfüllte seinen Wunsch.

»Lieben Sie Eustace noch immer?« fragte er bitter.

»Ich liebe ihn mehr denn je.«

Er bedeckte das Antlitz mit beiden Händen. Dann sprach er in derselben Situation:

»Und Sie ließen ihn in Spanien? Sie kehrten allein nach England zurück? Weshalb thaten Sie das?

»Weshalb bat ich Sie um Ihren Beistand, Mr. Dexter?«

Er ließ seine Hände sinken und blickte mich an. Er schien erregt.

»Ist es denn möglich,« rief er aus, »daß Sie jene unglückliche Geschichte noch nicht ruhen lassen können? Sind Sie noch immer entschlossen, das Geheimniß von Gleninch zu ergründen?«

»Ich bin noch immer dazu entschlossen, Mr. Dexter, und ich hoffe noch immer auf Ihre Hilfe.«

Der alte Kummer, dessen ich mich so wohl entsann, verdunkelte aufs Neue seine Züge.

»Wie sollte ich Ihnen denn helfen können?« fragte er. »Kann ich die Begebenheiten ändern?« Er hielt inne.

Sein Antlitz wurde abermals heiter, als wenn eine plötzliche Freude über ihn gekommen. »Ich versuchte Ihnen zu helfen,« fuhr er fort. »Ich erzählte Ihnen, daß Mrs. Beanlys Abreise eine Finte war, um dem Verdachte zu entgehen; ich sprach die Vermuthung aus, daß das Gift von Mrs. Beanlys Mädchen beigebracht sein könnte. Hat fernere-s Nachdenken Sie überzeugt?«

Diese Rückkehr zu Mrs. Beanly veranlaßte mich, direkt auf mein Ziel loszugehen.

»Mein Nachdenken hat mich keine Ueberzeugung gewinnen lassen,« antwortete ich. »Ich kann keine Gründe finden. Hatte das Mädchen irgend welche Veranlassung, die Feindin der Verstorbenen zu sein?«

»Kein Mensch auf der Welt hatte Veranlassung, die Feindin der Verstorbenen zu sein!« rief er laut und leidenschaftlich. »Ihr ganzes Wesen athmete Güte, und sie hat weder in Gedanken noch in Worten jemals einen Menschen beleidigt. Sie war eine Heilige auf Erden. Achtung ihrem Angedenken! Lassen Sie die Märtyrerin ruhen in ihrem Grabe.«

Er bedeckte das Antlitz mit beiden Händen und schauderte unter dem Einfluß der Erregung, die er selbst heraufbeschworen. Ariel verließ plötzlich und leise ihren Stuhl und näherte sich mir.

»Sehen Sie meine zehn Krallen?« flüsterte sie, beide Hände emporhebend. »Wenn Sie den Herrn wieder ärgern, werden Sie meine zehn Krallen an Ihrer Kehle fühlen!«

Benjamin erhob sich von seinem Stuhl. Er hatte die Bewegung gesehen, ohne die Worte zu hören. Ich bedeutete ihn, seinen Platz zubehalten. Ariel kroch zu ihrem Stuhl zurück und blickte wieder zu Dexter auf.

»Weinen Sie nicht,« sagte sie. »Hier sind die Schnüre. Schnüren Sie mir noch einmal die Handgelenke zu.«

Er antwortete weder, noch bewegte er sich.

Ariel gab sich Mühe, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich sah es an ihren zusammengezogenen Brauen, an ihren starr auf mich gerichteten Blicken. Plötzlich schlug sie beide Hände zusammen und stieß einen Freudenschrei aus. Sie hatte eine Idee gefunden.

»Herr!« rief sie. Herr!Sie haben mir lange keine Geschichte erzählt. Bringen Sie Grauen in meinen dicken Kopf. Bringen Sie Schauer über meinen ganzen Körper. Bitte, eine recht lange, hübsche Geschichte. Lauter Blut und Verbrechen.«

»Armer Teufel!« sagte er, ihren Kopf streichelnd. »Du verstehst kein Wort von meinen Geschichten, und dennoch liegt es in meiner Macht, dies Haar auf Deinem Haupte sich sträuben zu lassen.«

Er lehnte sich wieder in seinen Stuhl zurück und blickte nach mir. Erinnerte er sich wieder der Worte, welche vor wenigen Minuten zwischen uns gefallen? Nein, seine Gedanken beschäftigten sich mit der Bitte Ariels.

