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Šrift:Väiksem АаSuurem Aa

XII
Mr. Pendril an Miss Garth

Searle-Street den 29. October.
Liebe Miss Garth!

Ich habe nur einen Augenblick, um Ihnen den Schmerz auszudrücken, mit dem ich Ihren Brief gelesen habe. Die Umstände, unter denen Sie Ihr Ersuchen stellen, und die Gründe, die Sie dafür angeben, daß Sie es stellen, reichen hin, um jeden Einwand zurückzuweisen, den ich sonst gegen das Verfahren, das Sie vorschlagen, vorzubringen hätte. Eine zuverlässige Person, die ich selbst angewiesen habe, wird noch heute nach Allonby abgehen, und sobald ich von derselben irgend welche Nachricht erhalte, sollen Sie durch einen expressen Boten davon Kunde bekommen. Sagen Sie Dies Miss Vanstone und fügen Sie freundlich den aufrichtigen Ausdruck meines Mitgefühles und meiner Hochachtung hinzu.

Ihr Getreuer,

William Pendril.

XIII
Mr. De Bleriot an Mrs. Lecount

Darks Häuser, den l. November.
Liebe Madame!

Ich habe das Vergnügen, Ihnen anzuzeigen, daß die Entdeckung mit weit weniger Schwierigkeit gemacht worden ist, als ich gedacht hätte.

Mr. und Mrs. Noël Vanstone sind über die Meerenge von Solway bis nach Damfries und von da nach einer Villa wenige Meilen von der Stadt an dem Ufer des Nith verfolgt worden. Die genaue Adresse ist:

VILLA BALIOL
bei
DUMFRIES

Diese so leicht ausgekundschaftete Spur wurde nichtsdestoweniger unter ziemlich seltsamen Verhältnissen und Umständen erlangt.

Ehe die Personen, welche ich dazu angestellt hatte, Allonby verließen, entdeckten sie zu ihrer Verwunderung, daß ein Fremder am Orte war, der dieselben Nachforschungen als sie selber anstellte. Im Mangel jeder Anweisung, die sie auf einen solchen Zwischenfall vorbereiteten, faßten sie den Umstand von ihrem eigenen Gesichtspunkte ins Auge. Indem sie den Mann als Einen, der in ihr Handwerk pfuschte, dessen Erfolg sie um die Ehre und den Gewinn der Entdeckung bringen könnte, ansahen, machten sie sich ihre Ueberlegenheit in der Anzahl und den Umstand, daß sie die Ersten auf dem Platze waren, zu nutze und führten den Fremden gründlich irre, ehe sie mit ihren eigenen Nachforschungen weiter vorgingen. Ich bin von den Einzelheiten ihrer Maßregeln unterrichtet, will Sie aber nicht damit weiter behelligen. Das Ende war, daß diese Person, wer immer sie auch sein möge, in geschickter Weise auf falscher Spur wieder zurück nach Süden geleitet worden ist, ehe die von mir angestellten Leute den Meeresarm überschritten.

Ich erwähne dieses Umstandes, damit Sie besser als ich im Staude seien, den Schlüssel dazu zu finden und, weil er vielleicht geeignet ist, Sie zu veranlassen, Ihre Reise zu beschleunigen.

Ihr getreuer Diener,

Alfred de Bleriot.

XIV
Mrs. Lecount an Mr. De Bleriot

Den l. November.
Lieber Herr!

Nur eine Zeile, um Ihnen anzuzeigen, daß mich Ihr Brief in meiner Wohnung zu London getroffen hat. Ich denke wohl, ich kenne Denjenigen, welcher den fremden Mann nach Allonby schickte, um dort Nachforschungen zu halten. Es kommt wenig darauf an. Ehe er seinen Irrthum einsieht, werde ich in Dumfries sein. Mein Gepäck ist gepackt, und ich gehe mit dem nächsten Zug nach dem Norden.

Ihre tief zu Dank verpflichtete

Virginie Lecount.

Neuntes Buch
Auf Villa Baliol in Dumfries

Erstes Capitel

Gegen elf Uhr früh am dritten November bot der Frühstückstisch auf Villa Baliol jenen recht eigentlich ungemüthlichen Anblick dar, welchen eine Mahlzeit in einem Uebergangszustande zu gewähren pflegt, d. h. eine Mahlzeit, die für zwei Personen hergerichtet und bereits von einer derselben erledigt worden ist, ohne daß die andere sich derselben genähert hat. Es muß ein scharfer Appetit sein, welcher ohne augenblickliche Entmuthigung die zerbrochenen Eierschalen, die halbabgegessenen Fischgräten, die Fleischreste in der Schüssel und die Neigen in den Tassen anschauen kann. Es liegt gewiß eine ganz kluge Rücksichtnahme auf diese Schwäche der menschlichen Natur, die man achten und mit nichten tadeln muß, in der fürsorglichen Schnelligkeit, mit der die Bedienung an öffentlichen Orten alle Spuren des früheren Gastes aus den Augen des gegenwärtigen Gastes wegzuräumen beflissen ist. Mag auch der Vorgänger am Tische die Frau unserer Liebe oder das Kind unseres Herzens gewesen sein: Niemand kann sich den Spuren eines verschwundenen Essers gegenüber befinden, ohne das vorübergehende Gefühl des Widerwillens in Beziehung auf sein eigenes Mahl.

