Sprachförderung - Grundlagen und mehr als 80 Spiele - eBook

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Heiße Kartoffel


Ziele: Erweiterung des Wortschatzes, ­Aktivierung des passiven Wortschatzes, Zuordnung von ­Wörtern zu bestimmten Oberbegriffen

Material: ein Ball

Alle Kinder bilden stehend, dicht an dicht, einen Kreis. Ein Kind hält einen Ball, eine „heiße Kartoffel“, die schnell weitergereicht werden muss. Es nennt nun eine Kategorie, z. B. „Farben“ und reicht den Ball weiter zum links neben ihm stehenden Kind. Dieses Kind nennt schnell eine Farbe und reicht die „heiße Kartoffel“ auch schnell wieder an das links neben ihm stehende Kind weiter. Das geht so lange weiter, bis entweder ein Begriff doppelt genannt wird oder sich ein Kind die Finger „verbrennt“, weil es die Kartoffel länger als fünf Sekunden in der Hand hält. In diesen Fällen nennt das betreffende Kind einen neuen Oberbegriff, z. B. „Möbel“, „Kleidung“ etc.

Kimspiel


Ziele: Erweiterung des Wortschatzes zu einer ­bestimmten Themengruppe, Merkfähigkeit

Material: ein Tuch, verschiedene Gegenstände,

je nach Thema

Dieses Spiel lässt sich in unendlich vielen Variationen spielen, u.a. eignet es sich auch zum Lernen von Vokabeln beim Fremdsprachenerwerb.

Je nach Themenbereich, der in der Kita oder der Schule gerade besprochen wird, legt die Spielleitung fünf Gegenstände auf ein Tuch. Das könnten z. B. zum Thema „Werkzeuge“ ein Schraubendreher, eine Schraube, ein Nagel, eine Mutter und ein Hammer sein. Dasjenige Kind, das beginnt, schließt die Augen oder verlässt den Raum. Ein zweites nimmt – sehr leise – einen Gegenstand an sich und verbirgt ihn hinter seinem Rücken. Das erste Kind darf nun seine Augen wieder öffnen bzw. wird wieder in den Raum gerufen und soll nun sagen, welcher Gegenstand fehlt.

Trotzköpfe


Ziele: Erweiterung des Wortschatzes im Bereich „Adjektive“, Sprechfreude

Alle Kinder verwandeln sich in Trotzköpfe. Jedes Mal, wenn die Spielleitung etwas sagt, behaupten sie genau das Gegenteil. Mit viel Lachen werden bei diesem Spiel Adjektive gelernt bzw. gefestigt und gleichzeitig Gegensätze thematisiert.

Beispiele:

„Ihr seid satt.“ „Nein, wir sind hungrig!“

„Ihr seid fröhlich.“ „Nein, wir sind traurig!“

„Ihr seid klein.“ „Nein, wir sind groß!“

„Ihr seid nass.“ „Nein, wir sind trocken!“

„Ihr seid müde.“ „Nein, wir sind wach/ausgeschlafen!“

Manchmal gibt es auch völlig unterschiedliche Antwortmöglichkeiten – richtig oder falsch gibt es hierbei nicht. Noch lustiger wird das Spiel mit Adjektiven, die normalerweise nicht mit Menschen in Verbindung gebracht werden, z. B.:

„Ihr seid leer.“ „Nein, wir sind voll!“

„Ihr seid gerade.“ „Nein, wir sind schief/krumm!“

„Ihr seid eckig.“ „Nein, wir sind rund!“

Wimmelwörter


Ziele: Aktivierung des passiven Wortschatzes, ­Konzentration, Kombinationsfähigkeit

Für Kinder ab dem dritten Schuljahr: Die Spielleitung oder ein Kind beginnt. Er oder es denkt sich einen Oberbegriff aus und nennt eine Zahl zwischen 1 und 26. Beispiel: „Ein Musikinstrument, sieben“. Nun müssen alle anderen überlegen, ob sie ein Musikinstrument kennen, das mit dem siebten Buchstaben des Alphabets beginnt. Wer zuerst „Glockenspiel“, „Geige“ oder „Gong“ ruft, ist an der Reihe und nennt einen neuen Oberbegriff und eine Zahl, z. B.: „Ein Kleidungsstück, dreizehn“. Wer ruft nun zuerst „Mantel“, „Mokassins“ oder „Muff“?