»Ich bin ein außerordentlicher dramatischer Erzähler, Mrs. Valeria,« sagte er. »Dies Geschöpf hier zu meinen Füßen liefert einen sprechenden Beweis dafür. Sie ist eine personifizirte psychologische Studie, wenn ich ihr eine Geschichte erzähle. Ich werde Ihnen eine Probe davon geben. Glauben Sie nicht daß es mich sehr anstrengen wird. Meine Einbildungskraft ist unerschöpflich. Die Herrschaften werden sich sehr gut unterhalten. Ich bin auch gewöhnlich ernster Stimmung, wie Sie, und dennoch muß ich stets über sie lachen.«

Ariel klopfte in ihre großen formlosen Hände. »Er lacht immer über mich!« sagte sie, mich anblickend, mit überlegenem Stolz.

»Hören Sie also, Mrs. Valeria,« begann er mit lauter Stimme. »Ariel, höre Du auch. Wir wollen mit der Formel für alle guten Feengeschichten beginnen. Es war einmal —«

Hier unterbrach er sich schon, legte seine Hand an die Stirn und ließ sie rückwärts und vorwärts darüber hingleiten. Ich hörte ihn leise lachen.

»Es scheint, als wenn ich der Aufregung bedürfte,« sagte er.

Sollten seine Gedanken schon im Wandern begriffen sein? Würde er bald wieder zu sich selbst kommen, wenn wir geduldig warteten und ihm Zeit dazu ließen? Selbst Ariel war erstaunt und schien sich unbehaglich zu fühlen.

So saßen wir in erwartungsvollem Schweigen

»Meine Harfe!« rief er. Die Musik wird mir Anregung geben.«

Ariel brachte ihm die Harfe.

»Herr!« sagte sie verwundert »was ist Ihnen?«

Er gebot ihr mit der Hand Schweigen.

»Ode an die Erfindung,« kündigte er, sich an mich wendend an. »Text und Musik improvisirt von Dexter. Ruhe! Aufgepaßt!«

Seine Finger irrten schwach über die Saiten, aber ohne eine Melodie zu erwecken, ohne ihm Worte zuzuflüstern. Nach einer Weile sank sein Haupt vornüber, und die Stirn ruhte an dem Holz der Harfe. Ich stand auf und näherte mich ihm. War er eingeschlafen oder in Ohnmacht gesunken?

Ich berührte seinen Arm und nannte seinen Namen.

Ariel stellte sich sofort mit drohendem Blick zwischen uns. In demselben Moment hob Miserrimus Dexter den Kopf. Er hatte meine Stimme gehört und sah mich nun mit so ruhiger Beobachtung an, wie ich sie noch nie an ihm wahrgenommen.

»Nimm die Harfe fort,« sagte er mit mildem Ton zu Ariel.

Das nur halb menschliche Geschöpf reizte ihn abermals.

»Nun, Herr?« fragte sie, »wo bleibt denn die Geschichte?«

»Wir brauchen keine Geschichte,« warf ich ein.

»Ich habe noch viel mit Mr. Dexter zu sprechen.«

Ariel sah mich drohend an.

»Ah! Sie wollen es also?« sagte sie, auf mich zuschreitend. In demselben Moment hielt sie des Herrn Stimme von mir zurück.

»Setze die Harfe fort, Du Thier, und warte auf die Geschichte, bis ich sie Dir erzählen werde.«

Sie trug die Harfe gehorsam in einen Winkel des Zimmers. Mr. Dexter rollte mir seinen Stuhl näher. »Ich weiß, was mich aufregen wird,« raunte er mir vertraulich zu. »Ich habe heute noch keine Bewegung gehabt.« Er legte die Hände auf die Maschinerie seines Stuhles und rollte auf die gewöhnliche Art das Zimmer entlang. Doch bald trat eine neue Veränderung ein. Nicht mit pfeifenden und rasenden Rädern wie sonst fuhr er das Zimmer auf und ab, sondern langsamer und schwerer, als wenn es ihm große Mühe verursachte. Dann hielt er inne, wie aus Mangel an Athem.

Wir folgten ihm. Ariel zuerst dann Benjamin und ich. Er winkte die beiden Anderen zurück und gab mir ein Zeichen, näher zu kommen.

 

»Ich bin außer Uebung« sagte er schwach. »Während Ihrer Abwesenheit habe ich meine Kraft verloren.«

Wer würde ihn jetzt nicht bemitleidet haben? Wer hätte in diesem Moment an seine Verirrungen gedacht? Wiederum war es Ariel, welcher die müden Lebensgeister ihres Herrn weckte.

»Was ist Ihnen, Herr? Wo bleibt die Geschichte?« fragte sie in winselnd weinerlichen Tönen.

»Sie bedürfen der frischen Luft,« sagte ich, »lassen Sie uns eine kleine Spazierfahrt machen.«

Es war nutzlos. Ariels Bitte hatte bereits Dexters schlafende Lebensgeister wieder erweckt.