Solch ein Eindruck drängte sich auch Mr. Noël Vanstone auf, als er kurz nach elf Uhr in das einsame Frühstückszimmer auf Villa Baliol trat. Er sah mit Unlust auf den Tisch und zog die Klingel mit einem Ausdruck des Widerwillens…

– Räume dies Essen hinweg, sprach er, als die Bedienung erschien. Ist Deine Herrin fort?

– Ja, Sir, fast schon eine Stunde.

– Ist Louise unten?

– Ja, Sir.

– Wenn Du den Tisch in Ordnung gebracht hast, so schicke Louisen zu mir herauf.

Er ging ans Fenster hin. Die augenblickliche Gereiztheit verschwand von seinem Gesichte, hinterließ aber einen gewissen bleibenden Ausdruck darin, einen Ausdruck von schmerzlicher Unzufriedenheit. Was sein Aeußeres anlangte, so hatte ihn seine Verheirathung zum Schlimmeren verändert. Seine weißlichen kleinen Wangen waren im Zusammenschrumpfen, seine schwächliche kleine Gestalt hatte sich schon leicht zusammengekrümmt. Die frühere Zartheit seiner Gesichtsfarbe war verschwunden – die kränkliche Blässe derselben war Alles, was davon übrig war. Sein dünner, flachsgelber Schnurrbart war nicht mehr sorgfältig gewichst und in einen zierlichen Schnörkel gekräuselt, ihre zarten flaumigen Enden hingen matt herab über die kläglich verzogenen Mundwinkel hätte man die zehn bis zwölf Wochen seit seiner Verheiratung nach seinem Aussehen berechnen wollen, so konnten sie wohl als zehn bis zwölf Jahre geschätzt werden. Er stand am Fenster und las gedankenlos Blättchen aus einem Haidekrauttopfe, der davor stand, und summte traurig ein abgerissenes Stück von einer klagenden Melodie.

Die Aussicht vom Fenster ging auf den Nithfluß bei einer seiner Krümmungen, die wenige Meilen oberhalb Dumfries war. Hier und da durch winterliche Lücken auf dem bewaldeten Ufer begegneten breite Streifen des flachen bebauten Thallandes dem Auge. Boote fuhren auf dem Flusse, und Wagen rasselten auf der Landstraße auf ihrem Wege nach Dumfries. Die Luft war hell, die Novembersonne schien so freundlich, als wenn das Jahr um zwei Monate jünger wäre, und die in Schottland wegen ihres friedsamen freundlichen Zaubers berühmte Aussicht stellte sich im besten Lichte dar, wie es ihr winterlicher Charakter nur gestattete. Wenn sie in Nebel verhüllt oder mit Regen getränkt gewesen wäre, so würde sie Mr. Noël Vanstone allem Anscheine nach ebenso anziehend gefunden haben, als jetzt. Er wartete am Fenster, bis er Louisens Klopfen an der Thür hörte, drehte sich dann plötzlich nach der Frühstückstafel um und sagte: —

– Herein!

– Bereite den Thee! sprach er weiter. Ich verstehe mich nicht darauf. Ich werde hier vernachlässigt. Niemand hilft mir.

Die verschwiegene Louise gehorchte schweigend und ehrerbietig.

– Hinterließ Deine Herrschaft einige Worte für mich, frug er, ehe sie wegging?

– Nichts Besonderes, nein, Sir. Meine Herrschaft sagte nur, sie würde zu spät kommen, wenn sie länger auf das Frühstück wartete.

– Weiter sagte sie Nichts?

– Sie sagte mir am Wagenschlage, Sir, daß sie sehr wahrscheinlich Ende der Woche zurück sein werde.

– War sie: guter Laune an dem Wagenschlage?

– Nein, Sir. Ich dachte, meine Herrin schiene sehr ängstlich und unruhig. – Gibt es noch was zu thun für mich, Sir?

– Ich weiß nicht. Warte eine Minute.

Er fuhr unbefriedigt mit seinem Frühstück fort. Louise wartete geduldig an der Thür.

– Ich denke, Deine Herrin ist in der letzten Zeit immer schlechter Laune gewesen, begann er wieder mit einem plötzlichen Ausbruche von Unleidlichkeit.