Ganzkörperporträt


Ziel: Erweiterung und Festigung des Wortschatzes zum Thema „Körperteile“

Material: Tapete, Wachsmalkreide (bei Bedarf ­Wasserfarben), Spielsteine

Die Spielleitung zeichnet die Umrisse der Kinder ab. Dazu legen sich die Kinder mit dem Rücken auf ein Stück Tapete. Das Ganzkörperporträt kann mit Wachsmalkreide oder Wasserfarben ausgemalt werden.

Wenn die Porträts getrocknet sind, setzen sich alle Kinder im Kreis auf den Boden. Ihre Ganzkörperporträts legen sie hinter sich, sodass die Tapetenstücke einen äußeren Kreis bilden. Nun bekommt jedes Kind10 bis 20 Spielsteine. Bereits Zweijährige können – mit 10 Spielsteinen – bei diesem Spiel mitmachen, Grundschüler spielen es mit 20 Spielsteinen.

Die Spielleitung nennt ein Körperteil. Die Kinder legen nun einen Spielstein auf den entsprechenden Körperteil ihres Porträts. Dann kontrollieren sie: Haben alle den Spielstein auf die gleiche Stelle ihres jeweiligen Porträts gelegt?

Mückenstich


Ziel: Erweiterung und Festigung des Wortschatzes zum Thema „Körperteile“

Achtung! Eine Mücke schwirrt durch die Luft und sticht die Kinder! Das erste Kind ruft: „Die Mücke hat mich gestochen!“ Alle anderen Kinder fragen: „Wo denn?“ Das Kind antwortet z. B.: „Am rechten Zeigefinger“ Alle kratzen sich am rechten Zeigefinger. Dann warnt das Kind: „Vorsicht, (Name eines Kindes), die Mücke fliegt zu dir!“ Nun ist dieses Kind an der Reihe und ruft: „Die Mücke hat mich gestochen!“

Körper ertasten


Ziele: Erweiterung und Festigung des Wortschatzes zum Thema „Körperteile“, Vertrauen

Material: ein Tuch

Die Kinder sitzen oder stehen im Kreis. Einem Kind werden mit einem Tuch die Augen verbunden. Ein anderes Kind, das sich dazu bereiterklärt – denn dazu gehört Vertrauen –, stellt sich vor das Kind und lässt sich abtasten. Das „blinde“ Kind tastet nun vorsichtig und langsam das andere ab. Dabei verbalisiert es, was es ertastet: „Das ist ein Bein.“, „Das ist die Hand.“ usw. Am Ende ertastet es das Gesicht des anderen Kindes und darf nun seinen Namen nennen.

Bewegliche Statuen


Ziele: Erweiterung und Festigung des Wortschatzes zum Thema „Körperteile“ und „links und rechts“, genaues Aufeinanderhören

Die Kinder sitzen im Kreis. Drei Freiwillige stehen in der Mitte. Als „Statuen“ stehen sie aufrecht und gerade nebeneinander, ihre Beine sind geschlossen und ihre Arme haben sie seitlich an ihrem Körper anliegen. Nacheinander rufen die Kinder ein Kommando und die „Statuen“ bewegen sich entsprechend, z. B.: „Streckt das rechte Bein nach hinten.“ Oder: „Legt den linken Zeigefinger an die rechte Schläfe.“

Berufe raten


Ziel: Wortschatzerweiterung rund um das Thema „Berufe“

Ein Kind denkt sich einen Beruf aus, den die anderen erraten sollen. Nacheinander benennt es sämtliche Utensilien, die es zur Ausübung dieses Berufes braucht, z. B.: „Ich brauche einen Stift.“, „… einen Locher“, „… ein Buch“, „… eine Tafel.“ Wer zuerst ­errät, um welchen Beruf es sich handelt, ist als Nächster an der Reihe.