»Du Elende!« rief er, den Stuhl gegen sie umwendend. »Nun kommt die Geschichte Ich kann sie erzählen! Ich will sie erzählen! Wein her, Du winselndes Kalb! Weshalb dachte ich denn daran nicht früher? Königlichen Burgunders bedarf ich, um meine Phantasie zu entflammen Gläser her für die ganze Gesellschaft!«

Ariel öffnete eine Schieblade im Alkoven und holte eine Flasche und hohe venezianische Gläser hervor. Dexter leerte seinen Humpen aus einen Zug und nöthigte uns ebenfalls zum Trinken. Der feurige Wein übte fast augenblicklich seine Wirkung. Ariel, welche ebenfalls ihr Glas hinunter gestürzt begann mit heiserer Stimme ihre Bitte um die Geschichte abzusingen. Dexter füllte noch einmal sein Glas, und Benjamin beschwor mich mit leiser Stimme, aufzubrechen.

»Nur noch einen letzten Versuch,« flüsterte ich zurück.

Ariel setzte ihren lakonischen Sang fort.

Dexter blickte von seinem Glase auf. Der Wein begann auch in ihm zu wirken. Augen und Wangen bekamen ihren alten Glanz wieder. Der feurige Burgunder war mein Bundesgenosse geworden.

»Keine Geschichte,« sagte ich, »ich bin jetzt nicht in der Laune, eine Geschichte zu hören.«

»Nicht in der Laune?« wiederholte er ironisch »Das ist eine Entschuldigung. Sie glauben, daß meine Phantasie erloschen. Ich will Ihnen zeigen, daß Dexter noch immer der Alte ist. Ruhig, Ariel, oder Du mußt das Zimmer verlassen! Ich habe meine Geschichte fertig, Mrs. Valeria! Es ist gerade etwas, das Sie sehr interessiren wird,« fügte er mit listigem Lächeln hinzu. »Die Geschichte von einer Herrin und einer Magd. Setzen Sie Sich wieder ans Feuer und hören Sie zu.«

Die Geschichte von einer Herrin und einer Magd? Also die Geschichte von Mrs. Beanly. Die Art und Weise, wie er die Erzählung einführte, belebte von Neuem meine Hoffnung. Seine List war wieder erwacht. Unter dem Vorwande, Ariel eine Geschichte zu erzählen, wollte er zweifelsohne einen erneuten Versuch machen, mich auf Irrwege zu führen. Um seine eigenen Worte zu brauchen, Dexter war wieder er selber geworden. Wir setzten uns auf unsere alten Plätze. Ariel sah mich mißtrauisch an, als ob sie glaubte, daß ich ihren Herrn abermals unterbrechen könnte. Das hatte sie aber nicht zu befürchten, ich war jetzt eben so begierig wie sie, die Geschichte zu hören. Das Thema war voller Schlingen für den Erzähler. Er konnte sich in jedem Augenblick verrathen.

Er blickte um sich und begann:

»Ist mein Publikum bereit zu hören?« fragte er heiter. »Blicken Sie mir ein wenig voller in’s Gesicht,« fuhr er mit sanfter Stimme zu mir gewandt fort. »Lassen Sie mich Begeisterung in Ihren Blicken finden. Lassen Sie meine hungrige Bewunderung sich an Ihrer Gestalt sättigen. Begnadigen Sie den Mann, dessen Glück Sie zerstört mit einem Lächeln des Mitleids. Ich danke Ihnen, Licht meines Lebens!l« Dann lehnte er sich in seinen Stuhl zurück.

»Nun endlich die Geschichte! Ich werde sie in die dramatische Form gießen, die kürzeste und treueste, um meine Geschichte zu erzählen. Der Titel also: »Herrin und Magd« Scene: Italien Zeit: 15. Jahrhundert. Blicken Sie auf Ariel. Sie weiß so viel vom 15. Jahrhundert als die Katze in der Küche und dennoch amüsirt sie sich schon. Glücklicher Ariel!«

Ariel blickte mich triumphirend an.

»Ich weiß nicht mehr als die Katze in der Küche,« wiederholte sie eitel. »Ich bin glücklich! Und was sind Sie?«

Miserrimus Dexter lachte, dann fuhr er fort: »Personen des Dramas nur drei Frauen. Angelika, eine vornehme Dame, von Geist und Geburt. Kunigunde ein schöner Teufel in weiblicher Gestalt. Damoride, ihr unglückliches Mädchen. 1. Scene. Dunkel gewölbtes Zimmer in einem Kastell. Es ist Abend. Die Eulen klagen im Walde; die Frösche quaken im Sumpf. Sehen Sie Ariel an. Sie bekommt schon die Gänsehaut. Glückliche Ariel.«

Meine Nebenbuhlerin in des Herrn Gunst sah mich mißtrauisch an. Miserrimus Dexter that wieder einen mächtigen Trunk.