– Meine Herrin ist nicht sehr heiter gewesen, Sir.

– Was meinst Du mit »nicht sehr heiter«? Denkst Du mir auszuweichen? Bin ich Nichts im Hause? Soll ich über Alles im Dunkeln gelassen werden? Kann Deine Herrin fortgehen nach ihren Geschäften und mich hier wie ein Kind zu Hause lassen – und kann ich nicht einmal eine Frage über sie thun? Soll mir sogar ein Dienstbote ausweichend kommen? Ich will nicht, daß man mir ausweichend komme! Nicht sehr heiter? Was meinst Du mit Deinem »nicht sehr heiter«?

– Ich meinte nur, daß meine Herrin nicht guter Laune war, Sir.

– Warum konntest Du das nicht gleich sagen? Kennst Du nicht die Bedeutung mancher Worte? Die furchtbarsten Folgen hängen zuweilen mit der Unkenntniß der Bedeutsamkeit mancher Worte zusammen. Sagte Dir Deine Herrin, daß sie nach London ginge?

– Ja, Sir.

– Was dachtest Du Dir, als Dir Deine Herrin sagte, daß sie nach London ginge? Hieltest Du es für thöricht, daß sie ohne mich dahin ginge?

– Ich nahm mir nicht heraus, es für thöricht zu halten, Sir. – Ist hier noch Etwas für mich zu thun, Sir, darf ich bitten?

– Was für ein Morgen ist es draußen? Ist es warm? Ist die Sonne im Garten?

– Ja, Sir.

– Hast Du die Sonne selbst im Garten gesehen?

 

– Ja, Sir.

– Gib mir meinen großen Rock, ich will einen Gang machen. Hat der Bediente ihn gebürstet? Hast Du selber den Bedienten ihn bürsten sehen? – Was verstehst Du unter Bürsten, wenn Du sagst, er habe ihn gebürstet, sobald Du es nicht gesehen hast? Laß mich die Schöße sehen, wenn ein Staubfleck auf den Schößen ist, so drehe ich dem Bedienten den Hals um! Hilf mir ihn anziehen.

Louise half ihm den Rock anziehen und gab ihm seinen Hut. Er ging ärgerlich fort. Der Rock war lang – er hatte seinem Vater gehört —; der Hut war groß – er paßte ihm nicht, er hatte ihn selber wohlfeil gekauft. Er stak über und über in seinem Hut und seinem Rock und sah daher äußerst klein, schwächlich und elend aus, wie er in dem winterlichen Sonnenschein seines Weges dahinwandelte den Gartenweg entlang. Der Pfad zog sich sanft hinter dem Hause vor nach der Wasserseite hin, und dort war er durch ein niederes hölzernes Gehege begrenzt. Nachdem er langsam eine kleine Weile rückwärts und vorwärts gewandelt war, blieb er am unteren Ende des Gartens stehen, lehnte sich gegen das Staket und schaute unaufmerksam auf die glatte Fluth des Flusses nieder.

Seine Gedanken eilten hinweg und waren noch immer bei dem Gegenstande seiner ersten ärgerlichen Frage an Louisen, er grübelte über die Umstände nach, unter denen seine Gattin diesen Morgen die Villa verlassen hatte, und über den Mangel an Achtung vor ihm selbst, welcher in der Art ihrer Abreise lag. Je länger er über seinen Kummer nachsann, desto empfindlicher fühlte er dessen Stachel. Er hatte ein starkes Zartgefühl, wenn es sich um eine Verletzung seines Selbstgefühles handelte! Sein Haupt sank allmählich auf seine Arme herab, wie sie auf dem Staket ruhten, und in der tiefen Aufrichtigkeit seiner Zerknirschung seufzte er bitterlich. —

Der Seufzer wurde durch eine Stimme dicht an seiner Seite beantwortet.

– Bei mir waren Sie doch glücklicher, Sir! sagte die Stimme im Tone zartesten Bedauerns.

Er schaute auf mit einem Schrei, buchstäblich mit einem Schrei und – stand Mrs. Lecount gegenüber.

War es der Geist dieses Weibes oder das Weib selber? Ihr Haar war weiß, ihr Gesicht war eingefallen, ihre Augen sahen groß, hell und verstört über ihre hohlen Wangen herunter. Sie war alt und hinfällig geworden. Ihr Kleid hing in Falten um ihre eingefallene Gestalt: nicht eine Spur von ihrer muntern herbstlichen Schönheit war geblieben. Die ruhige verschlossene Entschiedenheit, die sanft einschmeichelnde Stimme – das waren die einzigen Ueberbleibsel aus der Vergangenheit, welche Mrs. Lecount infolge ihrer Krankheit und ihrer Leiden geblieben waren.