Obstsalat


Ziele: Erweiterung und Festigung des

Wortschatzes, Reaktionsfähigkeit

Alle Kinder sitzen im Stuhlkreis. Die Spielleitung steht in der Mitte, sie hat keinen Stuhl. Indem sie den Kindern rundum im Wechsel drei Obstsorten zuordnet, teilt sie die Kinder in drei Gruppen ein: Sie geht also im Innenkreis, zeigt nach und nach auf die Kinder und benennt sie mit einem Obstnamen, z. B.: „Apfel“ – „Birne“ – „Pflaume“ – „Apfel“ – „Birne“ – „Pflaume“ – „Apfel“ usw. Anschließend ruft sie eine Obstsorte, z. B.: „Birne!“. Auf dieses Stichwort müssen alle Kinder, denen zuvor das Wort „Birne“ zugeordnet wurde, den Platz wechseln, danach genauso alle „Äpfel“ und „Pflaumen“. Ruft die Spielleitung „Obstsalat!“, wechseln alle Kinder ihren Platz. Während dieses Platzwechsels versucht die Spielleitung, sich auf einen freien Platz zu setzen. Gelingt ihr das, geht das Kind, das keinen freien Platz gefunden hat, in die Mitte und übernimmt die Rolle des Ausrufers.

Variante:

Bei diesem Spiel können wieder unterschiedlichste Themenbereiche zum Einsatz kommen, z. B.:

 

Werkzeugkoffer: Zange, Hammer, Säge

Organe: Magen, Herz, Haut

Säugetiere: Pferd, Wal, Bär

Küchenkräuter: Basilikum, Petersilie, Thymian

Federmäppchen: Radiergummi, Lineal, Bleistift

Riesenlange Wörterschlange


Ziele: Wortschatzerweiterung, Aktivierung

des passiven Wortschatzes, Sprachgedächtnis, Konzentration

Nach dem Vorbild von Michael Endes „satanarchäolügenialkohöllischem Wunschpunsch“ werden bei diesem Spiel Wörter schier endlos aneinandergereiht, bis eine riesenlange Wörterschlange entsteht. Ein Kind beginnt und nennt ein zusammengesetztes Wort, z. B. „Apfelbaum“, das nächste hängt an: „Apfelbaumholz“, wieder das nächste: „Apfelbaumholzwurm“, dann: „Apfelbaumholzwurmloch“ und weiter: „Apfelbaumholzwurmlöcherkäsekuchengabelspitzenleistungssportlertrikotfarbenwunderland“ usw. Im Grundschulbereich kann dieses Spiel auch schriftlich durchgeführt werden, z. B. als Paarübung.

Variante:

Für jüngere Kinder ist es einfacher, nicht alles zuvor Gesagte zu wiederholen, sondern aus den zweiten Wortteilen der zuvor genannten Wörter ein neues Wort zu bilden. Beispiel: Kind 1: „Apfelbaum“, Kind 2: „Baumholz“, Kind 3: „Holzwurm“.


Spiele zur ­phonologischen ­Bewusstheit

Phonologische Bewusstheit ist eine Vorläuferfertigkeit für das Lesen und Schreiben. Gemeint ist damit die Fähigkeit, die kleinsten Spracheinheiten, die Laute (Phoneme), aus der gesprochenen Sprache heraushören und bewusst verwenden zu können.

Die phonologische Bewusstheit im weiteren Sinn umfasst zusätzlich das Trennen von Silben, das Zerlegen von Wörtern in Wortteile, das Reimen und die Bewusstheit für einzelne Wörter im Satz.

Wenn die phonologische Bewusstheit spielerisch und gezielt gefördert werden soll, bieten sich zunächst Spiele zum „Ohrenöffnen“ an. Denn nur wer genau hinhört und dem Sprachfluss lauscht, ist auch in der Lage, Phoneme herauszuhören oder den Rhythmus zu hören, in dem Silben gesprochen werden.

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