Ich beobachtete ihn aufmerksam; sein Antlitz belebte sich mehr und mehr. Er setzte sein Glas nieder und fuhr fort:

»Personen in dem gewölbten Zimmer: Kunigunde und Damoride. Kunigunde spricht: »Damoride!« – »Madame?« – »Wer liegt denn im Zimmer über uns krank?« —»Die vornehme Dame Angelika, Madame!« – Pause. – Kunigunde spricht wieder: »Damoride!« – »Madame?« – »Mag Angelika Sie leiden?« – »Madame, die vornehme Dame ist gut gegen mich und alle Welt!« – »Haben Sie ihr aufgewartet Damoride?« – »Zuweilen, Madame, wenn die Wärterin müde war.« – »Hat sie die Medizin aus Ihrer Hand genommen?« – »Ein oder zwei Mal, Madame!« – »Damoride, nehmen Sie diesen Schlüssel, und öffnen Sie das Schmuckkästchen auf dem Tisch! (Damoride gehorcht.) »Bemerken Sie ein grünes Fläschchen mit einer Flüssigkeit darin?« – »Ich sehe es, Madame!« – »Nehmen Sie es heraus!« (Damoride ge horcht) – »Wissen Sie, was die Flüssigkeit ist?« – »Nein, Madame!« – »Es ist Gift!« – (Damoride erschrickt und scheint geneigt das Fläschchen aus der Hand zu setzen. Kunigunde deutet ihr an, es zu behalten, und spricht weiter.) – »Ich hasse Lady Angelika. Ihr Leben steht zwischen mir und der Freude meines Herzens. Sie halten ihr Leben in Ihrer Hand.« (Damoride fällt auf ihre Knie und spricht): »Sie erschrecken mich, Madame! Kunigunde tritt nahe an sie heran und sagt mit schrecklichem Blick: »Damoride! Lady Angelika muß von Ihrer Hand sterben, damit kein Verdacht auf mich fällt!«

Dexter hielt inne und nahm wieder einen tiefen Zug.

Ich betrachtete ihn aufmerksam.

Die Röthe seiner Wangen war dieselbe geblieben, aber der Glanz der Augen begann schon zu erlöschen. Zuletzt war auch seine Sprache schon langsamer geworden. War die Wirkung des Weines bereits im Abnehmen? Hatte der Wein bereits Alles für ihn gethan?

Wir warteten, Ariel mit offenem Munde, Benjamin mit aufgeschlagenem Notizbuche in der Hand.

Mr. Dexter fuhr fort.

»Damoride hört die entsetzlichen Worte und faltet flehend ihre Hände. – »O Madame, aus welchem Grunde sollte ich die vornehme Dame tödten?« – Kunigunde antwortet: »Aus dem Grunde, weil Sie mir gehorchen müssen.« – »Ich kann es nicht, Madame, ich wage es nicht!« – »Was ist da zu wagen? Ich habe meinen Plan, uns vor Entdeckung zu sichern!« – (Damoride fleht um Erbarmen Kunigundes Augen flammen vor Wuth. Sie nimmt aus dem Versteck ihres Busens) —« Dexter hielt wiederum inne, weil er den Faden verloren.

War es gerathen, ihn wieder anknüpfen zu helfen oder zu schweigen?

Die Geschichte war mir ja klar genug. Er wollte abermals meinen Verdacht auf Mrs. Beanly lenken, es kam nur darauf an, wie er die Erzählung zu Ende führen, und ob es ihm gelingen würde, meine Ueberzeugung von der Unschuld der Mrs. Beanly und ihres Mädchens wieder zu vernichten.

Ich zog es vor, ihm Zeit zu lassen. Kein Wort kam über meine Lippen. Wir warteten im tiefsten Schweigen kurz vor dem kritischen Moment.

Die starren Züge belebten sich wieder. Er hatte ohne Zweifel ein Motiv zur Anklage der Mrs. Beanly und ihres Mädchens gefunden.

Er begann von Neuem:

»Kunigunde also zieht aus dem Versteck ihres Busens ein beschriebenes Stück Papier, das sie entfaltet. »Blicken Sie hierher,« sagt sie. Damoride sinkt abermals erschreckt zu ihren,Füßen. Kunigunde ist im Besitz eines schmachvollen Geheimnisses ihres Mädchens. Kunigunde kann ihr eine entsetzliche Alternative stellen. Entweder gehorchst Du mir, oder ich entehre Dich!« – Damoride nimmt ihre letzte Zuflucht zum Erheben einiger Schwierigkeiten weil sie sieht, daß sie das Herz der Herrin nicht erweichen kann. – »Wie kann ich es denn aber thun, Madame, wenn die Wärterin dabei ist und es sieht?« – Kunigunde antwortet: »Manchmal schläft die Wärterin und manchmal ist sie auch fort.« – »Die Thür ist ja aber verschlossen Madame, und die Wärterin hat den Schlüssel.«