– Fassen Sie sich, Mr. Noël, sagte sie sanft. Sie haben keine Ursache, bei meinem Anblicke zu erschrecken Ihr Dienstmädchen sagte mir, als ich sie frug, daß Sie im Garten seien, und ich kam hierher, Sie zu suchen. Ich habe Sie ohne Groll aufgespürt, Sir, gegen Ihren Willen, aber ohne Sie nur durch den Schatten eines Vorwurfs betrüben zu wollen. Ich komme hierher in Dem, was da war und noch ist die Beschäftigung meines Lebens: in Ihrem Dienste. Er erholte sich ein wenig, war aber noch immer unfähig zu sprechen. Er hielt sich an dem Staket fest und starrte Sie an.

– Versuchen Sie im Geiste zu fassen, Sir, was ich zu Ihnen sage, fuhr Mrs. Lecount fort. Ich bin nicht als Ihre Feindin, sondern als Ihre Freundin hierhergekommen. Ich bin heimgesucht worden durch Krankheit, bin heimgesucht worden durch Herzeleid. Nichts ist von mir übrig geblieben, als mein Herz. Mein Herz vergibt Ihnen, mein Herz stellt mich in Ihrer herben Noth, einer Noth, die Sie erst noch kennen sollen, als Dienerin an Ihre Seite. Nehmen Sie meinen Arm, Mr. Noël. Ein kleiner Gang in der Sonne wird Ihnen helfen wieder zu sich zu kommen.

Sie steckte seine Hand unter ihren Arm und führte ihn langsam den Gartenweg hinauf. Ehe sie fünf Minuten in seiner Gesellschaft war, hatte sie bereits wieder vollen Besitz von ihm genommen, als wie von einem ihr zustehenden Rechte.

– Nun wieder hinunterwärts, Mr. Noël, sagte sie, langsam wieder hinunter in diesem schönen Sonnenschein. Ich habe Ihnen viel zu sagen, Sir, was Sie niemals von mir zu hören erwartet haben. Lassen Sie mich eine kleine häusliche Frage thun. Man sagte mir an der Hausthür, Mrs. Noël Vanstone sei verreist. Ist sie auf lange verreist?

Die Hand ihres Herrn zitterte auf ihrem Arme, als sie diese Frage that. Anstatt sie zu beantworten, versuchte er schwach, sich zu entschuldigen. Die ersten Worte, welche ihm entschlüpften, wurden durch das erste Zurückkehren seines Bewußtseins, eingegeben, des Bewußtseins, daß seine Haushälterin ihn in ihren Gewahrsam genommen habe. Er versuchte sich im Guten mit Mrs. Lecount auseinander zu setzen.

– Ich dachte immer, Etwas für Sie zu thun, sagte er mit gezwungenem Lächeln. Sie würden von mir binnen Kurzem gehört haben. Auf mein Wort und meine Ehre, Lecount, Sie würden binnen Kurzem von mir gehört haben!

– Ich ziehe es gar nicht in Zweifel, Sir, erwiderte Mrs. Lecount. Aber jetzt, bitte, denken Sie gar nicht an mich. Jetzt kommen Sie und Ihre Interessen zuerst.

– Wie kamen Sie nur hierher? frug er, erstaunt auf sie hin blickend. Wie konnten Sie mich ausfindig machen?

– Das ist eine lange Geschichte, Sir, ich will Sie Ihnen ein ander Mal erzählen. Lassen Sie es genug sein, wenn ich jetzt sage, ich habe Sie gefunden. Wird Mrs. Noël heute wieder heimkehren? – Ein wenig lauter, Sir, ich kann Sie kaum verstehen. – So! so! Nicht wieder zurück vor Ende der Woche! Und wohin ist sie gegangen? – Nach London sagte Sie? Und wozu? – ich bin nicht neugierig, Mr. Noël; ich thue ernste Fragen und nur nothgedrungen. Warum hat Ihre Frau Sie hier verlassen und ist allein nach London gegangen?

Sie waren wieder beim Staket unten, als sie diese letzte Frage stellte, und sie wartete daran gelehnt, daß Noël Vanstone antworten sollte. Ihre wiederholten Versicherungen, daß sie ihm nicht böse sei, brachten allmählich ihre Wirkung auf ihn hervor: er begann sich vom Schreck zu erholen. Die alte trostlose Gewohnheit, alle seine Klagen an seine Haushälterin zu richten, kehrte bereits wieder, so wie Mrs. Lecount wieder auftrat, kehrte sogleich wieder in Verbindung mit dem ihn meisternden Verlangen, von seinen Unannehmlichkeiten zu sprechen, das ihn schon an dem Frühstückstische überwältigt und die seiner Eitelkeit angethanene Verletzung der Kammerjungfer seiner Frau gegenüber verrathen hatte.

– Ich kann nicht einstehen für Mrs. Noël Vanstone, sagte er giftig, Mrs. Noël Vanstone hat mich nicht mit der mir zukommenden Achtung behandelt. Sie hat meine Erlaubniß als gegeben vorausgesetzt und nur für gut befunden, mir zu sagen, daß der Zweck ihrer Reife sei, ihre Freunde in London zu besuchen. Sie ging diesen Morgen fort, ohne mir Lebewohl zu sagen, sie geht ihren eigenen Weg, als ob ich Nichts wäre, sie behandelt mich wie ein Kind. Sie können es nicht glauben, Lecount, – aber ich weiß nicht einmal, wer denn ihre Freunde sind. Ich bin ganz im Dunkeln gelassen – man überläßt mir zu. errathen, daß ihre Freunde in London ihr Oheim und ihre Tante sind.

Mrs. Lecount sah bei sich die Frage im Lichte ihres eigenen in London erlangten Wissens von der Sache an. Sie fand alsbald den naheliegenden Schluß. Nachdem Magdalene ihrer Schwester im ersten Augenblicke geschrieben hatte, war sie aller Wahrscheinlichkeit nach dem Briefe in Person nachgefolgt. Es war kaum zu bezweifeln, daß die Freunde, die sie in London besuchen wollte, keine anderen als ihre Schwester und Miss Garth seien.

– Nicht ihr Oheim und ihre Tante, Sir, begann Mrs. Lecount ruhig aufs Neue. Ich will Ihnen Etwas unter vier Augen sagen: Sie hat gar keinen Oheim und keine Tante. Aber erst noch einen kleinen Gang durch den Garten, ehe ich mich deutlicher erkläre – noch einen kleinen Gang, um Ihren Geist zu beruhigen.

Sie nahm ihn noch einmal in Beschlag und führte ihn nach dem Hause zurück.

– Mr. Noël, sagte sie, indem sie plötzlich mitten im Gehen inne hielt. Wissen Sie, was das schlimmste Unglück war, das Sie sich in Ihrem Leben zufügten? – Ich will es Ihnen sagen. Das größte Unglück war – daß Sie mich nach Zürich schicken.

Seine Hand begann abermals aus ihrem Arm zu zittern.

Ich habe es nicht gethan! schrie er kläglich. Es war Mr. Bygrave allein.

– Sie geben also zu, Sir, daß Mr. Bygrave mich hinterging? fuhr Mrs. Lecount fort. Ich bin froh, Das zu hören. Sie werden dann um so bereitwilliger sein, die nächste Entdeckung zu machen, die Ihrer harrt, die Entdeckung, daß Mr. Bygrave auch Sie getäuscht hat. Er ist nicht hier, um mir durch die Finger zu schlüpfen, und ich bin hier nicht die verlassene Frau, die ich in Aldborough war. Gott sei Dank!

Sie murmelte diesen frommen Ausruf zwischen den Zähnen. Ihr ganzer Haß gegen Hauptmann Wragge zischte ihr in diesen Worten über die Lippen.

– Seien Sie so gut, Sir, und halten Sie einmal die eine Seite meiner Reisetasche, begann sie wieder, während ich sie öffne und Etwas herausnehme.

Das Innere der Tasche brachte eine Anzahl sauber zusammengefalteter Papiere, die alle in Ordnung und von außen nummeriert waren, zu Tage. Mrs. Lecount nahm eines von den Papieren heraus und schloß die Tasche wieder zu durch einen Druck auf das Schloß, das laut zuschnappte.

– In Aldborough, Mr. Noël, hatte ich nur meine Ansicht zu meiner Unterstützung, bemerkte sie. Meine Ansicht war, gegen Miss Bygraves Jugend und Schönheit und Mr. Bygraves Abgefeimtheit ließe sich Nichts sagen. Ich konnte nur mit handhaften Beweisen Ihre Behexung zu bekämpfen hoffen, und zu damaliger Zeit hatte ich sie nicht. Jetzt habe ich sie aber! Ich bin über und über bewaffnet mit Beweisen, ich starre von Kopf bis zu Fuß von Beweisen, ich breche mein erzwungenes Stillschweigen und spreche zu Ihnen mit dem vollen Gewicht meiner Beweise. – Kennen Sie diese Schrift, Sir?

Er fuhr vor dem Papier zurück, das sie ihm vorhielt.

– Ich verstehe Dies nicht, sagte er gereizt und aufgeregt. Ich weiß gar nicht, was Sie wollen oder was Sie meinen —.

Mrs. Lecount drückte ihm das Papier mit Gewalt in die Hand.

– Sie sollen erfahren, was ich meine, Sir, wenn Sie mir nur einen Augenblick aufmerksam zuhören wollen, sagte sie. – An dem Tage, nachdem Sie nach St. Crux gegangen waren, erhielt ich Einlaß in Mr. Bygraves Haus – und hatte eine geheime Unterredung mit Mr. Bygraves Frau. Diese Unterredung verschaffte mir die Mittel in die Hände, um Sie zu überzeugen, Mittel, nach denen ich Woche auf Woche vorher getrachtet hatte. Ich schrieb Ihnen einen Brief, um Ihnen Das zu erzählen, um Ihnen zu melden, daß ich meine Stelle in Ihren Diensten und meine Anwartschaft auf Ihre Freigebigkeit aufs Spiel setzen wollte, falls ich, sobald ich aus der Schweiz zurück käme, Ihnen nicht bewiese, daß mein geheimer Argwohn gegen Miss Bygrave begründet sei. Ich richtete diesen Brief an Sie nach St. Crux und gab ihn selbst auf die Post. Jetzt, Mr. Noël, lesen Sie das Papier, das ich Ihnen in die Hand gedrückt habe. Es ist Admiral Bartrams schriftliche Erklärung, daß mein Brief nach St. Crux gelangte und daß er ihn selber im Einschluß an Mr. Bygrave auf Ihr eigenes Geheiß an Sie weiter besorgte. Gab Ihnen Mr. Bygrave jemals diesen Brief? Regen Sie sich nicht auf, Sir! Ein Wort der Antwort wird genügen – Ja oder Nein?

Er las das Papier und sah zu ihr mitwachsender Verwirrung und Furcht hinauf. Sie wartete hartnäckig, bis er sprach.

– Nein, sagte er schwach; ich erhielt niemals diesen Brief.

– Erster Beweis! sagte Mrs. Lecount, indem sie ihm das Papier wieder wegnahm und es in den Reisesack steckte. Noch einen weiteren mit Ihrer gütigen Erlaubniß, ehe wir zu noch ernsteren Dingen kommen. Ich gab Ihnen, Sir, zu Aldborough die schriftliche Beschreibung einer nicht genannten Person und ersuchte Sie, dieselbe mit Miss Bygrave zu vergleichen, sobald Sie das nächste Mal in deren Gesellschaft seien. Nachdem Sie erst Mr. Bygrave die Beschreibung gezeigt haben, – es ist unnöthig, es jetzt zu leugnen, Mr. Noël, Ihr Freund auf Nordsteinvilla ist nicht hier, um Ihnen zu helfen! – nachdem Sie meinen Zettel erst Mr. Bygrave gezeigt hatten, machten Sie die Vergleichung und fanden, daß sie in dem wichtigsten Punkte nicht zutraf. Wohl waren zwei kleine Male dicht neben einander auf der linken Seite des Nackens in meiner Beschreibung der unbekannten Dame angegeben; aber es waren durchaus keine solchen vorhanden, als Sie Miss Bygraves Nacken anschauten. – Ich bin alt genug, um Ihre Mutter sein zu können, Mr. Noël. Wenn die Frage nicht unzart ist – darf ich fragen, wie es jetzt mit Ihrer Kenntniß von dem Nacken Ihrer Frau steht?

Sie sah ihn mit unbarmherziger Festigkeit an. Er zog sich einige Schritte zurück, indem er sich vor ihrem Blicke nieder duckte.

– Ich kann es nicht sagen, stammelte er, ich weiß es nicht… Was wollen Sie mit diesen Fragen sagen?.. Ich habe niemals wieder an die Male gedacht, ich sah nie wieder hin… Sie trägt ihr Haar tief herunter…

 

– Sie hat allen Grund, ihr Haar so zu tragen, Sir, bemerkte Mrs. Lecount. Wir wollen suchen und das Haar in die Höhe ziehen, ehe wir mit dem Gegenstand vollends fertig sein werden. – Ich sah, als ich hierher kam, um Sie im Garten aufzusuchen, eine hübsche junge Person durchs Küchenfenster mit ihrer Arbeit in der Hand, die mir wie eine Kammerjungfer aussah. Ist diese junge Person die Kammerjungfer Ihrer Gattin? Entschuldigen Sie, Sir, sagten Sie jetzt Ja? – In diesem Falle noch eine andere Frage, wenn es Ihnen gefällig ist. Haben Sie dieselbe in Dienst genommen, oder Ihre Gattin?

– Ich nahm sie in Dienst…

– Während ich weg war? Während ich in gänzlicher Unkenntniß darüber war, daß Sie damit umgingen, eine Frau oder eine Kammerjungfer zu nehmen?

– Ja.

– Unter diesen Umständen, Mr. Noël, können Sie füglich nicht auf den Gedanken kommen, als stecke ich mit dem Mädchen unter einer Decke, um gegen Sie Ränke zu spinnen. Gehen Sie hinein, Sir, während ich hier außen warte. Fragen Sie das Mädchen, das früh und abends Mrs. Noël Vanstone die Haare macht, ob seine Herrin ein Muttermal auf der linken Seite ihres Nackens hat, und wenn dies der Fall ist, was es für ein Mal ist.

Er ging wenige Schritte nach dem Hause zu, ohne ein Wort herauszubringen, blieb dann stehen und sah nach Mrs. Lecount zurück. Seine blinzelnden Augen waren fest, und sein weißliches Gesicht war plötzlich wieder ruhig geworden. Mrs. Leconnt ging ein wenig vorwärts und trat zu ihm. Sie sah die Veränderung, irrte sich jedoch bei aller ihrer Erfahrung von ihm in der Erklärung derselben.

– Brauchen Sie einen Vorwand, Sir? frug sie. Fehlt es Ihnen an einem »Gewerbchen«, um der Kammerjungfer Ihrer Gattin eine Frage vorzulegen, wie Sie nach meinem Wunsche thun sollen? Vorwände sind leicht gefunden, welche Personen in deren Lebensstellung genügen müssen. Sagen Sie ihr, ich sei hierhergekommen mit der Nachricht von einem Vermächtniß für Mrs. Noël Vanstone, und es sei erst dabei die Frage zu entscheiden, ob sie die rechte Person sei, ehe sie das Geld erhalten könne.

Sie zeigte auf das Haus. Er schenkte diesem Winke keine Aufmerksamkeit. Sein Gesicht wurde bleicher und bleicher. Ohne sich zu rühren oder zu sprechen, stand er da und schaute sie an.

– Fürchten Sie sich? frug Mrs. Lecount.

Diese Worte stachelten ihn auf, diese Worte warfen endlich einen Funken von Männlichkeit in ihn. Er wandte sich nach ihr um, wie ein Lamm gegen einen Hund.

– Ich will nicht ausgefragt und gegängelt sein! brach er heraus, indem er unter dem neuen Gefühl seines eigenen Muthes heftig zitterte. Ich will mir nicht länger bange machen und mich im Dunklen herum führen lassen! Wie fanden Sie mich an diesem Orte aus? Was wollen Sie eigentlich hier mit Ihren Andeutungen und Ihrer Geheimnißkrämerei? Was haben Sie gegen meine Frau vorzubringen?

Mrs. Lecount öffnete ruhig ihre Reisetasche und nahm ihr Riechfläschchen heraus, um es für den Nothfall bei der Hand zu haben.

– Sie haben deutlich mit mir gesprochen, sagte sie. Sie sollen nun auch in deutlichen Worten Ihre Antwort haben.

Ihre Blicke und ihre Stimme setzten ihn unwillkürlich in Furcht. Sein Muth begann wieder zu sinken und, so verzweifelt er auch versuchte, seine Stimme fest zu machen, so zitterte sie doch, als er ihr antwortete.

– Geben Sie mir die Antwort, sagte er, aber geben Sie mir sie sogleich.

– Ihr Befehl soll buchstäblich befolgt werden, versetzte Mrs. Lecount. Ich bin hierher gekommen aus zweierlei Gründen: Ihnen die Augen zu öffnen über Ihre Lage und dann Ihnen Ihr Vermögen zu retten, vielleicht auch Ihr Leben. – Ihre Lage ist folgende. Miss Bygrave hat Sie unter falschem Charakter und Namen geheirathet. – Können Sie Ihr Gedächtnis; auffrischen? Können Sie sich des verkleideten Frauenzimmers entsinnen, welches Sie auf der Vauxhallpromenade bedrohte? Jenes Frauenzimmer ist – so gewiß ich hier vor Ihnen stehe – jetzt Ihre Frau.

Er sah sie in athemlosem Schweigen an. Der Mund blieb ihm offen stehen, seine Augen starrten leer vor sich hin und forderten Erklärung. Die Plötzlichkeit der Enthüllung hatte über ihr Ziel hinausgeschossen. Sie hatte ihn verblüfft.

– Meine Frau? wiederholte er und brach in ein dummes Lachen aus.

– Ihre Frau, wiederholte Mrs. Lecount.

Bei diesen abermals gesprochenen Worten ließ der betäubende Druck auf seinem Geiste nach. Ein Gedanke dämmerte ihm zum ersten Male auf. Seine Augen hefteten sich auf sie mit geheimen: Schrecken, und er zog sich schnell von ihr zurück.

– Wahnsinnig! sprach er vor sich hin, indem ihm auf einmal einfiel, was sein Freund Mr. Bygrave ihm zu Aldborough gesagt hatte, und worin er nun durch seine eigenen Augen durch die häßliche Veränderung, die er auf ihrem Gesichte wahrnahm, bestärkt wurde.

Er flüsterte es nur vor sich hin, aber Mrs. Lecount hörte es. Sie war augenblicklich wieder neben ihm. Zum ersten Male verließ? sie ihre Selbstbeherrschung, und sie faßte ihn zornig beim Arm.

– Wollen Sie meinen Wahnsinn auf die Probe stellen, Sir? frug sie.

Er machte sich von ihr los, er begann wieder Muth zu schöpfen bei der starken Aufrichtigkeit seines Unglaubens, Muth um der Behauptung entgegenzutreten, welche sie fortfuhr, ihm aufzudrängen.

– Ja, antwortete er. Was soll ich thun?

– Thun Sie, was ich Ihnen sagte, sprach Mrs. Lecount. Legen sie auf der Stelle der Jungfer jene Frage über ihre Herrin vor. Und wenn sie Ihnen sagt, daß das Mal dort ist, so thun Sie noch Etwas. Nehmen Sie mich mit in das Zimmer Ihrer Frau und machen Sie in meiner Gegenwart bereit Kleiderschrank mit eigenen Händen auf.

– Was haben Sie mit ihrem Kleiderschrank zu thun?

– Das sollen Sie erfahren, wenn Sie ihn aufmachen.

– Sehr seltsam! sagte er gedankenlos vor sich hin. Es ist wie eine Scene in einem Romane, es geht gar nicht natürlich zu…

Er ging langsam ins Haus, und Mrs. Lecount wartete auf ihn im Garten.

Nachdem er wenige Minuten abwesend gewesen war, kam er wieder zum Vorschein auf der aus dem Garten ins Haus führenden Treppe. Er hielt sich mit einer Hand an das eiserne Geländer, während er mit der andern Mrs. Lecount bat, zu ihm auf die Treppe zu kommen.

– Was sagt das Mädchen? frug sie, als sie ihm nahe, war ist das Mal da?

Er antwortete:

– Ja.

Was er von dem Mädchen gehört, hatte eine merkwürdige Veränderung in ihm hervorgebracht. Das Entsetzen der bevorstehenden Enthüllung hatte sich bereits lähmend auf seinen Geist gelegt. Er bewegte sich, ohne zu wissen, was er that, er sah aus und sprach wie im Traume.

– Wollen Sie meinen Arm nehmen, Sir?

Er schüttelte mit dem Kopfe und wies sie, indem er ihr in der Flur und die Treppe hinauf voranschritt, in das Zimmer seiner Frau. Als sie zu ihm trat und die Thür aufschloß, stand er da und ließ Alles geschehen, indem er sich, ohne eine Bemerkung zu machen, ohne äußerlich eine Ueberraschung zu verrathen, von ihr leiten ließ. Er hatte weder Hut noch Ueberrock abgelegt. Mrs. Lecount nahm ihm Beides ab.

– Ich danke Ihnen, sagte er mit der Gelehrigkeit eines wohlgezogenen Kindes. – Es ist wie eine Scene in einem Roman es geht nicht natürlich zu…

Das Schlafgemach war nicht sehr groß, und die Möbel waren plump und altmodisch. Aber Spuren von Magdalenens natürlichen: Geschmack und Schönheitssinn waren überall sichtbar in den kleinem Ausputz, welcher das Ansehen des Zimmers verschönte und belebte. Der Duft von trockenen Rosenblättern war in der kalten Luft vorherrschend und stark. Mrs. Lecount roch diesen Duft mit schauderndem Widerwillen und öffnete das Fenster von Unten bis oben.

– Puh! sagte sie mit tugendsamem Entsetzen, die echte Luft des Betrages!

Sie setzte sich an das Fenster. Der Kleiderschrank stand an der Wand gegenüber, und das Bett war an der Seite ihr zur Rechten.

– Machen Sie den Kleiderschrank auf, Mr. Noël, sagte sie. Ich komme ihm nicht zu nahe, ich rühre darin Nichts an. Nehmen Sie die Kleider mit eigener Hand heraus und legen Sie dieselben aufs Bett. Nehmen Sie eins nach dem andern heraus, bis ich sage, daß Sie aufhören.

Er gehorchte ihr.

– Ich wills so gut machen als ich kann. Meine Hände sind kalt, und mein Kopf ist halb im Schlafe…

Der zu entfernenden Kleider waren nicht viele; denn Magdalene hatte einige derselben mit fortgenommen. Nachdem er zwei Kleider aufs Bett gelegt hatte, wurde er genöthigt, in den inneren Räumen des Schrankes zu suchen, ehe er ein drittes finden konnte. Als er es hervorbrachte, gab ihm Mrs. Lecount ein Zeichen, inne zu halten. Der Zweck war bereits erreicht, er hatte das braune Alpacakleid gefunden.—